-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
1. Gebiet
der Erfindung
-
Diese
Erfindung bezieht sich auf ein chirurgisches Gerät zur Durchführung von
Biopsien von Weichgewebe. Insbesondere bezieht sich die Erfindung
auf ein minimalinvasives Biopsiegerät. Das erfindungsgemäße Gerät ist besonders
nützlich
zur Durchführung
von Biopsien von kleinen Brusttumoren. Neben der Nützlichkeit
hinsichtlich diagnostischer Biopsien kann das erfindungsgemäße Gerät auch zur
therapeutischen Entfernung kleiner bösartiger oder gutartiger Tumore
verwendet werden, ein Verfahren, das gelegentlich als „Lumpektomie" bezeichnet wird.
-
2. Beschreibung des technischen
Hintergrunds
-
Eine
frühzeitige
Erkennung von Brustkrebs verbessert die Prognose eines Patienten
erheblich. Mit zunehmender Verwendung von Mammografie, Ultraschall
und anderen diagnostischen Verfahren in der präventiven Medizin sind Brusttumor-Biopsien
zu einem üblichen
chirurgischen Verfahren geworden. Es wird geschätzt, dass in den Vereinigten
Staaten jedes Jahr fast zweihunderttausend Brustbiopsien durchgeführt werden.
-
Brusttumoren
werden oft während
einer routinemäßigen mammografischen
Untersuchung entdeckt. Mit einer Mammografie kann eine versteckte Läsion aufgefunden
werden, die zu klein ist, um durch Abtastung entdeckt zu werden.
Während Mammografie
eine Möglichkeit
zum Aufspüren
und Lokalisieren derartiger Läsionen
darstellt, liefert sie keine aussagekräftigen Anhaltspunkte darüber, ob das
krankhafte Gewebe gutartige oder bösartige Zellen enthält. Gegenwärtig kann
eine derartige Diagnose nur mittels einer histologischen Untersuchung
von chirurgisch entferntem Gewebe gestellt werden.
-
Zur
Durchführung
einer Brustbiopsie existiert eine Vielzahl von Techniken. Eine Nadel-
oder Kernbiopsie umfasst das Einführen einer Biopsienadel (z. B.
einer Travenol-Tru-Cut-Nadel) in die Läsion und die Entnahme einer
kleinen Menge an Gewebe zur Untersuchung. Dieses Verfahren hat gewisse
Nachteile, darunter die Möglichkeit
falsch-negativer Diagnosen als Folge der Entnahme einer zu kleinen
Probe. Folglich bevorzugen Ärzte
oft die vollständige Entnahme
einer kleinen Läsion
(d. h. weniger als 1,5 cm im Durchmesser). Allerdings ist es bei
der Entnahme einer derartigen Läsion
wünschenswert,
einen Geweberand von 1–2
cm um die Läsion
herum miteinzuschließen,
um die Wahrscheinlichkeit zu minimieren, dass krankhafte Zellen
verfehlt werden, und als einen klaren Rand zur Behandlung von bösartigen
Tumoren.
-
Obwohl
kleine Brusttumore radiologisch detektiert werden können, sind
sie für
den Chirurgen während
eines Biopsieverfahrens ohne eine mechanische Hilfe oft schwer oder
unmöglich
zu lokalisieren. Um den Chirurgen bei der Lokalisierung des Tumors
behilflich zu sein, wurden Verfahren entwickelt. Beispielsweise
kann eine Nadel in das Brustgewebe eingeführt werden, wobei ihr Ende
präzise
in oder nahe dem krankhaften Gewebe platziert wird. Das Platzieren
der Nadel wird unter Verwendung von Mammografie oder Ultraschall
durchgeführt.
Der Patient wird dann mit der platzierten Nadel in den Operationsbereich
gebracht. Die Nadel führt
den Chirurgen an den Bereich, der einer Biopsie unterzogen werden
soll. Ein vergleichbares Verfahren beinhaltet die Verwendung eines
dünnen
Drahts, der an seinem Ende einen Widerhaken oder einen Anker aufweist. Der
Widerhaken oder Anker wird mit Hilfe von Mammografie oder Ultraschall
in oder nahe der Läsion platziert
und der Draht erstreckt sich durch die Haut. Der Chirurg wird durch
den Draht an die Stelle des Tumors geführt. Das letztere Verfahren
wird von Kvavle et al. n dem US-Patent 4,007,732 beschrieben.
-
Zur
Unterstützung
des Chirurgen bei der Durchführung
einer perkutanen Biopsie sind verschiedene Vorrichtungen entwickelt
worden. Beispielsweise beschreiben Baylis et al., US-Patent 4,177,797,
Haaga et al., US-Patent 5,477,862, und Kornberg et al., US-Patent
5,353,804, Variationen eines Biopsiegeräts, das einen Stift oder ein
spitz zulaufendes Element verwendet, welches von einem zylindrischen
Schneidegerät
umgeben ist. Der Stift dient zum Durchdringen des Gewebes und zur
Fixierung des Instruments nahe der Läsion. Die Biopsie wird dann
durchgeführt,
indem das äußere zylindrische
Schneidegerät
entlang des Stifts und über
dessen Spitze geschoben wird, um auf diese Weise einen zylindrischen
Schnitt um die Läsion
zu machen. Das US-Patent 4,007,732 beschreibt ein Biopsiegerät, das aus
einem zylindrischen, topfförmigen Schneidegerät besteht,
das an einem hohlen Schaft befestigt ist. Ein in der Läsion verankerter
Führungsdraht
wird durch den Schaft des Geräts
geführt
und dient dazu, das Gerät
an die Läsion
zu führen.
Die Verwendbarkeit dieser Geräte
scheint auf die Durchführung
diagnostischer Biopsien beschränkt
zu sein.
-
Trotz
derartiger Geräte
bleibt das standardmäßige Verfahren
einer Biopsie weiterhin das Freihand-Verfahren, bei dem der Chirurg
mit einem Skalpell einen Schnitt macht und eine näherungsweise sphärische Gewebemasse
unter Verwendung eines Skalpells, von Scheren und/oder eines Geräts zur Elektrokauterisation
entfernt. Das Freihand-Verfahren weist mehrere Nachteile auf. Erstens
müssen
die Schnitte relativ groß sein,
was zu einer unnötigen Vernarbung
und der Möglichkeit
postoperativer Komplikationen führt.
Zweitens bedarf eine Freihand-Operation einer relativ langen Zeit – in der
Größenordnung
von 20 bis 40 Minuten – was
den Aufwand des Verfahrens und das Risiko von durch die Narkose
bedingter Komplikationen steigert. Drittens bringt eine Freihand-Operation
ein geringes, jedoch signifikantes Risiko mit sich, dass ein Teil
der Läsion verfehlt
wird.
-
Demnach
besteht ein Bedarf an einem Biopsiegerät, das diese Nachteile überwindet
und das auch zur therapeutischen Entfernung eines kleinen Tumors
in einer einzigen Operation verwendet werden kann.
-
Die
US 5,324,300 beschreibt
ein Biopsiegerät,
das in Ausführungsformen
eine externe Hülse zum
Eindringen in das einen Kernschaft umgebende Gewebe aufweist.
-
Die
US 3,175,554 beschreibt
eine Biopsienadel mit einer äußeren Nadel
und einer geteilten Nadel.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Ein
erfindungsgemäßes minimalinvasives Biopsiegerät zum operativen
Entfernen einer Läsion von
Weichgewebe zusammen mit einem Geweberand um die Läsion herum
ist in Anspruch 1 dargestellt.
-
Das
erfindungsgemäße minimalinvasive
Biopsiegerät
kann in einem Verfahren zum operativen Entfernen einer Läsion und
der Ränder
um die Läsion verwendet
werden, welches das
- (a) Anbringen eines Schnitts über der
Läsion,
wobei der Schnitt eine Länge,
die größer als
der Durchmesser der Läsion
inklusive der Ränder
auf jeder Seite der Läsion
ist, und eine Tiefe aufweist, die ungefähr eine Randstärke oberhalb
der Läsion endet;
- (b) Einführen
eines zylindrischen Retraktors mit einem distalen Ende sowie einem
proximalen Ende in den Schnitt, wobei der Retraktor einen inneren
Durchmesser, der wenigstens ungefähr gleich dem Durchmesser der
Läsion
inklusive der Ränder
auf jeder Seite der Läsion,
und eine Länge
aufweist, die es dem proximalen Ende des Retraktors ermöglicht,
sich aus dem Schnitt zu erstrecken, wenn das distale Ende am Boden
des Schnitts platziert wird;
- (c) gleitende Einbringen eines zylindrischen Schneidegeräts in den
zylindrischen Retraktor, wobei das zylindrische Schneidegerät ein proximales
Ende, das sich aus dem zylindrischen Retraktor erstreckt, und ein
distales Ende aufweist, das sich in den zylindrischen Retraktor
erstreckt, wobei das distale Ende des zylindrischen Schneidegeräts eine
Schneideeinrichtung hat und das zylindrische Schneidegerät weiterhin
einen inneren Durchmesser aufweist, der ungefähr gleich dem Durchmesser der
Läsion
inklusive der Ränder
auf jeder Seite der Läsion
ist, und das zylindrische Schneidegerät einschließlich der zylindrischen Schneideeinrichtung
eine hinreichende Länge
hat, um es der Schneideeinrichtung in einem zylindrischen Schnittverfahren
zu ermöglichen,
sich wenigstens um die Stärke
eines Randes über
die zu entfernende Läsion
hinaus zu erstrecken;
- (d) Einführen
des zylindrischen Schneidegeräts
in das Gewebe, um einen zylindrischen Schnitt um die zu entnehmende
Läsion
und die Ränder durchzuführen;
- (e) chirurgische Entfernen der Läsion und der Ränder
umfasst.
-
Das
Verfahren kann weiterhin umfassen, dass ein Teil oder der gesamte
Schnitt im Schritt (d) unter Verwendung einer elektrokauterisierenden Spitze
durchgeführt
wird, die sich über
das distale Ende des zylindrischen Schneidegeräts erstreckt, und die durch
eine leitende Stange, die durch die Wand des zylindrischen Schneidegeräts verläuft, mit elektrischem
Strom versorgt wird.
-
KURZBESCHREIBUNG
DER FIGUREN
-
Es
zeigen:
-
1 eine
perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen minimalinvasiven Biopsiegeräts;
-
2 eine
Ansicht des Geräts
in einem Längsschnitt
entlang der Linien 2-2 in 1;
-
3 eine
Ansicht des Geräts
in einem Querschnitt entlang der Linien 3-3 in 1;
-
4 eine
Darstellung einer menschlichen Brust, bei der eine Nadel zur Lokalisierung
einer Läsion
platziert ist und die einen Schnitt zum Platzieren des erfindungsgemäßen minimalinvasiven
Biopsiegeräts
zeigt;
-
5 eine
weitere Darstellung der menschlichen Brust aus 4,
die den in den Schnitt eingeführten
zylindrischen Retraktor des erfindungsgemäßen minimalinvasiven Biopsiegeräts zeigt;
-
6 eine
Querschnittsansicht der in den 4 und 5 dargestellten
menschlichen Brust, die den in dem Schnitt platzierten zylindrischen
Retraktor und das um die Läsion
eingeführte
zylindrische Schneidegerät
zeigt;
-
7 eine
weitere Querschnittsansicht der in 6 dargestellten
menschlichen Brust, die die Verwendung einer Zange zum Ziehen an
dem der Biopsie zu unterziehenden Gewebe sowie gekrümmte chirurgische
Scheren zeigt, die zur Entnahme des Gewebes verwendet werden;
-
8 eine
Querschnittsansicht einer alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen minimalinvasiven
Biopsiegeräts,
bei dem eine zurückziehbare,
gekrümmte
elektroauterisierende Spitze vorgesehen ist, um die Entnahme des
Biopsiegewebes zu erleichtern.
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
-
Das
erfindungsgemäße minimalinvasive
Biopsiegerät
wird unter Bezugnahme auf die Figuren in Verbindung mit einer bevorzugten
Ausführungsform beschrieben.
Der Fachmann wird erkennen, dass Variationen und Modifikationen
des Geräts
möglich sind,
ohne von der durch die Ansprüche
definierten Erfindung abzuweichen. Darüber hinaus kann festgestellt
werden, dass das Gerät
in Verbindung mit der Durchführung
von Brustbiopsien beschrieben wurde, es jedoch auch zur Entnahme
von Biopsien von verschiedensten Weichgeweben verwendet werden kann,
beispielsweise von der Leber. Auch kann das Gerät sowohl zur therapeutischen
als auch zur diagnostischen Entnahme von Gewebe verwendet werden.
-
Unter
Bezugnahme auf 1 hat das minimalinvasive Biopsiegerät 10 einen
zylindrischen Retraktor 12 und ein zylindrisches Schneidegerät 14. Wie
in den 1, 2 und 3 dargestellt,
ist das zylindrische Schneidegerät 14 gleitend
in den zylindrischen Retraktor 12 eingebracht. Vorteilhafterweise
ist die Anpassung zwischen dem Schneidegerät und dem Retraktor derart,
dass sie eine einfache Bewegung der beiden Elemente relativ zueinander ermöglicht,
jedoch hinreichende Passform aufweist, um ein Eindringen von Gewebe
zwischen den beiden Elemente zu verhindern.
-
Der
zylindrische Retraktor hat ein distales Ende 18 und ein
proximales Ende 19. Das proximate Ende kann eine Lippe 11 aufweisen,
die eine strukturelle Verstärkung
darstellt und die auf der Haut aufliegt, um eine körperliche
Barriere zu bilden, die es verhindert, dass das proximale Ende 19 des
Retraktors 12 in einen Schnitt gleitet.
-
Bezugnehmend
auf 2 weist das zylindrische Schneidegerät 14 ein
distales Ende 26 und ein proximales Ende 27 auf.
Auch das zylindrische Schneidegerät 14 hat Vorteilhafterweise
eine Lippe 13, die es verhindert, dass das proximale Ende 27 über das
proximale Ende 19 des zylindrischen Retraktors 12 gleitet
und die es dem Chirurgen erleichtert, das Gerät zu halten. An dem distalen
Ende 26 des zylindrischen Schneidegeräts 14 ist eine Schneideeinrichtung
angeordnet. Bei einer bevorzugten Schneideeinrichtung handelt es
sich um eine elektrokauterisierende Bovie-Spitze 17, die
sich über
das distale Ende 26 erstreckt und die durch eine leitende Stange
oder einen Draht 16, die/der durch die Wand des zylindrischen
Schneidegeräts 14 verläuft mit elektrischem
Strom versorgt wird. Alternativ kann die Schneideeinrichtung eine
geschärfte
Schneide 21 sein, die um den gesamten Umfang des zylindrischen Schneidegeräts 14 verläuft. Die
geschärfte
Schneide 21 ermöglicht
es dem Gerät,
einen zylindrischen Schnitt durchzuführen, wenn es in Weichgewebe
gedrückt
wird. In einer weiteren Ausführungsform
kann die Schneideeinrichtung eine (nicht dargestellte) geschärfte Messerschneide
umfassen, die sich von dem distalen Ende 26 aus auf eine
zur elektrokauterisierenden Spitze 17 ähnliche Art erstreckt. In den Figuren
ist das distale Ende 26 als eine geschärfte Schneide dargestellt.
Falls es sich bei der Schneideeinrichtung jedoch um eine elektrokauterisierende Spitze
oder eine Messerschneide handelt, so ist das distale Ende 26 vorzugsweise
stumpf.
-
Bezugnehmend
auf 2 ist die Länge
des Schneidegeräts 14 vorzugsweise
größer als
die des zylindrischen Retraktors 12. Wie aus der nachfolgend
wiedergegebenen Beschreibung der Verwendung des minimalinvasiven
Biopsiegeräts
ersichtlich werden wird, ist die Länge des zylindrischen Schneidegeräts 14 einschließlich der
Schneideeinrichtung hinreichend groß, um einen sich um ungefähr die Distanz
eines Randes über
die zu entfernende Läsion erstreckenden
zylindrischen Schnitt zu ermöglichen. Falls
beispielsweise die Läsion
einen Durchmesser von ungefähr
1 cm aufweist und es erwünscht
ist, Ränder
von 1 cm um die Läsion
herum zu lassen, so wird der zylindrische Retraktor 12 in
eine Tiefe vorgeschoben, die dazu geeignet ist, einen Rand von 1
cm zu erreichen, und das zylindrische Schneidegerät 14, einschließlich der
Schneideeinrichtung, weist vorzugsweise eine Länge auf, die hinreichend groß ist, so
dass es sich ungefähr
drei Zentimeter über
das distale Ende des chirurgischen Retraktors 12 erstrecken
kann. Das zylindrische Schneidegerät 14 kann jedoch auch
entfernt und die chirurgische Entnahme mittels eines operativen
Verfahrens bis zur erwünschten
Tiefe durchgeführt
werden.
-
Auf
die gleiche Weise entspricht der innere Durchmesser des zylindrischen
Schneidegeräts 14 vorteilhafterweise
ungefähr
dem Durchmesser der Läsion
einschließlich
der Ränder
auf jeder Seite der Läsion.
Beispielsweise ist für
eine Läsion
von 1 cm der innere Durchmesser des zylindrischen Schneidegeräts 14 ungefähr 2 cm,
wobei angenommen wird, dass es erwünscht ist, Ränder von
ungefähr
0,5 cm zu lassen.
-
Das
erfindungsgemäße minimalinvasive
Biopsiegerät
kann in verschiedenen Größen vorgesehen
sein, so dass der Chirurg eine Größe auswählen kann, die eine vollständige Entnahme
der Läsion
gemeinsam mit den erwünschten
Rändern
ermöglicht, während nicht
unnötigerweise
ein Überschuss
an Gewebe entfernt wird. Typi sche Größen sind 2 bzw. 3 cm Durchmesser
und 4 bzw. 6 cm Länge.
Zwei oder drei Größen des
Geräts
werden für
die meisten Brustbiopsien ausreichen.
-
Die
in den Figuren dargestellte Ausführungsform
umfasst weiterhin eine leitende Stange 16, die sich durch
die Wand des zylindrischen Schneidegeräts 14 erstreckt. Die
leitende Stange 16 endet an ihrem distalen Ende mit einer
elektrokauterisierenden Spitze 17. Die leitende Stange 16 ist
vorzugsweise gleitend in die Wand des Schneidegeräts 14 eingebracht,
so dass die elektrokauterisierende Spitze 17 zurückgezogen
und ausgefahren werden kann. Neben der Funktion als Schneideeinrichtung
kann die elektrokauterisierende Spitze 17 dazu verwendet werden,
blutende Gefäße während des
Schneidens mit dem Schneidegerät 14 zu
verschließen.
-
Der
zylindrische Retraktor 12 einschließlich der Lippe 11 dient
sowohl zum Zurückschieben
von Gewebe, wodurch ein Zugang zu der Läsion und den umgebenden Rändern, die
entfernt werden sollen, geschaffen wird, als auch zum Schutz von
gesundem Gewebe gegen eine versehentliche Verletzung durch die Elektrokauterisation.
Auch drückt
er das umgebende Gewebe zusammen, wodurch Blutungen verringert werden.
-
Unter
Bezugnahme auf 8 kann die elektrokauterisierende
Spitze 82 gekrümmt
sein, um die Entnahme des Biopsie-Gewebes zu erleichtern. In dieser
Ausführungsform
bestehen die leitende Stange und die elektrokauterisierende Spitze 82 aus
einem elastischen Metall, wie beispielsweise Federstahl, so dass
sie in die Wand des zylindrischen Schneidegeräts 14 zurückgezogen
werden können und
die gekrümmte
Form annehmen, wenn sie ausgefahren werden. In dieser Ausführungsform
sind die elektrokauterisierende Spitze und die leitende Stange vorteilhafterweise
hinreichend lang, so dass, wenn sie vollständig ausgefahren sind, eine
distale Ablation der Probe durchgeführt wird. In dieser Ausführungsform,
sowie in den in den 1 bis 7 dargestellten
Ausführungsformen,
kann die leitende Stange mit einem isolierenden Material beschichtet sein,
so dass ein Schneiden nur durch die elektrokauterisierende Spitze
bewirkt wird.
-
Die
Verwendung des erfindungsgemäßen minimalinvasiven
Biopsiegeräts
ist in den 4 bis 7 dargestellt. 4 zeigt
eine menschliche Brust 41, in der mittels Mammografie oder
anderer Verfahren ein Tumor oder eine krankhafte Gewebemasse entdeckt
wurde. Eine Lokalisierungsnadel 40 wurde in das Brustgewebe
eingeführt,
wobei das eingeführte
Ende der Nadel mit Hilfe von Mammografie in dem krankhaften Gewebe
platziert wurde. 4 zeigt einen Schnitt 43 mit
einer Länge,
die geringfügig
größer als
der Durchmesser der Läsion
einschließlich
der erwünschten
Ränder
auf jeder Seite der Läsion
ist. Die Tiefe des Schnitts ist derart, dass er ungefähr eine
Randstärke
oberhalb der Läsion
endet (vgl. 6).
-
5 zeigt
das in den Schnitt eingeführte minimalinvasive
Biopsiegerät 10,
wobei die Lokalisierungsnadel 40 weiterhin platziert ist.
Der zylindrische Retraktor 12 wurde in den Schnitt 43 platziert
und schiebt die Wände
des Schnitts zur Seite, um einen ungestörten Zugang zu dem zu entfernenden
Gewebe zu schaffen. In 5 wurde das zylindrische Schneidegerät 14 noch
nicht in das Gewebe bewegt. Durch den Draht 51 wird der
leitenden Stange 16 elektrischer Strom zugeführt. Obwohl
die Figuren das Biopsiegerät
in einer koaxialen Position bezüglich der
Lokalisierungsnadel 40 darstellen, ist es offensichtlich,
dass die Lokalisierungsnadel senkrecht oder in einem anderen Winkel
zu dem Biopsiegerät stehen
kann.
-
6 ist
eine Querschnittsansicht der Brust 41 mit dem in dem Schnitt 43 platzierten
minimalinvasiven Biopsiegerät 10.
Der zylindrische Retraktor 12 hat das Gewebe bis zu einer
Tiefe von ungefähr
einer Randstärke
oberhalb der zu entfernenden Läsion 61 zurückgeschoben.
Die zylindrische Schneideeinrichtung 14 führt einen
zylindrischen Schnitt aus, indem sie nach unten gedrückt und
rotiert wird, um das Schneiden des Gewebes zu erleichtern. Das Schneiden
wird beendet, wenn das distale Ende 26 des Schneidegeräts 14 sich
ungefähr
eine Randstärke unterhalb
der Läsion 61 befindet.
-
An
diesem Punkt werden die Lokalisierungsnadel 40 und der
zylindrische Gewebepfropf, der die Läsion 61 und die entsprechenden
Geweberänder rund
um die Läsion
enthält,
entfernt. Das Entfernen des Gewebes kann durch konventionelle chirur gische
Techniken erreicht werden, wie in 7 dargestellt,
welche das Anlegen von Zug mittels Zangen 75 und das Durchführen der
Entnahme mittels chirurgischen Scheren 73 mit gekrümmten Spitzen
(beispielsweise Mayo-Scheren) zeigt. Alternativ kann bei Verwendung
der in 8 dargestellten Ausführungsform die gekrümmte elektrokauterisierende
Spitze 82 ausgefahren und unter Strom gestellt und das
Gewebe durch eine Rotation des zylindrischen Schneidegeräts 14 um
360° entnommen
werden. Nach dem Entfernen des Biopsie-Gewebes kann dieses zur Untersuchung
an ein pathologisches Labor übersendet werden.
Das minimalinvasive Biopsiegerät
kann aus dem Schnitt entfernt werden, der daraufhin durch übliche chirurgische
Verfahren geschlossen wird.
-
Das
erfindungsgemäße minimalinvasive
Biopsiegerät
hat einen einfachen Aufbau und ist einfach zu verwenden. Es kann
aus jedem geeigneten Material bestehen, vorzugsweise aus Kunststoff.
Das Gerät
erleichtert die vollständige
Entnahme der Läsion
und der Ränder
mit einer Genauigkeit, die unter Verwendung herkömmlicher chirurgische Verfahren schwer
zu erreichen ist. Verglichen mit herkömmlichen Biopsien wurden die
Operationszeiten um ungefähr
50% verringert, die Schnitte um ungefähr 10% bis 50% reduziert, die
Größen der
Proben verringert und das Ausmaß der
erfolgreichen Entnahme von Läsionen
verbessert.
-
Das
erfindungsgemäße minimalinvasive
Biopsiegerät
kann modifiziert werden, um dem Chirurgen weitere Vorteile zu verschaffen.
Beispielsweise können
Zug- und Sauggeräte
in das Gerät
eingebaut und anstelle oder zusätzlich
zu der elektrokauterisierenden Spitze kann eine scharfe Schneidespitze
verwendet werden. Andere Modifikationen sind für den Fachmann offensichtlich.