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Die
Erfindung betrifft einen Markierungsdraht für Weichteiltumore, insbesondere
von Lungentumoren, wobei ein Markierungsdraht für die Computertomographie sowie
für die
Kernspintomographie ausgeführt
ist und als Markierung für
die thorakoskopische Lungenoperation dient.
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Die
thorakoskopische Lungenoperation hat in den letzten Jahren erhebliche
Bedeutung gewonnen. Sie stellt eine minimal-invasive Technik dar,
und Patienten können
früher
aus dem Krankenhaus entlassen werden, als nach Thorakotomie. Wesentlicher Nachteil
der thorakoskopischen Lungenoperation ist die fehlende Möglichkeit,
die Lunge intraoperativ palpieren zu können. Liegt ein Rundherd weit
unterhalb der Pleura visceralis, kann der Chirurg den Rundherd nicht
erkennen. Damit ist eine Lokalisation intraoperativ unmöglich.
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Danach
sind zwei präoperative
Markierungsverfahren für
Weichteiltumore weltweit bekannt. Dabei handelt es sich um eine
Farbmarkierung bzw. eine Markierung des Weichteiltumores mittels
eines Drahtes, welcher am distalen Ende eine besondere Formgebung
aufweist, wie zum Beispiel einen Fächer, einen Haken, eine Drahtrundung.
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Die
Farbmarkierung hat sich in mehreren Vergleichsstudien nicht bewährt, da
die Zeit zwischen Farbmarkierung und Operation schwerer kalkulierbar
ist und Wartezeiten von ein bis zwei Stunden auftreten können. Die
auf dem Markt befindlichen Mammographie-Markierungsdrähte mit
den entsprechenden distalen Enden weisen jeweils eine scharfe Spitze
auf. Nachteilig ist dabei, dass bei kräftiger, mechanischer Alteration
das Lungengewebe regelrecht zerschnitten wird. Des weiteren stellt
sich nachteilig dar, dass, abgesehen von zusätzlich entstehenden Blutungen,
im Fall des Herausreißens
der an sich bekannten Markierungsdrähte, insbesondere bei Malignomen,
auch die Möglichkeit
einer ungewollten Zellverschleppung besteht.
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Des
Weiteren ist eine
DE 42 16 694 „Biopsiekanüle" bekannt, wobei eine
Biopsiekanüle
eine innere, massive Nadel und eine die Nadel umgebende Außennadel
aufweist und mit einer Biopsie-Einbringeinheit lösbar verbunden ist. Die Erfindung
zeichnet sich dadurch aus, dass die Außennadel von einer weiteren,
die Außennadel
zumindest teilweise umhüllenden
Einführnadel
umgeben ist. Außerdem
ist erfindungsgemäß zur Markierung
von inkorporalen Gewebestellen nach Einbringen der Biopsiekanüle in den
Körper
und Entfernen der zur Gewebeentnahme vorgesehenen beiden inneren
Nadeln ein am distalen Ende korkenziehermäßig geformter Draht durch die
Einführnadel
in die zu untersuchende Gewebestelle ortsfest einbringbar. Der Nachteil
dieser technischen Lösung
stellt sich dahingehend dar, dass der korkenziehermäßig geformte
Draht eine starre Lösung
darstellt und eine nötige
Flexibilität
vermissen lässt.
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Ziel
der Erfindung ist es, einen Markierungsdraht für Weichteiltumore, insbesondere
von Lungentumoren, zu schaffen, wobei der Markierungsdraht für die Computertomographie
sowie für
die Kernspintomographie ausgeführt
ist und am distalen Ende des Markierungsdrahtes eine Spitze vorhanden
ist, welche die Möglichkeit
aufzeigt, dass bei einer thorakoskopischen Operation das bestehende
Körperteil
intraoperativ palpiert werden kann.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Markierungsdraht für Weichteiltumore, insbesondere
von Lungentumoren, zu schaffen, in dem die Nachteile des Standes
der Technik beseitigt werden, wobei beim Setzen des distalen Endes
des Markierungsdrahtes keine Verletzung bei einer Alteration stattfindet
und bei Herausnahme des Markierungsdrahtes keine Zellverschleppung
gegeben ist.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
ein Markierungsdraht für
Weichteiltumore, insbesondere von Lungentumoren, ausgeführt ist, in dem
der Patentanspruch 1 mit seinen Unteransprüchen verwirklicht wird. Dabei
ist ein Markierungsdraht für
Weichteiltumore, insbesondere von Lungentumoren, geschaffen worden,
welcher eine Anwendung insbesondere für die Computertomographie bzw.
Kernspintomographie darstellt und am distalen Ende des Markierungsdrahtes
eine Spitze aufweist, welche die Markierung des Weichteiltumores
in dem jeweiligen Körperteil
ausführt.
Wesentlich dabei ist, dass der Markierungsdraht am distalen Ende
eine flexible Spitze dahingehend aufweist, dass bei einem Setzen
des distalen Endes des Markierungsdrahtes in einen Weichteiltumor
das distale Ende in Form einer Wendelspirale flexibel in dem Tumor
bzw. in unmittelbarer Nähe
des Tumors geöffnet
wird. Dabei ist der Markierungsdraht vorher in einer Ladekanüle in gerader
Form vorhanden. Die Ladekanüle
wird nach Setzen der Punktionsnadel und Entnahme des Mandrins in
die Punktionsnadel eingeführt.
Nachfolgend wird nun der Markierungsdraht am proximalen Ende durch
eine Schubbewegung hin zum distalen Ende aus der Ladekanüle ausgeführt und
somit in den zu markierenden Tumor gesetzt. Beim Setzen dieses Markierungsdrahtes
entfaltet sich am distalen Ende die erfindungsgemäße Spitze,
welche sich in Form einer Wendelspirale in dem Tumor bzw. seiner
unmittelbaren Nähe öffnet. Dabei
ist eine Wendelspirale so ausgeführt,
dass drei Windungen dieser distalen Spitze des Markierungsdrahtes
vorhanden sind, welche in einer Draufsicht eine Spirale ergeben.
Des Weiteren wird der Markierungsdraht vorzugsweise mit einem Material Nitinol
ausgeführt,
welcher insbesondere zur Verwendung für die Computer- und Kernspintomographie
geeignet ist. Die Länge
der Wendelspirale am distalen Ende des Markierungsdrahtes beläuft sich
auf ca. 5 mm im geöffneten
Zustand. Des Weiteren ist die Wendelspirale am distalen Ende des
Markierungsdrahtes so ausgeführt, dass
von der ersten bis zur dritten Windung der Wendelspirale ein Unterschied
des Durchmessers von ca. 5 ° der
entsprechenden Windungen hin zum distalen Ende ausgeführt ist.
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Bei
entsprechenden Testanwendungen wurden folgende wesentliche Vorteile
insbesondere bei einer thorakoskopischen Lungenoperation festgestellt.
Der neue Markierungsdraht hatte in Versuchsanwendungen eine vergleichbare
Festigkeit im Lungenparenchym, kann jedoch, falls gewünscht, problemlos
herausgedreht werden. Im Falle einer forcierten Extraktion dreht
sich der Draht aus dem Parenchym heraus und zerschneidet nicht das
Lungengewebe, was intraoperativ zu einer erheblichen Verletzung
auch des umgebenden Lungenparenchyms führen kann.
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Schlussfolgernd
daraus weist das Indikationsspektrum folgende Merkmale auf:
Jeder
intrapulmonale Rundherd, welcher vor thorakoskopischer Resektion
markiert werden soll, ist erreichbar, die Kontraindikationen zur
Drahtmarkierung sind nicht erkennbar, solange der Rundherd perkutan erreichbar
ist und eine thorakoskopische Resektion technisch durchführbar scheint
sowie allergische Reaktionen gegen das Drahtmaterial Nitinol nicht
vorhanden sind.
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Die
Erfindung wird nun an einem Ausführungsbeispiel
näher beschrieben,
wobei vier Zeichnungen gegeben sind.
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1: Markierungsdraht
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2: Ladekanüle
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3: Punktionsnadel
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4: Draufsicht Markierungsdraht
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1 und 4 zeigen den erfindungsgemäßen Markierungsdraht
für Weichteiltumore
in einer speziellen Ausführungsform.
Dabei handelt es sich um einen Markierungsdraht für Weichteiltumore,
insbesondere für
die Verwendung einer Markierung eines Lungentumores. Hierbei handelt
es sich um einen Markierungsdraht, welcher aus dem Material Nitinol
besteht. Damit ist die Anwendung des Markierungsdrahtes bei entsprechenden
Behandlungen für Lungentumore
gemäß den Anforderungen
des Schutzanspruches für
die Handhabung bei Computertomographen bzw. bei Anwendung der Kernspintomographie
geschaffen. Der Markierungsdraht (1) weist speziell eine
Länge von
250 mm auf. Dabei ist am distalen Ende des Markierungsdrahtes (1)
eine erfindungsgemäße Wendelspirale
(9) gegeben, welche eine Länge von ca. 5 mm aufweist.
Des Weiteren sind drei Windungen (2) bis Windung (8)
der Wendelspirale (9) gegeben. Wie aus der 4 ersichtlich, welche die Draufsicht
der Windungen auf dem Markierungsdraht (1) darstellt, kann
man erkennen, dass die Wendeln des distalen Endes des Markierungsdrahtes
(1) bei der Draufsicht eine Spirale zeigt. Diese Form der
Wendelspirale (9) am distalen Ende des Markierungsdrahtes
(1) ergibt sich beim Setzen des Markierungsdrahtes (1)
in einen Weichteiltumor. Des Weiteren ist eine 5-gradige Durchmesserverkleinerung
(7) von der Windung (2) hin bis zur Windung (8) der
distalen Spitze des Markierungsdrahtes (1) der Wendelspirale
(9) vorhanden.
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2 zeigt eine an sich bekannte
Ladekanüle
(4) für
den Markierungsdraht (1) für Weichteiltumore. Dabei ist
der Markierungsdraht (1) für Weichteiltumore in der Ladekanüle (4)
vor dem Setzen des Markierungsdrahtes in gestreckter Form vorhanden.
Dabei ist ersichtlich, dass die Wendelspirale (9) am distalen
Ende des Markierungsdrahtes (1) elastisch ausgearbeitet
ist, um somit eine Platzierung in der Ladekanüle (4) zu ermöglichen.
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Die 3 zeigt eine an sich bekannte
Punktionsnadel (3).
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Nachfolgend
wird eine entsprechende Anwendung des Markierungsdrahtes (1)
für Weichteiltumore,
insbesondere von Lungentumoren, beschrieben. Über die Punktionsnadel (3)
mit innen liegender Mandrin wird entsprechend den Anforderungen
der vorhandene Lungentumor punktiert. Des Weiteren ist die Ladekanüle(4)
mit beinhaltetem Markierungsdraht (1) ausgeführt. Dabei
ist das distale Ende des Markierungsdrahtes (1) die Wendelspirale
(9) in der Ladekanüle
(4) in gestrecktem Zustand vorhanden. Nach Herausnahme
der Mandrin aus der Punktionsnadel (3) wird nun die Ladekanüle (4)
mit beinhaltetem Markierungsdraht (1) in die Punktionsnadel
(3) eingeführt.
Die Ladekanüle
(4) wird dabei bis auf eine Ebene des Schliffes der Punktionsnadel
(3) platziert. Auf Grundlage dieser Fixierung der Punktionsnadel (3)
mit beinhalteter Ladekanüle
(4) wird nun der Markierungsdraht (1) am distalen
Ende der Ladekanüle (4)
herausgeschoben. Dabei platziert sich das distale Ende des Markierungsdrahtes
(1) im Tumor, wobei sich am distalen Ende des Markierungsdrahtes
(1) die Wendelspirale (9) in schon dargestellter
Art und Weise im Tumor öffnet.
Diese Darstellungsweise des Öffnens
der Wendelspirale (9) des Markierungsdrahtes (1)
ist in 1 und in 4 dargestellt. Nachfolgend
wird die Ladekanüle
(4) bzw. die Punktionsnadel (3) proximal über dem
Draht entfernt und somit verbleibt der Markierungsdraht (1)
in dem entsprechenden Lungentumor. Auf Grundlage der erfindungsgemäßen Wendelspirale
(9) des Markierungsdrahtes (1) für Weichteiltumore
ist nun die Wendelspirale (9) im geöffneten Zustand im Tumor platziert
und somit eine Markierung des zu behandelnden Tumores gegeben.
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Folgende
Vorteile lassen sich aus der erfindungsgemäßen Anwendung des Markierungsdrahtes
(1) für
Weichteiltumore schlussfolgernd feststellen:
Der neue Lungenmarkierungsdraht
zeigt in Versuchsmessungen eine vergleichbare Festigkeit im Lungenparenchym,
kann jedoch, falls gewünscht, problemlos
herausgedreht werden. Im Falle einer forcierten Extraktion dreht
sich der Draht aus dem Parenchym heraus und zerschneidet nicht das
Lungengewebe, was intraoperativ zu einer erheblichen Verletzung
auch des umgebenden Lungenparenchyms führen kann.
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Schlussfolgernd
daraus lässt
sich das Indikationsspektrum folgendermaßen zusammenfassen:
Es
lässt sich
jeder intrapulmonale Rundherd, welcher vor thorakoskopischer Resektion
markiert werden soll, darstellen. Weiterhin sind Kontraindikationen
zur Drahtmarkierung nicht erkennbar, solange der Rundherd perkutan
erreichbar ist und eine thorakoskopische Resektion technisch durchführbar scheint.
Des Weiteren sind allergische Reaktionen gegen das Drahtmaterial
Nitinol nicht bekannt.