DE19927507B4

DE19927507B4 - Justierbares Schwenklager, insbesondere für eine Kraftfahrzeugtür

Info

Publication number: DE19927507B4
Application number: DE1999127507
Authority: DE
Inventors: Jens Kupke
Original assignee: Volkswagen AG
Current assignee: Volkswagen AG
Priority date: 1999-06-16
Filing date: 1999-06-16
Publication date: 2007-03-29
Anticipated expiration: 2019-06-17
Also published as: DE19927507A1

Abstract

Justierbares Schwenklager für die Anlenkung eines schwenkbaren Bauteils an einen Aufbau, insbesondere einer Tür am Aufbau eines Kraftfahrzeugs, mit einem Scharnierbolzen, der mit einem ersten, eine Befestigungsachse definierenden Längsbereich in lösbarer drehfester Verbindung mit einem aufbauseitigen Scharnierblatt steht, dagegen mit einem zweiten, eine Schwenkachse für das Bauteil definierenden Längsbereich, Relativdrehungen zulassend, ein bauteilseitiges Scharnierblatt durchsetzt, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (12) exzentrisch zur Befestigungsachse (13) verläuft und die Befestigung des bauteilseitigen Scharnierblatts (3) am Bauteil ein parallel zur Schwenkachse (12) Übermaß aufweisendes Schraubenloch (6) enthält.

Description

Die Erfindung betrifft ein justierbares Schwenklager gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Betrachtet man zur Veranschaulichung den bevorzugten Einsatzfall der Erfindung, nämlich als justierbares Schwenklager für eine Kraftfahrzeugtür, so ist man daran interessiert, eine einfache Möglichkeit zur Justierung der Tür in drei verschiedenen Richtungen, nämlich in Längsrichtung des Fahrzeugs, in Richtung senkrecht dazu und in Höhenrichtung, zu haben, wobei besonderer Wert darauf gelegt werden muss, dass zur Justierung keine anderen Teile, wie Schalttafel und/oder Verkleidungsteile, entfernt werden müssen.

Die DE 40 41 340 A1 offenbart eine Scharnieranordnung für ein schwenkbares Karosserieteil, insbesondere für eine Fahrzeugtür. Die Scharnieranordnung enthält zwei im Abstand voneinander liegende Scharniere. Dabei weist mindestens ein Scharnierbolzen, in 1 der DE 40 41 340 A1 der obere, einen exzentrischen Lagerzapfen auf, während der untere Scharnierbolzen und damit das untere Scharnier für eine normale Drehbewegung ausgelegt ist.

Mit dieser Anordnung von zwei unterschiedlichen Scharnieren kann lediglich der freie Endbereich einer Fahrzeugtür gehoben oder gesenkt werden. Ein Justieren der Tür in verschiedene Richtungen, z. B. in Längsrichtung des Fahrzeuges, ist nicht möglich.

Der Erfindung liegt mithin die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes justierbares Schwenklager zu schaffen, das mit minimalem Aufwand eine Justierung in den definierten zueinander senkrechten Richtungen erlaubt.

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs, vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung beschreiben die Unteransprüche.

Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht also in der Gestaltung des Scharnierbolzens mit zwei Längsbereichen, die jeweils eine eigene Achse haben und deren Achsen exzentrisch zueinander verlaufen. Durch Verschwenken dieses Scharnierbolzens um seine Befestigungsachse im Bereich des aufbauseitigen Scharnierblatts ist es also möglich, die Längsachse des zweiten Längsbereiches des Scharnierbolzens, die die Schwenkachse definiert, ohne Entfernen der Tür vom Aufbau parallel zu sich zu verschwenken und dadurch eine Justierung der Lage der Tür relativ zur Türöffnung im Kraftfahrzeugaufbau vorzunehmen. Eine Justierung in den beiden anderen, hierzu senkrechten Richtungen (Höhen- und Querrichtung) erlaubt das zumindest parallel zur Schwenkachse Spiel aufweisende Schraubenloch in der Befestigung des bauteilseitigen Scharnierblatts an dem Bauteil.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird für den bevorzugten Einsatzfall, also die Schwenklagerung einer Kraftfahrzeugtür, im Folgenden anhand der Zeichnung erläutert, in der nur die Bestandteile des eigentlichen Schwenklagers wiedergegeben sind.
Als wesentliche Bestandteile enthält das Schwenklager den Scharnierbolzen 1, das am Fahrzeugaufbau befestigte Scharnierblatt 2 und das an der Tür befestigte Scharnierblatt 3.
Betrachtet man zunächst die Befestigung des aufbauseitigen Scharnierblatts 2, so sind hierfür zwei Gewindelöcher 4 und 5 vorgesehen, in die von außen (Loch 4) bzw. von innen (Loch 5) eine Schraube eingeschraubt wird. Die Befestigung des Scharnierblatts 2 ist also starr.
Zur Befestigung des türseitigen Scharnierblatts 3 dient das Langloch 6 im Zusammenwirken mit zumindest einer Schraube; das Langloch 6 ist parallel zum Scharnierbolzen 1 ausgerichtet und gestattet demgemäß nach Lösen der zugehörigen Schraube eine Höhenverstellung der Tür ohne Beeinträchtigung ihrer Lage in Längsrichtung. Auch eine Justierung der Lage der Tür in Querrichtung bezüglich des Fahrzeugs ist in dieser Weise möglich, wenn das Loch 6 auch senkrecht zum Bolzen 1 Spiel für die Schraube aufweist und diese in eine Türstirnseite eingeschraubt ist.
Von entscheidender Bedeutung für die Erfindung ist nun die Gestaltung des Scharnierbolzens 1. Er enthält die beiden Längsbereiche 7 und 8, von denen jeder eines der Scharnierblätter 2 und 3 durchsetzt. Der Längsbereich 7 ist mittels der kegelförmigen Anschlagfläche 9 am Scharnierbolzen 1 und der auf den Gewindeteil 10 aufgeschraubten, gegenläufig kegelförmigen Mutter 11 an dem aufbauseitigen Scharnierblatt 2 in allen Richtungen festgelegt. Demgegenüber durchsetzt der Längsbereich 8 des Scharnierbolzens 1 das türseitige Scharnierblatt 3 unter Bildung der Schwenkachse 12 für dieses so, daß Dreh- bzw. Schwenkbewegungen zum Öffnen bzw. Schließen der Tür möglich sind. Zusätzlich sind nach Lösen der Mutter 11 Dreh- bzw. Schwenkbewegungen zum Justieren des Scharnierblatts 3 um den Scharnierbolzen 1 möglich.
Wie bereits ausgeführt, verläuft die Schwenkachse 12 exzentrisch zu der Befestigungsachse 13, die mit der Längsachse des Längsbereichs 7 des Scharnierbolzens 1 zusammenfällt. Diese Exzentrizität ist in der Figur mit a bezeichnet. Insbesondere dann, wenn man dafür sorgt, dass die Exzentrizität a im Wesentlichen senkrecht zum, parallel zum Scharnierbolzen 1 gerichteten, Abstand der beiden Befestigungsstellen der Scharnierflügel 2 und 3 am Aufbau bzw. an der Tür, also in Fahrzeug-Querrichtung, verläuft, ergibt sich nach Aufhebung der Klemmverbindung 9, 11 des Längsbereichs 10 durch Verschwenken des Längsbereichs 8 um die Befestigungsachse 13 im Wesentlichen eine Längsbewegung der Tür, während Bewegungen in Richtungen senkrecht dazu vernachlässigbar klein sind. Diese grundsätzliche Ausrichtung der Exzentrizität a verläuft also senkrecht zur Zeichenebene.
Zur Höhenverstellung der Tür dient, wie bereits ausgeführt, das entsprechend ausgerichtete Langloch.
Zwischen den Längsbereichen 7 und 8 erkennt man ein Profil 14 zum Angriff eines Drehwerkzeugs.
Wie aus dieser Beschreibung folgt, erfordert die Türjustierung mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kein Lösen und wieder Anziehen von Schrauben am Aufbau, sondern lediglich das Aufheben der durch die beiden Teile 9 und 11 gebildeten Klemmverbindung und ein Verschwenken des Scharnierbolzens 1 bzw. das Aufheben und wieder Anziehen einer Schraubverbindung im Bereich des Langlochs 6. Irgendwelche Arbeiten zum Entfernen und wieder Anbringen von Verkleidungen oder dergleichen entfallen.

Claims

Justierbares Schwenklager für die Anlenkung eines schwenkbaren Bauteils an einen Aufbau, insbesondere einer Tür am Aufbau eines Kraftfahrzeugs, mit einem Scharnierbolzen, der mit einem ersten, eine Befestigungsachse definierenden Längsbereich in lösbarer drehfester Verbindung mit einem aufbauseitigen Scharnierblatt steht, dagegen mit einem zweiten, eine Schwenkachse für das Bauteil definierenden Längsbereich, Relativdrehungen zulassend, ein bauteilseitiges Scharnierblatt durchsetzt, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (12) exzentrisch zur Befestigungsachse (13) verläuft und die Befestigung des bauteilseitigen Scharnierblatts (3) am Bauteil ein parallel zur Schwenkachse (12) Übermaß aufweisendes Schraubenloch (6) enthält.
Schwenklager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Exzentrizität (a) sich im Wesentlichen senkrecht zum Abstand zwischen den aufbau- und bauteilseitigen Befestigungen (4, 5; 6) der Scharnierblätter (2, 3) erstreckt.
Schwenklager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur drehfesten Verbindung mit dem aufbauseitigen Scharnierblatt (2) der erste Längsbereich (7) des Scharnierbolzens (1) dieses Scharnierblatt (2) durchsetzt und mittels einer kegelförmigen Anschlagfläche (9) und einer gegenläufig kegelförmigen Mutter (11) einspannt.
Schwenklager nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Scharnierbolzen (1) zwischen den Längsbereichen (7, 8) ein Profil (14) zum Angriff eines Werkzeugs trägt.