DE19942632A1 - Saunaraum mit Sitzgelegenheiten für mehrere Personen und Verfahren zum Betrieb einer Sauna - Google Patents

Saunaraum mit Sitzgelegenheiten für mehrere Personen und Verfahren zum Betrieb einer Sauna

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Abstract

Ein Saunaraum mit Sitzgelegenheiten für mehrere Personen, einer Heizquelle und einer Luftöffnung ist mit einem Infrarotstrahler als Heizquelle ausgerüstet und weist eine Zuluft- und eine Abluftöffnung auf. DOLLAR A Die Infrarotstrahlungsquelle wird nicht primär zur Erwärmung der Luft, sondern zur Erwärmung der im Saunaraum sitzenden Menschen genutzt und die Zu- und Abluftöffnung sorgen gegebenenfalls mit einem Ventilator für ein angenehmes Raumklima.

Description

Die Erfindung betrifft einen Saunaraum mit Sitzgelegenheiten für mehrere Personen, einer Heizquelle und einer Luftöffnung und ein Verfahren zum Betrieb einer Sauna.
Zum Betrieb von Saunaanlagen werden meist aus Holz hergestellte gut isolierte Räume verwendet, in denen als Heizquelle ein Holzofen oder ein Elektroofen angeordnet ist. Diese Heizquelle erwärmt die Luft des Raumes auf Temperaturen zwischen 80°C und 100°C, so daß Personen, die den Raum betreten, stark schwitzen. Eine Luftöffnung, die im Bodenbereich des Raumes angeordnet ist, sorgt für einen begrenzten Luftaustausch im Bereich der am Boden angeordneten kälteren Luftschichten. Ein stärkerer Luftaustausch wird vermieden, um dem Raum möglichst wenig Wärme zu entziehen.
Diese finnischen Saunaanlagen arbeiten mit relativ hohen Temperaturen und geringer Luftfeuchtigkeit. Es sind jedoch auch Dampfsaunaanlagen bekannt, bei denen eine höhere Luftfeuchtigkeit eingestellt und die Temperatur reduziert wird. Bei diesen Saunaanlagen ist die Luft vollständig mit Dampf gesättigt, so daß sich auch an isolierten Wänden Tropfen bilden.
Beide Saunatypen haben das Ziel, die Körper der Personen, die in der Sauna sitzen, möglichst schnell zu erwärmen. Dies wird im Falle der finnischen Sauna durch sehr hohe Lufttemperaturen und im Falle der Dampfsauna durch eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit erreicht.
Sowohl die hohe Luftfeuchtigkeit als auch die hohe Lufttemperatur sind jedoch für Personen, die in der Sauna sitzen, häufig unangenehm. Die hohe Raumlufttemperatur erschwert die Atmung und die hohe Luftfeuchtigkeit beeinträchtigt die Sicht. Außerdem wird bei beiden Saunatypen nur eine minimale Belüftung des Saunaraumes angestrebt, um das im Raum erzeugte Klima zu erhalten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Saunaraum so umzugestalten, daß ein angenehmes Raumklima erreicht wird, und ein Verfahren vorzuschlagen, mit dem dieser Saunaraum betrieben werden kann.
Diese Aufgabe wird mit einem Saunaraum mit Sitzgelegenheiten für mehrere Personen, einer Heizquelle und einer Luftöffnung dadurch gelöst, daß die Heizquelle ein Infrarotstrahler ist und eine Zuluft- und eine Abluftöffnung vorgesehen sind.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß ein Saunaraum mit einem Infrarotstrahler betrieben werden kann, ohne daß die Lufttemperatur im Saunaraum übliche Saunalufttemperaturen erreichen muß. Dies ermöglicht es, eine Zuluft- und eine Abluftöffnung vorzusehen, die einen starken Luftaustausch im Saunaraum ermöglichen. Dadurch kann ein angenehmes Raumklima mit frischer Luft im Saunaraum erzielt werden, während gleichzeitig die Körper der Personen über den Infrarotstrahler erwärmt werden.
Beim Betrieb des Saunaraumes wird infrarotes Licht auf die Körper der im Saunaraum sitzenden Personen gestrahlt, so daß sich die Körper erwärmen. Durch die erwärmten Körper wird zwangsläufig auch die Luft erwärmt. Da jedoch eine Zuluft- und eine Abluftöffnung vorgesehen sind, wird die erwärmte Luft schnell ausgetauscht, so daß ein angenehmes Raumklima erhalten bleibt.
Die vorliegende Erfindung basiert somit nicht darauf, durch Infrarotstrahler in einem Raum eine besonders hohe Temperatur zu erzeugen, sondern der Raum wird durch die Luftöffnungen gekühlt und die Körper der im Raum befindlichen Personen werden nicht durch eine erhöhte Raumlufttemperatur sondern direkt durch die infrarote Strahlung erwärmt.
Der Raum hat daher ein angenehmes Klima, das individuell eingestellt werden kann. Da weder eine erhöhte Luftfeuchtigkeit noch eine erhöhte Temperatur zur Erwärmung der Körper der im Raum sitzenden Personen benötigt werden, können diese Parameter individuell eingestellt werden.
Aus der DE 38 10 195 A1 ist ein Schwitzraum mit mehreren Infrarotwärmestrahlern bekannt. Bei diesem Schwitzraum dienen die Infrarotwärmestrahler jedoch vor allem der Erwärmung des Raumes und es wird daher ein kleiner Raum mit isolierten Wänden für eine Person vorgesehen, in dem der Wärmestrahler die Raumwände erhitzt, wodurch eine hohe Lufttemperatur im Raum erzielt wird. Eine direkte Bestrahlung der im Raum sitzenden Personen durch den Infrarotwärmestrahler wird durch ein Aluminiumblech verhindert, das zwischen der im Schwitzraum sitzenden Person und dem Wärmestrahler angeordnet ist. Im Gegensatz hierzu wird bei der vorliegenden Erfindung ein größerer Raum mit Sitzgelegenheiten für mehrere Personen vorgeschlagen, indem die Infrarotstrahler so angeordnet sind, daß sie die im Raum sitzenden Personen direkt anstrahlen. Die Körper werden daher durch die Strahlung und nicht durch die erhöhte Raumtemperatur erwärmt.
Im Stand der Technik ist der Infrarotstrahler am Boden des Schwitzraumes angeordnet. Er muß daher gegen herabtropfende Feuchtigkeit geschützt werden und, wenn Personen auf einer Liegebank im Raum liegen, können diese Personen vom Infrarotstrahler nicht direkt angestrahlt werden, da zwischen den Körpern der Personen und dem Infrarotstrahler die Liegebank angeordnet ist.
Erfindungsgemäß wird daher vorgeschlagen, daß der Infrarotstrahler im oberen Bereich des Raumes, vorzugsweise an der Decke, angeordnet ist. Dies erlaubt es, in einem Raum eine Vielzahl von Personen gleichzeitig mit einem oder mehreren Infrarotstrahlern anzustrahlen und, wenn daraufhin die Personen schwitzen sollten, ist durch die Anordnung der Strahler an der Decke ausgeschlossen, daß Schwitzwasser auf die Strahler gelangt.
Da eine hohe Raumtemperatur bei dem erfindungsgemäßen Saunaraum nicht angestrebt wird, wird vorgeschlagen, daß der Infrarotstrahler neben den Personen die einzige Wärmequelle im Raum ist. Der Infrarotstrahler bringt Strahlung in dem Raum ein, die durch Umwandlung an der Hautfläche der Personen und den Wänden zu Wärme wird, und die Personen strahlen selbst durch ihre Körpertemperatur Wärme ab. Da jedoch ein möglichst kühles Raumklima angestrebt ist, wird auf weitere Wärmequellen verzichtet.
Eine bessere Durchlüftung des Saunaraumes wird dadurch erzielt, daß in der Zuluft- und/oder Abluftöffnung ein Ventilator angeordnet ist. Der Ventilator erlaubt einen größeren Durchsatz an Frischluft, um den Raum besser zu belüften.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, daß der Ventilator über einen Thermostat geregelt ist. Dies ermöglicht es, die Raumtemperatur mittels der Frischluftzufuhr auf einen konstanten Wert einzuregeln. Dadurch können die Wärmestrahler mit konstanter Leistung strahlen und trotzdem bei mehr oder weniger Personen im Raum und auch bei häufigem Öffnen der Türe für eine konstante Raumtemperatur sorgen.
Um viel Strahlungsenergie über die Infrarotstrahler in den Raum einzubringen und gleichzeitig eine zu starke Erwärmung des Raumes zu vermeiden, wird vorgeschlagen, daß der Raum unisolierte Wände aufweist. Dadurch wird Wärme über die Raumwände abgeleitet, die sonst zu einer unnötigen Erwärmung des Raumes führen würde.
Da eine Erwärmung der Innenwände des Raumes vermieden werden sollte, und die Strahlung vor allem auf die Körper der im Raum sitzenden Personen gerichtet sein soll, wird vorgeschlagen, daß die Innenwände Strahlungsreflektoren aufweisen. Beispielsweise über Spiegel kann eine Erwärmung der Wände des Saunaraums vermieden werden und gleichzeitig eine optimale Nutzung der infraroten Strahlung erreicht werden.
Das relativ kühle Raumklima ermöglicht es, im Raum eine offene Wasserstelle, wie beispielsweise einen Springbrunnen oder einen Wasserfall, anzuordnen. Eine derartige Wasserstelle verbessert das Raumklima und trägt zum Wohlbefinden im Saunaraum bei.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird auch durch ein Verfahren zum Betrieb einer Sauna gelöst, bei dem mit einem infraroten Strahler mehrere Personen in einem Raum aufgewärmt werden und der Raum durch Belüftung auf einer Temperatur von 50°C bis 70°C, vorzugsweise 60°C, gehalten wird.
Ein derartiges Verfahren erlaubt es, die Wärmestrahlung der IR-Strahler zur Erwärmung der Körper der im Raum befindlichen Personen zu verwenden und gleichzeitig die Raumluft auf eine Temperatur von 50°C bis 70°C zu halten. Dies führt zu einem optimalen Saunabetrieb bei relativ kalten Raumtemperaturen und einer guten Belüftung des Raumes.
Vorteilhaft ist es, wenn durch Belüftung im Raum eine Luftfeuchtigkeit von etwa 80% relative Feuchte eingeregelt wird. Auch dies führt zu einem ex­ trem angenehmen Raumklima, wobei die Belüftung eine sehr einfache Möglichkeit zur Einstellung der Raumluftfeuchtigkeit darstellt.
Geeignete Regelmechanismen ermöglichen es auch, gleichzeitig die Temperatur und die Feuchte zu regeln oder zumindest ein Optimum zwischen erzielbarer Luftfeuchtigkeit und Temperatur einzustellen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt,
die einzige Figur einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Saunaraum.
Der Saunaraum 1 hat in seinem Inneren Sitzgelegenheiten 2 für mehrere Personen. Diese Sitzgelegenheiten sind stufenartig angeordnet, damit möglichst viele Personen im Raum 1 sitzen können. Diese Sitzgelegen­ heiten sind wie bei bekannten finnischen Saunaanlagen aus Holzholmen gefertigt, so daß die Luft im Saunaraum 1 auch in dem Bereich 3 unterhalb der Sitzgelegenheiten 2 zirkulieren kann. Der Saunaraum 1 ist etwa quader­ förmig ausgebildet. Er hat vier Wände 4, 5, einen Boden 6 und eine Decke 7. An der Decke 7 und im oberen Bereich der Wand 4 sind Infrarotstrahler 8, 9, 10, 11 befestigt, die zu den Sitzgelegenheiten 2 ausgerichtet sind. Die Infrarotstrahler 8 bis 11 strahlen somit schräg von oben auf die Sitzge­ legenheiten 2, so daß Personen, die auf den Sitzgelegenheiten 2 sitzen oder liegen, von den Infrarotstrahlern 8 bis 11 angestrahlt werden.
In der Wand 4 ist in ihrem unteren Bereich eine Zuluftöffnung 12 mit einem Ventilator 13 vorgesehen, um Raumluft 14 aus einem Bereich außerhalb des Saunaraumes 1 in den Saunaraum zu blasen. Im oberen Bereich der Wand 4 ist eine Abluftöffnung 15 vorgesehen, durch die im Raum erwärmte Luft 16 aus dem Raum 1 wieder herausgeführt wird. Durch die beschriebene Luftführung wird eine starke Kühlung des Raumes 1 bewirkt. Bei gleichem Luftdurchsatz kann eine etwas geringere Abkühlung des Raumes dadurch erzielt werden, daß mittels des Ventilators 13 Warmluft aus dem Saunaraum herausgezogen wird oder mit einem nicht gezeigten Ventilator Kaltluft an der Oberseite der Wand 4 in den Saunaraum 1 eingeblasen wird.
Für die Information der im Saunaraum 1 befindlichen Personen ist im oberen Bereich der Wand 5 eine Anzeigeeinheit 17 vorgesehen, die die Raumtemperatur und die Luftfeuchte anzeigt. Die hier gemessenen Temperatur- und Feuchtigkeitswerte werden über Leitungen 18, 19 einem Regler 20 zugeführt, der den Ventilator 14 regelt. Die Steuerung kann entweder den Ventilator intervallweise an- und ausschalten oder die Drehzahl des Ventilators 14 regeln. Die Steuerung 20 erlaubt es somit, eine konstante Luftfeuchte und eine konstante Raumtemperatur im Saunaraum 1 einzustellen.
Sofern der Saunaraum von vielen Menschen besetzt ist und die Türe 21 in der Wand 4 lange verschlossen bleibt, werden die Temperatur und die Luftfeuchte im Saunaraum 1 ansteigen. Dies wird an der Anzeigeeinheit 17 angezeigt und an den Regler 20 gemeldet, der daraufhin die Drehzahl des Ventilators 14 erhöht. Bei häufigem Öffnen der Türe 21 wird hingegen die Drehzahl des Ventilators 14 gedrosselt.
Zur optimalen Ausnutzung der Strahlungsenergie der Strahler 8 bis 11 sind an Decke und Wänden Spiegel 22 vorgesehen, die eine Erwärmung der Wandflächen verhindern und die Strahlung auf die im Raum befindlichen Personen lenken.
Ein Springbrunnen 23 sorgt zusätzlich für eine Abkühlung des Raumes 1 und ein angenehmes Raumklima.
Ein Lautsprecher 24 ermöglicht es, im Raum 1 Musik zu hören, um somit den Nutzern des Saunaraumes optimale Entspannung zu bieten.
Beim Betrieb des Saunaraumes 1 werden zunächst die Strahler 8 bis 10 angestellt. Durch die den Raum benutzenden Personen und die Umwand­ lung der infraroten Strahlung an den Innenwänden des Saunaraumes 1 entsteht im Saunaraum Wärme. Bei Erreichen von einer Temperatur von 60°C wird über den Regler 20 der Ventilator 13 angestellt, um kühlere Luft 14 in den Raum 1 zu blasen. Sofern die Temperatur im Raum 1 zu stark absinkt, wird die IR-Strahlerlampe 11 zusätzlich angestellt, um eine konstante Temperatur von etwa 60°C im Raum 1 aufrecht zu erhalten.
Dasselbe gilt für die Luftfeuchtigkeit, die mittels des Ventilators 13 und der Steuerung 20 auf etwa 80% relative Feuchte gehalten wird.

Claims (10)

1. Saunaraum (1) mit Sitzgelegenheiten (2) für mehrere Personen, einer Heizquelle (8 bis 11) und einer Luftöffnung (12) dadurch gekennzeichnet, daß die Heizquelle (8 bis 11) mindestens einen Infrarotstrahler aufweist und eine Zuluft- und eine Abluftöffnung vorgesehen sind.
2. Saunaraum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Infrarotstrahler im oberen Bereich des Raumes, vorzugsweise an der Decke, angeordnet ist.
3. Saunaraum nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Infrarotstrahler (8 bis 11) neben den Personen die einzige Wärmequelle im Saunaraum (1) ist.
4. Saunaraum, dadurch gekennzeichnet, daß in der Zuluft- und/ oder Abluftöffnung (12, 15) ein Ventilator (13) angeordnet ist.
5. Saunaraum nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilator (13) über einen Thermostat (20) geregelt ist.
6. Saunaraum nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Saunaraum (1) unisolierte Wände (4, 5) aufweist.
7. Saunaraum nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenwände Strahlungsreflektoren (22) aufweisen.
8. Saunaraum nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Raum eine offene Wasserstelle, wie beispielsweise ein Springbrunnen (23) oder ein Wasserfall angeordnet ist.
9. Verfahren zum Betrieb einer Sauna, bei dem mit mindestens einem IR-Strahler mehrere Personen in einem Raum aufgewärmt werden und der Saunaraum (1) durch Belüftung auf eine Temperatur von 50°C bis 70°C, vorzugsweise 60°C, gehalten wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß durch Belüftung in dem Saunaraum (1) eine Luftfeuchtigkeit von etwa 80 % relative Feuchte eingeregelt wird.
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