DE19954667B4

DE19954667B4 - Lageranordnung für ein Schwenkelement

Info

Publication number: DE19954667B4
Application number: DE19954667A
Authority: DE
Inventors: Matthias Sperber; Jürgen Dipl.-Ing. Oetien
Original assignee: Schaeffler KG
Current assignee: Schaeffler Technologies AG and Co KG
Priority date: 1999-11-13
Filing date: 1999-11-13
Publication date: 2010-04-01
Anticipated expiration: 2019-11-14
Also published as: DE19954667A1

Abstract

Lageranordnung für ein Schwenkelement, das um eine Schwenkachse (12) an zwei voneinander beabstandeten Lagerstellen über je ein Lager (1) in einem Gehäuse schwenkbar aufgenommen ist, wobei eine Innenlaufbahn (6) des Lagers (1) durch eine Schwenkachse (12) und eine Außenlaufbahn (4) des Lagers (1) durch eine spanlos geformte Hülse (2) gebildet wird, die in eine Aufnahmebohrung des Gehäuses eingepresst ist und an ihren beiden Enden je einen radial nach innen gerichteten Bord (3) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Außenlaufbahn (4) und der Innenlaufbahn (6) des Lagers (1) ausschließlich mehrere ringförmige Reibelemente aus einem elastischen Werkstoff angeordnet sind, wobei die Reibelemente als O-Ringe (7) ausgebildet sind.

Description

Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft eine Lageranordnung für ein Schwenkelement, das um eine Schwenkachse an zwei voneinander beabstandeten Lagerstellen über je ein Lager in einem Gehäuse schwenkbar aufgenommen ist, wobei eine Innenlaufbahn des Lagers durch eine Schwenkachse und eine Außenlaufbahn des Lagers durch eine spanlos geformte Hülse gebildet wird, die in eine Aufnahmebohrung des Gehäuses eingepresst ist und an ihren beiden Enden je einen radial nach innen gerichteten Bord aufweist.
Hintergrund der Erfindung
Derartige Lageranordnungen werden bei Verschlußdeckeln eingesetzt, die sich beim Öffnen und Schließen um ihre Schwenkachse schwenken lassen. Als Beispiel für horizontale Klappenlagerungen sind allgemein die Klappen von Handschuhfächern in Kraftfahrzeugen oder auch die Bedienklappen von TV-Geräten bekannt. Um ein gleichmäßiges geräuschloses und damit professionelles Schließen zu erzeugen, ist es erwünscht, dass das Reibmoment einer solchen Lagerung vergrößert ist, da ansonsten die Klappe schnell und unter Lärm durch die Schwerkraft bedingt nach unten fallen und aufschlagen würde. Unterschiedliche Drehmomente der Klappenlagerung können aber nur durch einen höheren Fertigungsaufwand erzeugt werden, der die Lagerung aber erheblich verteuert. So ist es beispielsweise bekannt, das Prinzip des Schlingfederfrei laufs zur Erzeugung unterschiedlicher Drehmomente bei der Klappenlagerung einzusetzen. Es liegt auf der Hand, dass eine solche Lösung auf Grund ihrer aufwendigen Konstruktion teuer ist.
Aufgabe der Erfindung
Ausgehend von den dargelegten Nachteilen des bekannten Standes der Technik liegt der Erfindung deshalb die Aufgabe zu Grunde, eine Lageranordnung für ein Schwenkelement zu entwickeln, die die Realisierung unterschiedlicher Drehmomente, d. h. die Realisierung unterschiedlicher Reibungskräfte, mit ein fachen Mitteln erlaubt.
Beschreibung der Erfindung
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Lageranordnung nach dem Oberbegriff des Anspruchs ( DE 1886747 U ) dadurch gelöst, dass zwischen der Außenlaufbahn und der Innenlaufbahn des Lagers ausschließlich mehrere ringförmige Reibelemente aus einem elastischen Werkstoff angeordnet sind, wobei die Reibelemente als O-Ringe ausgebildet sind.
Der Erfindung liegt dabei die Erkenntnis zu Grunde, dass die aus einem elastischen Werkstoff bestehenden und als O-Ringe ausgebildeten Reibelemente durch die beiden Laufbahnen des Lagers zusammen gepreßt werden und auf diese Weise für die Erhöhung des Lagerreibmoments sorgen. Gleichzeitig sorgen die elastischen Reibelemente auch für eine effektive Abdichtung der Lageranordnung. Durch Abstimmung der radialen Ausdehnung von Hülse, Schwenkachse und Reibelement untereinander kann in einfacher Weise auf das Reibmoment eingewirkt werden, d. h., dieses wie gewünscht eingestellt werden. Die Einzelteile des Lagers sind Standardteile, die in vielfältigen Ab messungen kostengünstig als genormte Zukaufteile verfügbar sind. So sind beispielsweise spanlos gezogene Nadelhülsen für Wellendurchmesser von 3 bis 60 Millimeter erhältlich. Das gleiche, dass heißt eine breite Verfügbarkeit in unterschiedlichen Abmessungen, trifft auch für die Schwenkachse und die Reibelemente zu. Neben dem gewünschten erhöhten Reibmoment der Lagerung ist es ein weiterer Vorteil, dass durch die elastischen Reibelemente auftretende Schwingungen wirkungsvoll gedämpft werden können.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprü chen 2 bis 6 beschrieben.
So ist nach Anspruch 2 vorgesehen, dass das Reibungsverhalten des Lagers auch über eine Beschichtung der Reibelemente beeinflusst werden kann. So ist vorgesehen, dass die Reibelemente mit Polytetrafluorethylen (PTFE) beschichtet sein soll. PTFE hat von allen festen Kunststoffen den niedrigsten Reibungskoeffizienten.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung gemäß Anspruch 3 ist vorgesehen, dass die beiden Borde der Hülse bis nahezu an die Mantelfläche der Schwenkachse heruntergezogen sind, so dass zwischen beiden ein geringfügiger Ringspalt gebildet ist. Werden nun höhere axiale Kräfte auf das Lager übertragen, so wird ein Verkippen der Lagerung durch Anlage der den Innenring bildenden Schwenkachse an die Borde des Lageraußenringes, d. h. an die Borde der Hülse verhindert.
Nach Anspruch 4 ist vorgesehen, dass die Schwenkachse jedes Lagers bevorzugt durch jeweils eine Lagernadel oder durch eine die voneinander beabstandeten Lager miteinander verbindende gemeinsame Lagernadel gebildet wird.
Schließlich gehen aus den Ansprüchen 5 und 6 die bevorzugten Lageranwendungen der erfindungsgemäßen Lösung hervor. So soll das Schwenkelement eine Verschlußklappe für ein Handschuhfach eines Kraftfahrzeuges oder eine Bedienklappe für ein TV-Gerät sein.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäß ausgebildeten Lageranordnung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert. Die einzige Figur zeigt dabei einen Längsschnitt durch ein einzelnes erfindungsgemäß ausgebildetes Lager.
Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
Das in der Figur gezeigte Lager 1 besteht aus der spanlos gezogenen Hülse 2, die beidseitig mit radial nach innen gerichteten Borden 3 versehen ist. In der durchgehenden Aufnahmebohrung 13 ist konzentrisch die als Lagernadel 5 ausgebildete Schwenkachse 12 aufgenommen, so dass die äußere Laufbahn 4 und die innere Laufbahn 6 für drei zwischen den Borden 3 angeordnete O-Ringe 7 gebildet sind. Die radiale Ausdehnung von Hülse 2 und Lagernadel 5 sind dabei so auf einander abgestimmt, dass die O-Ringe 7 zwischen den Laufbahnen 4 und 6 zusammen gepreßt werden und so in gewünschter Weise für das Reibmoment sorgen. Zwei solche in axialer Richtung von einander beabstandete Lager 1 werden nun in einer nicht dargestellten Aufnahmebohrung eines ebenfalls nicht dargestellten Gehäuses eingepreßt, wobei durch das Einpressen die Hülsen 2 ihre endgültige runde Form erhalten. Mit den beiden von einander beabstandeten Lagernadeln 5 wird nun eine ebenfalls nicht dargestellte Klappe verbunden, die eine Schwenkbewegung ausführen kann. Um ein Verkippen der Klappe zu vermeiden, sind die Borde 3 der Hülse 2 und die Lagernadel 5 in radialer Richtung so auf einander abgestimmt, dass sich ein geringfügiger Spalt 8 zwischen beiden ergibt. Ein Verkippen wird dann durch die Anlage der Lagernadel 5 am äußeren Bord 3 begrenzt. Die beiden von einander beabstandeten Lager 1 mit ihren beiden separaten Lagernadeln 5 können auch durch eine verlängerte Lagernadel 5 miteinander verbunden sein, die sich von einem Lager 1 bis zum anderen Lager 1 erstreckt.

1: Lager
2: Hülse
3: Bord
4: äußere Laufbahn
5: Lagernadel
6: innere Laufbahn
7: O-Ringe
8: Ringspalt
9: nicht belegt
10: nicht belegt
11: nicht belegt
12: Schwenkachse
13: Aufnahmebohrung

Claims

Lageranordnung für ein Schwenkelement, das um eine Schwenkachse (12) an zwei voneinander beabstandeten Lagerstellen über je ein Lager (1) in einem Gehäuse schwenkbar aufgenommen ist, wobei eine Innenlaufbahn (6) des Lagers (1) durch eine Schwenkachse (12) und eine Außenlaufbahn (4) des Lagers (1) durch eine spanlos geformte Hülse (2) gebildet wird, die in eine Aufnahmebohrung des Gehäuses eingepresst ist und an ihren beiden Enden je einen radial nach innen gerichteten Bord (3) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Außenlaufbahn (4) und der Innenlaufbahn (6) des Lagers (1) ausschließlich mehrere ringförmige Reibelemente aus einem elastischen Werkstoff angeordnet sind, wobei die Reibelemente als O-Ringe (7) ausgebildet sind.
Lageranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Reibelemente mit einer Beschichtung, beispielsweise mit Polytetrafluorethylen (PTFE) versehen sind.
Lageranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Borde (3) der Hülse (2) bis nahezu an die Mantelfläche der Schwenkachse (12) heruntergezogen sind, so dass zwischen der Hülse (3) und der Schwenkachse (12) ein geringfügiger Ringspalt (8) gebildet ist.
Lageranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (12) jedes Lagers (1) bevorzugt durch jeweils eine Lager nadel (5) oder durch eine die voneinander beabstandeten Lager (1) miteinander verbindende gemeinsame Lagernadel (5) gebildet wird.
Lageranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwenkelement eine Verschlußklappe für ein Handschuhfach eines Kraftfahrzeuges ist.
Lageranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwenkelement eine Bedienklappe für ein TV-Gerät ist.