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Die Erfindung betrifft eine Heizeinrichtung zur Temperierung von Kirchenräumen, insbesondere Kleinkirchen, Kapellen od. dgl., die unter der Sitzplatte von Kirchenbänken angeordnete Wärmestrahler aufweist, deren Strahlung im wesentlichen gegen den Boden gerichtet ist.
Kleinkirchen mit hochwertigen Einrichtungen und wertvoller Bausubstanz, Feierräume sowie Hallen von Friedhofskapellen lassen sich mit einer Kirchen-Vollraum-Luftheizungsanlage aus Raum- und Kostengründen weder ausrüsten noch mit vertretbaren Betriebskosten beheizen. Insbesondere bei wenig genutzten Kirchen, vor allem wenn diese unter Denkmalschutz stehen und wertvolle Einrichtungen aufweisen, wäre ein Aufheizen mit einer Vollraum-Heizung für die seltenen Benutzungsfalle im Hinblick auf die dadurch bewirkten verhältnismässig grossen Temperaturänderungen, die zu erheblichen Schäden an den Einrichtungen führen können, nicht vertretbar.
Man hat daher versucht, das Problem durch eine sogenannte Elektro-Gestühls-Heizung zu lösen. Hiezu wurden bisher elektrische Infrarotstrahlungsheizgeräte mit einem Heizstab, dem ein Reflektor zugeordnet ist, verwendet. Der Heizstab besteht hierbei aus einem Quarzrohr, in dem ein Heizwendel verläuft. Diese Heizstäbe weisen in der Regel eine Nennleistung von 4,5 W/cm auf und entwickeln im Betrieb sehr hohe Oberflächentemperaturen. Derartige Hochtemperaturstrahler weisen eine ganze Reihe von Nachteilen auf. Zum einen ergibt sich ein hoher Gesamtanschluss-wert auch bei kleinen Kirchen, deren Gestühl mit derartigen Elektro-Gestühls-Heizungen mit Hochtemperaturstrahlern ausgerüstet sind.
Ein weiterer Nachteil ist durch die hohe Oberflächentemperatur der Strahler in der Unfallgefahr zu sehen, denn es ist in der Vergangenheit immer wieder bei derartigen Elektro-Gestühls-Heizungen mit Hochtemperaturstrahlern zu Unfällen gekommen, beispielsweise durch angesengtes Schuhwerk, verbrannte Kleidungsstücke oder Brandverletzungen von Kindern. So ist beispielsweise in der in DE-U-89 10 492,7 beschriebenen Elektro-GestühlsHeizung mit Hochtemperaturstrahler angegeben, dass das erforderliche Schutzgitter zur Sicherung des Quarzstrahlers sich so hoch aufheizt, dass selbst bei Berührungen des Schutzgitters Verbrennungen auftreten können und deshalb besondere Massnahmen im Rahmen, der Gitterkonstruktion vorgeschlagen werden, um hier wenigstens für das Gitter zu einer Temperaturabsenkung zu kommen.
Damit sind jedoch die vorstehend beschriebenen Unfallgefahren keineswegs ausgeräumt.
Darüber hinaus wirken sich derartige Strahler auch nachteilig auf den gesamten Kirchenraum aus Da das Kirchengestühl in der Regel auf einem Holzpodest steht, kommt es aufgrund der hohen Strahlungstemperatur unterhalb der Holzdielen zu Schwitzwasserbildung, die zu Fäutnisprozessen führt. Die Holzpodeste verschleissen in der Hälfte der üblichen Zeit durch den Fäulnisprozess. Hinzu kommt, dass aufgrund der hohen Oberflächentemperatur der Heizstäbe die Staubverschwelung sehr hoch ist und daher mit diesen Hochtemperaturstrahlern beheizte Kirchen aufgrund der Staubverschwelung im Zusammenwirken mit der Schwitzwasserbildung auf den kalten Wänden sehr stark und sehr schnell verschmutzen.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Heizeinrichtung der eingangs bezeichneten Art zu schaffen, die in den Anschaffungskosten und in den Betriebskosten niedrig ist, durch die die vorbeschriebenen Unfallgefahren beseitigt werden und die darüber hinaus auch den Anforderungen des Denkmalschutzes im Zusammenhang mit der Beheizung einer Kirche genügt.
Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung für eine Heizeinrichtung der eingangs bezeichneten Art dadurch gelöst, dass der Wärmestrahler jeweils durch eine sich in Längsrichtung der Sitzplatte erstreckende, im Bereich zwischen ihren Längskanten gegen den Boden hin vorspringende, im wesentlichen durchgehende Strahlerplatte aus einem Material mit hoher Wärmeleitfähigkeit, vorzugsweise Metall, gebildet ist, deren Innenfläche von einem Heizelement zur Erreichung einer Aussenflächentemperatur von maximal 60 C mit Wärme beaufschlagbar ist, wobei der von der Strahlerplatte unterhalb der Sitzplatte befindliche gegenüber dem Boden abgegrenzte Raum gegen die Unterfläche der Sitzplatte durch eine Wärmeisolierungsschicht abgeschlossen ist.
Das Heizelement könnte hierbei durch ein mit Warmwasser beaufschlagtes Element gebildet werden, dessen dem Raum zugekehrte Fläche zugleich die Strahlerfläche bildet, bevorzugt ist jedoch ein elektrisches Widerstandsheizelement, da hierdurch die geringsten Bau- und Betriebskosten entstehen. Durch die Begrenzung der maximalen Oberflächentemperatur der Strahlerfläche auf 60 C ergibt sich eine Reduzierung der Anschlussleistung für das elektrische Widerstandsheizelement auf einen Wert von beispielsweise 2,5 W/cm, also eine Reduzierung des Anschlusswertes um nahezu die Hälfte der herkömmlichen Elektrostrahler-Heizungen. Durch die Begrenzung der Oberflächentemperatur auf max 60 C ist jegliche Staubverschwelung ausgeschlossen. Es kommt aufgrund der
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niedrigen Temperaturen auch nicht zu Schwitzwasserbildung unter dem Holzpodest.
Durch die Zwischenschaltung der Strahlerfläche zwischen Heizelement und Raum wird nur eine milde Strahlungswärme in Form von langweiligen Wärmestrahlen an den Raum abgegeben, die auch wärmephysiologisch angenehm und komfortabel empfunden wird. Ein weiterer wesentlicher Vorteil ergibt sich dadurch, dass die Strahlerplatte gegen den Boden hin vorspringt. Der Begriff "gegen den Boden hin vorspringend" im Sinne der vorliegenden Erfindung umfasst sowohl Strahlerplatten mit im Querschnitt halbkreisförmiger oder allgemein stetig gekrümmter Kontur, als auch mit einer im Querschnitt polygonal verlaufenden Kontur.
In der einfachsten Ausführungsform kann eine polygonale Querschnittskontur durch zwei ebene Strahlerplatten gebildet werden, die unter einem Winkel von beispielsweise 90 zueinander angeordnet sind, wobei der Scheitelbereich gegen den Raumboden gerichtet ist und die dem Scheitelbereich gegenüberliegende Seite des so gebildeten Dreiecks durch die Bankunterfläche bzw. die zwischengeschaltete Wärmeisolierungsschicht gebildet wird.
Diese Anordnung hat den Vorteil, dass trotz einer geringen Bauhöhe die Strahlerplatten jeweils dem Fussbereich der benachbarten, d. h. der davor- und/oder dahinterstehenden Bank zugekehrt sind, so dass sich insgesamt für die Bestuhlung eine Überlappung der Strahlungskegel der unter den aufeinanderfolgenden Bänken angeordneten Heizstrahler gegeben ist, d. h. die ausgestrahlte Energie weist keine Schattenzonen auf, so dass sich für die erfindungsgemässe Heizung bei entsprechender Auslegung der Effekt einer Fussbodenheizung mit einer Wärmestrahlung qs von ca.
70 bis 75 W/m2k entsteht. Die Strahlungsrichtung kann über die Winkelstellung der beiden Strah- lerplatten optimal eingestellt werden. Gegenüber einem unter der Sitzfläche angeordneten Flachheizkörper ergibt sich somit eine Heizflächenvergrösserung um ca. 25%, Bei der Ausbildung der Strahlerplatten in Form einer Halbschale bzw. eines Halbzylinders ergibt sich sogar eine Heizflächenvergrösserung gegenüber dem Flachheizkörper von etwa 60%. Die Strahlerflächen können in einfacher Weise aus einem entsprechend gebogenen oder abgekanteten Stahlblech gefertigt werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Widerstandsheizelement durch einen Quarzstrahlerstab gebildet wird, bei welchem ein entsprechend reduzierter Anschlusswert erzielt wird. In bevorzugter Ausgestaltung ist jedoch vorgesehen, dass das Widerstandsheizelement durch einen Flächenheizleiter gebildet ist, der unmittelbar auf der Innenfläche der Strahlerfläche angebracht ist. Derartige Flächenheizleiter sind bekannt und bestehen im wesentlichen aus zwei temperaturfesten Kunststoffolien, die eine Kohlenstoffschicht dicht einschliessen, die ihrerseits mit einer elektrischen Zu- und Ableitung verbunden ist, so dass beim Durchgang des elektrischen Stromes durch die Kohlenstoffschicht entsprechend der Vorgabe eine genau definierte Oberflächentemperatur erreicht wird.
Der Flächenheizleiter wird zweckmässigerweise auf die Innenfläche der Strahlerplatte aufgeklebt, so dass die erzeugte Wärme durch Wärmeleitung auf die Oberfläche der Strahlerplatte gelangt und dort als langweilige Wärmestrahlung an den Raum abgegeben werden kann.
In zweckmässiger Ausgestaltung der Erfindung ist hierbei vorgesehen, dass die Strahlerplatte einen gegenüber dem Kirchenraum abgeschlossenen rinnenförmigen Strahlerkörper gebildet wird, der das Heizelement umschliesst. Die Oberfläche eines derartigen rinnenförmigen Strahlerkörpers kann glatt ausgebildet werden, so dass Staubablagerungen vermieden werden. Derartige rinnenförmige Strahlerkörper können als fertige Bauelemente fabrikmässig vorgefertigt werden und jeweils mit entsprechenden Steckerelementen versehen sein, so dass eine elektrisch sichere und einfache Montage mehrerer derartiger Strahlerkörper unter einer durchgehenden Kirchenbank möglich ist.
In einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemässen Heizeinrichtung ist vorgesehen, dass der rinnenförmige Strahlerkörper in seinem dem Boden zugekehrten Scheitelbereich eine sich in Längsrichtung erstreckende, im wesentlichen schlitzförmige Öffnung aufweist, und dass an wenigstens einer Stirnseite eine Öffnung für die Einleitung von Luft angeordnet ist, die mit einer Luftversorgung in Verbindung steht. Diese Ausgestaltung bietet insbesondere eine betriebstechnische Verbesserung. Die Luft erwärmt sich beim Durchströmen des Innenraumes des rinnenförmigen Strahlerkörpers durch den Kontakt mit dem Heizelement. Die Luftversorgung wird hierbei so ausgelegt, dass aus der schlitzförmigen Öffnung die Luft gleichmässig mit einer niedrigen Austrittsgeschwindigkeit von etwa 0,5 bis 1,0 m/s austritt.
Wird die aufzuwärmende Luft aus dem Kirchenraum selbst angesaugt, so ergibt sich bei einer Lufttemperatur im Kirchenraum von ca. 10 oder 12 C eine Temperatur für die aus der Heizeinrichtung austretenden Luft von etwa 30 C. Eine derart
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ausgestattete Heizeinrichtung bietet die Möglichkeit, für den sogenannten Vorheizbetrieb in kombinierter Betriebsweise zu arbeiten, d. h. Heizbetrieb durch Wärmestrahlung und Einleitung von Warmluft, so dass sich hier günstige Aufheizwerte ergeben. Im Gottesdienst kann dann die Luftversorgung abgeschaltet werden, so dass die Wärmezufuhr ausschliesslich über die Wärmestrahlung erfolgt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist hierbei vorgesehen, dass die Luftversorgung durch ein stirnseitig am Strahlerkörper angeordnetes Gebläse mit vorgeschaltetem Luftfilter gebildet wird.
Die Anordnung kann hierbei so getroffen werden, dass bei einer entsprechend langen Kirchenbank mit mehreren untereinander verbundenen Strahlerkörpern nur jeweils ein Strahlerkörper mit einem derartigen Gebläse versehen ist und die daran angeschlossenen weiteren Strahlerkörper über ein entsprechendes Rohr- oder Schlauchstück untereinander verbunden sind. Aufgrund der geringen Strömungsgeschwindigkeit hat sich überraschenderweise herausgestellt, dass bei einer Anordnung von mehreren durchverbindenden Strahlerkörpern bis mindestens zwei Metern Länge ein einwandfreier, gleichmässiger Luftaustritt gegeben ist. Die Luft ist gefiltert und tritt zugfrei aus, so dass es auch zu keiner Staubaufwirbelung kommt.
In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Luftversorgung durch ein zentrales Gebläse mit Luftfilter gebildet wird, und dass eine, wenigstens über einen Teil der Bankreihen des Kirchenraumes sich erstreckende, mit dem Gebläse verbundene Versorgungsleitung vorgesehen ist, mit der die mit Luft beaufschlagbaren Strahlerkörper über abzweigende Zuleitungen verbunden sind. Die durchgehende Versorgungsleitung kann unterhalb des Holzpodestes verlegt werden, wobei jeweils die Zweigleitungen auf der Innenseite der Bankwangen hochgeführt werden können. Lediglich für die Luftansaugung muss ein entsprechender Ansaugkasten im Kirchenboden angeordnet werden. So ist es beispielsweise möglich, jede Bankreihe mit einer eigenen Luftversorgung zu versehen.
Es ist aber auch möglich, das Zentralgebläse ausserhalb des Kirchenraumes, beispielsweise in der Sakristei anzuordnen. Insbesondere hierbei besteht die Möglichkeit, die Luftansaugung des Zentralgebläses umschaltbar auszubilden, so dass auch das Geblä- se Aussenluft ansaugen kann, so dass die Möglichkeit gegeben ist, die Kirche bei abgeschalteten Heizelementen mit Frischluft zu belüften.
Bei dem mit der erfindungsgemässen Heizeinrichtung möglichen Verfahren zum Temperieren von Kirchenräumen, insbesondere von Kleinkirchen, Kapellen, od. dgl. durch die Einleitung von Strahlungswärme in den jeweils unter eine Bank liegenden Bereich, wird mittels eines Heizelementes eine unter der Sitzfläche der Bank angeordnete, das Heizelement überdeckende Strahlerfläche auf eine Oberflächentemperatur von max. 60 C aufgeheizt und die Wärmestrahlung durch die gegen den Boden hin vorspringende Strahlerplatte im wesentlichen in Richtung auf den Fussbereich der davor- und/oder dahinterstehenden Bank abgestrahlt.
Durch die Temperaturbegrenzung und die Abstrahlung der Wärmestrahlung jeweils in den Fussbereich der davor- und/oder dahinterstehenden Bank, die ihrerseits wieder mit entsprechenden Strahlerplatten versehen ist, ergibt sich somit eine überlappende, schattenfreie langweilige Wärmestrahlung, die dem Benutzer das gleiche Wärmegefühl vermittelt wie eine Fussbodenheizung. Ein weiterer Vorteil des Verfahrens besteht darin, dass auch ein kleiner Kirchenraum noch zonenweise aufgeteilt werden kann, so dass beispielsweise für Gottesdienste an Werktagen mit wenigen Besuchern, durch entsprechende schaltungstechnische Aufteilungen nur eine vorgegebene geringe Zahl von Bänken beheizt wird, während für Gottesdienste an Sonn- und Feiertagen mit vollem Kirchenbesuch die Heizeinrich- tungen an allen Bänken zugeschaltet werden können.
Der Betrieb ist hiebei in der Weise möglich, dass die einzelnen Strahlerkörper mit Thermostaten ausgerüstet werden, die beim Erreichen einer
Temperatur von max. 60 C öffnen und beim Absinken der Temperatur auf etwa 45 C wieder schliessen, so dass selbst bei einer konstruktiv vorgegebenen Begrenzung der maximalen Oberflä- chentemperatur von 60 C eine zusätzliche Absicherung zum Schutz gegen Überhitzung an jedem
Strahler gegeben ist.
Die erfindungsgemässe Heizeinrichtung ist jedoch nicht nur für wenig benutzte Kirchenräume einsetzbar, sondern erlaubt auch eine Verfahrensweise bei Kirchenräumen, die mit einer als Voll- raumheizung ausgelegten Warmluftheizungsanlage ausgerüstet sind. Bei derartigen Vollraumhei- zungen wird während der Heizperiode eine relativ hohe Grundtemperatur durchgehend aufrech- terhalten, die für Gottesdienste dann erhöht wird, wobei zur Vermeidung von Schäden an der
Innenausstattung der Kirche die Aufheizung auf die gewünschte Raumtemperatur für den
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Gottesdienst von beispielsweise 18 C langsam vonstatten gehen muss.
Rüstet man nun eine derartige mit Vollraumheizung ausgestattete Kirche zusätzlich mit einer Heizeinrichtung nach der vorliegenden Erfindung aus, so ergibt sich ein Verfahren zum Temperieren dieser Kirche, das dadurch gekennzeichnet ist, dass über die Warmluftheizung dem Kirchenraum eine Grundtemperierung von nur etwa 5 bis 10 C, vorzugsweise 8 C gegeben wird, und dass zur kurzfristigen Beheizung vor Beginn und während des Gottesdienstes die Temperatur durch die Einleitung von Warmluft und/oder Wärmestrahlung über eine von max. auf 60 C aufgeheizte Strahlerplatte in den Bereich unter wenigstens einem Teil der Bänke erfolgt. Die Vollraumheizung wird dann praktisch ausschliesslich unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten betrieben mit der bevorzugten Grundtemperatur von 8 C, so dass sich für den Kirchenraum eine Konstanthaltung der Luftfeuchte ergibt.
Nur die Besucherblöcke werden dann über die erfindungsgemässe Strahlerheizung temperiert. Für bestehende Vollraumheizungen ergibt sich damit eine erhebliche Reduzierung der Betriebskosten.
Bei Neuanlagen kann durch diese kombinierte Verfahrensweise die Anlage für die Vollraumheizung insgesamt verkleinert werden. Mit einem durchgehenden Betrieb der Vollraumheizung auch während der Nichtbenutzungszeiten, mit dem eine Grundtemperierung von etwa 8 C aufrechterhalten wird, werden die Kirchenwände trockengehalten und durch die relativ hohe Oberflächentemperatur der Wände eine Schwitzwasserbildung verhindert.
Da die Vollraumheizung für die Benutzungszeiten nicht hochgefahren zu werden braucht, ist die im Desorptionsvorgang erfolgende Feuchtigkeitsabgabe der Wandoberflächen sehr viel geringer, so dass insgesamt durch die verfahrensmässige Kombination der Vollraumheizung mit der Strahlerheizung eine Optimierung des Raumklimas erzielt wird, die letztlich zu einer Vermeidung der Bauschäden und Beeinträchtigungen führt, die bei falsch konzipierten Kirchenheizungen unvermeidlich sind.
Ein weiterer Vorteil dieser verfahrensmässigen Kombination besteht darin, dass gerade bei grossen Kirchen, die nur an wenigen hohen Festtagen voll besetzt sind, über die Beschränkung der Aufheizung des Fussbereichs unter den Bänken in vorgegebenen Blöcken der Wärmeeintrag in den Kirchenraum insgesamt reduziert werden kann, so dass sich darüber hinaus eine weitere Stabilisierung des Raumklimas ergibt.
Die Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Fig. 1 zeigt in einem Vertikalschnitt einen Heizstrahler mit einem Flächenheizleiter als elektrisches Widerstandselement. Fig. 2 ist eine andere Ausführungsform des Heizstrahlers mit einem Quarzstrahierstab als Heizelement. Fig. 3 veranschaulicht die Anordnung der Heizstrahler unter Kirchenbänken. Fig. 4 gibt einen Kirchenraum im Grundriss mit blockweise zu- und abschaltbaren Heizstrahlern wieder. Fig. 5 zeigt im Vertikalschnitt einen für die zusätzliche Zufuhr von Luft ausgebildeten Heizstrahler. Fig. 6 stellt eine Seitenansicht des Heizstrahlers gemäss Fig. 5 dar. Fig 7 gibt einen Kirchenraum im Grundriss mit einer durch Heizstrahler gemäss Fig. 5 gebildeten Heizeinrichtung wieder.
Der in Fig. 1 in Vertikalschnitt dargestellte Wärmestrahler besteht im wesentlichen aus einem aus Stahlblech hergestellten rinnenförmigen Strahlerkörper 1, der unter der Sitzplatte 2 einer Kirchenbank befestigt ist. Die Strahlerplatte 3 ist nach unten, d. h. gegen den Boden "hin vorspringend" ausgebildet, wobei das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel zwei ebene glatt-flächige Teilplatten 3. 1 und 3. 2 aufweist, die unter einem Winkel von beispielsweise 90 angeordnet sind.
Die der Unterseite der Sitzplatte 2 zugekehrte Fläche des Strahlungskörpers ist mit einer Wärmeisolierungsschicht 4 versehen. Der Strahlerkörper 1 ist hierbei über Schrauben 5 mit der Sitzbank verschraubt.
Auf der Innenfläche der Strahlerplatten 3. 1 und 3. 2 ist jeweils eine elektrische Widerstandsheizung in Form eines sogenannten Flächenheizleiters 6 beispielsweise durch Verklebung befestigt. Die Flächenheizleiter 6 sind hierbei so bemessen, dass die Oberflächentemperatur auf der Aussenseite der Strahlerflächen 3. 1 und 3.2 60 C nicht überschreitet.
Die in Fig. 2 ebenfalls in einem Vertikalschnitt dargestellte weitere Ausführungsform für einen
Heizstrahler wird wiederum durch einen aus Stahlblech hergestellten rinnenförmigen Strahler- körper 1 gebildet, der sich vom Strahlerkörper der Ausführungsform gemäss Fig. 1 dadurch unter- scheidet, dass die Querschnittskontur der Strahlerplatte 3 gekrümmt, beispielsweise halbkreisförmig gekrümmt ist. Auch bei der Ausführungsform gemäss Fig. 2 kann die Innenfläche der Strahlerplatte
3 mit einem Flächenheizleiter versehen, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist. Die der Unterfläche der
Sitzbank 2 zugekehrte ebene Seite des Strahlerkörpers 1 ist auch hier wiederum mit einer Wärme- isolierungsschicht 4 versehen.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform ist statt eines
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Flächenheizleiters ein Quarzrohrstrahler 7 als Heizelement vorgesehen. Gegenüber herkömmlichen Quarzrohrstrahlern ist dieser jedoch in seiner Leistung so ausgelegt, dass auch hier im Dauerbetrieb eine Oberflächentemperatur von 60 C auf der Aussenseite der Strahlerplatte 3 nicht überschritten wird.
In Fig. 3 ist schematisch die Anordnung von Strahlerkörpern der Ausführungsform gemäss Fig. 1 am Kirchengestühl dargestellt. Dadurch, dass die Strahlerplatte 3 des Heizstrahlers 1 gegen den Boden 8 hin vorspringend geformt ist, ergibt sich, wie dargestellt, eine Wärmeabstrahlung jeweils in den Fussbereich der davor- und der dahinterstehenden Bank. Die jeweils abgehenden Strahlungskegel sind überlappend, so dass sich hier eine "schattenfreie" Wärmestrahlung im Fussbereich jeder Bankreihe ergibt.
Die in Fig. 4 in einem Grundriss dargestellte Kirche ist durchgehend für alle Bänke in jeder Bankreihe mit zwei Strahlungskörpern 1 versehen, Die Strahlungskörper 1 jeder Kirchenbank sind jeweils blockweise in einzelnen Schaltungsblöcken a, b, c, d, e und f an die Stromversorgung angeschlossen, so dass die Beheizung der Kirche gezielt an die Zahl der Gottesdienstbesucher dadurch angepasst werden kann, dass entsprechend nur Einzelblöcke eingeschaltet werden.
In Fig. 5 ist ebenfalls im Vertikalschnitt eine Abwandlung der Ausführungsform gemäss Fig. 1 dargestellt. Der Strahlungskörper 1 der Ausführungsform gemäss Fig. 5 entspricht im wesentlichen dem Aufbau des anhand von Fig. 1 beschriebenen Strahlungskörpers, so dass gleiche Bauelemente mit gleichen Bezugszeichen versehen sind. Die Abwandlung besteht darin, dass zusätzlich durch die Beheizung des Raumes über die von den Strahlerplatten 3. 1 und 3. 2 abgehende, von den Flächenheizleitem 6 erzeugte Strahlungswärme im Scheitelbereich der rinnenförmige Strahlungskörper 1 mit einer in Längsrichtung durchgehenden schlitzförmigen Öffnung 9 versehen ist.
Die geschlossene Stirnseite des nnnenförmigen Strahlungskörpers 1 ist bei diesem Ausführungsbeispiel mit einer Durchtrittsöffnung 10 versehen, die an eine Luftversorgung angeschlossen ist.
Diese Luftversorgung kann, wie in Fig. 6 dargestellt, durch ein stirnseitig angeordnetes geräuscharmes Gebläse 11 mit Luftfilter 12 gebildet werden. Da das Gebläse wegen der gewünschten geringen Luftaustrittsgeschwindigkeiten an der Öffnung 9 mit nur 0,5 bis 1,0 m/sec nur eine geringe Förderleistung aufweist, zeigt sich überraschend, dass selbst bei einem Strahlungskörper mit einer Länge von etwa zwei Metern über die gesamte Schlitzlänge die Luft gleichmässig in den Raum austritt.
Zur Verbesserung der Luftverteilung innerhalb des Strahlungskörpers 1 ist es zweckmässig, wenn unmittelbar im Eintrittsbereich, wie in Fig. 6 angedeutet, mittels einer durch ein Lochblech gebildete Stauplatte 13 innerhalb des Strahlungskörpers 1 im Eintrittsbereich ein Stauraum gebildet wird, so dass die aus dem Gebläse über die Öffnung 10 eintretende Luft in gleichmässiger Verteilung über den gesamten Querschnitt des rinnenförmigen Strahlungskörpers 1 dessen Innenraum in Längsrichtung durchströmen kann. Die in Längsrichtung durch den rinnenförmigen Strahlerkörper 1 strömende Luft nimmt hierbei von der Innenseite des Flächenheizleiters 6 eine entsprechende Wärmemenge auf, so dass während des Luftbetriebes die Wärmestrahlung etwas zurückgenommen wird, die in den Raum eingeleitete Wärmemenge jedoch insgesamt gleich bleibt.
Der Luftbetrieb ist vorzugsweise für eine Anheizzeit unmittelbar vor dem Gottesdienst vorgesehen. Während des Gottesdienstes wird dann die Luftversorgung abgeschaltet, so dass die Auf- heizung des Fussbereiches zwischen den Bänken ausschliesslich über die Wärmestrahlung erfolgt.
Bei einer Ausführungsform mit Einzelgebläsen, wie vorstehend beschrieben, kann die Heizeinrichtung insgesamt, wie anhand von Fig. 4 beschrieben, blockweise entsprechend dem Bedarf geschaltet werden. Es ist aber auch möglich, wie in Fig. 7 dargestellt, jede Bankreihe mit einem zentralen Gebläse 11 zu versehen, an das über eine Versorgungsleitung 14 die einzelnen Heizstrahler 1 über von dieser abzweigende Zuleitungen 15 verbunden sind. Die beiden Heizstrahler 1 jeder Bank sind hierbei über ein Zwischenrohr 16 untereinander verbunden. Das zentrale Gebläse
11ist hierbei in einer entsprechenden Ausnehmung im Kirchenboden angebracht, der ein Luftan- sauggitter 17 zugeordnet ist.
Die Luftansaugung wenigstens eines der zentralen Gebläse 11 kann hierbei umschaltbar ausgebildet sein, so dass sowohl über das Ansauggitter 17 Luft aus dem
Kirchenraum als auch, nach Umschaltung, Aussenluft über ein Ansauggitter 18 angesaugt werden kann, wenn beispielsweise die Kirche belüftet werden soll. Bei einer Belüftung bleibt die elektrische
Widerstandsheizung abgeschaltet. Es ist selbstverständlich auch möglich, ein einziges zentrales
Gebläse ausserhalb des Kirchenraumes anzuordnen und dieses mit entsprechenden Versorgungs- leitungen mit den Heizstrahlern unter den Kirchenbänken zu verbinden.