DE19933530A1 - Spritzgießwerkzeug zur Herstellung von Kunststoff-Formteilen - Google Patents
Spritzgießwerkzeug zur Herstellung von Kunststoff-FormteilenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Spritzgießwerkzeug zur Herstellung von Kunststoff-Formteilen, deren Oberfläche zumindest bereichsweise mit einer Einprägung oder mit einem durch das Kunststoff-Material gebildeten Aufdruck versehen wird, welche(r) durch einen in diesem Bereich an der Werkzeug-Oberfläche vorgesehenen Prägekörper gebildet wird. Erfindungsgemäß ist der Prägekörper ein auf die Werkzeug-Oberfläche aufgelegtes Metallblech oder eine Kunststoff-Folie, welche(s) mit der Negativform der gewünschten Einprägung oder des Aufdruckes versehen ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Spritzgießwerkzeug zur Herstellung von Kunststoff-
Formteilen, deren Oberfläche zumindest bereichsweise mit einer Einprägung
oder mit einem durch das Kunststoff-Material gebildeten Aufdruck versehen
wird, welche(r) durch einen in diesem Bereich an der Werkzeug-Oberfläche
vorgesehenen Prägekörper gebildet wird.
Zum technischen Umfeld wird le
diglich beispielshalber auf die DE 44 23 274 C1 verwiesen.
Mit einem in der genannten Schrift gezeigten Werkzeug zum Einprägen von
Daten bspw. in Druckgußteile oder Kunststoffteile ist es grundsätzlich mög
lich, individuell dekorierte Kunststoff-Formteile herzustellen. Dabei bezieht
sich der Begriff "Dekor" allgemein auf unterschiedliche Strukturierungen der
Oberfläche des Formteiles. Alternativ zu einem derartigen speziellen Werk
zeug ist es auch möglich, spezielle Gravuren oder dgl. in die Formoberfläche
eines Kunststoff-Spritzgießwerkzeuges einzubringen, bspw. einzuätzen, die
dann auf der Oberfläche des in diesem Werkzeug geformten Kunststoff-
Formteiles eine Einprägung oder einen sog. Aufdruck, der durch das Kunst
stoff-Material gebildet wird, erzeugen.
Während das aus der eingangs genannten Schrift bekannte Werkzeug hohe
Kosten verursacht, erlaubt der zuletzt genannte Stand der Technik keinerlei
Flexibilität, d. h. es wird am Kunststoff-Formteil unveränderbar das gleiche
Muster abgebildet, solange das Spritzgießwerkzeug bzw. dessen Formober
fläche nicht geändert wird. Bei der letztgenannten Lösung bestehen zudem
Risiken bei der Werkzeugherstellung, da zu tiefe Gravuren oder fehlerhaft
eingebrachte Ätzungen hohe Reparaturkosten verursachen.
Eine Abhilfemaßnahme für diese geschilderte Problematik aufzuzeigen, ist
Aufgabe der vorliegenden Erfindung.
Die Lösung dieser Aufgabe ist dadurch gekennzeichnet, daß der Prägekör
per ein auf die Werkzeug-Oberfläche aufgelegtes Metallblech oder eine
Kunststoff-Folie ist, welche(s) mit der Negativform der gewünschten Einprä
gung oder des Aufdruckes versehen ist. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildun
gen sind Inhalt der Unteransprüche.
Nach einem ersten Vorschlag wird in das Spritzgießwerkzeug bzw. auf die
Formoberfläche desselben ein sog. Vorformling, bevorzugt in Form einer
thermogeformten Kunststoff-Folie eingelegt. Deren bzw. dessen Material
wird so gewählt, daß der Vorformling bzw. die Folie nicht auf dem später in
das Spritzgießwerkzeug eingebrachten und dabei das Kunststoff-Formteil
bildenden Hinterspritz-Kunststoffmaterial haftet. Nach dem Einlegen des
Vorformlings bzw. der besagten Kunststoff-Folie, die als Prägekörper wirkt
und demzufolge mit der Negativform der gewünschten Einprägung oder des
Aufdruckes bzw. Musters versehen ist, wird die Kunststoffschmelze zur
Ausformung des Kunststoff-Formteiles eingespritzt. Dadurch überträgt sich
auch das Muster bzw. die besagte Negativform von der Innenseite der
Kunststoff-Folie bzw. des Vorformlings auf die Oberfläche des Kunststoff-
Formteiles.
Nach Herstellung des Formteiles läßt sich aufgrund der geringen Haftung
zwischen dem Formteil und der den Prägekörper darstellenden Kunststoff-
Foüe letztere nach dem Spritzgießzyklus vom Formteil abnehmen und nach
einer ausreichenden Kühlzeit für einen weiteren Spritzgießvorgang wieder
verwenden. Dabei ist die Standzeit der Kunststoff-Folie bzw. des Vorform
lings sehr hoch, wenn seine/ihre Schmelztemperatur erheblich höher als
diejenige des das Formteil bildenden Kunststoff-Materials ist.
Wird das Kunststoff-Formteil durch Hinterspritzen einer Dekorfolie herge
stellt, so kann auch eine selbstklebende Kunststoff-Folie als Prägekörper
verwendet werden, die dann zumindest bereichsweise zwischen der Dekor
folie und der Formoberfläche des Spritzgießwerkzeuges liegt und auf letztere
aufgeklebt wird. Es kann somit als sog. Prägekörper ein Selbstklebefolien
abschnitt eingeklebt werden, bspw. in Form eines handelsübliche Polyester
klebebandes. Aus diesem Klebeband bzw. aus dieser (selbstklebenden)
Kunststoff-Folie kann das gewünschte Muster, d. h. die Einprägung oder der
gewünschte Aufdruck bspw. in Form eines Schriftzugs, eines Motivs oder
dgl. ausgeschnitten werden. Eine derartige Selbstklebe-Folie haftet dann für
eine bestimmte Anzahl von Spritzgießzyklen auf der Formoberfläche des
Spritzgießwerkzeuges und bildet sich bzw. die Einprägung oder den Auf
druck abermals auf den jeweiligen Oberflächenabschnitten der im Spritz
gießwerkzeug gefertigten Kunststoff-Formteile ab. Dabei ist die Standzeit
einer derartigen Selbstklebe-Folie bzw. eines derartigen Prägekörper-
Klebebandes beim Hinterspritzen von Kunststoff-Folien sehr hoch, das
es/sie mit der heißen, das Formteil bildenden Kunststoff-Schmelze nicht in
direkten Kontakt kommt.
Mit den soweit beschriebenen Maßnahmen können somit Kunststoff-
Formteile mit individuell gestalteten Mustern oder Schriftzügen versehen
werden, da die sog. Prägekörper in Form einer bspw. selbstklebenden
Kunststoff-Folie oder des genannten Vorformlings einfach austauschbar
sind. Es können somit ohne Zeitverzug durch Einlegen verschieden struktu
rierter Vorformlinge sofortige Dekorwechsel erreicht werden. Damit wird die
spontane Reaktion auf Änderungswünsche möglich. Insbesondere ist auf
diese Weise auch eine Dekoration lediglich von Teilbereichen der Formteil-
Oberfläche möglich. Somit können Bereiche auf dem Kunststoff-Formteil er
zeugt werden, die sich im Glanz oder Muster/Strukturierung deutlich von der
Restfläche unterscheiden.
Unter ungünstigen Umständen kann das genannte Klebeband bzw. die den
sog. Prägekörper bildende Kunststoff-Folie Rückstände auf der Formoberflä
che des Spritzgießwerkzeuges hinterlassen, die insbesondere bei einem
Wechsel dieses Prägekörpers entfernt werden müssen. Dies kann uner
wünschte Zyklusunterbrechungen im Produktionsprozeß verursachen. Auch
kann eine Kunststoff-Folie (als Prägekörper) den Wärmeübergang zwischen
dem Werkzeug und dem darin gefertigten Formteil geringfügig behindern,
was ggf. unerwünscht sein kann.
Um dies zu vermeiden, kann nach einem zweiten Vorschlag der vorliegen
den Erfindung der Prägekörper ein auf die Werkzeug-Formoberfläche auf
gelegtes Metallblech sein, das wiederum mit der Negativform der ge
wünschten Einprägung oder des Aufdruckes versehen ist. In das Spritzgieß
werkzeug wird somit ein Blech vergleichbar der bereits genannten thermo
geformten Kunststoff-Folie als Vorformling eingelegt. Danach wird - wie be
reits beschrieben wurde - die das Formteil bildende Kunststoffschmelze ein
gespritzt. Dadurch überträgt sich die Negativform bzw. das Muster von der
Innenseite des Metallbleches auf das Formteil. Durch die geringe Haftung
zwischen dem Metallblech und dem Kunststoffmaterial des Formteiles läßt
sich das Metallblech nach dem Spritzgießzyklus wieder abnehmen und nach
einer ausreichenden Kühlzeit für weitere Spritzgießzyklen wiederverwenden.
Vorteilhafterweise ist die Standzeit eines solchen Metallblechs als Prägekör
per äußerst hoch. Ferner kann durch die relativ hohe Wärmeleitung eines
Metallbleches (z. B. ist eine Ausführungsform aus Kupfer denkbar) die Wär
me während des Spritzgießzyklus gleichmäßig in beide Richtungen aus dem
zu fertigenden Kunststoff-Formteil abgeführt werden. Hierdurch ergibt sich
nahezu kein Ausschuß durch Schwindung und Verzug.
Um keine (noch so geringen) Stufen-Sprünge in der Oberfläche des Kunst
stoff-Formteiles zu erhalten, kann das Metallblech austauschbar in eine an
gepaßte Aussparung in der Werkzeug-Oberfläche eingelegt sein, jedoch
kann dies sowie eine Vielzahl weiterer Details durchaus abweichend von
obigen Erläuterungen gestaltet sein, ohne den Inhalt der Patentansprüche
zu verlassen.
Claims (4)
1. Spritzgießwerkzeug zur Herstellung von Kunststoff-Formteilen, deren
Oberfläche zumindest bereichsweise mit einer Einprägung oder mit
einem durch das Kunststoff-Material gebildeten Aufdruck versehen
wird, welche(r) durch einen in diesem Bereich an der Formoberfläche
des Werkzeuges vorgesehenen Prägekörper gebildet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der Prägekörper ein auf die Werkzeug-
Formoberfläche aufgelegtes Metallblech ist, das mit der Negativform
der gewünschten Einprägung oder des Aufdruckes versehen ist.
2. Spritzgießwerkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Metallblech austauschbar in eine
angepaßte Aussparung in der Werkzeug-Oberfläche eingelegt ist.
3. Spritzgießwerkzeug zur Herstellung von Kunststoff-Formteilen, deren
Oberfläche zumindest bereichsweise mit einer Einprägung oder mit
einem durch das Kunststoff-Material gebildeten Aufdruck versehen
wird, welche(r) durch einen in diesem Bereich an der Formoberfläche
des Werkzeuges vorgesehenen Prägekörper gebildet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der Prägekörper eine auf die Werk
zeug-Formoberfläche aufgelegte Kunststoff-Folie ist, die mit der Ne
gativform der gewünschten Einprägung oder des Aufdruckes verse
hen ist.
4. Spritzgießwerkzeug nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß bei der Herstellung von Formteilen
durch Hinterspritzen einer Dekorfolie eine selbstklebende Kunststoff-
Folie als Prägekörper verwendet wird, aus der die Negativform der
gewünschten Einprägung oder des Aufdruckes ausgeschnitten ist.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1999133530 DE19933530C5 (de) | 1999-07-16 | 1999-07-16 | Spritzgießwerkzeug zur Herstellung von Kunststoff-Formteilen |
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Family
ID=7915106
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Also Published As
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