DE19919351C1 - Verfahren zur Messung des Sackungsverhaltens vorzugsweise kohäsionsloser Lockergesteine - Google Patents
Verfahren zur Messung des Sackungsverhaltens vorzugsweise kohäsionsloser LockergesteineInfo
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Abstract
Erdfeuchte oder trockene Lockergesteine verringern ihr Volumen während der Aufsättigung mit Wasser. Die Größe dieser als relatives volumenbezogenes Sackungsmaß i¶v¶ bezeichneten Volumenverringerung ist abhängig von der wirksamen vertikalen Hauptspannung sigma'¶1¶, dem Porenanteil n, dem Wassergehalt w, der Überkonsolidierungszahl OCR und der Anisotropie A. Das Verfahren ermöglicht die Messung des Sackungsmaßes i¶v¶ in Abhängigkeit von den genannten Einflußgrößen. DOLLAR A Die Messung des Sackungsmaßes erfolgt in statischen Triaxialversuchen. Die Meßergebnisse in Verbindung mit dem aus den Konsolidierungsphasen der Sackungsversuche zu bestimmenden spannungsabhängigen Grenzzustand führen auf das Sackungsverhalten des Lockergesteins. Ein zusätzliches Verfahrensergebnis ist die Abhängigkeit des Erdruhedruckbeiwertes K¶0¶ vom Porenanteil n und der wirksamen vertikalen Hauptspannung sigma'¶1¶. DOLLAR A Das Verfahren kann in der Geotechnik, der Bodenmechanik und der Bodenphysik benutzt werden.
Description
Anwendungsgebiet der Erfindung ist in der Bodenphysik die laborative Bestim
mung des vom Porenanteil/der Porenzahl, der vertikalen Hauptspannung, dem
Wassergehalt, der Überkonsolidierungszahl und der Anisotropie abhängigen Sa
ckungsverhaltens. Als Sackung wird in situ die Volumendeformation von Böden
infolge Grundwasseranstieges oder im Labor die Volumendeformation einer Lo
ckergesteinsprobe infolge Aufsättigung bezeichnet. Mit dem Begriff Sackungs
verhalten ist die Beeinflussung des relativen volumenbezogenen Sackungsma
ßes oder vergleichbarer Kennzahlen wie die Porenanteil- Δn oder Porenzahlän
derung Δe durch die aufgeführten zustandsbeschreibenden Kennzahlen gemeint.
Mit dem Begriff Sackungsversuch wird die Bestimmung der Volumenänderung
eines Lockergesteins durch Aufsättigung mit Wasser unter definierten Bedingun
gen in geeigneten Laborapparaturen bezeichnet.
Das relative volumenbezogene Sackungsmaß iv, im folgenden Sackungsmaß iv
genannt, ist die infolge Aufsättigung eines trockenen oder erdfeuchten Lockerge
steins entstehende relative Volumenänderung. Der Porenanteil n ist das Verhält
nis des Volumenanteils der gasförmigen und der flüssigen Phase eines Locker
gesteins an dessen Gesamtvolumen. Die Porenzahl e ist das Verhältnis des Vo
lumens der gasförmigen und flüssigen Phase zum Volumen der festen Phase.
Der Wassergehalt w ist das Verhältnis der Masse der flüssigen Phase zur Masse
der festen Phase. Die Porenanteiländerung Δn ist hier die Differenz der Poren
anteile vor und nach der Aufsättigung. Die Porenzahländerung Δe ist die Diffe
renz der Porenzahlen vor und nach der Aufsättigung.
Das Überkonsolidierungsverhältnis OCR ist das Verhältnis der größten wirksa
men vertikalen Hauptspannung σ'1max, der das Lockergestein in seiner Ge
schichte ausgesetzt war, zur wirksamen vertikalen Hauptspannung σ'1 zum Be
trachtungszeitpunkt. Die Anisotropie A ist das Verhältnis der wirksamen vertika
len Hauptspannung σ'1 zur wirksamen horizontalen Hauptspannung σ'3. Die wirk
same Spannung σ' ist der von der Festsubstanz übertragene Spannungsanteil an
der vom Lockergestein aufzunehmenden, als totale Spannung σ bezeichneten
Gesamtbelastung. Die neutrale Spannung in wassergesättigten Lockergesteinen
ist ein weiterer Teil der totalen Spannung und entspricht dem Porenwasserdruck.
In teilgesättigten Lockergesteinen treten Kapillarspannungen als negative neut
rale Spannungen auf. Sie erzeugen wirksame Spannungen im Korngerüst. In
praktischen Anwendungen bleibt die Kapillarspannung vielfach unberücksichtigt.
Sackungsursache ist zum einen der Abbau kapillarer Haftspannungen in der
Sättigungszone und zum anderen der temporäre Aufbau von Kapillarspannungen
im Kapillarwassersaum über dem Wasserspiegel. Kapillare Haftspannungen er
höhen die an einem Kornkontaktpunkt maximal übertragbaren Schubspannun
gen. Ein Abbau der Kapillarspannungen vermindert die im Kornkontaktpunkt auf
nehmbaren Schubspannungen. Für einen Teil der im Lockergestein bestehenden
Kornkontakte wird durch diese Minderung die im Kontaktpunkt bisher übertrage
ne Schubspannung größer als die nach Wassersättigung übertragbare Schub
spannung. Die Folge sind eine Gefügeinstabilität und Gefügeänderung zu einer
dichteren, stabileren Lage. Dieser Mechanismus überwiegt in locker gelagerten,
erdfeuchten Lockergesteinen.
Bedingt durch die Oberflächenspannung des Wassers bilden sich vom freien
Wasserspiegel ausgehend wassergefüllte Kapillaren. Die Länge dieser Kapilla
ren ist abhängig von der Porengröße und der Porenverteilung, der Oberflächen
beschaffenheit und Form der Lockergesteinsbestandteile sowie dem Wasserge
halt des Lockergesteins. Von der Kapillarlänge, dem senkrechten Abstand des
betrachteten Punktes von der freien Wasseroberfläche, wiederum ist die Kapil
larspannung in diesem Punkt abhängig. Sie ist eine wirksame Normalspannung
zwischen den Körnern, deren Wirkung sich zu der in dem betrachteten Punkt als
Folge äußerer Belastung wirkenden wirksamen Spannung addiert. Dieser Me
chanismus bewirkt Sackungsvorgänge in trockenen und/oder dicht gelagerten
Lockergesteinen.
Das Sackungsmaß ist im Sackungsversuch bestimmbar. Als Versuchsapparatur
wird das statische Triaxialgerät verwendet. Bei geringen Anforderungen an die
Meßgenauigkeit ist das Ödometer einsetzbar. Zur Bestimmung des Sackungs
maßes im nahezu spannungsfreien Zustand kann der Sackungskasten, eine
Großversuchsanlage, eingesetzt werden.
Im Sackungsversuch wird eine Bodenprobe, beginnend vom Probenfuß, mit
Wasser aufgesättigt. Der Versuch ist beendet, wenn am Probenkopf blasenfreies
Wasser ausströmt und keine Volumenänderungen mehr nachweisbar sind. Zu
Beginn und am Ende des Sackungsversuches ist jeweils das Probenvolumen zu
messen. Das Sackungsmaß iv kann aus den Meßwerten gemäß Gleichung (1)
berechnet werden. Das Sackungsmaß iv wird außer vom Porenanteil, den wirk
samen Hauptspannungen, dem Wassergehalt und der Überkonsolidierungszahl
wesentlich von dem zur Probekörperfertigung verwendeten Verfahren beeinflußt.
Das Ergebnis eines Sackungsversuches gilt nur für die jeweiligen Bedingungen
des Versuches.
Die Übertragung der Versuchsergebnisse auf in situ-Verhältnisse gestaltet sich
schwierig, da insbesondere in Kippen zustandsbeschreibende, das Sackungs
verhalten beeinflussende Kennzahlen wie der Wassergehalt w und der Poren
anteil n lokalen Schwankungen unterworfen sind. Zudem ändert sich der durch
die vertikale Hauptspannung, die Anisotropie A und die Überkonsolidierungszahl
OCR beschreibbare Spannungszustand und damit dessen Einfluß auf das Sa
ckungsverhalten in Abhängigkeit von der Kippengeschichte und -geometrie.
Die Probleme bei der Bestimmung des Sackungsverhaltens liegen nicht in der
Technologie des Sackungsversuches an sich, sondern darin, daß mit einer be
grenzten Anzahl von Versuchen ein weites Feld möglicher Bedingungen abge
deckt werden muß. Es fehlen Technologien, die es ermöglichen, den Geltungs
bereich eines Sackungsversuches zu erweitern. HALLBAUER (Geotechnische
Grundlagen für die Errichtung von Eisenbahnstrecken auf Tagebaukippen des
Braunkohlebergbaus unter besonderer Berücksichtigung des Eigensetzungsver
haltens, Diss. A, Hochschule für Verkehrswesen, 1981) hat ein Verfahren zur
Messung der Spannungsabhängigkeit des relativen volumenbezogenen Sa
ckungsmaßes iv entwickelt. In drei bis vier bei unterschiedlichen wirksamen verti
kalen Hauptspannungen σ'1 durchgeführten Sackungsversuchen wird die durch
Gleichung (2) beschreibbare Spannungsabhängigkeit des Sackungsmaßes iv
gemessen. Die Ergebnisse gelten für ein Lockergestein mit konstanten material
beschreibenden Kennzahlen, konstantem Wassergehalt, konstanter Anisotropie,
konstanter Überkonsolidierungszahl und konstantem Anfangsporenanteil n0.
Nachteilig am Verfahren von HALLBAUER ist die fehlende Extrapolationsfähig
keit in Richtung hoher Spannungen sowie systematische Fehler im Spannungs
bereich kleiner als (20 . . . 50) kPa. Die Existenz des Koeffizienten c in Gleichung
(2) führt unter der Voraussetzung c ≠ 0 in Abhängigkeit vom Vorzeichen für ho
he Spannungen zur Prognose von Hebungen (Sackungen < 0). Diese Prognose
ist weder mit den theoretischen Vorstellungen zum Sackungsvorgang noch mit
den Ergebnissen von Laborversuchen und in situ-Messungen im Einklang. Unter
bestimmten Bedingungen, insbesondere bei dichteren Lagerungszuständen, wird
diese Gleichung (2) die Spannungsabhängigkeit des relativen volumenbezoge
nen Sackungsmaßes iv bei geringen Spannungen nicht richtig beschreiben. Das
Verfahren nach HALLBAUER ist deshalb eingeschränkt anwendbar.
Für die weiteren, das Sackungsmaß beeinflussenden Parameter sind keine
Meßverfahren bekannt.
Die folgend genannten Patentschriften beschäftigen sich mit der Messung von
Lockergesteinseigenschaften in Laborgeräten. In der Patentschrift DE 195 35 209 C1
ist ein Verfahren beschrieben, welches die Bestimmung des Druckset
zungsverhaltens eines Lockergesteins durch Messung der Abhängigkeiten des
Porenanteils vom Anfangsporenanteil und der Belastungsspannung in Laborap
paraten ermöglicht. Aufbauend auf diesem Verfahren gestattet die in DE 195 35 210 C1
angegebene Vorgehensweise die Bestimmung des spannungsabhängi
gen Grenzlagerungszustandes, einer spannungsabhängigen lockersten Lage
rung. In DE 197 04 176 C2 ist die Messung des Wasserdurchlässigkeitsbeiwer
tes bereits aufgesättigter Lockergesteine in Abhängigkeit des Porenanteils und
der Sättigungszahl beschrieben. DE 195 01 348 C2 gibt ein Verfahren an, wel
ches die Messung der Sättigungszahl vor und/oder nach der Aufsättigung im sta
tischen Triaxialgerät ermöglicht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein Verfahren zu schaffen, welches die
Messung der Abhängigkeit des relativen volumenbezogenen Sackungsmaßes iv
von den Einflußparametern wirksamen vertikale Hauptspannung σ'1, Porenanteil
n1, Überkonsolidierungszahl OCR, Anisotropie A und Wassergehalt w in geeig
neten Laborapparaten ermöglicht. Das Verfahren soll die aufgeführten Nachteile
der bekannten Verfahren vermeiden. Das Verfahren ist modular aufgebaut, damit
gegebenenfalls zur Senkung des Aufwandes der Verfahrensdurchführung nur die
Abhängigkeit des relativen volumenbezogenen Sackungsmaßes iv von den be
nötigten Einflußgrößen gemessen werden kann. Gelöst wird die Aufgabe durch
das Verfahren gemäß Anspruch 1.
Im folgenden werden die theoretischen Grundlagen des erfindungsgemäßen
Verfahrens sowie die allgemeinen Mittel und Wege zur Verfahrensdurchführung
beschrieben. Aufbauend auf den physikalischen Gesetzen, denen der Sa
ckungsvorgang folgt, werden diese Gesetzmäßigkeiten in Gleichungen gefaßt.
Jedem Einflußparameter ist eine Gleichung zugeordnet. Aus diesen Gleichungen
ist je nach Aufgabe eine modular aufgebaute Gleichung zusammenstellbar, wel
che das Sackungsverhalten in Abhängigkeit von den gewünschten Einflußpara
metern beschreibt. Durch eine Reihe von Sackungsversuchen mit an die Aufga
benstellung angepaßten Bedingungen wird die Datenbasis geschaffen, um die
materialspezifischen Gleichungskoeffizienten bestimmen zu können. Die Glei
chung in Verbindung mit den zugehörigen Koeffizienten beinhaltet das Sa
ckungsverhalten des untersuchten Lockergesteins und stellt somit das Verfah
rensergebnis dar.
Die Bestimmung der Spannungsabhängigkeit erfolgt in Anlehnung an die Vorge
hensweise nach HALLBAUER. Der Koeffizient c in Gleichung (2) entfällt. Die
Verringerung der Koeffizientenzahl verringert die Anzahl der benötigten Sa
ckungsversuche. Gleichzeitig beschreibt die neu entstandene Gleichung (3) das
Sackungsverhalten auch für Extrapolationen auf hohe Spannungen richtig. Die
gewählte Notation weist den Gleichungskoeffizienten eine physikalische Bedeu
tung zu, welche die Spannungsabhängigkeit des Sackungsverhaltens, wie in
Fig. 1 dargestellt, aussagekräftig beschreiben. Bei geringen Spannungen gilt
Gleichung (3) nur für sehr locker gelagerte Böden. In Fig. 2 sind Messungen zur
Spannungsabhängigkeit des Sackungsmaßes iv für konstante Anfangsporenan
teile n0 dargestellt. Wassergehalt w, Überkonsolidierungszahl OCR und Ani
sotropie A sind konstant. Wie ein Vergleich der Fig. 1 und 2 zeigt, erfaßt
Gleichung (3) das Sackungsverhalten im Bereich geringer Spannungen nur für
lockere Proben zutreffend. Weiterhin sind in Fig. 2 Messungen zur Spannungs
abhängigkeit für konstante Porenanteile n1 dargestellt.
Um das in Fig. 2 dargestellte Sackungsverhalten zu messen, sind eine Vielzahl
von Sackungsversuchen notwendig. Zur effizienten Gestaltung des Verfahrens
müssen die Gesetzmäßigkeiten, denen die Porenanteilabhängigkeit des relativen
volumenbezogenen Sackungsmaßes iv folgt, ergründet und in Form einer einfa
chen Gleichung festgehalten werden. Die Gleichungskoeffizienten können aus
den Daten weniger Sackungsversuche berechnet werden. Fig. 3 enthält die Ab
hängigkeit des relativen Sackungsmaßes iv vom Porenanteil n1 in allgemeiner,
normierter Darstellung für eine konstante wirksame vertikale Hauptspannung σ'1,
einen konstanten Wassergehalt w, eine konstante Anisotropie A und eine kon
stante Überkonsolidierungszahl OCR. Für jede wirksame vertikale Hauptspan
nung σ'1, die Konstanz der anderen Einflußparameter vorausgesetzt, existiert ein
größtmöglicher Porenanteil, der nicht überschritten werden kann. Dieser Grenz
porenanteil ngr ist für die jeweilige Spannung der lockerste Lagerungszustand.
In diesem Lagerungszustand tritt der Maximalwert des relativen volumenbezoge
nen Sackungsmaßes auf. Eine Exponentialfunktion gemäß Term (4) mit einem
Bezug des Porenanteils n auf den Grenzporenanteil ngr beschreibt die Abhängig
keit des relativen volumenbezogenen Sackungsmaßes iv vom Porenanteil n in
der richtigen Form. Der Einfluß materialbeschreibender Parameter ist durch ei
nen Gleichungskoeffizienten zu berücksichtigen und führt auf Term (5). Durch
Einführen von Term (5) in Gleichung (3) entsteht Gleichung (6).
Gleichung (6) kann den gesamten Umfang des in Fig. 2 abgebildeten Sa
ckungsverhaltens beschreiben. Zur Bestimmung der Gleichungskoeffizienten
sind drei bis vier Sackungsversuche ausreichend. Aus den Daten der Konsolidie
rungsphasen der Sackungsversuche ist gemäß der in DE 195 35 210 beschrie
benen Vorgehensweise die durch Gleichung (23) faßbare Spannungsabhängig
keit des Grenzporenanteils ngr zu messen. Die nochmalige Einbeziehung der
wirksamen vertikalen Hauptspannung σ'1 im Ausdruck (5) über den Grenzporen
anteil ngr als Funktion der wirksamen vertikalen Hauptspannung σ'1 ermöglicht
die Fassung der Zusammenhänge zwischen der wirksamen vertikalen Haupt
spannung σ'1, dem Porenanteil n und dem relativen volumenbezogenen Sa
ckungsmaß iv in einer einfachen Gleichung (6). In Fig. 4 ist an einem Beispiel
die Wirkungsweise von Gleichung (6) näher erläutert. Der Term gemäß Glei
chung (3) in Gleichung (6) liefert das Sackungsmaß iv in Abhängigkeit von der
wirksamen vertikalen Hauptspannung σ'1 für Porenanteile n = ngr. Für Lage
rungszustände n = ngr liefert der Term (5) in Gleichung (6) den Wert 1. Für Po
renanteile n < ngr erfährt das Sackungsmaß iv über den Term (5) eine zusätzli
che Abminderung.
Der Überkonsolidierungseinfluß zeigt sich beim Vergleich der Sackungsmaße
zweier Bodenproben mit unterschiedlicher Überkonsolidierungszahl unter an
sonsten konstanten Bedingungen. In der Bodenprobe mit der größeren Überkon
solidierungszahl OCR treten die geringeren Sackungen auf. In Bodenproben,
deren Überkonsolidierungszahlen geringfügig über dem Wert 1 liegen, sind kaum
Unterschiede im Sackungsverhalten zur einer identischen, nicht überkonsoli
dierten Bodenprobe festzustellen. Meßreihen zeigen ein Verhalten gemäß Fig.
5. Dieses Verhalten ist durch einen Ausdruck (7) beschreibbar. Durch Verbin
dung von Gleichung (6) und Ausdruck (7) entsteht eine die Abhängigkeit des Sa
ckungsmaßes iv von der wirksamen vertikalen Hauptspannung σ'1, dem Poren
anteil n1 und der Überkonsolidierungszahl OCR beschreibende Gleichung (8).
Zur Bestimmung der Gleichungskoeffizienten muß mindestens ein zusätzlicher
Sackungsversuch durchgeführt werden. Ausdruck (7) mindert das Sackungsmaß
bei Überkonsolidierungszahlen < 1, für Überkonsolidierungszahlen gleich 1 tritt
der mindernde Term in Gleichung (8) nicht in Erscheinung.
Der Anisotropieeinfluß ist zusätzlich durch Spannungsniveau, Porenanteil und
Probengeometrie beeinflußt. Die Betrachtung der Vertikal- und Radialdeformati
onen signifikanter Anisotropieverhältnisse unter sonst konstanten Bedingungen
(σ'1, n, w, OCR) bei verschiedenen Probekörpergeometrien deckt die Wirkung
der Anisotropie auf. Das geringste Sackungsmaß iv weisen im Erdruhedruckzu
stand befindliche Proben auf. Ein im Vergleich dazu geringfügig erhöhtes Sa
ckungsmaß zeigen isotrop konsolidierte Proben, wobei weiterhin die Probenge
ometrie beeinflussend wirkt. In isotrop belasteten Proben mit einem Schlank
heitsgrad von 1 : 1 (Verhältnis Durchmesser zur Probenhöhe) treten geringere
Volumendeformationen auf als in isotrop belasteten Proben mit einem Schlank
heitsgrad von 2 : 1. Bei konstanter wirksamer vertikaler Hauptspannung σ'1 ist der
Mittelwert der Hauptspannungen im isotropen Zustand größer als unter Erdruhe
druckbedingungen, da im isotropen Zustand die wirksame vertikale Hauptspan
nung σ'1 gleich der wirksamen horizontalen Hauptspannung σ'3 ist, während un
ter Erdruhedruckbedingungen die wirksame horizontale Hauptspannung σ'3 klei
ner als die wirksame vertikale Hauptspannung σ'1 ist. Das höhere Spannungsni
veau des Mittelwertes der wirksamen Hauptspannungen im isotropen Zustand
reicht nicht aus, um die beobachteten Unterschiede im Sackungsverhalten zu
erklären.
Fig. 6 zeigt das im Triaxialversuch nachweisbare Deformationsverhalten für zy
lindrische Bodenproben in Schnittdarstellung, die ein Anisotropieverhältnis auf
weisen, welches der Anisotropie unter Erdruhedruckbedingungen entspricht.
Unter Erdruhedruckbedingungen treten keine Radialdeformationen auf. Das
Fehlen von Radialdeformationen in der Versuchsapparatur wird als Indiz für das
Erreichen des Erdruhedruckzustandes gewertet. Das Sackungsmaß iv, die Sum
men der Relativdeformationen εi sowie die Summen der Absolutwerte der Rela
tivdeformationen εi sind in Gleichung (9) identisch, da die relativen Radialdefor
mationen ε2/3 gleich 0 sind (Gleichung (10)).
Mit F sind die Freiheitsgrade der Deformationen bezeichnet, die Indizes geben
die zugehörige Spannungswirkungen und Deformationsrichtungen an. Mit dem
Index 1 sind vertikale Spannungswirkungen und Deformationsrichtungen, mit den
Indizes 2 und 3 radiale Spannungswirkungen und Deformationsrichtungen be
zeichnet. Die Radialrichtungen 2 und 3 stehen rechtwinklig aufeinander. Positive
Vorzeichen definieren eine Verringerung, negative Vorzeichen eine Vergröße
rung. Diese Bezeichnung gilt für die Fig. 6-10 und die Gleichungen 9-14.
Unter Erdruhedruckbedingungen sind definitionsgemäß Längsdeformationen nur
in vertikaler Richtung (F1) möglich. Die Bewegungsmöglichkeiten der Lockerge
steinsbestandteile sind auf den Freiheitsgrad F1 beschränkt. Das Sackungsmaß
iv entspricht in seiner Größe der relativen Vertikaldeformation ε1.
An isotrop konsolidierten Bodenproben mit einem Schlankheitsgrad von 2 : 1
(Fig. 7) sind keine oder nur sehr geringe Vertikaldeformationen zu beobachten.
Sackungsmaß iv und die Summe der Längsdeformationen εi sind identisch (Glei
chungen (9), (11), (12)). Von den Freiheitsgraden F1-F3 werden unter diesen
geometrischen Bedingungen nur zwei Freiheitsgrade (F2 & F3) als Bewegungs
möglichkeit von den Lockergesteinsbestandteilen ausgeschöpft. In isotrop kon
solidierten Bodenproben mit Schlankheitsgrad von 1 : 1 besitzen die Lockerge
steinsbestandteile drei Freiheitsgrade (F1-3, Fig. 8). Demzufolge sind Längs
deformationen in alle Raumrichtungen möglich. Die Größe der relativen Längs
deformationen ε1/2/3 ist gleich (Gleichung (13)). Zwischen Sackungsmaß iv und
der Summe der Längendeformationen εi gilt Gleichung (9).
Mit einem großen Anisotropieverhältnis konsolidierte Proben besitzen ebenfalls
drei Freiheitsgrade (F1-3, Fig. 9). Die Richtung der Radialdeformationen ε2/3
unterscheidet sich von der Richtung der Radialdeformationen ε2/3 isotrop konsoli
dierter Proben. Zwischen Sackungsmaß iv und den Summen der Längsdeforma
tionen gilt Gleichung (14).
In Fig. 10 sind die aufgeführten Lockergesteinseigenschaften zusammengefaßt.
Die nachweisbare Erhöhung des Sackungspotentials isotroper Lockergesteins
zustände im Vergleich zur Anisotropie unter Erdruhedruckbedingungen wird da
nach im wesentlichen von den erhöhten Bewegungsmöglichkeiten der Körner
durch die größere Zahl der Freiheitsgrade F im Lockergestein verursacht.
Für Anisotropien A < 1/K0 sind diese erhöhten Bewegungsmöglichkeiten eben
falls vorhanden. Dieser Fall ist durch besonders große Scherdeformationen ge
kennzeichnet. Sie führen bei lockeren Böden zu einer Verdichtung. Dieser Me
chanismus erklärt die plötzliche Erhöhung des relativen volumenbezogenen Sa
ckungsmaßes iv für Anisotropien A < 1/K0. In Fig. 11 sind die Zusammenhänge
zwischen Sackungsmaß iv und Anisotropie A abgebildet. Praktisch sind Anisotro
pien A << 1/K0 uninteressant. Der Anisotropieeinfluß A < 1/K0 wird deshalb ver
nachlässigt. Durch diese Vereinfachung kann der Anisotropieeinfluß durch Term
(15) erfaßt werden. Eine Vereinigung von Term (15) und Gleichung (8) führt auf
Gleichung (16), welche die Abhängigkeit des Sackungsmaßes iv von der wirksa
men vertikalen Hauptspannung σ'1, dem Porenanteil n, der Überkonsolidierungs
zahl OCR und der Anisotropie A beschreibt.
Der Erdruhedruckbeiwert K0 des wassergesättigten Lockergesteins in Term (15)
und Gleichung (16) erschwert die Anwendung des Verfahrens, da bisher kein
Meßverfahren zur Bestimmung des Erdruhedruckbeiwertes wassergesättigter
Lockergesteine K0 zum Zeitpunkt nach der Aufsättigung existiert. Um das erfin
dungsgemäße Verfahren auf Lockergesteine mit Anisotropien A < 1/K0 anwen
den zu können, muß ein Verfahren geschaffen werden, welches den Erdruhe
druckbeiwert K0 mit geringem Aufwand messen kann. Ausgangspunkt dieser
Verfahrensentwicklung sind Messungen des Erdruhedruckbeiwertes K0 des erd
feuchten Lockergesteins in den bei behinderter Seitendehnung durchgeführten
Konsolidierungsphasen vor der Sackung. Fig. 12 zeigt typische Abhängigkeiten
des Erdruhedruckbeiwertes. Für das aufgesättigte Lockergestein ist davon aus
zugehen, daß die Abhängigkeiten qualitativ ähnlich denen des erdfeuchten Lo
ckergesteins sind. Der Erdruhedruckbeiwert K0 nimmt bei lockerer Lagerung sei
ne höchsten Werte an. Demzufolge muß das Maximum des Erdruhedruckbei
wertes K0 im Grenzporenanteil ngr erreicht werden. Um eine einfache, die Ab
hängigkeit des Erdruhedruckbeiwertes K0 von der wirksamen vertikalen Haupt
spannung σ'1 und dem Porenanteil n beschreibende Gleichung aufstellen zu
können, wird der Erdruhedruckbeiwert K0 bei einer Lagerung des Lockergesteins
mit dem Grenzporenanteil ngr als spannungsunabhängig angenommen. Eine
Funktion gemäß Gleichung (17) kann ein in Fig. 12 gezeigtes Verhalten nach
bilden. Zum besseren Verständnis der in Gleichung (17) hergestellten Bezüge
zwischen Erdruhedruckbeiwert K0, dem Lagerungszustand eines Lockergesteins
(n, σ'1) und dessem Grenzzustand dient die Darstellung in Fig. 13. Im Grenz
zustand n = ngr nimmt der Erdruhedruckbeiwert seinen Maximalwert K0max an. In
Gleichung (17) wird K0max als spannungsunabhängig betrachtet. Je weiter das
Lockergestein vom Grenzzustand entfernt ist, desto größer werden die Differen
zen zwischen dem Porenanteil n1 und dem zugehörigen Grenzporenanteil ngr
sowie zwischen der wirksamen vertikalen Hauptspannung σ'1 und der zugehöri
gen Spannung σgr im Grenzzustand. Ein Bezug der Differenzen auf den Grenz
porenanteil ngr gemäß Gleichung (18) und die Spannung σgr im Grenzzustand
gemäß Gleichung (19) führt auf die in Gleichung (17) enthaltenen Terme. In Ver
bindung mit den Koeffizienten kσ und kn, die immer negativ sind, ergibt jede La
gerung n < ngr Erdruhedruckbeiwerte K0 < K0max.
Aus den vorbereitenden Konsolidierungsphasen der Sackungsversuche sind die
Koeffizienten von Gleichung (17) für das erdfeuchte Lockergestein bestimmbar.
Benötigt werden die Gleichungskoeffizienten des wassergesättigten Lockerge
steins. Die Erdruhedruckbeiwerte des erdfeuchten und des wassergesättigten
Lockergesteins unterscheiden sich voneinander. Dieser Unterschied entsteht
durch zwei Prozesse. Die Verringerung des Porenanteils infolge der Aufsättigung
senkt den Erdruhedruckbeiwert, der Abbau stützender Kapillarbrücken erhöht
ihn. Die Koeffizienten von Gleichung (17) werden gemeinsam mit den Koeffi
zienten von Gleichung (16) aus den Meßwerten der Sackungsversuche berech
net. Damit beschreibt Gleichung (17) die Abhängigkeit des Erdruhedruckbeiwer
tes nach der Aufsättigung vom Lagerungszustand des Lockergesteins vor der
Aufsättigung.
Der Einfluß des Wassergehaltes w auf das Sackungsmaß iv setzt sich aus ei
nem unmittelbaren und einem mittelbaren Anteil zusammen. Der unmittelbare
Anteil resultiert aus der Auflösung stützend wirkender Kapillarbrücken durch die
Aufsättigung. Der mittelbare Anteil entsteht durch den Wassergehaltseinfluß auf
den Gefügeaufbau. In Abhängigkeit vom Wassergehalt eines Lockergesteins
entstehen bei gleichen Anfangsporenanteilen n0 unterschiedliche Gefüge, deren
Wirkung auf das Sackungsverhalten nachweisbar ist. Die Summe beider
Einflußfaktoren auf das Sackungsmaß iv kann durch einen Term (20) beschrie
ben werden. Der Ersatz des Koeffizienten ivmax durch den Term (20) führt auf ei
ne Gleichung (21), die das Sackungsverhalten eines Lockergesteins in Abhän
gigkeit von allen bekannten Einflußparametern beschreiben kann.
Anstelle des relativen volumenbezogenen Sackungsmaßes iv kann auch die Po
renanteiländerung Δn während der Aufsättigung als Zielgröße verwendet werden.
Gleichung (22) gibt die funktionellen Abhängigkeiten für Δn an. Ähnlich kann
auch die Porenzahländerung Δe während der Aufsättigung beschrieben werden.
An zwei Ausführungsbeispielen soll das erfindungsgemäße Verfahren näher er
läutert werden. Beispiel 1 beschreibt die Anwendung des vollständigen Verfah
rens, Beispiel 2 eine auf die Messung des Spannungs- und Porenanteileinflusses
beschränkte Variante. Fig. 14 enthält die Meßwerte des Beispiels 1, Fig. 15
die Meßwerte des Beispiels 2, Fig. 16 die Koeffizienten für die Gleichungen (21)
und (22), Fig. 17 die Koeffizienten für Gleichung (17), Fig. 18 die Koeffizienten
für Gleichung (6). In den Fig. 19-29 sind Teilaspekte des gemessenen Sa
ckungsverhaltens beider Ausführungsbeispiele in Diagrammen dargestellt.
Beiden Ausführungsbeispielen liegen im statischen Triaxialgerät durchgeführte
Sackungsversuche zugrunde. Die Versuche beginnen mit der Fertigung der Pro
bekörper. Da das Sackungsverhalten eines erdfeucht verstürzten Lockergesteins
bestimmt werden soll, muß für die Probekörperfertigung eine Technologie ver
wendet werden, welche die Herstellung von Probekörpern mit einem Gefüge er
möglicht, das dem Gefüge einer geschütteten Kippe nahekommt. Die Probekör
per sind gekennzeichnet durch den Wassergehalt w und den Anfangsporenanteil
n0. In beiden Ausführungsbeispielen müssen sich die Anfangsporenanteile n0
voneinander unterscheiden. Im Ausführungsbeispiel 1 müssen die Wasserge
halte w unterschiedlich, im Ausführungsbeispiel 2 dagegen konstant sein. Die
Probekörper werden im statischen Triaxialgerät auf verschiedene wirksame verti
kale Hauptspannungen σ'1 belastet. Im Ausführungsbeispiel 2 ist die Belastung
unter Erdruhedruckbedingungen durchzuführen. Im Ausführungsbeispiel 1 sind
auch vom Erdruhedruckzustand abweichende Anisotropieverhältnisse einzustel
len. Gemäß der in DE 195 35 210 beschriebenen Vorgehensweise ist auf
Grundlage der Konsolidierungsmeßwerte der spannungsabhängige Grenzzu
stand zu messen. Einige der Versuche des Ausführungsbeispiels 1 sind nach der
Konsolidierung teilweise zu entlasten. Alle Versuche werden durch die Aufsätti
gung mit Wasser abgeschlossen, wobei der Probenzustand vor und nach der
Aufsättigung zu messen ist. Die Hauptspannungen sind während der Aufsätti
gung konstant zu halten.
Fig. 14 enthält die Meßwerte der Sackungsversuche des Ausführungsbeispiels
1. Die Anzahl der durchgeführten Sackungsversuche ist wesentlicher größer als
zur Verfahrensdurchführung zwingend notwendig wäre. Auf Grundlage dieser
Meßwerte werden abschließend die Koeffizienten der Gleichungen (17) und (19)
bestimmt (Fig. 16 und 17). Die das Sackungsverhalten und die Abhängigkei
ten des Erdruhedruckbeiwertes beschreibenden Gleichungen einschließlich der
zugehörigen Koeffizienten sind das Verfahrensergebnis, welches im folgenden
dargestellt werden soll. In den Fig. 19 und 20 ist die Abhängigkeit des Erdru
hedruckbeiwertes des wassergesättigten Lockergesteins vom Porenanteil n1 und
der wirksamen vertikalen Hauptspannung σ'1 vor der Aufsättigung für einen
Wassergehalt w = 0,02 (Fig. 19) und einen Wassergehalt w = 0,05 abgebildet.
Lagerungszustände auf der sich parallel zur n1 - σ'1-Ebene befindlichen Fläche
sind irreal, da sie sich jenseits des Grenzzustandes befinden.
Die von Gleichung (19) beschriebene Abhängigkeit des Sackungsmaßes iv von
der wirksamen vertikalen Hauptspannung σ'1, dem Porenanteil n1, dem Wasser
gehalt w, der Überkonsolidierungszahl OCR und der Anisotropie A läßt sich ge
ometrisch als Lage eines fünfdimensionalen Raumes in einem sechsdimensio
nalen Raum auffassen. Grafisch darstellbar sind die Lage einer zweidimensio
nalen Fläche in einem dreidimensionalen Raum sowie die Lage einer eindimen
sionalen Linie auf einer zweidimensionalen Fläche. Um diese Darstellungsmög
lichkeiten zu nutzen, muß die Dimensionszahl des Raumes verringert werden.
Das erfolgt durch Konstanthalten unabhängiger Größen. Jede konstante unab
hängige Größe verringert die Dimensionszahl des Raumes um eine Dimension.
Die Fig. 21-27 zeigen folgende Zusammenhänge:
Nicht dargestellte Lagerungszustände sind instabil (n < ngr, Fig. 21-26)
bzw. von den Meßwerten nicht abgedeckt (w < 0,2; w < 0,11 - Fig. 27). Aus den
Darstellungen ist ersichtlich, daß durch die Anwendung des Verfahrens
mit einem im Verhältnis zum Ergebnis geringen Versuchsaufwand eine
große Menge an Information über das zu untersuchende Lockergestein gewon
nen wird.
In Fig. 15 sind die Ergebnisse der für das zweite Ausführungsbeispiel notwen
digen vier Sackungsversuche enthalten. Der Wassergehalt ist in diesen Versu
chen mit w = 0,05 konstant, die Proben wurden nicht entlastet (OCR = 1) und die
Anisotropie A ist kleiner als der Kehrwert des Erdruhedruckbeiwertes K0. Die
Spannungsabhängigkeit des Grenzporenanteiles ngr ist nach dem Verfahren DE
195 35 210 zu bestimmen. Die Koeffizienten der diese Abhängigkeit beschrei
benden Gleichung (23) sind ebenfalls in Fig. 15 angegeben. Aus den Daten der
Sackungsversuche (Fig. 15) werden die Koeffizienten der das Sackungsver
halten in Abhängigkeit von der wirksamen vertikalen Hauptspannung σ'1 und dem
Porenanteil zu Beginn der Aufsättigung n1 beschreibenden Gleichung (6) be
stimmt. Fig. 18 enthält die Koeffizienten von Gleichung (6). In den Fig. 28
und 29 sind Teilaspekte des gemessenen Sackungsverhaltens in Form von Sa
ckungsmaß - Spannungs- sowie Sackungsmaß - Porenanteil - Diagrammen gra
fisch dargestellt.
iv
relatives volumenbezogenes Sackungsmaß
n Porenanteil
n1
n Porenanteil
n1
Porenanteil zu Beginn eines Sackungsvorganges
n2
n2
Porenanteil nach Ende eines Sackungsvorganges
e Porenzahl, in den Gleichungen Eulersche Zahl
e1
e Porenzahl, in den Gleichungen Eulersche Zahl
e1
Porenzahl zu Beginn eines Sackungsvorganges
e2
e2
Porenzahl nach Ende eines Sackungsvorganges
Δn Porenanteiländerung durch einen Sackungsvorgang (= n1
Δn Porenanteiländerung durch einen Sackungsvorgang (= n1
- n2
)
Δe Porenzahländerung durch einen Sackungsvorgang
w Wassergehalt eines Lockergesteins vor der Sackung
OCR Überkonsolidierungsverhältnis
A Anisotropie
σ'1
Δe Porenzahländerung durch einen Sackungsvorgang
w Wassergehalt eines Lockergesteins vor der Sackung
OCR Überkonsolidierungsverhältnis
A Anisotropie
σ'1
, s1 wirksame vertikale Hauptspannung
σ'3
σ'3
wirksame horizontale Hauptspannung
V1
V1
Lockergesteinsvolumen zu Beginn eines Sackungsvorganges
V2
V2
Lockergesteinsvolumen nach Ende eines Sackungsvorganges
a, b, c Gleichungskoeffizienten (2) von HALLBAUER
n0
a, b, c Gleichungskoeffizienten (2) von HALLBAUER
n0
Anfangsporenanteil im (nahezu) spannungsfreien Zustand
ivmax
ivmax
Gleichungskoeffizient von (
3
), (
6
), (
8
), (
16
)
σr
σr
Gleichungskoeffizient von (
3
), (
6
), (
8
), (
16
), (
21
), (
22
)
ngr
ngr
Grenzporenanteil, größtmöglicher Porenanteil für eine wirksame
vertikale Hauptspannung σ'1
Δnr
Gleichungskoeffizient von (
6
), (
8
), (
16
), (
21
), (
22
)
ngr0
ngr0
, Er
, cegr
Gleichungskoeffizienten von (
23
)
OCRr
OCRr
Gleichungskoeffizient von (
8
), (
16
), (
21
), (
22
)
F1, F2, F3 Freiheitsgrade 1-3
εir
F1, F2, F3 Freiheitsgrade 1-3
εir
Längsdeformationen in den Richtungen F1. . .3, i = 1. . .3
K0
K0
Erdruhedruckbeiwert
Ka
Ka
aktiver Erddruckbeiwert
iv(A)
iv(A)
Sackungsmaß bei einer Anisotropie A
iv(K0)
iv(K0)
Sackungsmaß bei einer Anisotropie A = 1/K0
σgr
wirksame vertikale Hauptspannung σ'1
, für die n = ngr
ist
r Korrelationskoeffizient
ka
r Korrelationskoeffizient
ka
Gleichungskoeffizient von (
15
), (
16
), (
21
), (
22
)
K0max
K0max
Maximalwert des Erdruhedruckbeiwertes, entspricht Erdruhe
druckbeiwert im Grenzzustand,
Gleichungskoeffizient von (
17
)
kσ
kσ
, kn
Gleichungskoeffizienten von (
17
)
wσ
wσ
, wts
, wrs
Gleichungskoeffizienten von (
20
), (
21
), (
22
)
Fehler Standardabweichung von iv
Fehler Standardabweichung von iv
bzw. Δn
Claims (7)
1. Verfahren zur Messung des Sackungsverhaltens vorzugsweise
kohäsionsloser Lockergesteine im statischen Triaxialgerät,
bei dem
- a) Sackungsversuche bei verschiedenen, das relative volumenbezogene
Sackungsmaß iv beeinflussenden Parametern durchgeführt werden,
wobei zu diesen den Lockergesteinszustand zu Beginn einer
Aufsättigung beschreibenden Parametern
- - die wirksame vertikale Hauptspannung σ'1,
- - der Porenanteil n1,
- - das Überkonsolidierungsverhältnis OCR,
- - das Anisotropieverhältnis A und
- - der Wassergehalt w zählen,
- b) ein spannungsabhängiger Grenzporenanteil ngr bestimmt wird, wenn der Porenanteil n1 oder der Anfangsporenanteil n0 in den Sackungsversuchen variiert wurde,
- c) ein spannungs- und wassergehaltsabhängiger Grenzporenanteil ngr bestimmt wird, wenn der Porenanteil n1 und der Wassergehalt w in den Sackungsversuchen variiert wurde,
- d) die Abhängigkeit des Erdruhedruckbeiwertes K0 des aufgesättigten Lockergesteins vom Porenanteil n1 und der wirksamen vertikalen Hauptspannung σ'1 gemessen wird,
- e) aus den Erdruhedruckbeiwert-K0-Porenanteil-n1-Hauptspannungs-σ'1- Meßwerten die Koeffizienten einer die Abhängigkeit des Erdruhedruckbeiwertes K0 vom Porenanteil n1 und der wirksamen vertikalen Hauptspannung σ1 beschreibenden Gleichung der Form K0 = f(n1, σ'1) bestimmt werden,
- f) aus den Meßwerten und Anfangsbedingungen aller Sackungsversuche
die Koeffizienten einer die Abhängigkeit des relativen
volumenbezogenen Sackungsmaßes iv von den Anfangsbedingungen
beschreibenden, modular aufgebauten Gleichung der Form
iv = f(σ1) . f(n1) . f(OCR) . f(w) . f(A) ermittelt werden, wobei in dieser
Gleichung
- a) die Terme entfallen, die den Einfluß von in den Sackungsversuchen konstant gehaltenen Anfangsbedingungen beschreiben,
- b) ein entfallender Term f(w) durch einen Gleichungskoeffizienten ersetzt wird,
- c) im Term f(n1) ein Bezug des Porenanteils n1 auf den spannungs- und gegebenenfalls wassergehaltsabhängigen Grenzporenanteil ngr enthalten ist,
- d) die Abhängigkeit des Grenzporenanteils ngr von der wirksamen vertikalen Hauptspannung σ'1 durch einen Term ngr = f(σ'1) sowie gegebenenfalls von der wirksamen vertikalen Hauptspannung σ'1 und vom Wassergehalt w durch einen Term ngr = f(σ'1, w) beschrieben wird,
- e) im Term f(A) ein Bezug der Anisotropie A auf den Erdruhedruckbeiwert K0 enthalten ist.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleichung
iv = f(σ1) . f(n1) . f(OCR) . f(w) . f(A) eine Form gemäß
hat.
hat.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gleichung K0 = f(n1, σ1) eine Form gemäß
hat.
hat.
4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Koeffizienten der die Abhängigkeit des Erdruhedruckbeiwertes K0
beschreibenden Gleichung K0 = f(n1, σ1) gleichzeitig mit den Koeffizienten
der die Abhängigkeit des relativen volumenbezogenen Sackungsmaßes iv
beschreibenden Gleichung iv = f(σ1) . f(n1) . f(OCR) . f(w) . f(A) aus den
Meßwerten und Anfangsbedingungen der Sackungsversuche bestimmt
werden.
5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß als
Maßzahl für das Sackungsverhalten die Porenanteiländerung Δn benutzt
wird.
6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß als
Maßzahl für das Sackungsverhalten die Porenzahländerung Δe benutzt
wird.
7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Bestimmung der Spannungs- und gegebenenfalls der
Wassergehaltsabhängigkeit des Grenzporenanteils ngr die Daten der
Konsolidierungsphasen der Sackungsversuche verwendet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999119351 DE19919351C1 (de) | 1999-04-28 | 1999-04-28 | Verfahren zur Messung des Sackungsverhaltens vorzugsweise kohäsionsloser Lockergesteine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999119351 DE19919351C1 (de) | 1999-04-28 | 1999-04-28 | Verfahren zur Messung des Sackungsverhaltens vorzugsweise kohäsionsloser Lockergesteine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19919351C1 true DE19919351C1 (de) | 2000-12-07 |
Family
ID=7906187
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999119351 Expired - Lifetime DE19919351C1 (de) | 1999-04-28 | 1999-04-28 | Verfahren zur Messung des Sackungsverhaltens vorzugsweise kohäsionsloser Lockergesteine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19919351C1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN110499751A (zh) * | 2019-08-02 | 2019-11-26 | 长安大学 | 一种黄土自重湿陷下限深度的测定方法 |
DE102020133929B3 (de) | 2020-12-17 | 2022-06-15 | Gmb Gmbh | Verfahren zur laborativen Bestimmung des Erdruhedruckverhaltens eines erdfeuchten, nichtbindigen Lockergesteins bei Belastung unter Berücksichtigung der Überkonsolidierungszahl |
DE102022128957A1 (de) | 2022-11-02 | 2024-05-02 | Gmb Gmbh | Verfahren zur Ermittlung eines porenanteilabhängigen Nachbruchpotentials zur Quantifizierung der Verflüssigungsneigung eines vollständig verflüssigungsfähigen Lockergesteins |
DE102023104743A1 (de) | 2023-02-27 | 2024-08-29 | Gmb Gmbh | Verfahren zur Ermittlung eines inneren Nachbruchpotentials als Maß zur Quantifizierung der Verflüssigungsneigung eines vollständig verflüssigungsfähigen Lockergesteins unter Berücksichtigung des Einflusses der potentiellen Energien des Korngerüstes, der Kornkontakte und der Gasanteile |
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- 1999-04-28 DE DE1999119351 patent/DE19919351C1/de not_active Expired - Lifetime
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HALLBAUER: Geotechnische Grundlagen für die Errichtung von Eisenbahnstrecken auf Tagebaukippen des Braunkohlebergbaus unter besonderer Berücksichtigung des Eigensetzungs- verhaltens, Diss. A, Hochschule für Verkehrswesen, 1981 * |
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8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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R071 | Expiry of right |