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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und ein System zum Steuern
der von einem strahlungsabgebenden System abgegebenen Strahlung während einer
Bestrahlungsbehandlung.
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Strahlungsgenerierende
Einrichtungen sind allgemein bekannt und werden beispielsweise zur Bestrahlungstherapie
bei der Behandlung von Patienten eingesetzt. Üblicherweise umfaßt ein Strahlungstherapiegerät ein Gestell,
das während
der therapeutischen Behandlung um eine horizontale Drehachse verschwenkt
werden kann. In dem Gestell ist ein Linearbeschleuniger zum Erzeugen
eines hochenergetischen Strahls für die Therapie angeordnet. Dieser
starke Strahl kann ein Elektronenstrahl oder ein Photonenstrahl
(Röntgenstrahl)
sein. Während der
Behandlung wird der Strahl, das heißt die Strahlung auf eine Zone
eines Patienten gerichtet, die im Zentrum der Gestellrotation liegt.
Die Strahlungsabgabe seitens eines Strahlungstherapiegeräts ist normalerweise
vorgeschrieben und wird von einem Onkologen unter Unterstützung durch
einen Therapeuten bestätigt.
Eine typische Therapie umfasst das Programmieren des Geräts durch
den Therapeuten derart, daß das
Gerät die
Strahlung mit einer bekannten und konstanten Rate und mit einer
gewählten
Anzahl von Monitoreinheiten je Zeitperiode (zum Beispiel Monitoreinheiten
MU je Minute) erzeugt. Hierbei bezieht sich eine Monitoreinheit
generell auf eine Strahlungsdosiseinheit für eine gewählte Kalibrierung. Durch die Überwachung
der gesamten Dosis, die mit einem gewählten Zeitintervall, beispielsweise alle
10 Millisekunden erzeugt wird, wird festgelegt, wann die gesamte
gewünschte
Dosisleistung erzeugt worden ist, um dann die Therapie bzw. Behandlung zu
beenden. Jedoch kann die gesamte Dosisleistung nachteiligerweise
geringfügig überschritten
werden, da ein Abtastpunkt üblicherweise
nicht exakt zum Zeitpunkt der Beendigung der Erzeugung der gesamten
gewünschten
Dosisleistung auftritt. Selbst nur geringfügige Überschreitungen der Strahlungsmenge werden
als sehr unerwünscht
betrachtet. Auch wenn eine übliche
Therapie somit die benötigte
Bestrahlungsbehandlung darstellen kann, sind demzufolge doch noch
Verbesserungen im Hinblick auf die Bereitstellung der vorgegebenen
gesamten Dosis wünschenswert.
Es besteht damit ein Bedürfnis
hinsichtlich eines Verfahrens und Systems zum Erzeugen der gewünschten
gesamten Dosisleistung mit besserer Steuerung und höherer Genauigkeit
einschließlich
einer Steuerung der Bereitstellung von Bruchteilen von Monitoreinheiten
(„fractional
monitor unit").
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Der
Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 3 geht von der
US 5,663,999 aus. In dieser
Druckschrift ist ein strahlungsabgebendes System, insbesondere für eine Bestrahlungsbehandlung beschrieben.
Ein auf einem Objekt zu bestrahlendes Feld wird eingegeben und dann
in Sek tionen unterteilt. Platten oder ein Kollimator werden zwischen
einer Strahlungsquelle und dem Objekt angeordnet, um über eine
der Sektionen eine Öffnung
zu schaffen. Ein Motorsteuergerät,
das die Position der Platten oder des Kollimators steuert, ist mit
einer Dosissteuereinheit verbunden, die ein Dosimetriesteuergerät enthält und mit
einer zentralen Verarbeitungseinheit verbunden ist, um Einstellwerte
für den
Bestrahlungsstrahl zu schaffen, um vorgegebenen Isodosiskurven zu
erreichen. Der Ausgang des Bestrahlungsstrahls wird von einer Messkammer
gemessen. Abhängig
von einer Abweichung zwischen den eingestellten Werten und den aktuellen
Werten liefert die Dosissteuereinheit Signale an ein Triggersystem,
das eine Pulswiederholfrequenz derart ändert, dass die Abweichung
zwischen den eingestellten Werten und den aktuellen Werten des Bestrahlungsstrahlausgangs
minimalisiert wird.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Verfahren
bzw. ein gattungsgemäßes System
derart weiter zu entwickeln, dass die während einer Strahlungsbehandlung
abgegebene Strahlung genau entsprechend einer vorher festgelegten,
während
einer Therapie bzw. Behandlung zu erzielenden Dosisleistung gesteuert
werden kann.
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Der
das Verfahren betreffende Teil der Erfindungsaufgabe wird mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Infolge
der Verringerung der Dosisrate, insbesondere der rampenförmigen Verringerung
der Dosisrate, bei Annäherung
der aufsummierten Dosismenge an die insgesamt gewünschte Dosismenge kann
die gewünschte
Dosismenge sehr genau eingehalten werden.
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Der
Anspruch 2 kennzeichnet eine vorteilhafte Durchführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Der
das System betreffende Teil der Erfindungsaufgabe wird den mit den
Merkmalen des Anspruchs 3 gelöst.
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Das
System gemäß dem Anspruch
3 wird mit den Merkmalen des Anspruchs 4 in vorteilhafter Weise
weitergebildet.
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Mit
der vorliegenden Erfindung wird eine unkomplizierte Technik bereitgestellt,
mit der eine noch genauere Steuerung der Strahlungsabgabe ohne Erfordernis
von signifikanten und teuren Änderungen von
Hardwareeinrichtungen und/oder Neugestaltungen der Hardwareeinrichtungen
möglich
ist. Weiterhin ergibt sich eine erheblich höhere Auflösung bei der Steuerung der
Strahlungsabgabe durch das Behandlungssystem als Ergebnis der Verringerung
der Dosisrate, die eine entsprechende Verringerung der akkumulierten
Anzahl von Monitoreinheiten je Abtastperiode hervorruft. Diese und
weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung erschließen sich
aus deren nachfolgender Beschreibung unter Bezugnahme auf Ausführungsbeispiele
in Verbindung mit den Zeichnungen noch deutlicher.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung eines Strahlungsbehandlungsgeräts, das
eine Behandlungskonsole enthält,
und das selbst, oder aber seine Behandlungskonsole, in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung steht;
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2 zeigt
ein Blockschaltbild, in dem Abschnitte einer Bearbeitungseinheit,
einer Steuereinheit und eines Strahlungsverzögerungssystems bei dem Strahlungsbehandlungsgerät gemäß 1 dargestellt
sind;
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3 zeigt
ein Ablaufdiagramm für
den Prozeß der
Bereitstellung von Bruchteilen einer Monitoreinheitsstrahlung, der
in Übereinstimmung
mit einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung steht; und
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4 zeigt
eine graphische Darstellung von Kurven für eine als Beispiel dienende
Situation, bei der die Abgabe der Strahlung gemäß der vorliegenden Erfindung
und die beim Stand der Technik erzeugende Abgabe der Strahlung einander
gegenübergestellt
werden.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Modulation der Strahlungsabgabe,
um hierdurch eine feinere Auflösung
und Steuerung zu erreichen. Die Erfindung wird nachfolgend insbesondere
im Hinblick auf ein System beschrieben, durch das eine Röntgenstrahlung
zu einem Patientenfeld bzw. einem Patienten abgegeben werden kann,
und durch das das Bestrahlungsfeld unter Einsatz von mindestens
einer beweglichen Platte begrenzbar ist, die in dem von der Strahlungsquelle
ausgehenden Strahlungspfad angeordnet ist. Dies dient allerdings
lediglich als Beispiel. Die vorliegende Erfindung ist nicht auf
das hier gezeigte Ausführungsbeispiel
beschränkt,
sondern in ihren Grundlagen und Merkmalen auch bei anderen Geräten einsetzbar. 1 zeigt ein
strahlungsgenerierendes System 11, das ein Strahlungsbehandlungsgerät 2 mit
herkömmlicher Gestaltung
aufweist, bei dem Platten 4 und eine Steuereinheit, die
in einem Gehäuse 9 angeordnet ist,
zusammen mit einer Behandlungsverarbeitungseinheit 100 benutzt
werden, die in Übereinstimmung mit
der vorliegenden Erfindung aufgebaut ist. Das Strahlungsbehandlungsgerät 2 weist
ein Gestell 6 auf, das um eine horizontale Drehachse 8 während des
Ablaufs der therapeutischen Behandlung verschwenkt werden kann.
Die Platten 4 sind an einem Vorsprung des Gestells 6 befestigt.
Zur Erzeugung der hochenergetischen bzw. leistungsstarken Strahlung,
die für
die Therapie benötigt
wird, ist in dem Gestell 6 ein Linearbeschleuniger angeordnet.
Die Achse des Strahlungsbündels 8,
das von dem Linearbeschleuniger und dem Gestell 6 ausgesendet
wird, ist mit 10 bezeichnet. Für die Therapie kann Elektronenstrahlung,
Photonenstrahlung oder jede beliebige andere detektierbare Strahlung
benutzt werden.
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Während der
Behandlung ist der Strahl auf eine Zone 12 eines Objekts 13,
beispielsweise eines zu behandelnden Patienten, gerichtet, wobei
sich die Zone 12 oder das Objekt in dem Isozentrum der
Drehung des Gestells befindet. Die Drehachse 8 des Gestells 6,
die Drehachse 14 eines Behandlungstischs 16, und
die Strahlachse 10 schneiden sich vorzugsweise sämtlich in
dem Isozentrum. Der Aufbau eines derartigen Strahlungsbehandlungsgeräts ist in
allgemeinen Zügen
in der Broschüre "Digital Systems for Radiation
Oncology", Siemens
Medical Laborstories, Inc, A91004-M2630-B358-01-4A00, September 1991,
beschrieben. 2 zeigt einen Teil eines als Beispiel
dargestellten Strahlungsbehandlungsgeräts 2 und Teile der
Behandlungsverarbeitungseinheit 100 in größeren Einzelheiten.
In einem Elektronenbeschleuniger 20 wird ein Elektronenstrahl 1 erzeugt. Der
Beschleuniger 20 umfaßt
eine Elektronenkanone 21, einen Wellenleiter 22 und
einen evakuierten Umhüllungs-
oder Führungsmagneten 23.
Ein Triggersystem 3 erzeugt Injektortriggersignale und
gibt diese an einen Injektor 5 ab. Auf der Grundlage dieser Injektortriggersignale
erzeugt der Injektor 5 Injektorimpulse, die zu der Elektronenkanone 21 in
dem Beschleuniger 20 gespeist werden, so daß diese
den Elektronenstrahl 1 erzeugt. Der Elektronenstrahl 1 wird durch
den Wellenleiter 22 beschleunigt und geführt. Zu
diesem Zweck ist eine nicht gezeigte Hochfrequenzquelle (HF-Quelle)
vorgesehen, die radiofrequente Signale (RF-Signale) für die Erzeugung eines elektromagnetischen
Felds bereitstellt. Dieses elektromagnetische Feld wird an den Wellenleiter 22 angelegt.
Die Elektronen, die durch den Injektor 5 injiziert und
von der Elektronenkanone 21 ausgesandt wurden, werden durch
dieses elektromagnetische Feld in dem Wellenleiter 22 beschleunigt
und treten an demjenigen Ende, das zu der Elektronenkanone 21 entgegengesetzt
ist, als der Elektronenstrahl 1 aus. Der Elektronenstrahl 1 tritt
dann in den Führungsmagneten 23 ein
und wird von diesem durch ein Fenster 7 entlang der Achse 10 geführt. Nach
dem Durchtritt durch eine erste Streufolie ("scattering foil") 15 läuft der Strahl durch einen
Kanal 51 in einem Abschirmblock 50 hindurch und
trifft auf eine zweite Streufolie 17 auf. Nachfolgend wird
der Strahl durch eine Meßkammer 60 geleitet,
in der die Dosis bestätigt
bzw. ermittelt wird. Wenn die Streufolien durch ein Target ersetzt
werden, ist der Strahl ein Röntgenstrahl.
Eine Aperturplattenanordnung 4 umfaßt zwei als Paar vorgesehene
Platten 41 und 42. Die beschriebene Gestaltung
stellt selbstverständlich
nur ein mögliches
Beispiel für
eine Strahlabschirmungsanordnung dar, die in der vorliegenden Erfindung
benutzt werden kann. Die Erfindung ist auch bei anderen Ausgestaltungen
zweckmäßig einsetzbar,
was für
den Fachmann ohne weiteres ersichtlich ist.
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Die
Plattenanordnung 4 umfaßt die beiden Aperturplatten 41 und 42 sowie
ein weiteres Paar Aperturplatten (nicht gezeigt), die rechtwinklig
zu den Platten 41 und 42 angeordnet sind. Damit
eine Änderung
der Größe des bestrahlten
Felds erreicht werden kann, können
die Aperturplatten mit Bezug zu der Achse 10 durch eine
Antriebseinheit 43 bewegt werden, die in 2 lediglich
im Hinblick auf die Platte 41 gezeigt ist. Die Antriebseinheit 43 umfaßt einen Elektromotor,
der mit den Platten 41 und 42 gekoppelt ist und
der durch eine Motorsteuereinrichtung 40 gesteuert wird.
Mit den Platten 41 und 42 sind ferner Positionssensoren 44 bzw. 45 zum
Erfassen der jeweiligen Plattenpositionen gekoppelt. Die jeweils
bestrahlte Fläche
eines Patienten wird als das Feld bezeichnet. Hierbei sind die Platten 4 bekanntlich
für die ausgesendete
Strahlung im wesentlichen undurchlässig. Sie sind zwischen der
Strahlungsquelle und dem Patienten angebracht, um hierdurch das
Feld zu begrenzen. Andere Bereiche des Körpers, zum Beispiel gesundes
Gewebe, werden daher nur einer möglichst
geringen Strahlung, vorzugsweise überhaupt keiner Strahlung,
ausgesetzt. Vorzugsweise muß die
Verteilung der Strahlung über
das Feld hinweg nicht gleichförmig
sein, wenn mindestens eine der Platten beweglich ist (eine Region
kann mit einer höheren
Dosis als eine andere Region bestrahlt werden). Da das Gestell gedreht
werden kann, ist es ferner möglich,
unterschiedliche Strahlwinkel und Verteilungen der Strahlung zuzulassen,
ohne daß der Patient
bewegt oder gedreht werden muß.
Die zentrale Behandlungsverarbeitungseinheit oder Behandlungssteuereinheit 100 (1)
ist üblicherweise
entfernt von dem Strahlungsbehandlungsgerät 2 in einem anderen
Raum angeordnet, um hierdurch den Therapeuten gegenüber der
Strahlung zu schützen. Die
Behandlungsverarbeitungseinheit 100 umfaßt ein Ausgabegerät wie etwa
mindestens eine Sichtanzeigeeinheit, oder einen Monitor 70,
und eine Eingabeeinrichtung wie etwa eine Tastatur 19,
wobei Daten aber auch über
Datenträger
wie etwa über
Datenspeichereinrichtungen eingegeben werden können. Die Behandlungsverarbeitungseinheit 100 wird üblicherweise
durch den Therapeuten betätigt,
der die tatsächliche
Ausführung
einer Strahlungsbehandlung gemäß den Vorgaben
durch einen Onkologen steuert. Unter Benutzung der Tastatur 19 oder
einer anderen Eingabeeinrichtung gibt der Therapeut in eine Steuereinheit 76 der
Behandlungsverarbeitungseinheit 100 diejenigen Daten, die
die an den Patienten abzugebende Strahlung definieren, beispielsweise
in Abhängigkeit
von den Vorgaben durch den Onkologen ein. Das Programm kann auch über eine
andere Eingabeeinrichtung wie etwa über eine Datenspeichereinrichtung
unter Zuhilfenahme einer Datenübertragung
eingegeben werden. Auf dem Bildschirm eines Monitors 70 können verschiedene
Daten vor und während
der Behandlung angezeigt werden.
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Die
zentrale Bearbeitungseinheit 18, die in der Behandlungsverarbeitungseinheit 100 enthalten ist,
ist mit der Eingabeeinrichtung, zum Beispiel der Tastatur 19,
zum Eingeben der vorgegebenen Bereitstellung bzw. Ausführung der
Strahlungsbehandlung, und weiterhin mit einer Dosissteuereinheit 61 verbunden,
die die gewünschten
Strahlungswerte für
das steuernde oder gesteuerte Triggersystem 3 erzeugt. Das
Triggersystem 3 paßt
die Impulswiederholfrequenz oder andere Parameter zur Änderung
der Strahlungsabgabe in geeigneter Weise an. Insbesondere ist ein
digitales Dosimetersystem vorteilhaft, um das digitale Ausgangssignal
der zentralen Verarbeitungseinheit 18 noch einfacher zu
steuern. Die zentrale Verarbeitungseinheit 18 enthält zweckmäßigerweise
eine Steuereinheit 76 zum Steuern der Ausführung des
Behandlungsprogramms in Verbindung mit einem Speicher 77 und
einer Kombinationsschaltung 78, die Signale von der Steuereinheit 76 und
dem Speicher 77 in zweckmäßiger Weise für eine kombinatorische
Verknüpfung
empfängt,
um hierdurch ein Setzsignal S zu erzeugen, das eine Dosisrate für die Dosisratensteuereinheit 61 identifiziert
bzw. festlegt, wobei dies mit der vorliegenden Erfindung in Übereinstimmung
steht.
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In 3 ist
ein Ablaufdiagramm gezeigt, das für ein bevorzugtes, in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung stehendes Verfahren zum Skalieren
bzw. Festlegen der Dosis mittels der Behandlungsverarbeitungseinheit 100 repräsentativ
ist. Vorzugsweise ist in der Behandlungsverarbeitungseinheit 100 eine
Tabelle mit Dosisratenwerten vorgesehen (Schritt 200).
Beispielsweise wählt
der Therapeut eine gewünschte
Dosisratentabelle, die vorab in dem Speicher 77 gespeichert
ist, für
den Einsatz bei einer jeweiligen Behandlungssitzung aus. Die Dosisrate
wird dann während
der Behandlungssitzung unter Heranziehung der Dosisratentabelle
beispielsweise über
die Steuereinheit 76, den Speicher 77, die Verknüpfungsschaltung 78 und
die Dosissteuereinheit 61 gesteuert (Schritt 202).
Die Dosisratentabelle umfaßt
zweckmäßigerweise
eine Liste von Dosisraten, zum Beispiel von der Dosisrate 1 bis
zur Dosisrate n. Jede Dosisrate in der Liste weist einen entsprechenden,
zugehörigen
Gesamtdosiswert auf, zum Beispiel 39,5 Monitoreinheiten MU, 40,0
Monitoreinheiten MU, 40,1 Monitoreinheiten MU usw.. Bei der Steuerung
der Dosisrate wird vorzugsweise eine Ermittlung einer akkumulierten
Dosis bzw. Dosismenge an einem gewählten Abtastzeitpunkt ausgeführt. Die
ermittelte akkumulierte Dosis wird dann zweckmäßigerweise mit einer gesamten
Dosismenge verglichen, die bei der aktuellen Sitzung abzugeben ist.
Die Dosisrate wird auf der Grundlage des Vergleichs und der entsprechenden
Werte in der Dosisratentabelle justiert. Die jeweiligen Werte in
der Dosisratentabelle hängen
von den jeweiligen Besonderheiten und Bedürfnissen einer Behandlungssitzung
ab, was dem Fachmann geläufig
ist. Falls beispielsweise die ge wünschte gesamte Dosismenge für eine Behandlungssitzung
ein Bruchteil, das heißt eine
Bruchzahl von Monitoreinheiten, zum Beispiel 40,1 Monitoreinheiten
MU, an jedem Abtastpunkt, zum Beispiel alle 10 Millisekunden, während einer Behandlungssitzung
ist, wird die gesamte Anzahl von abgegebenen Monitoreinheiten bzw.
Strahlungseinheiten mit 40,1 Monitoreinheiten MU verglichen. Die Dosisrate
wird dann je nach Bedarf nach dem Vergleich justiert. Wenn sich
die gesamte Dosis bzw. Dosismenge der insgesamt gewünschten
Dosis annähert,
wird die Abgaberate vorzugsweise herabmoduliert, das heißt abgesenkt.
Wenn bei dem angegebenen Beispiel die Dosis 39 Monitoreinheiten
MU bzw. Strahlungseinheiten erreicht, wird die Rate vorzugsweise
in Abhängigkeit
von den Tabellenwerten so geändert,
daß beispielsweise
bei dem nächsten
Abtastpunkt die gesamte Dosis 40 Monitoreinheiten MU beträgt. Die
Dosisrate kann dann, falls gewünscht,
sogar noch weiter justiert werden, beispielsweise derart, daß die gesamte
Dosismenge an einem nächsten Abtastpunkt
gleich 40,05 Monitoreinheiten MU ist, usw., bis die insgesamt gewünschte Dosismenge
erzeugt worden ist. Diese Annäherung
an den Zielpunkt ist somit sehr fein, so daß die gesamte gewünschte Dosismenge
auch bei Bruchteilen von Monitoreinheiten noch exakter abgegeben
wird.
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In 4 ist
eine graphische Darstellung gezeigt, in der eine herkömmliche
treppenstufenförmige Annäherung an
die Dosisrate (Kurve 300) mit einer in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung stehenden Annäherung
mit modulierter Dosis (Kurve 400) für eine als Beispiel dienende
Situation verglichen wird, bei der die insgesamt gewünschte Dosismenge
gleich 240 Monitoreinheiten bzw. Bestrahlungseinheiten ist und eine
Abtastung in Intervallen von ungefähr 0,5 Sekunden auftritt. Bei
dem herkömmlichen
Ansatz wird eine Rate mit 500 Monitoreinheiten je Minute benutzt.
Bei jedem Abtastpunkt 302, der durch rautenförmige Symbole
auf der Kurve 300 dargestellt ist, wird die Anzahl von
aufsummierten Monitoreinheiten mit dem gewünschten Wert von 240 Monitoreinheiten
verglichen. Wenn von der Rate von 500 Monitoreinheiten je Minute
und einer gesamten gewünschten
Dosis von 240 Monitoreinheiten ausgegangen wird, sollte der Gesamtwert
in 28,8 Sekunden erreicht werden. Falls jedoch die Abtastpunkte
nur alle 0,5 Sekunden auftreten, befindet sich der registrierte
Wert bei der Markierung bzw. dem Abtastpunkt, der 28,5 Sekunden
entspricht, noch unterhalb der gewünschten Dosis, wohingegen jedoch
die dem Zeitpunkt 29 Sekunden entsprechende Markierung bzw. der
entsprechende Abtastpunkt oberhalb der gewünschten Dosismenge liegt. Die
Behandlung endet dann, allerdings nachteiligerweise erst dann, wenn
eine höhere
Strahlungsmenge als die tatsächlich
gewünschte
Strahlungsmenge ausgesandt worden ist.
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Bei
der vorliegenden Erfindung wird eine derartige unerwünschte übermäßige Strahlungsabgabe vermieden.
Wie durch die Kurve 400 gezeigt ist, wird die Rate der
Dosisabgabe über
den Verlauf der Behandlungssitzung hinweg moduliert bzw. variiert.
Für jeden
Abtastpunkt 402, die auf der Kurve 400 als Quadrate
gezeigt sind, wird die insgesamt gewünschte Dosismenge mit der an
diesem Abtastpunkt bereitgestellten akkumulierten Dosismenge verglichen.
Wie in 4 gezeigt ist, ist die Dosisrate während des
größeren Teils
der Abgabezeit recht hoch und vergrößert sich relativ beständig, was
dazu beiträgt,
kurze Behandlungszeiten zu erreichen. An einem bestimmten Abtastpunkt
befindet sich jedoch die abgegebene Dosismenge innerhalb eines ausgewählten Bereichs,
der ausreichend nahe bei der gewünschten
gesamten Dosismenge ist, wobei nun die Dosisrate nach unten verringert
wird, beispielsweise bei dem Abtastpunkt 404 auf der Kurve 400,
wobei die Verlangsamung bzw. Verringerung der Dosisrate über die
Dosisratentabelle vorgegeben wird. Wenn die Dosisrate verlangsamt
bzw. verringert wird, liegt die Änderung
der akkumulierten Dosis bei einem nachfolgenden Abtastpunkt vorzugsweise
recht nahe bei derjenigen für
den vorhergehenden Abtastpunkt, das heißt die Änderung ist verringert. Auf
diese Weise wird erreicht, daß die
gewünschte
Dosismenge nicht unpassend überschritten
wird, da die Verringerung der Dosisrate in den letzten Sekunden
der Strahlungsabgabe zu einer Verringerung der Rate der Änderung
von akkumulierten Monitoreinheiten führt, so daß eine noch exaktere Strahlungsabgabe einschließlich einer
exakten Bereitstellung von Bruchteilen von Monitoreinheiten, erreicht
wird.
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Mit
der Erfindung wird eine noch genauere Strahlungsabgabe während einer
Bestrahlungsbehandlung durch ein strahlungsgenerierendes System erzielt.
Hierbei wird eine Tabelle mit Dosisratenwerten für akkumulierte Dosismengen
in einer Behandlungseinheit des strahlungsgenerierenden Systems bereitgestellt,
wobei die Strahlungsdosisrate der von dem strahlungsgenerierenden
System ausgesandten Strahlung unter Einsatz der Dosisratentabelle
gesteuert wird. Die akkumulierte Dosismenge wird jeweils an den
Abtastpunkten ermittelt und mit der insgesamt gewünschten
Dosismenge verglichen. Die Dosisrate wird dann auf der Grundlage
der in der Tabelle vorhandenen Dosisratenwerte und der ermittelten
akkumulierten Dosismenge justiert, wobei die Dosisrate verringert
wird, wenn sich die akkumulierte Dosismenge der insgesamt gewünschten
Dosismenge annähert.
Die akkumulierte Dosismenge kann auch Bruchteile von Monitoreinheiten,
das heißt
Bestrahlungseinheiten, umfassen.