DE19525377A1 - Verfahren zum Entfärben von textilen Abwässern - Google Patents
Verfahren zum Entfärben von textilen AbwässernInfo
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- C02F1/72—Treatment of water, waste water, or sewage by oxidation
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfärben von textilen Abwässern.
Solche Verfahren sind bereits bekannt, wobei man im wesentlichen drei ver
schiedene Verfahrenstypen voneinander unterscheidet, die chemische Oxida
tion, Adsorption sowie Fällungs-/Flockungsverfahren.
Bei der chemischen Oxidation werden als Oxidationsmittel Wasserstoffperoxid,
Ozon und UV-Licht allein oder in Kombination eingesetzt. Diese auf chemi
scher Oxidation beruhenden Verfahren haben jedoch den Nachteil, daß sie
sehr kosten intensiv sind. Zunächst muß eine Oxidationsanlage angeschafft
werden, was zu hohen Investitionskosten führt. Des weiteren verursacht der
Betrieb dieser Anlagen verhältnismäßig hohe Betriebskosten.
Bei den Adsorptionsverfahren wird Aktivkohle oder ein ähnlich wirkender
Adsorber eingesetzt und dabei dessen Eigenschaft genutzt, die unerwünschten
Abwasserinhaltsstoffe zu adsorbieren.
Nachteilig ist der dabei entstehende sehr feine Aktivkohleabrieb. Außerdem ist
Aktivkohle nicht regenerierbar und fällt daher als Sondermüll an.
Von den Adsorptionsverfahren gehört das Kathox-Verfahren zu den in der
Textilindustrie großtechnisch am längsten eingeführten Behandlungsweisen.
Dabei wird das Abwasser mit Aktivkohle und Luft in einem Becken
durchmischt, wobei die Aktivkohle die Abwasserinhaltsstoffe adsorbiert. Da
nach werden sie von Mikroorganismen, die sich auf der Oberfläche der Aktiv
kohle ansiedeln, biologisch abgebaut.
Dieses Verfahren wird bevorzugt zu einer Art Nachklärung eingesetzt.
Bei einer anderen Art von Adsorptionsverfahren werden Festbettreaktoren oder
Biofilter verwendet. Hier liegt Aktivkohle, bzw. ein ähnlich wirkender Adsorber
als Schüttung vor, durch die von oben nach unten das Abwasser fließt.
Bei den Fällungs-/Flockungsverfahren werden durch Zugabe von Fällungs- bzw.
Flockungsmitteln die Farbstoffe in einen ungelösten oder mechanisch aus dem
Abwasser abscheidbaren Zustand überführt. Als Fällungsmittel kommen dabei
Eisensalze, Aluminiumsalze und/oder Fällungsmittel auf organischer Basis in
Frage. Nachteilig bei diesen Abwasserbehandlungsverfahren ist jedoch, daß als
Folge des Ausflockens Schlamm in einer Größenordnung anfällt, die sogar ein
Vielfaches der ursprünglich im Abwasser enthaltenden organischen Fracht
betragen kann.
Durch die DE 34 33 328 A1 ist außerdem ein katalytisches Verfahren zur
kontrollierten Zersetzung von Peroxiden bekannt. Bei diesem Verfahren werden
Peroxid enthaltende Mischungen mit Oxidkatalysatoren der Elemente Mangan,
Eisen, Nickel, Kobalt, Cer, Kupfer, Molybdän, Vanadin und/oder Wolfram in
Kontakt gebracht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Entfärben von
textilen Abwässern bereitzustellen, das kostengünstig arbeitet und gleichzeitig
das Entstehen von durch die Entfärbungsreaktion bedingten störenden Abfall
produkten vermeidet.
Die Aufgabe wird gelöst durch die Kombination der Merkmale des
Anspruches 1.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird das Entstehen von Sondermüll,
z. B. in Form von Schlamm beim Ausflocken, wie dies beiden Fällungs-/Flockungs
verfahren der Fall ist, vermieden. Die abgebauten Farbstoffe verbleiben
einfach im Wasser. Auch ist keine komplizierte Anlage erforderlich, wodurch
Investitionskosten eingespart werden. Vorteilhaft ist außerdem, daß der che
mische Sauerstoffbedarf (CSB) und der biologische Sauerstoffbedarf (BSB) der
entfärbten textilen Abwässer gegenüber den bekannten Verfahren im
Durchschnitt um ca. 50% niedriger liegt.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird als Schwermetall
katalysator ein Schwermetalloxid, vorzugsweise Kobaltoxid eingesetzt.
Als Oxidationsmittel können alle Persäuren dienen. Vorzugsweise wird Per
essigsäure verwendet.
Im folgenden soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert werden. Dabei zeigt die Figur ein das erfindungsgemäße Verfahren
verdeutlichendes Fließschema.
In dem Fließschema der Figur ist ein Färbekessel mit 1 bezeichnet, wobei zum
Färben Säure-Farbstoffe verwendet werden. Beim Färben mit Hilfe dieses Färbe
kessels 1 entsteht beispielsweise eine Farbrestflotte von in etwa 1,5 m³, die in
einen Behälter 2, welcher in etwa 2 m³ Fassungsvermögen aufweist, abgelassen
wird, wie dies die mit a bezeichneten Pfeile in dem Fließschema verdeutlichen.
Die Regulierung des Farbrestflotten-Flusses geschieht über ein pneumatisches
Ventil 3. Die Spülflotten läßt man gemäß dem mit b bezeichneten Pfeil direkt
in den Sammelbehälter 4 ablaufen, der ein Fassungsvermögen von in etwa 12
m³ aufweist. Auch hier ist zur Regulierung ein weiteres pneumatisches Ventil 3
vorgesehen.
Während des Spülvorganges wird die in dem Behälter 2 befindliche Farbrest
flotte mittels einer Umwälzpumpe 5 mit einer Leistung von 3 m³ pro Stunde
aus dem Behälter 2 durch den Katalysator 6 und dann wieder zurück in den
Behälter 2 gepumpt. Als Katalysator wird Kobaltoxid verwendet, der sich auf
einem üblichen Träger befindet. Für ein Farbrestflottenvolumen von in etwa 1,5
m³ wird in etwa eine halbe Stunde benötigt, um diese Farbrestflotte aus dem
Behälter 2 durch den Katalysator und wieder zurück in den Behälter 2 zu
pumpen.
Während die Farbrestflotte durch den Katalysator 6 gepumpt wird, wird ihr
mittels einer Dosierpumpe 7 ständig ein Oxidationsmittel in Form von Peressig
säure zugesetzt. Die Peressigsäure befindet sich dabei in einem Reservoir 8,
von wo sie mittels der Dosierpumpe 7 dosiert mit 0,5 l/m³ der Farbrestflotte
zugesetzt wird.
Beim Durchströmen der mit der Peressigsäure als Oxidationsmittel versetzten
Farbrestflotte werden die im Wasser vorhandenen Farbstoffreste unter Einwir
kung des Katalysators oxidiert und dadurch das Wasser entfärbt. Die abgebau
ten Farbstoffe verbleiben im Wasser.
Nachdem die Farbrestflotte so behandelt worden ist, wird sie ebenfalls in den
Sammelbehälter 4 abgelassen, wo sie sich mit dem relativ sauberen Spülwasser
der Spülflotten vermischt. Das so im Sammelbehälter 4 zusammengeführte
Abwasser wird anschließend der Kanalisation zugeführt. Es kann aber auch für
einen weiteren Färbevorgang mittels Recycling zur Verfügung stehen.
Da das Schwermetalloxid lediglich als Katalysator dient, ist eine Verunreinigung
des Abwassers durch Schwermetallionen nicht zu befürchten. Wenngleich in
dem beschriebenen Ausführungsbeispiel Kobaltoxid als Schwermetallkatalysator
eingesetzt worden ist, so ist das erfindungsgemäße Verfahren jedoch nicht auf
den Einsatz von Kobaltoxid beschränkt. Vielmehr können auch weitere bekann
te Schwermetallkatalysatoren, wie Mangan, Eisen, Nickel, Molybdän, Vanadin
und andere, vorzugsweise in Form ihres Oxids, für die Entfärbung verwendet
werden.
Claims (5)
1. Verfahren zum Entfärben von textilen Abwässern, bei dem die in den
Abwässern enthaltenden Farbstoffe in Gegenwart zumindest eines Schwer
metallkatalysators oxidativ abgebaut werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Schwer
metallkatalysator ein Schwermetalloxidkatalysator verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Schwer
metalloxidkatalysator Kobaltoxid verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als Oxidationsmittel Persäure verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß von den Per
säuren Peressigsäure verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995125377 DE19525377C2 (de) | 1995-07-12 | 1995-07-12 | Verfahren zum Entfärben von textilen Abwässern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995125377 DE19525377C2 (de) | 1995-07-12 | 1995-07-12 | Verfahren zum Entfärben von textilen Abwässern |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19525377A1 true DE19525377A1 (de) | 1997-01-16 |
DE19525377C2 DE19525377C2 (de) | 1999-01-07 |
Family
ID=7766636
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995125377 Expired - Fee Related DE19525377C2 (de) | 1995-07-12 | 1995-07-12 | Verfahren zum Entfärben von textilen Abwässern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19525377C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19634527A1 (de) * | 1996-08-27 | 1998-03-05 | Krupp Vdm Gmbh | Verfahren zur Reinigung schadstoffhaltiger Abwässer mittels Zugabe von organischen Persäuren und/oder Peroxoverbindungen |
DE19913280A1 (de) * | 1999-03-24 | 2000-09-28 | Saechsisches Textilforsch Inst | Verfahren zur Wiederverwendung von entfärbten Abwässern |
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DE2815430A1 (de) * | 1977-04-14 | 1978-11-16 | Ernst Dr Rohrer | Verfahren zur reduktion des chemischen sauerstoffbedarfs von wasser und abwasser mittels katalytischer oxidation |
EP0211530A2 (de) * | 1985-07-29 | 1987-02-25 | Imperial Chemical Industries Plc | Abwasserbehandlung |
-
1995
- 1995-07-12 DE DE1995125377 patent/DE19525377C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
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Non-Patent Citations (3)
Title |
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Referat aus Chemical Abstracts, Vol.114, 1991, p.89, Ref.Nr.114:8439t * |
Referat aus Chemical Abstracts, Vol.121, 1994, p.516, Ref.Nr.121:16941k * |
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DE19913280A1 (de) * | 1999-03-24 | 2000-09-28 | Saechsisches Textilforsch Inst | Verfahren zur Wiederverwendung von entfärbten Abwässern |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19525377C2 (de) | 1999-01-07 |
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