DE19956176A1 - Greif- oder Betätigungsarm - Google Patents
Greif- oder BetätigungsarmInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Greif-oder Betätigungsarm mit mindestens zwei Gliedern, die jeweils mittels eines elektromotorischen Antriebs relativ zueinander und/oder zu einer Basis beweglich, insbesondere dreh- und/oder verschwenkbar sind, wobei die Antriebe zur Durchführung definierter Bewegungen der Glieder getrennt steuerbar sind und wobei weiter jeweils eine Sensoranordnung zur Ermittlung der Relativstellung zweier benachbarter Glieder vorgesehen ist. Dabei sind erfindungsgemäß die Antriebe als Antriebseinheiten ausgebildet, die jeweils mindestens einen Elektromotor, die zur Betätigung des Elektromotors notwendige Motorsteuerung, gegebenenfalls ein Getriebe und die Sensoranordnung aufweisen. Ferner sind die Antriebe sämtlicher Glieder seriell nach Art einer Busanordnung derart hintereinander geschaltet, daß die zur Betätigung der Antriebe notwendige Energie und die Steuersignale über die Busanordnung übertragbar sind.
Description
Die Erfindung betrifft einen Greif- oder Betätigungsarm nach dem Ober
begriff des Patentanspruchs 1.
Greif- oder Betätigungsarme der eingangs genannten Art finden vorzugs
weise, jedoch keineswegs ausschließlich im Bereich der sogenannten Ro
botertechnik Verwendung. Dabei sind eine Vielzahl von Gliedern gegen
einander dreh- oder verschwenkbar hintereinander angeordnet, wobei
zischen jeweils zwei benachbarten Gliedern mindestens ein elektromoto
rischer Dreh- oder Schwenkantrieb vorgesehen ist. Anzahl der Glieder,
Antriebe und/oder Dreh- bzw. Schwenkachsen werden durch die ge
wünschte Anzahl der Freiheitsgrade der Bewegung des Greif- oder Betä
tigungsarmes bestimmt. An einem Endes des Greif- oder Betätigungsar
mes ist ein Greif- oder Betätigungswerkzeug angeordnet, wobei erfin
dungsgemäß alle Arten von derartigen Werkzeugen unter diesen Begriff
fallen sollen. Mit seinem vom Goeif- oder Betätigungswerkzeug wegwei
senden Ende ist der Greif- oder Betätigungsarm üblicherweise an einer
Basis, beispielsweise einem Grundgestell befestigt.
Bei den bekannten Greif- oder Befestigungsarmen ist jeder Antrieb jedes
Gliedes unmittelbar, das heißt über ein separates Kabel mit einer Ansteu
ereinheit verbunden, die, beispielsweise in einem Schaltschrank, außer
halb des Roboters angeordnet ist. Ebenso ist jeder Antrieb mit einer se
paraten Stromversorgungsleitung versehen. Die Leitungen sowohl für die
Stromversorgung als auch zur Ansteuerung der Antriebe sind dabei pa
rallel durch den gesamten Greif- oder Betätigungsarm geführt. Dies führt
dazu, daß, je mehr Antriebe anzusteuern sind und näher man zum Grund
gestell bzw. zum Schaltschrank und zur Energieversorgung kommt, die
Zahl der Kabel und damit der Durchmesser des entstehenden Kabelbau
mes signifikant zunimmt. Dadurch wird insbesondere die Beweglichkeit
der Glieder des Greif- und Betätigungsarms relativ zueinander, insbeson
dere im Hinblick auf die nahe am Grundgestell befindlichen Glieder, er
heblich eingeschränkt. Zudem erfordert die notwendige Verkabelung im
Inneren des Greif- oder Betätigungsarms eine erheblich Größe, insbeson
dere ein erhebliches Innenvolumen der einzelnen Glieder, so daß ein wie
vorstehend beschriebenes Verkabelungskonzept für Anwendungen, bei
denen eine bestimmte Baugröße nicht überschritten werden kann, bei
spielsweise wenn ein derartiger Greif- oder Betätigungsarm zur Unter
stützung von körperbehinderten Menschen, insbesondere an einem Roll
stuhl oder dergleichen, Verwendung finden soll, praktisch nicht anwend
bar ist.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der vorlie
genden Erfindung, einen Greif- oder Betätigungsarm zu schaffen, der bei
geringem Verkabelungsaufwand eine vergleichsweise geringe Baugröße
der Glieder bei gleichzeitiger Minimierung der Einschränkung der Be
weglichkeit der Glieder relativ zueinander aufgrund der Verkabelung
ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch einen Greif- oder Betätigungsarm nach der
Lehre des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Die Erfindung betrifft einen Greif- oder Betätigungsarm mit mindestens
zwei Gliedern, die jeweils mittels eines elektromotorischen Antriebs
relativ zueinander und/oder zu einer Basis, beispielsweise einem Grund
gestell, beweglich, insbesondere dreh- und/oder verschwenkbar sind. Ob
zwei jeweils benachbarte Glieder gegeneinander verdreht oder ver
schwenkt werden, hängt im wesentlichen von der Anordnung des jeweili
gen Antriebs, insbesondere der Ausrichtung seiner Motorwelle ab. So
werden die Glieder beispielsweise gegeneinander verschwenkt, falls die
Längsachsen der Glieder im wesentlichen quer zur Motorwelle verlaufen,
und die Glieder gegeneinander verdreht, falls die Längsachsen der Glie
der parallel zur Motorwelle oder koaxial mit dieser verlaufen.
Die Antriebe zur Durchführung definierter Bewegungen der Glieder sind
getrennt steuerbar, wobei hierunter sowohl die logische Ansteuerung der
Antriebe, beispielsweise durch ein Computerprogramm oder einen Joy-
Stick, als auch die Motorsteuerung selbst fällt.
Weiter ist jeweils eine Sensoranordnung, beispielsweise ein Drehwinkel
geber, mittelbar oder unmittelbar auf der Motorwelle, zur Ermittlung der
Relativstellung zweier benachbarter Glieder vorgesehen, deren Signal
beispielsweise von einer rechnergestützten Steuereinheit ausgewertet und
zur Steuerung der Antriebe verwendet werden kann. Dabei kann vorzugs
weise die Überwachung, Steuerung und Regelung in Echtzeit erfolgen.
Insbesondere die Drehmomentregelung kann über ein field programmable
gate array (FPGA) erfolgen.
Im Gegensatz zum Stand der Technik sind erfindungsgemäß die Antriebe
als Antriebseinheiten ausgebildet, die jeweils mindestens einen Elektro
motor, die zur Betätigung des Elektromotors notwendige Motorsteuerung,
gegebenenfalls ein Getriebe, insbesondere ein Exzenter- oder Doppelex
zentergetriebe, und die Sensoranordnung aufweisen. Dabei sind ferner die
Antriebe sämtlicher Glieder seriell nach Art einer Busanordnung derart
hintereinander geschaltet, daß die zur Betätigung der Antriebe notwendi
ge Energie und die Steuersignale über die Busanordnung übertragbar
sind. Dabei können sowohl die Steuersignale, beispielsweise von einem
Computer, an den Motor als auch die zur Steuerung dienenden Sensor
signale an beispielsweise eine Auswerte- und Steuereinheit, über die
Busanordnung übertragen werden.
Bereits durch die Zusammenfassung des Elektromotors, gegebenenfalls
eines Getriebes, der Motorsteuerung, die nach dem Stand der Technik
üblicherweise außerhalb im Schaltschrank angeordnet ist, und der Sen
soranordnung zu jeweils einer kompakten Antriebseinheit, die vorzugs
weise in einem alle Komponenten umfassenden Gehäuse angeordnet ist,
ergibt sich neben einer Verringerung des Platzbedarfs im Greif- oder
Betätigungsarm und einer Verringerung des Verkabelungsaufwands eine
hohe erreichbare elektrische Leistungs- und Funktionsdichte. Durch die
Verwendung einer Busanordnung sowohl für die Stromversorgung als
auch für die Übertragung der notwendigen Steuer- und/oder Meßsignale
wird der Verkabelungsaufwand weiter reduziert, wobei insbesondere die
bisher üblichen Kabelbäume entfallen bzw. deren Durchmesser zumindest
erheblich reduziert wird. Dadurch wird neben einem geringen Verkabe
lungsaufwand gleichzeitig die notwendige Baugröße der Glieder verrin
gert und die Einschränkung der Beweglichkeit der Glieder untereinander
aufgrund der Verkabelung auf ein Minimum verringert. Ein weiterer
Vorteil der Erfindung besteht darin, daß aufgrund der Zusammenfassung
zu kompakten Einheiten der Montageaufwand insgesamt vergleichsweise
gering ist und auch ein einfacher und kostengünstiger Service gegeben
ist.
Die Anzahl der Glieder des Greif- oder Betätigungsarms ist grundsätzlich
beliebig und hängt letztendlich im wesentlichen von der Anzahl der Frei
heitsgrade der Bewegung ab. Vorzugsweise sind mindestens drei, vor
zugsweise drei bis sieben Glieder vorgesehen. Aufgrund der Busanord
nung ist die Anzahl der Glieder im Hinblick auf die vorstehend beim
Stand der Technik beschriebene Verkabelungsproblematik praktisch
unbegrenzt, da sich grundsätzlich kein mit der Anzahl der Glieder zu
nehmender Kabelbaumdurchmesser ergibt.
In grundsätzlich beliebiger Weise kann die Übertragung der Energie und
der Steuersignale beispielsweise durch ein beliebiges mehradriges Buska
bel erfolgen, das durch sämtliche Glieder im wesentlichen über die ge
samte Länge des Greif- oder Betätigungsarms geführt wird. Insbesondere
jedoch, wenn der zulässige Dreh- oder Schwenkwinkel zwischen benach
barten Gliedern 360° und mehr ist, ist es von Vorteil oder, insbesondere
bei unbegrenztem Drehwinkel, notwendig, eine Übertragung der Energie
und der Steuersignale vorzusehen, die eine unzulässige Verdrehung der
Busanordnung bzw. des Buskabels vermeidet. Nach einem Ausführungs
beispiel der Erfindung erfolgt daher die Übertragung der zur Betätigung
der Antriebe notwendige Energie und der Steuersignale von einem Glied
zum jeweils benachbarten Glied mittels einer für sich bekannten Dreh
durchführung, beispielsweise über Schleifringe oder dergleichen.
Nach einer weiteren Ausgestaltung kann die Übertragung der zur Betäti
gung der Antriebe notwendige Energie und der Steuersignale von einem
Glied zum jeweils benachbarten Glied berührungslos, insbesondere in
duktiv, optisch oder dergleichen erfolgen.
Durch diese Ausgestaltungen kann in grundsätzlich beliebiger Weise ein
unbegrenzter Drehwinkel erreicht werden. Dies gilt für die Verbindung
sämtlicher Glieder, d. h. insbesondere auch für die dem Grundgestell
benachbarten Glieder, da die Busstruktur grundsätzlich an jeder Stelle
gleich ist, während nach dem Stand der Technik der Kabelbaum von
außen zum Grundgestell hin ständig zunimmt.
Insbesondere wenn die zulässigen Drehwinkel einen bestimmten Wert
nicht übersteigen, erfolgt nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung die Übertragung der zur Betätigung der Antriebe notwendige
Energie und der Steuersignale von einem Glied zum jeweils benachbarten
Glied mittels eines aus einem mehradrigen Flachbandkabelabschnitt
gewickelten Spiralkörpers, der derart gewickelt und angeordnet ist, daß
die Hauptebene des Spiralkörpers im wesentlichen senkrecht zur Dreh-
bzw. Schwenkachse zwischen den benachbarten Gliedern verläuft, wobei
die beiden Enden des Flachbandabschnitts jeweils mit der Busanordnung
des ersten bzw. des benachbarten Gliedes verbindbar sind. Dies bedeutet
mit anderen Worten, daß beim Verdrehen oder Verschwenken der beiden
Glieder der Spiralkörper auf- oder abgewickelt wird, wobei kein Verdre
hen des Flachbandkabels in sich erfolgt. Der zulässige Drehwinkel hängt
dabei im wesentlichen vom Durchmesser des Spiralkörpers und von der
Anzahl der Windungen oder Wicklungen ab. Vorzugsweise weist der
Spiralkörper mindestens eine, vorzugsweise zwei bis zehn Windungen,
auf. Dadurch sind in einfacher und kostengünstiger Weise zulässige
Verdrehungen von 1080° und mehr erzielbar.
Die Befestigung der Enden des Flachbandabschnitts bzw. des Spiralkör
pers an der Busanordnung bzw. dem Buskabel jedes Gliedes kann in
grundsätzlich beliebiger Weise erfolgen. So können beispielsweise
entsprechende Anschlußteile an den Enden des Flachbandabschnittes
befestigt, beispielsweise angelötea oder angecrimpt, sein. Nach einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung jedoch sind beide Enden des Flach
bahnabschnitts derart abgewinkelt, daß das erste Ende vom Spiralkörper
zum ersten Glied und das zweite Ende vom Spiralkörper zum zweiten
Glied weist. Die Abwinklung kann in einfacher Weise dadurch erfolgen,
daß die Enden jeweils um eine im. Winkel von 45° zur Längsachse des
Flachbandabschnitts verlaufende Knickkante geknickt werden, wodurch
sich insgesamt eine Abwinklung um 90° ergibt.
In ebenfalls grundsätzlich beliebiger Weise können die im Flachbandab
schnitt angeordneten, inbesondere im Regelfall eingegossenen, Leiter
beispielsweise einen runden Querschnitt aufweisen. Vorzugsweise jedoch
weisen die im Flachbandabschnitt angeordneten Leiter im Bereich der
Windungen zumindest abschnittsweise einen im wesentlichen flach
rechteckigen Querschnitt auf, der beispielsweise durch Auswalzen von
runden Kupferleitern erreicht werden kann. Bei einer derartigen Gestal
tung wirken die flachen Leiterbahnen als Spiralfeder, die beim Verdrehen
ge- oder entspannt wird. Aufgrund dieser Gestaltung nimmt der Spi
ralkörper beim Entspannen die vorbestimmte Ausgangsform wieder ein,
wodurch sichergestellt ist, daß unabhängig vom Verdrehwinkel die ge
wünschte eine nachteilige Verwindung des Flachbandabschnitts sicher
ausschließende Spiralform eingehalten wird.
Der Greif- oder Betätigungsarm der Erfindung kann in üblicher Weise als
Guß- oder Schweißteil ausgeführt sein, wobei die äußere Gestalt der ein
zelnen Glieder im wesentlichen von der mechanischen Funktion bestimmt
wird. Nach einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfin
dung jedoch weisen die Glieder einen als Tragstruktur ausgebildeten
Grundkörper und mindestens ein Verkleidungselement auf, wobei das
Verkleidungselement lösbar am Grundkörper befestigbar ist. Dies bedeu
tet mit anderen Worten, daß erfindungsgemäß eine Trennung der tragen
den mechanischen Funktion der Tragstruktur und der im wesentlichen den
ästhetischen Gesamteindruck bestimmenden Verkleidung stattfinden
kann, wodurch sowohl die Tragstruktur, beispielsweise im Hinblick auf
mechanische Festigkeit, Steifigkeit oder Leichtbau, als auch die Verklei
dung, beispielsweise im Hinblick auf Oberfläche, Dekor, Form oder
Sicherheitsaspekte, auf ihre jeweiligen spezifischen Anforderungen opti
mierbar sind.
Das Verkleidungselement kann beispielsweise mit der Tragstruktur ver
schraubt oder auf diese aufgesteckt sein. Nach einem Ausführungsbei
spiel ist das Verkleidungselement an der Tragstruktur nach Art einer
Clipsverbindung befestigbar. Damit ist zum einen eine leichte Zugäng
lichkeit zum Inneren jedes Gliedes zu Montage- oder Servicezwecken
sichergestellt und zum anderen kann der optische oder ästhetische Ge
samteindruck des Greif- oder Betätigungsarms in einfacher Weise durch
Wechsel der Verkleidungselemente verändert werden.
Insbesondere dann, wenn der erfindungsgemäße Greif- oder Betätigungs
arm beispielsweise in unmittelbarer Nähe von Personen Verwendung
finden soll, beispielsweise zum Ausgleich von schweren Behinderungen,
kann die Verbindung von Verkleidungselement und Tragstruktur derart
ausgestaltet sein, daß beim Überschreiten einer vorgegeben Grenzlast auf
die Verbindung ein selbsttätiges Lösen des Verkleidungselementes er
folgt. Dadurch kann ein Einklemmen beispielsweise einer Hand des Be
nutzers durch Abspringen des Verkleidungselements vermieden oder die
Folgen einer solchen Einklemmung zumindest gemildert werden. Vor
zugsweise kann dabei das Verkleidungselement im wesentlichen aus
Weichschaum bestehen, wodurch die Verletzungsgefahr weiter verringert
wird. Alternativ oder zusätzlich dazu kann beim Überschreiten einer
vorgegebenen Grenzlast, die durch eine entsprechende Sensoranordnung
ermittelbar ist, auch ein Abschalten der Antriebe erfolgen.
Die Sensoranordnung kann in zunächst grundsätzlich beliebiger Art und
Weise abtastende Sensoren, gegebenenfalls auch nach Art eines Schalters
oder Endschalters, aufweisen. Vorzugsweise finden jedoch berührungslo
se, insbesondere magneto-resistive Sensoren, beispielsweise Drehwinkel
geber, Verwendung.
Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel können sowohl der als Trag
struktur ausgebildete Grundkörper als auch das entsprechende Verklei
dungselement in Länge und/oder Breite verstellbar ausgebildet sein. Dies
kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß aneinander grenzende Längs-
oder Querträger teleskopartig ineinander einschiebbar oder ausziehbar
sind oder aber die Tragstruktur aus separaten miteinander verbundenen
Längs- und/oder Querträgerabschnitten besteht, so daß durch Einfügung
oder Weglassung einzelner Abschnitte die Tragstruktur in Länge und/oder
Breite veränderlich ist. Dadurch läßt sich in einfacher Weise ein modula
res Konzept mit Anpassung an unterschiedlichste abzudeckende Greif-
oder Betätigungsräume realisieren.
Im folgenden wird die Erfindung anhand lediglich ein Ausführungsbei
spiel darstellender Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 in schematischer perspektivischer Darstellung die
Ansicht eines Greif- oder Betätigungsarms gemäß
der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 den Greif- oder Betätigungsarm nach Fig. 1 in seit
licher Ansicht in aufgebrochener Darstellung;
Fig. 3 den Greif- oder Betätigungsarm nach den Fig. 1
und 2 in einer gegenüber der Fig. 2 um 90 Grad
verdrehten aufgebrochenen Darstellung;
Fig. 4 in schematischer blockdiagrammartiger Darstellung
die serielle Busanordnung der Glieder des Greif-
oder Betätigungsarms nach den Fig. 1 bis 3;
Fig. 5 in perspektivischer schematischer geschnittener
Darstellung zwei beweglich miteinander verbunde
ne Glieder eines erfindungsgemäßen Greif- oder
Betätigungsarms;
Fig. 6 in schematischer perspektivischer Darstellung ei
nen aus einem Flachbandkabelbschnitt gewickelten
Spiralkörper zur Übertragung von Energie und/oder
Steuersignalen zwischen zwei benachbarten gegen
einander verdreh- oder verschwenkbaren Gliedern;
und
Fig. 7 den Spiralkörper nach Fig. 6 in seitlicher Ansicht.
Der in Fig. 1 dargestellte Greif- oder Betätigungsarm 10 weist sechs
Glieder 7, 8, 9, 11, 12 und 13 auf, die jeweils gelenkig miteinander
verbunden sind. Mit dem axial äußeren Ende des Gliedes 13 ist der Greif-
oder Betätigungsarm 10 an einer nicht dargestellten Basis, beispielsweise
einem Rahmen eines Rollstuhles oder dergleichen, verbunden. Am axial
äußeren Endes des Gliedes 7 ist ein in den Fig. 2 und 3 schematisch
dargestellter Greifer 14 angeordnet.
Die Glieder 7, 8, 9, 11, 12 und 13 sind über die Achsen 1, 2, 3, 4, 5 und 6
gegeneinander verschwenk- bzw. verdrehbar. Dabei erfolgt um die Dreh
achse 6 ein Verdrehen des Gliedeis 12 gegenüber dem an der Basis ort-
und drehfest befestigten Glied 13 und damit des gesamten Greifarmes 10;
in der Darstellung nach Fig. 1 ist die Drehbewegung durch den Pfeil F6
angedeutet, wobei selbstverständlich eine Drehung in beide möglichen
Drehrichtungen erfolgen kann. In ähnlicher Weise erfolgt ein Verdrehen
der beiden Glieder 8 und 9 gegeneinander um die Drehachse 3 (Dreh
bewegung Pfeil F3) und ein Verdrehen des Greifers 14 gegenüber dem
Glied 7 um die Drehachse 1 (Drehrichtung Pfeil F1).
Die Achsen 2, 4 und 5 sind als Schwenkachsen ausgebildet und stehen im
wesentlichen senkrecht zu den Achsen 1, 3 und 6, die im wesentlichen
fluchten. Dabei erfolgt um die Schwenkachse 2 ein Verschwenken der
beiden Glieder 7 und 8 gegeneinander, um die Schwenkachse 4 ein Ver
schwenken der beiden Glieder 9 und 11 und um die Schwenkachse 5 ein
Verschwenken der beiden Glieder 11 und 12.
Im Bereich jeder Achse 1, 2, 3, 4, 5 und 6 ist jeweils eine Antriebseinheit
14, 15, 16, 17, 18 und 19 angeordnet, die zur Durchführung der jeweili
gen Dreh- oder Schwenkbewegung dient. Die Antriebseinheiten umfassen
dabei jeweils einen Elektromotor, die Motorsteuerung, ein Getriebe und
eine Sensoranordnung zur Bestimmung der Position der Antriebe bzw. der
Stellung der Glieder zueinander.
Wie insbesondere aus der Darstellung nach Fig. 5, die in perspektivi
scher, aufgebrochener und teilweiser Darstellung die Glieder 7 und 8
zeigt, finden zwei Bauarten von Antriebseinheiten Verwendung. Die im
Glied 7 angeordnete Antriebseinheit 14 weist in linearer Anordnung die
Einzelkomponenten Getriebe 20, Elektromotor 21 einschließlich Steue
rung, Sensorik 22 und eine Bremse 23 auf. Dabei ist die Antriebseinheit
orts- und drehfest in nicht dargestellter Weise an der Tragstruktur des
Gliedes 7 befestigt. Am Ausgang des Getriebes 20 ist eine Befestigungs
möglichkeit für den Greifer 14 vorgesehen, so daß durch Betätigung des
Elektromotors 21 der Greifer 14 in eine Drehbewegung versetzt bzw.
verdreht werden kann.
Die im Glied 8 angeordnet Antriebseinheit 15 weist ebenfalls ein Getrie
be 24, einen Elektromotor 25 einschließlich Steuerung, eine Sensorik 26
und eine Bremse 27 auf. Dabei werden jedoch zwei Untereinheiten ge
bildet, die jeweils in linearer Anordnung die Komponenten Elektromotor
25 und Getriebe 24 bzw. Sensorik 26 und Bremse 27 aufweisen. Die
beiden Untereinheiten sind im wesentlichen parallel zueinander neben
einander auf einem gehäuseartigen Rahmen 28 angeordnet und über ein
Getriebe, hier einen Riementrieb 29, miteinander gekoppelt. Die An
triebseinheit ist dreh- und ortsfest an der nicht dargestellten Tragstruktur
des Gliedes 8 befestigt. An den Ausgang des Getriebes 24 ist, wie ledig
lich schematisch angedeutet ist, ein bügelartiges Koppelglied 30 mit
seinem ersten Ende drehfest angeflanscht, das mit seinem zweiten Ende
mit der nicht dargestellten Tragstruktur des Gliedes 7 verbunden ist. Bei
einer Betätigung des Elektromotores 25 erfolgt dadurch über das Getriebe
24 ein Verschwenken des zweiten Endes des Koppelgliedes 30 und damit
des Gliedes 7 gegenüber dem Glied 8.
Am von der Antriebseinheit 15 wegweisenden zweiten Ende des Gliedes 7
ist ein an der Tragstruktur befestigter Adapter 31 angeordnet, mit dem
das Glied 8 drehmomentübertragend an das Glied 9 (vgl. insbes. Fig. 3),
genauer an den mechanischen Ausgang der Antriebseinheit 16, ankoppel
bar ist.
Erfindungsgemäß sind sämtliche Antriebseinheiten 14, 15, 16, 17, 18 und
19 elektrisch nach Art einer Busanordnung hintereinander geschaltet. Da
bei erfolgt sowohl die Stromversorgung der Antriebe als auch die Über
tragung der Sensor- bzw. Steuersignale, beispielsweise an einen bzw. von
einem externen Rechner über diese Busanordnung. In Fig. 4 ist die Bus
anordnung schematisch nach Art eines Blockschaltbildes dargestellt, wo
bei selbstverständlich die Anzahl der Steuerleitungen und Stromversor
gungsleitungen in der Praxis nicht auf zwei beschränkt ist.
Die Übertragung der Steuer- bzw. Sensorsignale sowie der Stromversor
gung der Antriebe zwischen zwei benachbarten Gliedern, seien dies nun
gegeneinander verdrehbare oder aber gegeneinander verschwenkbare
Glieder, erfolgt beim hier dargestellten Ausführungsbeispiel über einen
mehradrigen Flachbandkabelabschnitt, dessen Leitungszahl und Anord
nung im wesentlichen der Busstruktur entspricht. Wie aus den Fig. 6 und
7 ersichtlich ist, ist der Flachbandkabelabschnitt 32 zu einem Spiralkör
per 33 mit einem inneren Endes 34 und einem äußeren Ende 35 gewickelt.
Beim gezeigten Ausführungsbeispiel sind drei Windungen vorgesehen.
Die beiden Enden 34 und 35 des Flachbandkabelabschnittes 32 sind nach
außen abgewinkelt bzw. mit jeweils einem nach außen weisenden An
schlußelement versehen, wobei die Enden 34 und 35 bzw. die Anschluß
elemente im wesentlichen senkrecht von der Haupt- oder Radialebene des
Spiralkörpers 33 nach außen ragen. Die Anschlußelemente können ein
stückig an den Spiralkörper 33 angeformt bzw. Teil dieses Spiralkörpers
sein oder aber aus separate Anschlußelemente, beispielsweise Anschluß
bleche nach Art von Lötfahnen, bestehen, die lösbar oder unlösbar an den
Enden des Flachbandkabelabschnittes 32 befestigt sind. Zur bestim
mungsgemäßen Übertragung der Steuer- und Sensorsignale sowie der
Stromversorgung sind die Enden 34 und 35 bzw. die entsprechenden
Anschlußelemente leitend mit den entsprechenden Buskabelabschnitten
der beiden zu koppelnden benachbarten Glieder verbunden, wobei das
Ende 33 mit dem Buskabelabschnitt des ersten der beiden Glieder und das
Ende 34 mit dem Buskabelabschnitt des zweiten Gliedes derart verbunden
ist, daß der Spiralkörper zur entsprechenden Dreh- oder Schwenkachse
mit seiner Haupt- oder Radialebene im wesentlichen senkrecht angeordnet
ist, wobei die Achse zudem im wesentlichen durch den Flächenmittel
punkt der Haupt- oder Radialfläche des Spiralkörpers verläuft. Die Enden
34 und 35 des Flachbandabschnittes 32 sind zudem im wesentlichen orts
fest am jeweiligen Glied befestigt. Erfolgt nun ein Verdrehen der beiden
Glieder gegeneinander, wird der Spiralkörper in Abhängigkeit von der
Drehrichtung enger gewickelt oder aufgewickelt, wobei in Abhängigkeit
von der Zahl der Windungen Drehwinkel von bis zu 1080° und mehr ohne
Bruch oder Beschädigung der Kabelverbindung ohne weiteres erreichbar
sind.
Die im Flachbandkabelabschnitt 32 angeordneten Leiter weisen im Be
reich zwischen den beiden Enden 34 und 35 einen durch Walzen herge
stellten flach rechteckigen Querschnitt auf, wobei die längere Seite des
Rechtecks senkrecht zur Haupt- bzw. Radialebene des Spiralkörpers 33
verläuft. Dadurch wird insbesondere das Auffederungsverhalten des
Spiralkörpers beim Aufwickeln verbessert.
Wie insbesondere der Fig. 2 zu entnehmen ist, weist das Glied 11 eine
längsträgerartige Tragstruktur 36 in Leichtbauweise, beispielsweise aus
Leichtmetall oder Kunststoff, auf, an der die Antriebseinheiten 17 und 18
befestigt sind. An dieser Tragstruktur 36 werden in nicht dargestellter
Weise Verkleidungselemente 37 und 38 bzw. 39 und 40 (vgl. Fig. 3 und
5) befestigt, beispielsweise lösbar angeclipst. Durch diese konstruktive
Trennung von Tragfunktion und Verkleidungsfunktion kann zum einen
ein insgesamt leichter Aufbau erreicht werden und zum anderen ist durch
einfachen Wechsel der Verkleidungselemente eine leichte Anpassung an
unterschiedliche ästhetische Anforderungen möglich.
Die Tragstruktur kann auch, insbesondere bei kurzen Gliedern, durch die
Antriebseinheit selbst gebildet werden, wobei dann die Verkleidungsele
mente unmittelbar an der jeweiligen Antriebseinheit befestigbar sind.
Claims (13)
1. Greif- oder Betätigungsarm mit mindestens zwei Gliedern, die jeweils
mittels eines elektromotorischen Antriebs relativ zueinander und/oder
zu einer Basis beweglich, insbesondere dreh- und/oder verschwenkbar
sind, wobei die Antriebe zur Durchführung definierter Bewegungen
der Glieder getrennt steuerbar sind und wobei weiter jeweils eine
Sensoranordnung zur Ermittlung der Relativstellung zweier benach
barter Glieder vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebe als Antriebseinheiten (14, 15, 16, 17, 18, 19) ausge
bildet sind, die jeweils mindestens einen Elektromotor (21, 25), die
zur Betätigung des Elektromotors (21, 25) notwendige Motorsteue
rung, gegebenenfalls ein Getriebe (20, 24) und die Sensoranordnung
(22, 26) aufweisen, und daß die Antriebe sämtlicher Glieder (7, 8, 9,
11, 12, 13) seriell nach Art einer Busanordnung derart hintereinander
geschaltet sind, daß die zur Betätigung der Antriebe notwendige
Energie und die Steuersignale über die Busanordnung übertragbar
sind.
2. Greif- oder Betätigungsarm nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens drei, vorzugsweise drei bis sieben Glieder (7, 8, 9,
11, 12, 13) vorgesehen sind.
3. Greif- oder Betätigungsarm nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Übertragung der zur Betätigung der Antriebe notwendige
Energie und der Steuersignale von einem Glied zum jeweils benach
barten Glied mittels einer Drehdurchführung erfolgt.
4. Greif- oder Betätigungsarm nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Übertragung der zur Betätigung der Antriebe notwendige
Energie und der Steuersignale von einem Glied zum jeweils benach
barten Glied berührungslos, insbesondere induktiv, erfolgt.
5. Greif- oder Betätigungsarm nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Übertragung der zur lBetätigung der Antriebe notwendige
Energie und der Steuersignale von einem Glied zum jeweils benach
barten Glied mittels eines aus einem mehradrigen Flachbandkabelab
schnitt (32) gewickelten Spiralkörpers (33) erfolgt, der derart gewic
kelt und angeordnet ist, daß die Hauptebene des Spiralkörpers (33) im
wesentlichen senkrecht zur Dreh- bzw. Schwenkachse zwischen den
benachbarten Gliedern verläuft, wobei die beiden Enden des Flach
bandabschnitts jeweils mit der Busanordnung des ersten bzw. des be
nachbarten Gliedes verbindbar sind.
6. Greif- oder Betätigungsarm nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß beide Enden (34, 35) des Flachbandabschnitts (32) derart abge
winkelt sind, daß das erste Ende vom Spiralkörper (33) zum ersten
Glied und das zweite Ende vom Spiralkörper (33) zum zweiten Glied
weist.
7. Greif- oder Betätigungsarm nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die im Flachbandabschnitt angeordneten Leiter im Bereich der
Windungen zumindest abschnittsweise einen im wesentlichen flach
rechteckigen Querschnitt aufweisen.
8. Greif- oder Betätigungsarm nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Spiralkörper (33) mindestens eine, vorzugsweise zwei bis
zehn Windungen, aufweist.
9. Greif- oder Betätigungsarm nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Glieder (7, 8, 9, 11, 12, 13) einen als Tragstruktur ausgebil
deten Grundkörper (36) und mindestens ein Verkleidungselement (37,
38; 39, 40) aufweisen, wobei das Verkleidungselement (37, 38; 39,
40) lösbar am Grundkörper (36) befestigbar ist.
10. Greif- oder Betätigungsarm nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
das Verkleidungselement (37, 38; 39, 40) an der Tragstruktur (36)
nach Art einer Clips-Verbindung befestigbar ist.
11. Greif- oder Betätigungsarm nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung derart ausgestaltet ist, daß beim Überschreiten
einer vorgegeben Grenzlast auf die Verbindung ein selbsttätiges Lö
sen des Verkleidungselementes (37, 38; 39, 40) erfolgt.
12. Greif- oder Betätigungsarm nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
das Verkleidungselement (37, 38; 39, 40) im wesentlichen aus Weich
schaum besteht.
13. Greif- oder Betätigungsarm nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der als Tragstruktur ausgebildete Grundkörper (36) und/oder das
Verkleidungselement (37, 38; 39, 40) in Länge und/oder Breite ver
stellbar ausgebildet ist.
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Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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Owner name: WITTENSTEIN AG, 97999 IGERSHEIM, DE |
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8131 | Rejection |