DE19922268A1 - Verfahren zur Herstellung von perlenförmigen, hochporösen Adsorberpolymeren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von perlenförmigen, hochporösen AdsorberpolymerenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von perlenförmigen, hochporösen Adsorberpolymeren, erhältlich durch radikalische Polymerisation eines Gemisches, bestehend aus Divinylbenzen (2 bis 80 Gewichtsprozent Divinylbenzen), Ethylvinylbenzen und anderen Monomeren in einer Dispersions- oder Suspensionspolymerisation in Gegenwart mindestens eines Polymerisationsinitiators und 0,5 bis 100 Volumenprozent, bezogen auf die Volumensumme des Monomergemisches, einer inerten, organischen Substanz oder einer Mischung inerter, organischer Substanzen mit einem Löslichkeitsparameter zwischen 6 und 12 cal·0,5·cm·-1,5·.
Description
In den letzten Jahren werden zur Entfernung von organischen Schadstoffen, wie z. B. Phenole,
chlorierte Kohlenwasserstoffe oder Nitroverbindungen aus industriellen Abwässern zunehmend
synthetische, perlförmige Adsorberpolymere auf der Basis von Styren-Divinylbenzen-
Copolymeren eingesetzt. Diese Sorbentien sind hochporöse Materialien mit einer großen
spezifischen Oberfläche, die eine Reihe von Vorteilen gegenüber guten
Wasserreinigungskohlen aufweisen:
- - größere Adsorptionskapazität, vorwiegend im Bereich hoher Schadstoffkonzentrationen,
- - bessere Regenerierbarkeit (geringerer Energieaufwand als bei Aktivkohle),
- - bessere mechanische und chemische Stabilität,
- - effektives und energiegünstiges Recycling der adsorbierten Substanzen.
Ist die Adsorptionskapazität der eingesetzten Adsorberpolymere erschöpft, so können die
Adsorberpolymere nach bekannten Verfahren regeneriert werden. Beispielsweise können die
adsorbierten Substanzen thermisch entfernt werden. Auch eine Entfernung mit Hilfe anderer
Gase, wie Wasserdampf ist möglich. Entsprechende Verfahren sind bekannt. (Acta hydrochim.
hydrobiol. 19 (1991), 675-682, Chem. Techn. 42, August (1990), 335-338).
Die Adsorberpolymere können als Adsorptionsmittel zur Adsorption aus einer Vielzahl von
Flüssigphasen verwendet werden. Der Ausdruck "Flüssigphase" kann dabei homogene
Lösungen, Emulsionen, Dispersionen, Flüssigkeiten, die Gase gelöst enthalten, und ähnliche
Gemische einschließen. Eine Flüssigkeit dient dabei als Trägerphase, aus der Substanzen von
den Adsorberpolymeren adsorbiert werden.
Die adsorbierten Verbindungen können dabei nach Trennung des Adsorptionsmittels von der
Flüssigkeit durch geeignete Verfahren, beispielsweise durch Erhitzen, Auswaschen oder
Eluieren freigesetzt werden. Die Adsorberpolymere zeigen bei der Adsorption von organischen
Wasserinhaltstoffe hochselektive Adsorptionseigenschaften. Somit können sie sehr gut zur
Reinigung von Industrieabwässern oder Laborabwässern eingesetzt werden.
Die Adsorberpolymere können neben der Reinigung von Flüssigkeiten auch zur Isolierung von
organischen Verbindungen aus Flüssigkeiten oder Flüssigkeitsgemischen eingesetzt werden.
Hierbei ist das Ziel die Isolierung und Gewinnung von organischen Verbindungen, die teilweise
stark verdünnt und neben vielen anderen Bestandteilen in Flüssigkeiten oder
Flüssigkeitsgemischen vorliegen. Hierbei kann die hochselektive Adsorption an
Adsorberpolymeren vorteilhaft eingesetzt werden, um speziell organische Verbindungen aus
einer Vielzahl von gegebenfalls ähnlichen organischen Verbindungen in einer Flüssigkeit zu
isolieren.
Bevorzugt werden dabei die organischen Verbindungen aus wäßrigen Flüssigkeiten isoliert. Es
handelt sich insbesondere auch um pharmazeutischen Wirkstoffen, die aus den bei ihrer
Herstellung anfallenden Mutterlaugen isoliert werden.
In der Technik werden Adsorberpolymere nach einem ein- bzw. zweistufigen Verfahren
hergestellt.
Das einstufige Verfahren liefert niedrig bis mittelhochporöse Materialien, die so genannten latent
porösen Adsorberpolymere mit spezifischen Oberflächen von 300 bis 600 m2/g.
Das zweistufige Verfahren liefert die hochporösen Materialien mit spezifischen Oberflächen von
800 bis 1200 m2/g.
Hochporöse Adsorberpolymere werden zur Zeit ausschließlich nach einem zweistufigen
Verfahren hergestellt. In der ersten Stufe wird das Styren mit geringen Mengen von
Divinylbenzen (2-8%) ohne Zusatz inerter, organischer Substanzen durch eine
Suspensionspolymerisation copolymerisiert. Diese Vorprodukte gehören zum sogenannten echten
Geltyp, d. h. sie sind durch Copolymerisation von Styren mit Divinylbenzen ohne Zuhilfenahme
von inerten, organischen Substanzen oder Mischungen inerter, organischer Substanzen
entstanden.
Im Ergebnis der ersten Stufe erhält man unlösliche, feste perlförmige Styren-Divinylbenzen-
Copolymere, die je nach Vernetzeranteil (Divinylbenzen-Anteil) in verschiedenen organischen
Lösungsmitteln unterschiedlich stark quellen.
In der zweiten Stufe wird das schwach vernetzte Styren-Divinylbenzen-Copolymer unter
geeigneten Bedingungen nachvernetzt. Die Nachvernetzung wird allgemein unter Zuhilfenahme
von Monochlordimethylether durchgeführt. Dabei wird das Styren-Divinylbenzen-Copolymer
in einem vorgelagerten Schritt teilchlormethyliert und gleichzeitig oder in einem getrennten
nachgelagerten Schritt "mit sich selbst", d. h. mit anderen aromatischen Einheiten des Polymers
nachvernetzt (US-PS 4572905, US-PS 4675309, AT-PS 359980, DD-PS 2 49 703, DD-PS
292 850).
In dem Patent DE-PS 42 15 741 wird das bereits bekannte Verfahren der Chlormethylierung
und gleichzeitigen oder nachgestellten Nachvernetzung mit Monochlordimethylether auf
Dispersions- oder Suspensionspolymere, bestehend aus Styren, Ethylstyren und Divinylbenzen
angewendet, wobei jedoch diese einzusetzenden Ausgangsprodukte durch radikalische
Polymerisation der Monomerengemische in Gegenwart einer oder mehrerer inerter,
organischer Substanzen hergestellt worden sind. Es werden nicht Vorprodukte des echten
Geltyps mit Divinylbenzen-Gehalten zwischen 0,1 und 8,0 Gew.-% eingesetzt, sondern
hauptsächlich Styren-Ethylstyren-Divinylbenzen-Copolymere mit Divinylbenzen-Gehalten
zwischen 2 und 17 Gew.-%, hergestellt in Gegenwart von ausgewählten inerten, organischen
Substanzen.
Latent poröse Adsorberpolymere werden in einem einstufigen Verfahren, im allgemeinen durch
Suspensionspolymerisation von Styren oder anderen Monomeren mit Divinylbenzen als
Vernetzungsmittel in Gegenwart inerter, organischer Substanzen hergestellt. Inerte,
organische Substanzen sind Lösungsmittel oder Fällungsmittel, die während der radikalischen
Suspensionspolymerisation in dem Polymerisationsprozeß nicht einbezogen werden.
Die inerten, organischen Substanzen werden nach der Polymerisation wieder aus dem
Polymeren entfernt und sind zusammen mit dem Vernetzeranteil (Divinylbenzen-Anteil) für
den Grad der Porosität verantwortlich.
Dabei entstehen je nach Verfahrensweise mittel- bis hochporöse Adsorberpolymere mit einer
ausgeprägten Adsorptionskraft gegenüber polaren und unpolaren organischen Verbindungen.
Die inerten, organischen Substanzen werden in den Patenten als Fällungsmittel, Lösungsmittel,
Porogen, Porenregulator, aktiver Bestandteil, flüchtiges Agents, funktionales Material usw.
beschrieben. Sie dienen als Lösungsmittel für die Monomere und als Fällungsmittel für die
entstandenen Polymere.
Als inerte, organische Substanzen werden allgemein eingesetzt: aliphatische und aromatische
Kohlenwasserstoffe, Alkohole, Ester, Ketone und lösliche Polymere. Bei diesem Verfahren ist
die Porosität und damit auch die Größe der spezifischen Oberfläche durch die Art und
Zusammensetzung der inerten, organischen Substanzen steuerbar (Ulbricht, J., Grundlagen der
Synthese von Polymeren, Akademieverlag Berlin 1978, 86-87, Elias, H.-G., Makromoleküle,
Hüthig und Wepf Verlag Basel Heidelberg 1975, 608-610.)
Schon 1957 wurde in der Patentschrift US- PS 2809943 der Einsatz von Porenregulatoren, wie
z. B. Isopropylalkohol, Ethanol, Toluol, Heptan und Cyclohexan in der
Suspensionspolymerisation beschrieben. Dabei wurden auch zum Teil Alkohole mit guter
Löslichkeit in Wasser eingesetzt.
In dem Patent US-PS 3509078 werden polymere Materialien wie z. B. Polyethylenglykol und in
dem Patent
US-PS 3989649 Paraffinwachs zur Darstellung der Poren verwendet. Die polymeren
Materialien wurden nach der Polymerisation durch Lösungsmittelextraktion aus der Matrix
entfernt.
In dem Patent US-PS 3637535 wurde Benzin und in dem Patent DE-PS 30 00 596 aromatische
Kohlenwasserstoffen zur Darstellung der Poren verwendet, wie z. B.: Toluol, Ethylbenzen,
Xylol, Diethylbenzen, Dodecylbenzen, Hexan, Octan, Dodecan, Propylalkohol, Butylalkohol,
n-Amylalkohol, Isoamylalkohol, Ethylenglykol, Polyethylenglykol, Propylenglykol,
Dipropylenglykol, Nitromethan, Nitroethan verwenden wurden. Auch hier wurden mit
Wasser mischbare Alkohole eingesetzt.
Die Verwendung eines inerten, organischen Lösungsmittels wird besonders bei der Herstellung
poröser, granularer Polymerer, die als Füllstoffe für GPC und für poröse
Ionenaustauscherharzmatrices verwendet werden, bevorzugt.
In der umgekehrten Suspensionspolymerisation wird der Einsatz von halogenhaltigen,
organischen Substanzen als hydrophobe, die Ölphase bildende Flüssigkeiten beschrieben.
In den Patenten DE-PS 33 24 835 und DE-PS 33 12 424 werden mit Wasser nicht mischbare,
organische Substanzen als Polymerisationslösungsmittel verwendet, die von dem hydrophilen
Copolymerisat leicht abgetrennt werden können. Es wird der Einsatz von organische
Substanzen, insbesondere Kohlenwasserstoffe, wie z. B. Cyclohexan, n-Pentan, n-Hexan, n-
Heptan, i-Octan, technische Kohlenwasserstoffgemische, Toluol, Xylol und halogenierte
Kohlenwasserstoffgemische, wie z. B.
Chlorbenzol oder o-Dichlorbenzol beschrieben.
Die genannten Verfahren beschreiben entweder die Darstellung gering vernetzter Styren-
Divinylbenzen-Copolymere (Divinylbenzengehalt bis 17 Gew.-%) in einer Dispersions- oder
Suspensionspolymerisation, in Gegenwart von inerten, organischen Substanzen (Porenregulator)
oder die Darstellung hydrophiler, vernetzter Polymere in einer umgekehrten
Suspensionspolymerisation in Gegenwart inerter, organischer Substanzen als
Polymerisationslösungsmittel. In den Patenten wird nicht die Herstellung perlentbrmiger,
hochporöser Adsorberpolymere mit Divinylbenzengehalten bis 80 Gew.-%, in einer Dispersions-
oder Suspensionspolymerisation in Gegenwart von inerten, organischen Substanzen
(Porenregulator) beschrieben. Nach bisherigen Erkenntnissen wurde der Einfluß inerter,
organischer Substanzen in der Dispersions- oder Suspensionspolymerisation auf die Größe der
spezifischen Oberfläche der latent porösen Adsorberpolymere für eine Reihe von inerten,
organischen Substanzen oder Mischungen inerter, organischer Substanzen nur experimentell
ermittelt.
Aus der Literatur ist bekannt, daß die spezifische Oberfläche poröser Polymermaterialien ganz
entscheidend von der Art und Zusammensetzung der bei ihrer Herstellung verwendeten inerten,
organischen Substanzen abhängig ist. Dabei werden ganz allgemein Lösungsmittel für die Bildung
kleiner Poren und Fällungsmittel für die Bildung großer Poren verantwortlich gemacht (Angew.
Makromol. Chem. 164 (1988), 45-58; Angew. Makromol. Chem. 126 (1984), 39-50)
Aussagen über die Löslichkeit der Polymere in inerten, organischen Substanzen
(Lösungsmittel, Fällungsmittel) sind in vielen Fällen mit dem Konzept der
Löslichkeitsparameter möglich.
Die Löslichkeitsparameter können für jede Substanz berechnet oder experimentell bestimmt
werden und sind für die meisten Lösungsmittel und vieler Polymere bekannt (Elias, H.-G.,
Makromoleküle, Hüthig und Wepf Verlag Basel Heidelberg 1975, 174-183).
In der folgenden Übersicht (Tabelle) sind aus der Literatur für einige gebräuchliche organisch
Substanzen die Löslichkeitsparameter, die Siedepunkte und die Löslichkeit in Wasser entnommen
worden:
Der Löslichkeitsparameter von Mischungen organischer Substanzen kann nach folgender
Gleichung berechnet werden:
V1, V2 Molvolumen der organischen Substanz 1 bzw. der organischen Substanz 2
x1, x2 = Molenbruch der organischen Substanz 1 bzw. der organischen Substanz 2.
x1, x2 = Molenbruch der organischen Substanz 1 bzw. der organischen Substanz 2.
Nach dem bisherigen Erkenntnisstand besteht der Bedarf nach einer Möglichkeit, die Größe der
spezifischen Oberflächen latent poröser Adsorberpolymere durch Variation der inerten,
organischen Substanzen oder Mischungen inerter, organischer Substanzen, schon vor Beginn der
Dispersions- oder Suspensionspolymerisation gezielt einzustellen zu können. Dabei soll der
Einfluß sowohl bekannter als auch bisher nicht verwendeter inerter, organischer Substanzen oder
Mischungen inerter, organischer Substanzen auf die spezifische Oberfläche der latent poröse
Adsorberpolymere vor Beginn der Dispersions- oder Suspensionspolymerisation bestimmbar sein.
Aus dem Stand der Technik ergibt sich das Ziel der Erfindung.
Das Ziel der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von perlenförmigen, hochporösen
Adsorberpolymeren, deren Größe der spezifischen Oberfläche schon vor Beginn der
Dispersions- oder Suspensionspolymerisation einstellbar ist.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, auf der Basis eines Monomerengemisches, bestehend
aus Divinylbenzen (2 bis 80 Gewichtsprozent Divinylbenzen), Ethylvinylbenzen und anderen
Monomeren in einer radikalischen Dispersions- oder Suspensionspolymerisation in
Gegenwart mindestens eines Polymerisationsinitiators und 0,5 bis 100 Volumenprozent,
bezogen auf die Volumensumme des Monomerengemisches, einer oder mehrerer inerter,
organischer Substanzen, oder einem Gemisch inerter, organischen Substanzen, ein Verfahren
zu entwickeln, welches der Zielstellung entspricht.
Es wurde ein Verfahren entwickelt, das sich von den bekannten Verfahren dadurch unterscheidet,
daß zur Herstellung perlenförmiger, hochporöser Adsorberpolymere Wege beschritten werden,
die es ermöglichen, vor der radikalischen Polymerisation von Monomeren in der Dispersions-
oder Suspensionspolymerisation durch gezielten Einsatz von geeigneten inerten, organische
Substanzen oder Mischungen inerter, organischer Substanzen die Größe der spezifischen
Oberfläche der Adsorberpolymere einzustellen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das bereits bekannte Verfahren der
Dispersions- oder Suspensionspolymerisation eines Monomerengemisches, bestehend aus
Divinylbenzen (20 bis 80 Gew.-%), Ethylvinylbenzen und anderen Monomeren, wie z. B.
- - Ethylenhalogenid-Derivate: Vinylchlorid, Vinylbromod, Vinylfluorid, Vinylidenchlorid, Tetrafluorethylen, Chlortrifluorethylen, Vinylbenzylchlorid,
- - Styren und Styren-Derivate: o-,m- und p-Methylstyren, o-, m- und p-Ethylstyren, o-, m- und p-Chlorstyren, m- und p-Bromstyren Cyanstyren, o-, m- und p-Aminostyren, Hydroxystyren
- - Vinylketon-Derivate: Methylvinylketon, Phenylvinylketon, Divinylketon, Crotonaldehyd, Acrolein, Methacrolein, Dimethylketen
- - Acrylamid- und Methacrylamid-Derivate: Acrylamid, N-(1,1-Dimethyl-3-oxobuthyl)- acrylamid, Methacrylamid, Acrylpiperazin
- - Acryl- und Methacrylnitril-Derivate: Acrylnitril, Methacrylnitril
- - Divinylketon, Divinylether,
- - Diphenylethylen, Vinylnaphthalin, Vinyltoluol, Divinyltoluol, Divinylxylen, Divinylnaphthalin, Trivinylbenzen, Divinyldiphenylether usw.
in Gegenwart mindestens eines Polymerisationsinitiators wie z. B. 2,2'-
Azo-di-isobutyronitril
(AIBN) oder Dibenzoylperoxid und 0,5 bis 100 Volumenprozent, bezogen auf die
Volumensumme des Monomerengemisches, einer inerten, organischen Substanz mit definierten
Löslichkeitsparameter oder einer Mischung inerter, organischer Substanzen mit definierten
Löslichkeitsparameter durchgeführt wird.
Es wurde überraschenderweise gefunden, daß die spezifische Oberfläche poröser Materialien ganz
entscheidend von der Mischbarkeit mit Wasser und dem Löslichkeitsparameter der verwendeten
inerten, organischen Substanzen in der Dispersions- oder Suspensionspolymerisation beeinflußbar
ist.
Die spezifische Oberfläche der Adsorberpolymere läßt sich als Funktion des
Löslichkeitsparameters der verwendeten inerten, organischen Substanzen darstellen (Fig. 1).
Auf Grund dieser Korrelation sind Vorhersagen zum Einfluß, bisher nicht eingesetzter inerter,
organischer Substanzen oder Mischungen inerter, organischer Substanzen auf die zu erwartende
spezifische Oberfläche der Adsorberpolymere möglich.
Die aufgestellte Abhängigkeit läßt ferner die Schlußfolgerung zu, daß hohe spezifische
Oberflächen der Adsorberpolymere in Gegenwart von inerten, organischen Substanzen oder
Mischungen inerter, organischer Substanzen zu erwarten sind, deren Löslichkeitsparameter im
Bereich von 7,5-10,0 cal0,5 cm-1,5 liegen. Mit dem neu entwickelten Verfahren konnten
Adsorberpolymere mit spezifischen Oberflächen über 700 m2/g hergestellt werden.
Das neue Verfahren eröffnet erstmalig die Möglichkeit, in der radikalischen Dispersions- oder
Suspensionspolymerisation auf der Basis eines Monomerengemisches, bestehend aus
Divinylbenzen (2 bis 80 Gewichtsprozent Divinylbenzen), Ethylvinylbenzen und anderen
Monomeren in Gegenwart mindestens eines Polymerisationsinitiators und 0,5 bis 100
Volumenprozent, bezogen auf die Volumensumme des Monomerengemisches, einer oder
mehrerer inerter, organischer Substanzen, oder einem Gemisch inerter, organischen
Substanzen mit bekannten Löslichkeitsparameter, zu Adsorberpolymeren zu kommen, deren
Größe der spezifische Oberfläche beliebig einstellbar ist und die ausgeprägte
Adsorptionseigenschaften gegenüber vielen organischen Stoffen haben, sowie eine gute
osmotische und mechanische Stabilität aufweisen.
Die nachfolgenden Ausführungsbeispiele dienen der Erläuterung der Erfindung, ohne ihre
Ansprüche einzuengen. Alle Prozentangaben sind Gewichtsprozente, wenn nicht anders
angegeben.
In einem 250-ml-Sulfierkolben mit Rührer, Thermometer und Rückflußkühler werden 2,9 g NaCl
und 0,25 g Hefe in 150 ml Wasser bei 40°C gelöst. Hierzu gibt man unter konstantem Rühren eine
Lösung von 1 g AIBN, 13,5 ml Methylcyclohexan (Löslichkeitsparameter beträgt 7,8 cal0,5 cm-1,5)
und 20 ml Monomermischung.
Als Monomermischung wird eine 80%ige Lösung von Divinylbenzen in Ethylvinylbenzen
verwendet.
Man erhält eine Emulsion feiner Monomertröpfchen in Wasser, die man bei möglichst
gleichbleibender Rührgeschwindigkeit auf 70°C erwärmt wird.
Nach etwa 1 bis 1,5 Stunden wird die Vernetzung sichtbar (Gelierung).
Nach 2 Stunden Rühren bei 70°C wird die Temperatur auf 80°C erhöht.
Man rührt noch 10 Stunden bei der entsprechenden Temperatur weiter und läßt danach unter
Rühren auf Raumtemperatur abkühlen.
Die Perlen werden abfiltriert, das Polymerisat zunächst mit Wasser und danach gegebenfalls mit
Methanol gewaschen. Die Waschlösung wird abgesaugt und das Polymerisat 24 Stunden im
Vakuumtrockenschrank bei 80°C getrocknet. Die spezifische Oberfläche des Polymerisats beträgt
525 m2/g.
Wie in Beispiel 1 beschrieben, wird ein Polymerisat hergestellt, wobei aber anstelle von
Methylcyclohexan, Essigsäurebutylester (Löslichkeitsparameter beträgt 8,5 cal0,5 cm-1,5)
eingesetzt wurde.
Die spezifische Oberfläche des Polymerisats beträgt 656 m2/g.
Wie in Beispiel 1 beschrieben, wird ein Polymerisat hergestellt, wobei aber anstelle von
Methylcyclohexan, 10 ml Cyclohexan und 3,5 ml Heptan (Löslichkeitsparameter der Mischung
beträgt 8,0 cal0,5 cm-1,5) eingesetzt wurde.
Die spezifische Oberfläche des Polymerisats beträgt 684 m2/g.
Wie in Beispiel 1 beschrieben, wird ein Polymerisat hergestellt, wobei aber anstelle von
Methylcyclohexan, 4,5 ml Toluol und 9 ml Methylcyclohexan (Löslichkeitsparameter der
Mischung beträgt 8,2 cal0,5 cm-1,5) eingesetzt wurde.
Die spezifische Oberfläche des Polymerisats beträgt 704 m2/g.
Wie in Beispiel 1 beschrieben, wird ein Polymerisat hergestellt, wobei aber anstelle von
Methylcyclohexan, 11 ml Cyclohexan und 2,4 ml Decan (Löslichkeitsparameter der Mischung
beträgt 7,9 cal cal0,5 cm-1,5) eingesetzt wurde.
Die spezifische Oberfläche des Polymerisats beträgt 650 m2/g.
Wie in Beispiel 1 beschrieben, wird ein Polymerisat hergestellt, wobei aber anstelle von
Methylcyclohexan, Benzen (Löslichkeitsparameter beträgt 9,2 cal0,5 cm-1,5) eingesetzt wurde.
Die spezifische Oberfläche des Polymerisats beträgt 620 m2/g.
Wie in Beispiel 1 beschrieben, wird ein Polymerisat hergestellt, wobei aber anstelle von
Methylcyclohexan, Toluol (Löslichkeitsparameter beträgt 8,9 cal0,5 cm-1,5) eingesetzt wurde.
Die spezifische Oberfläche des Polymerisats beträgt 740 m2/g.
Claims (7)
1. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von perlenförmigen, hochporösen
Adsorberpolymeren, erhältlich durch radikalischen Polymerisation eines
Monomerengemisches, bestehend aus Divinylbenzen (2 bis 80 Gewichtsprozent
Divinylbenzen), Ethylvinylbenzen und anderen Monomeren in einer Dispersions- oder
Suspensionspolymerisation in Gegenwart von mindestens einen Polymerisationsinitiator
und 0,5 bis 100 Volumenprozent, bezogen auf die Volumensumme des
Monomerengemisches, einer inerten, organischen Substanz mit definierten
Löslichkeitsparameter oder einer Mischung inerter, organischer Substanzen mit definierten
Löslichkeitsparameter.
2. Adsorberpolymere nach Anspruch 1, erhältlich dadurch, daß das durch radikalischen
Polymerisation in der Dispersions- oder Suspensionspolymerisation eingesetzte
Monomerengemisch, aus Divinylbenzen (2 bis 80 Gewichtsprozent Divinylbenzen),
Ethylvinylbenzen und anderen Monomeren besteht.
3. Adsorberpolymere nach einem der Ansprüche 1 und 2, erhältlich dadurch, daß die
radikalische Polymerisation in der Dispersions- oder Suspensionspolymerisation in
Gegenwart von 0,5 bis 100 Volumenprozent, bezogen auf die Volumensumme des
Monomerengemisches, einer inerten, organischen Substanz mit definierten
Löslichkeitsparameter durchgeführt wird.
4. Adsorberpolymere nach einem der Ansprüche 1 und 2, erhältlich dadurch, daß die
radikalische Polymerisation in der Dispersions- oder Suspensionspolymerisation in
Gegenwart von 0,5 bis 100 Volumenprozent, bezogen auf die Volumensumme des
Monomerengemisches, einer Mischung inerter, organischen Substanzen mit definierten
Löslichkeitsparameter durchgeführt wird.
5. Adsorberpolymere nach einem der Ansprüche 1 bis 4, erhältlich dadurch, daß die
radikalische Polymerisation in der Dispersions- oder Suspensionspolymerisation in
Gegenwart von 0,5 bis 100 Volumenprozent, bezogen auf die Volumensumme des
Monomerengemisches, einer inerten, organischen Substanz mit einem Löslichkeitsparameter
zwischen 6 und 12 cal0,5 cm-1,5 durchgeführt wird.
6. Adsorberpolymere nach einem der Ansprüche 1 bis 4, erhältlich dadurch, daß die
radikalische Polymerisation in der Dispersions- oder Suspensionspolymerisation in
Gegenwart von 0,5 bis 100 Volumenprozent, bezogen auf die Volumensumme des
Monomerengemisches, einer Mischung inerter, organischer Substanzen mit einem
Löslichkeitsparameter zwischen 6 und 12 cal0,5 cm-1,5 durchgeführt wird.
7. Adsorberpolymere mit einer hohen spezifischen Oberfläche nach einem der Ansprüche 1 bis
6, erhältlich dadurch, daß die radikalische Polymerisation in der Dispersions- oder
Suspensionspolymerisation in Gegenwart von 0,5 bis 100 Volumenprozent, bezogen auf die
Volumensumme des Monomerengemisehes, in Gegenwart einer inerten, organischen
Substanz oder einer Mischung inerter, organischer Substanzen mit einem
Löslichkeitsparameter zwischen 7, 5 und 10 cal0,5 cm-1,5 durchgeführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999122268 DE19922268A1 (de) | 1999-05-06 | 1999-05-06 | Verfahren zur Herstellung von perlenförmigen, hochporösen Adsorberpolymeren |
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DE1999122268 DE19922268A1 (de) | 1999-05-06 | 1999-05-06 | Verfahren zur Herstellung von perlenförmigen, hochporösen Adsorberpolymeren |
Publications (1)
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ID=7908079
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DE1999122268 Withdrawn DE19922268A1 (de) | 1999-05-06 | 1999-05-06 | Verfahren zur Herstellung von perlenförmigen, hochporösen Adsorberpolymeren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19922268A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2004060554A1 (de) * | 2002-12-30 | 2004-07-22 | Polymerics Gmbh | Adsorbermaterial für blut-, blutplasma- und albuminreinigungsverfahren |
EP1676615A1 (de) * | 2004-12-28 | 2006-07-05 | Polymerics GmbH | Festphasensorbens |
-
1999
- 1999-05-06 DE DE1999122268 patent/DE19922268A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |