Die Erfindung betrifft eine Stern- oder Scheibensiebanordnung,
umfassend mehrere Siebscheibenwellen mit auf der Welle über
Distanzhülsen beabstandete, befestigbare Werkzeug- und Ab
schlußscheiben, wobei die Siebscheibenwellen in einem Sieb
bettrahmen auswechselbar fixiert sind und die Wellen Mittel zum
Rotationsantrieb aufweisen, gemäß Oberbegriff des Patentan
spruches 1.
Stern- oder Scheibensiebanordnungen, umfassend mehrere Sieb
scheibenwellen mit auf einer Welle entsprechend beabstandete
und dort befestigte Werkzeug- und Abschlußscheiben, z. B. zur
Mülltrennung sind bekannt.
Mit solchen Scheibensiebanordnungen ist es gelungen, die bei
Trommelsiebeinrichtungen vorhandene geringe Durchsatzleistung
zu erhöhen und darüber hinaus die Sortierqualität zu verbes
sern.
Beispielsweise offenbart die DE 198 25 340 A1 eine Scheiben
siebanordnung der oben genannten Art. Es hat sich jedoch ge
zeigt, daß bei solchen Scheibensieben insbesondere faserartiges
Material zu einer Zusetzung der Scheibenzwischenräume aufgrund
eines Umwickelns mit fester Haftung führt, so daß die Einsatz
zeit der Anlage beeinträchtigt wird und ein aufwendiges Reini
gen des Scheibensiebes gegeben ist.
Aus diesem Grunde wurde gemäß DE 198 25 340 AI vorgeschlagen,
eine permanent wirkende Siebscheiben- und Wellensäuberungsein
richtung vorzusehen, wobei die Säuberungseinheit in die Schei
beneinheit hineinragt. Konkret besteht die Säuberungseinheit
aus einem Reinigungskamm, der verschiedene Kammmesser trägt.
Der Reinigungskamm verfügt über Justiermöglichkeiten, um vor
gesehene Schneiden unter entsprechendem Schneidenanstellwinkel
mit dem die Zwischenräume zusetzenden Material in Kontakt zu
bringen, um dieses von der Welle zu entfernen.
Bei einer solchen Lösung bestehen Probleme jedoch dann, wenn
z. B. fasrige-folienartige Bestandteile in die Einrichtung
gelangen, die bereits nach wenigen Umdrehungen der Siebschei
benwellen außerordentlich fest an den Distanzhülsen oder der
Welle selbst haften, mit der Folge eines nahezu unmöglichen
Abtrennens durch die Säuberungseinrichtung. Außerdem kann
festsitzendes und festhaftendes Material zu einem Blockieren
der gesamten Anlage, Abscheren der Messer des Reinigungsrechens
beim Unterfahren der bewickelten Wellen bzw. Bruch der sich
durchbiegendenden bewickelten Wellen, Sprengen der Lagerschalen
usw. führen, wiederum mit der Folge unerwünschter Produk
tionsunterbrechungen.
Aus dem Vorgenannten ist es daher Aufgabe der Erfindung, eine
Stern- oder Scheibensiebanordnung, umfassend mehrere Sieb
scheibenwellen mit auf der Welle über Distanzhülsen beabstan
dete, befestigbare Werkzeug- und Abschlußscheiben anzugeben,
wobei die Anordnung selbst so zu gestalten ist, daß von vorn
herein ein unerwünschtes Umwickeln mit fasrigen und/oder
folienartigen oder sonstigen Materialien verhindert wird.
Weiterhin soll die Möglichkeit geschaffen werden, nicht zu
vermeidende Umwicklungen auf ein Mindestmaß zu reduzieren und
diese auf ein definiertes Gebiet zu beschränken, so daß dort
konzentriert Kräfte zum Abtrennen oder Abscheren der uner
wünschten Umwicklungen während des Betriebes der Anlage aufge
bracht werden können.
Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit einem Gegen
stand gemäß den Merkmalen des Patentanspruches 1, wobei die Un
teransprüche mindestens zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiter
bildungen umfassen.
Den Grundgedanken der Erfindung folgend werden die Distanzhül
sen zur beabstandeten Anordnung der Werkzeug- und Abschluß
scheiben einer speziellen Formgebung unterworfen, indem bevor
zugt doppelt konische bzw. doppelt kegelstumpfförmige Hülsen
zum Einsatz kommen. Weiterhin besteht die Möglichkeit, die
Distanzhülsen mit einer im wesentlichen parabelförmigen Rota
tionsfläche zu versehen. Bevorzugt verlaufen die sich gegen
überliegenden Deckflächen der Kegelstümpfe oder der Scheitel
der Parabel bezogen auf die Hülsenlänge symmetrisch.
Durch den konischen oder parabelförmigen Verlauf der Distanz
hülsen oder -buchsen wird ein unerwünschtes Anhaften von
fasrigen, folienartigen oder dergleichen Materialien bei der
Trennung bzw. beim Siebvorgang unterbunden bzw. auf ein
Mindestmaß reduziert, so daß ein Reinigen einer mit einer
solchen Siebanordnung versehenen Anlage nur in größeren Zeit
abständen erfolgen muß, so daß die Produktivität insgesamt
steigt.
Bei einer Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen den sich
gegenüberliegenden Deckflächen der Kegelstümpfe ein im wesent
lichen konzentrisch zur Welle verlaufender Übergangsbereich
vorgesehen. In diese Übergangsbereiche hinein erstreckt sich
die Menge der Werkzeugscheiben benachbarter Wellen, wobei
Reinigungsschneidmesser zwischen den beiden Scheiben benach
barter Wellen laufen. Das durch die Konusform bedingte wickel
fähige Material orientiert sich immer in Richtung Übergangs
bereich und wird dort von den gegenüberliegenden ebenfalls
rotierenden runden oder Mehrkantscheiben der Nachbarwellen
ergriffen und zerkleinert.
Die erfindungsgemäßen Distanzhülsen oder -buchsen können ein
stückig aus einem entsprechenden Rohrmaterial durch übliche Be
arbeitung gefertigt werden.
Andererseits können die Distanzhülsen oder -buchsen aus zwei
gegeneinander auf der Welle verpressten, konischen Teilen be
stehen.
Für den Fall, daß kammförmige Reinigungsschneidmesser für die
Scheibensiebanordnung vorgesehen sind, ist eine Formgebung der
Messer, die dem Längsschnitt der Hülse bzw. der Buchse angepaßt
ist, bevorzugt. Weiterhin können zwischen den Scheiben vorge
sehene Wellenabschnitte die erfindungsgemäße Form besitzen,
wobei die Scheiben jeweils als Halbschalen mit der Welle
bevorzugt verschweißt sind.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung liegt der Grund
flächenradius zum Deckflächenradius der Kegelstümpfe in einem
Verhältnis von 1 : 0,5 bis 1 : 0,9, bevorzugt im Verhältnis von
1 : 0,7 bis 0,8. Der Deckflächenradius selbst hängt vom Trenn
abstand der Siebscheiben ab, so daß oben genannte Relationen
bezüglich der Erfindung nicht einschränkend auszulegen sind.
Alles in allem gelingt es mit der vorliegenden Erfindung, be
kannte Stern- oder Scheibensiebanordnungen so zu verbessern,
daß ein unerwünschtes Anhaften von fasrigen oder folienartigen
Trennmaterialien auf oder an den rotierenden Wellen weitestge
hend verhindert und reduziert wird, so daß sich der Einsatz
zeitraum solcher Trennanlagen erhöht und in gleichem Maße der
Wartungsaufwand reduziert ist.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbei
spieles sowie unter Zuhilfenahme von Figuren näher erläutert
werden.
Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine Schnittdarstellung von Siebscheibenwellen mit er
findungsgemäßen Distanzhülsen und
Fig. 2 eine beispielhafte Ausführungsform einer doppelt koni
schen Distanzhülse oder -buchse.
Die Siebscheibenwelle 1 nach Fig. 1 nimmt eine Vielzahl von
Werkzeugscheiben 2 sowie mindestens eine randseitig vorgesehene
Abschlußscheibe 3 auf. Zwischen den einzelnen Scheiben befinden
sich Distanzhülsen oder -buchsen 4 in doppelter Kegelstumpf-
bzw. doppelter Konusform. Auch können die Scheiben selbst ent
sprechend geformte Abschnitte aufweisen, so daß keine separaten
Hülsen erforderlich sind.
Über eine Pressbuchse 5 und einen Druckring 6 sowie in Ver
bindung mit der Druckscheibe 8 werden die einzelnen Werkzeug
scheiben 2 bzw. die Abschlußscheibe 3 über die Buchsen 4 auf
der Welle 1 verpresst und lösbar gehalten.
Die Stehlager 7 und 10 dienen der Aufnahme der Welle und der
Befestigung in einem nicht gezeigten Siebbettrahmen.
Zum Befestigen und Verpressen sei noch auf die mit der Druck
scheibe 8 zusammenwirkende Sechskantschraube 9 aufmerksam
gemacht.
Ein Doppelkettenrad 11, welches über eine Paßfeder 12 und
Schraube 14 mit Scheibe 13 an der Welle 1 befestigt ist, kann
die Welle in die gewünschte Rotationsbewegung versetzen.
Die Anzahl der Werkzeugscheiben 2 wird entsprechend der Länge
der Welle 1 bzw. der konkreten Scheibensiebanordnung und der
Trennaufgabe gewählt.
Die nicht maßstäbliche Darstellung gemäß Fig. 2 zeigt einen
Längsschnitt durch eine Distanzhülse oder Distanzbuchse mit
doppelter Kegelstumpf- oder doppelter Konusform.
Beim gezeigten Beispiel nach Fig. 2 ist die Buchse oder Hülse
einstückig aus einem Rohrmaterial gefertigt, wobei auch der
Übergangsbereich 15 zwischen den gegenüberliegenden Deckflächen
der Kegelstümpfe 16 und 17 zu erkennen ist.
Die Längenabmessungen der Buchse 4 sind mit entsprechend hoher
Präzision einzuhalten, damit bei der Aneinanderreihung der
einzelnen Buchsen 4 auf der Welle 1 gemäß Fig. 1 keine un
erwünschte Fehleraddition mit entsprechenden Längenungenauig
keiten die Folge sind.
Es besteht alternativ die Möglichkeit, die Buchse 1 zweiteilig
auszuführen, wobei diese dann mit aneinanderstoßenden Deck
flächen befestigt werden.
Figürlich ist eine Buchse 4 in Form doppelter Kegelstumpfkörper
gezeigt, jedoch besteht auch die Möglichkeit der Gestaltung als
parabelförmige Rotationsfläche mit ähnlichen Vorteilen hin
sichtlich des Verminderns eines unerwünschten Anhaftens von fa
serartigen Materialien beim Betrieb des Scheibensiebes.
In die Scheibenanordnung umfassend mehrere Siebscheibenwellen
können kammförmige Reinigungsschneidmesser hineinbewegt werden,
wobei die Messer bevorzugt eine dem Längsschnitt der Hülse oder
Buchse angepaßte Kontur bzw. Formgebung besitzen.
Der Grundflächenradius zum Deckflächenradius der Kegelstümpfe
steht bei einem Ausführungsbeispiel im Verhältnis von 1 zu im
wesentlichen 0,7, wobei grundsätzlich Verhältnisse im Bereich
von 1 : 0,5 bis 1 : 0,9 realisierbar und diese je nach Trenn
abstand der Siebscheiben gegebenenfalls anpaßbar sind.
Bezugszeichenliste
1
Welle
2
Werkzeugscheibe
3
Abschlußscheibe
4
Buchse oder Hülse
5
Preßbuchse
6
Druckring
7
Stehlager
8
Druckscheibe
9
Sechskantscheibe
10
Stehlager
11
Doppelkettenrad
12
Paßfeder
13
Scheibe
14
Schraube
15
Übergangsbereich
16
;
17
Kegelstumpf