DE19941724A1 - Brennstoffzelle betrieben mit Brennstoffüberschuß - Google Patents
Brennstoffzelle betrieben mit BrennstoffüberschußInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Brennstoffzelle mit den Schritten: DOLLAR A - ein kohlenwasserstoffhaltiger Brennstoff wird mit hohem Überschuß in das Innere der Brennstoffzelle eingeleitet, DOLLAR A - der kohlenwasserstoffhaltige Brennstoff wird in der Brennstoffzelle intern und direkt in bzw. an der Anode durch eine endotherme Reaktion in ein Synthesegas umgewandelt, DOLLAR A - das Synthesegas wird nur teilweise in der Brennstoffzelle durch eine exotherme elektrochemische Reaktion in Strom umgewandelt. DOLLAR A Die durch exotherme Reaktionen anfallende Wärme wird vorteilhaft vollständig durch die endothermen Reaktionen genutzt. Eine nahezu isotherme Stack-Betriebstemperatur wird angestrebt. Ferner ist eine Begrenzung des für die elektrochemischen Reaktionen erforderlichen Sauerstoffbedarfes auf eine nahezu stöchiometrische Zugabe möglich. Neben Strom werden verstärkte Wertgase (Wasserstoff) erzeugt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben ei
ner Brennstoffzelle.
Eine Brennstoffzelle weist eine Kathode, einen Elektro
lyten sowie eine Anode auf. Der Kathode wird ein Oxida
tionsmittel, z. B. Luft und der Anode wird ein Brenn
stoff, z. B. Wasserstoff zugeführt.
Verschiedene Brennstoffzellentypen sind bekannt, so
beispielsweise die SOFC-Brennstoffzelle aus der Druck
schrift DE 44 30 958 C1 sowie die PEM-Brennstoffzelle
aus der Druckschrift DE 195 31 852 C1.
Die SOFC-Brennstoffzelle wird auch Hochtemperaturbrenn
stoffzelle genannt, da ihre Betriebstemperatur bis zu
1000°C beträgt. An der Kathode einer Hochtemperatur
brennstoffzelle bilden sich in Anwesenheit des Oxidati
onsmittels Sauerstoffionen. Die Sauerstoffionen pas
sieren den Elektrolyten und kombinieren auf der Anoden
seite mit dem vom Brennstoff stammenden Wasserstoff
und/oder Kohlenmonoxid. Es werden Elektronen freige
setzt und so elektrische Energie erzeugt. Diese elek
trochemischen Reaktionen verlaufen stark exotherm.
Die Betriebstemperatur einer PEM-Brennstoffzelle liegt
bei ca. 80°C. An der Anode einer PEM-Brennstoffzelle
bilden sich in Anwesenheit des Brennstoffs mittels ei
nes Katalysators Protonen. Die Protonen passieren den
Elektrolyten und verbinden sich auf der Kathodenseite
mit dem vom Oxidationsmittel stammenden Sauerstoff zu
Wasser. Elektronen werden dabei freigesetzt und elek
trische Energie erzeugt.
Mehrere Brennstoffzellen werden in der Regel zur Erzie
lung großer elektrischer Leistungen durch verbindende
Elemente elektrisch und mechanisch miteinander verbun
den. Ein Beispiel für ein solches verbindendes Element
stellt die aus DE 44 10 711 C1 bekannte bipolare Platte
dar. Mittels bipolarer Platten entstehen übereinander
gestapelte, elektrisch in Serie geschaltete Brennstoff
zellen. Diese Anordnung wird Brennstoffzellenstapel ge
nannt.
Als Brennstoff kann unter anderem Methan oder Methanol
vorgesehen werden. Die genannten Brennstoffe werden
durch Reformierung oder Oxidation u. a. in Wasserstoff
oder wasserstoffreiches Gas umgewandelt.
Aus der Druckschrift DE 195 19 847 C1 ist bekannt,
Brennstoff wie Methan intern, das heißt unmittelbar an
bzw. innerhalb der Anode einer SOFC-Brennstoffzelle zu
reformieren. Alternativ wird Brennstoff im Inneren ei
nes Brennstoffzellenstapels in zusätzlichen Kammern re
formiert (integrierte Reformierung). Die endotherme Re
formierungsreaktion soll bei der internen bzw. inte
grierten Reformierung die benötigte Wärme durch die
exothermen elektrochemischen Reaktionen beziehen. Gute
Wirkungsgrade sollen so erhalten werden.
Der Druckschrift DE 196 46 354 A1 ist zu entnehmen, daß
Brennstoff wie Methanol an der Anode einer PEM-
Brennstoffzelle mittels eines Katalysators, wie Platin,
oxidiert werden kann und so Wasserstoff freigesetzt
wird. Die Wirkungen sind mit denen der internen bzw.
integrierten Reformierung vergleichbar.
Es ist praktisch nicht möglich, einen Brennstoff, wie
zum Beispiel Wasserstoff und/oder Kohlenmonoxid, in ei
ner Brennstoffzelle vollständig in Strom umzuwandeln.
Stets wird das Abgas, das aus dem Anodenraum einer
Brennstoffzelle austritt, einen Rest der oben genann
ten, elektrochemisch aktiven Brennstoffe enthalten.
Dieser Rest beträgt einige Stoffmengenanteile. Es ist
bisher das Bestreben der Fachwelt, diesen Rest an
Brennstoff im Abgas zu minimieren.
Ein Maß dafür ist der Brennstoffnutzungsgrad, der wie
folgt definiert ist:
wobei die entsprechenden Molenströme in mol/h an
gibt.
Aus EP 0 398 111 A ist eine Brennstoffzellenvorrichtung
bekannt, bei der sowohl O2 und Ballastgase als auch
Brennstoff im Überschuß in die Brennstoffzelle einge
leitet werden, und die Gase teilweise im Kreislauf ge
führt werden. Damit werden Brennstoffnutzungsgrade von
ca. 90% realisiert.
Bei der aus DE 690 06 458 T2 bekannten Karbonatbrenn
stoffzelle wird Erdgas intern innerhalb von Kühlplatten
reformiert, die sich innerhalb der Brennstoffzelle be
finden. Der so erzielte Brennstoffnutzungsgrad erreicht
dabei ca. 85%.
Es ist ferner bekannt, in eine SOFC-Brennstoffzelle mit
interner Reformierung vorreformierten Brennstoff einzu
leiten. Brennstoff wie Erdgas, dessen Hauptbestandteil
Methan darstellt, wird zum Teil extern reformiert. Ein
Gemisch aus Methan und dem durch Vorreformierung erhal
tenen wasserstoffreichen Synthesegas wird einer Brenn
stoffzelle zugeführt. In der Brennstoffzelle wird das
im Gemisch enthaltene Methan ebenfalls in ein wasser
stoffreiches Synthesegas umgewandelt. Durch Vorrefor
mierung sollen die höheren Kohlenwasserstoffe zersetzt
werden. Diese sind nämlich nachteilhaft thermisch in
stabil und zerfallen leicht unter Rußbildung. Neben den
höheren Kohlenwasserstoffen reagiert aber auch Methan
selbst zu Ruß, insbesondere durch thermisches Cracken
von Methan:
CH4(g) ⇔ 2H2(g) + C(s)
Diese Reaktion läuft bevorzugt bei Temperaturen ober
halb von 650°C ab [J.R. Rostrup-Nielsen, Catalytic
Steam Reforming, Springer-Verlag, 1984]. Die Rußbildung
soll in der Brennstoffzelle vorteilhaft vermieden wer
den.
Ein externes Verfahren zur Wasserstofferzeugung mittels
katalytischer Reformierung weist den Nachteil auf, daß
ein hoher Wärmebedarf für die Reformierung gedeckt wer
den muß. Der Wärmebedarf wird z. B. durch zusätzliches
Verbrennen von Kohlenwasserstoffen bereitgestellt. Das
Verfahren ist daher relativ teuer.
Die in einer Brennstoffzelle ablaufenden endothermen
Reaktionen vermögen die mit den exothermen elektroche
mischen Reaktionen einhergehenden Wärmeentwicklungen
nicht zu kompensieren. Stets weist beim Stand der Tech
nik der Wärmehaushalt in einer Brennstoffzelle einen
Wärmeüberschuß auf. Eine Brennstoffzelle muß daher mit
Hilfe eines Kühlmittels gekühlt werden, wie zum Bei
spiel der Druckschrift DE 196 36 908 A1 zu entnehmen
ist. Bei der Hochtemperaturbrennstoffzelle müssen be
trächtliche Kühlluftmengen aufgebracht werden, um die
durch die elektrochemischen Reaktionen freigesetzten
Energiemengen abzuführen, wie den Druckschriften "Fuel
Cell Systems L. Blomen, M. Mugerwa, Plenum Press, 1993"
oder "Optimization of a 200 KW SOFC cogeneration plant.
Part II: variation of the flowsheet; E. Riensche,
J. Meusinger, U. Stimming, G. Unverzagt; Journal of Po
wer Sources 71 (1998), pp. 306-314" zu entnehmen ist.
Dies führt zu starken Wirkungsgradeinbußen und steigen
den Stromerzeugungskosten.
Eine Brennstoffzelle zu kühlen, erfordert Energie. Der
Wirkungsgrad einer Brennstoffzelle verschlechtert sich
entsprechend. Vorteilhaft wäre eine isotherme Verfah
rensführung anzustreben, bei der der Wärmehaushalt der
Brennstoffzelle ausgeglichen ist.
Aus dem Stand der Technik sind Kombinationsverfahren
bekannt, bei dem zur Ausnutzung der Abwärme einer
Brennstoffzelle beispielsweise eine Brennstoffzelle und
eine Wärmekraftmaschine gekoppelt werden (DE 196 36 738 A1),
oder auch eine Brennstoffzelle mit einer Gasturbi
ne (DE 40 32 993 C1).
Ein Herstellungsverfahren für hochreinen Wasserstoff
bzw. Synthesegas unter Einbeziehung einer Brennstoff
zelle ist auch aus DE 196 36 068 C1 bekannt. Bei diesem
Verfahren wird der isolierte Reaktionsraum für die Re
formierung in thermischen Kontakt mit dem Inneren einer
Hochtemperaturbrennstoffzelle gebracht, die bei 300°C,
vorteilhaft aber oberhalb von 500°C betrieben werden.
In Anlehnung an die Druckschrift "Ch. Rechenauer,
E. Achenbach Dreidimensionale mathematische Modellie
rung des stationären und instationären Verhaltens oxid
keramischer Hochtemperatur-Brennstoffzellen Jül-2752"
sind bekannte typische Betriebsdaten einer einzelnen
Brennstoffzelle in der folgenden Tabelle angegeben.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfah
rens, das eine verbesserte Nutzung, insbesondere der
Abwärme, einer Brennstoffzelle ermöglicht.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Verfahrensgemäß wird ein kohlenwasserstoffhaltiger
Brennstoff wie Methanol, Methan oder Ethanol in das In
nere der Brennstoffzelle eingeleitet und hier durch en
dotherme Reaktionen in ein Synthesegas umgewandelt. Das
Synthesegas wird zum Teil durch exotherme elektrochemi
sche Reaktionen in Strom umgewandelt. Der Teil des Syn
thesegases, der in der Brennstoffzelle nicht in Strom
umgewandelt werden konnte, kann nach dem Verlassen der
Brennstoffzelle in einem Behälter aufgefangen und/oder
einer Gasaufbereitungseinheit, die Apparate zur Gasrei
nigung und/oder Gastrennung umfaßt, zugeführt und/oder
in einer weiteren Brennstoffzelle zur Stromerzeugung
genutzt werden.
Im Unterschied zum Stand der Technik wird ein zu refor
mierender Brennstoff mit hohem Überschuß der Brenn
stoffzelle zugeführt. Hierunter ist zu verstehen, daß
im Vergleich zum genannten Stand der Technik wesentlich
mehr zu reformierender Brennstoff der Brennstoffzelle
zugeführt wird, als diese in Strom umwandeln kann. Ziel
ist die Vermeidung einer zusätzlichen Kühlung der
Brennstoffzelle. Der Überschuß ist daher insbesondere
so zu wählen, daß eine Kühlung durch für die Stromer
zeugung nicht benötigte Luft oder andere flüssige oder
gasförmige Kühlmittel im wesentlichen vermieden wird.
Der Wärmeentzug durch endotherme Reaktionen wird erfin
dungsgemäß an die Wärmeerzeugung durch exotherme Reak
tionen in einer Brennstoffzelle in verbesserter Weise
angenähert. Eine besondere Maßnahme zur Kühlung, die
keinen weitergehenden Nutzen zur Folge hat, wird so re
duziert oder im Idealfall völlig vermieden.
Eine Brennstoffzelle wird beispielsweise mit vorrefor
miertem Erdgas betrieben. Bei dieser sei der Stoff
mengenanteil von Methan beim Eintritt in die Brenn
stoffzelle < 10%. Ein hoher Überschuß im Sinne der Er
findung liegt bei dieser Brennstoffzelle z. B. vor,
wenn beim Austritt aus der Brennstoffzelle der Molan
teil von Wasserstoff mindestens 20% und der Molanteil
an Methan weniger als 5% beträgt. Ein hoher Überschuß
im Sinne der Erfindung liegt insbesondere dann vor,
wenn beim Austritt aus der Brennstoffzelle der Molan
teil von Wasserstoff mindestens 40% und der Molanteil
an Methan weniger als 5% beträgt. Der Brennstoffnut
zungsgrad liegt unterhalb von 40%, vorteilhaft sogar
unter 30%. Der zugeführte Sauerstoff (bzw. Luft) wird
vorzugsweise praktisch bis auf den stöchiometrischen
Mindestbedarf zur Stromerzeugung herabgesetzt. Eine
Kühlung durch flüssige oder gasförmige Kühlmittel (zu
sätzliche zu den vorgenannten Betriebsmitteln) entfällt
im Idealfall. Ein geeignet eingestellter Brenn
stoffüberschuß bewirkt vorteilhaft in Kombination mit
einer minimierten Sauerstoffzuführung eine isotherme
Betriebsweise der Brennstoffzelle, so daß Eintritts-
und Austrittstemperatur annähernd gleich sind und ein
Temperaturgradient innerhalb der Brennstoffzelle ver
mieden wird. Dies läßt sich z. B. durch einen sehr gut
wärmeleitenden metallischen Interkonnektor aus Stahl
(1.4742) realisieren.
Der Überschuß wird vorzugsweise so eingestellt, daß die
aus den exothermen, elektrochemischen Reaktionen resul
tierende Wärme zu wenigstens 80%, vorteilhaft voll
ständig, für die endotherme Methan-Reformierung in der
Anode genutzt wird. Die Wärmeenergie wird so im Ver
gleich zum Stand der Technik wesentlich besser genutzt.
Sie wird beim anspruchsgemäßen Verfahren sowohl für die
Strom- als für die Wasserstofferzeugung bzw. Synthese
gaserzeugung planmäßig genutzt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Beispiels
näher erläutert.
Als Edukt wird Erdgas verwendet, welchem Wasserdampf in
dem Maße zugeführt wird, so daß eine Rußbildung ausge
schlossen werden kann. Um eine vorgegebene, mittlere
flächenspezifische Stromdichte in einem einzelnen.
Hochtemperaturbrennstoffzellenstapel zu gewährleisten,
ist eine theoretische Mindestmenge (Luft)-Sauerstoff
erforderlich, die mit einer stöchiometrischen Mindest
menge an Brennstoff korreliert.
Ziel ist es, eine nahezu isotherme Betriebsweise bei
gleichzeitig möglichst stöchiometrischer Sauerstoff
zufuhr zu erreichen.
Der zugeführte Sauerstoff (bzw. Luft) wird dazu nahezu
bis auf den stöchiometrischen Mindestbedarf herabge
setzt. Das anodenseitig zugeführte, evtl. teilweise
vorreformierte Brenngas wird in einem solchen Überschuß
zugeführt, daß sich ein Brennstoffnutzungsgrad von min
destens 40%, vorteilhafter von mindestens 30%, ein
stellt. Das Methan wird katalytisch innerhalb der
Hochtemperaturbrennstoffzelle, d. h. unmittelbar in bzw.
an der Anode zu Wasserstoff und Kohlenmonoxid umge
setzt, diese aber weitgehend nicht weiter elektroche
misch umgewandelt. Durch die endotherme Methan-
Reformierung wird die freigesetzte Reaktionswärme der
Elektrochemie aufgebraucht. Der Hochtemperaturbrenn
stoffzellenstapel wird vorteilhaft so betrieben, daß
die gesamte elektrochemische Energie durch eine interne
Methan-Reformierung aufgebraucht wird. Das anodenseiti
ge an Wasserstoff und Kohlenmonoxid angereicherte Abgas
kann einem weiteren Hochtemperaturbrennstoffzellensta
pel zugeführt werden oder auch für eine weitere Verwen
dung außerhalb der Brennstoffzelle genutzt werden. Dazu
können sich vorteilhaft beispielsweise Gasreinigungs-
oder Gastrennungsanlagen und/oder Speicherungen der an
fallenden Gase an den Brennstoffzellenbetrieb anschlie
ßen. Ferner kann es mit der kathodenseitig geführten
Luft anschließend verbrannt werden (Nachbrenner, Kes
sel, Feuerraum), so daß eine über den Stand der Technik
hinausgehende Auskopplung von Hochtemperaturwärme mög
lich ist, die z. B. für einen nachgeschalteten Gastur
binenprozeß und/oder Dampfturbinenprozeß bereitgestellt
werden kann.
Die Einspeisung von Brenngas im Überschuß ermöglicht
eine effiziente Nutzung der elektrochemischen Re
aktionswärme und eine vermehrte Auskopplung von
Hochtemperaturwärme als dies bisher gemäß dem Stand der
Technik möglich ist.
Fig. 1 verdeutlicht ein erfindungsgemäßes Beispiel zur
Strom- und Wasserstoffproduktion.
Es werden ein oder mehrere Hochtemperaturbrennstoffzel
lenstapel eingesetzt, denen ein Vorreformer zur Um
setzung der höheren Kohlenwasserstoffe vorgeschaltet
sein kann. Diesen werden Betriebsmittel in der aus dem
vorhergehenden Beispiel bekannten Weise zugeführt. Der
Brenngasüberschuß kann sogar so erhöht werden, daß Wär
me den Brennstoffzellen zugeführt werden muß, um eine
weitere interne Reformierung zu gewährleisten. Diese
Betriebsweise ist dann sinnvoll, wenn der Wasser
stoffanteil im anodenseitigen Abgas sehr hoch sein soll
(z. B. < 46%).
Das so erhaltene Rohgas (Abgas) wird als Ausgangspro
dukt für eine nachgeschaltete Produktion von Wasser
stoff und oder wasserstoffreichen Gasen benutzt. Zur
Aufbereitung von Rohgasen sind gemäß dem Stand der
Technik z. B. Tieftemperaturverfahren möglich. Große
Reinheiten (Molanteil H2 » 0.99) und hohe Ausbeuten
können z. B. durch Waschverfahren und Adsorptionsverfah
ren erzielt werden ("Ullmann's Encyclopedia of Indu
strial Chemistry, Vol. A13, 5 th. Edition, 1989"). So
sollte z. B. der Wasserstoffanteil des Rohgases bei An
wendung der Druckwechseladsorptionstechnik und einem
Verfahren, welches herkömmliche Reformer benutzt, bei
40% liegen. Simulationen zeigen, daß dies mit dem er
findungsgemäßen Verfahren möglich ist.
Fig. 2 verdeutlicht eine weitere Ausführungsform der
Erfindung.
Das verfahrensgemäß erzeugte Produkt Wasserstoff ist
als Wertgas anzusehen, welches in der chemischen Indu
strie für zahlreiche Synthesen benutzt wird. Zudem bie
tet sich die Möglichkeit, Wasserstoff in nachge
schalteten Brennstoffzellenanlagen direkt zur weiteren
Stromproduktion zu nutzen. Ein Verbundkraftwerk aus
verschiedenen Brennstoffzellentypen ist sinnvoll. Ein
solches Verbundkraftwerk weist vorteilhaft wenigstens
einen Hochtemperaturbrennstoffzellenstapel, einen
Shift-Reaktor (verfahrenstechnischer Apparat, in dem
das im Abgas enthaltene Kohlenmonoxid entsprechend der
Wassergasreaktion in Wasserstoff umgewandelt wird, Def.
s. auch vorliegende Literaraturangabe: Ullmann's Ency
clopedia), eine Gasreinigungseinheit für das Abgas des
Hochtemperaturbrennstoffzellenstapels, einen PAFC- oder
PEM-Brennstoffzellenstapel sowie einen Generator auf.
Aus dem Rohstoff Erdgas werden die Wertprodukte Strom
und Wasserstoff bzw. wasserstoffreiche Gase produziert.
Im erfindungsgemäßen Hochtemperaturbrennstoff
zellenstapel erfolgt die Wärmeabfuhr praktisch voll
ständig durch die interne Reformierung des anodenseitig
geführten Brenngases.
Gegenüber den Verfahren zur bisherigen Wasserstoffer
zeugung werden deren Reformer durch den Hochtemperatur
brennstoffzellenstapel ersetzt. Somit entfällt die kom
plette Wärmebereitstellung für die bisherigen externen
Reformer, da die Wärme durch die elektrochemischen Re
aktionen im Hochtemperaturbrennstoffzellenstapel aufge
bracht wird. Durch den Hochtemperaturbrennstoffzellen
stapel wird ein Reformer bereitgestellt, der Strom er
zeugt, welcher zur Deckung des Strombedarfes in einer
Chemieanlage (wenn das Verfahrens in einer bestehenden
Chemieanlage durchgeführt werden soll - z. B. Ersetzen
eines Reformers durch eine SOFC zur Wasserstofferzeu
gung, wobei als "Nebenprodukt" Strom anfällt) her
angezogen wird oder ferner Strom ins Netz einspeist.
Die PEM- und/oder PAFC-Brennstoffzelleneinheiten zur
Stromerzeugung werden rentabler, da Wasserstoff als
"Abfallprodukt des Hochtemperaturbrennstoffzellensta
pels" nach einer Gasaufbereitung genutzt wird.
In der folgenden Tabelle finden sich typische Betriebs
daten einer Hochtemperaturbrennstoffzelle, die erfin
dungsgemäß durch interne Reformierung gekühlt wird.
Claims (2)
1. Verfahren zum Betreiben einer SOFC Hochtemperatur-
Brennstoffzelle mit den Schritten:
- a) ein kohlenwasserstoffhaltiger Brennstoff wird in der Brennstoffzelle durch eine endotherme Reaktion intern und direkt an bzw. in der Anode in ein Synthesegas umgesetzt,
- b) das Synthesegas wird teilweise in der Brenn stoffzelle durch eine exotherme elektrochemi sche Reaktion in Strom umgewandelt,
- c) der Brennstoff wird in einem derartigen Über
schuß der Brennstoffzelle zugeführt, daß
- - bei einer vorgegebenen mittleren Stromdichte der Brennstoffnutzungsgrad unterhalb von 40%, vorteilhaft bei unter 30% liegt,
- - die Temperaturdifferenz der Betriebsmittel zwischen Eintritt und Austritt in bzw. aus dem Anodenraum sowie in bzw. aus dem Katho denraum nicht mehr als 20°C, vorteilhaft nicht mehr als 10°C beträgt und/oder
- - der Sauerstoff nahezu stöchiometrisch ent sprechend dem Bedarf zur Stromerzeugung der Brennstoffzelle zugeführt wird.
2. Verfahren nach vorhergehendem Anspruch, bei dem die
Brennstoffzelle bei Temperaturen unterhalb von
700°C, vorteilhaft bei Temperaturen unterhalb von
650°C betrieben wird.
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