DE19941359C2 - Schneller, hochspezifischer Nachweis von Pseudomonas aeruginosa durch Mehrfachsondendetektion - Google Patents
Schneller, hochspezifischer Nachweis von Pseudomonas aeruginosa durch MehrfachsondendetektionInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung beschreibt einen schnellen, hochspezifischen molekularen Nachweis von Pseudomonas aeruginosa.
Description
Die Erfindung betrifft Mittel zum Nachweis von Pseudomonas
aeruginosa, Verfahren zum spezifischen Nachweis von Ps. aeruginosa
sowie die Verwendung des erfindungsgemäß offenbarten
Mittels.
Vertreter der Bakterienart Pseudomonas aeruginosa sind in der
Umwelt (z. B. in Oberflächengewässern) weit verbreitete Keime.
Sie sind Gram-negativ, benötigen Sauerstoff zum Wachstum
(aerob) und sind Oxidase positiv. In der Regel wachsen sie bei
41°C unter Anwesenheit von Cetyl-trimethylammoniumbromid (Ce
trimide) im Nährmedium, bilden die Pigmente Pyocyanin und Pyo
verdin (fluoreszieren unter UV-Anregung schwach blau-grün),
bilden Nitrat und Nitrit und sind sensitiv gegenüber Po
lymyxin. Sie sind in der Lage, ein breites Nährstoffspektrum
zu verwerten und können sich selbst bei einem sehr geringen
Angebot an verwertbaren Kohlenstoff-Quellen vermehren. Nur ein
kleiner Teil aller Keime der Bakterienart Pseudomonas aeru
ginosa ist pathogen. Diese ubiquitäre Bakterienart hat aller
dings erhebliche sekundäre pathogene Bedeutung als opportuni
stischer Keim im Zusammenhang mit Hospitalismus.
Im Rahmen sogenannter nosokomialer (= im Krankenhaus erworbe
ner) Infektionen kann Pseudomonas aeruginosa Wundinfektionen,
Sepsis, Endokarditis, Entzündungen des Urogenitaltraktes, ins
besondere aber Infektionen des Respirationstraktes ein
schliesslich Lungenentzündungen verursachen. Insbesondere im
mun-supprimierte Patienten sind häufig davon betroffen. Pati
enten mit Neutropenie oder zystischer Fibrose haben in der Re
gel bei Infektionen mit Pseudomonas aeruginosa sehr schlechte
Prognosen. Eine schnelle und spezifische Früherkennung dieses
Keims ist deshalb in der Medizin, insbesondere in der medizi
nischen Diagnostik, von großer Bedeutung.
In der Getränkeindustrie ist dieser Keim zudem ein wertvoller
Indikator für Kontaminationen mit Oberflächenwasser und unhy
gienischer Produktion. Daher müssen laut gesetzlicher Verord
nungen in Deutschland und Europa, z. B. der Verordnung über Mineral-,
Quell- und Tafelwasser, abgefüllte Produkte, die Mine
ral-, Quell-, oder Tafelwasser enthalten, auf das Vorhanden
sein dieses Keims überprüft werden.
Konventionelle Verfahren, die auf der Anzucht dieser Keime in
Reinkultur und nachfolgender Identifizierung des Phänotyps be
ruhen, sind langwierig und nicht immer eindeutig. Dies beruht
auf der Eigenschaft dieses Keims und nahe verwandter Organis
men (Pseudomonaden), genetisches Material von anderen Keimen
aufzunehmen und auch den zugehörigen Phänotyp auszubilden.
Ferner sind Beispiele bekannt in denen einige Stämme von Ps.
aeruginosa sonst typische Eigenschaften (wie z. B. Bildung des
Pigmentes Pyocyanin) nicht mehr zeigen, gelegentlich auch
vollständig verloren haben.
Eine Aufgabe der Erfindung ist die Beschreibung eines schnell
durchführbaren, hochspezifischen Verfahrens zum Nachweis von
Pseudomonas aeruginosa sowie die Nennung der hierfür notwendi
gen Materialien.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Mittel zum Nach
weis von Ps. aeruginosa gelöst, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß es zumindest zwei Sonden mit je zumindest zehn auf
einanderfolgenden Nukleotiden der nachfolgenden zwei Sequenzen
enthält:
PAE1: 5'-tca ctc cgt ggt aac cgt ccc cct tgc ggt tag act agc tac ttc tg-3'
PAE2: 5'-tct cct tag agt gcc cac ccg agg tgc tgg taa cta ag - 3'
und/oder zumindest ein oder zwei Derivate dieser Sequenzen, die je in Kombination von zumindest zwei dieser Sequenzen zum spezifischen Nachweis von Ps. aeruginosa geeignet sind.
PAE1: 5'-tca ctc cgt ggt aac cgt ccc cct tgc ggt tag act agc tac ttc tg-3'
PAE2: 5'-tct cct tag agt gcc cac ccg agg tgc tgg taa cta ag - 3'
und/oder zumindest ein oder zwei Derivate dieser Sequenzen, die je in Kombination von zumindest zwei dieser Sequenzen zum spezifischen Nachweis von Ps. aeruginosa geeignet sind.
Weiterhin wird ein Verfahren zum spezifischen Nachweis von Ps.
aeruginosa mit den nachfolgenden Verfahrensschritten offen
bart:
Inkontaktbringen der DNA oder der RNA einer auf die Anwesen heit von Ps. aeruginosa zu untersuchenden Probe mit zumindest den zwei Sonden PAE1 und PAE2 und/oder ihren Derivaten und Nachweis der Hybridisierung der Sonden mit der RNA oder der DNA der Probe, um das Vorliegen von Ps. aeruginosa spezifi scher DNA- und/oder RNA-Sequenzen aufzuzeigen.
Inkontaktbringen der DNA oder der RNA einer auf die Anwesen heit von Ps. aeruginosa zu untersuchenden Probe mit zumindest den zwei Sonden PAE1 und PAE2 und/oder ihren Derivaten und Nachweis der Hybridisierung der Sonden mit der RNA oder der DNA der Probe, um das Vorliegen von Ps. aeruginosa spezifi scher DNA- und/oder RNA-Sequenzen aufzuzeigen.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung und den
Ausführungsbeispielen. Die Erfindung ist nicht auf die nach
folgend genannten bevorzugten Ausgestaltungen beschränkt, son
dern umfaßt sämtliche, unter die Patentansprüche fallenden
Ausführungsformen, auch wenn sie nachfolgend nicht speziell
genannt sind.
Das erfindungsgemäße Nachweisverfahren basiert auf dem Nach
weis definierter Nukleinsäureabschnitte von Ps. aeruginosa,
wobei hochspezifisch Sequenzen der 16S ribosomalen Ribonu
kleinsäure (16S rRNS) von Pseudomonas aeruginosa sowie hiervon
abgeleiteter Stämme selektiv erkannt werden. Das erfindungsge
mäß bereitgestellte Mittel kann zur schnellen Identifizierung
von Ps. aeruginosa eingesetzt werden, da weder eine selektive
Anzucht von Ps. aeruginosa zu Reinkulturen noch die Ausbildung
eines definierten Phänotyps notwendig sind. Es differenziert
sicher und reproduzierbar Ps. aeruginosa von anderen, nahe
verwandten Pseudomonas-Arten, beispielsweise Pseudomonas alca
ligenes, Pseudomonas mendocina und Pseudomonas fluorescens.
Das erfindungsgemäße Mittel zeichnet sich dadurch aus, daß es
eine Kombination aus zwei Sonden umfaßt, die durch die Nukleo
tidsequenzen PAE1 und PAE2 gekennzeichnet sind. Erst die kom
binierte Anwendung beider Sonden bewirkt einen sicher diskri
minierenden Nachweis von Ps. aeruginosa und seiner Stämme von
anderen Pseudomonas-Arten und deren Stämmen.
Die hier offenbarten Sonden binden spezifisch an Sequenzen der
16S rRNS an Ps. aeruginosa. Ein Keim, der mit beiden Sonden
positiv reagiert, wird als Ps. aeruginosa identifiziert. Eine
einzelne Identifizierungssonde kann die Identität von Ps.
aeruginosa nicht garantieren. Nur die erfindungsgemäße Kombi
nation aus beiden Sonden erlaubt die spezifische Identifizie
rung von Ps. aeruginosa.
Aus dem Stand der Technik sind bereits verschiedenen Lösungs
ansätze bekannt, um Ps. aeruginosa zu identifizieren. Im Ver
gleich zur vorliegenden Erfindung weisen die bekannten Verfah
ren jedoch gravierende Nachteile auf, die erfindungsgemäß ver
mieden werden. Der Stand der Technik wird nachfolgend disku
tiert:
- 1. Standardnachweis in der Getränkebranche: Inkubation der Pro be auf Cetrimide (US-Patent No. 4072573, Aldridge et al., 1978) - Agar bei 41°C für 48 h. Beleuchten der Agarplatten mit ultraviolettem Licht. Identifizierung von blaugrün fluo reszierenden Kolonien als Pseudomonas aeruginosa.
- 2. Sonde zur Diagnose von Pseudomonas aeruginosa (US-Patent No. 5798211, Appl. No. 921177, Ohno et al., 1998).
- 3. Isolierung verdächtiger Keime und Anzucht in Reinkultur. Identifizierung von Pseudomonas aeruginosa durch Fourier- Transformations Infra-Rot Spektroskopie (Helm et al., 1991; Naumann et al., 1991).
- 4. Nukleinsäure-Sonden und Methoden zur Detektion von Pseudomo naden der Gruppe I (US-Patent No. 5677127, Hogan et al., 1997; Gen-Probe Incorporated, Appl. No. 453439).
Die Nachteile der oben genannten Nachweisverfahren sind wie
folgt:
Zu 1. Der Nachweis dauert zu lange (2 Tage). Bei zweifelhaften
Resultaten (nur etwa 75% aller Pseudomonas aeruginosa Stämme
bilden das Pigment Pyocyanin) müssen zur Prüfung langwierige
Bestätigungstests (auf physiologische Eigenschaften) durchge
führt werden. Geschädigte und ausgehungerte Keime wachsen auf
dem Selektivmedium nur noch schlecht oder nicht mehr an.
Zu 2. Die Bindungsstellen dieser "Sonden" sind nicht bekannt,
da es sich um HINDIII-Fragmente der DNS handelt, die in E.coli
kloniert wurden. Dadurch ist die Produktion der Sonde
aufwendig und teuer im Vergleich zu Oligonukleotiden. Ein
Nachweis auf Einzelzellebene ist nicht möglich, da die Sonde
gegen die DNS gerichtet ist und demnach zu wenige molekulare
Zielstellen pro Zelle vorhanden sind. Die Sonde kann vermut
lich nur für einen Nachweis in Nukleinsäureextrakten angewen
det werden. Ferner ist nicht ersichtlich, ob mit der Sonde
zwischen Ps. aeruginosa und nahe verwandten Pseudomonaden un
terschieden werden kann.
Zu 3. Mischkulturen können mit der FT-IR Spektroskopie nicht
analysiert werden. Daher ist die Gewinnung von Reinkulturen
und deren Anzucht auf standardisierten Medien die Grundvor
raussetzung für deren FT-IR Analyse. Dementsprechend dauert
die gesamte Nachweisprozedur mit mindestens 48 h zu lange.
Zu 4. Die entwickelte Sonde ist gegen die 23S rRNS gerichtet.
Sie detektiert zwar Ps. aeruginosa, allerdings auch andere
fluoreszierende Pseudomonaden, wie z. B. Ps. stutzeri, Ps. men
docina, Ps fluorescens, Ps putida u. v. a.. Eine Unterscheidung
zwischen Ps. aeruginosa und anderen Pseudomonaden der Gruppe I
ist nicht möglich. Desweiteren kann diese Sonde nicht für den
Einzelzellnachweis von Pseudomonas aeruginosa mittels FISH
verwendet werden, sondern nur für den Nachweis in Nukleinsäu
reextrakten.
Der erfindungsgemäß vorgeschlagene Weg, durch den Einsatz von
mindestens zwei Sonden Ps, aeruginosa sicher von nahe verwand
ten Arten zu diskriminieren und hierbei Sonden auszuwählen,
die spezifisch die 16S rRNS erkennen, ist neu und weist gegen
über dem genannten Stand der Technik auch eine erfinderische
Leistung auf.
Das erfindungsgemäß vorgeschlagene Mittel zum Nachweis von Ps.
aeruginosa umfaßt zumindest zwei Sonden mit den im Anspruch 1
genannten Sequenzen PAE1 und PAE2 sowie Derivate hiervon. Beim
erfindungsgemäßen Nachweisverfahren werden zumindest 10 auf
einander folgende Nukleotide aus PAE1 und PAE2 in Kombination
eingesetzt. Unter "Kombination" ist erfindungsgemäß sowohl der
nacheinander erfolgende Einsatz von PAE1 und PAE2 als auch der
Einsatz von PAE1 und PAE2 in einem Schritt zu verstehen.
In bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung umfassen die
Sonden mehr als 10 aufeinanderfolgende Nukleotide, bevorzugt
12 bis 26 Nukleotide, weiterhin bevorzugt 14 bis 22 Nukleoti
de, noch bevorzugter 16 bis 20 Nukleotide und insbesondere be
vorzugt 18 Nukleotide. Es ist für den Fachmann offensichtlich,
daß auch Sonden mit anderen Längen als die hier konkret be
schriebenen eingesetzt werden können, soweit sie im Bereich
von 12 bis 26 aufeinander folgenden Nukleotiden der Sequenzen
PAE1 und PAE2 liegen. Insbesondere bevorzugt werden erfin
dungsgemäß Sonden mit den nachfolgenden Sequenzen in Kombina
tion eingesetzt:
gt aac cgt ccc cct tgc g
gt gcc cac ccg agg tgc t.
gt aac cgt ccc cct tgc g
gt gcc cac ccg agg tgc t.
Es ist für den Fachmann auch naheliegend, ausgehend von den
hier offenbarten Sequenzen auch Abwandlungen dieser Sequenzen
zur Detektion von Ps. aeruginosa einzusetzen. Unter "Abwand
lungen" sind erfindungsgemäß Derivate der Sequenzen zu verste
hen, bei denen ein, zwei oder drei Nukleotide an einem oder
beiden Rändern der Sonde durch andere Nukleotide ersetzt wur
den. Voraussetzung hierbei ist immer, daß eine spezifische
Bindung an die 16 rRNS an Ps. aeruginosa beibehalten bleibt,
so daß die erfindungsgemäß gestellte Aufgabe gelöst wird. Un
ter "Derivate" sind erfindungsgemäß aber auch solche Sonden zu
verstehen, die sich von den Sonden PAE1 und PAE2 ableiten und
bei denen im Inneren der Sonde ein oder zwei Nukleotide dele
tiert oder durch ein anderes Nukleotid ersetzt sind, wobei
auch hier selbstverständlich nur solche Abwandlungen zu be
rücksichtigen sind, bei denen die spezifische Bindung an Ps.
aeruginosa-Nukleotidsequenzen beibehalten bleibt. Ausgehend
von den Nukleotidsequenzen der hier offenbarten Sonden kann
der Fachmann durch einfaches Ausprobieren feststellen, welche
Abwandlungen der Sequenzen zum hochspezifischen Nachweis von
Ps. aeruginosa geeignet sind und welche nicht.
Von der Erfindung umfaßt werden auch die zu PAE1 und PAE2 und
ihren Derivaten reversen Sequenzen und revers-komplementären
Sequenzen.
Die in der vorliegenden Erfindung bereitgestellten Sonden wer
den in Verfahren zum spezifischen Nachweis von Ps. aeruginosa
eingesetzt. Verfahren, bei denen DNA-Sonden zum spezifischen
Nachweis eines Mikroorganismus eingesetzt werden, sind an sich
bekannt. Der Fachmann kann diese an sich bekannten Verfahren
mit den vorliegenden Sonden zur Anwendung bringen. Hierbei
wird die DNA oder die RNA einer auf die Anwesenheit von Ps.
aeruginosa zu untersuchenden Probe mit zumindest den zwei Son
den PAE1 und PAE2 oder Derivaten dieser Sonden, wie sie vor
stehend näher beschrieben wurden, in Kontakt gebracht. An
schließend erfolgt der Nachweis der Hybridisierung der Sonden
mit der RNA oder der DNA der Probe, um das Vorliegen von Ps.
aeruginosa spezifischer DNA und/oder RNA-Sequenzen aufzuzei
gen.
Erfindungsgemäß sind vielfältige Abwandlungen möglich, um die
Sonden einzusetzen. So können die Sonden mit einer Markierung
versehen werden, beispielsweise einer radioaktiven Markierung,
Digoxigenin-, Peroxidase- oder Biotin-Markierung, oder einer
fluoreszierenden Markierung, um eine spezifische Hybridisie
rung mit Ps. aeruginosa spezifischer DNA oder RNA nachzuwei
sen.
Weitere Abwandlungen bzw. Derivatisierungen der Sonden sind
z. B. PNAs, bei denen die Basen an PNA und nicht an ein Zucker-
Phosphat-Rückgrat gebunden sind.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die Son
den an eine Matrix gebunden (reverse Hybridisierungen), und es
wird mit fluoreszenzmarkierter DNA oder einem PCR-Amplifikat
hybridisiert. Beispiele für derartige Matrizes sind Mikrochips
und Mikrotiterplatten.
Vorstehend wurden bestimmte Derivatisierungen der Sonden be
schrieben. Von der Erfindung umfaßt werden aber auch hier
nicht gesondert beschriebene Derivate der Sonden bzw. der ein
zelnen Nukleotide der Sonden, beispielsweise chemische Ände
rungen an den Sonden, die das Nachweisverfahren erleichtern.
Derartige Derivate sind dem Fachmann bekannt, und sie können
auf die erfindungsgemäß bereitgestellten Sonden angewandt wer
den.
Die vorliegende Erfindung dient zum hochspezifischen Nachweis
von Pseudomonas aeruginosa mit Hilfe einer Kombination von
mindestens zwei Sonden. Es ist bekannt, daß eine Art wie Ps.
aeruginosa natürlicherweise uneinheitlich ist, d. h. sich in
einzelne Stämme aufspaltet. Unter einem "Stamm" wird taxono
misch meist ein durch eine Stammnummer definierter Bakteri
enklon und dessen Nachkommen verstanden. Es gibt einen soge
nannten Typstamm, der die Art und damit die Eigenschaften der
Art repräsentiert. Da alle Stämme einer Art, wie beispielswei
se Ps. aeruginosa, eng miteinander verwandt sind, können die
erfindungsgemäß bereitgestellten Nachweisverfahren und Sonden
selbstverständlich auch auf alle Stämme von Ps. aeruginosa an
gewandt werden.
Die DNA oder RNA der zu untersuchenden Probe wird entweder aus
den Probenorganismen isoliert oder die Organismen werden in
geeigneter Weise aufgeschlossen, so daß ein direkter Kontakt
der Sonden mit der DNA und/oder der RNA der Probenorganismen
ermöglicht wird, ohne daß vorher umfangreiche und zeitraubende
Reinigungsprozeduren durchgeführt werden müssen.
Die Hybridisierung der Sonden mit der DNA und/oder der RNA der
Probenorganismen erfolgt unter stringenten Bedingungen, bevor
zugt hoch-stringenten Bedingungen. Diese Bedingungen werden
nachfolgend näher ausgeführt.
Bei der Hybridisierung sind Reaktionspuffer und Waschpuffer
aus folgenden funktionellen Komponenten zusammengesetzt:
- a) Puffersystem zur Einstellung und Stabilisierung des pH- Wertes zwischen 7 und 8 (z. B. Tris/HCl)
- b) Wasser als "Lösungsmittel"
- c) Eventuell Chelatbildner, die bei niedrigen Konzentrationen monovalenter Kationen den Einfluß zweiwertiger Kationen (z. B. Ca2+), die als Verunreinigung in Chemikalien enthalten sein können, verhindern. Wird insbesondere im Waschpuffer eingesetzt
- d) Detergenz zur Erniedrigung der Oberflächenspannung von wäß rigen Lösungen
- e) Nichtionische, aprotische Detergenzien (z. B. Formamid) schwächen die Bindungsenergie von Nukleinsäure- Duplexmolekülen
- f) Salz (funktionelle Einheit sind Kationen, die die negativen Ladungen der Nukleinsäure-Phosphatgruppen neutralisieren und dadurch die Duplexbildung von zwei einzelsträngigen Nu kleinsäuren erleichtern (z. B. Na+ in NaCl).
Vier Faktoren haben Einfluß auf das Zustandekommen von spezi
fischen Hybriden aus Sonde und Zielmolekül:
Die Komponenten e) und f) beeinflussen die Bindungsstärken von Nukleinsäure-Duplexmolekülen. Erhöhung der monovalenten Katio nen in der Reaktions- bzw. Waschlösung stabilisiert die gebil deten Duplexmoleküle, während mit zunehmendem Gehalt an z. B. Formamid die Duplexbindungen geschwächt werden.
Die Komponenten e) und f) beeinflussen die Bindungsstärken von Nukleinsäure-Duplexmolekülen. Erhöhung der monovalenten Katio nen in der Reaktions- bzw. Waschlösung stabilisiert die gebil deten Duplexmoleküle, während mit zunehmendem Gehalt an z. B. Formamid die Duplexbindungen geschwächt werden.
Eine geeignete Sondenkonzentration muß eingesetzt werden. Die
Hybridisierung muß bei geeigneter Temperatur stattfinden (je
höher die Temperatur, um so schwächer die Bindung der Hybride.
Unter stringenten Hybridisierungs- und Waschbedingungen ver
steht man die Reaktionsbedingungen (die richtige Wahl der vier
Faktoren), unter denen nur noch Duplexmoleküle zwischen Sonde
und gewünschten Zielmolekülen (perfekte Hybride) entstehen
bzw. nur noch der gewünschte Zielorganismus nachgewiesen wird.
Unter stringenten Reaktionsbedingungen wird beispielsweise ei
ne Hybridisierungstemperatur von ca. 5-10°C unter dem jeweili
gen Primerschmelzpunkt verstanden. Die Stabilität der DNA/DNA
oder RNA/DNA-Hybriden muß selbst bei niedrigen Salzkonzentra
tionen entsprechend 0,1 × SSC/0,5% SDS gewährleistet sein. Auf
diese Weise kann der Ablauf unerwünschter Kreuzreaktionen mit
anderen Spezies verhindert werden. Die jeweiligen Temperatur
bedingungen können jedoch in Abhängigkeit von den gewählten
Versuchsbedingungen und in Abhängigkeit von der zu untersu
chenden DNA-Probe unterschiedlich sein und müssen dann ent
sprechend angepaßt werden. Der Nachweis des Hybridisierungs
produkts kann beispielsweise durch Autoradiographie im Falle
radioaktiv markierter Primermoleküle oder durch Fluorimetrie
bei Verwendung von Fluoreszenz-markierten Oligonukleotiden er
folgen.
Weitere Beispiele für stringente Bedingungen sind in den nach
folgenden Beispielen aufgeführt. Der Fachmann kann in an sich
bekannter Weise die Bedingungen an das gewählte Untersuchungs
verfahren anpassen, um tatsächlich stringente Bedingungen zu
erzielen und ein spezifisches Nachweisverfahren zu ermögli
chen. Geeignete Stringenzbedingungen lassen sich beispielswei
se anhand von Referenzhybridisierungen ermitteln, bei denen
DNA oder RNA von Ps. aeruginosa mit Proben weiterer Pseudomo
nas-Arten mit den erfindungsgemäß bereitgestellten Proben un
tersucht und verglichen wird.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden die
Sonden als Vorwärts- und Rückwärts-Primer für eine PCR-
Reaktion eingesetzt.
Die obengenannten Sonden sind komplementär zu Bereichen der
rRNS. Deshalb können diese Sonden an die rRNS binden. Sie kön
nen allerdings auch an den Anti-Sinn DNS-Strang des rRNS-Gens
(der ja sequenzgleich zur rRNS ist) binden. Zur Vervielfältigung
des rRNS-Gen-Bereichs zwischen den beiden Sondenregionen
mittels PCR muß ein Primer an den Anti-Sinn Strang binden, der
zweite Primer an den Sinn-Strang.
Als "Vorwärtsprimer" (PAEvorwärts) bietet sich der Bereich kom
plementär zu PAE2 (5'-ctt agt tac cag cac ctc ggg tgg gca
ctc taa gga ga-3') an,
als "Rückwärtsprimer" (PAErückwärts) der Bereich PAE1 (5'-tca
ctc cgt ggt aac cgt ccc cct tgc ggt tag act agc tac ttc
tg-3').
Die oben beschriebenen Derivate und bevorzugten Abwandlungen
können analog angewandt werden.
Bei Anwendung dieser Primer in der PCR sollte bei geeigneter
Annealing-Temperatur nur bei Stämmen von Ps. aeruginosa ein
spezifisches Amplifikat von 337 bp erzeugt werden. Als zu un
tersuchende Probe kann extrahierte DNS aus Reinkulturen oder
Anreicherungen, bzw. ganze Zellen aus Reinkulturen oder Anrei
cherungen, bzw. Wasserproben vor und nach Anreicherungen, bzw.
klinisches Material in die PCR eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäßen Sonden ermöglichen somit einen hochspe
zifischen und schnellen Nachweis von Vertretern der Bakterien
art Ps. aeruginosa. Beispielsweise kann durch die Markierung
der Sonden mit unterschiedlichen Fluoreszenz-Farbstoffen und
deren Einsatz bei der FISH in fixierten Proben Ps. aeruginosa
auf Einzelzellebene identifiziert werden, wenn eine Zelle
zweifarbig fluoresziert. Hierdurch kann Ps. aeruginosa auch in
Mischkulturen spezifisch nachgewiesen werden. Eine Anzucht auf
selektiven Nährmedien und die Gewinnung von Reinkulturen ist
nicht mehr notwendig. Die Identifizierung kann, da sie auf der
optischen Wahrnehmung bzw. Messung von zwei unterschiedlichen
Fluoreszenzfarbstoffen beruht, auch von Laien vorgenommen wer
den.
Das PCR-Verfahren hat den Vorteil, daß sehr kleine DNA-Mengen
nachweisbar sind. In Abhängigkeit von dem nachzuweisenden Ma
terial sind die Temperaturbedingungen und die Zykluszahlen der
PCR abzuwandeln. Die optimalen Reaktionsbedingungen können
durch Handversuche in an sich bekannter Weise ermittelt wer
den. Ein Beispiel für eine PCR ist wie folgt:
- - Denaturierung der zu untersuchenden DNA-Probe bei 94°C min destens 3 Minuten lang;
- - Bindung der Sondenpaare 1 Minute lang bei 60°C an die beiden komplementären Einzelstränge der zu untersuchenden DNA;
- - zweiminütige Verlängerungsreaktion der einzelnen Primer ent lang der DNA-Matrize bei 72°C durch Verknüpfung von Desoxy ribonukleosidtriphosphaten mittels einer thermostabilen DNA- Polymerase;
- - 30 bis 40 Reaktionszyklen jeweils bestehend aus: DNA- Denaturierung bei 94°C (30 Sekunden lang), gefolgt von Pri merbindung bei 60°C (1 Minute lang), und Primerverlängerung bei 72°C (2 Minuten lang);
- - Endreaktion zur Auffüllung der beiden 3'-Enden am Reaktions produkt bei 72°C (ca. 5-8 Minuten lang).
Die im Verlauf der PCR-Amplifikation durch die Verlängerung
der Primersequenzen entstandenen, charakteristischen, spezies
spezifischen DNA-Markerfragmente können beispielsweise gel
elektrophoretisch oder fluorimetrisch unter Verwendung fluo
reszenz-markierter Oligonukleotide nachgewiesen werden.
Selbstverständlich sind auch andere, dem Fachmann bekannte
Nachweisverfahren einsetzbar.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von nicht beschränkenden
Ausführungsbeispielen und Abbildungen näher dargestellt. Die
Abbildungen zeigen:
Abb. 1 Identifizierung von Pseudomonas aeruginosa Referenz
stämmen und klinischen Isolaten mit rRNS-gerichteten
Sonden,
Abb. 2 25 Isolate aus abgefülltem nichtkarboniertem natürli
chem Mineralwasser.
Die Abk. "M" bzw. "mM" stehen für die Einheiten "mol/l"
bzw. "mmol/l".
250 ml Mineralwasser oder Bakterienanreicherung aus 250 ml in
Flüssigmedium wird durch bakteriendichte, weiße Membranfilter
(z. B. Polycarbonatfilter, Millipore GTTP02500, Eschborn) mit
Standard-Filtrationsanlagen filtriert. Anschließend werden die
Filter in 5 ml 3% Paraformaldehydlösung (3% PFA) für 15 Minu
ten inkubiert (= fixiert). Nach Absaugen der Fixierungslösung
wird 5 ml steriles Wasser auf den Filter gegeben und abge
saugt. Die Filter werden auf Glasobjektträger gelegt und mit
50 µl Hybridisierungslösung betropft (= 62,5 ng PAE1-CY3 und
250 ng PAE2-Fluorescein in Hybridisierungspuffer (0.9 M NaCl,
0.01 M Tris/HCl (pH 7.2-8.0), 0.01% SDS, 60% Formamid) und
für 90 Minuten in einer geschlossenen Kammer unter äquimolarer
Atmosphäre (z. B. Kammer enthält Tissue, das mit 2 ml des Hy
bridisierungspuffers getränkt ist) bei 46°C inkubiert. Dar
aufhin wird das Filter in 50 ml Waschlösung (14 mM NaCl, 0.01 M
Tris/HCl, 0.01% SDS, 5 mM EDTA (pH 8.0) für 15 Minuten bei 48°C
inkubiert, um ungebundene Sonde zu entfernen. Nach dem
Trocknen wird das Filter auf eine Trägeroberfläche (z. B. Glas
objektträger) gelegt und mit Antifading-Medium betropft
(z. B. Citifluor AF1, Citifluor Ltd., London) und mit einem
Deckglas bedeckt. Zur Detektion der Signale wird das Filter im
Epifluoreszenzmikroskop unter Anregung mit blauem und grünem
Licht (ausgestattet mit Fluoreszenzfiltern für Fluorescein und
Rhodamin) bei 400- bis 1000facher Vergrösserung untersucht.
Zellen von Pseudomonas aeruginosa fluoreszieren bei blauer An
regung grün und bei grüner Anregung rot.
1 ml schwach trübe Flüssiganreicherung wird mit 1 ml absolutem
Ethanol gemischt und mindestens 15 Minuten bei 4°C inkubiert.
Zentrifugation bei 5000 g 3 Minuten. Verwerfen des Überstandes.
Resuspendieren des Pellets in 500 µl phosphatgepufferter NaCl-
Lösung (PBS-Puffer), Zugabe von 500 µl 100% Ethanol. Gut mi
schen. 10 µl der so präparierten Anreicherung in einem Reakti
onsfeld des Hybridisierungs-Objektträgers verteilen (z. B. Paul
Marienfeld KG, Bad Mergentheim, Deutschland; Art. Nr. 1215130
- Objektträger mit 6 Reaktionsfeldern) und 10 min bei 46°C
auftrocknen lassen. 6 unterschiedliche Proben können auf einem
der oben genannten Objektträger aufgebracht und gleichzeitig
untersucht werden.
Der Objektträger muß für je 3 Minuten in 50%, 70% und 100% Et
hanol inkubiert werden. Nach dem Trocknen wird auf jedes der
mit einer Probe versehene Reaktionsfeld mit je 10 µl Hybridi
sierungslösung (= 12.5 ng PAE1-CY3 und 50 ng PAE2-Fluorescein
in in Hybridisierungspuffer (0.9 M NaCl, 0.01 M Tris/HCl (pH
7.2-8.0), 0.01% SDS, 60% Formamid)) überschichtet und für 90
Minuten in einer geschlossenen Kammer unter äquimolarer Atmo
sphäre (z. B. Kammer enthält Tissue, das mit 2 ml des Hybridi
sierungspuffers getränkt ist) bei 46°C inkubiert. Daraufhin
wird die Hybridisierungslösung mit auf 48°C vorgewärmter
Waschlösung (14 mM NaCl, 0.01 M Tris/HCl, 0.01% SDS, 5 mM EDTA
(pH 8.0)) vom Objektträger gespült und dieser in 50 ml Waschlösung
für 15 Minuten bei 48°C inkubiert, um ungebundene Sonde
zu entfernen. Objektträger kurz vorsichtig mit destilliertem
Wasser abspülen und trocknen lassen. Den Objektträger mit An
tifading-Medium betropfen (z. B. Citifluor AF1, Citifluor
Ltd., London) und mit Deckglas bedecken. Zur Detektion der Si
gnale werden die einzelnen Reaktionsfelder im Epifluoreszenz
mikroskop unter Anregung mit blauem und grünem Licht (ausge
stattet mit Fluoreszenzfiltern für Fluorescein und Rhodamin)
bei 400- bis 1000facher Vergrößerung untersucht. Zellen von
Pseudomonas aeruginosa fluoreszieren bei blauer Anregung grün
und bei grüner Anregung rot.
Vertiefungen einer sterilen Mikrotiterplatte werden mit je 50 µl
PBS-Puffer gefüllt. Mit sterilen Zahnstochern werden nun
Proben der Bakterienkolonien von der Agarplatte in den Vertie
fungen suspendiert. Zugabe von je 50 µl 100% Ethanol in die
Vertiefungen, die suspendierte Kolonienproben enthalten. Mi
schen. Je 10 µl der so fixierten Proben pro Reaktionsfeld des
Hybridisierungs-Objektträgers verteilen (z. B. Paul Marienfeld
KG, Bad Mergentheim, Deutschland; Art. Nr. 1215130 - Objekt
träger mit 6 Reaktionsfeldern) und 10 min bei 46°C auftrock
nen lassen. 6 verschiedene fixierte Kolonien können auf einem
der oben genannten Objektträger aufgebracht und gleichzeitig
untersucht werden.
Nach Auftrocknung der Proben muß der Objektträger für je 3 Mi
nuten in 50%, 70% und 100% Ethanol inkubiert werden. Nach dem
Trocknen wird jedes der mit einer Probe einer fixierten Kolo
nie versehenen Reaktionsfelder mit je 10 µl Hybridisierungslösung
(= 12.5 ng PAE1-CY3 und 50 ng PAE2-Fluorescein in in Hy
bridisierungspuffer (0.9 M NaCl, 0.01 M Tris/HCl (pH 7.2-8.0),
0.01% SDS, 60% Formamid)) überschichtet und für 90 Minu
ten in einer geschlossenen Kammer unter äquimolarer Atmosphäre
(z. B. Kammer enthält Tissue, das mit 2 ml des Hybridisierungs
puffers getränkt ist) bei 46°C inkubiert. Daraufhin wird die
Hybridisierungslösung mit auf 48°C vorgewärmter Waschlösung
(14 mM NaCl, 0.01 M Tris/HCl, 0.01% SDS, 5 mM EDTA (pH 8.0)) vom
Objektträger gespült und dieser in 50 ml Waschlösung für 15
Minuten bei 48°C inkubiert, um ungebundene Sonde zu entfer
nen. Objektträger kurz vorsichtig mit destilliertem Wasser ab
spülen und trocknen lassen. Objektträger mit Antifading-Me
dium betropfen (z. B. Citifluor AF1, Citifluor Ltd., London)
und mit Deckglas bedecken. Zur Detektion der Signale werden
die einzelnen Reaktionsfelder im Epifluoreszenzmikroskop unter
Anregung mit blauem und grünem Licht (ausgestattet mit Fluo
reszenzfiltern für Fluorescein und Rhodamin) bei 400- bis
1000facher Vergrößerung untersucht. Zellen von Pseudomonas
aeruginosa fluoreszieren bei blauer Anregung grün und bei grü
ner Anregung rot.
Mucusprobe wird in 100-1000 µl PBS-Puffer (pH 7,2-7,4)
eingebracht und mit 100-1000 µl absolutem Ethanol gemischt
und mindestens 15 Minuten bei 4°C inkubiert. Fixierte Mucus
probe auf Reaktionsfeld des Hybridisierungs-Objektträgers ver
teilen (z. B. Paul Marienfeld KG, Bad Mergentheim, Deutschland;
Art. Nr. 1215130 - Objektträger mit 6 Reaktionsfeldern) und 10 min
bei 46°C auftrocknen lassen. 6 unterschiedliche Proben
können auf einem der oben genannten Objektträger aufgebracht
und gleichzeitig untersucht werden.
Der Objektträger muß für je 3 Minuten in 50%, 70% und 100% Et
hanol inkubiert werden. Nach dem Trocknen wird jedes der mit
einer Probe versehenen Reaktionsfelder mit je 10 µl Hybridi
sierungslösung (= 12.5 ng PAE1-CY3 und 50 ng PAE2-Fluorescein
in in Hybridisierungspuffer (0.9 M NaCl, 0.01 M Tris/HCl (pH
7.2-8.0), 0.01% SDS, 60% Formamid)) überschichtet und für 90
Minuten in einer geschlossenen Kammer unter äquimolarer Atmo
sphäre (z. B. Kammer enthält Tissue, das mit 2 ml des Hybridi
sierungspuffers getränkt ist) bei 46°C inkubiert. Daraufhin
wird die Hybridisierungslösung mit auf 48°C vorgewärmter
Waschlösung (14 mM NaCl, 0.01 M Tris/HCl, 0.01% SDS, 5 mM EDTA
(pH 8.0)) vom Objektträger gespült und dieser in 50 ml Waschlö
sung für 15 Minuten bei 48°C inkubiert, um ungebundene Sonde
zu entfernen. Objektträger kurz vorsichtig mit destilliertem
Wasser abspülen und trocknen lassen. Objektträger mit Antifa
ding-Medium betropfen (z. B. Citifluor AF1, Citifluor Ltd.,
London) und mit Deckglas bedecken. Zur Detektion der Signale
werden die einzelnen Reaktionsfelder im Epi
fluoreszenzmikroskop unter Anregung mit blauem und grünem
Licht (ausgestattet mit Fluoreszenzfiltern für Fluorescein und
Rhodamin) bei 400- bis 1000facher Vergrößerung untersucht.
Zellen von Pseudomonas aeruginosa fluoreszieren bei blauer An
regung grün und bei grüner Anregung rot.
Claims (17)
1. Mittel zum Nachweis von Pseudomonas aeruginosa,
dadurch gekennzeichnet, daß
es zumindest zwei Sonden mit je zumindest zehn aufeinanderfolgenden Nukleotiden der nachfolgenden zwei Sequenzen ent hält:
PAE1: 5'-tca ctc cgt ggt aac cgt ccc cct tgc ggt tag act agc tac ttc tg-3'
PAE2: 5'-tct cct tag agt gcc cac ccg agg tgc tgg taa cta ag-3'
die je in Kombination von zumindest zwei dieser Sequenzen zum spezifischen Nachweis von Ps. aeruginosa geeignet sind und/oder zumindest ein oder zwei Derivate dieser Sequenzen, bei denen ein, zwei oder drei der Nukleotide an einem oder beiden Rändern der Sonde und/oder ein oder zwei Nukleotide im Inneren der Sonde deletiert oder durch ein anderes Nukleotid ersetzt sind, wobei die spezifische Bindung an die DNA oder RNA von Ps. aeruginosa beibehalten bleibt.
es zumindest zwei Sonden mit je zumindest zehn aufeinanderfolgenden Nukleotiden der nachfolgenden zwei Sequenzen ent hält:
PAE1: 5'-tca ctc cgt ggt aac cgt ccc cct tgc ggt tag act agc tac ttc tg-3'
PAE2: 5'-tct cct tag agt gcc cac ccg agg tgc tgg taa cta ag-3'
die je in Kombination von zumindest zwei dieser Sequenzen zum spezifischen Nachweis von Ps. aeruginosa geeignet sind und/oder zumindest ein oder zwei Derivate dieser Sequenzen, bei denen ein, zwei oder drei der Nukleotide an einem oder beiden Rändern der Sonde und/oder ein oder zwei Nukleotide im Inneren der Sonde deletiert oder durch ein anderes Nukleotid ersetzt sind, wobei die spezifische Bindung an die DNA oder RNA von Ps. aeruginosa beibehalten bleibt.
2. Mittel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Derivat eine Sonde mit zumindest 12-26 aufeinander
folgenden Nukleotiden ist.
3. Mittel nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Derivat eine Sonde mit 14-22, bevorzugt 18 aufeinan
derfolgenden Nukleotiden ist.
4. Mittel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Sonde eine Kombination der nachfolgenden zwei Nukleo tidsequenzen eingesetzt wird:
gt aac cgt ccc cct tgc g
gt gcc cac ccg agg tgc t.
als Sonde eine Kombination der nachfolgenden zwei Nukleo tidsequenzen eingesetzt wird:
gt aac cgt ccc cct tgc g
gt gcc cac ccg agg tgc t.
5. Mittel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet, daß
es die komplementäre Sequenz der Sonden umfaßt.
6. Mittel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet, daß
es spezifisch zu Sequenzen der 16S rRNA von Ps. aeruginosa
komplementär ist.
7. Mittel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Sonden eine Markierung aufweisen.
8. Mittel nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Markierung eine radioaktive Markierung, Fluoreszenzmar
kierung, Digoxigeninmarkierung, Peroxidasemarkierung oder
Biotin-Markierung ist.
9. Mittel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet, daß
es an eine Festphasenmatrix gebunden vorliegt.
10. Mittel nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Sonden chemisch modifiziert vorliegen.
11. Mittel nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Basen an PNA gebunden vorliegen.
12. Verwendung eines Mittels nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, welches zumindest die zwei Sonden
PAE1 und PAE2 oder Derivate hiervon nach einem oder mehre
ren der vorhergehenden Ansprüche enthält, zum spezifischen
Nachweis von Ps. aeruginosa.
13. Verfahren zum spezifischen Nachweis von Ps. aeruginosa mit
den nachfolgenden Verfahrensschritten:
Inkontaktbringen der DNA oder der RNA einer auf die Anwe senheit von Ps. aeruginosa zu untersuchenden Probe mit zu mindest den zwei Sonden PAE1 und PAE2 und/oder ihren Deri vaten nach einem der vorhergehenden Ansprüche und Nachweis der Hybridisierung der Sonden mit der RNA oder der DNA der Probe, um das Vorliegen von Ps. aeruginosa spezifischer DNA- und/oder RNA-Sequenzen aufzuzeigen.
Inkontaktbringen der DNA oder der RNA einer auf die Anwe senheit von Ps. aeruginosa zu untersuchenden Probe mit zu mindest den zwei Sonden PAE1 und PAE2 und/oder ihren Deri vaten nach einem der vorhergehenden Ansprüche und Nachweis der Hybridisierung der Sonden mit der RNA oder der DNA der Probe, um das Vorliegen von Ps. aeruginosa spezifischer DNA- und/oder RNA-Sequenzen aufzuzeigen.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Inkontaktbringen unter stringenten Bedingungen erfolgt.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Sonden als Vorwärts- und Rückwärts-Primer für eine PCR-
Reaktion eingesetzt werden, um den Bereich zwischen den Son
den auf dem Gen für die rRNA zu vervielfältigen, und nach
folgender Nachweis des vervielfältigten, für Ps. aeruginosa
spezifischen Bereichs der rRNA.
16. Kit,
dadurch gekennzeichnet, daß
es zumindest ein Mittel nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche aufweist.
17. Festphasenmatrix,
dadurch gekennzeichnet, daß
sie zumindest eine der Sonden, wie sie in einem der
Ansprüche 1-7 definiert sind, an die Matrix gebunden
aufweist.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19941359A DE19941359C2 (de) | 1999-08-31 | 1999-08-31 | Schneller, hochspezifischer Nachweis von Pseudomonas aeruginosa durch Mehrfachsondendetektion |
EP00956495A EP1208237A2 (de) | 1999-08-31 | 2000-08-29 | Schneller, hochspezifischer nachweis von pseudomonas aeruginosa durch mehrfachsondendetektion |
YU24002A YU24002A (sh) | 1999-08-31 | 2000-08-29 | Sredstvo sa višestrukim probama i postupak za brzu i visoko specifičnu detekciju pseudomonas aeruginosa |
AU68415/00A AU6841500A (en) | 1999-08-31 | 2000-08-29 | Rapid, highly specific detection method for pseudomonas aeruginosa using multi-probe detection |
PCT/EP2000/008418 WO2001016363A2 (de) | 1999-08-31 | 2000-08-29 | Schneller, hochspezifischer nachweis von pseudomonas aeruginosa durch mehrfachsondendetektion |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19941359A DE19941359C2 (de) | 1999-08-31 | 1999-08-31 | Schneller, hochspezifischer Nachweis von Pseudomonas aeruginosa durch Mehrfachsondendetektion |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19941359A1 DE19941359A1 (de) | 2001-03-01 |
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ID=7920244
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19941359A Expired - Fee Related DE19941359C2 (de) | 1999-08-31 | 1999-08-31 | Schneller, hochspezifischer Nachweis von Pseudomonas aeruginosa durch Mehrfachsondendetektion |
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AU (1) | AU6841500A (de) |
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