DE19942460C1 - Zerlegbarer Baukörper - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen aus Bauelementen errichteten Baukörper, der zerlegbar und in einer beliebigen Form wieder errichtbar ist, aus Bauelementen, die bevorzugt als Kunststoffwürfel ausgebildet sind und mit Heißschmelzklebstoff flächig miteinander verbunden sind. DOLLAR A Zum Zerlegen wird ein schmaler Keil zwischen die verklebten Flächen eingetrieben; der an den Flächen noch anhaftende Kleber wird mit den Fingern abgezogen. Erstaunlicherweise hinterläßt die vorherige Verklebung keinerlei Spuren an den Flächen der Bauelemente.
Description
Die Erfindung betrifft einen zerlegbaren Baukörper, der aus be
vorzugt gleichförmigen Bauelementen zusammengebaut ist, von de
nen jedes mit mindestens einem benachbarten Bauelement mittels
einer lösbaren Koppelungseinrichtung fest verbunden ist.
Ein solcher Baukörper ist durch das deutsche Gebrauchsmuster
Nr. 295 00 564.5 bekannt.
Die Bauelemente dieses Baukörpers sind Würfel mit einer Kanten
länge von ca. 16 cm, die in jeder Fläche neun nach außen offene
Sackbohrungen aufweisen, deren Durchmesser 3 cm beträgt. Mit
tels Koppelungseinrichtungen in Form federnder Klemmbolzen kön
nen nun diese Bauelemente ähnlich den bekannten Lego-Bauteilen
zusammengesteckt werden, um Möbelstücke, Raumteiler, Plastiken
und dergleichen mehr zu bilden.
Ein bevorzugtes Baumaterial für diese Bauelemente ist durch
sichtiger, weiter bevorzugt farbloser Kunststoff, wobei der
Würfel infolge der Strukturierung seiner Oberflächen eher
durchscheinend wirkt und die durch ihn verdeckten Gegenstände
nur verzerrt und schemenhaft erkennen läßt. So tritt ein aus
den Bauelementen gebildeter Gegenstand in ausgeprägter Plasti
zität in Erscheinung, ohne aber völlig opak zu sein oder den
Durchtritt von Licht zu verhindern.
Natürlich ist es auch möglich, die Bauelemente einzufärben oder
völlig opak auszubilden, etwa um das durch einen aus solchen
Bauelementen gebildeten Baukörper hindurchfallende Licht zu
färben oder den Durchtritt von Licht völlig zu verhindern.
Die Herstellung dieser Bauelemente erfolgt im Spritzguß, wobei
Seitenplatten und innere Eckenverstärkungen mittels gesonderter
Druckgußformen hergestellt sowie zusammengesteckt und notwendi
genfalls auch noch verklebt werden. Die Koppelungseinrichtung,
die die Form eines an beiden Enden gespaltenen, ansonsten mas
siven Zapfens aufweist, erfordert eine eigene Spritzgußform.
Spritzgußformen sind im Betrieb hochbelastet und erfordern da
her ein besonders hochwertiges Baumaterial, was ihre Herstel
lung erschwert und verteuert. Wenn man noch die Arbeitskosten
für den Zusammenbau der Bauelemente und deren Materialkosten zu
den anteiligen Werkzeugkosten und Betriebskosten der Spritz
gußmaschine hinzurechnet, ergibt sich für das Bauelement ein
recht hoher Preis, der dessen Verwendung etwa bei der freien
Gestaltung von Innenräumen stark beschränkt. Der Vorteil eines
aus solchen Bauelenmenten aufgebauten, bekannten Baukörpers,
durch Zerlegen jederzeit und beliebig oft umstrukturiert werden
zu können, gerät gegenüber den hohen Kosten ins Hintertreffen.
Die Möglichkeiten des Zusammenststeckens der bekannten Bauele
mente mittels der Koppelungseinrichtung sind zwar vielfältig,
aber begrenzt; eine noch vielfältigere oder sogar unbegrenzte
Anzahl von Koppelungsmöglichkeiten wäre bevorzugt.
Ausgehend von dieser Problemlage ist es die Aufgabe der Erfin
dung, den eingangs genannten, bekannten Baukörper dahingehend
weiterzubilden, daß die Bauelemente vereinfacht werden können,
und zwar unter gleichzeitiger Senkung des Herstellungsaufwan
des. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, eine unbegrenzte An
zahl von Koppelungsmöglichkeiten der Bauelemente miteinander zu
ermöglichen.
Diese sehr vielschichtige Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß die lösbare Koppelungseinrichtung aus einem bei
Raumtemperatur noch elastischen Schmelzklebstoff besteht.
Wenn man Bauelemente in Form glatter Kunststoffwürfel flächig
mittels eines Schmelzklebstoffs zusammenklebt, wies etwa eines
unter dem Warennamen "Pattex" bekannten Schmelzklebstoffes,
dann wird mindestens ein Tropfen des geschmolzenen Klebstoffs
auf eine der zusammenzuklebenden Flächen aufgetragen und die
Flächen werden fest aneinandergedrückt. Der noch geschmolzene
Klebstoff verteilt sich dabei über die Kontaktstelle der beiden
Bauelemente. Soweit es zum Austritt von Klebstoff an den Außen
kanten kommt, ist dieser unerheblich. Dabei erstarrt der Kleb
stoff und hält praktisch augenblicklich die beiden Bauelemente
in der eingenommenen relativen Lage fest. Dabei gibt es eine
unbegrenzte Anzahl von Möglichkeiten der gegenseitigen Koppe
lung, denn bei der Koppelung werden ja nicht mehr, wie bei den
bekannten Bauelementen, vorhandene und in ihrer Lage festlie
gende Sackbohrungen verwendet. Umgekehrt ist durch den Wegfall
der Sackbohrungen der Aufbau der Bauelemente selbst erheblich
vereinfacht und dadurch verbilligt.
Das Zusammenkleben von Bauelementen mit einem geeigneten Kleb
stoff ist bekannt. Es war aber nicht abzuzusehen, daß der ge
nannte Schmelzklebstoff auch wieder ohne weiteres gelöst werden
kann. Es hat sich herausgestellt, daß das Eintreiben eines
schmalen Keiles in den Spalt zwischen den zusammengeklebten
Flächen diese auseinanderdrückt, wobei sich der Kleber voll
ständig von einer der Flächen löst und dann von der anderen
Fläche mit den Fingern einfach abgeschält werden kann. Nach dem
Trennen weisen die Bauelemente erstaunlischerweise keinerlei
Spuren der vorherigen Verklebung auf, weil der Schmelzklebstoff
lösungsmittelfrei ist.
Als Keil kann beispielsweise ein kleiner Meißel verwendet wer
den.
Was das Material des Bauelementes angeht, so ist dem Grunde
nach jedes Material geeignet, das von Schmelzklebstoff nicht
thermisch angegriffen oder angelöst wird, und von dem der
Schmelzklebstoff spurlos entfernt werden kann. Nun enthält ein
solcher Schmelzklebstoff im Gegensatz zu anderen Klebstoffen
keinerlei Lösungsmittel, so daß dem Anmelder keine Baustoffe
bekannt sind, die durch Schmelzklebstoff angelöst werden
können. Was die thermische Belastbarkeit angeht, so sind alle
üblichen Baustoffe mit dieser ausgestattet. Der Baustoff, aus
dem das Bauelement besteht, muß lediglich eine geeignete Zugfe
stigkeit aufweisen, um das Ablösen der Klebestelle zu gestat
ten, und eine ausreichende Druckfestigkeit, um das Eintreiben
des Keils unbeschadet zu überstehen. Bauelemente etwa aus
weichem Blähton sind möglicherweise nicht mehr für die
Erfindung geeignet, doch bereitet dem Fachmann die Auswahl
geeigneter Baustoffe keinerlein Schwierigkeit.
Dennoch wird erfindunggemäß Polystyrol der Vorzug gegeben. Bau
elemente aus Polystyrol haben in vielen Versuchen das Zusammen
kleben mittels Heißschmelzklebstoff und das nachfolgende Aus
einanderdrücken wiederholt und völlig unbeschadet überstanden.
Polystyrol ist farblos oder durch bekannte Zusätze farbig,
durchsichtig, durchscheinend oder opak verarbeitbar.
Zur Verarbeitung des Kunststoffes, der das erfindungsgemäße
Bauelement bildet, gibt es mehrere Möglichkeiten. Um etwa einen
würfelförmiges Bauelement zu bilden, kann dieses wie eine
Kunststoff-Flasche aus einem Kunststoffkülbel durch Blasformen
gebildet werden; dabei ist die Form zum Blasformen eines Hohl
körpers deutlich einfacher und billiger als die Formen zum
Spritzgießen der Bauteile eines solchen Hohlkörpers, zumal die
thermische und mechanische Belastung einer Blasform sehr viel
niedriger sind als die einer Spritzgußform.
Die durch Blasformen erreichbare Herstellungsgenauigkeit ist
für die Bedürfnisse der Erfindung ausreichend. Es ist eine ver
hältnismäßig geringe Oberflächengenauigkeit der aneinander an
grenzenden Flächen zweier miteinander verklebter Bauelemente
erfoderlich, da der sich bildende Film aus Heißschmelzklebstoff
geringe Abstände und Oberflächenungenauigkeiten ausgleicht.
Alternativ wird auch ein anderes Verfahren bevorzugt, das dem
Blasformen ähnelt, aber einen geringeren Geräteaufwand erfor
dert als dieses: hierbei wird in eine Hohlform flüssiger Kunst
stoff eingefüllt und die Form wird dann geschwenkt, ähnlich der
Form eines Porzellangeschirrs beim Einfüllen des Schlickers. So
verteilt sich der erkaltende Kunststoff über die Innenflächen
der Hohlform, bildet dabei aber keine Wandungen mit vollkommen
gleichmäßiger Wandstärke und homogener Beschaffenheit, sondern
eine schlierenartige Ausbildung, die auch bei Verwendung
durchsichtigen Materials die Wandungen nicht durchsichtig
sondern nur durchscheinend macht, ähnlich einem Eiswürfel. Die
ses Verfahren ist zwar bei reiner Massenherstellung recht
aufwendig, ermöglicht aber die Herstellung kleinerer Stück
zahlen unter äußerst wirtschaftlichen Bedingungen, zumal das
Umwechseln von einer Materialbeschaffenheit zur anderen sehr
einfach ist. Auch größere Bauelemente, als sie im Stand der
Technik bekannt sind, können ohne sonderlichen Aufwand so
hergestellt werden.
Das Einfüllen des fließfähigen Kunststoffes in die Hohlform ge
schieht bevorzugt durch Einspritzen des Kuststoffes, und zwar
bevorzugt durch ein Rückschlagventil.
Dieses Bauelement wird bevorzugt auf die obige Weise so herge
stellt, daß es durchscheinend ist.
Es ist eine Vielzahl von Formen für das Bauelement zweckmäßig,
etwa eine Quaderform. Insgesamt muß die Form nur jeweils minde
stens eine Fläche aufweisen, die mit einer der Fläche eines an
deren Bauelements zusammengeklebt werden kann. Es ist auch
nicht erforderlich, daß alle Bauelemente die selbe Form haben,
denn gerade die Erfindung bietet durch die kostengünstige Her
stellung von Bauelementen die Möglichkeit, solche in mehreren,
unterschiedlichen Formen zu verwenden.
Bevorzugt sind aber Euler'sche Polyeder, die einer Kugel einbe
schrieben werden können, da bei solchen Formen die Herstellung
durch Schwenken der Hohlform besonders einfach möglich ist. Am
meisten bevorzugt ist die Würfelform und die Form eines regel
mäßigen Dodekaeders, dessen Seiten von regelmäßigen Fünfecken
gebildet sind.
Es können unterschiedlich geformte Formelemente zu einem Form
körper zusammengefügt werden, etwa Würfel und Dodekaeder.
Die Erfindung betrifft nicht nur einen Baukörper, der aus meh
reren Bauelementen durch die erfindungsgemäße Koppelungsein
richtung in Form einer Heißschmelzklebstoffverbindung zusammen
gehalten ist, sondern ausdrücklich auch Bauelemente der be
schriebenen Art sowie deren Herstellung durch die beschriebenen
Verfahren.
Der Gegenstand der Erfindung wird beispielsweise anhand der
beigefügten, schematischen Zeichnung noch näher erläutert, in
der die einzige Figur zwei aneinander lösbar befestigte Bauele
mente 1, 2 zeigt.
Die beiden Bauelemente 1, 2 weisen jeweils die Form eines Wür
fels auf; die beiden Würfel sind gleich groß.
Das obere Bauelement 1 hat einer untere, ebene Fläche 4, die zu
einem Teil auf einem Teil der oberen, ebenen Fläche 3 des unte
ren Bauelements 2 flächig aufsitzt. Diese Flächenteile der Flä
chen 3 und 4 sind miteinander mittels eines Heißschmelzkleb
stoffs verklebt, der in verfestigtem Zustand noch immer ein we
nig flexibel ist und der keine Lösungsmittel enthält. Dieses
Klebeverbindung ist dauerhaft haltbar und widersteht auch
erheblichen Belastungen.
Wenn aber ein Meißel oder ein ähnlicher, flacher Keil in die
Fuge 5 zwischen den beiden miteinander verklebten Teilflächen
eingetrieben wird, dann wird die Klebestelle auseinanderge
drückt, wobei der auf einer der Teilflächen verbliebene Heiß
schmelzklebstoff einfach wie eine Haut abgeschält oder abgezo
gen werden kann. Nachfolgend zeigen die Teilflächen, die mit
einander verklebt waren, keinerlei Spuren einer früheren Ver
klebung. Die Flächen 3, 4 müssen vor dem Verkleben staub- und
fettfrei sein, benötigen darüber hinaus jedoch keinerlei Vorbe
reitung oder Sonderbehandlung.
Das gezeigte Bauelement 1, 2 besteht aus farblosem, transparen
tem Polystyrol, das beim Verfestigen in einer Hohlform ge
schwenkt wurde und deshalb in Schlieren an den Wänden angehaf
tet ist, so daß die Wände des Bauelements 1, 2 nur durchschei
nend sind und Licht durchlassen, aber den klaren Blick versper
ren. Die Außenoberflächen der so hergestellten Bauelemente 1, 2
sind glatt. Kanten und Ecken können scharfkantig bzw. spitzig
sein.
Beim erneuten Zusammenkleben der Bauelemente wird auf eine der
Teilflächen der Flächen 3 und 4 jeweils ein entsprechend großer
Tropfen geschmolzenen Heißschmelzklebers aufgetragen. Dann wer
den, während dieser noch geschmolzen ist, die beiden Flächen 3
und 4 paßgenau zusammengedrückt.
Claims (6)
1. Zerlegbarer Baukörper, der aus bevorzugt gleichförmigen,
mit ebenen Flächen (3, 4) versehenen Bauelementen (1, 2) zusam
mengebaut ist, von denen jedes mit einem jeweils benachbarten
Bauelement (1, 2) mittels einer lösbaren Koppeleinrichtung ver
bunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Koppeleinrichtung als eine Kle
bestelle aus einem Heißschmelzkleber an der Fläche (3, 4) je
weils eines Bauelements (1, 2) gebildet ist, der lösungsmittel
frei ist und der bei Raumtemperatur noch flexibel ist.
2. Baukörper nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bauelemente (1, 2) aus Kunst
stoff, vorzugsweise aus Polystyrol, bestehen.
3. Baukörper nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bauelemente (1, 2) als blasge
formte Hohlkörper ausgebildet sind.
4. Baukörper nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bauelemente (1, 2) aus Hohlkör
pern gebildet sind, die gebildet sind durch Schwenken verflüs
sigten Kunststoffs in einer Hohlform bis zu seiner Verfesti
gung.
5. Baukörper nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff durchscheinend ist.
6. Baukörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bauelemente (1, 2) die Form
eines in eine Kugel einbeschreibbaren, Euler'schen Polyeders
aufweisen, bevorzugt die eines Würfels oder eines regelmäßigen
Dodekaeders.
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DE29500564U1 (de) * | 1995-01-15 | 1995-04-27 | Gubalke, Wolfgang, 80639 München | Bausatz zum Errichten eines Möbelstücks |
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1999
- 1999-09-06 DE DE1999142460 patent/DE19942460C1/de not_active Expired - Fee Related
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