DE19858336C1 - Verfahren zur Messung der teufenabhängigen Häufigkeitsverteilung vom Porenanteil abhängiger bodenphysikalischer Kennzahlen in insbesondere aus kohäsionslosem Lockergestein bestehenden Kippen - Google Patents
Verfahren zur Messung der teufenabhängigen Häufigkeitsverteilung vom Porenanteil abhängiger bodenphysikalischer Kennzahlen in insbesondere aus kohäsionslosem Lockergestein bestehenden KippenInfo
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Abstract
Das Verfahren dient der Messung der Häufigkeitsverteilung vom Porenanteil abhängiger bodenphysikalischer Kennzahlen in Kippen. Zur Durchführung des Verfahrens sind Messungen beschreibender Kennzahlen in der Kippe sowie Versuche im Labor mit für die Kippe typischen Lockergesteinen zur Bestimmung der funktionellen Abhängigkeiten dieser vom Porenanteil abhängigen bodenphysikalischen Kennzahlen durchzuführen. Es sind teufenabhängige Häufigkeitsverteilungen des Porenanteils in der Kippe aufzustellen. Die Zusammenführung der Häufigkeitsverteilungen des Porenanteils mit den funktionellen Abhängigkeiten der vom Porenanteil abhängigen bodenphysikalischen Kennzahlen führt auf teufenabhängige Häufigkeitsverteilungen der vom Porenanteil abhängigen bodenphysikalischen Kennzahlen.
Description
Anwendungsgebiet der Erfindung ist in der Geotechnik und Bodenmechanik die
Messung der teufenabhängigen Häufigkeitsverteilung vom Porenanteil
abhängiger bodenphysikalischer Kennzahlen vorzugsweise in Kippen.
Zu solchen bodenphysikalischen Kennzahlen zählen beispielsweise der
Steifemodul, das relative volumenbezogene Sackungsmaß, der
Wasserdurchlässigkeitsbeiwert und der scheinbare Restreibungswinkel. Die
Teufenabhängigkeit dieser Kennzahlen entsteht durch die Verringerung des
Porenanteils infolge der Spannungszunahme mit steigender Teufe. Für einige
dieser Kennzahlen, wie z. B. für den scheinbaren Restreibungswinkel und das
relative volumenbezogene Sackungsmaß, besteht zusätzlich ein direkter
Zusammenhang zwischen der die Teufe repräsentierenden Spannung und der
Größe dieser Kennzahl.
In der Patentschrift DE 195 35 209 C1 ist ein Verfahren vorgestellt, welches die
Bestimmung des Drucksetzungsverhaltens von Lockergesteinen durch
Laborversuche ermöglicht. Für einen konstanten Wassergehalt können die
Zusammenhänge zwischen dem Porenanteil sowie dem Anfangsporenanteil und
der Belastungsspannung gemessen und kontinuierlich beschrieben werden. Über
tatsächliche Porenanteile und Steifemoduln der Lockergesteine in einer Kippe
sowie deren Verteilung sagt dieses Verfahren nichts aus.
Das in der Patentschrift DE 197 04 176 C2 beschriebene Verfahren zur
Bestimmung des Wasserdurchlässigkeitsbeiwertes vorzugsweise kohäsionsloser
Lockergesteine bezieht sich ebenfalls auf die Labormessungen und liefert die
Abhängigkeit des Wasserdurchlässigkeitsbeiwertes vom Porenanteil und von der
Sättigungszahl. Über die tatsächlichen Wasserdurchlässigkeitsbeiwerte der
Lockergesteine in Kippen kann dieses Verfahren ebenfalls keine Informationen
liefern.
Kippen sind meist sehr inhomogen aufgebaut. Diese Inhomogenitäten betreffen
sowohl die Materialzusammensetzung als auch die Lagerungszustände. Solche
Inhomogenitäten treten sowohl in Schütt- als auch in Spülkippen auf und sind
durch die Technologie der Kippenherstellung bedingt. Die geotechnische
Bewertung und Behandlung einer derart aufgebauten Kippe erfolgt auf
Grundlage der Abschätzung mittlerer Werte der interessierenden
bodenphysikalischen Kennzahlen für definierte Kippenbereiche. Die mit
steigender Teufe zu erwartenden Änderungen der jeweiligen
bodenphysikalischen Kennzahlen werden durch deren lokale Schwankungen
überdeckt. Diese Schwankungen entstehen durch die Inhomogenitäten von
Materialzusammensetzung und Lagerungsverhältnissen.
Vom Porenanteil abhängige bodenphysikalische Kennzahlen von Kippen sind
derzeit nur durch aufwendige in situ Untersuchungen und/oder einer Vielzahl von
Laborversuchen zu ermitteln. Die Ergebnisse solcher Untersuchungen gelten
strenggenommen nur für definierte Punkte in Kippen oder für Kippenareale
geringer Ausdehnung. Ein Beispiel dafür ist das in der Patentschrift
DE 197 17 988 C1 beschriebene Verfahren, mittels eines Plattendruckversuches
auf der Bohrlochsohle das Spannungs-Verformungs-Verhalten und/oder
Deformationsmoduln und/oder Festigkeitseigenschaften zu bestimmen.
Stehen die Ergebnisse derartiger kostenintensiver Untersuchungen dem
Geotechniker nicht zur Verfügung, wird auf vorhandene Erfahrungen, oft in
Verbindung mit den Ergebnissen aus Literaturrecherchen, zurückgegriffen.
Weiterhin ist es gängige Praxis, aus den Ergebnissen kostengünstiger
Einzelmeßwerte durch Analogieschlüsse die gewünschten Aussagen zu erhalten.
Dieser stark subjektiv beeinflußbare Zustand ist unbefriedigend.
Durch die Festlegung vom Porenanteil abhängiger bodenphysikalischer
Kennzahlen geschütteter Böden im Sinne einer Abschätzung werden einerseits
in vielen Anwendungsfällen mögliche Reserven hinsichtlich Festigkeit,
Deformationen etc. aus Unkenntnis nicht ausgenutzt, andererseits sind
Fehleinschätzungen des bodenphysikalischen Verhaltens eines Kippenbodens
im Sinne einer Überbeanspruchung solcher Reserven nicht auszuschließen.
Bisher ist kein Verfahren bekannt, welches die aufgeführten Nachteile
vermeidet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens, welches
die aufgeführten Nachteile beseitigt. Gelöst wird die Aufgabe durch das
Verfahren gemäß Anspruch 1.
Der Porenanteil eines Lockergesteins beeinflußt eine Reihe von
bodenphysikalischen Kennzahlen. Um die bodenphysikalischen Kennzahlen
feststellen zu können, muß der in situ Porenanteil gemessen werden. Der
Porenanteil selbst schwankt durch die Inhomogenitäten der
Materialzusammensetzung und der Lagerungsverhältnisse. Diese
Schwankungen überlagern die Abnahme des Porenanteils mit steigender Teufe.
Die Inhomogenitäten erfordern eine Vielzahl von Einzelmessungen. Die
Beeinflussung der Porenanteile durch die Teufe ist durch Normierung der
gemessenen Porenanteile auf eine konstante Teufe zu berücksichtigen. Aus
diesen normierten Porenanteilen sind Histogramme und stetige
Verteilungsfunktionen aufzustellen. Um dem Materialeinfluß auf den Porenanteil
Rechnung zu tragen, ist für jedes der am Kippenaufbau beteiligten
Lockergesteine ein entsprechendes Histogramm und eine stetige
Verteilungsfunktion der auf eine Teufe normierten Porenanteile zu erarbeiten.
Am Kippenaufbau sind eine Vielzahl von Lockergesteinen beteiligt. Durch die
Mischung der Lockergesteine während Abbaggerung, Transport und Verkippung
sind die Änderungen der materialbeschreibenden bodenphysikalischen
Kennzahlen fließend. Durch geeignete Klassifizierung ist die Anzahl der
aufzustellenden Histogramme und stetigen Verteilungsfunktionen auf ein für den
jeweiligen Anwendungsfall entsprechendes sinnvolles Maß zu beschränken.
Der Kippe sind Lockergesteinsproben zu entnehmen, deren
materialbeschreibende bodenphysikalische Kennzahlen den Mittelwerten der
gebildeten Lockergesteinsklassen entsprechen. Von diesen Bodenproben sind in
Laborversuchen die funktionellen Abhängigkeiten der zu betrachtenden, vom
Porenanteil abhängigen, bodenphysikalischen Kennzahl vom Porenanteil und
gegebenenfalls von anderen Einflußgrößen zu messen.
Aus den stetigen Verteilungsfunktionen des auf eine konstante Teufe normierten
Porenanteils jeder Materialklasse sind Histogramme hoher Klassenzahl
aufzustellen. Die nötige Klassenzahl ist abhängig von der höchsten
Änderungsrate der zu betrachtenden bodenphysikalischen Kennzahl in
Abhängigkeit vom Porenanteil. Für den mittleren Porenanteil jeder
Histogrammklasse ist auf Basis der in den Laborversuchen festgestellten
funktionellen Abhängigkeiten die zugehörige Größe der bodenphysikalischen
Kennzahl zu bestimmen.
Aus allen derart ermittelten bodenphysikalischen Kennzahlen jeder
Materialklasse ist ein Histogramm zu erstellen. Dabei sind anstelle der
Klassenhäufigkeiten der vom Porenanteil abhängigen bodenphysikalischen
Kennzahl die Klassenhäufigkeiten aller einer Histogrammklasse der vom
Porenanteil abhängigen bodenphysikalischen Kennzahl zugrundeliegenden
Histogrammklassen des Porenanteils aufzusummieren. Gegebenenfalls können
die Klassenhäufigkeiten nichtbesetzter Histogrammklassen der vom Porenanteil
abhängigen bodenphysikalischen Kennzahl durch Interpolation bestimmt werden.
Die Histogramme der vom Porenanteil abhängigen bodenphysikalischen
Kennzahl aller Materialklassen sind unter Beachtung der
Materialklassenhäufigkeiten zusammenzufassen. Aus diesem
zusammengefaßten Histogramm ist abschließend die stetige Verteilungsfunktion
der vom Porenanteil abhängigen bodenphysikalischen Kennzahl aufzustellen.
In einem Ausführungsbeispiel soll das erfindungsgemäße Verfahren näher
erläutert werden. Dabei soll die teufenabhängige Häufigkeitsverteilung der
Verflüssigungsneigung in einer definierten Teufe in einer wassergesättigten
Kippe eines Braunkohletagebaues gemessen werden. Als Maß für die
Verflüssigungsneigung soll der scheinbare Restreibungswinkel ϕu,R Verwendung
finden.
Fig. 1 zeigt die Ergebnisse der Messung des in situ Zustandes einer
Kippe,
Fig. 2 die Klassifizierung der am Kippenaufbau beteiligten
Lockergesteine,
Fig. 3 die Häufigkeitsverteilung der Porenanteile in einer
definierten Teufe,
Fig. 4 die funktionelle Abhängigkeit des scheinbaren
Restreibungswinkels vom Porenanteil in dieser definierten Teufe und
Fig. 5 eine
Darstellung der stetigen Verteilungsfunktionen des scheinbaren
Restreibungswinkels.
An einem Punkt der zu betrachtenden Kippe sind die bodenphysikalischen
Kennzahlen Dichte, Feinkornanteil, Porenanteil, Wassergehalt und
Sättigungszahl in Abhängigkeit von der Teufe zu messen. Als Meßverfahren wird
eine radiometrische Kombinationsdrucksondierung eingesetzt. Die Ergebnisse
dieser radiometrischen Kombinationsdrucksondierung zeigt Fig. 1. Wie
ersichtlich, befindet sich der Grundwasserspiegel in einer Teufe von 2,5 m.
Verflüssigungsgefährdet sind nur wassergesättigte Kippen. Demzufolge werden
die Bereiche oberhalb des Grundwasserspiegels von den folgenden
Betrachtungen ausgeschlossen.
Die Verflüssigungsneigung eines Bodens ist u. a. abhängig von dessen
materialbeschreibenden Kennzahlen. Diese ändern sich in einer Kippe bedingt
durch die Genese der verkippten Lockergesteine, durch Mischungsvorgänge
während des Transports sowie durch die Kipptechnologie sowohl stetig als auch
sprunghaft, wie aus den Änderungen des Feinkornanteils in Fig. 1 ersichtlich ist.
Eine Bestimmung der Verflüssigungseigenschaften für jede in der Kippe
vorkommende Lockergesteinsvarietät ist weder praktisch möglich noch sinnvoll,
da auf Grund der Meßfehler der in situ Messungen eine genaue Zuordnung zu
definierten Punkten der in situ Messung auf Basis des Feinkornanteils nicht
durchführbar ist. Zur Umgehung dieses Problems werden die in der Kippe
anstehenden Lockergesteine nach ihrem Feinkornanteil klassifiziert. Das
Ergebnis einer solchen Klassifizierung zeigt Fig. 2. Die Lockergesteinsklassen
FK11-14 und FK < 14 werden bezüglich ihrer Verflüssigungseigenschaften nicht
betrachtet, da ihr Anteil an der Kippe zu gering (FK11-14) ist oder auf Grund des
Feinkornanteils (FK < 14) keine hohe Verflüssigungsgefährdung zu erwarten
ist.
Der Kippe sind Lockergesteinsproben zu entnehmen, deren
materialbeschreibende bodenphysikalische Kennzahlen den Mittelwerten der
Lockergesteinsklassen entsprechen. Für die Lockergesteinsklasse FK0-7 sollte
der Feinkornanteil der zu entnehmenden Probe zwischen 3 und 4%, für die
Lockergesteinsklasse FK7-11 bei 9% liegen. In geeigneten Laborversuchen ist
für diese Lockergesteinsproben die funktionelle Abhängigkeit des scheinbaren
Restreibungswinkels von den interessierenden Einflußgrößen zu bestimmen. In
Fig. 4 sind die Ergebnisse solcher Versuche für eine fast vollständige
Probensättigung (Sättigungszahl Sr = 0,999) und eine wirksame vertikale
Hauptspannung von 300 kPa für beide Lockergesteinsklassen dargestellt. Diese
Hauptspannung entspricht bei vorliegenden Lagerungsverhältnissen einer Teufe
von 29 m.
Für beide Lockergesteinsklassen sind stetige Häufigkeitsverteilungen des
Porenanteils für die zu betrachtende Teufe aufzustellen. Eine auf den Meßwerten
der radiometrischen Kombinationsdrucksondierung basierende grafische
Darstellung dieser stetigen Verteilungsfunktionen beider Lockergesteinsklassen
zeigt Fig. 3. Auf Grundlage dieser stetigen Verteilungsfunktionen des
Porenanteils sind Histogramme aufzustellen. Für den mittleren Porenanteil jeder
Histogrammklasse ist basierend auf dem in Laborversuchen bestimmten
Zusammenhang zwischen Porenanteil und scheinbarem Restreibungswinkel der
zugehörige scheinbare Restreibungswinkel zu bestimmen. Aus allen derart
bestimmten scheinbaren Restreibungswinkeln wird ein Histogramm erstellt.
Dabei ist zu beachten, daß nicht wie bei einer Histogrammerstellung üblich, die
Häufigkeit aus der Anzahl der in einer Klasse zusammengefaßten Elemente
ermittelt wird, sondern aus den Klassenhäufigkeiten aller einer
Histogrammklasse des scheinbaren Restreibungswinkels zugrundeliegenden
Histogrammklassen des Porenanteils durch Summierung bestimmt werden.
Die Klassenanzahl des Porenanteilhistogramms sollte so groß gewählt werden,
daß sich im darauf aufbauenden Histogramm des scheinbaren
Restreibungswinkels zwischen zwei besetzten Histogrammklassen keine
unbesetzten Histogrammklassen befinden. Ist diese Forderung nicht erfüllt, sind
die Klassenhäufigkeiten der unbesetzten Histogrammklassen durch Interpolation
zu ermitteln. Für jede der Lockergesteinsklassen FK0-7 und FK7-11 ist ein
Histogramm des scheinbaren Restreibungswinkels aufzustellen. Aus diesen
Histogrammen können stetige Verteilungsfunktionen des scheinbaren
Restreibungswinkels bestimmt werden. Fig. 5 zeigt solche stetigen
Verteilungsfunktionen des scheinbaren Restreibungswinkels der beiden
Lockergesteinsklassen FK0-7 und FK7-11 in einer Teufe von 29 m bei fast
vollständiger Sättigung. Abschließend sind die Histogramme des scheinbaren
Restreibungswinkels beider Lockergesteinsklassen unter Beachtung ihrer
Volumenanteile am Kippenaufbau zu einem Histogramm zusammenzufassen,
aus welchem wiederum eine stetige Verteilungsfunktion aufzustellen ist. Zur
Beschreibung der Häufigkeitsverteilung des scheinbaren Restreibungswinkels
wird sich in den meisten Fällen eine Summe verschieden gewichteter
Normalverteilungen als zweckmäßig erweisen.
Anstelle des scheinbaren Restreibungswinkels können auch andere vom
Porenanteil abhängige bodenphysikalische Kennzahlen, wie der scheinbare und
der wirksame Bruchreibungswinkel, der Steifemodul, der
Wasserdurchlässigkeitsbeiwert, das relative volumenbezogene Sackungsmaß
oder die durch Grundwasseraufgang hervorgerufene Änderung des Porenanteils
stehen. Die am Beispiel des scheinbaren Restreibungswinkels dargelegte
Vorgehensweise ist für diese Kennzahlen sinngemäß anzuwenden. Ergebnis der
Verfahrensdurchführung sind stetige Verteilungsfunktionen der Häufigkeiten
dieser Kennzahlen im untersuchten Kippenelement.
n Porenanteil
Sr
Sr
Sättigungszahl
ϕu,R
ϕu,R
scheinbarer Restreibungswinkel
FK0-7 Lockergesteinsklasse mit einem Feinkornanteil 0-7%
FK7-11 Lockergesteinsklasse mit einem Feinkornanteil 7-11%
FK11-14 Lockergesteinsklasse mit einem Feinkornanteil 11-14%
FK < 14 Lockergesteinsklasse mit einem Feinkornanteil größer 14%
FK0-7 Lockergesteinsklasse mit einem Feinkornanteil 0-7%
FK7-11 Lockergesteinsklasse mit einem Feinkornanteil 7-11%
FK11-14 Lockergesteinsklasse mit einem Feinkornanteil 11-14%
FK < 14 Lockergesteinsklasse mit einem Feinkornanteil größer 14%
Claims (8)
1. Verfahren zur Messung der teufenabhängigen Häufigkeitsverteilung vom
Porenanteil abhängiger bodenphysikalischer Kennzahlen in insbesondere
aus kohäsionslosem Lockergestein bestehenden Kippen unter
Verwendung bekannter Technologien zur Kippensondierung und zur
Bestimmung der Abhängigkeiten dieser bodenphysikalischen Kennzahlen
für die am Kippenaufbau beteiligten Lockergesteine vom Porenanteil, dem
Spannungszustand und weiteren Einflußgrößen, dadurch
gekennzeichnet, daß
- a) an einem oder mehreren Punkten der Kippenzustand gemessen wird, wobei jeder Datensatz mindestens aus den bodenphysikalischen Kennzahlen Teufe, Dichte, Korngrößenverteilung, Wassergehalt und Porenanteil bzw. diesen Größen äquivalenten Größen besteht,
- b) die am Kippenaufbau beteiligten Lockergesteine entsprechend ihrer Korngrößenverteilung klassifiziert werden,
- c) der Kippe Lockergesteinsproben entnommen werden, deren materialbeschreibende bodenphysikalische Kennzahlen denen der Klassenmittelwerte entsprechen,
- d) für jede Lockergesteinsklasse in Laborversuchen die funktionelle Abhängigkeit der vom Porenanteil abhängigen bodenphysikalischen Kennzahl vom Porenanteil und gegebenenfalls von anderen Einflußgrößen gemessen wird,
- e) die Häufigkeitsverteilung des Porenanteils für alle zu betrachtenden Materialklassen in der zu betrachtenden Teufe gemessen wird,
- f) für den jede dieser Häufigkeitsverteilungen des Porenanteils ein Histogramm hoher Klassenzahl zu bilden ist,
- g) für den mittleren Porenanteil jeder dieser Histogrammklassen die Größe der vom Porenanteil abhängigen bodenphysikalischen Kennzahl durch Verwendung der in Laborversuchen festgestellten funktionellen Abhängigkeit dieser bodenphysikalischen Kennzahl vom Porenanteil und den gegebenenfalls anderen Einflußgrößen ermittelt wird,
- h) für jede der zu betrachtenden Materialklassen der zu betrachtenden Teufe ein Histogramm der vom Porenanteil abhängigen bodenphysikalischen Kennzahl aufgestellt wird, wobei anstelle der Klassenhäufigkeiten der vom Porenanteil abhängigen bodenphysikalischen Kennzahl die Klassenhäufigkeiten aller einer Histogrammklasse der vom Porenanteil abhängigen bodenphysikalischen Kennzahl zugrundeliegenden Histogrammklassen des Porenanteils aufsummiert werden,
- i) die Klassenhäufigkeiten nichtbesetzter Histogrammklassen der vom Porenanteil abhängigen bodenphysikalischen Kennzahl durch Interpolation bestimmt werden,
- j) die Histogramme aller zu betrachtenden Materialklassen einer Teufe unter Beachtung der Materialklassenhäufigkeiten zusammengefaßt werden und
- k) aus diesem zusammengefaßten Histogramm eine stetige Verteilungsfunktion der vom Porenanteil abhängigen bodenphysikalischen Kennzahl aufgestellt wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als vom
Porenanteil abhängige bodenphysikalische Kennzahl der scheinbare
Restreibungswinkel (ϕu,R) verwendet wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als vom
Porenanteil abhängige bodenphysikalische Kennzahl der scheinbare
Bruchreibungswinkel verwendet wird.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als vom
Porenanteil abhängige bodenphysikalische Kennzahl der wirksame
Bruchreibungswinkel verwendet wird.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als vom
Porenanteil abhängige bodenphysikalische Kennzahl der Steifemodul
verwendet wird.
6. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als vom
Porenanteil abhängige bodenphysikalische Kennzahl der
Wasserdurchlässigkeitsbeiwert verwendet wird.
7. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als vom
Porenanteil abhängige bodenphysikalische Kennzahl das relative
volumenbezogene Sackungsmaß verwendet wird.
8. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als vom
Porenanteil abhängige bodenphysikalische Kennzahl die durch den
Grundwasseraufgang hervorgerufene Porenanteiländerung verwendet
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998158336 DE19858336C1 (de) | 1998-12-17 | 1998-12-17 | Verfahren zur Messung der teufenabhängigen Häufigkeitsverteilung vom Porenanteil abhängiger bodenphysikalischer Kennzahlen in insbesondere aus kohäsionslosem Lockergestein bestehenden Kippen |
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DE1998158336 DE19858336C1 (de) | 1998-12-17 | 1998-12-17 | Verfahren zur Messung der teufenabhängigen Häufigkeitsverteilung vom Porenanteil abhängiger bodenphysikalischer Kennzahlen in insbesondere aus kohäsionslosem Lockergestein bestehenden Kippen |
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ID=7891481
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DE1998158336 Expired - Lifetime DE19858336C1 (de) | 1998-12-17 | 1998-12-17 | Verfahren zur Messung der teufenabhängigen Häufigkeitsverteilung vom Porenanteil abhängiger bodenphysikalischer Kennzahlen in insbesondere aus kohäsionslosem Lockergestein bestehenden Kippen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19858336C1 (de) |
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- 1998-12-17 DE DE1998158336 patent/DE19858336C1/de not_active Expired - Lifetime
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