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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachweis von Escherichia
coli in einer Probe, welches umfasst, Amplifizieren der in einer
Probe befindlichen Nukleinsäure
mit einem Satz von hierin beschriebenen Nukleinsäuren und Erfassen eines Amplifikationsprodukts,
wobei die Bildung eines Amplifikationsprodukts einen Hinweis auf
die Anwesenheit von Escherichia coli in der Probe gibt. Außerdem betrifft
die vorliegende Erfindung ebenfalls den Satz von Nukleinsäuren, der
bei der selektiven Amplifikation von E. coli DNA nützlich ist.
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Herkömmliche
Verfahren zum Erfassen von Mikroorganismen in einer Probe beruhen
auf zeitaufwendigem Wachstum in Kulturmedien, gefolgt durch Isolation
und biochemischer oder serologischer Identifikation. Der gesamte
Vorgang benötigt
gewöhnlich
24–48
Stunden. Zahlreiche Verfahren für
einen schnellen Nachweis von Mikroorganismen wurden kürzlich entwickelt,
einschließlich
miniaturisierter biochemischer Analysen, Antikörper- und DNA basierende Tests
und modifizierter herkömmlicher
Assays. Einer der Nachteile der gegenwärtig verfügbaren Verfahren besteht jedoch
darin, dass die meisten von jenen nicht eine Vielfalt verschiedener
E. coli-Stämme
erfassen können,
sondern lediglich auf gewisse spezifische konzentriert sind.
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Der
Nachweis des Mikroorganismus Escherichia coli in Wasser oder Nahrung
wurde als Hinweis auf die mögliche
Anwesenheit von enterischen bzw. den Darm besiedelnden Pathogenen
angesehen. Tatsächlich sind
bestimmte E. coli-Stämme
selbst pathogen. Eine schnelle und genaue Identifikation von E.
coli erscheint somit für
die öffentliche
Gesundheitspflege wichtig.
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Folglich
besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung im Bereitstellen
eines schnellen und verlässlichen
Verfahrens zum Nachweisen von E. coli in einer Probe, das die Nachteile
des Standes der Technik beseitigt.
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Diese
Aufgabe wurde durch Bereitstellen spezifischer Nukleinsäuresequenzen
zum Nachweis von Escherichia coli gelöst. Folglich weist, gemäß einer
Ausführungsform,
die vorliegende Erfindung einen Satz Nukleinsäuren auf, der eine erste Nukleinsäure, die
die SEQ ID No. 1 oder 3 umfasst, und eine zweite Nukleinsäure, die
die SEQ ID No. 2 oder 4 umfasst, wobei jede Nukleinsäure eine
Länge von
18–40
Nukleotiden aufweist. Jene Nukleinsäuren können als PCR-Primer zum Nachweis
von E. coli verwendet werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
umfasst die erste Nukleinsäure
SEQ ID No. 1, die zweite Nukleinsäure SEQ ID No. 2 und jede Nukleinsäure weist
eine Länge
von 18–40
(bspw. 18–30)
Nukleotiden auf. Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
umfasst die erste Nukleinsäure
SEQ ID No. 3, die zweite Nukleinsäure SEQ ID No. 4 und jede Nukleinsäure weist
eine Länge
von 24–40
(bspw. 24–32)
Nukleotiden auf.
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Gemäß noch einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
liegen die Nukleinsäuren
wie durch SEQ ID No. 1 bis 4 festgelegt vor.
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In
einer anderen Ausführungsform
weist die Erfindung eine Nukleinsäure auf, die durch Amplifikation einer
Nukleinsäurematrize
von Escherichia coli mit einem stromaufwärts Primer, umfassend SEQ ID
No. 1 oder 3, und einem stromabwärts
Primer, umfassend SEQ ID No. 2 oder 4, erhalten wird, wobei jeder
Primer eine Länge
von 18–40
Nukleotiden aufweist. Das Amplifikationsprodukt kann als eine Hybridisierungssonde
für einen
E. coli Nachweis verwendet werden. Gemäß einer Ausführungsform
umfasst der stromaufwärts
Primer SEQ ID No. 1 oder liegt als SEQ ID No. 1 vor, umfasst der
stromabwärts
Primer SEQ ID No. 2 oder liegt als SEQ ID No. 2 vor und jeder Primer
ist 18–40,
vorzugsweise 18–30
Nukleotide, lang. Gemäß noch einer
anderen Ausführungsform
umfasst der stromaufwärts
Primer SEQ ID No. 3 oder liegt als SEQ ID No. 3 vor, umfasst der
stromabwärts
Primer SEQ ID No. 4 oder liegt als SEQ ID No. 4 vor und jeder Primer
weist eine Länge
von 24–40,
vorzugsweise 24–32
Nukleotide, auf.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
weist diese Erfindung eine Nukleinsäure auf, die eine Länge von
26–1000,
vorzugsweise 26–500,
26–200
oder 26–50
Nukleotide aufweist, die irgendeine von SEQ ID No. 5, 6, 7 oder
8 oder deren komplementären
Sequenzen umfasst. Die Nukleinsäure
kann einfach als SEQ ID No. 5, SEQ ID No. 6, SEQ ID No. 7 oder SEQ
ID No. 8 oder deren komplementären
Sequenzen vorliegen. Diese Nukleinsäuren können als Hybridisierungssonden
zum Nachweis von E. coli verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls ein Verfahren zum Nachweis
von Escherichia coli bereit, bei dem zwei oder mehrere der vorstehend
beschriebenen Nukleinsäuren verwendet
werden. Das Verfahren umfasst (1) Bereitstellen einer Probe, bspw.
einer biologischen Probe, die eine Nukleinsäure von einem unbekannten Mikroorganismus
aufweist, (2) Amplifizieren der Nukleinsäure mit einem stromaufwärts Primer,
der SEQ ID No. 1 oder 3 umfasst, und einem stromabwärts Primer,
der SEQ ID No. 2 oder 4 umfasst, wobei jeder Primer eine Länge von
18–40
Nukleotiden aufweist, und (3) Nachweisen eines Amplifikationsprodukts.
Der Nachweis eines erwarteten Amplifikationsprodukts gibt einen
Hinweis auf die Anwesenheit von Escherichia coli.
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Gemäß einer
Ausführungsform
umfasst der Nachweisschritt ein Hybridisieren des Amplifikationsprodukts
an eine Nukleinsäuresonde,
die mit einer Länge
von 26–1000
(bspw. 26–500,
26–200
oder 26–50)
Nukleotiden vorliegt, und SEQ ID No. 5, 6, 7 oder 8 oder deren komplementären Sequenzen
umfasst.
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Weiterhin
liegt im Umfang dieser Erfindung ein Kit zum Nachweis von E. coli.
Der Kit umfasst eine oder mehrere der vorstehend beschriebenen Nukleinsäuren. Er
kann andere Bestandteile, wie beispielsweise eine DNA-Polymerase,
einen PCR-Puffer oder einen festen Träger umfassen, auf dem eine
oder mehrere der vorstehend beschriebenen Sonden immobilisiert vorliegen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein schnelles, genaues und empfindliches
Verfahren zum Nachweis von E. coli bereit. Insbesondere wird eine
Nukleinsäurematrize
einer Probe, die verdächtigt
wird E. coli zu beinhalten, mit einem Paar von E. coli spezifischen
Primern amplifiziert. Nicht beschränkende Beispiele für derartige
Proben stellen Nahrungsmaterial oder Wasser oder von einem Patienten
dar. Das Amplifikationsprodukt wird, wenn eines vorliegt, sowohl
durch Gelelektrophorese als auch Färbung, bspw. Ethidiumbromid,
oder durch Sondenhybridisierung nachgewiesen. Der Nachweis eines
erwarteten Amplifikationsprodukts gibt einen Hinweis auf die Anwesenheit
von E. coli in der Probe.
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Die
Nukleinsäurematrize
kann DNA (bspw. ein genomisches Fragment oder ein Restriktionsfragment) oder
RNA in einer gereinigten oder nicht gereinigten Form sein.
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Erfindungsgemäß werden
E. coli spezifische Primer bereitgestellt, die von der Nukleotidsequenz
zwischen 81889 und 83238 des E. coli Genoms (GenBank Zugangsnummer
AP002562) ausgewählt
wurden. Dieser Bereich umfasst drei offene Leseraster (ORFs), d.h.
ECs3458, ECs3459 und ECs3460, die drei hypothetische Proteine mit
unbekannten Funktionen kodieren. Die gegenwärtigen Erfinder haben nun festgestellt,
dass die DNA-Sequenz in diesem Bereich in sowohl pathogenen als
auch nicht-pathogenen E. coli Gruppen konserviert vorliegt, was
sie zu einem geeigneten Mittel für
einen Nachweis von E. coli im allgemeinen, d.h. eine Vielfalt unterschiedlicher
Stämme
umfassend, machen sollte.
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In
einem der ausgewählten
Primerpaare liegt der Vorwärts-Primer
als ein 24 Oligonukleotid N1 (5'-TGAATGCGCAAGCTGAAAAAGTAG-3'; SEQ ID No. 3, die
den Nukleotiden 82568–82591
der GenBank Zugangsnummer AP002562 entspricht), vor und der Rückwärts-Primer
liegt als ein anderes 24 Oligonukleotid N2 (5'-ACGCCGTTAGGTGTATTGATTGTG-3'; SEQ ID No. 4, die
einer komplementären
Sequenz der Nukleotide 83075–83052
von GenBank Zugangsnummer AP002562 entspricht), vor.
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In
einem anderen ausgewählten
Primerpaar liegt der Vorwärts-Primer
(SEQ ID No. 1) als ein 18 Oligonukleotid vor, das an dem 3'-Ende von N1 angeordnet
ist, und in ähnlicher
Weise liegt der Rückwärts-Primer (SEQ
ID No. 2) als ein 18 Oligonukleotid an dem 3'-Ende von N2 angeordnet vor. Eine GenBank-Suche
zeigte an, dass jene zwei Primer E. coli spezifisch sind.
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In
zwei zusätzlichen
Beispielen wird SEQ ID No. 1 mit SEQ ID No. 4 gepaart und SEQ ID
No. 2 wird mit SEQ ID No. 3 gepaart.
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Gewöhnlich weist
ein Primer eine Länge
(PCR Application Manual, Boehringer Mannheim, 1995, Seite 37) von
14–40
Nukleotiden auf. In dieser Erfindung können Primer, die SEQ ID No.
1, 2, 3 oder 4 umfassen, und eine Länge von 18–40 (bspw. 18–32) Nukleotiden
aufweisen zum Amplifizieren einer E. coli-Matrize verwendet werden.
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E.
coli Sequenzen können
entweder an das 5'-Ende
oder das 3'-Ende
von SEQ ID No. 1, 2, 3 oder 4 angefügt werden, wobei an das 5'-Ende von SEQ ID
No. 1, 2, 3 oder 4 nicht-E. coli Sequenzen angefügt werden können. Beispielhaft für eine nicht-E.
coli Sequenz ist eine Sequenz, die eine Restriktionsstelle umfasst, welche
dazu verwendet werden kann ein Klonieren des Amplifikationsprodukts
zu fördern.
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Die
vorliegende Erfindung weist ebenfalls vier E. coli spezifische Sonden
auf, die aus dem mit den vorstehend beschriebenen Primern N1 und
N2 amplifizierten Bereich, ausgewählt wurden.
- (a)
Von dem Sense-Strang der amplifizierten Nukleinsäuresequenz:
N1-1: 5'-AATACATAACAGAAACCTGAAACACAA-3' (SEQ ID No. 5),
die den Nukleotiden 82618–82644
der GenBank Zugangsnummer AP002562 entspricht; und
N1-2: 5'-AAAACACCTCTTCCTGCGATTTCTCAC-3' (SEQ ID No. 6),
die den Nukleotiden 82758–82784 von
der Genbank Zugangsnummer AP002562 entspricht.
- (b) Von dem Antisense-Strang der amplifizierten Nukleinsäuresequenz:
N2-1:
5'-ATTTTACCTCTTGTCTTCCCGTCTTGG-3' (SEQ ID No. 7),
die eine komplementäre
Sequenz der Nukleotide 82894–82868
der GenBank Zugangsnummer AP002562 ist, und
N2-2: 5'-GTTATGTATTGCTGCTGTTTGCGGCG-3' (SEQ ID No. 8),
die eine komplementäre
Sequenz der Nukleotide 82626–82602
der GenBank Zugangsnummer AP002562 ist.
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N1-1,
N1-2, N2-1, N2-2 und längere
Sonden, die N1-1, N1-2, N2-1 oder N2-2 umfassen und eine Länge von
26–1000
(bspw. 10–500,
10–200
und 10–50)
Nukleotiden aufweisen, können
jeweils durch Hybridisieren an eine nicht amplifizierte E. coli
Nukleinsäure
oder eine mit den vorstehend beschriebenen Primerpaaren amplifizierte
E. coli Nukleinsäure
zum Nachweisen von E. coli verwendet werden. Das vorstehend beschriebene
Amplifikationsprodukt stellt beispielsweise eine von derartigen
Sonden dar. Eine GenBank-Suche zeigte an, dass die mit den Primern
N1 und N2 amplifizierte Nukleinsäuresequenz
spezifisch für
E. coli ist.
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Die
Sonden können
an der Oberfläche
eines festen Trägers,
wie beispielsweise einer Membran (einer Nylon-Membran oder einer
Nitrocellulose-Membran), einem Glas oder einem Kunststoffpolymer
immobilisiert werden. Die Sondenimmobilisierung an eine Membran
kann durch herkömmliche
Mittel, wie beispielsweise Backen bei 80°C oder UV-Vernetzen erreicht werden. Die Sonden
können
ebenfalls an ein Material (bspw. Polylysin), das auf die Oberfläche eines
Glases beschichtet wurde, kovalent gebunden werden. Außerdem wurde kürzlich ein
neues Verfahren zum Immobilisieren von Sonden an ein Kunststoffpolymer
entwickelt. Siehe US-Anmeldung Seriennr. 09/906,207. Alternativ
können
die Sonden an bestimmten Positionen auf dem festen Substrat de novo
synthetisiert werden. Siehe Schena, et al., Science, 270 (1995),
467; Kozal, et al., Nature Medicine, 2 (7) (1996), 753; Cheng, et
al., Nucleic Acids Res., 24 (2) (1996); 380; Lipshutz, et al., Bio
Techniques 19 (3), (1995), 442; Pease, et al., Proc. Natl. Acad.
Sci., USA 91 (1994), 5022; Fodor, et al., Nature 364 (1993), 555
und Fodor et al., WO 92/10092.
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Ein
vorstehend beschriebenes Ziel-Amplifikationsprodukt kann dadurch
nachgewiesen werden, dass es an eine immobilisierte Sonde gebunden
wird. Um einen Nachweis zu fördern,
kann ein markiertes Amplifikationsprodukt mit einem markierten Amplifikationsprimer
erzeugt werden. Alternativ kann das Markieren chemisch oder enzymatisch
nach der Amplifikation ausgeführt
werden. Beispielhaft umfassen Markierungsreagenzien, sind jedoch
nicht beschränkt
auf, ein Fluoreszenzmolekül
(bspw. Fluorescein und Rhodamin), ein radioaktives Isotop (bspw. 32P und 125I), eine
kolorimetrisches Reagenz und ein chemilumineszierendes Reagenz.
Biotin und Digoxigenin werden häufig
zum kolorimetrischen Nachweis auf einer Membran oder einem Kunststoffpolymer
verwendet. Fluoreszenzmarker, wie beispielsweise Cy3 und Cy5, werden
weithin zum Nachweis auf einem Glas verwendet. Zusätzlich können künstliche
Markierungsschwänze
bzw. Taggingschwänze
(bspw. ein Protein oder dessen Antikörper) an das 5'-Ende der Primer
oder an eines der Enden der Sonden konjugiert werden. Siehe Stetsenko
und Gait, J. Org. Chem. 65 (16) (2000), 4900.
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Die
Spezifität
des erfindungsgemäßen Nachweisverfahrens
für E.
coli ist unerwartet hoch. Es werden mit den ausgewählten Primern
lediglich E. coli-Matrizen amplifiziert und es findet keine Amplifikation
von Nukleinsäurematrizen
von anderen Bakterien, wie beispielsweise Salmonella spp., Shigella
spp., Enterobacter aerogenes, Citrobacter freundii, Klebsiella pneumoniae,
Staphylococcus aureus, Listeria monocytogenes, Vibrio parahaemolyticus,
Bacillus cereus und Streptococcus aglactiae (siehe nachfolgendes
Beispiel 1), stellt. Am überraschensten
ist die Fähigkeit
der ausgewählten
Primer eine E. coli-Matrize
von einer Shigella spp. Matrize zu unterscheiden, was im Stand der
Technik bisher nicht erreicht wurde (cf. Hellyer et al., US-P-6,207,818).
Außerdem
wird die Amplifikation einer E. coli-Matrize durch die Anwesenheit
von Nukleinsäurematrizen
anderer Bakterien (siehe nachfolgendes Beispiel 3) oder Verunreinigungen
in einer rohen Probe (siehe nachfolgendes Beispiel 4) nicht beeinflusst.
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Die
Empfindlichkeit des erfindungsgemäßen Nachweisverfahrens für E. coli
ist ebenfalls unerwartet hoch. Insbesondere können 1 ng und sogar 1 fg einer
genomischer DNA von E. coli nach 20 beziehungsweise 30 Amplifikationszyklen
auf einem Agarosegel (siehe nachfolgendes Beispiel 2) nachgewiesen
werden.
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Eine
Hybridisierung, die auf eine PCR-Amplifikation folgt, erhöht weiterhin
die Empfindlichkeit 5–50-fach
(siehe nachfolgendes Beispiel 5). In der Tat kann gemäß der erfindungsgemäßen Lehre
genomische DNA von E. coli, die einem Extrakt aus 1 ml einer 1 cfu/ml
Kultur äquivalent
ist (siehe nachfolgende Beispiele 2 und 5), nachgewiesen werden.
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Ebenfalls
innerhalb des Umfangs dieser Erfindung liegt die Verwendung von
vorstehend beschriebenen E. coli spezifischen Sequenzen in Kombination
mit anderen Spezies-spezifischen Nukleinsäuresequenzen zur gleichzeitigen
Identifikation mehrerer Mikroorganismen.
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Weiterhin
sind an Positionen, an denen einzelne Nukleotidpolymorphismen auftreten,
Nukleotidänderungen
in den in dieser Erfindung beschriebenen Primern und Sonden gestattet.
Da einzelne Nukleotidpolymorphismen mit einem bestimmten Genotyp
oder Phänotyp
assoziiert sein können,
können
diese Primer und Sonden dazu verwendet werden unterschiedliche E.
coli-Stämme
zu unterscheiden und zu klassifizieren.
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Die
nachfolgenden Beispiele sind lediglich zur Erläuterung ausgelegt und nicht,
um den Rest der Offenbarung in irgendeiner, wie auch immer gestalteten
Weise zu beschränken.
Es wird angenommen, dass ein Fachmann, basierend auf der hierin
erfolgten Beschreibung, ohne weitere ausführliche Darstellung die vorliegende
Erfindung bis zu deren weitesten Umfang verwenden kann.
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Beispiel 1:
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Amplifikation und Nachweis
von Escherichia coli unter Verwendung spezifischer Oligonukleotidprimer
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(1) Bakterienstämme
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Alle
in diesem Beispiel verwendeten Bakterienstämme sind in der nachfolgenden
Tabelle 1 aufgeführt. Die
verwendeten Escherichia coli-Stämme
schließen
nicht-pathogene und pathogene Subtypen, wie beispielsweise ETEC-,
EIEC-, EPEC-, EAggEC- und EHEC-Stämme, ein.
Getestete nicht E. coli Bakterien schließen einige coliforme Bakterien
und verbreitete, von Nahrungsmitteln stammende, pathogene Bakterien
ein. Diese Bakterienstämme
wurden von verschiedenen Quellen, wie beispielsweise dem Culture
Collection und Research Center (CCRC), Hsin-Chu, Taiwan; dem National
Laboratory für
Food and Drungs (NLFD), Taipei, Taiwan; der American Type Culture
Collection (ATCC), Rockville, MD, USA; dem United States Department
of Agriculture (USDA), Washington, DC, USA; dem Center of Vaccine
Development (CVD), University of Maryland, Baltimore, MD, USA und
der Pingtung University of Technology (PT), Pingtung, Taiwan erhalten.
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Eine Öse von Teststämmen wurde
auf einem Luria-Bertani Agar (LB, 0,5% Hefeextrakt, 1% Trypton, 0,5%
NaCl, 1,5–2%
Agar) ausgestrichen und über
Nacht (14 Std.) bei 37°C
inkubiert. Eine Einzelkolonie wurde gepickt und in 10 ml sterile
LB-Brühe
inokuliert. Die Kultur wurde über
Nacht bei 37°C
inkubiert. Die Kolonie- bildende Einheit (cfu) wurde nach seriellen
Verdünnungen
berechnet und bakterielle genomische DNA wurde wie nachfolgend beschrieben
präpariert.
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(2) Herstellung bakterieller
genomischer DNA
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Genomische
DNA wurde aus 1 ml einer bakteriellen Übernachtkultur präpariert.
Die Zellen wurden durch Zentrifugation bei 6.000 g für 5 Minuten
geerntet und in 50 ml STET-Puffer
(0,1 M NaCl, 10 mM Tris-HCl, pH-Wert 8.0, 1 mM EDTA, 0,05 mg Lysozym
und 5% Triton X-100) resuspendiert. Die Zellen wurden anschließend an
eine Inkubation von 15 Minuten bei 37°C, gefolgt durch 10 Minuten
Kochen lysiert. Der DNA-haltige Überstand
wurde nach 5 Minuten des Zentrifugierens grob von dem Zellschrott
getrennt. Die genomische DNA wurde durch Behandlung mit Phenol/Chloroform
(1:1) und Zentrifugation bei 10.000 g für 10 Minuten weiter gereinigt.
Die obere Schicht des Extraktionsgemisches, ca. 40 ml, wurde in
ein neues Eppendorfröhrchen überführt und
war bereit, um amplifiziert zu werden.
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(3) Amplifikation und
Nachweis bakterieller genomischer DNA mit spezifischen Oligonukleotidprimern
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50 μl eines Amplifikationsreaktionsgemisches
umfasst 5 ml 10 X Taq DNA Polymerasepuffer, 5 ml 25 mM MgCl2, 4 ml mM dNTPs (Promega, Madison, WI, USA)
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Tabelle
1 Bakterienstämme
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1 μl von dem
20 μM Oligonukleotidprimer
N1, 1 μl
von dem 20 μM
Oligonukleotidprimer N2, 1 μl
DNA Matrize, 0,1 E Taq DNA Polymerase (Promega, Madison, WI, U.S.A.)
und sterilisiertes dH2O.
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Die
Amplifikation wurde unter Verwendung von Peltier-Effekt thermalen
Zyklisiereinrichtungen (PTC-100, MJ Research Inc., MA, U.S.A.) wie
folgt ausgeführt:
95°C für 2 Minuten,
30 Zyklen von 95°C
für 40 s,
55°C für 40 s,
72°C für 40 s und
einer Enderstreckung bei 72°C
für 6 Minuten.
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Alle
amplifizierten Produkte (50 μl)
wurden durch eine Elektrophorese auf einem 2% Agarosegel in TAE-Puffer
(40 mM Tris, 20 mM Natriumacetat, 2 mM EDTA, pH-Wert mit Eisessig
eingestellt) analysiert und mit Ethidiumbromid gefärbt.
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Die
experimentellen Ergebnisse, die in Tabelle 2 zusammengefasst sind,
zeigen, dass die ausgewählten
Oligonukleotidprimer hoch spezifisch für einen Nachweis von E. coli
sind. Das erwartete amplifizierte Produkt (Molekulargewicht von
500 bp) konnte lediglich für
alle 64 E. coli-Spezies, einschließlich von 8 nicht-pathogenen
und 56 pathogenen Subtypen oder Serotypen nachgewiesen werden. Es
wurde für
die anderen 68 Bakterienstämme
kein Amplifikationsprodukt beobachtet. Insbesondere fand keine Kreuzreaktion
zwischen E. coli und den getesteten 4 Shigella spp.-Stämmen statt,
was hinsichtlich der vorstehend beschriebenen auf PCR-Gel basierenden
Verfahren unerwartet war.
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Beispiel 2:
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Nachweisempfindlichkeit
der PCR Gelansalyse
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(1) Bakterielle genomische
DNA-Menge, die für
30 thermale PCR-Zyklen erforderlich ist
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Die
Nachweisempfindlichkeit des PCR-Gelanalyseverfahrens wurde durch
Titrieren der für
eine Amplifikation erforderlichen Menge genomischer DNA bestimmt.
E. coli-DNA wurde extrahiert und unter Verwendung des QIAamp DNA
Mini-Kits (QIAGEN, Hilden, Germany) gereinigt. Die Quantifizierung
der gereinigten genomischen DNA wurde durch das elektrophoretische
Agarosegelverfahren durchgeführt.
Der auf das gleiche Agarosegel geladene DNA-Marker (Gene Mark, Taiwan,
R. O. C.) wurde als eine Referenz zur Quantifizierung verwendet.
Abgesehen von der in dem Amplifikationsreaktionsgemisch befindlichen
DNA-Matrize waren alle Bestandteile, wie in Beispiel 1, Abschnitt
3, die gleichen. Die getestete genomische DNA-Menge lag in dem Bereich
von 100 ng bis 0,1 fg. Nach Amplifikation unter Verwendung des ausgewählten Oligonukleotidprimerpaars
wurde unerwarteterweise so wenig wie 1 fg genomischer DNA von E.
coli nachgewiesen.
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(2) Bakterielle genomische
DNA-Menge, die für
20 thermale PCR-Zyklen erforderlich ist
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Eine
geringere Zyklenanzahl für
die Amplifikationsreaktion bedeutet, dass für einen Nachweis von E. coli
weniger Zeit benötigt
wird. Zwanzig Amplifikationszyklen könnten gegenüber dreizig Amplifikationszyklen ungefähr 30 Minuten
einsparen und die Nachweisempfindlichkeit sollte für diesen
Zweck eines Nachweises von E. coli in der Lebensmittelindustrie
hoch genug sein. Somit wurde versucht die Nachweisgrenzen von genomischer
DNA und lebenden Zellen (cfu, siehe nachfolgenden Abschnitt 3),
die für
20 Amplifikationszyklen erforderlich sind, zu bestimmen.
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Tabelle
2 Nachweis
von Escherichia coli unter Verwendung spezifischer Oligonukleotidprimer
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Die
Amplifikation wurde, wie in Abschnitt 1 dieses Beispiels beschrieben,
ausgeführt,
abgesehen davon, dass 20 Amplifikationszyklen statt 30 Zyklen ausgeführt wurden.
Die Menge der getesteten genomischen DNA lag in dem Bereich von
100 ng bis 0,1 fg. Es wurde unerwarteterweise so wenig wie 1 ng
genomischer DNA von E. coli nachgewiesen.
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(3) Anzahl von Bakterienzellen,
die für
20 thermale PCR-Zyklen erforderlich sind
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Eine Übernachtkultur
pathogener E. coli O157:H7 (H Typ, CCRC 14825) wurde in LB-Brühe bei 37°C gezüchtet und
die Zellkonzentration, die Kolonie-bildende Einheit/ml (cfu/ml)
wurde bestimmt. Es wurde genomische DNA aus 1 ml einer 109 cfu/ml Kultur extrahiert und bis zu Konzentrationen
seriell verdünnt,
die Extrakten von 1 ml von 0–107 cfu/ml Kulturen glichen. Die Amplifikation
wurde, wie in Abschnitt 2 dieses Beispiels beschrieben, ausgeführt. Es
wurde unerwarteterweise E. coli-DNA nachgewiesen, die einem Extrakt
von 1 ml einer 1 cfu/ml Kultur glich.
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Beispiel 3:
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Nachweis von Escherichia
coli in einem Bakteriengemisch
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Der
Nachweis von Escherichia coli in einem Bakteriengemisch umfasst:
Staphylococcus aureus (CCRC 10780), Salmonella typhimurium (CCRC
10747), Escherichia coli (CCRC14825), Streptococcus agalactea (CCRC10787),
Bacillus cereus (CCRC11827), Shigella dysenteria (CCRC13983), Vibrio
parahaemolyticus (CCRC10806) und Listeria monocytogenes (CCRC14930).
Es wurde von jedem Stamm eine einzelne Kolonie gepickt und in 5
ml LB-Brühe
für eine Übernachtkultur
bei 37°C
mit Schütteln
bei 100 Upm inokuliert. Die genomische DNA wurde wie in Beispiel
1 beschrieben präpariert
und amplifiziert. Ein erwartetes Amplifikationsprodukt (500 bp)
wurde lediglich auf einem Agarosegel nachgewiesen, wenn E. coli
in dem Gemisch anwesend war. Die Empfindlichkeit und Spezifität des ausgewählten Amplifikationsprimerpaares
wurde nicht von DNA anderer Bakterienspezies beeinflusst.
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Beispiel 4:
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Nachweis von Escherichia
coli in einer Milchprobe
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Gesamtmilchproben
wurden von einem örtlichen
Supermarkt erworben und wurden pasteurisiert. Die pathogene E. coli
O157:H7 (H Typ, CCRC14825) Kultur wurde in einer Konzentration von
106 cfu/ml inokuliert und bei 10.000 g für 5 Minuten
zentrifugiert. Die genomische DNA wurde extrahiert und bis zu Konzentrationen seriell
verdünnt,
die Extrakten von 1 ml von 0–106 cfu/ml Kulturen glichen. Die Amplifikation
wurde, wie in Beispiel 2, Abschnitt 2 beschrieben, ausgeführt.
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Das
erwartete Amplifikationsprodukt (500 bp) wurde auf einem Agarosegel
nachgewiesen. Die Empfindlichkeit und Spezifität des ausgewählten Amplifikationsprimerpaares
wurde nicht durch das einfache DNA Präparationsverfahren, oder durch
die Anwesenheit anderer Mikroorganismen und somatischer Rinderzellen in
der Milch, beeinflusst.
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Beispiel 5:
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Nachweis von Escherichia
coli durch Hybridisierung nach der Amplifikation
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(1) Sondengestaltung
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Vier
Typen von Oligonukleotidsonden wurden für eine Hybridisierung gestaltet.
Typ
1: Vier Oligonukleotide (d.h. N1-1, N1-2, N2-1 und N2-2) wurden
von dem Bereich ausgewählt,
der mit E. coli spezifischen Oligonukleotidprimern N1 und N2 amplifiziert
wurde.
Typ 2: Eine DNA-Sonde als Positivkontrolle der Hybridisierung.
Pco:
5'-(T)25-GAGCGGGAAATCGTGCGCGACATCAAGGAG-3' (SEQ ID No. 9)
Typ
3: DNA-Sonden als Negativkontrollen der Hybridisierung, die irgendwelche
nicht-komplementären Sequenzen
gegen die Zielnukleinsäure
sein können
und ungefähr
25 Basen aufweisen.
Nco1: 5'-(T)25-ATGAAGCAYGTCAGGGCRTGGATACCTCG-3' (SEQ ID No. 10)
Nco2:
dH2O
Typ 4: Eine Orientierungssonde,
ein kurzes Oligonukleotid, das mit Biotinmarkierungen an dem 5'-Ende versehen ist.
Die Sequenz lautet 5'-GTAATACGACTCACTATAGGGC-3' (SEQ ID No. 11).
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(2) Hybridisierung
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Jede
Oligonukleotidsonde wurde in einer Sonden- bzw. Testlösung (Dr.
Probsol, Dr. Chip Biotechnology Inc., Taiwan) bis zu einer Endkonzentration
von 10 μM
gelöst,
gepunktet und auf einem festen Substrat (Dr. Chip Biotechnology,
Taiwan) immobilisiert. Die Amplifikation wurde, wie in Beispiel
1 beschrieben, abgesehen davon ausgeführt, dass beide Primer mit
Biotin an dem 5'-Ende
markiert wurden. Das Amplifikationsreaktionsgemisch wurde mit einem
Hybridisierungspuffer in einem Verhältnis von 1:(50–100) verdünnt. Das
verdünnte
Gemisch wurde für
5 Minuten gekocht, auf Eis abgekühlt
und auf den festen Träger
aufgebracht. Die Hybridisierung wurde bei 50–55°C für 1–2 Stunden in einem Ofen ausgeführt. Der
feste Träger
wurde dann mit einem Waschpuffer (0,5 ml) (DR. Wash von Dr. Chip
Biotechnology Inc., Taiwan) mindestens dreimal gewaschen. Es wurde
dann ein Biotin spezifischer kolorimetrischer Nachweis ausgeführt, bei
dem das feste Substrat in einem Blockierungsreagenz (Roche) inkubiert
wurde, das alkalische Phosphatase konjugiertes Streptavidin (Promega)
umfasste. Das feste Substrat wurde anschließend dreimal mit dem Waschpuffer
gewaschen und mit einer NBT/BCIP-Lösung (Roche),
die mit einem Detektionspuffer in einem vom Anbieter empfohlenen Verhältnis verdünnt wurde,
für 10
Minuten im Dunkeln inkubiert. Gefärbte Typ 1 Sondenflecken zeigten
die Anwesenheit eines Amplifikationsprodukts von genomischer DNA
von E. coli an. Typ 2 Sonden waren in allen Hybridisierungsreaktionen
gefärbt.
Es wurde kein Signal von Typ 3 Sonden festgestellt.
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(3) Nachweisspezifität
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Isolierte
genomische DNA von E. coli, 8 andere Bakterienstämme und eine gemischte Bakterienkultur, die
E. coli beinhaltete wurden amplifiziert und mit den Sonden hybridisiert.
Lediglich Proben, die die E. coli-DNA-Matrize beinhalteten, führten zu
gefärbten
Flecken auf dem festen Substrat. Sonde N2-1 zeigte unter den vorstehend
beschriebenen Hybridisierungsbedingungen die höchste Signalintensität von allen
Typ-1 Sonden. Es wurde kein Signal für die 8 anderen Bakterienproben
festgestellt.
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(4) Nachweisempfindlichkeit
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Ein
Fünftel
(1/5) Volumen des Amplifikationsgemischs war ausreichend für eine Hybridisierungsanalyse.
E. coli-DNA-Matrizen, die Extrakten von 1 ml von 100–107 cfu/ml Kulturen glichen, wurden amplifiziert
und mit den Sonden hybridisiert. Die DNA-Menge, die nachgewiesen
werden konnte glich einem Extrakt von 1 ml einer 1 cfu/ml Kultur.
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Weiterhin
wurden 0,2 ng und 0,02 fg genomische DNA von E. coli nach 20 beziehungsweise
30 Zyklen einer Amplifikation nachgewiesen. Die Hybridisierungsanalyse
ist somit unerwarteterweise 5–50-fach
empfindlicher als Analysen auf einem Ethidiumbromid gefärbten Agarosegel.
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Der
Fachmann kann von der vorstehenden Beschreibung verschiedene Änderungen
und Modifikationen der Erfindung ausführen, um sie unterschiedlichen
Verwendungen und Bedingungen anzupassen. Somit liegen andere Ausführungsformen
ebenfalls innerhalb des Umfangs der folgenden Ansprüche.
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