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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Rahmenkonstruktion eines Fahrzeugfahrgestells
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art.
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Die
Erfindung bezieht sich somit besonders auf die Rahmenkonstruktion
schwerer Kraftfahrzeuge wie Busse zur Beförderung von Personen und Gepäck. Das
Fahrgestell eines modernen Busses mit selbsttragendem Aufbau umfasst
ein Fahrgestellvorderteil im Bereich des Vorderwagens des Fahrzeugs, ein
Fahrgestellhinterteil im Bereich des Hinterwagens des Fahrzeugs
und zwischen diesen Fahrgestellteilen einen sogenannten Zwischenrahmen.
Zum Fahrgestell, das den tragenden Unterbau des Fahrzeugs bildet,
gehören
weiterhin die Fahrzeugräder sowie
die Bauteile und Federn zur Befestigung der Räder am Rahmen und schließlich der
Fahrzeugmotor und die Kraftübertragung
(Antriebsstrang) des Fahrzeugs.
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Stand der Technik
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Besonders Überland-
und Fernreisebusse müssen über einfach
zugängliche
Räume zur
Unterbringung des Gepäcks
der Fahrgäste
verfügen.
Naturgemäß fallen
bei Reisebussen besonders große Gepäckmengen
an. Der Haupt-Gepäckraum
von Reisebussen befindet sich normalerweise unter dem Boden des
Fahrgastraumes und ist durch große, einfach zu öffnende
Luken im unteren Teil der seitlichen Karosseriewände gut zugänglich.
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In
vielen Fällen
wird ein Bus nicht bis zum Komplettzustand von ein und dem selben
Hersteller gebaut, sondern zuerst wird das Fahrgestell mit den dazugehörenden Baugruppen
und Systemen von einem bestimmten Fahrgestellhersteller gebaut,
danach kommt das Busfahrgestell zu einem Aufbauhersteller, auf dem
Fahrgestell die eigentliche Karosserie aufbaut.
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Die
Produktion beim Fahrgestellhersteller kann auf diese Weise rationell
und effizient ablaufen, denn sie ist ausschließlich auf das Fahrgestell ausgerichtet.
Dies erlaubt eine hochrationelle, auf einem Baukastensystem basierende
Fahrgestellherstellung, wodurch mit nur einer geringen Anzahl von Grundbauteilen
verschiedene Fahrgestellvarianten hergestellt werden können.
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Die
ausführlichen
Anforderungen, die der Besteller/Käufer an das fertige Fahrzeug
stellt und die sich meistens in erster Linie auf die Gestaltung der
Karosserie beziehen, können
dann auf sehr effiziente Weise von einem lokalen Aufbauhersteller
erfüllt
werden, der in dem Land oder der Marktregion tätig ist, wo der Besteller seine
Tätigkeit
betreiben will.
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In
bestimmten Marktregionen besteht in Bezug auf Busse die Auflage,
dass das Busfahrgestell vom Fahrgestellhersteller mit einem festen
Zwischenrahmen geliefert werden muss. Eine derartige Auflage kann
in einem besonderen Gesetz festgelegt sein oder sich durch andere
Bestimmungen und Richtlinien ergeben, die für den Verkehr mit dem aktuellen
Bustyp in der jeweiligen Marktregion zutreffen.
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In
solchen Fällen
wird dem Aufbauhersteller ein mit einem festen Zwischenrahmen versehenes Busfahrgestell
geliefert, und davon muss der Aufbauhersteller dann ausgehen, wenn
er den Fahrgastraum-Fußboden
und den Gepäckraumboden
den bestellerseitigen Wünschen
hinsichtlich Fußbodentyp,
Höhenlage
des Fußbodens,
relative Höhenlage des
Fußbodens
zum Gepäckraumboden
sowie Deckenhöhe
im Fahrgastraum und Gepäckraumhöhe anpassen
will.
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Der
Aufbauhersteller ist somit gezwungen, diese Böden auf den Trägern des
vorhandenen (festen) Zwischenrahmens aufzubauen. Hierdurch kommt
es häufig
zu einer Begrenzung vor allem bei der Gestaltung des Gepäckraums,
die im Wesentlichen in Abhängigkeit
von dem festen Zwischenrahmen und den Abmessungen der zu diesem
gehörenden
Träger
erfolgen muss. Diese Träger
können demzufolge
den Gepäckraum
und damit auch dessen nutzbaren Rauminhalt einschränken.
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Als
gattungsbildender Stand der Technik kann in diesem Zusammenhang
das Dokument
DE 30
33 707 A1 genannt werden.
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Zweck der Erfindung
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Der
vorrangige Zweck der Erfindung besteht darin, eine Rahmenkonstruktion
zu erhalten, die in Bezug auf die Höhenlage der Böden von
Fahrgastraum bzw. Gepäckraum
eine einfache Anpassung des Zwischenrahmens an die Besteller-/Kundenwünsche gestattet.
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Damit
im Zusammenhang steht auch der Zweck, die Rahmenkonstruktion einem
Wunsch in Bezug auf einen maximalen Gepäckrauminhalt anpassen zu können.
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Ein
weiterer Zweck der Erfindung besteht darin, die Rahmenkonstruktion
einfach den aktuellen Anforderungen anpassen zu können, so
dass die Aufbauherstellung erheblich geringeren Zeitaufwand erfordert
als bei der Anwendung eines konventionellen, festen Zwischenrahmens
anfällt.
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Erläuterung der Erfindung
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Die
vorstehend genannten Zwecke erfüllt
die erfindungsgemäße Rahmenkonstruktion
durch die im Anspruch 1 aufgeführten
Merkmale.
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Das
vorrangig kennzeichnende Merkmal der Erfindung ist ein zwischen
dem Fahrgestellvorderteil und Fahrgestellhinterteil angeordneter,
in unterschiedlicher Höhenlage
relativ zu diesen Fahrgestellteilen montierbarer, aus einem unteren
Rahmenteil und einem oberen Rahmenteil bestehender Zwischenrahmen,
wobei genannte Rahmenteile in beliebiger Höhenlage an senkrechten, fest
mit dem Vorder- bzw. Hinterteil des Fahrgestells verbundenen Montagepfo sten
befestigt werden.
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Es
handelt sich hier mit anderen Worten um eine Rahmenkonstruktion
von einer Art, bei der eine einfache Höhenverstellung des Zwischenrahmens durch
Anheben oder Absenken der beiden zum Zwischenrahmen gehörenden Rahmenteile
erfolgen kann, wodurch sich wahlweise Montagemöglichkeiten ergeben.
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Weiterentwicklungen
und vorgezogene Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Rahmenkonstruktion
können
außerdem
die in den Unteransprüchen
2 bis 7 aufgeführten
kennzeichnenden Merkmale aufweisen.
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Die
Rahmenkonstruktion dürfte
in der Praxis vorzugsweise vier senkrechte Montagepfosten umfassen,
von denen zwei fest mit dem Fahrgestellvorderteil und die beiden
anderen fest mit dem Fahrgestellhinterteil verbunden sind.
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Die
beiden Rahmenteile des Zwischenrahmens umfassen vorzugsweise je
ein Paar seitliche Längsträger, welche über zumindest
zwei waagrechte Querträger
miteinander verbunden sind. Es kann zweckmäßig sein, dass die Längsträger auf
jeder Seite des Zwischenrahmens auf ein und der selben Vertikalebene
angeordnet sind, wobei sie an den senkrechten Montagepfosten auf
der in Rede stehenden Seite des Zwischenrahmens in der gewünschten Montagehöhenlage
angebracht werden können.
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Zur
Optimierung der Möglichkeiten
hinsichtlich alternativer Montagen der beiden Rahmenteile des Zwischenrahmens
kann die Rahmenkonstruktion zweckmäßigerweise die in Anspruch
4 angeführten Kennzeichen
aufweisen. Indem auf diese Weise die senkrechten Montagepfosten
mit einer Anzahl Durchgangslöcher
versehen werden, lassen sich einfach mit Hilfe geeigneter Befestigungsorgane
die Längsträger des
Zwischenrahmens in der gewünschten
Montagelage am oberen bzw. unteren Teil des in Rede stehenden senkrechten
Montagepfostens anbringen.
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Aus
praktischen Gründen
kann es zweckmäßig sein,
die Löcher
in jedem Montagelochbereich so in zueinander parallelen Reihen anzuordnen,
dass sie vorzugsweise ein rechteckiges Lochbild bilden.
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Die
senkrechten Montagepfosten können außerdem zweckmäßigerweise
auf die in Anspruch 6 dargestellte Weise montiert sein.
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Eine
Rahmenkonstruktion gemäß der vorliegenden
Erfindung bietet den großen
Vorteil, dass der obere Rahmenteil des Zwischenrahmens direkt als tragendes
Strukturelement eines Fußbodens
für den Fahrgastraum
ausgenutzt werden kann, während gleichzeitig
der untere Rahmenteil des Zwischenrahmens direkt als tragendes Strukturelement
in einem Gepäckraumboden
benutzt werden kann.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand eines in den beiliegenden Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiels
erläutert.
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1 zeigt
in Seitenansicht eine Ausführungsform
der in einem Busfahrgestell enthaltenen Rahmenkonstruktion gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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2 zeigt
in waagrechter Projektion die Rahmenkonstruktion gemäß 1 in
senkrechter Draufsicht.
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Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
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Die
Figuren zeigen einen Abschnitt eines Fahrgestells für einen
Reisebus, d. h. einen Bus mit verhältnismäßig großem Gepäckraum. Der dargestellte Fahrgestellabschnitt
umfasst in der Hauptsache den Teil des Fahrgestellrahmens, der sich
zwischen der Mitte der beiden Bus-Vorderräder 2, 4 und der
Mitte der Bus-Hinterräder 6, 8, 10, 12 befindet. Der
in den Figuren gezeigte Fahrgestellabschnitt umfasst einen Fahrgestellvorderteil 14,
der im Bereich der Bus-Vorderräder 2, 4,
liegt in einem Abstand hinter dem Fahrgestellvorderteil (rechts
in den Figuren) befindet sich ein Fahrgestellhinterteil 16,
der im Bereich der Bus-Hinterräder 6, 8, 10, 12 liegt.
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Zwischen
dem Fahrgestellvorderteil 14 und dem Fahrgestellhinterteil 16 ist
ein Zwischenrahmen 18 eingesetzt, der relativ zu den Fahrgestellteilen 14, 16 in
unterschiedlichen Höhenlagen
angeordnet werden kann. Dieser Zwischenrahmen 18 umfasst
einen oberen Rahmenteil 20 und einen unteren Rahmteil 22,
und diese beiden Rahmenteile können
in beliebiger Höhenlage
an fest mit dem Fahrgestellvorderteil 14 bzw. Fahrgestellhinterteil 16 verbundenen,
senkrechten Montagepfosten 24, 26 und 28, 30 befestigt werden.
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Gemäß 2 umfasst
der zum Zwischenrahmen gehörende
obere Rahmenteil 20 ein Paar zur Fahrzeuglängsachse 32 und
zueinander parallel angeordnete seitliche Längsträger 34 und 36,
die durch drei waagrechte Querträger 38, 40 und 42 miteinander
verbunden sind.
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Auf
gleiche Weise wie der obere Rahmenteil 20 umfasst auch
der untere Rahmenteil 22 des Zwischenrahmens ein Paar zueinander
parallel angeordnete seitliche Längsträger, die
durch eine geeignete Anzahl waagrechter Querträger entsprechend den Querträgern 38, 40 und 42 miteinander
verbunden sind. Von den beiden seitlichen Längsträgern des unteren Rahmenteils 22 ist
in 1 nur der seitliche Längsträger 44 auf der linken
Seite des Fahrgestells dargestellt. Entsprechend den Figuren befinden
sich die jeweiligen seitlichen Längsträger der
Rahmenteile 20, 22 auf beiden Seiten des Zwischenrahmens 18 auf
ein und der selben Vertikalebene, wobei die seitlichen Längsträger in gewünschter
Montagehöhenlage
an den senkrechten Montagepfosten 24, 28 und 26, 30 auf
der in Rede stehenden Seite des Zwischenrahmens 18 befestigt
werden können.
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Wie
außerdem
aus 1 hervorgeht, weist jeder der senkrechten Montagepfosten 24 und 28 einen
oberen Bereich 46' bzw. 46'' sowie einen unteren Bereich 48' bzw. 48'' mit einer Anzahl von durch den Befestigungspfosten
verlaufenden Montagelöchern auf.
Diese Montagelöcher
sind zur Aufnahme geeigneter Befestigungsorgane, wie Befestigungsbolzen oder
-schrauben, vorgesehen, mit welchen der obere seitliche Längsträger 34 bzw.
untere seitliche Längsträger 44 – auf der
in 1 gezeigten linken Seite des Rahmens – in der
gewünschten
Montagelage im oberen bzw. unteren Teil der Befestigungspfosten 24, 28 befestigt
werden können.
In jedem dieser Montagelochbereiche sind die Löcher zweckmäßigerweise in zueinander parallelen
Reihen so angeordnet, dass sie vorzugsweise ein rechteckiges Lochbild
ergeben.
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Die
senkrechten Befestigungspfosten 26, 30 auf der
rechten Seite des Zwischenrahmens 18 sind selbstverständlich auf
entsprechende Weise mit den den Montagelochbereichen entsprechenden
Lochbereichen 46'. 48' bzw. 46'', 48'' versehen.
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Die
senkrechten Befestigungspfosten 24 und 28 sind
direkt oder indirekt an Trägerelementen 50 und 52 befestigt,
welche Bestandteile des Fahrgestellvorderteils 14 bzw.
Fahrgestellhinterteils 16 sind oder dazugehören. Die
senkrechten Befestigungspfosten 26 und 30 auf
der rechten Seite des Fahrgestells sind auf entsprechende Weise
direkt oder indirekt an Trägerelementen
entsprechend den in 1 dargestellten Trägerelementen 50 und 52 befestigt. Die
Vorder- und Hinterradaufhängungen
der Fahrgestellräder 2, 4 und 6, 8, 19, 12 sind
mit den genannten Trägerelementen 50 und 52 verbunden.
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Besonders
aus 1 geht hervor, wie der oberen Rahmenteil 20 des
Zwischenrahmens 18 ein tragendes Strukturelement eines
Fußbodens
für den Fahrgastraum
des Busses bilden kann, während
der untere Rahmenteil 22 des Zwischenrahmens ein tragendes
Strukturelement für
den Gepäckraumboden bilden
kann.
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Durch
den beschriebenen neuen Typ von Zwischenrahmen 18 erhält der Aufbauhersteller
die Möglichkeit
zur freien Wahl der Höhenlage
des oberen und unteren Rahmenteils im Sinne einer optimalen Erfüllung der
Kundenwünsche.
Die Abmessungen der seitlichen Längsträger (34 bzw. 44 in 1) der
oberen und unteren Rahmenteile können
auch so festgelegt werden, dass sich ein optimal großer Gepäckraum im
Raum zwischen dem oberen Rahmenteil 20 und dem unteren
Rahmenteil 22 ergibt.
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Zum
Schluss sei noch erwähnt,
dass bei Anordnung von mit Löchern
versehenen und rückwärtsgerichteten
Verlängerungen 50' (nur als gestrichelte Außenkontur
in 1 dargestellt) an den Trägerelementen 50 beim
Fahrgestellvorderteil 14, der Radstand bei Bedarf einfach
verändert
werden kann. Zur Verlängerung
des Radstandes werden dann die senkrechten Montagepfosten 24 und 26 an
den beiden zu den Trägerelementen 50 gehörenden Verlängerungen 50' befestigt.
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- 2
- Vorderrad
- 4
- Vorderrad
- 6
- Hinterrad
- 8
- Hinterrad
- 10
- Hinterrad
- 12
- Hinterrad
- 14
- Fahrgestellvorderteil
- 16
- Fahrgestellhinterteil
- 18
- Zwischenrahmen
- 20
- Oberer
Rahmenteil
- 22
- Unterer
Rahmenteil
- 24
- Montagepfosten
- 26
- Montagepfosten
- 28
- Montagepfosten
- 30
- Montagepfosten
- 32
- Fahrzeuglängsachse
- 34
- Seitlicher
Längsträger
- 36
- Seitlicher
Längsträger
- 38
- Querträger
- 40
- Querträger
- 42
- Querträger
- 44
- Seitlicher
Längsträger
- 46
- Oberer
Pfostenbereich
- 48
- Unterer
Pfostenbereich
- 50
- Trägerelement
- 52
- Trägerelement