DE19945191C2 - Herstellung keramischer Erzeugnisse nach dem Druckgussverfahren und Druckgussform zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Herstellung keramischer Erzeugnisse nach dem Druckgussverfahren und Druckgussform zur Durchführung des VerfahrensInfo
- Publication number
- DE19945191C2 DE19945191C2 DE19945191A DE19945191A DE19945191C2 DE 19945191 C2 DE19945191 C2 DE 19945191C2 DE 19945191 A DE19945191 A DE 19945191A DE 19945191 A DE19945191 A DE 19945191A DE 19945191 C2 DE19945191 C2 DE 19945191C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- die
- molding
- casting mold
- die casting
- gripper
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B28—WORKING CEMENT, CLAY, OR STONE
- B28B—SHAPING CLAY OR OTHER CERAMIC COMPOSITIONS; SHAPING SLAG; SHAPING MIXTURES CONTAINING CEMENTITIOUS MATERIAL, e.g. PLASTER
- B28B1/00—Producing shaped prefabricated articles from the material
- B28B1/26—Producing shaped prefabricated articles from the material by slip-casting, i.e. by casting a suspension or dispersion of the material in a liquid-absorbent or porous mould, the liquid being allowed to soak into or pass through the walls of the mould; Moulds therefor ; specially for manufacturing articles starting from a ceramic slip; Moulds therefor
- B28B1/261—Moulds therefor
- B28B1/262—Mould materials; Manufacture of moulds or parts thereof
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B28—WORKING CEMENT, CLAY, OR STONE
- B28B—SHAPING CLAY OR OTHER CERAMIC COMPOSITIONS; SHAPING SLAG; SHAPING MIXTURES CONTAINING CEMENTITIOUS MATERIAL, e.g. PLASTER
- B28B1/00—Producing shaped prefabricated articles from the material
- B28B1/26—Producing shaped prefabricated articles from the material by slip-casting, i.e. by casting a suspension or dispersion of the material in a liquid-absorbent or porous mould, the liquid being allowed to soak into or pass through the walls of the mould; Moulds therefor ; specially for manufacturing articles starting from a ceramic slip; Moulds therefor
- B28B1/269—Producing shaped prefabricated articles from the material by slip-casting, i.e. by casting a suspension or dispersion of the material in a liquid-absorbent or porous mould, the liquid being allowed to soak into or pass through the walls of the mould; Moulds therefor ; specially for manufacturing articles starting from a ceramic slip; Moulds therefor by electrophoresis
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B28—WORKING CEMENT, CLAY, OR STONE
- B28B—SHAPING CLAY OR OTHER CERAMIC COMPOSITIONS; SHAPING SLAG; SHAPING MIXTURES CONTAINING CEMENTITIOUS MATERIAL, e.g. PLASTER
- B28B13/00—Feeding the unshaped material to moulds or apparatus for producing shaped articles; Discharging shaped articles from such moulds or apparatus
- B28B13/04—Discharging the shaped articles
- B28B13/06—Removing the shaped articles from moulds
- B28B13/065—Removing the shaped articles from moulds by applying electric current or other means of discharging, e.g. pneumatic or hydraulic discharging means
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B28—WORKING CEMENT, CLAY, OR STONE
- B28B—SHAPING CLAY OR OTHER CERAMIC COMPOSITIONS; SHAPING SLAG; SHAPING MIXTURES CONTAINING CEMENTITIOUS MATERIAL, e.g. PLASTER
- B28B7/00—Moulds; Cores; Mandrels
- B28B7/34—Moulds, cores, or mandrels of special material, e.g. destructible materials
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren für die Herstellung von Erzeugnissen der keramischen
Industrie durch Druckguß unter Verwendung einer besonders ausgebildeten Druckgußform.
Bei
bekannten Verfahren wurde bereits versucht, die Eigenschaften der Grünkörper und die
Produktivität des Druckgußverfahrens zu verbessern. Durch die Anwendung der
elektrophoretischen Scherbenbildung beim Druckgußverfahren ist die Produktivität grundsätzlich
verbessert worden. In der DE 43 41 533 A1 wird eine Lösung offenbart, bei der in und/oder an
der Druckgußform Elektroden angeordnet sind. Die Elektroden können auch integral über die
Formgebungsfläche der Druckgußform verteilt sein. In diesem Fall sind die Elektroden als
Siebgewebe über der inneren Oberfläche der Druckgußform angeordnet und garantieren nach der
offenbarten Lehre eine verbesserte Entwässerung des keramischen Scherbens. Wie die Praxis
zeigt, gelingt der beschriebene Effekt nur bei keramischen Erzeugnissen mit annähernd
konstanter Scherbendicke und reduziert seine Anwendbarkeit dadurch auf die Herstellung von
Erzeugnissen mit ebenen Oberflächen, wie z. B. Platten aus Porzellan und Scheiben aus High-
Tech-Keramik. Es ist auch bekannt, daß die Elektrophorese mit zunehmendem Abstand der
Elektroden vom sich bildenden Scherben in ihrer Wirkung nachläßt und daher bei Artikeln mit
gewölbten Oberflächenbereichen auch mit flächig angeordneten Elektroden der gewünschte
Effekt nicht eintritt. Bei Scherben mit größerer Dicke bildet sich im Scherben ein
Feuchtegradient aus, der anodenseitig zu starker Austrocknung führt und damit Risse im
Brennprozeß vorprogrammiert. Bei kompliziert geformten Erzeugnissen ist es unter
wirtschaftlichen Aspekten auch mit einer Siebgewebe-Elektrode nicht möglich, nahe genug an
die Oberfläche des Scherbens zu kommen und einen Stromfluß im keramischen Scherben zu
gewährleisten. Ein weiteres noch nicht zufriedenstellend gelöstes Problem beim
Druckgußverfahren ist das Ablösen der Formlinge aus den Druckgußformenhälften. Bisher
werden die Druckgußformenhälften nach dem Ausformen des keramischen Erzeugnisses
nacheinander kurz mit Druckluft beaufschlagt, wobei ein Teil des dem Formling gerade erst
entzogenen Filtratwassers gegen die Formlingoberfläche zurückgedrückt und die
Formlingoberfläche wieder angelöst wird. Damit einher geht ein Abfall der Grünfestigkeit des
gerade gebildeten und an der Form zu entnehmenden Scherbens, so daß der Scherbenstärke des
Formlings objektive Grenzen gesetzt sind, d. h. dünne Qualitätsporzellanerzeugnisse sind nach
dem Druckgußverfahren nicht herstellbar. Auch für Erzeugnisse der technischen Keramik ist das
Druckgußverfahren aus den aufgeführten Gründen nicht immer nutzbar.
Massezusammensetzungen der technischen Keramik sind sehr rein und fast ohne plastische
Bestandteile und reagieren auf Wassereingriffe am neugebildeten Scherben mit einer drastisch
abfallenden Grünfestigkeit.
Vor diesem technischen Hintergrund stellt sich die Erfindung die Aufgabe, die Leitfähigkeit der
Druckgußform an sich zu verbessern, um auch bei Unterschieden in der Scherbendicke der
keramischen Erzeugnisse oder bei komplizierten Oberflächengestaltungen der keramischen
Erzeugnisse die aufgezeigten Nachteile, wie die Ausbildung eines Feuchtegradienten, zu
vermeiden und gleichzeitig die Druckgußform so auszubilden, daß der neugebildete Scherben
ohne wesentliche Beeinträchtigung der Grünfestigkeit aus den Druckgußformenhälften
entnommen werden kann.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß dem Formenwerkstoff für die
Druckgußform schwer oxidierbare, elektrisch leitende Stoffe in Pulverform direkt zugemischt
werden und dadurch ein konstanter Stromfluß in der Druckgußform gewährleistet wird, in den
Druckgußformenhälften eine zusätzliche Elektrode und am Abnehmergreifer eine Elektrode
angeordnet sind, und die Druckgußformenhälften gegeneinander und gegen die gesamte
Druckgußanlage elektrisch isoliert angeordnet sind.
Einer üblichen Zusammensetzung zur Herstellung von Druckgußformen werden nach der
Erfindung 5 Masse-% Pulver eines schwer oxidierbaren, elektrisch leitenden Stoffes, bezogen
auf 100 Masse-% des Formenwerkstoffes, zugesetzt und homogenisiert. Aufgrund der
Dichteunterschiede der Formenwerkstoffkomponenten konzentriert sich das homogen verteilte
Pulver an der Druckgußformenoberfläche und ein Rest verteilt sich relativ gleichmäßig in der
gesamten Druckgußform. In die Druckgußformenhälften werden vorteilhafterweise zusätzlich
Elektroden, bevorzugt Flächenelektroden, eingebracht. Auch am Abnehmergreifer, der den
Scherben aus der Druckgußformenhälfte entnimmt, ist eine Elektrode eingebracht. Das
feinverteilte Pulver in den Druckgußformenhälften sichert einen ungehinderten Stromfluß,
fördert den elektrophoretischen Effekt, verbessert dadurch die Entwässerung des Scherbens in
der Druckgußform und verkürzt zwingender Weise die Scherbenbildungszeit. Das ist ein
wesentlicher Vorteil des Druckgußverfahrens zur Herstellung keramischer Erzeugnisse.
Die in die Druckgußform und den Abnehmergreifer eingebrachten Flächenelektroden sind mit
einem Stromversorgungsgerät verbunden, wobei vorzugsweise ein Spannungswert von ca. 100 V
und ein Stromwert von ca. 50 A eingestellt sind. Nachdem sich der Scherben in der
Druckgußform ausgebildet hat, wird über die Flächenelektroden in den Druckgußformenhälften
kurzzeitig eine Gleichspannung angelegt. Der kurze hohe Stromfluß bewirkt an der Katodenseite
die Ausbildung eines Wasserfilmes zwischen Druckgußform und Scherben, wobei das Wasser
dem Scherben weiter entzogen wird. Die Spannung wird abgeschaltet, die Druckgußform wird
geöffnet, die Katodenseite der Druckgußform trennt sich vom Scherben. Der Abnehmergreifer
fährt in den geöffneten Arbeitsraum ein, preßt seine Abnahmefläche gegen den Formling und
saugt den Formling mittels Vakuum an. Jetzt wird die Spannung mit umgekehrter Polung wieder
kurz eingeschaltet, ein hoher Stromfluß verursacht die Ausbildung des Wasserfilmes zwischen
der 2. Druckgußformenhälfte und dem Scherben des Formlings und mit dem Abschalten der
Spannung löst sich der Formling als Ganzes aus der
Druckgußform und ist mittels Abnehmergreifer manipulierbar.
Der keramische Scherben weist nach der Erfindung beim Ablösen aus der Druckgußform keinen
Abfall in der Grünfestigkeit auf, ganz im Gegenteil, nach der Erfindung wird die Grünfestigkeit
des Scherben geringfügig erhöht. Mit der Druckgußform nach der Erfindung und der weiteren
Ausbildung der Druckgußform und des Abnehmergreifers mit Flächenelektroden ist es möglich,
auch dünne Erzeugnisse aus Qualitätsporzellan und feine Erzeugnisse aus technischer Keramik
herzustellen. Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele. Dabei
bilden alle beschriebenen Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den
Gegenstand der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den
Ansprüchen und ihrer Rückbeziehung.
Die Formeneinrichtung für die Druckgußform zur Herstellung einer Platte aus Porzellan wird wie
üblich zum Gießen vorbereitet. Die Komponenten des Formenwerkstoffes werden im bekannten
Verhältnis gemischt, gesumpft und die erforderliche Viskosität eingestellt. Unmittelbar vor dem
Gießen der Druckgußform werden 5 Masse-% Metallpulver Ni/Cr 60/40, bezogen auf 100
Masse-% des Formenwerkstoffes, zugesetzt und homogenisiert. In die Hälften der
Formeneinrichtung werden die gesamte Formlingsfläche abdeckende Drahtgitter gelegt, die
Drahtstärke ist vorteilhafterweise 1 mm, und anschließend wird die homogenisierte
metallpulverhaltige Masse in die so vorbereitete Formeneinrichtung gegossen, wie üblich
ausgehärtet und ausgehärtet der Formeneinrichtung als zweiteilige Druckgußform entnommen.
Die zweiteilige Druckgußform wird in die Druckgußanlage eingebaut und der keramische
Druckgußschlicker in die Druckgußform gegossen und in bekannter Weise nach dem
Druckgußverfahren die Platte geformt. Aufgrund der Dichteunterschiede der
Formenwerkstoffkomponenten konzentriert sich das homogen verteilte Metallpulver an der
Oberfläche der erhaltenen Druckgußformenhälften, und der Rest ist in der ausgehärteten
Druckgußform relativ gleichmäßig verteilt. Das feinverteilte Metallpulver in der Druckgußform
sichert einen ungehinderten Stromfluß. Durch das feinverteilte Metallpulver, Ni/Cr 60/40, in der
Druckgußform nach der Erfindung wird auch bei Unterschieden in der Scherbendicke des
Plattenformlings aus Porzellan die Leitfähigkeit und der elektrophoretische Effekt gewährleistet
und die Scherbenbildungszeit wesentlich verkürzt. Desweiteren wird mittels der eingearbeiteten
Drahtgitterelektroden der Plattenformling zerstörungsfrei und mit einer weiter leicht verbesserten
Grünfestigkeit aus der Druckgußform entnommen, indem nach Ausbildung des Scherbens die
Druckgußform kurz mit einer Spannung in Höhe von ca. 100 V beaufschlagt wird. Der kurze
Spannungsstoß bewirkt katodenseitig die Ausbildung eines Wasserfilmes zwischen
Druckgußformenoberfläche und Scherben des Plattenformlings, wobei das Wasser für den
Wasserfilm der Scherbenoberfläche entzogen und damit die Grünfestigkeit des Plattenformlings
weiter erhöht wird. Die Spannung wird abgeschaltet, die katodenseitige Druckgußform löst sich
vom Scherben des Plattenformlings und der Abnehmergreifer fährt in den Arbeitsraum. Der
Abnehmergreifer preßt seine Abnahmefläche an den Scherben des Plattenformlings und saugt
den Plattenformling mittels Vakuum an. Jetzt werden mit umgekehrter Polung die zweite
Druckgußformenhälfte und der Abnehmergreifer kurz mit einer Spannung von ca. 100 V
beaufschlagt, und an der zweiten Druckgußformenhälfte bildet sich zwischen
Druckgußformenoberfläche und Scherben des Plattenformlings wiederum ein Wasserfilm aus.
Auch das Wasser für diesen Wasserfilm wurde dem Scherben des Plattenformlings entzogen und
erhöht die Grünfestigkeit des Scherbens auch auf dieser Seite des Plattenformlings. Die
Spannung wird abgeschaltet, der Plattenformling löst sich auch von der zweiten
Druckgußformenhälfte und hängt am Abnehmergreifer, der den Plattenformling nun dem
weiteren Bearbeitungsprozeß zuführt.
Die Formeneinrichtung für die Druckgußform zur Herstellung einer gerippten Brennplatte aus
Tonerde (Al2O3) wird wie üblich zum Gießen vorbereitet. Die Komponenten des
Formenwerkstoffes werden im bekannten Verhältnis gemischt, gesumpft und die erforderliche
Viskosität eingestellt. Unmittelbar vor dem Gießen der Druckgußform werden 5 Masse-%
Metallpulver Ni/Cr 60/40, bezogen auf 100 Masse-% des Formenwerkstoffes, zugesetzt und
homogenisiert. In die Hälften der Formeneinrichtung werden die gesamte Formlingsfläche
abdeckende Drahtgitter gelegt, die Drahtstärke ist vorteilhafterweise 1 mm, und anschließend
wird die homogenisierte metallpulverhaltige Masse in die so vorbereitete Formeneinrichtung
gegossen, wie üblich ausgehärtet und ausgehärtet der Formeneinrichtung als zweiteilige
Druckgußform entnommen.
Die zweiteilige Druckgußform wird in die Druckgußanlage eingebaut und der Tonerdeschlicker
in die Druckgußform gegossen und in bekannter Weise nach dem Druckgußverfahren die
gerippte Brennplatte geformt. Die Tonerdemasse hat im Vergleich zur Porzellanmasse ein
niedrigeres elektrokinetisches Potential, deswegen wird nach Ausbildung des Scherbens des
gerippten Brennplattenformlings die Druckgußform kurz mit einer Spannung von ca. 120 V
beaufschlagt. Der kurze Spannungsstoß bewirkt katodenseitig die Ausbildung eines
Wasserfilmes zwischen Druckgußformenoberfläche und Scherben des gerippten
Brennplattenformlings, wobei das Wasser für den Wasserfilm der Scherbenoberfläche entzogen
und damit die Grünfestigkeit des gerippten Brennplattenformlings weiter erhöht wird. Die
Spannung wird abgeschaltet, die katodenseitige Druckgußform löst sich vom Scherben des
gerippten Brennplattenformlings und der Abnehmergreifer fährt in den Arbeitsraum. Der
Abnehmergreifer preßt seine Abnahmefläche an den Scherben des gerippten
Brennplattenformlings und saugt den gerippten Brennplattenformling mittels Vakuum an. Jetzt
werden mit umgekehrter Polung die zweite Druckgußformenhälfte und der Abnehmergreifer
kurz mit einer Spannung von ca. 120 V beaufschlagt, und an der zweiten Druckgußformenhälfte
bildet sich zwischen Druckgußformenoberfläche und Scherben des gerippten
Brennplattenformlings wiederum ein Wasserfilm aus. Auch das Wasser für diesen Wasserfilm
wurde dem Scherben des gerippten Brennplattenformlings entzogen und erhöht die
Grünfestigkeit des Scherbens auch auf dieser Seite des gerippten Brennplattenformlings. Die
Spannung wird abgeschaltet, der gerippte Brennplattenformling löst sich auch von der zweiten
Druckgußformenhälfte und hängt am Abnehmergreifer, der den gerippten Brennplattenformling
nun dem weiteren Bearbeitungsprozeß zuführt.
Die Formeneinrichtung für die Druckgußform zur Herstellung eines konischen Brennerrohres aus
Tonerde (Al2O3) wird wie üblich zum Gießen vorbereitet. Die Komponenten des
Formenwerkstoffes werden im bekannten Verhältnis gemischt, gesumpft und die erforderliche
Viskosität eingestellt. Unmittelbar vor dem Gießen der Druckgußform werden 5 Masse-%
Metallpulver Ni/Cr 60/40, bezogen auf 100 Masse-% des Formenwerkstoffes, zugesetzt und
homogenisiert. In die Hälften der Formeneinrichtung werden die gesamte Formlingsfläche
abdeckende Drahtgitter gelegt, die Drahtstärke ist vorteilhafterweise 1 mm, und anschließend
wird die homogenisierte metallpulverhaltige Masse in die so vorbereitete Formeneinrichtung
gegossen, wie üblich ausgehärtet und ausgehärtet der Formeneinrichtung als zweiteilige
Druckgußform entnommen. Die zweiteilige Druckgußform wird in die Druckgußanlage
eingebaut und der Tonerdeschlicker in die Druckgußform gegossen und in bekannter Weise nach
dem Druckgußverfahren das Brennerrohr geformt. Nach der Ausformung des Brennerrohres in
der Druckgußform nach der Erfindung wird die Druckgußform geöffnet, so daß der
Abnehmergreifer in den Brennerrohrformling hineinfahren kann, wobei die Kontur des
Abnehmergreifers der inneren Oberfläche des Brennerrohrformlinges im wesentlichen entspricht.
Der Abnehmergreifer ist jedoch nur bis auf einen Spalt geschlossen. Die Tonerdemasse hat im
Vergleich zur Porzellanmasse ein niedrigeres elektrokinetisches Potential, deswegen wird nach
Ausbildung des Scherbens des Brennrohrformlings die Druckgußform kurz mit einer Spannung
von ca. 120 V beaufschlagt. Der kurze Spannungsstoß bewirkt katodenseitig, in dieser
Ausführung ist die gesamte Druckgußformoberfläche die Katode, die Ausbildung eines
Wasserfilmes zwischen Druckgußformenoberfläche und Scherben des Brennerrohrformlings,
wobei das Wasser für den Wasserfilm der Scherbenoberfläche entzogen und damit die
Grünfestigkeit des Brennerrohrformlings weiter erhöht wird. Der Abnehmergreifer hebt in
diesem Moment den Brennerrohrformling an und schaltet gleichzeitig die Spannung ab, der
Brennerrohrformling hängt am Abnehmergreifer, der den Brennerrohrformling aus der
Druckgußform hebt und abstellt. Der Abnehmergreifer zieht sich um den genannten Spalt
zusammen und gibt den Brennerrohrformling zur weiteren Bearbeitung frei.
Claims (4)
1. Herstellung keramischer Erzeugnisse nach dem Druckgußverfahren unter Anwendung
eines elektrischen Feldes dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckgußform und der Abnehmergreifer elektrisch gleichmäßig leitend ausgerüstet sind,
die Druckgußformenhälften gegeneinander und gegen die Druckgußanlage elek trisch isoliert sind,
nach der Scherbenbildung die Druckgußform mit einer Gleichspannung kurz beaufschlagt wird, um zwischen der Druckgußformenoberfläche und dem Scherben des Formlings auf der Katodenseite einen Wasserfilm auszubilden, der als Trennfilm wirkt,
nach Abschalten der Gleichspannung der katodenseitige Teil der Druckgußform vom Formling getrennt wird,
der Abnehmergreifer an den Formling fährt und den Formling ansaugt,
anschließend der Abnehmergreifer und die zweite Druckgußformenhälfte mit einer Gleichspannung in umgekehrter Polung kurz beaufschlagt werden, sich zwischen dem Scherben des Formlings und der Druckgußformenhälfte auf der Katodenseite ein Wasserfilm ausbildet, der als Trennschicht wirkt,
der Formling aus der zweiten Druckgußformenhälfte abgelöst wird und
mit dem Abnehmergreifer der weiteren Bearbeitung zugeführt wird.
die Druckgußform und der Abnehmergreifer elektrisch gleichmäßig leitend ausgerüstet sind,
die Druckgußformenhälften gegeneinander und gegen die Druckgußanlage elek trisch isoliert sind,
nach der Scherbenbildung die Druckgußform mit einer Gleichspannung kurz beaufschlagt wird, um zwischen der Druckgußformenoberfläche und dem Scherben des Formlings auf der Katodenseite einen Wasserfilm auszubilden, der als Trennfilm wirkt,
nach Abschalten der Gleichspannung der katodenseitige Teil der Druckgußform vom Formling getrennt wird,
der Abnehmergreifer an den Formling fährt und den Formling ansaugt,
anschließend der Abnehmergreifer und die zweite Druckgußformenhälfte mit einer Gleichspannung in umgekehrter Polung kurz beaufschlagt werden, sich zwischen dem Scherben des Formlings und der Druckgußformenhälfte auf der Katodenseite ein Wasserfilm ausbildet, der als Trennschicht wirkt,
der Formling aus der zweiten Druckgußformenhälfte abgelöst wird und
mit dem Abnehmergreifer der weiteren Bearbeitung zugeführt wird.
2. Herstellung keramischer Erzeugnisse nach dem Druckgußverfahren nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, daß
die Elektrode am Abnehmergreifer eine Flächenelektrode ist.
3. Druckgußform mit in der Druckgußform den Druckgußformenhälften integral zugeordneten
Elektroden nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß
der Formenwerkstoff ein Pulver eines schwer oxidierbaren, elektrisch leitenden
Stoffes in Anteilen von 1 bis 20 Gew.-% enthält, wobei das Pulver des schwer
oxidierbaren, elektrisch leitenden Stoffes unmittelbar vor dem Herstellen der
Druckgußform dem Formenwerkstoff zugesetzt und homogenisiert wird.
4. Druckgußform nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, daß
das Pulver Ni/Cr 60/40 ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19945191A DE19945191C2 (de) | 1998-09-23 | 1999-09-21 | Herstellung keramischer Erzeugnisse nach dem Druckgussverfahren und Druckgussform zur Durchführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29817075U DE29817075U1 (de) | 1998-09-23 | 1998-09-23 | Druckgußform |
DE19945191A DE19945191C2 (de) | 1998-09-23 | 1999-09-21 | Herstellung keramischer Erzeugnisse nach dem Druckgussverfahren und Druckgussform zur Durchführung des Verfahrens |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19945191A1 DE19945191A1 (de) | 2000-03-30 |
DE19945191C2 true DE19945191C2 (de) | 2003-02-06 |
Family
ID=8063032
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE29817075U Expired - Lifetime DE29817075U1 (de) | 1998-09-23 | 1998-09-23 | Druckgußform |
DE19945191A Expired - Fee Related DE19945191C2 (de) | 1998-09-23 | 1999-09-21 | Herstellung keramischer Erzeugnisse nach dem Druckgussverfahren und Druckgussform zur Durchführung des Verfahrens |
Family Applications Before (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE29817075U Expired - Lifetime DE29817075U1 (de) | 1998-09-23 | 1998-09-23 | Druckgußform |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (2) | DE29817075U1 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19854258A1 (de) * | 1998-11-25 | 2000-05-31 | Univ Ilmenau Tech | Druckgußwerkzeug für die Formgebung von Keramik und Verfahren zu dessen Herstellung |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4341533A1 (de) * | 1993-12-06 | 1995-06-08 | Krueger Horst Guenter Dr Ing H | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Druckgußartikeln |
-
1998
- 1998-09-23 DE DE29817075U patent/DE29817075U1/de not_active Expired - Lifetime
-
1999
- 1999-09-21 DE DE19945191A patent/DE19945191C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4341533A1 (de) * | 1993-12-06 | 1995-06-08 | Krueger Horst Guenter Dr Ing H | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Druckgußartikeln |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE29817075U1 (de) | 1999-01-07 |
DE19945191A1 (de) | 2000-03-30 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2364242C2 (de) | Keramikplatten und ihre Verwendung | |
DE1589728C3 (de) | Verfahren zum Herstellen von Elektrolytkondensatoren mit einem gesinterten Anodenkörper | |
DE3148809C2 (de) | Keramische Trägerplatte für feinlinige elektrische Schaltungen und Verfahren zu deren Herstellung | |
DE2445087C2 (de) | Für die Herstellung eines Kondensators bestimmter Keramikkörper und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE1011021B (de) | Negative Elektroden fuer galvanische Elemente und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE19945191C2 (de) | Herstellung keramischer Erzeugnisse nach dem Druckgussverfahren und Druckgussform zur Durchführung des Verfahrens | |
DE1439207A1 (de) | Verfahren zur Herstellung mechanisch fester keramischer Kondensatoren | |
DE2558694C3 (de) | Mutterkörper zum Herstellen von Startplatten zur elektrolytischen Gewinnung von Nichteisenmetall | |
DE3926977A1 (de) | Hochenergiesekundaerbatterie | |
DE102006018690A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von gesinterten Kompositbauteilen | |
DE2511438A1 (de) | Verfahren zum herstellen eines homopolaren elektrets aus einer folie | |
DE1007593B (de) | Glimmerpuelpe und Verfahren zur elektrophoretischen Herstellung von Glimmerschichten | |
DE102004033153A1 (de) | Glühkerze und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE3205076A1 (de) | Verfahren zum herstellen eines giessduesenpresslings und materialzusammensetzung dafuer | |
DE1187807B (de) | Vorgebrannte Kohleanoden fuer die Herstellung von Metallen, insbesondere von Aluminium, durch Schmelzflusselektrolyse | |
DE2462008C3 (de) | Mehrschichtige Schaltkreisstruktur und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE2746867A1 (de) | Verfahren zur herstellung keramischer gegenstaende durch giessen mit materialschlamm | |
DE2462006C3 (de) | Mehrschichtige Schaltkreisstrukturmatrix und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
AT208606B (de) | Fester Stromleiter und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE355484C (de) | Verfahren zur Herstellung von Formstuecken aus reinem Graphit | |
DE2901381C2 (de) | Durchführung für elektrische Leiter | |
AT215166B (de) | Verfahren zur Herstellung von Verbindungen zwischen Kohle- oder Graphitkörpern untereinander oder mit Metallteilen | |
DE256401C (de) | ||
DE2107018C (de) | Verfahren zum Trocknen mehrteiliger Formen aus saugfähigem Material, zweiteilige Formen zum Durchführen des Verfahrens und Verfahren zum Herstellen einer solchen Form | |
DE1471175C (de) | Verbundkörper aus Titan und Keramik |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8125 | Change of the main classification |
Ipc: B28B 1/26 |
|
8181 | Inventor (new situation) |
Free format text: ERDMANN, DIETER, 01662 MEISSEN, DE GEBAUER, JUERGEN, 01665 TRIEBISCHTAL, DE UEBEL, JOACHIM, DR., 01689 NIEDERAU, DE |
|
8304 | Grant after examination procedure | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |