Die Erfindung betrifft eine Verschlusskappe, insbesondere
Getränkeflaschenschraubverschlusskappe, aus Kunststoff, mit
zumindest einem an ihrer Kappenoberseite auf die Oberfläche
aufgetragenen Lacküberzug. Die Erfindung betrifft auch ein
Verfahren zum Herstellen einer Verschlusskappe, bei dem die
Veschlusskappe an ihrer Oberseite mit einem Lack überzogen
wird.
Es ist bekannt, dass Schraubverschlusskappen für Getränke
flaschen, nachdem sie gespritzt worden sind, dekoriert und
beschriftet werden. Wie aus der DE 93 16 225 U1 bekannt, werden
hierfür Druckverfahren verwendet, wie Trocken-Offset,
indirekter Tiefdruck, Heißprägen, Flexodruck und Ink-Jet-
Druck. Diese Verfahren benötigen Farben, Lösemittel und
Druckwerkzeuge. Die Umstellung auf neue Vorlagen ist mit einer
gewissen Rüstzeit verbunden und es werden hierfür neue
Druckklischees benötigt. Es ist bekannt, dass derartige Drucke
ein- und mehrfarbig sein können. Die benötigten Lösemittel
sowie die bei der Umrüstung anfallenden Druckklischees müssen
in der Regel aufwändig entsorgt werden.
Aus der DE 197 19 065 A1 ist ein Verfahren zum Aufbringen von
Konstanten und von Variablen eines Druckbilds auf einen Gegenstand bekannt.
Hierfür werden ebenfalls ein Druckverfahren und zusätzlich ein
Lasergravierverfahren verwendet. Diese Kombination zweier
Verfahren ist relativ aufwändig und es fallen wiederum
Druckabfälle an.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Ver
schlusskappe sowie ein Verfahren zur Herstellung einer
derartigen Verschlusskappe bereitzustellen, bei der die Umwelt
weniger belastet wird, die Umrüstzeit auf ein Minimum
reduziert wird und die Herstellung zudem noch preiswerter ist.
Diese Aufgabe wird mit einer Verschlusskappe gelöst, die die
Merkmale des Anspruchs 1 aufweist.
Bei der erfindungsgemäßen Verschlusskappe trägt die
Kappenoberseite einen Lacküberzug, der mittels eines Lasers
teilweise abgetragen ist, so dass nicht nur der verbleibende Lacküberzug
sondern auch ein Teil des Werkstoffes, aus welchem die
Veschlusskappe hergestellt ist, sichtbar sind. Auf diese Weise
kann durch entsprechendes Abtragen eines Teils des
Lacküberzuges ein Dekor erzeugt werden. Dieses Dekor wird
entweder von einem Bild oder von einem Schriftzug gebildet.
Von der Herstellung eines derartigen Dekors ist die Markierung
eines Gegenstandes mittels eines Lasers zu unterscheiden, da
bei der Markierung ein hochenergetischer Laserstrahl für
extrem kurze Zeit durch eine Maske hindurch auf den zu
markierenden Gegenstand abgestrahlt wird. Über die Maske wird
die zu markierende Information bestimmt. Mittels des
Laserstrahls selbst wird also die Information bzw. das Bild
nicht erzeugt, sondern mittels der Maske. Beim Dekorieren
eines Gegenstandes wird keine Maske verwendet, sondern der
Laserstrahl erzeugt den Bildaufbau.
Dabei sind auf der Kappenoberseite mehrere Lacküberzüge
übereinander aufgetragen. Sie können auch nur nebeneinander oder neben- und übereinander aufgetragen sein. Auf diese
Weise kann problemlos ein mehrfarbiges Dekor erzeugt werden,
indem ein entsprechend mehr oder weniger großer Teil des einen
oder anderen Lacküberzuges abgetragen wird. Bei übereinander
aufgetragenen Lackschichten können diese teilweise oder aber
auch vollständig abgetragen werden. Im einen Fall kommt eine
darunter liegende Lackschicht zum Vorschein, im anderen Fall
wird der Grundwerkstoff der Verschlusskappe sichtbar.
Erfindungsgemäß ist zwischen diesen Lackschichten eine
Trennschicht vorgesehen. Diese Trennschicht ist bevorzugt
farblos und durchsichtig, was den Vorteil hat, dass die
darunter liegende Lackschicht geschützt wird, wenn lediglich
die darüber liegende Lackschicht abgetragen wird. Sollte die
darüber liegende Lackschicht eine schwankende Schichtdicke
aufweisen, dann dient die Trennschicht quasi als Puffer, so
dass die darunter liegende Lackschicht vom Laserstrahl nicht
angegriffen wird.
Mit der erfindungsgemäßen Verschlusskappe werden keine
Lösemittel und Druckklischees, Fotolacke und Ätzmittel für die
Dekorierung benötigt, weshalb die Umweltbelastung gravierend
verringert wird. Außerdem ist ein Umrüsten vom einen Druckbild
auf ein anderes jederzeit und problemlos sowie ohne Stillstand
der Produktionsanlage möglich. Die Umrüstung erfolgt seitens
der Software, welche den Laser ansteuert. Dies bedeutet, dass
die Verschlusskappen sogar im Random-Verfahren
(Personalisierung) bearbeitet werden können.
Ein besonders bevorzugtes Einsatzgebiet sind Schraubver
schlusskappen für Getränkeflaschen, welche auf der Oberseite
in der Pegel den Markennamen des Getränkeherstellers tragen.
Bei einer bevorzugten Variante weisen die Lackschicht und/oder
eine Trennschicht ihr eigene Abtragungsparameter auf. Mittels
moderner Lasern können aufgrund der verschiedenen
Abtragungsparameter lediglich die gewünschten, abzutragenden
Farbschichten abgetragen werden. Nicht abzutragende
Farbschichten verbleiben aufgrund ihres oder ihrer anderen
Abtragungsparameter auf der Oberseite der Verschlusskappe. So
kann z. B. der eine Lack empfindlich für Licht der einen
Wellenlänge und der andere Lack empfindlich für Licht der
anderen Wellenlänge sein.
Bevorzugterweise besitzen die Lackschicht und/oder die
Trennschicht eine definierte Dicke. Dann kann der Laserstrahl
bzw. dessen Energie auf diese Dicke eingestellt werden, so
dass lediglich diese Lackschicht entfernt wird. Das unterhalb
dieser Lackschicht sich befindende Material wird vom
Laserstrahl dann nicht beeinflusst.
Mit Vorzug ist die Lackschicht und/oder die Trennschicht durch
einen Lackiervorgang, durch Aufdrucken, durch Aufkleben oder
durch Aufsprühen aufgebracht. Auch ein Tauchvorgang ist
möglich. Für diese Art des Auftrags sind keine Klischees
erforderlich, da das zu erzeugende Druckbild erst später
mittels des Lasers erzeugt wird. Es muss lediglich der Überzug
auf die Kappenoberfläche aufgebracht werden.
Vorteilhaft ist die Lackschicht farbig. Auf diese Weise können
nicht nur Schwarz/Weiß-Bilder, sondern auch Farbbilder erzeugt
werden.
Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die
Verschlusskappe aus einem oder mehreren unterschiedlichen oder
unterschiedlich farbigen Kunststoffen hergestellt. Auf diese
Weise kann ein mehrfarbiger Druck sogar mit einer einzigen
Lackschicht erzeugt werden.
Die oben genannte Aufgabe wird auch mit einem Verfahren zum
Herstellen einer Verschlusskappe gelöst, das die Merkmale des
Anspruchs 8 aufweist.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird also das Druckbild
nicht mit einem Druckverfahren erzeugt, sondern mittels eines
Lasers, wobei der Laser mittels des Laserstrahl einen Teil
einer zuvor aufgebrachten Lackschicht entfernt.
Mit diesem erfindungsgemäßen Verfahren werden ebenfalls die
eingangs erwähnten Vorteile erzielt, d. h. die Umwelt wird
weniger stark belastet, da weniger Abfälle zu entsorgen sind,
die Umrüstzeit vom einen Druckbild auf ein anderes Druckbild
wird drastisch reduziert und die Kosten für die Herstellung
derartiger Verschlüsse werden vermindert.
Dabei werden mehrere Lackschichten übereinander
auf die Oberseite der Verschlusskappe
aufgetragen. Sie können auch nur nebeneinander oder neben- und übereinander aufgetragen sein. Durch dieses Verfahren können auf einfache und
preiswerte Weise mehrfarbige Druckbilder erzeugt werden, ohne
dass hierfür mehrere Klischees verwendet werden müssen.
Mittels des Lasers wird bei einer Variante der Erfindung die oberste Lackschicht bis zu einer
darunter liegenden Trennschicht oder bis zum Kunststoff des
Werkstücks abgetragen. Auf diese Weise können ebenfalls
mehrfarbige Druckbilder erzeugt werden, indem der Laserstrahl
mehr oder weniger weit in die mehreren Lackschichten eindringt
und Teile einer oder mehrerer Lackschichten entfernt.
Mit Vorzug wird das Abtragen der Lackschichten punktförmig
oder linienförmig oder flächig durchgeführt. Auf diese Weise
können je nach Anforderung hohe Abtragsraten erzielt werden
oder es kann eine gezielte, präzise Abtragung durchgeführt
werden.