DE19953732A1 - Humanes zirkulierendes Virus inhibierendes Peptid (VIRIP) und seine Verwendung - Google Patents
Humanes zirkulierendes Virus inhibierendes Peptid (VIRIP) und seine VerwendungInfo
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- DE19953732A1 DE19953732A1 DE1999153732 DE19953732A DE19953732A1 DE 19953732 A1 DE19953732 A1 DE 19953732A1 DE 1999153732 DE1999153732 DE 1999153732 DE 19953732 A DE19953732 A DE 19953732A DE 19953732 A1 DE19953732 A1 DE 19953732A1
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Abstract
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Polypeptid (Eiweißstoff) mit inhibierenden Eigenschaften auf die virale Infektion von Zellen: Humanes Virus inhibierendes Peptid (VIRIP) und seine therapeutische und diagnostische Verwendung. Die Erfindung umfaßt die natürlich vorkommende Form des VIRIP sowie abgeleitete Fragmente und/oder Analoga bzw. Derivate sowie schließlich ein Arzneimittel, enthaltend die natürlichen, rekombinanten und synthetischen Peptide zur Verwendung für medizinische Idikationen und zur Verwendung als ein Diagnosemittel. Die Erfindung umfaßt darüber hinaus modifizierte Formen des VIRIP, die eine besonders günstige therapeutische Wirksamkeit aufweisen. Des weiteren eine Nukleinsäuresonde hybridisierend für VIRIP oder eines seiner Fragmente und/oder Drivate und Antikörper bzw. Antagonisten gerichtet gegen VIRIP oder eines seiner Fragmente und/oder Derivate zu diagnostischen oder therapeutischen Zwecken, insbesondere bei viralen Erkrankungen und zur Behandlung von Infektionen mit HIV-1 und HIV-2.
Description
Die VIRIP konnte überraschenderweise mit Hilfe von chromatographischen
Methoden und mit Hilfe eines biologischen Assays aus humanem Hämoflitrat
isoliert werden. Die biochemische Charakterisierung des erfindungsgemäßen
Peptids erfolgte durch Massenspektrometrie und vollständigen Sequenzierung
aller Aminosäuren.
Das Peptid besitzt die folgende Aminosäuresequenz:
LEAIPMSIPPEVKFNKPFVF
LEAIPMSIPPEVKFNKPFVF
Die Molekularmasse des erfindungsgemäßen Peptids VIRIP beträgt:
2303 Da
2303 Da
Das erfindungsgemäße Peptid ist überraschenderweise ein 20 Aminosäuren
umfassendes Fragment des bekannten humanen Proteins Alpha-1-Antitrypsin
(Accession No. P01009), welches in seiner prozessierten Form aus 394
Aminosäuren besteht. Die Funktion des Alpha-1-Antitrypsin wird vornehmlich
als Hemmstoff für die Enzyme Elastase sowie Thrombin und Plasmin beschrieben.
Die erfindungsgemäße Peptidsequenz des VIRIP beginnt hinter der Aminosäure
352 des Alpha-1-Antitrypsin und umfasst somit die Aminosäuren 353 bis 372 des
Alpha-1-Antitrypsin.
Überraschenderweise bewirkt das erfindungsgemäße Peptid eine Unterdrückung
der HIV-1-Infektion und/oder -Replikation von bzw. in humanen Blutzellen. Das
erfindungsgemäße Peptid ist überraschenderweise koppelbar mit einem
Adapterprotein, was eine Aufnahme in infizierte und nicht-infizierte Zellen
gewährleistet.
Das erfindungsgemäße Peptid ist durch ein Reinigungsverfahren ausgehend von
humanem Hämofiltrat erhältlich. Dieses Hämofiltrat fällt bei der Ultrafiltration
des Blutes von Nierenkranken in großen Mengen an.
Das humane Hämofiltrat wird gegebenenfalls mit Wasser verdünnt und
angesäuert. Der pH-Wert beträgt vorzugsweise 1.5 bis 3.5, insbesondere 2.5 bis 3.0.
Danach wird das Hämofiltrat über einen Kationenaustauscher geleitet,
beispielsweise einem mit Sulfonsäuregruppen modifizierenden Trägermaterial
(Fraktogel SP - 650 (M), Merck, Darmstadt). Die an den Kationenaustauscher
gebundenen Peptide werden mit einer relativ hoch konzentrierten Salzlösung
eluiert. Die Ionenstärke der Elutionslösung entspricht dabei ungefähr einer 0.5 bis
1 molaren Ammoniumacetatlösung.
Das aufgefangene Eluat wird einer weiteren Kationenaustauscher-
Chromatographie unterzogen. Diese Chromatographie ist vorzugsweise eine
Stufenelution mit Puffern von ansteigenden pH-Werten.
Die das erfindungsgemäße Peptid enthaltenen Fraktionen werden mittels
präparativer Umkehrphasen-Chromatographie und nachfolgender
semipräparativer Umkehrphasen-Chromatographie beispielsweise an mit C18
modifizierten Trägermaterialien weitergereinigt Der Aufreinigungsgrad wird
vorzugsweise mittels analytischer Umkehrphasen-Chromatographie
beispielsweise an mit C18 modifizierten Trägermaterialien überprüft.
Die durch die chromatographische Reinigung erhaltene Substanz wurde der
Strukturaufklärung zugeführt. Die Bestimmung der Molekülmassen des
gereinigten Peptids erfolgte mittels eines Elektrospray Massenspektrometers (ESI-
MS). Die Sequenzanalyse des nativen Peptids erfolgte über einen Edman-Abbau
mit einem ABI 473 A Sequenzer. Die erfindungsgemäße Peptidsequenz wurde
chemisch synthetisiert und die Struktur des synthetisch hergestellten Peptids
wurde ebenfalls aufgeklärt. Dieses synthetisch hergestellte VIRIP bewirkt
ebenfalls eine dosis-abhängige Unterdrückung der HIV-1-Infektion und/oder -
Replikation von bzw. in humanen Blutzellen.
Das erfindungsgemäße Peptid sowie seine cDNA, sein Gen und Analoga,
Fragmente und Derivate zu dem Peptid, der cDNA und dem Gen sowie
Antikörper, welche die Wirkung des VIRIP aufheben, können als Arzneimittel
Verwendung finden. Seine biologische Aktivität entspricht der Virus
inhibierender Substanzen. Dabei kann vermutet werden, dass VIRIP aufgrund
seiner kurzen, hydrophoben Sequenz in die Blutzellen aufgenommen wird und
dort als Hemmstoff von Virus-Enzymen oder als Hemmstoff von Enzymen der
Blutzellen wirkt.
Das erfindungsgemäße Peptid kann dabei in für Peptide üblicher Weise
parenteral, intravenös, intramuskulär, intranasal, lokal-topisch, subkutan oder
bukal verabreicht werden. Die Menge an zu verabreichendem Peptid beträgt 1 µg
bis 1 g pro Darreichungseinheit pro Tag. Die Wirkung des erfindungsgemäßen
Peptids kann durch Gabe geeigneter Inhibitoren/Antagonisten gehemmt werden.
Das erfindungsgemäße Diagnostikmittel enthält poly- oder monoklonale
Antikörper gegen das erfindungsgemäße Peptid gegebenenfalls in fluoreszenz-
oder radioaktiv-markierter Form, um in einem an sich bekannten ELISA oder RIA
eingesetzt zu werden. Das erfindungsgemäße Diagnostikmittel enthält DNA,
RNA und/oder PNA gegebenenfalls in modifizierter und/oder markierter Form
zum Einsatz in dem Fachmann bekannten Testsystemen wie PCR oder
Fingerprinting.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher beschrieben.
800-1000 L Hämofiltrat werden mit HCl auf einen pH-Wert von 2.7 eingestellt und mit
Wasser auf eine Leitfähigkeit von 5.5 mS/cm verdünnt und mit einer Flußrate von 3
L/min auf einen starken Kationenaustauscher aufgetragen.
Säule: Vantage VA 250 (Amicon, Witten)
Säulenmaterial: Fractogel TSK SP 650 (M), 25 cm × 20 cm
Fluß: 3 L/min
Detektion: 280 nm, pH, Leitfähigkeit
Puffer A: Hämofiltrat pH 2.7, Leitfähigkeit 5.5 mS/cm
Puffer B: 0.5 M Ammoniumacetat
Anlage: Autopilot Chromatographiesystem, (PerSeptive Biosystems, Wiesbaden)
Säulenmaterial: Fractogel TSK SP 650 (M), 25 cm × 20 cm
Fluß: 3 L/min
Detektion: 280 nm, pH, Leitfähigkeit
Puffer A: Hämofiltrat pH 2.7, Leitfähigkeit 5.5 mS/cm
Puffer B: 0.5 M Ammoniumacetat
Anlage: Autopilot Chromatographiesystem, (PerSeptive Biosystems, Wiesbaden)
Nach Auftrag der insgesamt 1.000 L Flüssigkeit über Nacht wird mit mehreren
Säulenvolumina 5 mM HCl gespült Die Elution der gebundenen Peptide erfolgt als
Batch-Elution mit 0.5 M Ammoniumacetat. Hierbei wird eine komplette Elution der
Peptide über steigenden pH-Wert (6.8 - 7.2) und steigende Leitfähigkeit (56 mS/cm) in
etwa 5 L Eluat erreicht.
Die Ammoniumacetat-Eluate der Batch-Extraktion werden in einer Menge von 10.000 L
Hämofilttat-Peptid vereinigt. Nach pH-Einstellung auf 2.7 wird das Peptidextrakt unter
Zumischung von VE-Wasser mit einer Leitfähigkeit von 5.5 mS/cm auf den
präparativen Kationenaustauscher aufgetragen.
Säule: Vantage 250 VA
Säulenmaterial: Fractogel TSK SP 650 (M), 25 cm × 20 cm
Fluß: bis zu 3 L/min während des Auftrages 0.5 bis 1 L während der Elution
Detektion: 280 nm, pH, Leitfähigkeit
Probe: Hämofiltrat pH 2.7, Leitfähigkeit 5.5 mS/cm
Anlage: Autopilot Chromatographiesystem, (PerSeptive Biosystems, Wiesbaden)
Säulenmaterial: Fractogel TSK SP 650 (M), 25 cm × 20 cm
Fluß: bis zu 3 L/min während des Auftrages 0.5 bis 1 L während der Elution
Detektion: 280 nm, pH, Leitfähigkeit
Probe: Hämofiltrat pH 2.7, Leitfähigkeit 5.5 mS/cm
Anlage: Autopilot Chromatographiesystem, (PerSeptive Biosystems, Wiesbaden)
Nach Auftrag des Rohextraktes über 240 min wird die Säule mit 0.01 M HCl
gespült, bis die Leitfähigkeit unter 1 mS/cm ist Die Elution erfolgt dabei in
mehreren Stufen mit den im folgenden angegebenen Puffern
Die Eluate 1-7 werden als pH-Pool I-VII bezeichnet. Sie werden separat gesammelt
und abschließend mit VE-Wasser gespült. Die Elution erfolgt bis zum Erreichen
einer neuen Basislinie, wobei für die einzelnen pH-Pools I bis VII
Elutionsvolumina von 10 bis 25 L erreicht werden.
Die einzelnen pH-Pools werden zur Fraktionierung und gleichzeitigen Entsalzung über
eine Reversed Phase Chromatographie getrennt
Säule: FineLine 100 (Pharmacia, Freiburg)
Säulenmaterial: Source RPC,15 µm 10 × 12.5 cm (FineLine 100)
Fluß: 150 mL/min (FineLine 100)
Detektion: 280 nm, Leitfähigkeit, pH
Puffer A: 10 mM HCl
Puffer B: 80% Acetonitril in 10 mM HCl
Gradient: 0-60% Puffer B in 5 Säulenvolumen
Säulenmaterial: Source RPC,15 µm 10 × 12.5 cm (FineLine 100)
Fluß: 150 mL/min (FineLine 100)
Detektion: 280 nm, Leitfähigkeit, pH
Puffer A: 10 mM HCl
Puffer B: 80% Acetonitril in 10 mM HCl
Gradient: 0-60% Puffer B in 5 Säulenvolumen
Nach Auftrag der einzelnen pH-Pools wird die Säule mit Puffer A gespült. Während
der Elution werden Fraktionen zu 200 ml gesammelt. Die Fraktionen werden
gefriergetrocknet und bei -20°C gelagert Aliquots der entstandenen Fraktionen werden
im Bioassay getestet. Die Fraktion 20 aus pH-Pool I enthielt das erfindungsgemäße
Peptid.
Insgesamt 500 mg der im Assay bioaktiven Fraktion 20 aus pH-Pool I wurden
über eine semipräparative Reverse-Phase Säule aufgetrennt. Die Fraktion 27
enthielt die erfindungsgemäße Substanz.
Säule: 4,7 cm × 30 cm Stahlsäule
Füllmaterial: Vydac RP-C18 15-20 µm, 300 Å
Puffer A: 30% Methanol, 70% Wasser, 0.1% TFA
Puffer B: 100% Methanol, 0.1% TFA
Gradient: 0-60% B in 2100 ml
Füllmaterial: Vydac RP-C18 15-20 µm, 300 Å
Puffer A: 30% Methanol, 70% Wasser, 0.1% TFA
Puffer B: 100% Methanol, 0.1% TFA
Gradient: 0-60% B in 2100 ml
Die aufgereinigten nativen und chemisch synthetisierten Peptide werden mittels
Edman-Abbau auf einem ABI 473 A Sequenzer unter Verwendung des Standard-
Programms analysiert Die Proben werden auf eine Polybrene-Membran in
Mengen zwischen 100 und 400 µmol aufgetragen. Es ergaben sich sowohl für das
aus Hämofiltrat isolierte Peptid (aus den Fraktionen 33+34 des 5. Schritts in
Beispiel 1) und das chemisch synthetisierte Peptid (Beispiel 3) folgende identische
vollständige Aminosäuresequenz:
LEAIPMSIPPEVKFNKPFVF
Ein Datenbankvergleich wurde mit Hilfe des HUSAR-Programmpakets an den
SwissProt und EMBL-Nukleinsäure Datenbanken durchgeführt. Die
Peptidsequenz besitzt eine hundertprozentige Identitätit zu dem aus der cDNA
abgeleiteten Aminosäuren 353-372 des humanen Proteins Alpha-1-Antitrypsin
(Accession No. P01009).
Die chemische Synthese von VIRIP wurde mittels konventioneller
Festphasensynthese auf einem Peptid-Synthesizer 9050 unter Verwendung der
bekannten Fmoc-Chemie durchgeführt. Das erhaltene Peptid wurde über Reverse-
Phase Chromatographie aufgereinigt, seine Identität und Reinheit wurde mittels
analytischer RP-HPLC sowie der unter Beispiel 2 beschriebenen Massen- und
Sequenzbestimmung festgestellt.
Die Isolierung der VIRIP erfolgte aufgrund ihrer inhibitorischen Wirkung auf die
Vermehrung von HIV-1 in einem Assay, der die Replikation von HIV-1 in
peripheren humanen Blutlyrnphozyten (PBMCs) mißt. Dazu wurden jeweils
Aliquots der unter Beispiel 1 beschriebenen einzelnen Chromatographiestufen
gefriergetrocknet und anschließend dem biologischen Assay in Mengen von 10 ml
bis zu 1 L Hämofiltrat-Äquivalent zugeführt Die Fraktionen, die jeweils ein
positives Signal ergaben, wurden der weiteren Aufreinigung unterzogen.
Humane periphere Blutlymphozyten (PBMCs) wurden aus Vollbut mittels
Dichtegradienten-Zentrifugation in Ficoll gewonnen. Die Zellen wurden für zwei
Tage vorstimuliert (RPMI-Medium, 20% FKS, 100 U/ml IL-2, 5 µg/ml
Phytohämagglutinin [PHA]. Anschließend wurden die PBMCs durch
Zentrifugation für 5 min bei 1200 rpm sedimentiert, in PHA-freiem RPMI-Medium
aufgenommen (20% FKS, 100 U/ml IL-2) und in einer Konzentration von etwa
Fluß: 40 ml/min
Detektion: 214 nm und 280 nm
Chromatographieanlage: BioCad 250, Perseptive Biosystems
Fraktionen: á 50 ml ab Start des Gradienten
Detektion: 214 nm und 280 nm
Chromatographieanlage: BioCad 250, Perseptive Biosystems
Fraktionen: á 50 ml ab Start des Gradienten
Die bioaktive Fraktion 27 aus der vorhergehenden Chromatographie wurde über
eine analytische Reverse-Phase Säule aufgetrennt. Aliquots wurden im Bioassay
getestet. Die Fraktionen 33+34 enthielten die erfindungsgemäße Substanz in
aufgereinigter Form.
Säule: 2 cm × 25 cm Stahlsäule
Füllmaterial: RP-C4, 5 µm, 100 A, Biotek Silica, Östringen, Germany
Puffer A: Wasser, 0.1% TFA
Puffer B: 80% Acetonitril, 20% Wasser, 0.1% TFA,
Gradient: 20-60% B in 80 min. 60-100% B in 2 min
Fluß: 8 ml/min
Detektion: 214 nm und 280 nm
Chromatographieanlage: Kontron
Fraktionen: á 1.5 min ab Start des Gradienten
Füllmaterial: RP-C4, 5 µm, 100 A, Biotek Silica, Östringen, Germany
Puffer A: Wasser, 0.1% TFA
Puffer B: 80% Acetonitril, 20% Wasser, 0.1% TFA,
Gradient: 20-60% B in 80 min. 60-100% B in 2 min
Fluß: 8 ml/min
Detektion: 214 nm und 280 nm
Chromatographieanlage: Kontron
Fraktionen: á 1.5 min ab Start des Gradienten
Die erfindungsgemäße Reinsubstanz wurde daraufhin in dosisabhängigerweise im Bioassay
untersucht und peptidchemisch charakterisiert.
Die Massenbestimmungen des aus Hämofiltrat isolierten Peptids (aus den
Fraktionen 33+34 des 5. Schritts in Beispiel 1) und des chemisch synthetisierten
Peptids (Beispiel 3) wurden auf einem ESI Massertspektrometer durchgeführt. Die
Molekülmasse der Peptide wurden entsprechend der nachfolgend gezeigten
Massenzahlen (MW) bestimmt:
VIRIP, isioliert aus humanem Hämofiltrat: 2303 Da
VIRIP, chemisch synthetisiertes Peptid: 2303 Da
150.000 Zellen pro Loch in 96-Well-Flachboden-Platten in einem Volumen von 80 µl ausgesät.
VIRIP, chemisch synthetisiertes Peptid: 2303 Da
150.000 Zellen pro Loch in 96-Well-Flachboden-Platten in einem Volumen von 80 µl ausgesät.
Am folgenden Tag wurden Aliquots der unter Beispiel 1 beschriebenen einzelnen
Chromatographiestufen in Mengen von 10 ml bis zu 1 L Hämofiltrat-Äquivalent
zugeführt. Dazu wurden die gefriergetrockneten Chromatographiestufen in Wasser
aufgenommen und in verschiedenen Konzentrationen in einem Gesamtvolumen
von 10 µl zu den PBMCs pipettiert Nach 2stündiger Inkubation bei 37°C wurden
die Zellen durch die Zugabe von 10 µl HIV-1 Virusstock, der 0,1 bis 10 ng p24
Antigen enthält, infiziert Im folgenden wurden 50 µI des Kulturmediums alle 2
Tage durch frisches Medium ersetzt, welches zusätzlich die korrespondierenden
Peptid-Fraktionen enthält. Die Produktion an HiV-Partikeln zu verschiedenen
Zeitpunkten (9, 12 und 18 Tage) nach der Infektion der Zellen wurde im Reverse-
Transkriptase(RT)-Test quantifiziert Der RT-Test mißt die Aktivität der Reversen-
Transkriptase im zellfreien Kultürüberstand und ist somit ein Maß für die
Produktion art Viruspartikeln und die virale Vermehrung in den PBMG-Kulturen.
Alternativ wurde die Virusproduktion im p24 Antigen-ELISA bestimmt.
Fraktionen, die im Vergleich zu Ansätzen ohne potentiell stimulierende oder
inhibitorische Peptide zu einer mindestens 90%igen Reduktion der RT-Produktion
führten und somit die Vermehrung von HIV-1 in humanen PBMC effizient
hemmten, wurden weiter aufgereinigt.
Das aus Hämofiltrat aufgereinigte VIRIP (Beispiel 1) als auch das chemisch
synthetisierte VIRIP (Beispiel 3) zeigten eine dosisabhängige Inhibition der HIV-1
Replikation in den PBMCs. Das erfindungsgemäße VIRIP besitzt dagegen keine,
zytotoxische Wirkung auf die Blutzellen.
Claims (22)
1. Das Peptid mit nachfolgender Aminosäuresequenz:
Z1-LEAIPMSIPPEVKFNKPFVF-Z2 (VIRIP)
sowie seine biologisch aktiven Fragmente und/oder Varianten und/oder Derivate, insbesondere amidierte, acetylierte, sulfatierte, phosphorylierte und/oder glykosyherte Derivate, sowie die durch multiple Synthese darstellbaren Peptide, welche die biologische Aktivität von VIRW besitzen,
darin repräsentiert Z eine Anzahl von 0 bis zu 10 Aminosäureresten.
Z1-LEAIPMSIPPEVKFNKPFVF-Z2 (VIRIP)
sowie seine biologisch aktiven Fragmente und/oder Varianten und/oder Derivate, insbesondere amidierte, acetylierte, sulfatierte, phosphorylierte und/oder glykosyherte Derivate, sowie die durch multiple Synthese darstellbaren Peptide, welche die biologische Aktivität von VIRW besitzen,
darin repräsentiert Z eine Anzahl von 0 bis zu 10 Aminosäureresten.
2. Das Peptid VIRIP nach Anspruch 1, wobei einzelne oder mehrere
Aminosäurereste in der Sequenzfolge ausgetauscht, deletiert oder zugefügt
werden, sowie chemische Modifizierungen an einzelnen Aminosäuren des VIRIP,
die eine verbesserte biologische Aktivität von VIRIP zur Folge haben.
3. Polynukleotide kodierend VIRIP nach Anspruch 1 und Anspruch 2 und/oder
dessen Fragmente, Varianten, Derivate und Analoga.
4. Polynukleotide nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, daß das Polynukleotid
aus DNA, RNA, genomischer DNA oder PNA aufgebaut ist.
5. Ein Vektor enthaltend die Polynucleotide aus Anspruch 3.
6. Eine gentechnisch manipulierte Wirtszelle enthaltend den Vektor nach Anspruch 5.
7. Polynucleotide hybridisierend mit einem Polynucleotid aus Anspruch 3, das für
ein Polypeptid mit VIRIP-Aktivität kodiert.
8. Antikörper gerichtet gegen die Polypeptide aus Anspruch 1 und 2.
9. Antagonist/Inhibitor gerichtet gegen die Polypeptide aus Anspruch 1 und 2.
10. Polypeptide aus Anspruch 1 und 2 in Verbindung mit einem Adapterprotein, das
die Aufnahme in Virus-infizierbare Zellen gewährleistet.
11. Verfahren zur Behandlung von Patienten, die VIRIP benötigen durch Gabe
therapeutischer Mengen der Polypeptide aus Anspruch 1, 2 und 10.
12. Verfahren zur Behandlung von Patienten, die eine Inhibition des des VIRIP
benötigen durch Gabe therapeutischer Mengen eines Antagonisten/Inhibitors.
13. Galenische Formulierung bestehend aus Polypeptiden nach Anspruch 1, 2 und 10
und einem verträglichen Carrier.
14. Verfahren zur Behandlung von Patienten wobei eine therapeutische Wirkung des
Polypeptids durch die Gabe von DNA kodierend für VIRIP und seine Expression
in vivo beim Patienten erreicht wird.
15. Verfahren zur Herstellung von VIRIP gemäß Anspruch 1 durch Extraktion von
Hämofiltrat durch Kationenaustauscher-Extraktion mit nachfolgender Elution der
adsorbierten Substanzen, eine erneute Kationenaustauscher-Chromatographie des
die Peptide enthaltenden Extraktes sowie mehrstufige Umkehrphasen-
Chromatographie.
16. Verfahren zur Herstellung von VIRIP gemäß Anspruch 1 und 2 durch
Festphasensynthese im Sinne der Merrifield-Synthese sowie
Flüssigphasensynthese nach dem Fachmann bekannten Methoden mit
geschützten Aminosäuren und dessen Aufreinigung.
17. Verfahren zur Herstellung einer VIRIP gemäß Anspruch 1 und 2 durch dem
Fachmann bekannte Verfahren der heterologen Expression mittels gängiger
biotechnologischer Vektoren.
18. Diagnostikmittel enthaltend poly- oder monoklonale Antikörper nach Anspruch 8
oder enthaltend für die VIRIP nach Anspruch 1 und 2 kodierende Nukleinsäure
oder mRNA.
19. Diagnostikmittel enthaltend die Peptide nach Anspruch 1 und 2 oder
Polynucleotide nach Anspruch 3 für Testsysteme zur Kontrolle von Gewebe-,
Plasma-, Urin- und Liquor cerebrospinalis-Spiegeln dieser Substanz.
20. Diagnostikmittel enthaltend die Peptide nach Anspruch 1 und 2 als Marker für
virale Erkrankungen, bakterielle und Pilz-Infektionen, inflammatorischen und
neoplastischen Prozessen sowie als Marker bei entzündlichen Prozessen, gestörten
Entzündungsreaktionen, Tumorerkrankungen, Wachstumsstörungen,
Erkrankungen des Immunsystems sowie als Marker bei Knochenerkrankungen.
21. Arzneimittel enthaltend die Peptide nach Anspruch 1, 2 und 10 als wirksamen
Bestandteil von galenischen Formen zur oralen, intravenösen, intramuskulären,
intracutanen, subcutanen, intrathekalen Anwendung sowie als Aerosol zur
transpulmonalen Applikation.
22. Verwendung der Peptide aus Anspruch 1, 2 und 10 sowie der Polynucleotide nach
Anspruch 3 sowie der Antikörper/Antagonisten aus Anspruch 8 und 9 sowie
einer galenischen Formulierung aus Anspruch 13 für die Herstellung eines
Arzneimittels zur Behandlung von viralen Erkrankungen, dabei insbesondere
HIV-1, HIV-2, Herpes-simplex-Virus, Varicella-Zoster-Yirus, Hepatitis-A- und
Hepalitis-B-Virus, Zytomegalie-Virus, Influenza-Virus, Polio-Virus, Rhino-Virus,
Röteln-Virus, Masern-Virus, Tollwut-Virus, Rous-Sarcom-Virus, Epstein-Barr-
Virus sowie zur Behandlung von bakteriellen und Pilz-Infektionen, entzündlichen
Prozessen, gestörten Entzündungsreaktionen, Tumorerkrankungen,
Wachstumsstörungen, neuronalen Erkrankungen, Erkrankungen der
Blutgerinnung und Blutbildung, Gefäßerkrankungen, Erkrankungen des
Immunsystems, sowie zur Wund- und Knochenheilung.
Priority Applications (15)
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---|---|---|---|
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DE50015216T DE50015216D1 (de) | 1999-11-08 | 2000-11-08 | Humanes zirkulierendes virus inhibierendes peptid (virip) und seine verwendung |
CA2390652A CA2390652C (en) | 1999-11-08 | 2000-11-08 | Human circulating virus-inhibiting peptide (virip) and its use |
ES00987221T ES2307549T3 (es) | 1999-11-08 | 2000-11-08 | Peptido inhibidor del virus circulante humano (virip) y su uso. |
EP00987221A EP1228203B1 (de) | 1999-11-08 | 2000-11-08 | Humanes zirkulierendes virus inhibierendes peptid (virip) und seine verwendung |
EP08156639.0A EP1959013B1 (de) | 1999-11-08 | 2000-11-08 | Humanes zirkulierendes Virus inhibierendes Peptid (VIRIP) und seine Verwendung |
AT00987221T ATE398674T1 (de) | 1999-11-08 | 2000-11-08 | Humanes zirkulierendes virus inhibierendes peptid (virip) und seine verwendung |
JP2001537351A JP4813720B2 (ja) | 1999-11-08 | 2000-11-08 | ヒト循環ウイルス阻害ペプチド(virip)及びその使用 |
AU23548/01A AU2354801A (en) | 1999-11-08 | 2000-11-08 | Peptide (virip) which inhibits a circulating virus in humans and the use thereof |
US10/111,427 US7037896B1 (en) | 1999-11-08 | 2000-11-08 | Peptide (VIRIP) which inhibits a circulating virus in humans and the use thereof |
PCT/EP2000/011020 WO2001034640A2 (de) | 1999-11-08 | 2000-11-08 | Humanes zirkulierendes virus inhibierendes peptid (virip) und seine verwendung |
PT00987221T PT1228203E (pt) | 1999-11-08 | 2000-11-08 | Péptido inibidor de vírus circulante humano (virip) e a sua utilização |
DK00987221T DK1228203T3 (da) | 1999-11-08 | 2000-11-08 | Peptid (VIRIP), som inhiberer en cirkulerende virus i mennesker samt anvendelse deraf |
CY20081100976T CY1108330T1 (el) | 1999-11-08 | 2008-09-10 | Ανθρωπινο κυκλοφορητικο ανασταλτικο για ιο πεπτιδιο (virip) και η χρησιμοποιηση του |
HK08113441.0A HK1124083A1 (en) | 1999-11-08 | 2008-12-10 | Human circulating virus inhibitory peptide (vrip) and its use (virip) |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999153732 DE19953732A1 (de) | 1999-11-08 | 1999-11-08 | Humanes zirkulierendes Virus inhibierendes Peptid (VIRIP) und seine Verwendung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family Applications (1)
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DE1999153732 Withdrawn DE19953732A1 (de) | 1999-11-08 | 1999-11-08 | Humanes zirkulierendes Virus inhibierendes Peptid (VIRIP) und seine Verwendung |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6670325B2 (en) * | 2001-10-19 | 2003-12-30 | Alpha Med Pharmaceuticals Corp. | Treatment of osteocarcinoma with alpha-1—antitrypsin or secretory leucocyte protease inhibitor |
-
1999
- 1999-11-08 DE DE1999153732 patent/DE19953732A1/de not_active Withdrawn
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Matrix Vol. 12/1992, S. 233-241 * |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6670325B2 (en) * | 2001-10-19 | 2003-12-30 | Alpha Med Pharmaceuticals Corp. | Treatment of osteocarcinoma with alpha-1—antitrypsin or secretory leucocyte protease inhibitor |
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