DE19918664A1 - Verfahren zur Zündsynchronisation - Google Patents
Verfahren zur ZündsynchronisationInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Zündsynchronisation bei einem Verbrennungsmotor mit einem Kurbelwellengeber sowie einer Einrichtung zur Laufruheerkennung. DOLLAR A Zur Einsparung eines Nockenwellengebers wird ein Zündsynchronisationsverfahren vorgeschlagen, bei dem nach dem Starten des Fahrzeugs zumindest in einem Zylinder eine Zündung bei allen oberen Totpunkten (OTs) erfolgt, wobei alle 720 DEG Kurbelwellenwinkel eine Verschiebung des Zündzeitpunktes um einen bestimmten Wert durchgeführt wird, über die Laufruheerkennung die Auswirkung der Zündzeitpunktverstellung erfaßt wird und eine Zündung im Bereich des oberen Totpunktes, in dem die Verschiebung des Zündzeitpunktes erfolgt, angenommen wird, wenn sich die Laufruhe über einen vorgegebenen Grenzwert ändert, oder eine Zündung im Bereich des oberen Totpunktes, in dem keine Verschiebung des Zündzeitpunktes erfolgt, angenommen wird, wenn sich die Laufruhe nicht über einen vorgegebenen Grenzwert ändert.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Zündsynchronisation bei einem Ver
brennungsmotor mit einem Kurbelwellengeber sowie einer Einrichtung zur
Laufruheerkennung.
Bei einem Viertaktmotor umfaßt das Arbeitsspiel die Vorgänge Ansaugen,
Verdichten, Arbeiten und Ausstoßen, wobei sich jeder Zylinder zweimal auf-
und abwärts bewegt und dabei in zwei oberen Totpunkten (OT) und zwei
unteren Totpunkten (UT) zum Stillstand kommt. Die Kurbelwelle führt also
bei einem Arbeitsspiel zwei Umdrehungen aus, die Nockenwelle eine Um
drehung. Die Zündung des in einen Zylinder verbrachten Gas-Brennstoff-
Gemisches erfolgt bei einem oberen Totpunkt, in dem das Gemisch gerade
verdichtet ist. Hier spricht man vom Zünd-OT (ZOT). Demgegenüber gibt es
noch einen Überschneidungs-OT (ÜOT), bei dem beim Übergang vom Aus
stoßen zum Ansaugen sowohl die Einlaß- als auch die Auslaßventile geöff
net sind.
Beim Einsatz eines Kurbelwellengebers kann man feststellen, wann ein obe
rer Totpunkt vorliegt. Allerdings läßt sich nicht ohne weiteres feststellen, ob
dies der Zünd-OT oder der Überschneidungs-OT ist. Zur Unterscheidung
dieser oberen Totpunkte setzt man herkömmlich einen Nockenwellengeber
ein, der den Zünd-OT anzeigt.
Ohne einen solchen Nockenwellengeber mußte man bisher Zündungen so
wohl im Zündungs-OT als auch im Überschneidungs-OT durchführen. Über
dies kann ohne eine genaue Unterscheidung von Zünd-OT und Überschnei
dungs-OT keine voll-sequentielle Zylinder-Einspritzung realisiert werden.
Nachteilig bei einer Zündung bei beiden OT's sind eine geringere Laufruhe,
ein höherer Verbrauch, größere Emissionen, ein größerer Zündkerzenver
schleiß und ein sogenanntes "Auspuffpatschen".
Bei der Verwendung eines separaten Nockenwellengebers dagegen sind
zusätzliche Kosten für den Geber bzw. das Geberrad und die weitere Peri
pherie notwendig.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Zündsynchronisation anzu
geben, bei dem ohne einen Nockenwellengeber der Zünd-OT bestimmt wer
den kann.
Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Demgemäß wird unmittelbar nach dem Starten zumindest in einem Zylinder
eine Zündung bei allen oberen Totpunkten (OT) durchgeführt, wobei bei be
stimmten OT's, insbesondere bei jedem zweiten OT, also alle 720°Kurbel
wellenwinkel, eine Verschiebung des Zündzeitpunktes erfolgt. Je nachdem,
ob bei dem oberen Totpunkt (OT), bei dem die Zündzeitpunktverschiebung
durchgeführt wird, tatsächlich das Luft-Brennstoffgemisch gezündet wird,
oder aber beim einem um 360° verschobenen Kurbelwellenwinkel, ist eine
Minderung der indizierten Arbeit im jeweiligen Zylinder festzustellen.
Eine solche Minderung der indizierten Arbeit kann mittels einer Einrichtung
zur Laufruheerkennung festgestellt werden. Ist durch die Zündwinkelver
schiebung nun eine Auswirkung in der Laufruhe zu erkennen, so hat die
Verschiebung des Zündzeitpunktes in dem oberen Totpunkt stattgefunden,
in dem tatsächlich eine Zündung des Luft-Brennstoffgemisches erfolgt. Än
dert sich die Laufruhe durch die Zündzeitpunktverschiebung jedoch im we
sentlichen nicht, so erfolgte die Zündung im Überschneidungs-OT.
Vorzugsweise wird als Zündwinkelverschiebung eine Rücknahme des Zünd
winkels gewählt.
Überdies kann man zur weiteren Absicherung und Überprüfung des Ergeb
nisses der Zündsynchronisation eine Gegenprüfung in der Weise versuchen,
daß die Zündzeitpunktverschiebung jeweils um 360° versetzt wird. Bei einer
richtig funktionierenden Zündzeitsynchronisation muß dann eine Laufruhe
änderung eintreten, wenn vorher keine Änderung der Laufruhe vorlag oder
umgekehrt muß eine normale Laufruhe vorliegen, wenn vor dem Gegen
check eine große Laufunruhe vorhanden war.
Alternativ kann zur Gegenprüfung auch die Zündung in anderen Zylindern,
vorzugsweise entsprechend deren Zündfolge, getestet werden.
Wurde der Zündungs-OT in seiner Position zur Kurbelwelle festgestellt, so
kann zum normalen Betrieb mit Einfachzündung nur im ZOT übergegangen
werden. Zusätzlich ist es vorteilhaft in diesem Zusammenhang auch auf eine
voll-sequentielle Einspritzung umzuschalten.
Insgesamt bietet das vorliegende Verfahren eine einfache und kostengünsti
ge Lösung für eine wirkungsvolle Zündsynchronisation. Insbesondere kön
nen die Kosten für einen Nockenwellengeber und eine dazugehörige Peri
pherie eingespart werden, ohne daß auf eine Einfachzündung oder einen
Betrieb in voll-sequentiellem Modus verzichtet werden muß.
Die Erfindung wird nachfolgend - auch im Hinblick auf weitere Vorteile und
Merkmale - anhand eines Ausführungsbeispiels und mit Bezug auf die bei
liegenden Zeichnungen näher beschrieben. Die Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 ein Diagramm in Abhängigkeit eines Kurbelwellenwinkels, an
hand dem die Zündwinkelverschiebung bei einem Ausfüh
rungsbeispiel der Erfindung näher erläutert wird,
Fig. 2 ein bekanntes Steuerdiagramm eines Otto-Viertaktmotors,
Fig. 3 eine Teilschnittdarstellung eines bekannten Kurbelwellengebers
und
Fig. 4 ein Diagramm mit einem Impulsverlauf für Drehzahl und Kur
belwellenstellung bei einem Kurbelwellengeber nach Fig. 3.
Das an sich bekannte Arbeitsspiel eines Viertakt-Ottomotors läßt sich aus
dem Steurdiagramm in Fig. 2 einfach entnehmen, in der die Öffnungs- und
Schließzeiten des Einlaß- und Auslaßventile als Winkel in Grad Kurbelwel
lenumdrehungen aufgenommen sind. Der Ansaugtakt wird begrenzt von den
Ereignissen "Einlaßventil öffnet" (Eö) und "Einlaßventil schließt" (Es). Der
Verdichtungstakt wird begrenzt von den Ereignissen "Einlaßventil schließt"
(Es) und dem oberen Totpunkt (OT). Der Arbeitstakt wird begrenzt durch den
eben genannten OT und dem Ereignis "Auslaßventil öffnet" (Aö). Der Aus
stoßtakt schließlich wird begrenzt durch die Ereignisse "Auslaßventil öffnet"
und "Auslaßventil schließt" (As). Beim Ansaug- und Ausstoßtakt findet eine
Überschneidung der Öffnungszeiten von Einlaß- und Auslaßventil statt.
Während eines Arbeitsspiels führt die Kurbelwelle zwei vollständige Umdre
hungen durch, wobei jeder Zylinder zwei obere (OT) und zwei untere Tot
punkte (UT) durchläuft. Etwa 0° bis 40° vor dem oberen Totpunkt (OT), bei
dem verdichtet worden ist, erfolgt die tatsächliche Zündung eines in dem
entsprechenden Zylinder eingebrachten Luft-Brennstoffgemisches. Dies ist
der Zündungs-OT (ZOT). Hingegen bezeichnet man den OT im Übergangs
bereich vom Ausstoßen zum Ansaugen als Überschneidungs-OT (ÜOT).
Die Stellung der Kurbelwelle kann man beispielsweise mit einem Kurbelwel
lengeber ermitteln. Eine Teilansicht eines bekannten Kurbelwellengebers ist
in Fig. 3 dargestellt. An der (nicht dargestellten) Kurbelwelle ist ein Geberrad
10 angeordnet, welches Fahnen 12 und eine Bezugsmarke 14 aufweist. Ein
dem Geberrad gegenüberliegender Sensor, bestehend aus einem Weichei
senkern 20, einer Wicklung 22 und einem Dauermagnet 24, ist in einem Ge
häuse 26 aufgenommen, das an einem Motorgehäuse 30 befestigt ist.
Bei einer Drehung der Kurbelwelle erzeugt der oben beschriebene Indukti
onsgeber ein Signal, welches einen in Fig. 4 dargestellten Spannungsverlauf
über die Zeit t besitzt. Bei jeder Kurbelwellenumdrehung wird die Bezugs
marke 14 einmal überfahren, so daß die Drehzahl und die Kurbelwellenstel
lung während einer Umdrehung genau erfaßt werden können.
Mit dem vorliegend beschriebenen Kurbelwellengeber kann jedoch nicht er
mittelt werden, ob man sich im Ansaug- oder im Arbeitstakt befindet. Zu die
sem Zweck wurde bisher ein Nockenwellengeber eingesetzt.
Durch das vorliegende, erfindungsgemäße Verfahren kann man jedoch auf
einen separaten Nockenwellengeber verzichten. Zur Initialisierung der Kur
belwellenstellung wird zunächst in einem ersten Zeitraum nach dem Start
des Verbrennungsmotors eine Zündung bei allen oberen Totpunkten (OT)
durchgeführt.
In Fig. 1 sind die ersten 5 Kurbelwellenumdrehungen dargestellt. Dabei er
folgt vorliegend bei den Kurbelwellenwinkeln 0°, 720° und 1440° eine nor
male Zündung mit den aus einem Kennfeld vorgegebenen Zündwerten α1.
Alle 720° Kurbelwellenwinkel jedoch, also vorliegend bei den Kurbelwellen
winkeln 360°, 1080° und 1800° wird der Zündwinkel um einen bestimmten
Wert α zurückgenommen, so daß zu diesen Zündzeitpunkten eine Spätzün
dung mit dem Zündwinkel α1-α erfolgt.
Findet die Zündwinkelzurücknahme nunmehr bei einem oberen Totpunkt
statt, bei dem tatsächlich ein Luft-Brennstoffgemisch in dem zu überprüfen
den Zylinder entzündet wird, so ändert sich die Laufruhe. Findet die Zünd
winkelzurücknahme hingegen bei einem oberen Totpunkt statt, bei dem kein
verdichtetes Luft-Brennstoffgemisch vorliegt, also im ÜOT, so ändert sich die
Laufruhe im wesentlichen nicht.
Eine Änderung der Laufruhe kann mit einer Einrichtung zur Laufruheerken
nung bestimmt werden. Solche Laufruheerkennungseinrichtungen sind viel
fach im Stand der Technik bekannt und werden vorliegend nicht näher be
schrieben. Beispielsweise ist es jedoch möglich, das in Fig. 4 dargestellt Si
gnal hinsichtlich seiner Umkehrpunkte zeitlich auszuwerten.
Insgesamt kann mit dem vorliegenden Verfahren bestimmt werden, ob ein
oberer Totpunkt der Kurbelwelle ein Zünd-OT oder ein Überschneidungs-OT
ist.
Hat man dies festgestellt, so kann man die Zündung auf eine Einfachzün
dung beim ZOT, der dann bekannt ist, umschalten. Parallel kann dann auch
auf eine voll-sequentielle Einspritzung in die Zylinder umgeschaltet werden.
Mit dem oben beschriebenen Verfahren ist es auf einfache Weise möglich,
den Nockenwellengeber einzusparen, ohne daß man auf eine Einfachzün
dung verzichten muß.
Claims (6)
1. Verfahren zur Zündsynchronisation bei einem Verbrennungsmotor mit einem
Kurbelwellengeber sowie einer Einrichtung zur Laufruheerkennung,
gekennzeichnet mit den Schritten,
daß nach dem Starten des Fahrzeugs zumindest in einem Zylinder eine Zündung bei allen oberen Totpunkten (OT's) erfolgt, wobei bei bestimmten OT's eine Verschiebung des Zündzeitpunktes um einen bestimmten Wert durchgeführt wird,
daß über die Laufruheerkennung die Auswirkung der Zündzeitpunktverstel lung erfaßt wird und
daß ein Zünd-OT beim oberen Totpunkt, in dem die Verschiebung des Zündzeitpunktes erfolgt, angenommen wird, wenn sich die Laufruhe über ei nen vorgegebenen Grenzwert ändert, und ein Zünd-OT beim oberen Tot punkt, in dem keine Verschiebung des Zündzeitpunktes erfolgt, angenom men wird, wenn sich die Laufruhe nicht über einen vorgegebenen Grenzwert ändert.
daß nach dem Starten des Fahrzeugs zumindest in einem Zylinder eine Zündung bei allen oberen Totpunkten (OT's) erfolgt, wobei bei bestimmten OT's eine Verschiebung des Zündzeitpunktes um einen bestimmten Wert durchgeführt wird,
daß über die Laufruheerkennung die Auswirkung der Zündzeitpunktverstel lung erfaßt wird und
daß ein Zünd-OT beim oberen Totpunkt, in dem die Verschiebung des Zündzeitpunktes erfolgt, angenommen wird, wenn sich die Laufruhe über ei nen vorgegebenen Grenzwert ändert, und ein Zünd-OT beim oberen Tot punkt, in dem keine Verschiebung des Zündzeitpunktes erfolgt, angenom men wird, wenn sich die Laufruhe nicht über einen vorgegebenen Grenzwert ändert.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschiebung des Zündzeitpunktes bei jedem zweiten OT, also alle
720° Kurbelwellenwinkel, vorgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Zündwinkelverschiebung eine Zündwinkelrücknahme durchgeführt
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Ergebnisabsicherung die oberen Totpunkte (OT), bei denen eine
Verschiebung des Zündzeitpunktes erfolgt, um jeweils 360° versetzt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
durch gekennzeichnet,
daß nacheinander mehrere Zylinder gemäß der Zündfolge getestet werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach der Zündsynchronisation auf eine Einfachzündung und/oder eine
vollsequentielle Einspritzung der Zylinder umgeschaltet wird.
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