DE19935509A1 - Verfahren zur Vorklassifizierung von Empfangssignalen - Google Patents
Verfahren zur Vorklassifizierung von EmpfangssignalenInfo
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Abstract
Zur Vorklassifizierung von in einem vorgegebenen Gesamtfrequenzbereich empfangenen Empfangssignalen wird der Gesamtfrequenzbereich in mehrere aneinander anschließende Teilbereiche unterteilt; dann werden mittels mindestens eines Funkpeilers diese Teilbereiche abgesucht und dabei die Signalparameter Frequenz und Amplitude des Spektrums der aufgefundenen Empfangssignale bestimmt und gespeichert, in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Peilzyklen werden schließlich diese Signalparameter der aufeinanderfolgenden Teilbereiche miteinander verglichen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorklassifizierung von in einem vorgegebenen
Gesamtfrequenzbereich empfangenen Empfangssignalen.
Bei der Klassifizierung von Empfangssignalen durch Bestimmen der technischen
Signalparameter wie Modulationsart, Baudrate (Schrittgeschwindigkeit) und Shift bei
FSK-Signalen besteht das Problem, daß in Abhängigkeit vom Signal-Szenario viele
Signale zu klassifizieren sind. Der Klassifikator muß alle ihm zugewiesenen Signale
bearbeiten, obwohl bei den typischen Anwendungen nur bestimmte Signalklassen, z. B.
Datensignale, von Interesse sind. Eine mögliche Vorauswahl von Signalen anhand von
vorgegebenen Einfallsrichtungen der Empfangssignale reduziert zwar das Problem der
Signalvielfalt für den Klassifikator, stellt aber noch keine zufriedenstellende
Arbeitsweise für eine schnelle Klassifizierung dar.
Die Klassifizierung eines Signales erfordert relativ viel Zeit, um die ermittelten
technischen Signalparameter wenigstens mit einer noch akzeptablen Wahrscheinlichkeit
richtig zu ermitteln. Probleme des Störabstandes für das Empfangssignal und
vielfältige, typische Störungen, die unvermeidbar sind, erschweren die automatische
Bestimmung der technischen Signalparameter in hohem Maße.
Bezüglich des erforderlichen Zeitbedarfes besteht zusätzlich eine Abhängigkeit von der
Schrittgeschwindigkeit des Empfangssignales; bei niedriger Schrittgeschwindigkeit
besteht im allgemeinen ein erhöhter Zeitbedarf bei der Parameterbestimmung. Während
dieser Zeit können andere Signale vom gleichen Klassifikator nicht bearbeitet werden.
Andere Signale treten aber in umfangreicher Anzahl gleichzeitig auf und sind nur kurze
Zeit auf Sendung, so daß diese Signale nur durch viele, teuere Klassifikatoren bearbeitet
werden können. Eine Signalaufzeichnung all dieser Signale mit einer verzögerten
späteren Auswertung scheidet aufgrund der fehlenden Aktualität aus.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren aufzuzeigen, mit dem ein
schnelleres Klassifizieren von Empfangssignalen möglich ist.
Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Verfahren laut Oberbegriff des
Hauptanspruches durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.
Gemäß der Erfindung wird vor der eigentlichen Klassifizierung (Bestimmung der
technischen Signalparameter wie Modulationsart, Baudrate, Shift bei FSK-Signalen
u. dgl.) eine Vorklassifizierung durchgeführt, d. h. eine bezogen auf die eigentliche
Klassifizierungszeit des Klassifikators schnelle Vorauswahl der Empfangssignale
getroffen und der oder die Klassifikatoren erhalten dann nur noch Empfangssignale
überwiesen, die innerhalb vorbestimmter Signalkategorien liegen. Auf diese Weise
können durch Vorauswahl amplitudenmodulierte oder frequenzmodulierte
Langzeitsignale innerhalb des Gesamtfrequenzbereiches als Störsignale erkannt werden,
vor allem können FSK, ASK oder PSK-Datensignale erkannt und von anderen Signalen
unterschieden werden und so beispielsweise von Frequenzsprung (FH)-Signalen
unterschieden werden. Durch den Funkpeiler werden je Teilbereich jeweils die
Signalparameter (Frequenz, Peilwinkel und Spektrum der Empfangssignale) bestimmt,
diese werden für die einzelnen Teilbereiche während eines Gesamtdurchlaufes des
Gesamtfrequenzbereiches gespeichert. Beim nächsten Suchvorgang werden dann die zu
diesem Zeitpunkt festgestellten Signalparameter der einzelnen Teilbereiche mit den
gespeicherten Werten verglichen und so die Signalkategorie der in diesen Teilbereichen
aktiven Sender bestimmt. Auf diese Weise können ARQ-Sendungen (Paketsendungen
mit mehr oder weniger regelmäßigen Abständen) erkannt werden, die in periodischer
Folge auftreten, ebenso trägergetastete Datensignale. Sprachsignale können aufgrund
der stark variierenden Amplitude der Spektren erkannt werden. Die so vorklassifizierten
Empfangssignale können dann zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung gestellt
werden.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand schematischer Zeichnungen an einem
Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Fig. 1 zeigt das Blockschaltbild einer Peilstation, von der zwei oder mehr an
verschiedenen Orten aufgestellt und mit einer nicht dargestellten Zentrale verbunden
sind. Mit einer oder mehreren solcher Peilstationen kann das erfindungsgemäße
Verfahren zur Vorklassifizierung von Empfangssignalen durchgeführt werden. Jede
Peilstation besteht aus einem Funkpeiler 1, beispielsweise einem nach dem Prinzip der
Fast-Fourier-Transformation (FFT) arbeitenden Peiler, der über eine Ablaufsteuerung 2
im Suchbetrieb betreibbar ist, in welchem ein vorgegebener Frequenzbereich
automatisch abgesucht wird.
Der Funkpeiler 1 ist so gesteuert, daß er gemäß Fig. 2 den Gesamtfrequenzbereich
zwischen einer unteren Frequenz fu und einer oberen Frequenz fo in mehrere kleine
Teilfrequenzbereiche x1 bis xn unterteilt. Die Größe der Teilfrequenzbereiche x1 bis xn
wird so gewählt, daß je Teilbereich wenigstens einige Signalaktivitäten zu erwarten
sind. Im VHF-Bereich (etwa 20 bis 200 MHz) und im UHF-Bereich (200 bis 1000
MHz) besitzen die Teilbereiche x1 bis xn beispielsweise eine Breite von ca. 10 MHz,
im HF-Bereich (etwa 1,5 bis 30 MHz) eine Breite von ca. 1 MHz. Die Zykluszeit des
Peilers 1, mit welchem dieser einen Teilbereich absucht, ist im VHF- und UHF-Bereich
mit etwa 50 ms und im HF-Bereich mit 200 ms gewählt.
Jeder Funkpeiler 1 sucht also nacheinander die aufeinanderfolgenden
Teilfrequenzbereiche x1 bis xn ab. Für jeden Teilbereich werden die Signalparameter
der in diesem Teilbereich empfangenen Empfangssignale bestimmt, nämlich die
Frequenz, der Peilwinkel und das Spektrum der Empfangssignale. Diese
Signalparameter werden in der Ablaufsteuerung 2 gespeichert. Beim nächsten Absuchen
der gleichen Teilbereiche durch denselben Funkpeiler 1 werden die dann in diesem
Teilbereich wieder aufgefundenen neuen Signalparameter mit den entsprechend
abgespeicherten Signalparametern des gleichen Teilbereiches verglichen. Auf diese
Weise ist eine Vorklassifizierung der Empfangssignale in den einzelnen Teilbereichen
möglich.
Die Erkennung der Signale beruht auf der Auswertung der Aktivitäten, die sich bei der
vorher festgelegten, aufeinanderfolgenden Anzahl von Zyklen des Suchpeilens aus den
Teilfrequenzbereichen ergeben. Dies geschieht für die zu detektierenden Signale
innerhalb einer Zykluszeit anhand des ermittelten Spektrums für jedes Datensignal. Die
Spektren sind untereinander ähnlich je nach Modulationsindex und zusätzlich in ihrer
Ausprägung abhängig vom Dateninhalt. Alle Datensignal-Spektren haben untereinander
individuelle Linienabstände; innerhalb eines Datensignal-Spektrums sind die
Linienabstände charakteristisch und konstant. Sie beziehen sich auf die
Schrittgeschwindigkeit des Datensignales. Bei FSK-Signalen ist der Linienabstand der
Spektrallinien zusätzlich mit dem Shift (Abstand der Umtastfrequenzen) in Beziehung.
Der Vergleich von mutmaßlichen Datensignalen aus mehreren Zyklen zeigt, daß für
verschiedene Gruppen von Spektrallinien immer gleiche Spektrallinienabstände
auftreten, die Amplitude in geringer Weise variiert und die Einfallsrichtung für die
zusammengehörigen Spektrallinien mit geringen Abweichungen etwa gleich ist. Es
werden also die Signalparameter Frequenz, Peilwert und Spektrum im wesentlichen
durch Vergleich innerhalb der Zykluszeit dazu benutzt, um die Signalkategorie zu
erkennen. Sprachsignale können aufgrund der stark variierenden Amplitude innerhalb
der Zykluszeit erkannt werden. Datensignale werden als solche erkannt und zur
weiteren Bearbeitung zur Verfügung gestellt.
Das Absuchen der einzelnen Teilbereiche kann nacheinander mittels eines einzigen
Funkpeilers erfolgen, vorzugsweise werden jedoch zwei oder mehrere Funkpeiler
benutzt, die gleichzeitig unterschiedliche Teilbereiche absuchen, also bezüglich der
Teilbereiche gegenseitig versetzt arbeiten. Dadurch wird der
Vorklassifizierungsvorgang noch beschleunigt.
Für den Vergleich der Signalparameter genügt zur Identifizierung die Frequenz und die
Amplitude des Spektrums, der Peilwinkel ist dazu nicht unbedingt erforderlich, obwohl
es sinnvoll ist, in machen Fällen alle drei Signalparameter auszuwerten.
Der Vergleich der Amplituden der Spektren in den einzelnen Teilbereichen erfolgt
vorzugsweise innerhalb von einstellbaren Amplituden-Bereichsgrenzen, so daß bei dem
Vergleich eine gewisse Toleranz der Amplituden zulässig ist und im wesentlichen nur
stark variierte Amplitudenänderungen, die auf Sprachsignale hinweisen, erkannt
werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Vorklassifizierung von in einem vorgegebenen
Gesamtfrequenzbereich empfangenen Empfangssignalen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gesamtfrequenzbereich (fu bis fo) in mehrere aneinander anschließende
Teilbereiche (x1 bis xn) unterteilt wird, mittels mindestens eines Funkpeilers (1) diese
Teilbereiche abgesucht werden und dabei die Signalparameter Frequenz und Amplitude
des Spektrums der aufgefundenen Empfangssignale bestimmt und gespeichert werden
und in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Peilzyklen diese Signalparameter der
aufeinanderfolgenden Teilbereiche miteinander verglichen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels mehrerer nicht synchron arbeitender Funkpeiler gleichzeitig unterschiedliche
Teilbereiche (x1 bis xn) abgesucht werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß neben den Signalparametern Frequenz und Spektrum auch der Peilwinkel bestimmt,
gespeichert und durch Vergleich ausgewertet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bewertung der Amplituden des Spektrums innerhalb einstellbarer
Toleranzgrenzen erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19935509A DE19935509B4 (de) | 1999-07-28 | 1999-07-28 | Verfahren zur Vorklassifizierung von Empfangssignalen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19935509A DE19935509B4 (de) | 1999-07-28 | 1999-07-28 | Verfahren zur Vorklassifizierung von Empfangssignalen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19935509A1 true DE19935509A1 (de) | 2001-02-15 |
DE19935509B4 DE19935509B4 (de) | 2007-02-01 |
Family
ID=7916397
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19935509A Expired - Lifetime DE19935509B4 (de) | 1999-07-28 | 1999-07-28 | Verfahren zur Vorklassifizierung von Empfangssignalen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19935509B4 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4235453A1 (de) * | 1992-10-21 | 1994-05-05 | Grundig Emv | Verfahren zur Signalklassifizierung bei FDM-Funkübertragungssystemen |
DE19621925A1 (de) * | 1996-05-31 | 1997-12-04 | Rohde & Schwarz | Verfahren zur Identifizierung von Frequenzsprungsendern |
DE19705816A1 (de) * | 1997-02-15 | 1998-09-03 | Rohde & Schwarz | Verfahren zum Orten von Frequenzsprungsendern |
-
1999
- 1999-07-28 DE DE19935509A patent/DE19935509B4/de not_active Expired - Lifetime
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DE19705816A1 (de) * | 1997-02-15 | 1998-09-03 | Rohde & Schwarz | Verfahren zum Orten von Frequenzsprungsendern |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19935509B4 (de) | 2007-02-01 |
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