DE19947682A1 - Nullverzögerungs-Struktur zur Subband-Echokompensation, Echokompensation und Verfahren zur Echokompensation - Google Patents
Nullverzögerungs-Struktur zur Subband-Echokompensation, Echokompensation und Verfahren zur EchokompensationInfo
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Abstract
Es wird bei Subband-Echokompensationssystemen eine Nullverzögerungs-Struktur verwendet. In Telekommunikationsanwendungen wird bei der Subband-Zerlegung und/oder Subband-Rekonstruktion gewöhnlich eine Verzögerung eingeführt. Die Erfindung soll dies vermeiden. Die Struktur entfernt nicht nur die Verzögerung. Die Struktur beeinträchtigt auch nicht die Leistungsfähigkeit des Echokompensators. Die Struktur kann verwendet werden in Kombination mit jedem Subband-basierten Echokompensator oder Wavelet-Echokompensator (Fig. 2).
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft generell das Gebiet der
Echokompensation in Telekommunikationsanwendungen und betrifft
insbesondere eine Nullverzögerungs-Topologie zur Subband-Echo
kompensation bzw. -auslöschung. Eine Nullverzögerungs-Struktur,
die mittels dieser Topologie erzeugt wird, kann in jeden belie
bigen Subband- oder Wavelet-Echokompensator eingebaut werden,
um zu gewährleisten, daß sämtliche Verzögerungen entfernt wer
den, die während täglicher Telefongespräche (oder Telekommuni
kationsaktivitäten) auftreten.
Ein Echo ist ein Phänomen, bei dem eine verzögerte und verzerr
te Version eines Originalsignals zur Quelle zurück reflektiert
wird. Generell werden Echos durch die Reflexion von Signalen an
den Grenzen von Diskontinuitäten in dem Übertragungsmedium her
vorgerufen. Bei der Transmission von Telefonsignalen tritt ein
Echo immer dann auf, wenn das gesendete Signal in der Schaltung
eine Impedanz-Fehlanpassung erfährt. Solche Echos rufen eine
Verschlechterung der Güte der Sprachsignale hervor und sind für
die Anwender häufig nachteilig.
Netzwerk-Echokompensatoren sind Vorrichtungen, die dazu ausge
legt sind, diese unerwünschten Echos bei Telefonübertragungen
zu entfernen. Das grundlegende Konzept eines Echokompensators
besteht darin, eine Kopie des Echos zu synthetisieren und diese
von dem empfangenen Gesamtsignal zu subtrahieren. Ein wirksamer
Algorithmus, um den abgeschätzten Echopfad zu erhalten, ist der
adaptive Algorithmus der kleinsten Fehlerquadrate ("Least Mean
Square" (LMS)).
Wenn die Echodauer lang ist (400-500 ms), wie bei Ferngesprä
chen oder bei Telefonen mit Freisprecheinrichtung in einem Kon
ferenzraum, nimmt die Anzahl der Taps (Abgriffe) in dem adapti
ven Algorithmus proportional zu, und die Konvergenzrate wird
signifikant langsamer. Sogar noch schlimmer ist, daß der Algo
rithmus möglicherweise nicht in der Lage ist, Echos hinreichend
zu entfernen, um ein Sprachsignal guter Qualität zu erhalten.
Um diese Schwierigkeit zu überwinden, sind das Subband-Filter
schema und, in jüngerer Zeit, das Wavelet-Zerlegungsschema vor
geschlagen worden. Die Zerlegung des Signals kann die Rechen
komplexität verringern und kann unter Verwendung der sub- bzw.
unter-abgetasteten Signale die Adaptionsgeschwindigkeit stei
gern. Bei der Zerlegung in M Subbänder wird die Länge des adap
tiven Filters um einen Faktor von M in jeder Subband-Ebene re
duziert. Die Subband-Zerlegung ist der Prozeß des Abwärts-
Abtastens ("down-sampling"), das Verfahren des Verringerns oder
Dezimierens einer Abtastrate, und das Aufteilen eines Bandes
eines Signals in einige Frequenzbänder. Aufgrund der Abwärts-
Abtastungs-Prozedur kann der adaptive Algorithmus ferner mit
einer Rate implementiert werden, die M-fach langsamer ist als
die Originalrate. Im Ergebnis ist die Rechenkomplexität verrin
gert und die Konvergenzrate verbessert.
Die grundlegende Struktur eines Subband-Echokompensators ist in
Fig. 1 gezeigt, wobei die Signalzerlegung und -rekonstruktion
mit jeder Filterbank, jeder Blocktransformation oder Wavelet-
Zerlegung implementiert werden könnten. Unabhängig davon, wel
che Verfahren verwendet werden, können die Signalzerlegung und
-rekonstruktion immer äquivalent ausgedrückt werden durch einen
Satz von FIR-Filterbänken (Finite Impulse Response), die die
Bedingungen einer perfekten Rekonstruktion erfüllen (PR-Bedin
gungen, "Perfect Reconstruction"). Sowohl das Echosignal als
auch das Referenzsignal werden durch einen separaten Satz von
Zerlegungs-Filterbänken geleitet und werden dann abwärts
abgetastet. Der adaptive Algorithmus wird auf der unter
abgetasteten Ebene bei einer verringerten Berechnungsrate aus
geführt. Dann werden die Echo-Restsignale in unterschiedlichen
Subbändern durch das Rekonstruktionsfilter zurückgeleitet, um
am entfernten Ende ein Echo-reduziertes Sprachsignal zurückzu
gewinnen.
Das Problem bei dem Subband-Echokompensator besteht darin, daß
dann, wenn das Signal am fernen Ende durch die Verlegungs- und
Rekonstruktions-Filterbänke geht, eine Verzögerung erzeugt
wird. Diese Verzögerung kann minimiert werden, wenn man die PR-
Filterbänke sorgfältig konstruiert, kann jedoch nicht vollstän
dig eliminiert werden. Ferner ist es bei der Konstruktion der
Filterbank so, daß dann, wenn man die Verzögerung in Betracht
zieht, dies auf Kosten der Leistungsfähigkeit der Echokompensa
tion geht, da eine PR-Filterbank mit minimaler Verzögerung hin
sichtlich der Echokompensation nicht die beste Leitungsfähig
keit haben muß.
Das Vorhandensein der Verzögerung bei der Subband-Echokompen
sation schränkt deren Anwendungsgebiete ein. Bei der Sprach
übertragung ist es für die Anwender immer von Vorteil, wenn die
in die Echokompensation eingeführte Verzögerung null ist, wo
durch die Übertragungsverzögerung der Sprache von einem Ende
zum anderen minimiert wird.
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Struktur
anzugeben, mittels derer sämtliche Verzögerungen von Subband-
Echokompensationsaktivitäten entfernt werden. Ferner ist es
eine Aufgabe, einen Echokompensator und ein Verfahren zur Echo
kompensation anzugeben.
Erfindungsgemäß werden diese Aufgaben gelöst durch die Gegen
stände der Ansprüche 1, 2 und 5.
Es ist eine Nullverzögerungs-Struktur entwickelt worden, der
art, daß die bei der Subband-Zerlegung und -Rekonstruktion ein
geführte Verzögerung eliminiert wird, ohne daß dies auf Kosten
der Leistungsfähigkeit der Echokompensation geht. Diese Struk
tur kann in Verbindung mit jedem beliebigen Subband-basierten
Echokompensator oder Wavelet-Echokompensator verwendet werden.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nach
stehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines allgemeinen Subband-
Echokompensators des Standes der Technik; und
Fig. 2 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen
Nullverzögerungs-Struktur.
Fig. 1 zeigt, wie eine Verzögerung in einem Subband-Echokompen
sator hervorgerufen wird durch Subband-Zerlegung und -Rekon
struktion, und wie diese Verzögerung einen festgelegten Wert
darstellt, in Abhängigkeit von der verwendeten Filterbank. Die
Verzögerung sei gleich N Abtastpunkten. Nach der Subband-
Zerlegung und der darauffolgenden Abwärts-Abtastungsprozedur
enthält die Verzögerung auf der Subband-Ebene weniger Abtast
punkte. In jedem Subband beträgt die äquivalente Verzögerung
angenähert N/M, wobei M die Anzahl der Subbänder ist.
Wenn man das K-te Subband betrachtet, konvergiert ein LMS-
Filter auf {hk(n)}, und eine Faltung eines Referenzsignals im
k-ten Subband mit {hk(n)} gibt eine Echokopie in dem Subband
mit einer Verzögerung von N/M Abtastwerten aus. Die Nullverzö
gerungs-Echokopie kann erhalten werden, indem man das Referenz
signal faltet mit {hk(n+N/M)}. Die obige Prozedur vermittelt,
daß die Verzögerung kompensiert werden kann, indem man das Fil
ter {hk(n)} vorab-übersendet bzw. weiterleitet ("pre-forward
ing"), und zwar mit N/M Abtastwerten. Bei einem generellen kau
salen Filter {hk(n)} ist {hk(n+N/M)} jedoch ein nicht reali
sierbares nicht-kausales Filter. Ein Subband-Echokompensator
mit Nullverzögerung ist in Fig. 2 gezeigt, wobei ein Vorwärts
filter-Block einen kausalen Teil des Vorwärtsfilters darstellt,
d. h.
Anmerkung: Das Vorwärtsfilter gibt einen Ausgang im Vergleich
zum Ausgang des Originalfilters früher aus.
Wenn das Referenzsignal mit dem kausalen Vorwärtsfilter in je
der Subband-Ebene gefaltet wird ("convolved"), ergibt der Aus
gang der Filterbank-Rekonstruktion die Echokopie ohne Verzöge
rung. In {h f|k(N)} sind die ersten N/M-Koeffizienten von {hk(n)}
jedoch nicht vorhanden bzw. werden verfehlt. In äquivalenter
Weise gehen die ersten N-Koeffizienten in dem Originalechopfad
verloren. Diese Koeffizienten können mit dem LMS-Filter außer
halb der Subband-Rekonstruktion kompensiert werden. Die Sub
band-Rekonstruktion ist der Prozeß des Aufwärtsabtastens, der
Prozeß des Steigerns einer Abtastrate eines Signals durch das
Einfügen von Nullen und das "Anti-Image"-Filtern, und des Re
kombinierens des Subband-Signals, um das Originalsignal zurück
zuerzeugen. Die allgemeine Anforderung an Zerlegung und Rekon
struktion besteht darin, daß das Originalsignal nach der Rekon
struktionsprozedur zurückerzeugt werden sollte, ohne Verzerrun
gen oder Schwächungen des Signals.
In Fig. 2 ist eine solche Nullverzögerung-Topologie gezeigt.
Das Eingangssignal wird entweder über ein Mikrofon 11 und/oder
einen Lautsprecher eingegeben. In der Folge durchläuft es einen
A/D-Wandler 15. Das Signal bzw. die Signale werden dann Sub
band-zerlegt 17 und abwärtsabgetastet, bevor sie einem LMS-
Filter 23 zugeführt werden. Das LMS-Filter 23 bildet gemeinsam
mit einem Vorwärts-Filter 25 eine Kombination, um ein adaptives
Filter zu bilden. Das Ergebnis hiervon ist, daß ein abgeschätz
tes Nullverzögerungs-Echo erzeugt wird.
Das abgeschätzte Nullverzögerungs-Echo wird dann rekonstruiert
27 und von dem Eingangssignal subtrahiert 29. Ein externes LMS-
Filter 31 wird der Struktur hinzugefügt, um das verbleibende
Echo auszulöschen, das durch die ersten N-Koeffizienten in dem
Echopfad hervorgerufen wird. Das Ergebnis hiervon wird durch
einen D/A-Wandler 35 geführt und am anderen Ende (Lautsprecher
13) ausgegeben. Das ankommende Sprachsignal liegt vor ohne Ver
zögerung. Wenn man die Länge der Filter sowohl bei der Subband-
Zerlegung 17 als auch bei der Subband-Rekonstruktion 27 in Be
tracht zieht, wird in diesem Zusammenhang vorgeschlagen, daß
dem externen LMS-Filter für eine bessere Leistungsfähigkeit ein
wenig mehr als N Wichtungen zugewiesen werden.
Am fernen Ende (Lautsprecher 13) wird das Signal analog/digi
tal-gewandelt 19. Das so erhaltene digitale Signal wird einer
seits dem externen LMS-Filter 31 zugeführt, andererseits weite
ren Mitteln 21 zur Zerlegung in Teilbänder. Der Ausgang der
weiteren Zerlegungsmittel 21 wird dem LMS-Filter 23 und dem
Vorwärtsfilter 25 zugeführt.
Claims (6)
1. Nullverzögerungs-Struktur zum Eliminieren sämtlicher Ver
zögerungen, die bei einer Subband-Echokompensation ausge
löst werden, gekennzeichnet durch:
erste Subband-Zerlegungsmittel (21), um ein digitales Echosignal bandmäßig in einige Frequenzbänder aufzuteilen und abwärts-abzutasten;
zweite Subband-Zerlegungsmittel (17), um ein digitales Re ferenzsignal in einige Frequenzbänder bandmäßig aufzu teilen und abwärts-abzutasten;
ein LMS-Filter (23), das das zerlegte digitale Referenz signal und das zerlegte digitale Echosignal empfängt, um deren abgeschätzte Echopfade zu erhalten;
ein Vorwärtsfilter (25), um das zerlegte digitale Refe renzsignal und das LMS-Signal zu empfangen und deren Signale zeitlich früher auszugeben, so daß eine Verzöge rung vermieden wird;
Subband-Rekonstruktionsmittel (27), um das vom Vorwärts filter (25) ausgegebene Signal aufwärts-abzutasten und zu rekombinieren, um die digitalen Signale ohne Verzögerung zurückzuerzeugen; und
Additions- und Subtraktions-Mittel (29, 33), um das rekon struierte Signal von dem digitalen Echosignal zu subtra hieren.
erste Subband-Zerlegungsmittel (21), um ein digitales Echosignal bandmäßig in einige Frequenzbänder aufzuteilen und abwärts-abzutasten;
zweite Subband-Zerlegungsmittel (17), um ein digitales Re ferenzsignal in einige Frequenzbänder bandmäßig aufzu teilen und abwärts-abzutasten;
ein LMS-Filter (23), das das zerlegte digitale Referenz signal und das zerlegte digitale Echosignal empfängt, um deren abgeschätzte Echopfade zu erhalten;
ein Vorwärtsfilter (25), um das zerlegte digitale Refe renzsignal und das LMS-Signal zu empfangen und deren Signale zeitlich früher auszugeben, so daß eine Verzöge rung vermieden wird;
Subband-Rekonstruktionsmittel (27), um das vom Vorwärts filter (25) ausgegebene Signal aufwärts-abzutasten und zu rekombinieren, um die digitalen Signale ohne Verzögerung zurückzuerzeugen; und
Additions- und Subtraktions-Mittel (29, 33), um das rekon struierte Signal von dem digitalen Echosignal zu subtra hieren.
2. Echo-Kompensator, mit:
- 1. A/D- und D/A-Wandlern; und
- 2. adaptiven Kanalabschätzungs-Mitteln;
gekennzeichnet durch
eine Nullverzögerungs-Struktur zum Eliminieren sämtlicher Verzögerungen, die während einer Subband-Echokompensation ausgelöst werden.
eine Nullverzögerungs-Struktur zum Eliminieren sämtlicher Verzögerungen, die während einer Subband-Echokompensation ausgelöst werden.
3. Echokompensator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kompensator ein Subband- oder Wavelet-Echokompen
sator ist.
4. Echokompensator nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Nullverzögerungs-Struktur eine Null
verzögerungs-Struktur nach Anspruch 1 ist.
5. Verfahren zum Auslöschen von Verzögerungen, die während
der Subband-Echokompensation ausgelöst werden, gekenn
zeichnet durch die Schritte:
Subband-Zerlegen und Abwärts-Abtasten eines digitalen Echosignals in einige Frequenzbänder;
Subband-Zerlegen und Abwärts-Abtasten eines digitalen Re ferenzsignals in einige Frequenzbänder;
LMS-Filtern des zerlegten digitalen Referenzsignals und des zerlegten digitalen Echosignals, um deren abgeschätzte Echopfade zu erhalten;
Vorwärts-Filtern des zerlegten digitalen Referenzsignals und des Ausgangssignals der LMS-Filterung, so daß deren Signale zeitlich eher ausgegeben werden, so daß eine Ver zögerung vermieden wird;
Subband-Rekonstruieren und Aufwärts-Abtasten des von dem Vorwärtsfilter ausgegebenen Signals, um die digitalen Signale ohne Verzögerung zurückzuerzeugen; und
Subtrahieren des so rekonstruierten Signals von dem digi talen Echosignal.
Subband-Zerlegen und Abwärts-Abtasten eines digitalen Echosignals in einige Frequenzbänder;
Subband-Zerlegen und Abwärts-Abtasten eines digitalen Re ferenzsignals in einige Frequenzbänder;
LMS-Filtern des zerlegten digitalen Referenzsignals und des zerlegten digitalen Echosignals, um deren abgeschätzte Echopfade zu erhalten;
Vorwärts-Filtern des zerlegten digitalen Referenzsignals und des Ausgangssignals der LMS-Filterung, so daß deren Signale zeitlich eher ausgegeben werden, so daß eine Ver zögerung vermieden wird;
Subband-Rekonstruieren und Aufwärts-Abtasten des von dem Vorwärtsfilter ausgegebenen Signals, um die digitalen Signale ohne Verzögerung zurückzuerzeugen; und
Subtrahieren des so rekonstruierten Signals von dem digi talen Echosignal.
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