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Verfahren und Pressform zur Herstellung von mit Zierkörpern od. dgl. besetzten Platten aus thermoplastischem Material
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von mit Zierkörpern od. dgl. besetzten Platten aus thermoplastischem Material, bei dem die in ihrer gegenseitigen Anordnung festgelegten
Körper gemeinsam und in einem Zuge mit der Platte unter Einwirkung von Wärme und Druck verbunden werden, sowie eine Pressform zur Durchführung des Verfahrens.
Es ist bekannt, Platten aus Kunststoff u. dgl. warmverformbarem Material, in deren Oberfläche eine Vielzahl von Körpern, wie Rückstrahlelemente, Schmucksteine usw. eingebettet sind, durch Spritzen in einer Form herzustellen. Diese Form enthält u. a. eine Grundplatte (Bodenplatte) in der entsprechend der gewünschten Anordnung der einzubettenden Körper Bohrungen vorgesehen sind, während im Deckel dieser Form je eine Bohrung als Spritzdüse ausgebildet vorhanden ist. Die Einbettmasse wird dann gegen die eingelegten Körper gespritzt, wobei die Körper, während sie eingebettet werden, ihre gegenseitige Lage nicht verändern können, und somit das Fertigprodukt sei gewünschtes Aussehen erhält.
Diese Methode erfordert viel Zeit, um jeweils ein Fertigprodukt herzustellen ; die Form ist wegen der vielen Spritzkanäle kompliziert und teuer, und die erforderlichen Betriebseinrichtungen für die Bereitstellung der vorgewärmten und unter Druck aufzubringenden Spritzmasse umfangreich und ebenfalls kostspielig.
Es ist weiters bekannt, zum Besetzen einer Kunststoffolie mit Kunststoffkörpern erstere mit vorgeformten Öffnungen zu versehen, durch die die anzubringenden Körper, die jedenfalls aus thermoplastischem Kunststoff bestehen müssen, teilweise hindurchragen. Durch Anwendung eines beheizten Druckstempels wird erreicht, dass der durch die Öffnungen hindurchragende Teil der Körper plastisch verformt und hinter der Öffnung in der Folie verankert wird. Auch diese Methode ist kompliziert und arbeitsaufwendig.
Letztlich ist es auch bekannt, Zierkörper od. dgl. an Platten aus Kunststoff anzubringen, wobei die anzubringenden Körper zunächst in ihre gegenseitige Anordnung gebracht und festgelegt und sodann gemeinsam und in einem Zuge mit der Grundplatte verklebt oder verschweisst werden. Hiebei hält die an der Oberfläche liegende Verbindung nicht immer den gestellten Anforderungen stand.
Diese Nachteile werden beim erfindungsgemässen Pressverfahren dadurch vermieden, dass durch Druckeinwirkung auf einen durch Erwärmen erweichten Plattenrohling die Körper, wie Rückstrahlelemente, Schmucksteine u. dgl. in die Oberfläche des Plattenrohlings eingedrückt und eingebettet werden, wobei gleichzeitig die Platte geformt wird.
Durch dieses Verfahren wird das Endprodukt auf einfache Weise in kürzest möglicher Zeit fertiggestellt. Die notwendigen Vorwärmeinrichtungen beschränken sich auf einfache Wärmeöfen für die Plattenrohlinge, bzw. sind unter Umständen sogar entbehrlich, wenn eine Beheizung der Pressform vorgesehen ist.
Die Pressform zur Durchführung dieses Verfahrens mit einem mit Rasten zur Aufnahme der Körper versehenen Formboden ist erfindungsgemäss so ausgestaltet, dass auf diesem ein Formrahmen mit am vom Formboden abgewendeten Rand vorgesehener Schneidkante und darüber eine zum Rahmen hin relativ bewegbare Pressplatte vorgesehen sind. In einer weiteren Ausführungsform besteht der
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Formboden aus zwei übereinanderliegenden, durch eine federnde Zwischenlage getrennten Platten, von denen die untere mit Bolzen besetzt ist, während die obere Bohrungen aufweist, in welche die Bolzen von unten eintreten.
Die Erfindung wird nun an Hand zweier in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele für eine erfindungsgemässe Pressform näher erläutert. Es zeigen Fig. l und 2 eine erste Ausführungsform in zwei Arbeitsstellungen, und die Fig. 3 und 4 ebenso eine zweite Ausführungsform, beide Darstellungen in schematischem Schnitt und unter Weglassung aller für die Erfindung unwesentlichen Bestandteile.
Die Fig. l und 2 zeigen eine erste Ausführung einer erfindungsgemässen Pressform zur Herstellung von Platten aus Kunststoff u. dgl. warmverformbarem Material, in deren Oberfläche eine Vielzahl von Körpern, wie Rückstrahlelemente, Schmucksteine usw. eingebettet sind, u. zw. die Fig. l in noch halboffenem Zustand, knapp ehe die Verformung einsetzt, und die Fig. 2 in dem Zustand, in dem die betreffende Platte eben fertiggestellt worden ist.
Die Pressform besteht aus einem Formboden der mit Bohrungen --2-- zur Aufnahme der einzubettenden Körper --3-- versehen ist. Es handelt sich hier beispielsweise um Rückstrahlelemente, die mit ihrer Sichtseite voraus in entsprechend dimensionierte Bohrungen--2-des Bodens eingelegt sind. Diese Bohrungen sind so bemessen, dass die Körper --3-- soweit in ihnen eintauchen, als sie später aus der sie umgebenden platte --4-- aus Kunststoff od. dgl. vorstehen sollen. Die Anzahl und Anordnung der Bohrungen richtet sich nach dem gewünschten Aussehen der fertigen Platte.
Auf dem Formboden--l--liegt lösbar, jedoch lagegesichert ein Formrahmen--5--auf, der die endgültigen Abmessungen der hergestellten Platte --4-- bestimmt. Der obere Rand des Rahmens
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Formboden.
Die Pressform beinhaltet ausserdem eine Pressplatte--7--, und diese ist relativ bezüglich des
Formbodens samt Rahmen bewegbar, wie durch den Pfeil--8-angedeutet ist.
Die Arbeitsweise dieser gegebenenfalls beheizten Pressform vollzieht sich nun folgendermassen : Bei genügend weit auseinandergezogener Form wird unter die Pressplatte --7-- die zweckmässig durch Vorwärmung bildsam gemachte Platte--4--ein-bzw. auf den Formrahmen bzw. dessen Schneidkante --6-- aufgelegt. Die Ausmasse der Platte werden dabei um einiges grösser als die des
Rahmens gewählt.
Sodann wird mit Hilfe üblicher Einrichtungen die Pressplatte --7-- dem Formboden --1-genähert, wobei zunächst der in Fig. 1 ersichtliche Zustand eintritt : die Platte--4--ist zwischen Pressplatte--7--und Schneidkante--6--eingeklemmt. Bei weiterer Abwärtsbewegung der Pressplatte--7--beginnt die Schneidkante--6--aus der Platte--4--die endgültigen Umrisse des herzustellenden Gegenstandes auszuschneiden und gleichzeitig werden die aus dem Formboden --l-- vorstehenden Teile der einzubettenden Körper --3-- von der Platte--4--umflossen und somit eingebettet.
In der in Fig. 2 ersichtlichen Lage der Form ist der Formvorgang eben vollendet. Die Pressplatte --7-- kommt zum Aufsitzen auf die Schneidkante --6-- und trennt damit den aussenliegenden Materialüberschuss --9-- der Platte --4-- ab. Die herzustellende Platte besitzt ihre endgültige Form und ist mit eingebetteten Körpern --3-- versehen.
Nunmehr kann die Form, gegebenenfalls nach Abkühlen, geöffnet und die fertige Platte herausgenommen werden. Es ist dabei empfehlenswert, die inneren Rahmenwände--10--etwas geneigt vorzusehen, um ein Herausnehmen der fertigen Platte zu erleichtern. Gegebenenfalls kann der Formrahmen auch teilbar ausgebildet sein.
Die in den Fig. 3 und 4 abgebildete Ausführungsform unterscheidet sich von der eben beschriebenen durch eine andere Ausgestaltung des Formbodens. Dieser besteht aus zwei getrennten Platten--11 und 12--, die übereinander angeordnet und voneinander durch eine federnde Zwischenlage, z. B. mehrere Federn--13--, im Abstand gehalten sind. In der Platte--11--sind, entsprechend dem Muster, in dem die einzubettenden Körper-3-in der fertigen Platte--4anzuordnen sind, zylindrische oder mit anderem Querschnitt versehene Bolzen--14--befestigt, z. B. eingenietet. Diese Bolzen ragen in entsprechende Bohrungen--15--der Platte--12--gleitend hinein.
Die Abmessungen aller Teile der Formplatte sind dabei so gewählt, dass oberhalb der Bolzen ein Teil der Bohrungen--15--frei bleibt, um dort die einzubettenden Körper --3-- aufzunehmen und zu halten.
Auf der Platte --12-- ruht, wie vorher beschrieben, wieder der Formrahmen --5-- mit der
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Schneidkante--6--auf, und die Fig. 3 zeigt den der Fig. 1 entsprechenden Zustand der Pressform, in dem die zu verarbeitende Platte--4--eben zwischen Pressplatte--7--und Schneidkante--6-- eingeklemmt ist.
Bei weiterer Annäherung der Pressplatte an die Pressform nähern sich die beiden Platten-12 und 13--unter Zusammendrücken der Federn--13--so lange, bis der in Fig. 4 ersichtliche Zustand erreicht ist, in dem die Bolzenoberfläche mit der Oberfläche der platte --12-- fluchtet. Hiedurch wird nun ein Fertigprodukt erzielt, bei dem die Sichtseiten der einzubettenden Körper mit der Oberfläche der platte --4-- fluchten.
Mit dieser Pressform können aber auch andere Fertigprodukte hergestellt werden, nämlich solche, bei denen die eingebetteten Körper vertieft oder erhaben liegen. Diese Formen können dadurch erzielt werden, dass man die Eindringtiefe der Bolzen in die Ausnehmungen begrenzt, indem die Annäherung der beiden Platten-12 und 13-früher oder später aufgehalten wird. Dies kann durch Anschläge
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der einzubettenden Körper angepasst werden soll, damit sie ihre Aufgabe, diese Körper vor einem Ausweichen zu schützen, gut erfüllen. Im übrigen aber ist die Formgebung der Pressform keinerlei Beschränkung unterworfen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von mit Zierkörpern od. dgl. besetzten Platten aus thermoplastischem Material, bei dem die in ihrer gegenseitigen Anordnung festgelegten Körper gemeinsam und in einem Zuge mit der Platte unter Einwirkung von Wärme und Druck verbunden
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erweichten Plattenrohling die Körper, wie Rückstrahlelemente, Schmucksteine u. dgl. in die Oberfläche des Plattenrohlings eingedrückt und eingebettet werden, wobei gleichzeitig die Platte geformt wird.