DE19913280A1 - Verfahren zur Wiederverwendung von entfärbten Abwässern - Google Patents
Verfahren zur Wiederverwendung von entfärbten AbwässernInfo
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- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/72—Treatment of water, waste water, or sewage by oxidation
- C02F1/722—Oxidation by peroxides
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wiederverwendung von entfärbten Abwässern,
vorzugsweise aus dem Herkunftsbereich der Textilveredlungsindustrie, durch eine
Reduzierung der Farbigkeit mit Persulfaten.
Der Wiederverwendung von Prozeßabwässern aus dem Herkunftsbereich der
Textilveredlungsindustrie, speziell aus Färbereien und Druckereien, steht in vielen Fällen die
Restfarbigkeit entgegen. Es sind bereits verschiedene Verfahren bekannt, die Restfarbigkeit
zu reduzieren, beispielsweise durch UV-Oxidation, Ozonisierung oder Membranverfahren.
Diesen Verfahren ist gemeinsam, daß es sich um sogenannte "end of pipe"-Verfahren handelt,
also Verfahren, die der Entfärbung dienen, aber nicht produktionsintegriert in den Prozeß
eingebunden sind. Die auf chemischer Oxidation beruhenden Verfahren haben den Nachteil,
daß sie sehr kostenintensiv sind, während bei den Membranverfahren ein Retentat entsteht,
das seinerseits ebenfalls wieder entsorgt werden muß.
Die in den DE-OS 196 34 527, 196 53 426 und 196 54 028 beschriebenen Methoden
beinhalten den Abbau von Schadstoffen bei chemischen Verbindungen bzw. die Reduzierung
der Farbigkeit von Abwässern mit Persulfaten.
Bei der chemischen Oxidation werden als Oxidationsmittel Wasserstoffperoxid, Ozon und
UV-Licht allein oder in Kombination eingesetzt. Aus der DE-OS 196 54 028 ist
beispielsweise ein Verfahren zur oxidativen Reinigung von Färbereiabwasser bekannt, bei
dem in Verbindung mit einem Persulfat unter Einwirkung von Mikrowellenheizung behandelt
wird. In der DE-OS 195 25 377 wird ein Verfahren zum Entfärben von textilen Abwässern
beschrieben, bei dem die in den Abwässern enthaltenen Farbstoffe in Gegenwart zumindest
eines Schwermetallkatalysators oxidativ entfärbt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Wiederverwendung von textilen
Abwässern durch Reduzierung der Farbigkeit mit Persulfaten zu schaffen, das durch
Einsparung von Wärmeenergie, Vermeidung aufwendiger Nachbehandlungsverfahren oder
Einsatz von Katalysatoren und ohne zusätzliche Apparatetechnik kostengünstig arbeitet und
störende Abfallprodukte vermieden werden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die im Anspruch 1 beschriebenen Merkmale gelöst.
Weitere vorteilhafte Verfahrensschritte sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Mit dem Ziel einer Wiederverwendung von entfärbten Abwässern erfolgt die Entfärbung
erfindungsgemäß direkt im Färbeaggregat nach der Entnahme des Textilmaterials im
Anschluß an den Färbeprozeß, wobei die Steuerung der Färbung und die Entfärbung
vorzugsweise als einheitlicher Prozeß programmiert sind. Die Behandlungszeit und
-temperatur wird im Programmschritt "Entfärbung" festgeschrieben.
Die für die technologische Anwendung der Farbstoffe üblichen Angaben in den Farbkarten
der Hersteller werden um Angaben zur Entfärbung (z. B. Persulfatkonzentration) ergänzt.
Andererseits können diese Daten auch durch Vorversuche leicht ermittelt werden.
Im Gegensatz zu den Entfärbungsmethoden "UV-Oxidation" und "Ozonisierung", bei denen
Primärenergie eingesetzt wird, läßt sich entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren die
zur thermischen Aktivierung der Persulfate erforderliche Wärmeenergie direkt durch Nutzung
der aufgeheizten Prozeß- und Kühlwässer mittels Wärmetauscher gewinnen. Unter Nutzung
dieser Sekundärwärme wird die Entfärbung der Flotte nach vorheriger Entnahme des
Textilmaterials direkt im Färbeapparat selbst durchgeführt, so daß eine direkte
Wiederverwendung vorzugsweise als Farbflotte mit erneuter Zugabe der erforderlichen Farb-
und Hilfsmittel für die Durchführung einer neuen Färbung möglich ist.
Ein weiterer Vorteil ist es, daß eine verfahrensbedingte geringe Aufsalzung durch
Natriumsulfat entsteht. Die im Prozeß der Entfärbungsbehandlung entstehende Aufsalzung
läßt sich vorteilhaft für den folgenden Färbeprozeß verwenden, so daß der ohnehin
erforderliche Salzbedarf zum Färben reduziert werden kann. Dieses Salz wird bei vielen
Färbeprozessen, z. B. zur Verbesserung einer besseren Baderschöpfung, ohnehin eingesetzt
und bewirkt demzufolge bei einer Wiederverwendung des entfärbten Wassers eine
Verringerung der rezeptierten Salzmenge. Andererseits stört die relativ geringe
Salzkonzentration andere Färbeverfahren nicht, bei denen technologisch kein Salz
erforderlich ist. Außerdem könnte das entfärbte Wasser für andere, nicht farbgebende
technologische Schritte, z. B. für Vor- und Nachbehandlungen oder beim Spülen eingesetzt
werden. Die bei der Entfärbung entstehende, ebenfalls verfahrensbedingte Absenkung des
pH-Wertes führt bei vielen alkalischen Flotten zur Neutralisierung und vereinfacht dadurch
eine Wiederverwendung des Wassers für nahezu alle Prozeßstufen. Es entstehen bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren keine weiteren Rückstände, die entsorgt werden müßten, z. B.
Schlämme. Das Verfahren ist umweltfreundlich, leicht zu handhaben und gewährt eine hohe
Verfahrenssicherheit, d. h., es wird reproduzierbar eine Entfärbung erreicht, die eine
Wiederverwendung als Prozeßwasser zuläßt. Mit dem Verfahren wird eine Senkung des
spezifischen Wasserbedarfes von mindestens 20% erreicht. Bei einer Wiederverwendung des
entfärbten Wassers zum Färben treten keine Beeinträchtigungen der Farbechtheiten und der
Egalität ein, die auf die beschriebene Entfärbungsbehandlung zurückzuführen sind. Die
Investitions- und Betriebskosten sind im Vergleich zu den Aufwendungen bekannter
Techniken gering.
Das Farbbad einer dunkelblauen Reaktivfärbung auf Baumwoll-Garn wurde mit 3,0 g/l
Natriumperoxodisulfat in einem Labor-Reaktor bei 120°C entfärbt.
Nach Beendigung des Färbeprozesses bzw. des Entfärbeprozesses wurden folgende
Restfarbigkeiten, ausgedrückt durch die Durchsichtsfarbzahlen (DFZ) bei definierten
Wellenlängen, festgestellt:
Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren entfärbte Flotte wurde erneut für zwei neue
Reaktivfärbungen mit anderen Reaktivfarbstoffen auf einem Baumwoll-Gestrick verwendet.
Der Farbton wurde farbmetrisch bewertet und war im Vergleich zu einer Parallelfärbung mit
Frischwasser "dunkler, bunter, gelber". Die Farbabweichung entsprach der Note 4 (ISO 105-
A05), was einer geringen Abweichung entspricht, die, wenn erforderlich, auf übliche Weise
durch einen Farbstoffnachsatz korrigiert werden kann. Die bewerteten Wasch- und
Reibechtheiten waren gut und entsprachen den Werten des Referenzmaterials.
Das entfärbte Abwasser ist für eine Wiederverwendung bestens geeignet, die sich nicht nur
auf Spül- und Reinigungsprozesse beschränkt, sondern überraschenderweise vorteilhaft wie
beschrieben, für neue Färbeprozesse eignet.
Claims (6)
1. Verfahren zur Wiederverwendung von entfärbten Abwässern, insbesondere aus dem
Herkunftsbereich der Textilveredlungsindustrie, durch eine Reduzierung der Farbigkeit
vorzugsweise mit Persulfaten, gekennzeichnet dadurch, daß die Steuerung der Färbung
und Entfärbung als einheitlicher Prozeß durchgeführt wird, so daß die Entfärbung der
Färbeflotte direkt im Anschluß an den Färbeprozeß vorzugsweise im Färbeaggregat unter
Nutzung der vorhandenen Prozeßwärme erfolgt und die entfärbte Flotte ohne weitere
Nachbehandlung anschließend als Prozeßwasser erneut eingesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß vor der Entfärbung bekannte
Reinigungsverfahren, wie beispielsweise biologische Prozesse oder Membranfiltrationen,
zur Abtrennung bzw. Reduzierung weiterer Abwasserinhaltsstoffe durchgeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß die zu entfärbende Flotte
auch farbiges Spül- oder Waschwasser sowie Klotzflotte sein kann.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß die Entfärbung in einem
separaten Behälter oder Autoklaven, der mit dem Färbeapparat gekoppelt ist, erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, gekennzeichnet dadurch, daß die Entfärbung unabhängig
vom Färbeprozeß zeitlich und räumlich getrennt erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis S. gekennzeichnet dadurch, daß die entfärbte Flotte auch
in anderen textilen Naßveredelungsprozessen wiederverwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999113280 DE19913280A1 (de) | 1999-03-24 | 1999-03-24 | Verfahren zur Wiederverwendung von entfärbten Abwässern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999113280 DE19913280A1 (de) | 1999-03-24 | 1999-03-24 | Verfahren zur Wiederverwendung von entfärbten Abwässern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19913280A1 true DE19913280A1 (de) | 2000-09-28 |
Family
ID=7902208
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999113280 Ceased DE19913280A1 (de) | 1999-03-24 | 1999-03-24 | Verfahren zur Wiederverwendung von entfärbten Abwässern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19913280A1 (de) |
Cited By (3)
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CN102963950A (zh) * | 2012-10-31 | 2013-03-13 | 华中科技大学 | 一种利用钢渣处理印染废水的方法 |
CN108996656A (zh) * | 2018-08-17 | 2018-12-14 | 河北工业大学 | 一种热活化过硫酸钠去除高盐煤化工废水cod的方法 |
CN110563116A (zh) * | 2019-09-09 | 2019-12-13 | 安徽科技学院 | 铝合金酸洗废液催化过硫酸盐降解偶氮染料金橙ii溶液的方法 |
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DE19654028A1 (de) * | 1996-12-21 | 1998-06-25 | Saechsisches Textilforsch Inst | Verfahren zur oxidativen Reinigung von Färbereiabwasser |
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1999
- 1999-03-24 DE DE1999113280 patent/DE19913280A1/de not_active Ceased
Patent Citations (3)
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