DE19959622C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Greifen sowie zum Beladen von Stückgut, insbesondere von Gepäckstücken - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Greifen sowie zum Beladen von Stückgut, insbesondere von GepäckstückenInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Greifen sowie zum Beladen von Stückgut, insbesondere von Gepäckstücken. Bei dem Verfahren wird ein plattenförmiges Element bereitgestellt, das eine Schnittstelle zu einer Kinematik aufweist oder mit einer Kinematik verbunden ist. Das plattenförmige Element wird an das Stückgut angesetzt und zusammen mit dem Stückgut umreift, so dass plattenförmige Element am Stückgut anliegt und durch die Umreifung mit diesem verbunden ist. Anschließend wird die Kinematik gegebenenfalls über die Schnittstelle mit dem plattenförmigen Element verbunden. Auf diese Weise kann eine Vielzahl unterschiedlicher Gepäckstücke, insbesondere biegeschlaffes Gepäck, gegriffen und in jeder Orientierung in ein Ladehilfsmittel beladen werden.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Greifen sowie zum Beladen von
Stückgut, insbesondere von Gepäckstücken.
Das Hauptanwendungsgebiet der vorliegenden Erfin
dung ist die Beladung von Gepäckstücken im Personenver
kehr. Im Folgenden wird hierbei insbesondere auf die
Problematik bei der Verteilung und Verladung von Ge
päckstücken auf Flughäfen eingegangen.
Zur Bewältigung des durch ständig zunehmenden
Luftverkehr ansteigenden Gepäckaufkommens, sind die
Flughafenbetreiber bestrebt, alle bestehenden Rationa
lisierungs- und Optimierungspotentiale im technisch
organisatorischen Bereich des Flughafens aufzudecken
und dadurch den Durchsatz der bestehenden Gepäckver
teilbereiche sowie die Produktivität der dort beschäf
tigten Mitarbeiter zu erhöhen. In den Gepäckverteilbe
reichen der Flughäfen sind die grundlegenden Tätigkei
ten des Transportierens, des Identifizierens und des
Sortierens von Gepäckstücken bereits heute weitestge
hend automatisiert.
Im Gegensatz dazu erfolgt das Be- und Entladen der
Ladehilfsmittel, wie Container (ULD's) oder Wagen
(Carts), mit Gepäckstücken in der Praxis zur Zeit noch
vollständig manuell. Der Grund hierfür liegt vor allem
im breiten Spektrum der zu beladenden Gepäckstücke, die
sich in der Regel aus Normalgepäck und Sondergepäck
(Sperrgepäck) zusammensetzen.
Im Folgenden wird beispielhaft auf den Bereich des
Normalgepäcks auf Flughäfen eingegangen. Darunter ver
steht man Koffer, Taschen, Rucksäcke, Kartons usw.. Das
Normalgepäck kann aus Metall, Leder, Gewebe, Kunst
stoff, Holz, Karton o. ä. bestehen und hat in der Regel
ein Gewicht zwischen 2 und 50 kg bei einem Durch
schnittsgewicht von ca. 18 kg. Die Abmessungen bzw. Di
mensionen von Normalgepäck betragen in der Länge 20 bis
100 cm, in der Höhe 10 bis 50 cm und in der Breite 10
bis 70 cm.
Eine optimale, d. h. platzsparende Beladung der
ULD's oder Carts kann nur sichergestellt werden, wenn
das Gepäck in jeder Orientierung im ULD bzw. Cart ab
legbar ist. Die unterschiedlichen Materialien sowie die
unterschiedliche Steifigkeit der Gepäckstücke haben
bisher ein zuverlässiges automatisches Be- und Entladen
verhindert, so dass derzeit die Be- und Entladung von
entsprechenden Gepäck-Mitarbeitern manuell vorgenommen
werden muss. Diese manuelle Be- und Entladung bildet
jedoch einen Engpass beim Durchsatz der Gepäckvertei
lung auf Flughäfen. Sie erhöht zudem die Kosten und be
lastet die Gesundheit der dort beschäftigten Mitarbei
ter.
Die Fig. 1 und 2 zeigen beispielhaft den prin
zipiellen Ablauf der Gepäckverteilung bis zum Beladen
bzw. Entladen von ULD's oder Carts. Sowohl die direkt
am Check-In-Schalter 1 aufgegebenen Gepäckstücke als
auch das Transfergepäck 2 gelangen über das Gepäckver
teilsystem 3 an die einzelnen Endstellen 4 (Laterals),
an denen das Gepäckhandling, d. h. die Be- oder Entla
dung der Gepäckstücke erfolgt. Die Anlieferung erfolgt
hierbei in der Regel automatisch über entsprechende
Sortieranlagen. Das Sperrgepäck wird manuell angelie
fert bzw. abtransportiert (in den beiden Figuren durch
die gestrichelten Pfeile gekennzeichnet). Nach der so
genannten Baggage-Reconciliation werden die Gepäck
stücke getrennt nach Destinationen und Klasse in die
bereitstehenden Container (ULD) 5 oder Carts 6 verladen
(vgl. Fig. 1). Der Vorgang des Entladens von den Con
tainern 5 oder Carts 6 entspricht weitestgehend dem der
Beladung in umgekehrter Richtung (vgl. Fig. 2). Nach
dem Entladen und Durchlaufen des Gepäckverteilsystems 3
erreichen die Gepäckstücke die Gepäckausgabe 7 (Karus
sell).
Aus diesem Ablauf wird deutlich, dass der Bereich
des Be- und Entladens einen kritischen Punkt bei der
gewünschten Erhöhung des Durchsatzes der Gepäckstücke
auf Flughäfen darstellt.
Bislang sind weltweit keine automatisierten Hand
lingsysteme auf Flughäfen im Einsatz. Dies liegt gerade
an der Vielzahl unterschiedlicher Gepäckstücke mit un
terschiedlichen Eigenschaften, insbesondere hinsicht
lich des Materials und der Abmessungen, wie bereits
eingangs erläutert wurde.
Aus der EP 0 841 297 A1 ist ein Gepäck-Handling-
System bekannt, bei dem ein Sauggreifer in Kombination
mit einem Haken oder einem Zangengreifer zum Ergreifen
der Gepäckstücke vorgesehen ist. Die beiden Greifsysteme
werden hierbei alternativ je nach Art des zu grei
fenden Gepäckstücks eingesetzt. Hierdurch soll insbe
sondere die Bandbreite an Gepäckstücken erhöht werden,
die mit diesem System handhabbar sind. So können Ge
päckstücke wie Golftaschen oder Gepäckstücke aus Tex
tilmaterial, die nicht mit einem Sauggreifer erfasst
werden können, mit dem Zangengreifer gegriffen werden.
Dies macht bereits deutlich, dass in diesem Fall
ein Wechsel des Greifmechanismus je nach Art des Ge
päckstücks erfolgen muss. Mit Sauggreifern können keine
Gepäckstücke aufgenommen werden, die aus luftdurchläs
sigem Material bestehen. Sauggreifer können ferner nur
Gepäckstücke sicher aufnehmen, die eine annähernd ebene
Oberfläche aufweisen. Auf der anderen Seite tritt bei
den mechanischen Greifern (Zangengreifer) das Problem
auf, dass beispielsweise biegeschlaffe Gepäckstücke aus
den Greiferbacken rutschen können. Weiterhin hat dieses
Greiferwirkprinzip den Nachteil, dass das Ablegen der
Gepäckstücke innerhalb des Containers oder Carts zu
sätzlichen Beschränkungen unterliegt. Die Gepäckstücke
können mit diesem System nur von oben auf weitere Ge
päckstücke aufgelegt werden. Ein formschlüssiges seit
liches Einschieben eines Gepäckstücks in einen durch
bereits vorhandene Gepäckstücke entstandenen engen Zwi
schenraum bzw. Schacht ist aufgrund des für den Zangen
mechanismus erforderlichen Arbeitsraumes zum Öffnen der
Zange nach dem Ablegen des Gepäckstücks nicht möglich.
Ein System zum teilautomatischen Beladen von Con
tainern ist aus der WO 97/21589-A1 bekannt. Bei diesem
System ist ein verfahrbares und höhenjustierbares För
derband vorgesehen, über das die Gepäckstücke direkt in
den Container verladen werden. Dieses System hat jedoch
den Nachteil, dass die Gepäckstücke hierbei nicht in
einer vorgebbaren Orientierung an einer vorgebbaren Po
sition innerhalb des Ladehilfsmittels (ULD bzw. Cart)
abgelegt werden können. Eine gute Raumausnutzung im La
dehilfsmittel kann mit diesem System daher nicht er
reicht werden. Gerade der Raumnutzungsgrad innerhalb
der Container bzw. Carts spielt jedoch für den Durch
satz des Gepäcks eine wesentliche Rolle.
Die FR 2632285 A1 offenbart schließlich ein Sy
stem, bei dem die einzelnen über ein Förderband ange
lieferten Gepäckstücke an ihrem Griff erfasst, identi
fiziert und über ein mit einer Aufnahmekammer versehe
nes Aufzugsystem in einen Container mit entsprechend
vorgesehenen Kammern bzw. Ebenen verladen wird. Das Ge
päckstück wird hierbei über einen Schiebemechanismus
aus der Aufnahmekammer in die entsprechende Ebene des
Containers geschoben.
Dieses System hat jedoch einerseits den Nachteil,
dass die Gepäckstücke bei diesem System einen Griff
aufweisen und in der richtigen Orientierung angeliefert
werden müssen. Andererseits müssen die Container be
reits mit einzelnen Kammern oder Ebenen versehen sein,
in die die Gepäckstücke eingeschoben werden können.
Dies führt jedoch zu einer sehr geringen Raumausnutzung
und ist daher für eine Erhöhung des Durchsatzes nicht
geeignet.
Aus der DE 195 08 911 A1 sind ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Beladen bzw. Stapeln von Stückgütern,
insbesondere von gebündelten Druckerzeugnissen, be
kannt, bei denen die Druckerzeugnisse zu Bunden zusam
mengefasst und umreift werden. Vor dem Stapeln bzw. Beladen
werden die Dimensionen und die Qualität der Bunde
erfasst und deren optimale Position und Orientierung
auf dem zu belandenden Träger errechnet. Die Bunde wer
den anschließend mit einem Handhabungsmechanismus aus
einem Puffer entnommen und an der errechneten Position
und in der errechneten Orientierung auf den Träger auf
gebracht.
Details einer Umreifungsmaschine zum Umreifen der
artiger Druckerzeugnisse werden in der DE 197 22 066 A1
beschrieben.
Die bisher bestehenden Lösungsansätze für ein
Greifersystem ermöglichen es nicht, das breite Spektrum
an unterschiedlichen Gepäckstücken zuverlässig zu hand
haben. Weiterhin bereitet es diesen Systemen Schwierig
keiten, die Gepäckstücke in einer vorgebbaren Orientie
rung platzsparend im Ladehilfsmittel abzulegen. Allen
bisher vorgestellten Prinzipien ist weiterhin gemein
sam, dass der eingeschlossene Luftanteil im Gepäckstück
bei der Beladung unberücksichtigt bleibt. Beim manuel
len Beladen von Containern und Wagen spielt aber genau
dieser Umstand eine entscheidende Rolle, um einen opti
malen Raumausnutzungsgrad erreichen zu können. Durch
das Komprimieren von bestimmten, ohne Schaden kompri
mierbaren Gepäckstücken werden manuell Füllgrade von
über 100% erreicht und damit das Ladevolumen innerhalb
der Flugzeuge optimal genutzt. Von einer derartigen
Raumausnutzung liegen die bisher bekannten Systeme weit
entfernt, so daß auch der mit diesen Systemen erreich
bare Durchsatz an Gepäckstücken in Gepäckverteilsyste
men nicht zufriedenstellend ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Grei
fen sowie zum Beladen von Stückgut, insbesondere von
Gepäckstücken, anzugeben, die eine Automatisierung des
Be- und Entladevorgangs für ein breites Spektrum an Ge
päckstücken unterschiedlicher Abmessungen, Gewichte und
Materialien bzw. Eigenschaften ermöglichen. Weiterhin
sollen das Verfahren und die Vorrichtung einen sehr gu
ten Raumausnutzungsgrad bei der Beladung ermöglichen.
Die Aufgabe wird mit dem Verfahren bzw. der Vor
richtung nach den Ansprüchen 1 und 11 gelöst. Vorteil
hafte Ausgestaltungen der Verfahren und der Vorrichtun
gen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren zum Greifen von
Stückgut wird ein plattenförmiges Element bereitge
stellt, das eine Schnittstelle zu einer Kinematik auf
weist oder mit einer Kinematik fest verbunden ist. Das
plattenförmige Element wird an das Stückgut angesetzt
und zusammen mit dem Stückgut umreift, so dass das
plattenförmige Element am Stückgut anliegt und durch
die Umreifung mit diesem verbunden ist. Falls das plat
tenförmige Element nicht bereits fest an der Kinematik
befestigt ist, wird die Kinematik über die Schnittstel
le nun mit dem plattenförmigen Element verbunden. Ge
eignete Verbindungstechniken und Schnittstellen sind
dem Fachmann aus der Robotertechnik bekannt.
Das vorliegende Verfahren setzt zum Greifen des
Stückgutes die Wirkprinzipien Kraft- und Formschluss
ein. Das Umreifen mit vorgebbarer Kraft bewirkt hierbei
eine sichere und zuverlässige Handhabung des Stückgutes
und sorgt für die eigentliche Kopplung bzw. Verbindung
zwischen dem plattenförmigen Element und dem Stückgut.
Die Umreifung kann mit einer aus dem Stand der Technik
bekannten Umreifungstechnik bzw. Umreifungsmaschine er
folgen. Besondere Umreifungsmaterialien sind hierbei
nicht erforderlich.
Das plattenförmige Element kann sowohl von der
Seite als auch von oben auf das Stückgut aufgebracht
werden. Hierdurch kann das Stückgut mit einem Handha
bungsgerät in jeder Orientierung in ein Ladehilfsmittel
wie einen Container oder Wagen eingebracht und dort ab
gelegt werden.
Ist das plattenförmige Element getrennt von der
Kinematik vorgesehen, so erfolgt das Verbinden des
plattenförmigen Elementes mit der Kinematik vorzugswei
se über eine am plattenförmigen Element vorgesehene
Schnittstelle, die für die Aufnahme durch einen Verbin
dungsflansch an der Kinematik ausgestaltet ist. Die
Verbindung kann jedoch auch über bekannte gängige Ver
bindungstechniken, wie beispielsweise dem Greifen des
plattenförmigen Elementes über einen entsprechenden
Zangenmechanismus an der Kinematik erfolgen.
Obwohl in der folgenden Beschreibung nur auf Ge
päckstücke als Beispiel für Stückgüter eingegangen
wird, die sich mit den vorliegend dargestellten Verfah
ren und Vorrichtungen handhaben lassen, versteht es
sich von selbst, daß der Fachmann die Erfindung auch
für die Handhabung anderer Arten von Stückgut vorteil
haft einsetzen kann.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Greifen von
Stückgut, insbesondere von Gepäckstücken, besteht aus
der Kinematik, dem plattenförmigen Element sowie einer
Umreifungseinheit. Das plattenförmige Element weist ei
ne Schnittstelle zur Kinematik auf oder ist bereits
fest mit der Kinematik verbunden. Die Umreifungseinheit
ist für das Umreifen des Gepäckstückes zusammen mit dem
plattenförmigen Element entweder direkt am plattenför
migen Element oder separat von diesem ausgebildet.
Bei dieser Vorrichtung können somit einerseits das
plattenförmige Element und die Kinematik fest oder über
ein entsprechendes Greiferwechselsystem lose miteinan
der gekoppelt sein. Andererseits kann die Umreifungs
einheit in einen Verbindungsflansch an der Kinematik
integriert oder als separate Umreifungsvorrichtung vorgesehen
sein. Es ergeben sich somit vier unterschiedli
che Systemvarianten für diese Vorrichtung.
Die vorliegende Vorrichtung sowie das zugehörige
Verfahren ermöglichen das zuverlässige Greifen sowie
Be- und Entladen von Gepäckstücken, wie sie im Normal
gepäck auf Flughäfen vorkommen. Dieses Normalgepäck
kann prinzipiell in die vier Kategorien Koffer, Ta
schen, Rucksäcke und Kartons eingeteilt werden. Neben
diesen Gepäckarten ist das vorliegende Greifersystem in
der Lage, eine große Bandbreite an weiteren Gepäckar
ten, wie Ski oder Kleidersäcke, sowie auch Sperrgepäck,
wie beispielsweise Autokindersitze usw., mit beliebigen
Abmessungen, Geometrieformen, Materialien und Gewicht
zu bewältigen. Mit dem erfindungsgemäßen System können
in vorteilhafter Weise sowohl starre wie auch biege
schlaffe Gepäckstücke zuverlässig gegriffen werden.
Durch das formschlüssige Umreifen der Gepäckstücke wird
insbesondere bei biegeschlaffen Gepäckstücken, wie be
stimmten Taschen oder Rucksäcken, die darin einge
schlossene Luft herausgedrückt und dadurch das Gepäck
volumen komprimiert. Dies führt zu einer verbesserten
Raumausnutzung bei der späteren Beladung, da diese Ge
päckstücke im umreiften Zustand weniger Raum einnehmen.
Das Beladen der Container oder Carts auf Flughäfen
gestaltet sich aufgrund der eingeschränkten Zugänglich
keit dieser Ladehilfsmittel mit den bekannten Techniken
als sehr schwierig. Der Beladevorgang muss hierbei in
der Regel von der Seite erfolgen, falls ein Kippen der
Container beim Beladen ausgeschlossen wird. Die erfin
dungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Ver
fahren ermöglichen ein Ablegen der Gepäckstücke in jeder
Orientierung im Container, so dass eine hohe Pac
kungsdichte bzw. ein hoher Ladungsfüllgrad erreicht
werden kann.
Nach der Beladung eines Gepäckstückes wird das
plattenförmige Element wieder von der Umreifung gelöst.
Dies kann durch eine der unten beschriebenen Techniken
erfolgen.
Falls das Gepäckstück später wieder automatisch entla
den werden soll, kann das plattenförmige Element samt
Umreifung am Gepäckstück verbleiben. Der Verladeplan
des Beladealgorithmus kann bei der Entladung wieder als
Basisinformation dienen.
Da beim Lösen des plattenförmigen Elementes die Umrei
fung entweder am Gepäckstück verbleiben oder auf einfa
che Weise vom Gepäckstück abgezogen werden kann, ist
kein zusätzlicher Arbeitsraum zwischen den Gepäck
stücken für diesen Trennungsvorgang erforderlich. Das
Gepäckstück kann somit problemlos formschlüssig in ei
nem Zwischenraum im Ladehilfsmittel abgelegt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die zugehörige
Vorrichtung ermöglichen somit das sichere Aufnehmen und
Ablegen des Normalgepäckspektrums, wobei aufgrund der
kompakten Abmessung des Greifers (Umreifung und plat
tenförmiges Element) eine optimale Zugänglichkeit in
den Containern oder Wagen erreicht wird. Der einfache
Aufbau des Systems ermöglicht den problemlosen Einsatz
in bereits bestehenden Gepäckverteilsystemen.
Am plattenförmigen Element sind vorzugsweise seit
lich herausragende Stege vorgesehen, auf denen die Um
reifung aufliegen kann. Durch verschiebbare Ausgestaltung
dieser Stege lässt sich erreichen, dass das plat
tenförmige Element nach dem Greifen und anschließenden
Beladen des Gepäckstückes durch einfaches Einschieben
bzw. Einfahren der seitlichen Stege von der Umreifung
und somit vom Gepäckstück getrennt werden kann. Das
Ausfahren und Einschieben der seitlichen Stege erfolgt
über einen geeigneten Verschiebemechanismus, der bei
spielsweise über die Kinematik bzw. das Handhabungsge
rät angesteuert werden kann.
In einer weiteren Ausführungsform kann das plat
tenförmige Element, das vorzugsweise eine annähernd
rechteckige Grundfläche aufweist, in der Länge verän
derlich ausgestaltet sein. Hierdurch lässt sich einer
seits die gleiche Wirkung wie mit verschiebbaren seit
lichen Stegen erzielen, so dass durch eine Verkürzung
des Elementes nach dem Beladen durch das Lösen von der
Umreifung bewirkt werden kann. Andererseits ermöglicht
ein längenveränderbares Element vor allem eine optimale
Anpassung an große, insbesondere lange Gepäckstücke.
Alternativ zu den Verschiebemechanismen der beiden
vorangehenden Ausgestaltungsformen kann die Umreifung
nach dem Beladen auch mit einem geeigneten Trennele
ment, beispielsweise einer Schneide, durchtrennt wer
den. Dieses Trennelement kann sowohl am plattenförmigen
Element selbst als auch am Verbindungsflansch der Kine
matik vorgesehen sein. Weiterhin ist es von Vorteil,
zusätzlich zu dem Trennelement eine Wickeleinrichtung
zum gleichzeitigen Aufwickeln der durchtrennten Umrei
fung vorzusehen.
Das plattenförmige Element kann unterschiedliche
geometrische Formen aufweisen. Vorzugsweise ist es jedoch
mit einer rechteckigen Grundfläche ausgestaltet.
Besondere Vorteile lassen sich mit einem plattenförmi
gen Element erzielen, das auf der zum Gepäckstück ge
richteten Hauptfläche Vorsprünge aufweist, die sich
entlang zweier gegenüberliegender Seitenkanten bzw.
Ränder des plattenförmigen Elementes erstrecken, die
senkrecht zur Umreifungsrichtung verlaufen. Die Vor
sprünge weisen eine Höhe und einen Abstand auf, die ein
Aufsetzen des plattenförmigen Elementes im Bereich des
Griffes des Gepäckstückes ermöglichen, so dass die Vor
sprünge am Gepäckstück anliegen und der Griff zwischen
den Vorsprüngen Platz findet. Die Vorsprünge, die vor
zugsweise durch zwei parallel zueinander verlaufende
Stege am Rand des plattenförmigen Elementes gebildet
werden, vermindern die Durchbiegung des Gepäckstücks
bei der Umreifung.
Die Schnittstelle am plattenförmigen Element ist
vorzugsweise für die Aufnahme an einem Verbindungs
flansch der Kinematik ausgestaltet. Diese Kinematik
wird beispielsweise durch einen Roboter mit Linearachse
bereitgestellt.
Die Schnittstelle kann hierbei eine Art Ausleger
bzw. verlängerten Arm für eine Bewegungsachse der Kine
matik bilden, um hierdurch das Einbringen der Gepäck
stücke in hintere Bereiche des Containers zu erleich
tern. Durch die Verwendung eines Auslegers ergibt sich
eine schlanke Ausprägung des Gesamtsystems, so dass
auch schmale Packstücke problemlos in den oberen hinte
ren Bereich des Containers verladen werden können.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren zum Beladen eines
Trägers mit Stückgut bzw. Gepäckstücken werden zunächst
die Dimensionen des Gepäckstückes, d. h. dessen Länge,
Breite und Höhe automatisch vermessen. Weiterhin wird
der Deformationsgrad des Gepäckstückes ermittelt. Unter
Deformationsgrad ist hierbei der Faktor zu verstehen,
um den das Volumen des Gepäckstückes beim Zusammendrüc
ken verringert werden kann. Dieser Deformationsgrad
kann beispielsweise über einen sogenannten Pusher be
stimmt werden. Schließlich wird eine für vorgebbare
Randbedingungen, d. h. einen möglichst hohen Raumnut
zungsgrad, optimale Position und Orientierung des Ge
päckstückes auf dem Träger mit einem Beladealgorithmus
errechnet, wobei die vermessenen Dimensionen sowie der
Deformationsgrad bei der Berechnung berücksichtigt wer
den. Anschließend wird das Gepäckstück mit einer Grei
fervorrichtung an der errechneten Position und in der
errechneten Orientierung auf den Träger aufgebracht.
Selbstverständlich werden durch den Beladealgorithmus
bereits auf dem Träger befindliche Gepäckstücke berück
sichtigt.
Durch die Ermittlung und Berücksichtigung des De
formationsgrades bei der Berechnung der optimalen Posi
tion und Orientierung des Gepäckstückes lässt sich der
Raumnutzungsgrad des Trägers erhöhen, da komprimierbare
Gepäckstücke erfasst und in entsprechend komprimierter
Form auf bzw. in den Träger, d. h. beispielsweise in ei
nen Container, auf- bzw. eingebracht werden können. Ei
ne entsprechend vorkomprimierte Form kann hierbei durch
Umreifung des Gepäckstückes vor der Beladung erreicht
werden. In einer Ausgestaltung des Verfahrens mit Um
reifung kann die Vermessung der Gepäckstücke auch erst
nach der Umreifung erfolgen, so daß der Deformations
grad bereits durch die Vermessung berücksichtigt wird.
Vorzugsweise wird das Gepäckstück mit dem erfin
dungsgemäßen Verfahren zum Greifen von Stückgütern ge
handhabt, bei dem die Umreifung bereits eingeschlossen
ist.
Für die Berechnung der optimalen Orientierung und
Position der Gepäckstücke ist es von Vorteil, wenn meh
rere Gepäckstücke vor der Beladung zwischengelagert
werden. Der Beladealgorithmus kann dann aus den zwi
schengespeicherten Gepäckstücken das für den nächsten
Beladungsschritt zur optimalen Raumausnutzung am besten
geeignetste auswählen. Vorzugsweise wird bei Einsatz
der erfindungsgemäßen Greifvorrichtung - im Fall der
losen Kopplung von plattenförmigem Element und Kinema
tik - als Zwischenspeicher ein Hängeförderer einge
setzt, in dessen Führungsschiene die plattenförmigen
Elemente eingehängt werden. Dies hat den Vorteil der
definierten Lage dieser Elemente beim späteren Ankop
peln an die Kinematik.
Vor der Umreifung kann optional ein Drehteller
vorgesehen sein, mit dem die ankommenden Gepäckstücke
bei Bedarf in ihrer Orientierung um 90° gedreht werden,
so dass sie an jeder ihrer Grundflächen mit dem plat
tenförmigen Element aufgenommen werden können.
Die entsprechende Vorrichtung zum Beladen eines
Trägers mit Stückgut umfasst einen Roboter, gegebenen
falls mit Linearachse, mit Endeffektor zum Greifen des
Gepäckstückes und Aufbringen auf den Träger, ein Ver
messungssystem zum Vermessen der Dimensionen des Ge
päckstückes, eine Einheit zur Bestimmung des Deformati
onsgrades des Gepäckstückes sowie eine Steuerung zum
Ansteuern des Roboters. Die Steuerung errechnet hierbei
eine für vorgebbare Randbedingungen optimale Position
und Orientierung des Gepäckstückes auf dem Träger in
Abhängigkeit von den Dimensionen und dem Deformations
grad des Gepäckstückes.
Der erfindungsgemäße Beladungsautomat weist vor
zugsweise die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Greifen
auf, wie sie vorangehend erläutert wurde. Durch die Li
nearachse können mehrere Ladeeinheiten bzw. Destinatio
nen gleichzeitig bedient werden.
Sind das plattenförmige Element und die Kinematik
in dieser Ausgestaltung nicht fest miteinander gekop
pelt, so ist neben dem Handhabungsgerät zum Beladen ein
zusätzliches Handhabungsgerät für das Aufbringen des
plattenförmigen Elementes auf das Gepäckstück vorgese
hen. Diese Ausgestaltung der Vorrichtung sowie des Ver
fahrens ermöglicht eine Parallelisierung der Abläufe.
Während das eine Handhabungsgerät ein Gepäckstück ver
lädt, kann parallel dazu ein neu ankommendes Gepäck
stück vom anderen Handhabungsgerät umreift werden.
Im Fall der festen Verbindung zwischen dem plat
tenförmigen Element und der Kinematik ist nur ein Hand
habungsgerät erforderlich, mit dem umreift und beladen
wird. Bei dieser Ausgestaltung wird daher nur dasjenige
Gepäckstück umreift, welches gerade verladen werden
soll. Im Falle einer Pufferung bzw. Speicherung von Ge
päckstücken vor dem eigentlichen Beladungsvorgang er
folgt die Umreifung in letzterer Ausgestaltung somit
nach dieser Pufferung bzw. Speicherung.
In einer bevorzugten Ausführungsform besteht der
Beladeautomat aus einem Identifikationssystem zur Iden
tifikation der über eine Zufuhrstrecke angelieferten
Gepäckstücke, einem Vermessungssystem zur Vermessung
der Dimensionen dieser Gepäckstücke, einer Einheit zur
Bestimmung des Deformationsgrades der Gepäckstücke, ei
nem Roboter mit Linearachse und Endeffektor sowie den
notwendigen Sicherheitseinrichtungen.
Die Einheit zur Bestimmung des Deformationsgrades
kann beispielsweise ein Pusher sein, der die Gepäck
stücke mit einer definierten Kraft in einer Dimension
zusammendrückt. Vorzugsweise ist eine Umreifungseinheit
vor der Beladung der Gepäckstücke vorgesehen, die even
tuell vorhandene Luft aus den biegeschlaffen Gepäck
stücken herausdrückt und diese auf ein vertretbares Maß
komprimiert. Das Vermessungssystem zur Ermittlung der
Dimensionen der Gepäckstücke kann beispielsweise ein
bildorientiertes System mit einer Kamera sein, wie dies
aus dem Stand der Technik bekannt ist.
Der Beladealgorithmus berechnet den optimalen
Setzplatz für ein Gepäckstück innerhalb des Ladehilfs
mittels. Die Randbedingungen hierfür, in der Regel eine
optimale Raumausnutzung, können vorgegeben werden. Die
Gepäckverteilung kann auch hinsichtlich der Gewichts
verteilung im Ladehilfsmittel optimiert werden. Hierzu
ist ein Wiegen der jeweiligen Gepäckstücke vor der Be
ladung vorgesehen. Dies kann entweder unmittelbar am
Verladeort oder bereits vorher am Check-In-Schalter er
folgen. Diese Information über das Gewicht der einzel
nen Gepäckstücke kann weiterhin für eine optimale Vor
spannung der Umreifung dienen, um die Durchbiegung des
Gepäckstücks zu minimieren.
Überall dort, wo Ladeeinheiten bzw. -hilfsmittel
auftragsspezifisch und damit individuell zu kommissio
nieren sind, oder die Zusammensetzung der Ladeeinheit
nicht planbar oder zufällig ist, scheidet ein Off-Line-
generieren des Palettiermusters aus. Vielmehr muss der
Beladealgorithmus genau so wie der Mensch On-Line für
jedes ankommende Gepäckstück einen geeigneten Setzplatz
innerhalb der Ladeeinheit bestimmen. Die für diese Be
rechnung erforderlichen Geometriedaten erhält die Soft
ware des Beladungsalgorithmus durch das Vermessungssy
stem. Als Mindestanforderung gilt in der Regel, dass
die Packungsdichte der Gepäckstücke ähnlich hoch ist,
wie sie bei manueller Beladung erreicht wird. Aus die
sem Grund scheiden übliche Palettieralgorithmen auf Ba
sis standardisierter Gepäckgrößen von vorneherein aus.
Ein Algorithmus zum Palettieren von quaderförmigen
Packstücken mit unterschiedlichen Abmessungen und be
liebiger Reihenfolge ist beispielsweise in der
DE 40 26 449 A1 beschrieben. Hierbei geht es zwar um
die Beladung von Paletten, das Grundprinzip lässt sich
jedoch auch beim vorliegenden Beladealgorithmus einset
zen. Die Anforderungen, wie die Verarbeitung beliebiger
Größen und Geometrien der Gepäckstücke und Ladeeinhei
ten, die an den Beladealgorithmus beim automatischen
Gepäckverladen gestellt werden, können mit diesem Sy
stem nahezu erfüllt werden. Der Algorithmus bildet On-
Line, ohne Kenntnis der Gesamtkommission, in sich sta
bile und vor allen Dingen füllgradoptimierte Ladeein
heiten. Bei dem bekannten Algorithmus ordnet eine Aus
werte- und Steuereinheit zu Beginn des Palettiervor
gangs das in einem Zwischenspeicher befindliche Stück
gut mit der größten Grundfläche oder die Stückgüter
gleicher Höhe, die zusammen die größte Grundfläche einnehmen,
in einer Ecke des Transporthilfsmittels an. An
schließend werden Stückgüter abweichender, jedoch glei
cher Höhe, die alleine bzw. zusammen die nächstgrößte
Grundfläche einnehmen, in der gegenüberliegenden Ecke
des Ladehilfsmittels angeordnet. Die folgenden Stückgü
ter werden derart auf der Grundfläche des Ladehilfsmit
tels sowie auf der Oberfläche bereits palettierter
Stückgüter gestapelt, dass sich zusammenhängende Ober
flächen ergeben.
Der Zwischenspeicher, in dem angelieferte Gepäck
stücke nach ihrer Vermessung zunächst aufbewahrt wer
den, kann in einer vorteilhaften Ausführungsform des
vorliegenden Beladeautomaten ebenfalls vorgesehen sein.
Durch die Zwischenspeicherung von Gepäckstücken lässt
sich der Raumausnutzungsgrad nochmals erhöhen. Von Vor
teil ist hierbei eine Zwischenspeicherung von etwa vier
bis sechst Gepäckstücken. Es versteht sich jedoch von
selbst, dass auch ein geeigneter Beladealgorithmus zur
Verfügung gestellt werden kann, der jedes Gepäckstück
nach der Anlieferung und Vermessung sofort belädt.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
unter Einsatz der erfindungsgemäßen Greifervorrichtung
ist eine Zwischenspeichervorrichtung vorgesehen, in der
die vermessenen Gepäckstücke nicht liegend auf einem
Förderband, sondern in einer Schiene hängend gelagert
werden. Hierzu muss das plattenförmige Element bereits
durch Umreifung am jeweiligen Gepäckstück befestigt
sein. Anschließend wird das plattenförmige Element mit
dem Gepäckstück in die Schiene eingehängt. Diese Tech
nik hat den Vorteil, dass die Schnittstelle des plat
tenförmigen Elementes bzw. das plattenförmige Element
selbst immer in der gleichen definierten Position - in
der Schiene der Fördereinrichtung - vorliegt und zuver
lässig mit der Kinematik gekoppelt werden kann. Die Ge
päckstücke werden hierbei somit hängend gelagert bzw.
gefördert.
Ein weiterer vorteilhafter Aspekt bei dem vorge
stellten automatischen System zum Be- und Entladen ist
die sogenannte Baggage-Reconciliation. Durch die Iden
tifizierung jedes Gepäckstücks und der daraus resultie
renden Kenntnis über dessen genaue Lage innerhalb der
Container kann im Falle einer Unregelmäßigkeit das ent
sprechende Gepäckstück über die informationstechnische
Anbindung an eine übergeordnete Logistiksteuerung sehr
schnell lokalisiert werden.
Die vorliegenden Verfahren und Vorrichtungen wer
den nachfolgend ohne Beschränkung des allgemeinen Er
findungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen
nochmals näher erläutert. Hierbei zeigen:
Fig. 1 ein Beispiel für den Umschlag von Gepäck
stücken auf Flughäfen bis zum Beladeprozess;
Fig. 2 ein Beispiel für den Umschlag von Gepäck
stücken auf Flughäfen bis zum Entladeprozess;
Fig. 3 schematisch das Grundprinzip des erfindungs
gemäßen Verfahrens und der Vorrichtung zum
Greifen von Stückgut anhand eines Beispiels;
Fig. 4 ein Beispiel für den Schritt von der Umrei
fung eines Gepäckstücks zur Übernahme durch
die Kinematik;
Fig. 5 zwei Abbildungen handelsüblicher Umreifungs
maschinen;
Fig. 6 ein Beispiel für den prinzipiellen Aufbau ei
nes plattenförmigen Elementes;
Fig. 7 ein Beispiel für die Anordnung des platten
förmigen Elementes der Fig. 6 an einem Ge
päckstück;
Fig. 8 ein Beispiel für die Änderung der Gepäckab
messungen durch die Umreifung;
Fig. 9 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Greifen;
Fig. 10 ein Beispiel für die Entfernung der Umreifung
durch ein Schneidmesser und eine Wickelein
heit;
Fig. 11 ein Beispiel für ein Greifersystem, bei dem
das Umreifungsband wieder verwendet werden
kann;
Fig. 12 ein Beispiel für die Ausgestaltung des plat
tenförmigen Elementes mit einem zusätzlichen
gabelförmigen Ausleger;
Fig. 13 eine beispielhafte Ansicht eines Beladeauto
maten beim Beladen eines Containers;
Fig. 14 ein Beispiel für die Schrittabfolge beim er
findungsgemäßen Verfahren der Beladung;
Fig. 15 ein Beispiel für die Bestimmung des Deforma
tionsgrades durch einen Pusher; und
Fig. 16 ein Beispiel für eine Speichervorrichtung für
bereits umreifte Gepäckstücke.
Die Fig. 1 und 2, die die Gepäckverteilung in
nerhalb eines Flughafens bis zur Beladung bzw. Entla
dung beispielhaft darstellen, wurden bereits in der Be
schreibungseinleitung erläutert.
Die Fig. 3 und 4 zeigen anhand eines Beispiels
das erfindungsgemäße Greiferprinzip sowie die erfin
dungsgemäße Vorrichtung zum Greifen. Das Greifersystem
umfasst in diesem Fall einen Greiferflansch 12 und eine
Greiferplatte 9, welche entweder über ein Greiferwech
selsystem lose oder fest miteinander gekoppelt sein
können. Der Greiferflansch 12 ist Bestandteil der Kine
matik bzw. des Handhabungsgerätes 10. Die eigentliche
Kopplung bzw. Verbindung zwischen Greiferplatte 9 und
Gepäckstück 8 erfolgt mittels eines oder mehrerer Um
reifungsbänder 11. Von Vorteil ist hierbei eine zweifa
che Umreifung, wie sie in den Fig. 3 und 4 darge
stellt ist. Die Greiferplatte 9 kann hierbei auf jeder
beliebigen Seite des Gepäckstückes 8 mit der Umreifung
befestigt werden.
Fig. 4 zeigt im linken Bereich eine Seitenansicht
sowie eine Draufsicht auf Gepäckstück 8, Greiferplatte
9, Umreifung 11 sowie Umreifungsmaschine 13 bei der Um
reifung von Gepäckstück und Greiferplatte in der Umrei
fungsstation. Im rechten Teil der Abbildung ist in
gleicher Ansicht die Übernahme des Gepäckstückes 8
durch die Kinematik bzw. das Handhabungsgerät über den
Greiferflansch 12 in der Übernahmestation dargestellt.
Für die Umreifung können handelsübliche Umrei
fungsmaschinen 13 eingesetzt werden, wie sie beispiel
haft in Fig. 5 dargestellt sind. Die Umreifung erfolgt
entweder mittels einer dieser separaten Umreifungsmaschinen
13 oder mit einer in den Greiferflansch 12 in
tegrierten bzw. an diesem befestigten Umreifungsein
heit, die nach dem gleichen Prinzip arbeitet.
Die Greiferplatte 9 wird vorzugsweise über zwei
getrennte Gurte bzw. Umreifungen 11 am Gepäckstück be
festigt. Sie kann entweder von der Seite oder auch von
oben auf das Gepäckstück 8 aufgebracht werden. Durch
diese Freiheit der Anbringung kann das Gepäckstück mit
einem Handhabungsgerät in jeder Orientierung seitlich
in den Container oder Wagen eingebracht und abgelegt
werden. Die geeignete bzw. optimale Orientierung wird
vorher durch den Beladealgorithmus errechnet. Auf diese
Weise lässt sich eine sehr hohe Raumnutzung erreichen.
Sind Greiferplatte 9 und Greiferflansch 12 nicht
fest miteinander verbunden, so wird ein zusätzliches
Handhabungsgerät für das Aufbringen der Platte 9 auf
das Gepäckstück 8 benötigt. Diese Ausgestaltung der
Vorrichtung ermöglicht eine Parallelisierung der Abläu
fe beim Beladen, so dass das eine Handhabungsgerät an
kommende Gepäckstücke umreift, während das zweite Hand
habungsgerät nur mit der Beladung der umreiften Gepäck
stücke beschäftigt ist.
Sind Greiferplatte 9 und der Flansch 12 des Hand
habungsgerätes fest miteinander gekoppelt, so ist nur
ein Handhabungsgerät für die Umreifung und das Beladen
vorgesehen. Hierbei wird nur dasjenige Gepäckstück um
reift, welches vom Beladealgorithmus zur momentanen Be
ladung ermittelt wurde. Eine mögliche Pufferung bzw.
Zwischenspeicherung der Gepäckstücke erfolgt hierbei
somit zeitlich vor der Umreifung.
Fig. 6 zeigt ein Beispiel für den prinzipiellen
Aufbau einer Greiferplatte 9. Im oberen Teil der Abbil
dung ist eine starre Greiferplatte mit seitlich heraus
ragenden Greiferstegen 14 dargestellt, auf denen das
Umreifungsband 11 bei der Umreifung aufliegt. Die Grei
ferstege 14 sind hierbei, wie durch die Pfeile angedeu
tet, über einen Verschiebemechanismus ein- und ausfahr
bar. Der Verschiebemechanismus ist in der Greiferplatte
9 integriert und kann über das Handhabungsgerät, bei
spielsweise mittels einer Pneumatik, gesteuert werden.
Eine andere Variante der Ausgestaltung der Grei
ferplatte 9 ist im unteren Teil der Abbildung darge
stellt. Bei dieser Ausführungsform ist die Greiferplat
te 9 in der Länge variabel, wie dies durch den zentra
len Pfeil angedeutet ist. Während bei der Ausgestaltung
des oberen Teils der Abbildung zum Entfernen der Grei
ferplatte vom Gepäckstück die Greiferstege eingeschoben
werden, können die Greiferstege bei der Ausgestaltung
des unteren Teils der Abbildung gegebenenfalls unbeweg
lich vorgesehen sein, da sie über die Längenveränderung
der Greiferplatte unter der Umreifung weggezogen werden
können. Selbstverständlich lässt sich auch hier zusätz
lich eine Verschiebung der einzelnen Greiferstege 14
vorsehen.
Die Längenveränderung der Greiferplatte 9 ist vor allem
zur Handhabung von sehr großen bzw. sehr langen Gepäck
stücken von Vorteil, da sich diese damit sehr stabil
handhaben lassen.
Im rechten Teil der Fig. 6 ist eine Ansicht einer
Greiferplatte 9 mit Greiferstegen 14 sowie einer
Schnittstelle 15 dargestellt, die an ihrer unteren
Hauptfläche hervorstehende horizontale Stege 16 aufweist.
Durch diese parallelen Stege sitzt die Greifer
platte 9 nicht mit ihrer gesamten Grundfläche, sondern
nur über die horizontalen Stege 16 auf der Gepäckober
fläche auf. Dies ist insbesondere bei Gepäckstücken von
Vorteil, die Störkonturen an der Stelle aufweisen, an
der die Greiferplatte angesetzt werden soll. So muss
insbesondere bei der seitlichen Gepäckaufnahme in der
Regel der Handgriff des Gepäckstücks berücksichtigt
werden. FEM-Untersuchungen haben ferner ergeben, dass
die horizontalen Auflageflächen, das heißt die Stege
16, die Durchbiegung der Gepäckstücke bei der Umreifung
vermindern.
Fig. 7 zeigt die Anbringung des plattenförmigen
Elementes 9 mit den Stegen 16 an einem Gepäckstück 8
mit Handgriff 17 (Darstellung von der Seite, von oben
und von vorne). Der Handgriff 17 findet hierbei in dem
zwischen den Stegen 16 gebildeten Hohlraum Platz, ohne
die Sicherheit und Stabilität der Verbindung zwischen
Greiferplatte 9 und Gepäckstück 8 zu beeinträchtigen.
Die Umreifung beim erfindungsgemäßen Greifersystem
hat den weiteren Vorteil, dass mit der Umreifung die im
Gepäck eingeschlossene Luft herausgedrückt und damit
das Gepäckvolumen reduziert wird. Dies betrifft insbe
sondere biegeschlaffe Gepäckstücke, wie Rucksäcke oder
Taschen. Durch Vergleich der ermittelten Werte des Ge
päckumfangs aus der Vermessung vor der Beladung und der
bei der Umreifung benötigten Bandlänge, die direkt dem
Gepäckumfang entspricht, können die Abmessungen des Ge
päckstücks zumindest in zwei Dimensionen angepasst bzw.
korrigiert werden. Diese korrigierten (tatsächlichen)
Gepäckabmessungen ohne Lufteinschlüsse, werden dem Beladealgorithmus
mitgeteilt, so dass daraufhin ein für
das komprimierte Gepäckstück optimaler Setzplatz inner
halb des Ladehilfsmittels berechnet bzw. ermittelt wer
den kann.
Fig. 8 zeigt hierzu beispielhaft den Unterschied
in den Gepäckabmessungen eines Gepäckstückes vor (linke
Abbildung) und nach der Umreifung (rechte Abbildung).
In Fig. 9 ist eine Umreifungsstation mit zwei Um
reifungsmaschinen 13 dargestellt, wie sie in einer Va
riante der vorliegenden Greifervorrichtung eingesetzt
wird, bei der die Greiferplatte 9 getrennt von der Ki
nematik vorgesehen ist. Das Gepäckstück 8 gelangt über
eine entsprechende Fördereinrichtung 20, beispielsweise
ein Förderband oder ein Rollenförderer, in die Umrei
fungsstation und wird dort zentrisch positioniert. Mit
tels einer Handlingseinheit 10 wird nun die Greifer
platte aus einem Vorratsmagazin entnommen und auf eine
Oberfläche, das heißt die Seiten- oder Grundfläche, des
Gepäckstücks 8 aufgesetzt. Anschließend wird die Grei
ferplatte 9 durch die Umreifung mit dem Gepäckstück 8
verbunden. Das Umreifungsband läuft dabei über die hier
nicht dargestellten Greiferstege 14 der Greiferplatte
9. In der Abbildung sind eine Queransicht (oben), eine
Vorderansicht (Mitte rechts), eine Seitenansicht (Mitte
links) sowie eine Draufsicht (unten) auf die Umrei
fungsstation dargestellt. Die Bandführungen 19 für das
aus den Umreifungsspulen 18 gelieferte Umreifungsband
sind ebenfalls in der Abbildung zu erkennen.
Nach der Verbindung von Gepäckstück 8 und Greifer
platte 9 mit Hilfe der Umreifung wird das Gepäckstück
in einer Ausführungsform der Beladevorrichtung in einen
kleinen Zwischenspeicher weiter transportiert. Dieser
Speicher bzw. Puffer ist für einen hohen Raumnutzungs
grad innerhalb der Ladehilfsmittel von Vorteil. Je hö
her die Anzahl an bekannten, d. h. vermessenen, Gepäck
stücken ist, aus denen für die Beladung ausgewählt wer
den kann, desto höher ist der durch den Beladealgorith
mus erreichbare Ladungsfüllgrad. Die minimale Kapazität
des Puffers liegt naturgemäß bei einem Gepäckstück.
Nachdem das Gepäckstück vom Greifer aufgenommen
und im Ladehilfsmittel abgelegt wurde, muss es wieder
von der Greiferplatte 9 getrennt bzw. gelöst werden.
Dies kann einerseits durch Abschieben bzw. Einziehen
der Greiferstege 14 erfolgen. Demzufolge verbleibt die
Umreifung auf dem Gepäckstück. Dies hat den Vorteil,
dass sich beim Entladen die Koffer bzw. Gepäckstücke
nicht versehentlich öffnen können und der Inhalt daher
nicht herausfallen kann. Auch ein Öffnen der Koffer
durch unberechtigte Personen wird dadurch erschwert.
Eine andere Möglichkeit der Entfernung der Umrei
fung besteht im Abschneiden und Aufrollen des Umrei
fungsbandes. Diese Technik wird dann eingesetzt, wenn
die Umreifung nicht am Gepäckstück verbleiben darf. Sie
wird hierbei einer an der Greiferplatte 9 oder am
Flansch 12 des Handhabungsgerätes vorgesehenen
Trenneinrichtung, beispielsweise einem Schneidmesser,
aufgetrennt und gegebenenfalls mit einer Wickeleinrich
tung entfernt. Durch die Auftrennung der Umreifung wird
die Greiferplatte vom Gepäckstück gelöst.
Fig. 10 zeigt ein Beispiel für eine derartige An
ordnung. Die Umreifung 11, die auf den Greiferstegen 14
der Greiferplatte 9 aufliegt, wird hierbei durch eine
Klemmvorrichtung 21 festgehalten und mit einem Schneid
messer 22 aufgetrennt. Gleichzeitig wird das Umrei
fungsband 11 mit der Wickeleinheit 23 aufgerollt.
Falls die Umreifungsstation integraler Bestandteil
des Greifersystems ist, kann das Band 11 auch wieder
verwendet werden, wie dies in Fig. 11 schematisch dar
gestellt ist. Hierbei ist eine Bandspule 24 vorgesehen,
die einerseits das Umreifungsband für die Umreifung des
Gepäckstücks liefert, und andererseits nach Durchtren
nung des Bandes dieses wiederum zur weiteren Verwendung
aufwickelt. Hierbei ist eine Klemmvorrichtung 21 zum
Fixieren des Bandendes von Vorteil.
Um insbesondere Gepäckstücke mit hohem Gewicht und
extremer Schwerpunktlage sicher greifen zu können, kann
das Greifersystem zusätzlich mit einem gabel- oder
schaufelförmigen Ausleger unterstützt werden. Fig. 12
zeigt eine derartige Ausgestaltung des Greifersystems
in Queransicht, Seitenansicht und Vorderansicht. Bei
dieser Ausgestaltung kann die Gabel 25 über an einer
Führungsschiene 26 geführte Schlitten 27 gegenüber der
Platte 9 verschoben werden. Weiterhin sind in dieser
Figur eine Anschlussplatte 28 für das Handhabungsgerät
sowie eine Gurttrommel 29 mit Motor, Parallelgreifer 20
zur Gurtbefestigung, sowie Antriebsrollen 31 mit Motor
zu erkennen. Diese gesamte Einheit an der Greiferplatte
9, an der die horizontalen Stege 16 gut zu erkennen
sind, aus Gabel 25, Führungsschienen 26 und An
schlussplatte 28 bildet einerseits einen verlängerten
Arm für eine Bewegungsachse des Handhabungsgerätes und
andererseits die Schnittstelle der Greiferplatte 9 zum
Handhabungsgerät. Die Gabel 25 wird hierbei nur bei Be
darf, das heißt bei problematischen Gepäckstücken aus
gefahren. Durch diesen verlängerten Arm wird das seit
liche Beladen der Container bzw. Carts über das Handha
bungselement erleichtert.
Fig. 13 zeigt beispielhaft eine Ansicht eines Be
ladeautomaten. Der Beladeautomat für das Abflug- oder
Umsteigergepäck besteht aus einem Identifikationssy
stem, einem Vermessungssystem, dem Zuführ- und Puffer
strecken für die Gepäckstücke und Container, der Defor
mationseinheit, einem Roboter mit Endeffektor sowie den
notwendigen Sicherheitseinrichtungen. In der Figur ist
hierbei der Roboter 10 am Förderband 20 für die Gepäck
stücke 8 zu erkennen. Die Beladung erfolgt seitlich in
einen Container 5.
Die geforderten Umschlagzeiten beim Beladen der
Gepäckstücke erlauben während des Betriebs keinen Grei
ferwechsel. Für das sichere Greifen aller Gepäckarten
ist daher ein Greifersystem, wie dies in den vorange
henden Ausführungsbeispielen dargestellt wurde, von
großem Vorteil, da damit die unterschiedlichsten Ge
päckstücke sicher gegriffen und in die Container von
der Seite definiert eingebracht werden können.
Fig. 14 zeigt den Ablauf bei der automatischen
Beladung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung. Nach dem Transport und der Ankunft des Ge
päckstücks wird dieses zunächst identifiziert, gewogen
und vermessen. Systeme zur Identifizierung sind dem
Fachmann bekannt. Anschließend wird der Deformations
grad des Gepäckstückes bestimmt. Von den ankommenden
Gepäckstücken werden ca. 2 bis 4 in einem Zwischenspei
cher gepuffert. Die Gepäckabmessungen sowie der Defor
mationsgrad dieser gepufferten Gepäckstücke wird an den
Beladealgorithmus übergeben, der aus den Werten den op
timalen Setzplatz der einzelnen Gepäckstücke ermittelt
und das Handhabungsgerät zum Greifen und entsprechenden
Ablegen des Gepäckstücks im Ladehilfsmittel ansteuert.
Die Bestimmung des Deformationsgrades erfolgt vor
zugsweise mittels zweier Pusher 32, wie sie in Fig. 15
am Förderband 20 dargestellt sind. Diese Pusher drücken
in Abhängigkeit vom vorher ermittelten Gepäckgewicht
von beiden Seiten auf das auf dem Förderband 20 ange
lieferte Gepäckstück 8. Die Informationen über den De
formationsgrad und das Gepäckgewicht können dann für
die Einstellung der notwendigen bzw. idealen Vorspan
nung für eine spätere Umreifung dienen.
Für ein einfaches Ankoppeln von Greiferplatte 9
und Greiferflansch 12, welcher am eigentlichen Handha
bungsgerät für die automatische Beladung der Gepäck
stücke adaptiert ist, ist in einer vorteilhaften Aus
führungsform der vorliegenden Erfindung eine spezielle
Speichervorrichtung vorgesehen. Bei dieser Speichervor
richtung werden die Gepäckstücke samt Greiferplatte
nicht liegend auf einer Fördertechnik befördert, son
dern hängend. Dies hat den Vorteil, dass die Gepäck
stücke in der Speichervorrichtung eine eindeutige und
definierte Position bzw. Orientierung einnehmen. Im um
gekehrten Fall würde die Greiferplatte nach der Tren
nung vom Greiferflansch aufgrund der Umreifungsspannung
gerade bei inhomogenen Gepäckstücken eine nicht vorher
sehbare undefinierte Position bzw. Orientierung einnehmen,
was das Ankoppeln an den Greiferflansch zur Bela
dung erschweren würde. Würde daher das Gepäckstück lie
gend weitertransportiert, müsste bei der späteren Auf
nahme des Gepäckstücks durch den Beladeroboter, die
ebenfalls wieder über den Greiferflansch erfolgt, eine
exakte Ermittlung der Position und Orientierung der
Greiferplatte bzw. ein komplexer Compliance-Ausgleich
durchgeführt werden. Bei der in diesem Ausführungsbei
spiel vorgeschlagenen Speichervorrichtung, wie sie in
Fig. 16 in verschiedenen Ansichten dargestellt ist,
wird das Gepäckstück hängend befördert. Im oberen lin
ken Bereich der Abbildung sind hierbei das Gepäckstück
8 mit der Umreifung 11, der Greiferplatte 9, dem Grei
ferflansch 12 sowie ein Teil des Handhabungsgerätes zu
erkennen. Das Gepäckstück wird mit der Greiferplatte 9
in den Hängeförderer 33 eingehängt und an diesem wei
tertransportiert, wie im rechten Bereich der Abbildung
zu erkennen ist. Der untere Bereich zeigt in Draufsicht
eine Führungsschiene 35 des Hängeförderers 33 mit einer
Entnahmeposition 34 für die Gepäckstücke. Das Gepäck
stück 8 wird nach der Umreifung an diesen Hängeförderer
33 übergeben. Die Übergabe erfolgt durch das Handha
bungssystem 10. Nachdem das Gepäckstück auf den Füh
rungsschienen 35 aufliegt, wird es, beispielsweise
durch in die Führungen integrierte Transportbänder, bis
zur entsprechenden Entnahmeposition 34 gefördert.
Die Speicherkapazität dieses Hängeförderers 33
entspricht der Anzahl an Segmenten bzw. Stationen mit
jeweils einer Entnahmeposition 34. An den einzelnen
Entnahmepositionen 34 (Aussparungen in den Führungs
schienen 35) kann der Beladeroboter die exakt ausge
richteten Gepäckstücke problemlos durch einfaches an
docken aufnehmen.
Es versteht sich von selbst, dass die in den Aus
führungsbeispielen dargestellten Ausführungsformen vom
Fachmann beliebig miteinander kombiniert werden können.
Mit den dargestellten Verfahren und Vorrichtungen kann
jede Gepäckform und Gepäckart problemlos gegriffen wer
den. Bei der Umreifung wird das Gepäck komprimiert, so
dass die Luft aus den weichen Gepäckstücken herausge
drückt wird. Dies ermöglicht in vorteilhafter Weise ei
ne höhere Packungsdichte beim Verladen dieser Gepäck
stücke. Der Komprimierungs- bzw. Deformationsgrad hat
unmittelbar wieder Auswirkungen auf das Stapelergebnis,
da das tatsächliche Volumen der Gepäckstücke bei der
Beladung berücksichtigt werden kann. Das Greifersystem
hat eine kleine Baugröße, da es nur aus der Umreifung
mit der Platte besteht. Diese kompakte Bauform ermög
licht das einfache Verladen des Gepäcks in die Contai
ner. Das Gepäck ist sehr vorteilhaft in jeder Orientie
rung in die Container verladbar.
1
Check-In
2
Transfergepäck
3
Gepäckverteilsystem
4
Gepäckhandlingsystem/Endstelle
5
ULD
6
Cart
7
Gepäckausgabe
8
Gepäckstück
9
Greiferplatte/plattenförmiges Element
10
Handhabungsgerät bzw. Kinematik
11
Umreifung bzw. Gurt
12
Greiferflansch
13
Umreifungseinheit
14
Greifersteg
15
Schnittstelle
16
horizontale Stege
17
Handgriff
18
Umreifungsspule
19
Bandführungen
20
Förderband
21
Klemmvorrichtung
22
Schneidmesser
23
Wickeleinheit
24
Bandspule
25
Gabel
26
Führungsschiene
27
Schlitten
28
Anschlussplatte
29
Gurttrommel mit Motor
30
Parallelgreifer für Gurtbefestigung
31
Antriebsrollen mit Motor
32
Pusher
33
Hängeförderer
34
Entnahmeposition
35
Führungsschiene
Claims (30)
1. Verfahren zum Greifen von Stückgut, insbesondere
von Gepäckstücken, mit folgenden Schritten:
- - Bereitstellen eines plattenförmigen Elementes (9), das eine Schnittstelle zu einer Kinematik (10) aufweist oder mit einer Kinematik (10) verbunden ist;
- - Ansetzen des plattenförmigen Elementes (9) an das Stückgut (8);
- - Umreifen des Stückgutes (8) zusammen mit dem platten förmigen Element (9), so daß das plattenförmige Element am Stückgut anliegt und durch die Umreifung (11) mit diesem verbunden ist; und
- - gegebenenfalls Verbinden der Kinematik (10) über die Schnittstelle mit dem plattenförmigen Element (9).
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stückgut (8) zusammen mit dem plattenförmigen
Element (9) an zumindest zwei voneinander beabstandeten
Stellen derart umreift wird, daß die Umreifung (11)
zwei sich gegenüberliegende Randbereiche des platten
förmigen Elementes (9) umfasst.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Umreifen mit einer Kraft in Abhängigkeit vom
Gewicht und/oder Deformationsgrad des Stückgutes (8)
durchgeführt wird, die vor dem Umreifen ermittelt wur
de.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stückgut (8) vor dem Ansetzen des plattenförmi
gen Elementes (9) zentriert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4 zum Be
laden eines Trägers mit dem Stückgut (8), bei dem
- - die Dimensionen des Stückgutes (8) automatisch ver messen,
- - eine für vorgebbare Randbedingungen optimale Position und Orientierung des Stückgutes (8) auf dem Träger (5, 6) mit einem Beladealgorithmus errechnet, und
- - das Stückgut (8) an der errechneten Position und in der errechneten Orientierung auf den Träger (5, 6) auf gebracht wird,
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Deformationsgrad mit einem Pusher (32) ermit
telt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Deformationsgrad durch Vergleich der Umfangs
länge der Umreifung (11) mit den Dimensionen des Stück
gutes (8), die vor der Umreifung automatisch vermessen
wurden, bestimmt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Stücke des Stückgutes (8) vor der Beladung
zwischengelagert werden, wobei der Beladealgorithmus
die optimale Position und Orientierung jedes Stückgutes
unter Berücksichtigung aller jeweils zwischengelagerten
Stücke errechnet.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mehreren Stücke durch Einhängen des plattenför
migen Elementes (9) in eine Führungsschiene (35) eines
Hängeförderers (33) zwischengelagert werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stückgut (8) vor dem Beladen über ein am Stück
gut angebrachtes Informationsfeld identifiziert wird.
11. Vorrichtung zum Greifen von Stückgut, insbesondere
von Gepäckstücken, mit:
- - einer Kinematik (10) zum Handhaben des Stückgutes (8);
- - einem plattenförmigen Element (9), das eine Schnitt stelle zur Kinematik aufweist oder mit der Kinematik verbunden ist;
- - einer Einrichtung zum Anlegen des plattenförmigen Elementes (9) an das Stückgut (8); und
- - einer Umreifungseinheit (13) zum Umreifen des Stück gutes (8) zusammen mit dem plattenförmigen Element (9),
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus dem plattenförmigen Element (9) seitliche Stege
(14) herausragen, auf denen die Umreifung (11) auflie
gen kann.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die seitlichen Stege (14) über einen Verschiebeme
chanismus eingeschoben und ausgefahren werden können.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß das plattenförmige Element (9) längenveränderlich
ausgestaltet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß das plattenförmige Element (9) auf einer Hauptflä
che Vorsprünge (16) aufweist, die sich entlang zweier
gegenüberliegender Seitenkanten des plattenförmigen
Elementes erstrecken.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorsprünge (16) eine Höhe und einen Abstand
aufweisen, die ein Aufsetzen des plattenförmigen Ele
mentes (9) auf ein Gepäckstück (8) derart ermöglichen,
daß die Vorsprünge (16) am Gepäckstück anliegen und ein
Griff (17) des Gepäckstückes zwischen den Vorsprüngen
Platz findet.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorsprünge (16) durch zwei parallel zueinander
verlaufende Stege gebildet sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umreifungseinheit (13) zur gleichzeitigen Um
reifung des Stückgutes (8) an zwei voneinander beab
standeten Stellen ausgeführt ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schnittstelle eine starre Verlängerung einer
Bewegungsachse der Kinematik (10) bildet.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß am plattenförmigen Element (9) ein platten- oder
gabelförmiger Ausläufer (25) angeordnet ist, der in ei
ner Richtung senkrecht zu einer Hauptfläche des plat
tenförmigen Elementes (9) verläuft und in dieser Rich
tung gegenüber dem plattenförmigen Element verschiebbar
gelagert ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schnittstelle zur Ankopplung an einen Verbin
dungsflansch (12) der Kinematik (10) ausgestaltet ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß am plattenförmigen Element (9) oder an einem Ver
bindungsflansch (12) der Kinematik (10) ein Trennele
ment (22) zur Durchtrennung der Umreifung (11) vorgese
hen ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß am plattenförmigen Element (9) oder am Verbindungs
flansch (12) der Kinematik (10) eine Wickeleinrichtung
(23) zum Aufwickeln einer durchtrennten Umreifung vor
gesehen ist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umreifungseinheit (13) getrennt von der Kinema
tik (10) vorgesehen ist.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umreifungseinheit (13) an der Kinematik (10)
vorgesehen ist.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 25,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kinematik durch einen Roboter (10) mit Endef
fektor zum Greifen des Stückgutes (8) und Aufbringen
auf einen Träger (5, 6) gebildet ist, wobei die Vor
richtung weiterhin
- - ein Vermessungssystem zum Vermessen der Dimensionen des Stückgutes (8);
- - eine Einheit (13, 32) zur Bestimmung des Deformationsgrades des Stückgutes (8); und
- - eine Steuerung, die eine für vorgebbare Randbedingun gen optimale Position und Orientierung des Stückgutes (8) in Abhängigkeit von den Dimensionen und dem Defor mationsgrad des Stückgutes berechnet und den Roboter (10) zum Aufbringen des Stückgutes an der berechneten Position und in der berechneten Orientierung auf den Träger (5, 6) ansteuert, umfaßt.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einheit (32) zur Bestimmung des Deformations
grades ein Pusher ist.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 26 bis 27,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Pufferstrecke vorgesehen ist, auf der mehrere
Stücke des Stückgutes (8) vor der Beladung zwischenge
lagert und vom Endeffektor des Roboters (10) zum Bela
den gegriffen werden können.
29. Vorrichtung nach Anspruch 28,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Pufferstrecke aus einem Hängeförderer (33) be
steht.
30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 26 bis 29,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Vermessungssystem ein Kamerasystem umfasst, das
nach dem Lichtschnittverfahren arbeitet.
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