DE19958115A1 - Röntgenröhre mit Kerndrehenode - Google Patents
Röntgenröhre mit KerndrehenodeInfo
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Abstract
Übliche Röntgenröhren sind als Fest- oder als Drehanodenröhren ausgebildet. Während jene in der Leistung begrenzt sind, haben diese einen komplizierten Aufbau. Die erfindungsgemäße Röntgenröhre hat eine Anode, die einen festen Mantel und einen darin drehbar gelagerten Kern umfaßt. Sie ist dadurch kompakter als eine Drehanodenröhre und erlaubt höhere Brennfleckbelastungen als eine Festanodenröhre. Die Röhre kann für bildgebende Verfahren bei der medizinischen Diagnostik und bei der Materialprüfung angewendet werden.
Description
Die Erfindung betrifft eine Röntgenröhre mit statischer Katho
de und einem sich im Inneren der Festanode befindenden dreh
baren Anodenkern mit vorzugsweise kegelförmiger Bremsstrahl
fläche (Target).
Bei Festanodenröntgenröhren nach Stand der Technik (z. B.
LOHMANN Typ 160/25 HA) ist die maximal zu erreichende ther
mische Belastung des Brennflecks durch das Targetmaterial
begrenzt. Besonders bei kleinen Brennflecken und hohem Röhren
strom, wie sie für hochauflösende bildgebende Verfahren benö
tigt werden, wird das Targetmaterial im Betrieb abgetragen,
bevor eine effektive Kühlung des Targets möglich wäre. Durch
zunehmendes Abtragen des Targetmaterials verschlechtern sich
die Betriebswerte einer solchen üblichen Festanodenröhre was
endlich zu ihrem völligen Versagen führen kann. Solche Röhren
werden daher vorwiegend für geringe Belastungen des Brenn
flecks angewendet, wenn empfindliche Detektoren verfügbar sind
oder lange Belichtungszeiten in Kauf genommen werden können.
Dieser Nachteil wird durch die Rotation des Targets unter dem
statischen Brennfleck verhindert, indem die thermisch belaste
te Fläche ringförmig vergrößert wird. Bei solchen Drehanoden
röntgenröhren (z. B. VARIAN Typ A145) wird ein Elektronen
strahl deutlich außerhalb der Längsachse der Röhre auf einen
Anodenteller mit relativ großem Durchmesser fokussiert. Diese
bekannte Bauform ist in der Lage hohe Ströme bei relativ klei
nen Brennflecken zu realisieren. Die thermische Belastung wird
durch die Wärmekapazität des Anodentellers ausgeglichen, wenn
die Röhre im Impulsbetrieb verwendet wird. Die relativ schnel
le Rotation des schweren Anodentellers macht eine aufwendige
Lagerung notwendig und kann trotzdem unerwünschte Schwingungen
verursachen, welche die Abbildungsqualität verschlechtern.
Außerdem ist es schwierig, die Anode direkt zu kühlen. Die
Drehanodenröntgenröhren sind als Ergebnis relativ komplex,
groß und teuer.
Die Aufgabe ist, durch die Erfindung eine Röntgenröhre zu
erstellen, die bei guter Abbildungsqualität eine gegenüber der
Festanodenröhre höhere Belastung des Brennflecks gestattet und
dabei gegenüber der Drehanodenröhre kompakter, einfacher ge
baut und dadurch preiswerter ist.
Die Aufgabe wird gelöst durch eine Röntgenröhre nach dem
Hauptanspruch. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unter
ansprüchen dargestellt.
Der Mantel kann im wesentlichen die Gestalt eines Hohlzylin
ders haben und umschließt den dann ebenfalls im wesentlichen
zylindrischen Kern. Außerhalb der Längsachse dieser Anordnung
ist in der zur Kathode weisenden Stirnfläche des Mantels eine
Öffnung vorgesehen, welche die von der Kathode emittierten und
durch das elektrische Feld beschleunigten Elektronen zum Kern
durchtreten läßt. Mantelinnenraum und Kern können aber auch
andere Formen haben, die zueinander passen und die Drehung des
Kerns erlauben, beispielsweise ineinander passenden Kegel
stümpfe.
Der Mantel hat in seiner Seitenfläche in Höhe des Targets eine
weitere Öffnung, welche die im Target erzeugten Röntgenstrah
len nach außen durchtreten läßt.
Bevorzugte Materialien sind für den Mantel Schwermetalle wie
Kupfer, Wolfram sowie Legierungen und Verbundmaterial aus
diesen Metallen, für den Kern Kupfer und für das Target Wolf
ram und Wolfram-Rhenium.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Anodenkern nur an
den beiden Stirnflächen gelagert. Weiter bevorzugt sind die
Lager in der Mittelachse angeordnet und als Spitzenlager aus
gebildet. Dabei ruht eine Spitze auf einer vorzugsweise konka
ven Oberfläche. Das Material der Spitze und der Oberfläche
kann gleich oder verschieden sein und hat bevorzugt eine mitt
lere bis hohe Härte. Geeignet sind z. B. Stahl, Diamant, Kera
mik, Wolfram.
Vorteilhaft hat das auf der zur Kathode weisenden Stirnfläche
des Kerns angebrachte Target die Form eines Kegels, der vor
zugsweise einen Öffnungswinkel von 0 bis 45 Grad hat. In die
sem Fall kann das Spitzenlager an der Kegelspitze angebracht
sein. Das Target kann auch die Form eines flachen Kegelstumpfs
oder einer Scheibe haben.
Die Anode ist bevorzugt so ausgelegt, daß Drehzahlen des Kerns
zwischen 1 und 1000 U/min möglich sind.
Der Spalt zwischen der Innenfläche des Mantels und dem Kern
ist bevorzugt höchstens 1 mm, besonders bevorzugt 0,1 bis 0,5
mm weit.
Da der Mantelinnenraum mit dem Röhrenvakuum verbunden ist, muß
er gegenüber der Atmosphäre verschlossen sein. Hierzu dient
bevorzugt eine Wandung, vorzugsweise aus vakuumdichtem nicht
magnetischem Material wie Kupfer, Edelstahl oder Beryllium.
Die Wandung kann mit einem bekannten Verfahren wie Löten oder
Schweißen mit dem Mantel verbunden werden.
Außerhalb des Innenraums der Röhre, bevorzugt auf der Atmo
sphärenseite dieser Wand, können Mittel vorgesehen sein, um
den drehbar gelagerten Kern im Innern der Röhre anzutreiben.
Dies kann ein bewegtes Magnetfeld sein, wenn der Kern magne
tisch oder magnetisierbar ist. Ein bewegtes Magnetfeld kann
von einem oder mehreren rotierenden Magneten erzeugt werden.
Dieser kann zumindest teilweise als Flügelrad ausgebildet oder
in ein solches eingebaut sein und sich in einem von einem
Fluid (z. B. Öl, Luft, Wasser) durchströmten Hohlraum befin
den, so daß er von dieser Strömung angetrieben wird. Ein ande
res bevorzugtes Antriebsmittel ist ein Motor, z. B. ein Elek
tromotor.
Beispielsweise können zwei Einsätze, vorzugsweise aus Eisen,
in das Ende des rotierenden Kerns, sowie ein Magnetepaar in
ein Flügelrad eingebaut sein, welches durch eine dünne Metall
wandung von dem Vakuumraum getrennt und in einer eigenen klei
nen, zum Generatorgehäuse offenen Kammer geführt wird. Für den
Ölstromantrieb wird dabei Isolieröl aus dem Generatorgehäuse
mittels Schlauchanschluss in diese Kammer außerhalb des Vaku
umraums gepumpt und das Flügelrad angetrieben. Dadurch wird
der innere Anodenkern zur Rotation gebracht und gleichzeitig
Wärme aus dem Anodenende mit dem Ölstrom abgeführt.
Auch der Mantel kann zur Kühlung von einem Fluid, vorzugsweise
Öl, durchströmt werden und dafür mit geeigneten Bohrungen und
Zuleitungen versehen sein.
Der den drehbaren Kern umschließende Mantel wirkt auch als
Elektronenfangkopf mit Fenster zur Verbesserung der elektri
schen Laufruhe. Er ist dann vorzugsweise aus Schwermetall, um
unerwünschte Rückstrahlung zu vermeiden. Außerdem läßt das
Fenster nur Strahlung in der gewünschten Richtung austreten
und dient so dem Strahlenschutz. Ein besonderer Fangkopf, wie
ihn z. B. die US 4,309,637 für eine Drehanodenröhre be
schreibt, ist nicht erforderlich.
Die Anordnung erlaubt eine sehr präzise Führung des Targets
und letztendlich eine scharfe Brennfleckabbildung.
Ein weiterer Vorteil der Anordnung des rotierenden Kerns in
nerhalb des Mantels ist die Möglichkeit, Wärme aus dem Kern
mittels Wärmestrahlung in den Mantel abzuleiten. Dies wird
durch einen engen Spalt zwischen Kern und Mantel ermöglicht
und kann auch durch Mattieren, Schwärzen oder Aufrauhen der
sich gegenüberliegenden Flächen noch weiter gefördert werden.
Der Mantel selbst kann einfach und direkt mittels eines
Fluids, vorzugsweise durch Öl, gekühlt werden.
Weiter erlaubt die Anordnung eine einfache magnetische Koppe
lung des rotierenden Anodenkerns mit außerhalb des Vakuumraums
eingebauten Magneten, die ihrerseits leicht z. B. durch einen
Elektromotor oder durch einen Ölstrom angetrieben werden kön
nen. Dazu sind zwei Einsätze, vorzugsweise aus Eisen, in das
Ende des rotierenden Kerns, sowie ein oder mehrere Magnete z. B. in ein Flügelrad eingebaut, welches durch eine dünne Me
tallwandung von dem Vakuumraum getrennt und in einer eigenen
kleinen, zum Generatorgehäuse offenen Kammer geführt wird.
Insgesamt wird durch die streng axiale Anordnung des Anoden
kerns mit Anodenfangkopf und dem dadurch ermöglichten 2-Spit
zenlager eine schlanke und kostengünstige Konstruktion gewähr
leistet.
Die erfindungsgemäße Röhre kann in einen Hochspannungsgenera
tor eingebaut werden, ohne daß ein separates Röhrengehäuse
notwendig ist. Sie kann für bildgebende Verfahren, beispiels
weise bei der medizinischen Diagnostik und bei der Material
prüfung angewendet werden.
Als Beispiel der Erfindung wird in nachfolgender Zeichnung der
schematische Aufbau des beschriebenen Röhrentyps beispielhaft
abgebildet.
In einem Vakuumgehäuse 1 (hier aus Glas) sind auf einer Mit
telachse Z Anode 2 und Kathode 3 rotationssymmetrisch fest mit
diesem verbunden. In der Kathode befindet sich in geringem
Abstand von der Mittelachse Z der oder die Heizwendel(n) 4 um
die über die anliegende Hochspannung zu beschleunigenden Elek
tronen zu emittieren. Die Elektronen treten durch die Öffnung
14 in den Innenraum des Mantels ein. Die Bremsstrahlung ent
steht auf der vorzugsweise kegelförmigen, hochwärmefesten
Oberfläche des Wolfram-Targets 5 auf dem Anodenkern 6. Durch
ein oberes 7 und eine unteres 8, zusätzlich vorgespanntes
Spitzenlager, wird der Anodenkern 6 präzise auf der Mittel
achse Z drehbar gelagert. Die Lager bestehen aus Wolframspit
zen, die auf konkaven Keramikflächen ruhen. Das untere Gegen
lager ruht auf einer dünnen Wandung 9 aus Beryllium, die den
Vakuumraum abschließt und gleichzeitig durchlässig ist für die
magnetischen Koppelkräfte 10, 11. Das untere Festmagnetepaar
11 sitzt in einem separat gelagerten Flügelrad 12, das hier
beispielhaft entweder durch einen Ölstrom A oder durch einen
Elektromotor B angetrieben werden kann. Durch diese Ausbildung
fungiert dieser Bereich der Vorrichtung als Kühler.
Während des Betriebs wird der Anodenkern 6 in eine Rotations
bewegung um die Mittelachse Z versetzt. Da die axiale Länge
des Kerns größer als sein Durchmesser ist, sind ggf. auftre
tende Unwuchten gering. Die auf der Prallfläche 5 (Target)
entstehende Bremsstrahlenergie verläßt als Röntgenstrahlung
die Anode 2 durch das Anodenfenster 13. Dabei hält der Anoden
mantel 2 unerwünschte Strahlung und freie elektrische Ladungs
teilchen zurück. Der überwiegende Teil der Energie verbleibt
als Wärme im Target 5 und wird weiter in den Anodenkern 6
abgeleitet und verteilt. Über Wärmestrahlung wird die Energie
weiter in den Mantel 2 übertragen und über direkten Wärme
austausch in das die Röhre umgebende Medium (vorzugsweise Öl)
abgeleitet.
1
Vakuumgehäuse
2
Mantel der Anode
3
Kathode
4
Kathodenheizwendel
5
Target
6
Kern der Anode
7
Oberes Spitzenlager
8
Unteres Spitzenlager
9
Wandung
10
Magnetfeld
11
Magnetfeld
12
Flügelrad
13
Strahlenaustrittsfenster
14
Elektroneneintrittsfenster
A Ölstrom
B Elektromotor
Z Mittelachse
A Ölstrom
B Elektromotor
Z Mittelachse
Claims (14)
1. Röntgenröhre mit einer feststehenden Kathode (3) und einer
Anode, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anode einen feststehenden Mantel (2) und einen innerhalb
des Mantels drehbar gelagerten Kern (6), der auf der zur
Kathode weisenden Stirnfläche ein Target (5) trägt, um
faßt, und daß der Mantel in seiner zur Kathode weisenden
Stirnfläche außerhalb der Mittelachse und in seiner Sei
tenfläche in Höhe des Targets Öffnungen (14, 13) für den
Durchtritt der beschleunigten Elektronen und der im Target
erzeugten Röntgenstrahlen aufweist.
2. Röntgenröhre nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kern (6) nur an seinen beiden
Stirnflächen gelagert ist.
3. Röntgenröhre nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Lager (7, 8) in der Mittelachse
angeordnet sind.
4. Röntgenröhre nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Lager (7, 8) Spitzenlager sind.
5. Röntgenröhre nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Target (5)
die Form eines Kegels oder Kegelstumpfs oder einer Scheibe
hat.
6. Röntgenröhre nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Spalt
zwischen Kern und Mantelinnenfläche höchstens 1 mm weit
ist.
7. Röntgenröhre nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß ihr Innenraum
durch eine Wand 9 innerhalb des Mantels (2) verschlossen
ist.
8. Röntgenröhre nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß sie außerhalb
ihres Innenraums Mittel aufweist, die den Kern (6) an
treiben können.
9. Röntgenröhre nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Antriebsmittel ein bewegliches
Magnetfeld (10, 11) ist.
10. Röntgenröhre nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß das bewegliche Magnetfeld von einem
oder mehreren rotierenden Magneten erzeugt wird.
11. Röntgenröhre nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Magnet so geformt ist,
daß er von strömendem Kühlfluid angetrieben werden kann.
12. Röntgenröhre nach Anspruch 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Magnet zumindest teil
weise als Flügelrad geformt oder in ein solches eingebaut
ist.
13. Röntgenröhre nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie einen Motor zum Antrieb
der Magneten umfaßt.
14. Röntgenröhre nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Mantel (2)
Bohrungen und Zuleitungen A zum Durchleiten eines Kühl
fluids aufweist.
Priority Applications (3)
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Applications Claiming Priority (1)
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- 2000-11-30 US US09/727,309 patent/US6453011B1/en not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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EP1120808A3 (de) | 2001-09-19 |
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