Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Auf
nahme von mit Feststoffen versetzten Flüssigkeiten, insbeson
dere zur Aufnahme von Abwasser aus Kernkraftwerken, mit einem
einseitig offenen Körper, der einen Innenraum definiert.
Die Erfindung betrifft weiter eine Vorrichtung zum Entfernen
von Flüssigkeit aus einer Aufnahmevorrichtung mit einem In
nenraum, einem Rohr, das mit dem Innenraum zum Abführen der
Flüssigkeit in leitender Verbindung steht, sowie einem Deckel
zur Auflage auf der Aufnahmevorrichtung, wobei der Deckel im
Bereich des Innenraums eine Öffnung aufweist.
Abwässer aus einer kerntechnischen Anlage können zur Entsor
gung eingedampft werden. Ein dafür geeignetes Verfahren und
eine Vorrichtung sind beispielsweise aus der DE 31 14 060 A1
bekannt.
Insbesondere werden derartige Vorrichtungen bei der Abwasser
behandlung in Kernkraftwerken eingesetzt, die eine möglichst
genaue Reinigung erfordert. Das Abwasser wird zunächst
zentrifugiert und anschließend verdampft. Hierbei wird be
reits ein großer Teil von Feststoffen entzogen, die mögli
cherweise radioaktiv sind oder den Betrieb der Anlage behin
dern können. Das verbleibende, nicht vollständig saubere Ab
wasser wird in Tanks gelagert und fortlaufend umgewälzt. Das
Umwälzen dient zum Vermeiden von Ablagerungen kleiner, noch
im Abwasser enthaltener Partikel.
Diese kleinen Partikel werden durch eine "Infaßtrocknung"
mittels Unterdruck oder Vakuum entfernt. Beispielsweise ist
dafür ein Verfahren aus der DE 42 01 841 C1 geeignet. In der
Regel wird das mit Feststoffen versetzte Abwasser in ein Faß
eingebracht. Dieses Faß wird luftdicht mit einer Abfüllhaube
verbunden, wobei ein Klöpperboden der Abfüllhaube von oben
auf das Faß aufgelegt wird. Der Klöpperboden weist eine kup
pelförmige Innenseite auf. Anschließend wird das Faß über die
Abfüllhaube mit Unterdruck beaufschlagt, so daß die enthalte
ne Flüssigkeit verdampft und abgezogen werden kann. Aufgrund
des Unterdrucks und des Verdampfens werden die Feststoffe aus
dem Faß in Richtung Klöpperboden gerissen und legen sich dort
an. Es bilden sich starke Ablagerungen, die beim Auswechseln
des Fasses manuell entfernt werden müssen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vor
richtung zur Aufnahme von mit Feststoffen versetzten Flüssig
keiten sowie eine Vorrichtung zum Entfernen von Flüssigkeit
aus einer Aufnahmevorrichtung bereitzustellen, die mit gerin
gem Reinigungsaufwand über einen längeren Zeitraum eingesetzt
werden können.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Vorrichtung zur
Aufnahme von mit Feststoffen versetzten Flüssigkeiten der
eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß der Körper mit ei
nem Verlustblech mit einer Öffnung verschlossen ist. Beim An
legen des Unterdrucks wird das Verlustblech nur an seiner dem
Innenraum des Körpers zugewandten Seite verschmutzt. Diese
Verschmutzung ist zuverlässig in dem Körper aufgenommen und
muß daher nicht manuell entfernt werden. Ein Verschmutzen der
Vorrichtung zum Entfernen von Flüssigkeit wird zuverlässig
vermieden.
Bei der oben beschriebenen Vorrichtung zum Entfernen von
Flüssigkeit aus einer Aufnahmevorrichtung wird die Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Deckel an seiner der
Aufnahmevorrichtung zugewandten Seite mindestens eine Dich
tung zur Anlage an einem Verlustblech aufweist. Diese Dich
tung verhindert das Einwandern von Feststoffen in den Zwi
schenraum zwischen dem Deckel und dem Verlustblech. Der Dec
kel wird daher zuverlässig vor Verschmutzungen geschützt. Ei
ne aufwendige manuelle Reinigung ist nicht mehr erforderlich.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfin
dungen gehen aus den abhängigen Ansprüchen hervor.
Vorteilhaft ist die Öffnung in der Mitte des Verlustblechs
angeordnet. Dadurch wird eine gleichmäßige Beaufschlagung des
Innenraums des Körpers mit Unterdruck erreicht.
In vorteilhafter Ausgestaltung weist das Verlustblech eine
Wölbung auf. Die Wölbung ist der kuppelförmigen Form des be
kannten Klöpperbodens nachempfunden und bewirkt ein zuverläs
siges Entfernen der Flüssigkeit. Weiter kann das Verlustblech
aufgrund der Wölbung bei Kontakt mit dem Deckel einfach ela
stisch verformt und daher vorgespannt werden. Die an dem Dec
kel angeordnete Dichtung wird dann mit der Vorspannkraft be
lastet, so daß die Dichtwirkung verbessert wird. Eine Beein
trächtigung der Dichtwirkung durch die elastische Verformung
des Verlustblechs ist aufgrund der Wölbung ausgeschlossen.
Die Öffnung des Verlustblechs kann mit einer umlaufenden Ver
dickung, insbesondere einer Rippe, einem Steg oder einer Um
bördelung versehen sein. Diese Verdickung bewirkt ebenfalls
eine Belastung der an dem Deckel angeordneten Dichtung, so
daß die Dichtwirkung verbessert wird. Die Verdickung des Ver
lustblechs kann mit der Wölbung kombiniert werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Entfernen von Flüssig
keit kann zusammen mit einer Aufnahmevorrichtung eingesetzt
werden, deren Körper bereits mit einem Verlustblech ver
schlossen ist. Alternativ ist die Verwendung eines getrennten
Verlustblechs möglich, das erst beim Entfernen von Flüssig
keit aus der Ausnahmevorrichtung an dem Deckel befestigt
wird.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung weist der Deckel eine
weitere Dichtung an seinem Außenumfang zur Anlage an der Auf
nahmevorrichtung auf. Diese weitere Dichtung verhindert das
Eindringen von Umgebungsluft in die Aufnahmevorrichtung sowie
das Austreten von Feststoffen aus der Aufnahmevorrichtung.
Vorteilhaft weist die Vorrichtung eine Reinigungseinrichtung
für ihren Innenraum auf. Dieser Innenraum steht durch die
Öffnungen des Deckels und des Verlustblechs mit dem Innenraum
der Aufnahmevorrichtung in Verbindung und kann daher durch
Feststoffe verschmutzt werden. Die Reinigungseinrichtung er
möglicht ein Entfernen dieser Feststoffe ohne manuelle Unter
stützung.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Innenraum der
Vorrichtung zum Entfernen von Flüssigkeit im wesentlichen zy
lindrisch ausgebildet. Wird die Reinigungseinrichtung im we
sentlichen auf der Mittelachse dieses Zylinders angeordnet,
so ist der Abstand zu den Seitenwänden des Innenraums stets
gleich. Hierdurch wird eine gute Reinigungswirkung im gesam
ten Innenraum erreicht.
Nachstehend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispie
len näher beschrieben, die schematisch in der Zeichnung dar
gestellt sind. Dabei zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch erfindungsgemäße Vorrich
tungen zum Aufnehmen und Entfernen von Flüssigkeit
in erster Ausführungsform;
Fig. 2 eine Ansicht ähnlich Fig. 1 in weiterer Ausfüh
rungsform;
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung der Einzelheit X aus
Fig. 2; und
Fig. 4 eine vergrößerte Darstellung der Einzelheit Y aus
Fig. 2.
In Fig. 1 ist schematisch eine Vorrichtung zur Aufnahme von
mit Feststoffen versetzten Flüssigkeiten dargestellt, die als
Faß 10 bezeichnet wird. Das Faß 10 weist einen im wesentli
chen zylindrischen Körper 11 mit einem Innenraum 12 auf. Der
Körper 11 ist mit einem gewölbten Verlustblech 13 verschlos
sen. Das Verlustblech 13 weist im Bereich einer Mittelachse
15 einer Öffnung 14 auf. Die Öffnung 14 des Verlustblechs 13
ist mit einer umlaufenden Verdickung 16 umgeben.
Es ist weiter eine Vorrichtung zum Entfernen von Flüssigkeit
aus einem Faß 10 dargestellt, die als Abfüllhaube 20 bezeich
net wird. Die Abfüllhaube 20 weist einen Deckel 21 zur Anlage
an dem Faß 10 auf. An den Deckel 21 schließt sich ein Innen
raum 25 an, der im wesentlichen zylindrisch ausgebildet ist.
Der Deckel 21 weist im Bereich des Innenraums 25 eine Öffnung
24 auf. Von dem Innenraum 25 zweigt ein Brüdenrohr 22 zum Ab
führen von Flüssigkeiten ab. Zur Reinigung des Innenraums 25
dient eine Reinigungsvorrichtung 26, die im wesentlichen mit
tig in dem Innenraum 25 angeordnet ist.
Um ein Verschmutzen des Deckels 21 zu vermeiden, weist dieser
an seiner dem Faß 10 zugewandten Seite eine Dichtung 23 auf.
Diese Dichtung 23 legt sich in erster Ausgestaltung an dem
Verlustblech 13 eines Fasses 10 an. In anderer Ausgestaltung
kann ein Verlustblech 13' verwendet werden, das getrennt von
dem Faß 10 und der Abfüllhaube 20 ausgebildet ist. Dieses
Verlustblech 13' wird an dem Deckel 21 der Abfüllhaube befe
stigt. Anschließend wird das Faß 10 mit der Abfüllhaube 20,
verbunden. Hierbei wird gleichzeitig das Verlustblech 13'
dichtend zwischen dem Deckel 21 und dem Faß 10 aufgenommen.
Im Bereich der Öffnungen 14, 24 ist die Dichtung 23 vorgese
hen. Am Außenumfang des Deckels 21 ist eine weitere Dichtung
29 angeordnet, die sich an dem Faß 10 anlegt.
Die Fig. 2 bis 4 zeigen eine weitere Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Abfüllhaube 20, an der ein Faß 10 ange
bracht ist. Das Verlustblech 13 ist zwischen dem Deckel 21
und dem Faß 10 aufgenommen. Innenseitig ist der Zwischenraum
zwischen dem Verlustblech 13 und dem Deckel 21 über die Dich
tung 23 abgedichtet. Wird ein Verlustblech 13 mit einer Wöl
bung verwendet, so kann der Deckel 21 auf das Verlustblech
aufgedrückt werden und dieses elastisch verformen. Hierdurch
wird die auf die Dichtung 23 wirkende Dichtkraft wesentlich
erhöht.
Am Außenumfang des Verlustblechs 13 und des Deckels 21 sind
weitere Dichtungen 29, 30 vorgesehen. Die Dichtung 30 ist
hierbei als aufblasbare Dichtung ausgebildet und verhindert
das Eindringen von Umgebungsluft in das Faß 10.
Zum Entfernen von Flüssigkeit aus dem Faß 10 wird der Innen
raum 25 der Abfüllhaube 20 mit Unterdruck beaufschlagt. In
dem Faß 10 befindliche Flüssigkeit verdampft und wird durch
das Brüdenrohr 22 abgeführt. Zum Rückführen von eventuell an
fallendem Konzentrat ist eine Konzentratleitung 28 vorgese
hen.
Beim Verdampfen der Flüssigkeit wird ein Teil der Feststoffe
aus dem Faß 10 mitgerissen. Diese Feststoffe legen sich an
dem Verlustblech 13 oder im Innenraum 25 der Abfüllhaube 20
an. Ein Eindringen der Feststoffe in den Zwischenraum zwi
schen dem Verlustblech 13 und dem Deckel 21 wird durch die
Dichtungen 23, 29, 30 zuverlässig vermieden.
Es wird fortlaufend Unterdruck angelegt und Flüssigkeit aus
dem Faß 10 entfernt. Durch ein Überwachen der bei jedem Anle
gen des Unterdrucks entfernten Flüssigkeitsmenge kann der
Flüssigkeitsgehalt in dem Faß 10 bestimmt werden. Bei Errei
chen oder Unterschreiten eines bestimmten Flüssigkeitsgehalts
wird keine weitere Flüssigkeit entfernt. Zu diesem Zeitpunkt
haben sich Verschmutzungen an der dem Faß 10 zugewandten Sei
te des Verlustblechs 13 und im Innenraum 25 der Abfüllhaube
gebildet. Die Verschmutzungen am Verlustblech 13 sind nicht
kritisch, da das Verlustblech 13 erfindungsgemäß am Faß 10
verbleibt. Eine Reinigung des Verlustblechs 13 ist daher
nicht erforderlich. Das Faß 10 wird zusammen mit dem Verlust
blech 13 abgenommen und mit geeigneten, nicht näher darge
stellten Mitteln verschlossen.
Zur Reinigung des Innenraums 25 der Abfüllhaube 20 dient die
Reinigungseinrichtung 26, die eine Reihe von Düsen 27 auf
weist. Der Innenraum 25 ist im wesentlichen zylindrisch aus
gebildet. Der Abstand von den Düsen 26 bis zur Wand des In
nenraums 25 ist über die gesamte Länge des Innenraums gleich.
An allen Stellen der Wand des Innenraums 25 trifft daher das
aus den Düsen 27 austretende Reinigungsmittel mit demselben
Druck auf. Hierdurch wird eine zuverlässige Reinigungswirkung
erreicht.
Vorteilhaft wird zum Reinigen des Innenraums 25 eine geeigne
te, nicht näher dargestellte Auffangvorrichtung von unten her
an den Deckel 21 angesetzt. Verschmutzungen der Umgebung wer
den zuverlässig vermieden. Selbstverständlich kann die Reini
gung des Innenraums 25 auch bei angesetztem Faß 10 erfolgen.
Eine aufwendige manuelle Reinigung ist nicht mehr erforder
lich.
Das erfindungsgemäße Faß 10 sowie die erfindungsgemäße Ab
füllhaube 20 ermöglichen einen störungsfreien Betrieb mit ge
ringem Reinigungsaufwand über einen längeren Zeitraum.