DE19915002A1 - Konzentrierte, stabile wäßrige Harzzusammensetzung - Google Patents
Konzentrierte, stabile wäßrige HarzzusammensetzungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine wäßrige Harzzusammensetzung, beinhaltend neben Wasser einen Gehalt an Harz im Bereich von 65 bis 80 Gew.-%, bezogen auf die wäßrige Harzzusammensetzung, wobei das Harz erhältlich ist aus Melamin und Formaldehyd und gegebenenfalls mindestens einem Zusatzstoff, wobei die wäßrige Harzzusammensetzung eine Viskosität im Bereich von 100 bis 3000 mPa.s bei 20 DEG C besitzt, ein Verfahren zur Herstellung dieser Harzzusammensetzung, einen diese beinhaltenden Verbund, eine Tränkharzdispersion und ein Verfahren zu deren Herstellung sowie die Lagerung und Verwendung dieser Harzzusammensetzung und Tränkharzdispersion.
Description
Die Erfindung betrifft eine wäßrige Harzzusammensetzung, ein Verfahren zur
Herstellung dieser Harzzusammensetzung, einen Verbund, der diese Harzzusam
mensetzung beinhaltet, eine Tränkharzdispersion und ein Verfahren zu deren
Herstellung sowie die Lagerung und Verwendung dieser Harzzusammensetzung
und Tränkharzdispersion.
Wäßrige Lösungen von Melamin-Formaldehyd-Kondensaten, auch Melamin-
Tränkharze genannt, werden zum Tränken von saugfähigen Trägermaterialien,
beispielsweise Papierbahnen, Vliesstoffen oder anderen, dem Fachmann geläu
figen Geweben und Gewirken verwendet. Die so behandelten Trägermaterialien
können beispielsweise durch Verpressen, insbesondere Heißverpressen, zu Ver
bunden verarbeitet werden, beispielsweise als Oberflächenbeschichtung von
Werkstoffen. In diesem Zusammenhang sei beispielsweise die Laminatherstellung
genannt. Hierbei ist es insbesondere vorteilhaft, mittels eines konzentrierten
Tränkharzes ein Overlay und ein Deco-Papier als Deckschicht gemeinsam zu
verpressen. Weiterhin kann das Tränkharz zur Herstellung von Overlays,
beispielsweise, vorzugsweise imprägnierte, Cellulose, insbesondere α-Cellulose,
für Laminatfußböden, die beispielsweise mit einer Oberflächenkomponente wie
Pigmenten oder oberflächenresistentem Korund versetzt sind, in einem Arbeits
gang verarbeitet werden.
Bei den vorgenannten Anwendungen ergeben sich an das Tränkharz die folgenden
Anforderungen:
Zum einen ist es notwendig, daß das Trägermaterial möglichst schnell und
vollständig von dem Tränkharz durchdrungen wird. Darüber hinaus ist es
notwendig, daß das Tränkharz so konzentriert wie möglich vorliegt, um die
Gebindegröße und damit letztendlich die Transports- und Lagerungskosten so
gering wie möglich zu halten. Weiterhin ergibt sich durch hochkonzentrierte
Tränkharze eine Energieersparnis beim Eindampfen durch die geringe
Wassermenge.
Weiterhin ist es erforderlich, daß das Tränkharz oder Harzzusammensetzung eine
ausreichende Lagerstabilität besitzt, so daß es zum einen gut transportierbar und
darüber hinaus über eine lange Zeit bevorratbar ist.
Ein Tränkharz bzw. die Harzzusammensetzung ist dann lagerstabil, wenn es seine
Eigenschaften über die Lagerungszeit nicht verändert. Insbesondere ist eine
Eintrübung des Tränkharzes unerwünscht, die im Ergebnis zu Tränkharzproduk
ten mit unerwünschten Eigenschaften, beispielsweise geringem Glanz oder einer
Inhomogenität der mit dem Tränkharz versetzten Schicht, führt.
Eine weitere Anforderung, die an das Tränkharz gestellt wird, ist das sich in
diesen Tränkharzen kleine Feststoffteilchen gut dispergieren lassen.
Eine stabile Dispersion derartiger Teilchen liegt dann vor, wenn diese Teilchen
nach Beendigung des Dispergiervorgangs sich nicht sofort absetzen, sondern
vielmehr für einen längeren Zeitraum in "Schwebe" bleiben. Ein derartiger
Zeitraum beträgt vorzugsweise 1 bis 10, bevorzugt 2 bis 5 und besonders bevor
zugt 3 bis 4 Stunden.
Eine andere Anforderung an ein Tränkharz besteht darin, daß zum in "Schwebe-
Halten" der kleinen Teilchen kein Verdicker wie Methyl- oder Ethylcellulose
eingesetzt werden muß.
Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Tränkharz zur Verfügung zu
stellen, das zum einen eine hohe Lagerstabilität aufweist, zudem hochkonzentriert
ist, weiterhin gut in die zu tränkenden Materialien eindringt und stabile Disper
sionen liefert.
Diese Aufgabe wurde durch eine erfindungsgemäße wäßrige Harzzusammen
setzung, beinhaltend neben Wasser einen Gehalt an einem Harz in einem Bereich
von 65 bis 80 Gew.-%, bezogen auf die wäßrige Harzzusammensetzung, wobei
das Harz erhältlich ist aus Melamin und Formaldehyd und gegebenenfalls
mindestens eines Zusatzstoffes, wobei die wäßrige Harzzusammensetzung eine
Viskosität von 100 bis 3000 mPa.s bei 20°C besitzt, gelöst.
Eine bevorzugte erfindungsgemäße Harzzusammensetzung beinhaltet neben
Wasser einen Gehalt an einem Harz im Bereich von 65 bis 79, bevorzugt 68 bis
75 und besonders bevorzugt 69 bis 73 Gew.-%, bezogen auf die wäßrige
Harzzusammensetzung.
Weiterhin ist eine Harzzusammensetzung erfindungsgemäß bevorzugt, die eine
Viskosität von 100 bis 1000, bevorzugt 150 bis 900 und besonders bevorzugt 200
bis 800 mPa.s bei 20°C besitzt.
Ferner besitzt die erfindungsgemäße wäßrige Harzzusammensetzung in einer
bevorzugten Ausführungsform weniger als 0,5, bevorzugt weniger als 0,4 und
besonders bevorzugt weniger als 0,3 Gewichtsteile Caprolactam, jeweils bezogen
auf die Summe der Gewichtsteile von Melamin und Formaldehyd.
Weiterhin bevorzugt ist eine erfindungsgemäße Harzzusammensetzung mit 4 bis
12, bevorzugt 5 bis 10 und besonders bevorzugt 6 bis 9 Gewichtsteilen eines
mehrwertigen Alkohols, vorzugsweise eines C2- bis C12-Diols, vorzugsweise
Butandiol-1,4, bezogen auf die wäßrige Harzzusammensetzung.
Zudem ist es bevorzugt, daß die erfindungsgemäße wäßrige Harzzu
sammensetzung zusätzlich zu den vorgenannten Eigenschaften noch mindestens
eine der folgenden aufweist:
- - eine Dichte bei 20°C im Bereich von 1,1 bis 1,5, bevorzugt 1,15 bis 1,45 und besonders bevorzugt 1,2 bis 1,4 g/ml;
- - einen pH-Wert im Bereich von 8 bis 12, bevorzugt 8,5 bis 11 und besonders bevorzugt 9 bis 10,5;
- - einen Trübungspunkt im Bereich von 40 bis 65, bevorzugt 45 bis 65 und besonders bevorzugt 50 bis 65°C.
In einer erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsform der wäßrigen Harzzu
sammensetzung sind als zusätzliche Eigenschaften sowohl die Dichte als auch der
pH-Wert verwirklicht. In einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform der
Harzzusammensetzung sind als zusätzliche Eigenschaften sowohl die Dichte als
auch der Trübungspunkt verwirklicht. Wieder in einer anderen erfindungsge
mäßen Ausführungsform der wäßrigen Harzzusammensetzung sind als zusätzliche
Eigenschaften sowohl der pH-Wert als auch der Trübungspunkt gegeben. In einer
anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform der wäßrigen Harzzusammenset
zung liegen als zusätzliche Eigenschaften die Dichte, der pH-Wert sowie der
Trübungspunkt vor.
Für die erfindungsgemäße wäßrige Harzzusammensetzung kann jedes dem
Fachmann bekannte Melamin eingesetzt werden, wobei großtechnisch gewonnene
Melamine besonders bevorzugt sind.
Auch das Formaldehyd kann in jeder dem Fachmann bekannten Form eingesetzt
werden. Bewährt hat es sich jedoch für die erfindungsgemäße wäßrige Harz
zusammensetzung, Formaldehyd in wäßriger Lösung einzusetzen. Diese wäßrigen
Formaldehydlösungen weisen im Bereich von 20 bis 80, bevorzugt 30 bis 60 und
besonders bevorzugt 35 bis 50 Gew.-% Formaldehyd auf.
Als Zusatzstoffe für die erfindungsgemäße wäßrige Harzzusammensetzung kann
jede Kombination von Thioharnstoff, Alkali(hydrogen)sulfit, -Dithionit, -(Formal
dehyd)sulfoxylat oder ein anderes löslisches Salz und vorteilhafterweise, jedes für
sich oder in Kombination, ein am Stickstoff zweifach alkyliertes wasserlösliches
Säureamid oder ein mehrwertiger Alkohol eingesetzt werden.
Bevorzugte erfindungsgemäße wäßrige Harzzusammensetzungen enthalten als
Zusatzstoffe 0,5 bis 15, vorzugsweise 0,5 bis 7,5 und besonders bevorzugt 1 bis 5 Gew.-%
Thioharnstoff, bezogen auf wäßrige Harzzusammensetzung. Weiterhin
wird der Zusatzstoff Alkali(hydrogen)sulfit in einer Menge von 0,005 bis 0,2,
vorzugsweise 0,01 bis 0,15 Mol, bezogen auf 1 Mol Melamin, eingesetzt. Weiter
hin hat sich in der erfindungsgemäßen wäßrigen Harzzusammensetzung bis zu 6,
bevorzugt 2 bis 6 Gew.-% eines Carbonsäureamids oder eines alkylierten Carbon
säureamids und/oder bis zu 10, bevorzugt 2 bis 8 Gew.-% eines mehrwertigen
Alkohols, vorzugsweise eines Diols oder auch mehrerer Säureamide bzw. Alko
hole, bezogen auf Melamin und Formaldehyd, bewährt.
Carbonsäureamide sind insbesondere Caprolactam, Sulfanilamid, Toluol
sulfonamid und Fettsäuredialkylamide, wie Dimethylformamid, Dimethylacet
amid, Dimethylpropionamid, Methylethylformamid, Diethylformamid. Mehrwer
tige Alkohole im Sinne der Erfindung sind beispielsweise Ethylenglykol,
Diethylenglykol, Triethylenglykol, Propylenglykol, Glycerin, Pentaeritrith, Neo
pentylglykol, Dipropylenglykol, Butandiol-1,4, Pentandiol-1,5 sowie Hexandiol-
1,6.
Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer wäßrigen
Harzzusammensetzung, wobei ein Formaldehyd und ein Melamin sowie gegebe
nenfalls mindestens ein Zusatzstoff zu einer wäßrigen Kondensationsphase in
Kontakt gebracht und bis zur Transparenz der Kondensationsphase erwärmt wird
und bis zum Erreichen des in Anspruch 1 definierten Gehalts an einem Harz und
der Viskosität Wasser entfernt wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es bevorzugt, daß die Herstellung unter
mindestens einer der folgenden Bedingungen erfolgt:
- - Molverhältnis Melamin : Formaldehyd im Bereich von 1 : 1,45 bis 1 : 1,7, bevorzugt 1,50 bis 1,68 und besonders bevorzugt 1,55 bis 1,66;
- - Molverhältnis Melamin : Wasser 1 : 0,1 bis 3,0, bevorzugt 0,1 bis 2,8 und besonders bevorzugt 0,1 bis 2,5;
- - Entfernen des Wassers durch Destillation bei Normaldruck;
- - pH-Wert der wäßrigen Kondensationsphase im Bereich von 8 bis 10, bevorzugt 8,2 bis 9,7, besonders bevorzugt 8,4 bis 9,4, insbesondere bevorzugt 8,8 bis 9,3 und darüber hinaus bevorzugt 9,0 bis 9,2
- - Temperaturbereich von 60 bis 160, bevorzugt 80 bis 120 und besonders bevorzugt 90 bis 110°C.
In einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es
bevorzugt, daß als Bedingung der pH-Wert in einem Bereich von 9,2 bis 9,4 liegt,
wenn kein Amin zur Pufferung eingesetzt wird.
In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es
jedoch bevorzugt, den pH-Wert in einem Bereich von 8 bis 10, bevorzugt 8,4 bis
8,6 zu regeln, wenn ein als Puffer fungierendes Amin, beispielsweise ein
Alkylethanolamin, vorzugsweise Dialkylethanolamin, insbesondere Diethyletha
nolamin, eingesetzt wird.
In einem erfindungsgemäßen Verfahren ist es vorteilhaft, daß zusätzlich die
Bedingungen Molverhältnis Melamin : Formaldehyd sowie Molverhältnis
Melamin : Wasser eingehalten werden.
In einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform des Verfahrens ist es
vorteilhaft, wenn als zusätzliche Bedingungen das Molverhältnis
Melamin : Formaldehyd sowie das Molverhältnis Melamin : Wasser als auch der
pH-Wert der wäßrigen Kondensationsphase eingehalten wird.
In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es
vorteilhaft, jede der vorgenannten Bedingungen einzuhalten.
Zudem ist es erfindungsgemäß bevorzugt, daß der pH-Wert während der Konden
sationsreaktion in den zuvor beschriebenen Bereichen gehalten oder durch ein
Amin, insbesondere Triethanolamin, gepuffert wird. Dieses erfolgt vorzugsweise
durch die Zugabe entsprechender Laugen, beispielsweise Natronlauge.
Weiterhin betrifft die Erfindung eine wäßrige Harzzusammensetzung, die aus
einem der vorgenannten Verfahren erhältlich ist. Hierbei ist es wiederum bevor
zugt, daß die aus den Verfahren erhältliche wäßrige Harzzusammensetzung eine
oder mehrere der zuvor definierten Eigenschaften besitzt.
Die Erfindung betrifft weiterhin einen Verbund, der die erfindungsgemäße
wäßrige Harzzusammensetzung oder eine nach dem erfindungsgemäßen Verfah
ren erhältliche wäßrige Harzzusammensetzung oder beide nach thermischer
Behandlung und ein Trägermaterial beinhaltet. Der Verbund kann neben den
zuvor genannten noch weitere Bestandteile aufweisen. Insbesondere, wenn das
Trägermaterial flächig ist, beinhaltet der Verbund noch weitere flächige,
vorzugsweise schichtförmige Bestandteile.
Der Verbund enthält vorzugsweise die erfindungsgemäße Harzzusammensetzung,
ein Netzmittel, vorzugsweise substituierte Alkoxylate, insbesondere Ethoxylate,
beispielsweise Nonylphenylethoxylat, ein Verlaufsmittel, insbesondere C8- bis
C40-Fettalkohole und einen Härter, insbesondere SO2 oder ein C2-Amin. Weitere
Additive wie z. B. Korund werden je nach Anwendung beigegeben.
In einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung einer stabilen
Tränkharzdispersion werden kleine Teilchen in einer erfindungsgemäßen
wäßrigen Harzzusammensetzung dispergiert. Dieses Herstellungsverfahren
charakterisiert die stabile Tränkharzdispersion, die so erhältlich ist.
Bei den kleinen Teilchen handelt es sich um Teilchen mit einem mittleren
Teilchendurchmesser im Bereich von 1 nm bis 100 µm und bevorzugt von 10 nm
bis 10 µm.
Die kleinen Teilchen lassen sich zum einen in oberflächenresistente Kompo
nenten, hier sei beispielhaft Korund erwähnt, und in Pigmente unterteilen.
Die kleinen Teilchen werden in einer Menge von 0,01 bis 50, bevorzugt 0,1 bis 30
und besonders bevorzugt 1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die wäßrige Harzzu
sammensetzung, eingesetzt.
Die stabile Tränkharzdispersion und die zur Herstellung der stabilen
Tränkharzdispersion verwendete wäßrige Harzzusammensetzung zeichnet sich
insbesondere dadurch aus, daß weder die eine noch die andere oder auch beide
zusammen kleinen Verdicker enthalten. Als Verdicker kommen insbesondere
Alkylcellulosederivate, beispielsweise Methyl- oder Ethylcellulose, in Betracht.
Bei der thermischen Behandlung handelt es sich in der Regel um ein Erhitzen im
Temperaturbereich von 60 bis 300, bevorzugt von 80 bis 250 und besonders
bevorzugt 100 und 210°C. Die thermische Behandlung kann sowohl durch
Heißluft, Infrarotstrahlung, Erwärmung oder Mikrowellen oder eine Kombination
daraus erfolgen.
Besonders bevorzugt ist es, daß das Trägermaterial saugfähig für die wäßrige
Harzzusammensetzung ist. Derartiger Trägermaterialien sind beispielsweise
Cellulose, insbesondere α-Cellulose.
Der erfindungsgemäße Verbund kann durch ein Verfahren erhalten werden, wobei
das Trägermaterial und die wäßrige Harzzusammensetzung miteinander in einem
Temperaturbereich von 60 bis 300°C in Kontakt gebracht werden. Es ist
erfindungsgemäß bevorzugt, daß das Kontaktbringen, d. h. das Verpressen nach
Vortrocknung, insbesondere unter Druck erfolgt, geeignete Drücke sind 1 bis 30,
bevorzugt 10 bis 25 und besonders bevorzugt 15 bis 25 bar.
Im Fall eines flächigen Verbunds wird der Druck und die Temperatur
vorzugsweise über eine beheizte Presse mit dem Ziel erzeugt, das in der wäßrigen
Harzzusammensetzung befindliche Wasser herauszutreiben und die Bestandteile
des Verbunds miteinander zu verpressen.
Weiterhin betrifft die Erfindung die Lagerung von wäßrigen Harzzusammen
setzungen über einen Zeitraum von 1 bis 20, bevorzugt 1 bis 30 und besonders
bevorzugt 1 bis 50 Tagen, wobei der Zeitraum nach der Herstellung der wäßrigen
Harzzusammensetzung beginnt. Es ist bevorzugt, daß die wäßrige Harzzusam
mensetzung über diesen Zeitraum transparent bleibt. Die erfindungsgemäße Harz
zusammensetzung liegt transparent vor, solange nach ISO 7027 100 TEF NTU
unterschritten werden.
Zudem ist es bevorzugt, die erfindungsgemäße wäßrige Harzzusammensetzung
zur Herstellung eines Verbundes oder zur Herstellung einer stabilen Tränkharz
dispersion oder zur Lagerung zu verwenden.
Die Erfindung wird nun anhand nicht limitierender Beispiele verdeutlicht.
In einem 2-l-Vierhalskolben werden 931,4 Teile Formaldehyd 40%, 341,3 Teile
VE-Wasser, 99,0 Teile Diethylenglykol, 120,6 Teile Caprolactamlösung 80%
und 3,7 Teile Amidosulfonsäure eingewogen.
Mit Natronlauge 25% wird das Gemisch auf einen pH-Wert von 8,9 bis 9,1
eingestellt. Nun werden 998,5 Teile Melamin zugegeben und das
Reaktionsgemisch bis zum Rückfluß erhitzt. Nach 20 bis 30 Minuten ist das
Melamin vollständig gelöst. Nach dem Lösen werden weitere 5 Minuten im
Rückfluß kondensiert, bevor mit dem Austrag von 180 Teilen Destillat, unter
Normaldruck, begonnen wird. Nach Beendigung der Destillation wird das
Reaktionsgemisch bei 98 bis 100°C kondensiert, bis der gewünschte
Trübungspunkt (ca. 53 bis 63°C) erreicht ist. Während der Kondensation wird der
pH-Wert von 9,2 bis 9,4 durch Zulauf von Natronlauge 25% geregelt.
Sobald das Reaktionsgemisch den gewünschten Trübungspunkt erreicht hat, wird
sofort gekühlt und bei einer Kühltemperatur von 75°C 3,7 Gewichtsteile
Toluolsulfonamid zugegeben.
In einem 2-l-Vierhalskolben werden 1145,1 Teile Formaldehyd 40%, 70,9 Teile
VE-Wasser, 112,3 Teile Butandiol 1.4 eingewogen. Mit Natronlauge 25% wird
das Gemisch auf einen pH-Wert von 8,8 eingestellt.
Nun werden 1159,4 Teile Melamin, 6,7 Teile Sulfanilamid und 3,9 Teile
Diethylethanolamin zugegeben und zum Rückfluß erhitzt. Nach 30 bis 40
Minuten ist das Melamin vollständig gelöst. Nach dem Lösen werden weitere 5
Minuten im Rückfluß kondensiert, bevor mit dem Austrag von 71 Teilen Destillat,
unter Normaldruck, begonnen wird. Nach Beendigung der Destillation wird das
Reaktionsgemisch bei 98 bis 100°C kondensiert, bis der gewünschte
Trübungspunkt (ca. 60 bis 65°C) erreicht ist. Während der Kondensation fällt der
pH-Wert auf 8,4 bis 8,6.
Sobald das Reaktionsgemisch den gewünschten Trübungspunkt erreicht hat, wird
sofort gekühlt.
Claims (12)
1. Wäßrige Harzzusammensetzung, beinhaltend neben Wasser einen Gehalt an
Harz im Bereich von 65 bis 80 Gew.-%, bezogen auf die wäßrige
Harzzusammensetzung, wobei das Harz erhältlich ist aus Melamin und
Formaldehyd und gegebenenfalls mindestens einem Zusatzstoff, wobei die
wäßrige Harzzusammensetzung eine Viskosität im Bereich von 100 bis 3000 mPa.s
bei 20°C besitzt.
2. Wäßrige Harzzusammensetzung nach Anspruch 1, mit 4 bis 12 Gewichtsteilen
eines mehrwertigen Alkohols, bezogen auf die wäßrige Harzzusammen
setzung.
3. Wäßrige Harzzusammensetzung nach Anpruch 1 oder 2, mit mindestens einer
der folgenden Eigenschaften:
- - einer Dichte bei 20°C im Bereich von 1,1 bis 1,5 g/ml;
- - einem pH-Wert im Bereich von 8 bis 12;
- - einem Trübungspunkt im Bereich von 40 bis 65°C.
4. Verfahren zur Herstellung einer wäßrigen Harzzusammensetzung nach einem
der Ansprüche 1 bis 3, wobei ein Formaldehyd und ein Melamin sowie
gegebenenfalls mindestens ein Zusatzstoff in einer wäßrigen Kondensa
tionsphase in Kontakt gebracht und bis zur Transparenz der Kondensa
tionsphase erwärmt wird und bis zum Erreichen des Gehalts an dem Harz und
der Viskosität Wasser entfernt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die Herstellung unter mindestens einer der
folgenden Bedingungen:
- - Molverhältnis Melamin : Formaldehyd 1 : 1,45 bis 1,7;
- - Molverhältnis Melamin : Wasser 1 : 0,1 bis 3,0;
- - Entfernen des Wassers durch Destillation bei Normaldruck;
- - pH-Wert der wäßrigen Kondensationsphase im Bereich von 8 bis 10;
- - Temperaturbereich von 60 bis 110°C,
6. Verbund beinhaltend die in einem der Ansprüche 1 bis 3 definierte oder nach
einem Verfahren gemäß Anspruch 4 oder 5 erhältliche wäßrige Harzzusam
mensetzung oder beide nach thermischer Behandlung und ein Trägermaterial.
7. Verbund nach Anspruch 6, wobei das Trägermaterial saugfähig für die
wäßrige Harzzusammensetzung ist.
8. Verfahren zur Herstellung eines Verbundes nach Anspruch 6 oder 7, wobei
das Trägermaterial und die wäßrige Harzzusammensetzung miteinander in
einem Temperaturbereich von 60 bis 300°C in Kontakt gebracht werden.
9. Verbund, erhältlich, wobei das Trägermaterial und die wäßrige Harzzusam
mensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 miteinander in einem Tempera
turbereich von 60 bis 300°C in Kontakt gebracht werden.
10. Verfahren zur Herstellung einer stabilen Tränkharzdispersion, wobei eine in
einem der Ansprüche 1 bis 3 definierte oder nach einem Verfahren gemäß
Anspruch 4 oder 5 erhältliche wäßrige Harzzusammensetzung mit mindestens
einem kleinen Teilchen dispergiert wird.
11. Tränkharzdispersion, wobei eine in einem der Ansprüche 1 bis 3 definierte oder
nach einem Verfahren gemäß Anspruch 4 oder 5 erhältliche wäßrige Harz
zusammensetzung mit einem kleinen Teilchen dispergiert wird.
12. Verwendung der in einem der Ansprüche 1 bis 3 definierten oder nach einem
Verfahren gemäß Anspruch 4 oder 5 erhältlichen wäßrigen Harzzusammen
setzung zur Herstellung eines Verbundes oder einer stabilen Tränkharz
dispersion oder zur Lagerung.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999115002 DE19915002A1 (de) | 1999-04-01 | 1999-04-01 | Konzentrierte, stabile wäßrige Harzzusammensetzung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1999115002 DE19915002A1 (de) | 1999-04-01 | 1999-04-01 | Konzentrierte, stabile wäßrige Harzzusammensetzung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19915002A1 true DE19915002A1 (de) | 2000-10-05 |
Family
ID=7903343
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1999115002 Ceased DE19915002A1 (de) | 1999-04-01 | 1999-04-01 | Konzentrierte, stabile wäßrige Harzzusammensetzung |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19915002A1 (de) |
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