DE1577142C - Verfahren zur Herstellung von Werkzeug-Gesenken für die Blechverformung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Werkzeug-Gesenken für die BlechverformungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Werkzeug-Gesenken für die Blechverformung,
indem zunächst eine der beiden Gesenkhälften hergestellt, dann auf dieser Gesenkhälfte ein
aus weichem metallischem Material bestehendes Blechstück von der Dicke des später zu verarbeitenden
Blechteiles zu einem Formling mittels eines elastischen Stempels gepreßt wird und dann von der
mit dem aufgelegten Formling verstärkten ersten Gesenkhälfte die zweite Gesenkhälfte durch Abformen,
ζ. Β. Abgießen, hergestellt wird.
Es ist bekannt, ein zweiteiliges Werkzeug, Stempel und Gesenkunterteil, aus Gießharz unter Berücksichtigung
der Blechstärke über Blei- oder Wachsfolien als Formling im Handauflegeverfahren herzustellen.
Weiterhin ist aus der schweizerischen Patentschrift 271 179 bekannt, der Blechstärke dadurch Rechnung
zu tragen, daß ein Aluminiumstück von einer Dicke, welche derjenigen des zu verarbeitenden Blechteiles
entspricht, mit Hilfe eines 'schweren Gummistempels auf die Matrizenfläche gepreßt wird. Die nach diesen
bekannten Verfahren hergestellten Werkzeug-Gesenke eignen sich jedoch allenfalls zur Fertigung von
Blechteilen mit weichen Übergängen, bei denen die Blechtoleranz keine allzu große Rolle spielt, z.B. zur
Fertigung flächiger, größerer Automobilteile ohne hohen Umformungsgrad in engen Bereichen. Es kann
mit den bekannten Verfahren nicht eine ungleiche Blechstärke, wie sie durch Streckung bzw. Stauchung
des Materials beim Ziehen und Prägen entsteht, ausreichend und ohne teure Nacharbeiten von Hand
berücksichtigt werden. Es muß nämlich nicht nur die Blechstärke als solche, sondern auch deren exakte
unterschiedliche Stärkenänderung beim Zieh- und Prägevörgang berücksichtigt sein. Es kommt also
nicht darauf an, das Werkzeugunterteil mit einer Folie von überall gleichmäßiger Stärke zu belegen. Beim
Ziehen und Prägen tritt im Blech vielmehr teils eine Verjüngung und zum Teil eine Stauchung des Materials
ein. Weiterhin wird an den Stellen, wo im Blech eine Ausprägung stattfinden soll, eine geringfügige
Quetschung des Materials verlangt. Die zu stellende Forderung an die Aussparung der Blechstärke
ist demzufolge nicht nur die einer gleichmäßigen Schiehtstärke, was allein schon Schwierigkeiten
bereitet, sondern darüber hinaus eine stellenweise Verjüngung und Verdickung, die genau dem späteren
Zieh- bzw. Prägeverhalten des umzuformenden Werkstückes entsprechen muß.
Obwohl es nicht an Versuchen gefehlt hat, Werkzeuge für kompliziertere Formen unter Berücksichtigung
der differenzierten Blechstärke zu schaffen, konnte dies bisher außer durch Handnacharbeiten
nicht erreicht werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu beheben und Gesenkpaare herzustellen,
zwischen denen die Blechstärke exakt differenziert ausgespart ist, so daß viele tausend Blechteile mit
starken und genauen Konturen exakt verpreßt oder geprägt werden können.
Diese Aufgabe wird gelöst mittels einer Ausgestaltung des Verfahrens der eingangs beschriebenen Art
zur Herstellung von Werkzeug-Gesenken für. die Blechverformung, indem der elastische Stempel für
das Pressen des Formlings durch einen Abguß von 6S
der /iierst hergestellten Gesenkhälfte hergestellt wird.
Mit dem erfindiingsgemäßen Verfahren gelingt es,
einen clasti .dien Stempel als abgegossenes Ililfsmodell
herzustellen, der exakt den Konturen der ersten Gesenkhälfte angepaßt ist, so daß mit ihm ein
scharfkantiger, voll ausgeprägter Formling mit Oberflächendekor gepreßt werden kann, der in allen seinen
Abmessungen den später zu pressenden oder zu prägenden Blechteilen entspricht. Nach dem Formling
läßt sich auf einfache und sichere Weise die zweite Gesenkhälfte eines Werkzeug-Gesenkes für die Blechverformung
mit einem der Blechstärke entsprechenden Abstand und die unterschiedliche Blechstärke
über die Prägefläche berücksichtigenden Kontur herstellen.
Würde man von der vorhandenen ersten Gesenkhälfte das Hilfsmodell in starrem Material einfach
und ohne Berücksichtigung der Blechstärke abgießen, so würde sich dieses als Stempel beim Pressen verklemmen
oder das Blechmaterial an Kanten, die in senkrechte Flächen übergehen, abscheren. Stellt man,
wie erfindungsgemäß vorgesehen, ein solches abgegossenes Hilfsmodell als Stempel hingegen nicht aus
starrem, sondern aus einem Material her, das vermöge einer gewissen Elastizität beim Prägen und Pressen
dort etwas nachgibt, wo senkrechte oder steile .Flächen in der Werkzeugoberfläche auftreten, so, kommt
es weder zum Verklemmen noch zum Abscheren des Bleches. Es ist nun wichtig, und hierin unterscheidet
sich das erfindungsgemäße Verfahren z. B. von dem bekannten Gummipressen, daß dieser als Hilfsmodell
abgegossene Stempel genau die Konturen des Gegenwerkzeuges besitzt und daß seine Härte trotz der
notwendigen Flexibilität noch groß genug ist, um bei entsprechender Preßkraft alle Konturen auszuprägen.
Als Material für den als Hilfsmodell abgegossenen, elastischen Stempel hat sich neben Kautschuk,
Siliconharz oder Polyvinylchlorid vor allem ein mit kautschukähnlichem Kunststoff der Alkylpolysulfid-Gruppe
weichgestelltes Epoxid-Harz mit einer Shorehärte zwischen 20 und 40 bzw. für besonders gelagerte
Fälle zwischen 10 und 100 bewährt.
Die Unteransprüche beziehen sich auf solche vorteilhafte Werkstoffe und auf Stärken des abzugießenden
Stempels.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist von besonderer technischer Bedeutung in Verbidung mit
galvanoplastischen Verfahren, die erst durch das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von
Werkzeug-Gesenken für die Blechverformung herangezogen werden können. Galvanoplastische Werkzeuge
finden in der Kunststoffindiistrie als Spritzgußoder
Preßwerkzeuge schon seit einer Reihe von Jahren zunehmende Anwendung. Ihre Herstellung ist
bei Kenntnis der Abformtechnik und der entsprechenden galvanotechnischen Voraussetzungen relativ
einfach und erlaubt eine nicht unbeträchtliche. Einsparung teurer Facharbeiterstunden. Obwohl der
Gedanke, solche Werkzeuge auch für die Blechumformung zu verwenden, nicht neu ist, gelang es
bisher nicht, diesen Weg mit Erfolg zu beschreiten, da bis jetzt kein befriedigendes Verfahren bekannt
war, mit welchem man die Blechstärke zwischen den zwei harten Werkzeughälften so exakt aussparen
kann, daß dort, wo das Material gestaucht wird, eine Verstärkung stattfindet bzw. wo es auf dünnere
Schichtdicken verzogen wird, eine Verjüngung eintritt. Auf konventionelle Weise versucht der Werkzeugmacher,
die Blechstärke durch langwieriges Probieren bzw. durch ein in jahrelanger Praxis erworbenes
Gefühl aus dem vollen Material von Harn!
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von Werkzeug-Gesenken für die Blechverformung, indem zunächst
eine der beiden Gesenkhälften hergestellt, dann auf dieser Gesenkhälfte ein aus weichem
metallischem Material bestehendes Blechstück von der Dicke des später zu verarbeitenden Blechteiles
zu einem Formling mittels eines elastischen Stempels gepreßt und dann von der mit dem aufgelegten
Formling verstärkten ersten Gesenkhälfte die zweite Gesenkhälfte durch Abformen,
z. B. Abgießen, hergestellt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß der elastische Stempel (7) für das Pressen des Formlings (8) durch
einen Abguß der zuerst hergestellten Gesenkhälfte (1) hergestellt wird.
2. Elastischer Stempel, hergestellt nach dem Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest die Arbeitsfläche des Stempels (7) aus einem Kunststoffmaterial mit
einer Shorehärte zwischen 10 und 100, vorzugsweise 20 und 40, besteht.
3. Elastischer Stempel, hergestellt nach dem Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das elastische Material des Stempels (7) nur eine Auflageschicht ist.
4. Elastischer Stempel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageschicht
mindestens 2 mm stark ist.
5. Elastischer Stempel nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kunststoffmaterial ein solches auf der Basis von Kautschuk, Siliconharz, Polyvinylchlorid, Eppxid-Harz,
Polyesterharz oder Polyamidharz ist.
6. Elastischer Stempel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunststoffmaterial
eine Mischung von 120 Teilen Epoxid-Harz, einschließlich Härter, und 60 bis 90 Teilen eines
kautschukähnlichen Kunststoffes der Alkylpolysulfid-Gruppe ist.
7. Elastischer Stempel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Stempelkern von
einer Mischung aus 40 bis 50 Teilen Gießharz M und 60 bis 50 Teilen Polyamid ist und die elastisehe
Auflageschicht aus einem Kunststoffmaterial in einer Stärke von 5 bis 8 mm vorhanden ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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