DE19945545A1 - Vorrichtung zum wahlweisen Tiefziehen und/oder zum Druckgiessen, die Verwendung einer Tiefziehpresse als Druckgussmaschine sowie ein Druckgussverfahren - Google Patents
Vorrichtung zum wahlweisen Tiefziehen und/oder zum Druckgiessen, die Verwendung einer Tiefziehpresse als Druckgussmaschine sowie ein DruckgussverfahrenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Tiefziehen und/oder zum Druckgießen, die Verwendung einer Tiefziehpresse als Druckgußmaschine sowie ein Druckgußverfahren.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum wahlweisen
Tiefziehen und/oder zum Druckgießen, die Verwendung einer
Tiefziehpresse als Druckgußmaschine sowie ein
Druckgußverfahren.
Im Stand der Technik sind sowohl Druckgußmaschinen als auch
Tiefziehpressen in verschiedenen Ausgestaltungen bekannt. So
offenbart zum Beispiel die DE 195 10 381 A1 eine Niederdruck-
Gußvorrichtung mit einer oberen und einer unteren Form, einer
unteren Formplatte, an welcher die untere Form befestigt ist,
und einem Metallschmelze-Warmhalteofen. Die untere Form weist
dabei einen als Anguss dienenden ausgeschnittenen Abschnitt
auf, durch den die Schmelze in die Form gedrückt wird. Die
untere Wekzeughälfte mit der unteren Form ist dabei ortsfest
angeordnet. Die obere Werkzeughälfte mit der oberen Form kann
mittels einer als Stösselantrieb dienenden Kolbenstange
vertikal bewegt werden.
Tiefziehpressen weisen in der Regel eine bewegliche Matrize
auf, die mit einem Stößel verbunden ist und die mit einem
Stempel zusammenwirkt, um zwischen sich ein Metallblech durch
Pressen derart zu formen, daß es durch die Form des Werkzeugs -
Matrize und Stempel - die gewünschte Teilekontur annimmt.
Derartige Maschinen werden vielfach in der Automobilbranche und
insbesondere im Karosseriebau eingesetzt. Nachteilig ist
hierbei, daß die Vorrichtungen nicht multifunktionell
einsetzbar sind.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung
bereitzustellen, die diese Nachteile vermeidet.
Gelöst wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung oder Maschine,
die sowohl als Tiefziehpresse als auch als Druckgußmaschine
verwendet werden kann. Bei dieser Vorrichtung wird zum
Druckgießen die alternativ verwendbare Tiefziehvorrichtung mit
einer Gießeinrichtung zum Einspritzen von Schmelze in eine
allseitig geschlossene Werkzeugkavität, die durch zwei
Werkzeughälften, eine Matrize und einen Stempel, gebildet ist,
verbunden und Matrize und Stempel werden während des
Einspritzens zur Bildung des Hohlraums durch eine
Schließeinrichtung entgegen dem Innendruck der eingespritzten
Schmelze relativ zueinander festgelegt. Wird die Vorrichtung
als Tiefziehpresse verwendet, sind Stempel und Matrize durch
die Schließeinrichtung mit Druck relativ in Richtung zueinander
bewegbar und zwischen Stempel und Matrize ist ein von der
Schließeinrichtung gehaltenes, zu verformendes Blech einlegbar,
so daß zwischen ihnen die Blechverformung erfolgen kann.
Der Vorteil einer derartigen Vorrichtung besteht darin, daß die
Vorrichtung variabel entweder als Druckgußmaschine oder
Tiefziehpresse verwendet werden kann. Hierdurch können
Investitionskosten verringert werden.
Nach einem ersten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, daß
der Stempel an einer unteren Aufspannplatte, die während des
Arbeitshubes ortsfest mit einem Rahmen der Vorrichtung
verbunden ist, festgelegt ist. Weiter kann vorgesehen sein, daß
die Matrize mit einem relativ zu einem Rahmen der Vorrichtung
beweglichen Stößel, der als obere bewegliche Aufspannplatte
dient, verbunden ist. Bei dieser Anordnung liegt bei Verwendung
der Vorrichtung als Tiefziehpresse das zu formende Blech auf
dem Stempel auf, wobei die Matrize in Richtung auf den Stempel
über den Stößel abgesenkt und gegen diesen gepreßt wird. Die
Schließeinrichtung dient als Niederhalter für das umzuformende
Blech. Nach dem Preßvorgang werden Matrize und Stempel dann
wieder auseinandergefahren.
Dient die Vorrichtung als Druckgußmaschine, so werden Matrize
und Stempel so weit in Richtung zueinander verfahren, bis sie
sich im Randbereich berühren und sich so ein allseitig
geschlossener Hohlraum zwischen ihnen ausbildet, der zum
Beispiel durch eine Einbuchtung im Stempel und/oder in der
Matrize gebildet wird. Die Herstellung eines allseitig
geschlossenen und dichten Hohlraums wird durch die Auswahl bzw.
die Abmessungen der Matrize und des Stempels sichergestellt.
Die Schließposition von Stempel und Matrize wird über die
Schließeinrichtung, insbesondere einen Schließring gesichert.
Stempel und Matrize können je nach Art des herzustellenden
Teils ausgetauscht werden.
Durch einen Angußkanal, der mit einer Gießeinrichtung verbunden
ist und der sich zum Beispiel im Anschluß des Stempels befinden
kann, wird dann Schmelze unter Druck in den Hohlraum
eingepreßt. Der nötige Gegendruck, der dem Innendruck der
eingepreßten Schmelze entgegenwirkt, wird durch die
Schließeinrichtung bzw. den Schließring, die bzw. der mit dem
Stößel verbunden ist, erzeugt. Diese Ausgestaltung besitzt den
Vorteil, daß das Eigengewicht des Stößels und der Matrize mit
zur Zuhaltung des Werkzeugs beiträgt. Das Entformen erfolgt
dann, indem die Matrize mittels der Schließeinrichtung so
verfahren wird, daß sie keinen Kontakt mehr mit dem Stempel
hat. Das fertige Gußteil kann dann entnommen werden.
Es kann dabei vorgesehen sein, daß die Bewegung des Stößels
linear bzw. translatorisch ist und in vertikaler Richtung
erfolgt. Ebenfalls kann die Einspritzung vertikal erfolgen und
die Aufspannplatten und/oder die Werkzeughälften können
horizontal angeordnet sein.
Ein Ausführungsbeispiel sieht vor, daß die Werkzeughälften
vertikal geteilt sind und von vertikal beweglich angeordneten
Treibern geschlossen und in der Schließlage gehalten werden.
Die Treiber sind dabei am Stößel angeordnet und werden von
diesem verfahren. Der Anguß liegt vorteilhafterweise in der
vertikalen Trennebene.
Darüber hinaus kann vorgesehen sein, daß die Schmelze von der
ortsfesten unteren Aufspannplatte her einspeisbar ist. Diese
Ausgestaltung bietet den Vorteil, daß die Formfüllung steigend
erfolgt, das heißt, die Schmelze füllt die Form von unten her
auf, wodurch nur eine geringe Kontaktfläche zum Luftsauerstoff
entsteht. Es können dann auch auf wirtschaftlich sinnvolle
Weise Werkstoffe mit hoher Affinität zum Luftsauerstoff
vergossen werden. Darüber hinaus muß, wenn die Gießeinrichtung
unterhalb der Vorrichtung angeordnet ist, die Schmelze nicht
umgelenkt werden, wodurch die Temperaturführung erleichtert
ist.
Das Einfüllen der Schmelze kann beispielsweise derart erfolgen,
daß der Stempel und die untere Aufspannplatte eine Bohrung
aufweisen, die als Angußöffnung bzw. Angußkanal dient und die
mit der Gießeinrichtung verbindbar ist und im Hohlraum
ausmündet.
Es kann insbesondere vorgesehen sein, daß die
Schließeinrichtung mit der Gießeinrichtung verbindbar ist und
daß durch Schließen bzw. durch Betätigen der Schließeinrichtung
die Schmelze in der Gießeinrichtung mit Druck beaufschlagbar
und in den Hohlraum einspritzbar ist. Diese Ausgestaltungen
besitzen den Vorteil, daß keine gesonderte Einrichtung
vorgesehen sein muß, die für den Druckaufbau verantwortlich
ist, was zu einer erheblichen Energieersparnis führt.
Beispielsweise kann der Druckaufbau erfolgen, indem der Druck,
der sich beim Absenken des Stößels in den Hubzylindern der
Schließeinrichtung aufbaut, direkt oder indirekt zum Beispiel
durch Absenkung der Tiegelwandung gegenüber dem Boden des
Tiegels der Gießeinrichtung, verwendet wird, um den Druck zu
erzeugen, der zum Einspritzen notwendig ist.
Auch kann beispielsweise vorgesehen sein, daß die
Gießeinrichtung einen Tiegel aufweist, der die Schmelze
aufnimmt, wobei der Tiegelboden zum Bereitstellen der Schmelze
für den nächsten Gießvorgang in Richtung auf die Angußöffnung
nachstellbar bzw. in Richtung auf die Angußöffnung
translatorisch verschiebbar ist. Hierbei ist es jedoch nicht
zwingend erforderlich, den Druck mit dem die Schmelze zum
Einspritzen beaufschlagt werden muß, über den Tiegelboden
einzubringen. Vielmehr dient der Boden nur dazu, die im Tiegel,
also in der Gießeinrichtung vorhandene Schmelze zu begrenzen
und so ein Ausweichen der Schmelze beim Einwirken des
Einspritzdrucks nur in Richtung des Angusses zu erlauben. Der
Tiegelboden kann also nach jedem Gießvorgang um den Betrag
nachgestellt werden, um den das Schmelzeniveau im Tiegel durch
das Gießen abgenommen hat. Allerdings kann der Tiegelboden auch
als Kolben ausgeführt sein oder mit Druck beaufschlagt werden,
so daß der Druckaufbau in der Schmelze mit Hilfe des
Tiegelbodens erfolgt, der im Tiegel dann wiederum als Kolben
wirkt.
Ein Ausführungsbeispiel sieht vor, daß in unmittelbarer Nähe
des Bodens ein Speisekanal durch die Tiegelwandung in den
Tiegel einmündet. Wird die Tiegelwandung nach dem
Einspritzschritt in die Ausgangslage zurückgefahren, dann wird
über diesen Speisekanal neue Schmelze angesaugt bzw.
nachgefüllt.
Schließlich betrifft die Erfindung die Verwendung einer
Tiefziehpresse als Druckgußmaschine, mit einer unteren, während
des Arbeitsschrittes stationären und einer oberen vertikal
beweglichen Aufspannplatte, zur Aufnahme je einer Hälfte des
Druckgußwerkzeugs, sowie einer Gießeinrichtung zum Einfüllen
von Schmelze in das Druckgußwerkzeug.
Eine derartige Vorrichtung besitzt den Vorteil, daß die in der
Karosseriefertigung bereits vielfach vorhandenen
Blechumformmaschinen noch einem weiteren Verwendungszweck
zugeführt werden können und damit ein breiteres Einsatzgebiet
derartiger Tiefziehpressen gegeben wird.
Nach einem Ausführungsbeispiel kann das Druckgußwerkzeug durch
einen Stempel und eine Matrize gebildet sein. Der Stößel der
Tiefziehpresse dient als bewegliche obere Aufspannplatte und
hält zusammen mit einer Schließeinrichtung, insbesondere einem
Schließring das Druckgußwerkzeug entgegen der Spreizwirkung des
auf das Druckgußwerkzeug wirkenden Einfülldrucks im
geschlossenen Zustand. Neben der Schließeinrichtung dient auch
das Eigengewicht der oberen Hälfte des Druckgußwerkzeugs und
des Stößels dem sicheren Verschluß des Hohlraums.
Hierbei kann die Matrize mit der oberen beweglichen und der
Stempel mit der unteren stationären Aufspannplatte verbunden
sein.
Die Einspritzung kann vertikal erfolgen und die Aufspannplatten
und/oder das Druckgußwerkzeug können horizontal angeordnet
sein. Insbesondere kann die Schmelze von der ortsfesten unteren
Aufspannplatte her einspeisbar sein, wodurch ein günstiger
steigender Schmelzeverlauf bei der Formfüllung und ein geringer
Kontakt mit Luftsauerstoff sichergestellt wird. Dies kann z. B.
erfolgen, indem im Stempel und in der unteren Aufspannplatte
ein Bohrung vorgesehen ist, die die Gießeinrichtung mit dem
Werkzeug verbindet. Wie bereits erwähnt kann das
Druckgußwerkzeug horizontal oder vertikal geteilt sein.
Weiter kann vorgesehen sein, daß die (Hub-)Bewegung des Stößels
vertikal und translatorisch bzw. linear verläuft. Dies hat den
Vorteil, daß die Standfläche der Vorrichtung relativ klein
gewählt werden kann und die Möglichkeit besteht, den in der
Schließeinrichtung beim Schließen entstehenden Druck
beziehungsweise die Wegänderung, die die Schließeinrichtung
beim Schließen erfährt, auf einfache Weise zum Druckaufbau in
der Schmelze nutzen zu können.
Nach einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, daß die
Schließeinrichtung mit der Gießeinrichtung verbindbar ist und
daß durch Betätigung der Schließeinrichtung die Schmelze in der
Gießeinrichtung mit Druck beaufschlagbar und in den Hohlraum
einspritzbar ist.
Auch kann beispielsweise vorgesehen sein, daß die
Gießeinrichtung einen Tiegel aufweist, der die Schmelze
aufnimmt und daß der Tiegelboden zum Bereitstellen der Schmelze
für den nächsten Gießvorgang in Richtung auf die Angußöffnung
nachstellbar bzw. in Richtung auf die Angußöffnung
translatorisch verschiebbar ist.
Schließlich betrifft die Erfindung ein Druckgußverfahren unter
Verwendung der vorstehend beschriebenen Vorrichtung bzw. unter
Verwendung einer zuvor beschriebenen Tiefziehpresse als
Druckgußmaschine, wobei Schließeinrichtung und Gießeinrichtung
miteinander verbunden sind und der Druck zum Einspritzen der
Schmelze durch Betätigung der Schließeinrichtung gebildet wird.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Patentansprüchen sowie den sonstigen Anmeldungsunterlagen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind zur Erläuterung in der
Zeichnung dargestellt, die im Folgenden beschrieben ist. In der
Zeichnung zeigen:
Fig. 1: eine schematische Darstellung einer Tiefziehpresse,
die als Druckgußmaschine verwendet wird und ein
horizontal geteiltes Druckgußwerkzeug aufweist; und
Fig. 2: eine schematische Darstellung einer Tiefziehpresse,
die als Druckgußmaschine verwendet wird und ein
vertikal geteiltes Druckgußwerkzeug aufweist.
Die Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung die Verwendung
einer Tiefziehpresse als Druckgußmaschine. Die Vorrichtung bzw.
Tiefziehpresse ist in ihrer Gesamtheit mit 10 bezeichnet und
weist einen Maschinenständer bzw. Rahmen 12 auf, der zur
beweglichen Festlegung einer oberen Aufspannplatte, hier eines
Stößels 14 der Tiefziehpresse dient, an dem das obere
Druckgußwerkzeug 15, die Matrize 16, befestigt ist. Das untere
Druckgußwerkzeug 17, der Stempel 18, ist ortsfest an einem
Maschinentisch 20, der als untere Aufspannplatte dient und mit
dem Rahmen 12 verbunden ist, festgelegt. Beide Aufspannplatten
und Werkzeughälften 15, 17 sind dabei horizontal angeordnet und
horizontal geteilt. Zum Druckgießen werden nun die topfartig
gestaltete Matrize 16 und der Stempel 18 so weit in Richtung
zueinander verfahren, bis die Unterseite 16u der Matrize 16 auf
der Oberseite 18o des Stempels 18 aufsitzt und die Matrize 16
und der Stempel 18 zwischen sich einen allseitig geschlossenen
und dichten Hohlraum 22 ausbilden. Das Verlagern des Stößels 14
mit der Matrize 16 erfolgt in vertikaler Richtung. Sobald die
Matrize auf dem als Schließeinrichtung 24, insbesondere
Schließring ausgebildeten Niederhalter aufsitzt, wird die
Druckgußform verschlossen. Die weitere Schließbewegung wird
über Druckbolzen 30 auf Hydraulikzylinder 26 und auf eine
Druckwange 28 übertragen. Die Druckwange 28 liegt am
Schmelztiegel 37 an und verschließt diesen oberseitig. Durch
die Abwärtsbewegung der Druckwange 28 wird die
Schmelztiegelwandung 28 ebenfalls nach unten bewegt, wodurch
das Volumen im Schmelztiegel 37 verringert und die Schmelze 36
verdrängt wird, da der Schmelztiegelboden 40 ortsfest ist.
Bei geschlossenem Werkzeug 16, 18 erfolgt das Schließen der
Form über die Schließeinrichtung 24 sowie über das Eigengewicht
der Matrize 16 und des Stößels 14.
Der Pressentisch 20, der Stempel 18 und die Druckwange 28
weisen fluchtende Bohrungen auf, die als Angußöffnung bzw.
Angußsystem oder -kanal 32 dienen, welcher in den Hohlraum 22
zwischen Matrize 16 und Stempel 18 mündet.
Unterhalb der Vorrichtung 10 eine Gießeinrichtung 34
angeordnet, die aus dem mit Schmelze 36 gefüllten Schmelztiegel
38 besteht, der den Boden 40 aufweist. Der Boden 40 kann nach
jedem Gießvorgang in Richtung auf das Angußsystem 32, also in
Richtung auf das Gußwerkzeug 15, 17 nachgestellt werden und
zwar um den Betrag, den das Schmelzeniveau im Tiegel 37
abgenommen hat, aufgrund des Einspritzens eines Teils der
Schmelze 36.
Der Gießprozeß verläuft folgendermaßen. Nach dem letzten
Gießvorgang werden der Stößel 14, und über diesen die Matrize
16 in Richtung auf den Stempel 18 abgesenkt, bis sich zwischen
den beiden ein allseitig geschlossener Hohlraum 22 ausbildet
und die Matrize 16 an der Schließeinrichtung 24 anliegt, über
welche die Form geschlossen wird. Durch weiteres Absenken von
Matrize 16 und Stößel 14 wird der Druck über die
Schließeinrichtung 24 und insbesondere die Druckbolzen 30 auf
den Schmelztiegel 37 übertragen. Durch Verlagerung der
Schmelztiegelwandung 38 wird über die drucktechnische
Verbindung die Schmelze 36 im Tiegel 37 in den Angußkanal 32
gedrängt. Hat sich ein ausreichender Druck aufgebaut, so weicht
die Schmelze 36 aus, das heißt, sie wird durch den Angußkanal
32 hindurch bis in den Hohlraum 22 gepreßt.
Nach dem Gießvorgang muß der Druck noch eine gewisse Zeit
aufrechterhalten werden, um Schrumpfungen auszugleichen und die
Bildung von Lunkern zu verhindern. Sobald eine ausreichende
Erstarrung erfolgt ist, werden Matrize 16 und Stößel 14 weg vom
Stempel 18 vertikal nach oben verfahren. Dies kann durch die
Zylinder 26 unterstützt werden.
Während der Entformung wird der Tiegelboden 40 in Richtung
(Pfeil 42) auf das Angußsystem 32 nachgestellt, um beim
nächsten Gießvorgang einen ausreichenden Gegenhalt darzustellen
und den Aufbau des gewünschten Einspritzdrucks zu
gewährleisten. Nach dem Entformen beginnt dann der Gießvorgang
erneut.
Die Fig. 2 zeigt eine Variante der Erfindung, bei der die
Druckgußform von vertikal geteilten Druckgußhälften 15, 17
besteht. Die Trennebene liegt in der Ebene der Angußöffnung des
Angußkanals 32. Am Stößel 14 ist ein Treiber 16' angeordnet,
der mit dem Stößel 14 vertikal bewegbar ist. Am Treiber sind
Treibflächen 44 vorgesehen, die an entsprechende Schließflächen
46 der Druckgußhälften 15, 17 angreifen. Durch die
Abwärtsbewegung des Treibers 16' werden die Druckgußhälften 15,
17 in Richtung zueinander bewegt und die Form geschlossen.
Durch eine weitere Abwärtsbewegung des Treibers 16' werden die
Druckgußhälften 15, 17 verriegelt und in der Schließlage
gehalten, indem Halteflächen 48 am Außenumfang der
Druckgußhälften 15, 17 anliegen. Außerdem liegen dann die
unteren Enden des Treibers 16' an den oberen Enden 50 der
Druckbolzen 30 an, so daß die Druckkraft auf den Schmelztiegel
37 übertragen werden kann.
Bei der in der Fig. 2 gezeigten Ausführungsform mündet am
unteren Ende des Schmelztiegels 37 unmittelbar oberhalb des
Tiegelbodens 40 ein Speisekanal 52 ein, über welchen Schmelze
36 nach Beendigung des Druckgießvorganges aus einem
Vorratsbehälter 54 in den Schmelztiegel 37 nachgesaugt wird.
Bei dieser Ausführungsform ist der Tieglboden 40 fest.
Claims (21)
1. Vorrichtung zum wahlweisen Tiefziehen oder Druckgießen,
wobei die Vorrichtung (10) mit einem vertikal beweglichen
oberen Stößel (14) zur Aufnahme eines oberen
Tiefziehwerkzeugs und mit einem unteren Pressentisch (20)
zur Aufnahme des unteren Tiefziehwerkzeugs versehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stößel (14) zur Aufnahme
eines oberen, vertikal verfahrbaren Druckgußwerkzeugs (15)
und der Pressentisch (20) zur Aufnahme wenigstens eines
unteren Druckgußwerkzeugs (17) ausgestaltet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Druckgußwerkzeug (15, 17) von einer Matrize (16) und
einem Stempel (18) gebildet wird, die in der Schließlage
einen Hohlraum (22) definieren.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Druckgußwerkzeug (15, 17) von einem oder mehreren
Treibern (16') und einer teilbaren Druckgußform gebildet
wird.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Pressentisch (20) während
des Arbeitshubes des Stößels (14) ortsfest ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Druckgußwerkzeug (15, 17)
eine Schließeinrichtung (34), insbesondere ein Schließring
zugeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Druckgußwerkzeug,
insbesondere das untere Druckgußwerkzeug (17) ein
vertikales Angußsystem und wenigstens eine vertikal
ausmündende Angußöffnung aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Druckgußwerkzeug (15, 17)
horizontal oder vertikal geteilt ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stößel (14) und der
Pressentisch (20) eine horizontale Anlagefläche für die
Werkzeuge aufweisen.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelze (36) vom
Pressentisch (20) her einspeisbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das untere Druckgußwerkzeug
(17) mit einer Gießeinrichtung (34) verbunden ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gießeinrichtung (34) einen Schmelztiegel (37)
aufweist, dessen Schmelztiegelwand (38) mit oberem
Abschluß mit dem Stößel (14) koppelbar und vertikal
gegenüber dessen Schmelztiegelboden (40) verfahrbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schmelztiegelboden (40) in Richtung (Pfeil 42) auf die
Angußöffnung nachstellbar bzw. verschiebbar ist.
13. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche als Druckgußmaschine, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stößel (14) und der Pressentisch (20) mit einem
Druckgußwerkzeug bestückt werden.
14. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Tiefziehhub
das Druckgußwerkzeug geschlossen wird.
15. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Druckgußwerkzeug horizontal oder vertikal geschlossen
wird.
16. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Tiefziehhub
Schmelze (36) in das Druckgußwerkzeug eingespritzt wird.
17. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelze (36)
vertikal eingespritzt wird.
18. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Niederhalter
einer Tiefziehpresse als Schließeinrichtung (24),
insbesondere als Schließring verwendet wird.
19. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß über die
Schließeinrichtung (24) die Schmelze (36) der
Gießeinrichtung (34) mit Druck beaufschlagt und in das
Druckgußwerkzeug (15, 17) eingespritzt wird.
20. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß beim Öffnungshub
neue Schmelze (36) in den Tiegel (37) angesaugt wird.
21. Druckgußverfahren unter Verwendung einer Vorrichtung nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß mit dem Schließhub der Tiefziehpresse das Druck
gußwerkzeug geschlossen und insbesondere die Schmelze (36)
in das Werkzeug (15, 17) eingespritzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999145545 DE19945545A1 (de) | 1999-09-23 | 1999-09-23 | Vorrichtung zum wahlweisen Tiefziehen und/oder zum Druckgiessen, die Verwendung einer Tiefziehpresse als Druckgussmaschine sowie ein Druckgussverfahren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999145545 DE19945545A1 (de) | 1999-09-23 | 1999-09-23 | Vorrichtung zum wahlweisen Tiefziehen und/oder zum Druckgiessen, die Verwendung einer Tiefziehpresse als Druckgussmaschine sowie ein Druckgussverfahren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19945545A1 true DE19945545A1 (de) | 2001-04-19 |
Family
ID=7922987
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999145545 Withdrawn DE19945545A1 (de) | 1999-09-23 | 1999-09-23 | Vorrichtung zum wahlweisen Tiefziehen und/oder zum Druckgiessen, die Verwendung einer Tiefziehpresse als Druckgussmaschine sowie ein Druckgussverfahren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19945545A1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19510381A1 (de) * | 1994-03-23 | 1995-10-19 | Mazda Motor | Niederdruck-Gußvorrichtung |
DE19806079A1 (de) * | 1998-02-14 | 1999-08-19 | Schuler Pressen Gmbh & Co | Ziehpresse mit variabler Ziehrichtung |
-
1999
- 1999-09-23 DE DE1999145545 patent/DE19945545A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19510381A1 (de) * | 1994-03-23 | 1995-10-19 | Mazda Motor | Niederdruck-Gußvorrichtung |
DE19806079A1 (de) * | 1998-02-14 | 1999-08-19 | Schuler Pressen Gmbh & Co | Ziehpresse mit variabler Ziehrichtung |
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8130 | Withdrawal |