DE19925038C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Heißreparieren eines Auslaufes eines insbesondere metallurgischen Gefässes - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Heißreparieren eines Auslaufes eines insbesondere metallurgischen GefässesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zum
Heißreparieren des Auslaufbereiches eines Auslaufes eines
insbesondere metallurgischen Gefäßes.
Eine Verschlußvorrichtung für den Auslauf eines metall
urgischen Gefäßes ist aus der DE 196 41 169 C1 bekannt. Sie
weist eine Blindplatte auf, die zum Unterbrechen des Schmel
zenflusses vor den Auslauf geschoben wird. Anschließend läßt
man die Schmelze im Auslauf ganz oder teilweise erstarren.
Hierzu kann ein zur Verflüssigung der Schmelze vorgesehener
gekühlter elektrischer Induktor elektrisch abgeschaltet
werden, während sein Kühlkreislauf weiterarbeitet. Der
entstehende Schmelzenpfropfen bildet einen sekundären
Verschluß. Diese Vorrichtung ist aufwendig.
Aus der EP 0 838 292 A1 ist eine Verschlußvorrichtung an dem
Auslauf eines metallurgischen Gefäßes für flüssigen Stahl
bekannt. Das Verschlußglied der Verschlußvorrichtung ist
zweiteilig ausgebildet. Der erste Teil ist beständig gegen
Wärmeschock, Korrosion und Erosion. Er steht bei Beginn des
Prozesses unter dem Auslauf bzw. einem in diesem eingefrorenen
Schmelzenpfropfen. Um ein Ankleben des Schmelzenpfropfens an
diesem ersten Teil zu vermeiden, wird das Verschlußglied
abgesenkt. Dies setzt voraus, daß die Schmelze im Auslauf
erstarrt und nicht mehr zähflüssig ist. Der zweite Teil des
Verschlußgliedes wird zum Einfrieren der Schmelze bzw. zur
Bildung des Schmelzenpfropfens unter den Auslauf geschoben.
Er weist eine Kühleinrichtung auf und hat eine Beschichtung
aus Bornitritpulver oder Aluminiumbornitrat, die das Ankleben
von Stahl verhindern soll. Eine solche Beschichtung auch am
ersten Teil vorzusehen verbietet sich, da sie zu schnell
verschleißt. Das Verschlußglied der EP 0 838 292 A1 ist
aufwendig im Aufbau und für den Mehrwegbetrieb vorgesehen. Es
wird also zum mehrmaligen Öffnen und Schließen des Auslaufes
verwendet. Dementsprechend verschleißfest muß es sein.
Es ist bekannt, daß der Auslaufbereich des Auslaufes eines
metallurgischen Gefäßes voreilend verschleißt und/oder sich
an seinem Rand Anbackungen bilden. Dadurch wird die mit der
Verschlußvorrichtung mögliche Abdichtung erheblich beein
trächtigt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein neues Verfahren und eine
neue Vorrichtung zum Heißreparieren des Auslaufbereiches
vorzuschlagen, welches bzw. welche insbesondere die Nachteile
des Standes der Technik nicht aufweist.
Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe bei einem Verfahren bzw.
einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
dass ein Verschlußglied einer Verschlußvorrichtung für den
Auslauf quer zu der und gegen die Richtung des durch den
Auslauf ausfließenden Mediums bewegbar ist, daß das Verschluß
glied eine plastische, elastische, pastöse, teigartige oder
knetbare Oberflächenschicht aufweist, die beim Verschließen
des Auslaufes mit Druck gegen den Rand des Auslaufbereiches
des Auslaufes zur Anlage gebracht wird bzw. bringbar ist, um
dabei betriebsbedingte Veränderungen des Auslaufbereiches
auszugleichen.
Bei diesem Reparaturverfahren kann also als Reparaturvor
richtung eine Verschlußvorrichtung verwendet werden, die
ohnehin zum Öffnen und Schließen des Auslaufes vorgesehen ist.
Der Reparaturvorgang geschieht beim Schließen des Auslaufes.
Ist die Kontur des Auslaufbereiches durch betriebsbedingte
Veränderungen, wie Verschleiß oder Anbackungen, unregelmäßig
geworden, dann wird zur Durchführung der Reparatur des
Auslaufbereichs das die plastische, elastische, pastöse,
teigartige oder knetbare Oberflächenschicht tragende Ver
schlußglied mittels der Verschlußvorrichtung gegen den Auslauf
gedrückt. Material der Oberflächenschicht dringt dabei in
etwaige, beispielsweise durch Temperaturwechsel entstandene,
Risse oder Spalten des Auslaufbereichs ein und gleicht auch
sonstige Unebenheiten aus. Das Material der Oberflächenschicht
ist so beschaffen, dass es sich mit dem Auslaufbereich
verbindet. Bei dem nachfolgenden Entfernen des Verschluß
gliedes von dem Auslauf, d. h. bei dem Öffnen des Auslaufes,
verbleibt ein mehr oder weniger großer Teil des Materials der
Oberflächenschicht am Auslaufbereich zurück, wodurch dessen
Unebenheiten ausgeglichen sind. Vorsorglich kann mit der
Oberflächenschicht auch gearbeitet werden, wenn noch keine
betriebsbedingte Veränderungen des Auslaufbereichs fest
gestellt sind. Sie kann auch eingesetzt werden, um von
vornherein den Verschleiß des Auslaufbereiches zu verringern.
Das Verfahren kann bei üblichen Typen von Verschlußvor
richtungen verwendet werden. Beispielsweise kann die Ver
schlußvorrichtung ein modifizierter Schieberverschluß sein,
bei dem das Verschlußglied eine Verschlußplatte ist. Die
Verschlußvorrichtung kann auch eine solche sein, bei der das
Verschlußglied beispielsweise in Form einer Kappe, Kuppe oder
eines Stopfens auf einer Kurvenbahn gegen den Auslauf bewegt
wird. In beiden Fällen wird das Verschlußglied quer und gegen
die Richtung des durch den Auslauf ausfließenden Mediums,
beispielsweise Metallschmelze, wie Stahlschmelze, bewegt.
Durch die Bewegung gegen die Richtung des ausfließenden
Mediums wird die Oberflächenschicht gegen und/oder in den
Randbereich des Auslaufes gedrückt, so daß die gewünschte
Verbindung der Oberflächenschicht mit dem Auslaufbereich
erfolgt.
Vorzugsweise wird das Verschlußglied gegen das ausfließende
Medium an den Rand des Auslaufbereichs gedrückt. Es muß also
nicht auf andere Weise zunächst der Fluß des Mediums unter
brochen werden, um dann die Oberflächenschicht an den Rand des
Auslaufbereichs zu drücken.
Bei einem modifizierten Schieberverschluß wird das Verschluß
glied zunächst quer in das ausfließende Medium geschoben und
danach gegen das ausfließende Medium an den Rand des Auslauf
bereichs gedrückt. Das Verschlußglied, eine Schieberplatte,
kommt also nicht, wie bei bekannten Schiebern, beim Ver
schieben an einer Bodenplatte oder dergleichen zur Anlagen,
sondern sie wird im Abstand dazu geführt.
Der mit der Verschlußvorrichtung zu öffnende und zu schließen
de Auslauf ist ein bei insbesondere metallurgischen Gefäßen
üblicher z. B. hülsenförmiger Auslauf, vorzugsweise aus
feuerfestem keramischem Material. Das Gefäß, an dessen Boden
oder an dessen Wandung der Auslauf vorgesehen ist, kann ein
für Metallschmelzen, insbesondere Stahlschmelzen, übliches
Gefäß sein. Es kann sich um einen Elektrolichtbogenofen
handeln. Der Auslauf kann aus mehreren Steinen bestehen. In
diesem Fall bildet der Schlußstein den Auslaufbereich, der den
genannten betriebsbedingten Veränderungen unterworfen ist.
Die Oberflächenschicht wird in elastischer, plastischer,
pastöser, teigiger oder knetbarer Konsistenz vor dem Ver
schließen des Auslaufes auf das Verschlußglied, beispielsweise
durch Auflegen, Aufkleben, Streichen und/oder Walzen,
aufgebracht. Die Oberflächenschicht kann auf dem Verschlußglied
selbstklebend sein oder aufgeklebt oder auf sonstige
Weise befestigt sein. Sie kann auch von einem Folienstück
gebildet sein.
Das Material der Oberflächenschicht, das an dem Auslaufbereich
zurückbleibt, ist so beschaffen, dass es dort aushärtet. Das
Material der Oberflächenschicht kann dabei so gewählt sein,
dass die Oberflächenschicht bei Temperaturerhöhung, ins
besondere unter dem Temperatureinfluß des heißen Auslaufes,
zunächst noch mehr erweicht und anschließend aushärtet.
Die Plastizität, Elastizität, Pastosität, Teigigkeit oder
Knetbarkeit der Oberflächenschicht kann in der Weise einstell
bar sein, daß sichergestellt ist, daß Material der Ober
flächenschicht unter Druck hinreichend in Risse und/oder
Spalten des Auslaufbereichs eintritt.
Vorzugsweise ist die Oberflächenschicht auf der Basis einer
keramischen Matrix mit einem organischen Bindemittel, z. H.
mit einer Harzbindung, aufgebaut. Die keramische Matrix kann
auf der Basis von Al2O3 und/oder ZrO2 und/oder MgO und/oder
SiO2 und/oder SiC und/oder Si3N4 und/oder einem anderen Oxid,
Carbid oder Nitrid aufgebaut sein. Die Oberflächenschicht kann
neben dem Bindemittel ein Plastifizierungsmittel enthalten.
Um die Verbindung der Oberflächenschicht mit dem Rand des
Auslaufbereichs bzw. das Eindringen von Material der Ober
flächenschicht in Risse und Spalten des Auslaufbereichs zu
unterstützen, kann die Oberflächenschicht, bevor sie aushär
tet, oszilliert oder vibriert werden.
Um die Gefahr einer Beschädigung der auf dem massiven Träger,
beispielsweise einer keramischen Schieberplatte, aufliegenden
Oberflächenschicht durch das unter hohem Druck ausfließende
Medium, beispielsweise Stahl, zu minimieren, ist es vorteilhaft,
kurz vor dem Einschieben der Schieberplatte den Druck
im Auslaufbereich zu verringern. Hierbei wird auch ein
übermäßiges Spritzen des über das Verschlußglied laufenden
Mediums vermieden. Die, je nach Badhöhe, erforderliche
Verringerung des hydrostatischen bzw. ferrostatischen Druckes
kann dabei in bekannter Weise mittels mechanischer Drosselung
im Auslauf, beispielsweise mittels eines Stopfens, oder durch
beispielsweise auf durchfließenden Stahl einwirkende elektro
magnetische Kräfte oder mittels Unterdruckes im Gefäß
kurzzeitig eingestellt werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Verschlußvorrichtung am Auslauf eines metall
urgischen Schmelzengefäßes im Teilschnitt,
Fig. 2 eine gegenüber Fig. 1 vergrößerte Teilansicht
eines Verschlußgliedes der Verschlußvorrichtung mit
folienartiger Oberflächenschicht,
Fig. 3 eine Alternative zu Fig. 2 mit kappen-, kuppen-
oder stopfenartig geformter Oberflächenschicht.
In den Boden 1 eines metallurgischen Gefäßes ist als Auslauf
2 für Schmelze, insbesondere Metallschmelze, wie Stahl
schmelze, z. B. eine Hülse aus feuerfestem keramischem
Material eingebaut. Der Auslauf 2 bildet eine Ausfließöffnung
3, die von einem Rand 2' des Auslaufbereiches des Auslaufs 2
umgeben ist. Der Ausfließöffnung 3 ist eine Verschlußvor
richtung 4 zugeordnet, die als Verschlußglied 9 eine Verschlußplatte
trägt, mit der die Ausfließöffnung 3 verschließ
bar und freigebbar ist.
Das Verschlußglied 9 ist mittels eines nicht näher dargestell
ten Antriebs von einer Ausgangsposition A in Richtung des
Pfeiles a quer zur Richtung der ausfließenden Schmelze in eine
Zwischenposition B verschieblich. Von dieser aus ist es durch
eine Bewegung in Richtung des Pfeiles b gegen die Richtung des
ausfließenden Mediums in die Schließposition C beweglich, in
der das Verschlußglied 9 an die Ausfließöffnung 3, ins
besondere den Rand 2' der den Auslauf 2 bildenden Hülse,
angepreßt ist. Durch eine Bewegung in Richtung des Pfeiles c
ist das Verschlußglied 9 aus der Schließposition C in die
Ausgangsposition A, in der die Ausfließöffnung 3 offen ist,
zurückzubringen. Ähnlich liegen die Verhältnisse, wenn das
Verschlussglied 9 durch den Antrieb nicht linear bewegt,
sondern auf Kurven verschwenkt wird.
Die Hülse des Auslaufs 2 ist von einem Induktor 5 umgeben,
dessen hohles Querschnittsprofil von einem Kühlmedium,
insbesondere Luft, durchströmt ist. Der Induktor 5 reicht
möglichst nahe an die Ausfließöffnung 3. Zur elektrischen
Abschirmung gegenüber einer metallischen Halterung 6 können
Ferritkerne 7 vorgesehen sein, oder die Halterung 6 weist
elektrisch isolierende Trennschlitze auf.
Die Verschlußvorrichtung 4 weist einen metallenen Rahmen 8
auf, der an dem genannten Antrieb gelagert ist. In dem Rahmen
8 ist das aus feuerfestem keramischem Material bestehende, z. B.
plattenförmige Verschlußglied 9 gelagert.
Auf das Verschlußglied 9 ist eine plastische, elastische,
pastöse, teigartige oder knetbare Oberflächenschicht 10
aufgebracht und befestigt. Die Oberflächenschicht 10 kann
folienförmig flach (vgl. Fig. 2) oder kappen-, kuppen- bzw.
stopfenförmig (gestrichelte Ausführung, Fig. 3) gestaltet sein.
Die horizontale Erstreckung der Oberflächenschicht 10 ist
wenigstens so groß, daß sie in der Schließposition C zumindest
an dem Rand 2' anliegt.
Die Oberflächenschicht 10 ist auf der Basis einer keramischen
Matrix mit einem organischen Bindemittel, insbesondere mit
einer Harzbindung, aufgebaut. Als keramische Matrix eignet
sich Al2O3, ZrO2, MgO, SiO2, SiC oder Si3N4 oder eine Mischung
hieraus.
Die Oberflächenschicht 10 ist elastisch, plastisch, pastös,
teigartig oder knetbar, wobei die Elastizität, Plastizität,
Pastosität, Teigigkeit oder Knetbarkeit durch die Wahl der
Zusammensetzung des Materials der Oberflächenschicht 10
einstellbar ist. Die Elastizität, Plastizität, Pastosität,
Teigigkeit oder Knetbarkeit kann bei Umgebungstemperatur
bestehen oder erst durch Temperatureinwirkung und/oder
Druckeinwirkung entstehen. Die Elastizität, Plastizität,
Pastosität, Teigigkeit oder Knetbarkeit soll bestehen oder
entstehen, wenn die Oberflächenschicht 10 in Richtung b gegen
den Rand 2' angepreßt wird.
Die Elastizität, Plastizität, Pastosität, Teigigkeit oder
Knetbarkeit muß, solange das Verschlußglied 9 in der Schließ
stellung C steht, nicht dauerhaft bestehen. Die Oberflächen
schicht 10 kann sich verfestigen oder schon teilweise,
insbesondere im Bereich der Ausfließöffnung 3 des Auslaufes
2 von vornherein verfestigt sein, wenn sie an den Rand 2'
angedrückt und in etwaige Risse oder Spalten des Auslauf
bereichs des Auslaufs 2 eingedrungen ist und/oder ver
schlissene Bereiche ausgeglichen hat.
Das Reparaturverfahren wird folgendermaßen durchgeführt:
Die Oberflächenschicht 10 wird spätestens, wenn nach mehr maligem Öffnen und Schließen des Auslaufes 2 in dessen Auslaufbereich betriebsbedingte Veränderungen auftreten, auf das Verschlußglied 9 aufgebracht und zwar wenn das Verschluß glied 9 in der Ausgangsposition A steht. Solche betriebs bedingte Veränderungen sind beispielsweise Unebenheiten und/oder Risse des Randes 2' bzw. des Auslaufbereichs der Hülse des Auslaufs 2, die auf materialabtragenden Verschleiß und/oder Temperaturwechselbeanspruchungen und/oder strömungs bedingten Anbackungen beruhen können. Größere Anbackungen können vorab beseitigt werden, beispielsweise durch einen Schaber 11 an der als Schieber ausgebildeten Verschlussvor richtung 4.
Die Oberflächenschicht 10 wird spätestens, wenn nach mehr maligem Öffnen und Schließen des Auslaufes 2 in dessen Auslaufbereich betriebsbedingte Veränderungen auftreten, auf das Verschlußglied 9 aufgebracht und zwar wenn das Verschluß glied 9 in der Ausgangsposition A steht. Solche betriebs bedingte Veränderungen sind beispielsweise Unebenheiten und/oder Risse des Randes 2' bzw. des Auslaufbereichs der Hülse des Auslaufs 2, die auf materialabtragenden Verschleiß und/oder Temperaturwechselbeanspruchungen und/oder strömungs bedingten Anbackungen beruhen können. Größere Anbackungen können vorab beseitigt werden, beispielsweise durch einen Schaber 11 an der als Schieber ausgebildeten Verschlussvor richtung 4.
Nach dem Aufbringen der Oberflächenschicht 10 auf das
Verschlußglied 9 wird die Verschlußvorrichtung 4 in die
Schließposition C gebracht. Dabei wird das Verschlußglied 9
zunächst quer zur Richtung der durch den Auslauf 2 aus
fließenden Schmelze (Pfeil a) verschoben. Anschließend wird
das Verschlußglied 9 gegen die Richtung der durch den Auslauf
ausfließenden Schmelze (Pfeil b) in die Schließposition C
bewegt.
In der Schließposition C wird die z. B. plastische, elastische,
pastöse, teigartige oder knetbare Oberflächenschicht 10 gegen
den ggf. deformierten Rand 2' gedrückt, Material der Ober
flächenschicht 10 dringt in Risse und Spalten des Auslauf
bereiches ein und verfüllt diese. Außerdem werden Unebenheiten
ausgeglichen. Das Material der Oberflächenschicht 10 geht eine
Verbindung mit dem Auslaufbereich ein und kann an bzw. in
diesem aushärten. Der z. B. als Hülse ausgebildete Auslauf 2
wird auf diese Weise repariert; während des Reparaturvorganges
ist gleichzeitig ein schmelzendichter Verschluß der Auslauf
öffnung 3 gewährleistet.
Anschließend wird das Verschlußglied 9 mit der Verschlussvor
richtung 4 in die Ausgangsposition A gebracht. Die Ausfließ
öffnung 3 ist nun offen. Wenigstens der Teil der Oberflächen
schicht 10, der den Auslauf 2 repariert, verbleibt an diesem.
Ein zur Reparatur nicht nötiger Anteil der Oberflächenschicht
10 kann durch die Bewegung der Verschlussvorrichtung 4 quer
zu der Richtung des Schmelzenflusses (Pfeil c) abscheren und
vom Verschlußglied 9 mitgenommen werden. Ein an der Verschluß
vorrichtung 4 angeordneter Schaber 11 kann die Glättung des
an dem Auslauf zurückbleibenden Teils der Oberflächenschicht
10 unterstützen.
Bleibt unter oder in der Ausfließöffnung 3 Material der
Oberflächenschicht 10 zurück, dann wird dieses unter dem
statischen Druck der Schmelze nach unten weggesprengt und
ausgewaschen.
Der reparierte Auslauf 2 bietet wieder einen ebenen Rand 2'
für den weiteren Betrieb der Verschlußvorrichtung 4. Ist nach
dem weiteren Betrieb der an den Rand 2' angrenzende Auslauf
bereich wieder verschlissen, dann kann das beschriebene
Reparaturverfahren wiederholt werden.
1 Boden
2 Auslauf
2' Rand
3 Ausfließöffnung
4 Verschlussvorrichtung
5 Induktor
6 Halterung
7 Ferritkerne
8 Rahmen
9 Verschlussglied
10 Oberflächenschicht
11 Schaber
A Ausgangsposition
B Zwischenposition
C Schließposition
2 Auslauf
2' Rand
3 Ausfließöffnung
4 Verschlussvorrichtung
5 Induktor
6 Halterung
7 Ferritkerne
8 Rahmen
9 Verschlussglied
10 Oberflächenschicht
11 Schaber
A Ausgangsposition
B Zwischenposition
C Schließposition
Claims (28)
1. Verfahren zum Heißreparieren des Auslaufbereiches (2) eines Auslaufes
eines insbesondere metallurgischen Gefäßes, dadurch gekennzeichnet, dass
ein Verschlussglied (9) einer Verschlussvorrichtung (4) für den Auslauf (2),
welches eine plastische, elastische, pastöse, teigartige oder knetbare
Oberflächenschicht (10) aufweist, quer zu der und gegen die Richtung des
durch den Auslauf (2) ausfließenden Mediums bewegt und mit der
Oberflächenschicht (10) beim Verschließen des Auslaufes (2) mit Druck gegen
den Rand (2') des Auslaufbereiches des Auslaufes (2) zur Anlage gebracht wird,
um dabei betriebsbedingte Veränderungen des Auslaufbereiches
auszugleichen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Oberflächenschicht (10) des Verschlussgliedes (9) gegen einen keramischen
Schlussstein des Auslaufes (2) gedrückt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das
Verschlussglied (9) gegen das ausfließende Medium an den Rand (2') des
Auslaufbereichs des Auslaufs (2) gedrückt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass das Verschlussglied (9) zunächst quer zur Richtung des
ausfließenden Mediums und danach gegen die Richtung des ausfließenden
Mediums an den Rand (2') des Auslaufbereiches des Auslaufs (2) gedrückt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass als Verschlussglied (9) eine Verschlussplatte verwendet
wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass ein kappen-, kuppen- oder stopfenförmiges
Verschlussglied (9) verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Oberflächenschicht (10) vor dem Verschließen des
Auslaufes (2) auf das Verschlussglied (9) aufgebracht wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass eine selbstklebende Oberflächenschicht (10) auf dem
Verschlussglied (9) verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Oberflächenschicht (10) durch Temperaturerhöhung,
insbesondere unter dem Temperatureinfluss des Auslaufes (2), zunächst
erweicht und anschließend ausgehärtet wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Plastizität, Elastizität, Pastosität, Teigigkeit oder
Knetbarkeit der Oberflächenschicht (10) eingestellt wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Oberflächenschicht (10) auf der Basis einer
keramischen Matrix mit einem organischen Bindemittel, vorzugsweise mit einer
Harzbindung, aufgebaut wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die
keramische Matrix auf der Basis von Al2O3 und/oder ZrO2 und/oder MgO
und/oder SiO2 und/oder SiC und/oder Si3N4 aufgebaut wird.
13. Vorrichtung zum Heißreparieren des Auslaufbereiches (2) eines
Auslaufes eines insbesondere metallurgischen Gefäßes, dadurch
gekennzeichnet, dass eine Verschlussvorrichtung (4) für den Auslauf (2) ein
quer zu der und gegen die Richtung des durch den Auslauf (2) ausfließenden
Mediums bewegbares Verschlussglied (9) aufweist und dass das
Verschlussglied (9) eine plastische, elastische, pastöse, teigartige oder knetbare
Oberflächenschicht (10) aufweist, die beim Verschließen des Auslaufes (2) mit
Druck gegen den Rand (2') des Auslaufbereiches des Auslaufes (2) zur Anlage
bringbar ist, um dabei betriebsbedingte Veränderungen des Auslaufbereiches
auszugleichen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der
Auslauf (2) einen keramischen Schlussstein aufweist und die
Oberflächenschicht (10) des Verschlussgliedes (9) gegen den Schlussstein
drückbar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass
das Verschlussglied (9) gegen das ausfließende Medium an den Rand (2') des
Auslaufbereichs des Auslaufs (2) drückbar ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, dass das Verschlussglied (9) zunächst quer zur Richtung des
ausfließenden Mediums und danach gegen die Richtung des ausfließenden
Mediums an den Rand (2') des Auslaufbereiches des Auslaufs (2) drückbar ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, dass das Verschlussglied (9) eine Verschlussplatte ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, dass das Verschlussglied (9) kappen-, kuppen- oder
stopfenförmig ausgebildet ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, dass die Oberflächenschicht (10) vor dem Verschließen des
Auslaufes (2) auf das Verschlussglied (9) aufgebraucht ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, dass die Oberflächenschicht (10) auf dem Verschlussglied (9)
selbstklebend ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, dass die Oberflächenschicht (10) bei Temperaturerhöhung,
insbesondere unter dem Temperatureinfluss des Auslaufes (2), zunächst
erweichbar und anschließend aushärtbar ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, dass die Plastizität, Elastizität, Pastosität, Teigigkeit oder
Knetbarkeit der Oberflächenschicht (10) einstellbar ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 22, dadurch
gekennzeichnet, dass die Oberflächenschicht (10) auf der Basis einer
keramischen Matrix mit einem organischen Bindemittel, vorzugsweise mit einer
Harzbindung, aufgebaut ist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass die
keramische Matrix auf der Basis von Al2O3 und/oder ZrO2 und/oder MgO
und/oder SiO2 und/oder SiC und/oder Si3N4 aufgebaut ist.
25. Verwendung einer Verschlussvorrichtung für den Auslauf im Boden (1)
eines insbesondere metallurgischen Gefäßes, wie eines Elektrolichtbogenofens,
mit einem Verschlussglied (9), das quer zu der und gegen die Richtung des
durch den Auslauf (2) des metallurgischen Gefäßes ausfließenden Stahls
bewegbar ist zur Reparatur des z. B. einen Schlussstein aufweisenden
Auslaufes (2) mittels Anpressens einer von dem Verschlussglied (9) getragenen
plastischen, elastischen, pastösen, teigartigen oder knetbaren feuerfesten
Oberflächenschicht (10) an den bzw. in dem Auslauf (2), z. B. dessen
Schlussstein.
26. Verwendung einer Verschlussvorrichtung nach Anspruch 25, dadurch
gekennzeichnet, dass die angepresste Oberflächenschicht (10) zum Ausgleich
von Oberflächenfehlern des Auslaufes (2) oszilliert oder vibriert wird, bevor sie
aushärtet.
27. Verwendung einer Verschlussvorrichtung nach den Ansprüchen 25 oder
26, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Bewegung des Verschlussgliedes
(9) der hydrostatische, gegebenenfalls der ferrostatische Druck des aus dem
Auslauf (2) ausfließenden Mediums, ggf. Stahls, verringert wird.
28. Verwendung einer Verschlussvorrichtung nach dem Anspruch 27,
dadurch gekennzeichnet, dass der ferrostatische Druck mechanisch,
beispielsweise durch Drosseln und/oder elektromagnetisch und/oder mittels
Unterdrucks verringert wird.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999125038 DE19925038C2 (de) | 1999-06-01 | 1999-06-01 | Verfahren und Vorrichtung zum Heißreparieren eines Auslaufes eines insbesondere metallurgischen Gefässes |
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