DE19911829A1 - Vorrichtung zum Löschen von Feuer - Google Patents
Vorrichtung zum Löschen von FeuerInfo
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Abstract
Bei einer Vorrichtung zum Löschen von Feuer, bestehend aus DOLLAR A - einem druckfesten Behälter zur Aufnahme eines aus einem Trägerstoff und einer weiteren Komponente bestehenden Löschmittels, DOLLAR A - einem in den Behälter reichenden Steigrohr, an das sich eine Leitung anschließt, an deren außerhalb des Behälters liegenden Ende eine Einrichtung angeordnet ist, aus der das Löschmittel austritt, und DOLLAR A - einem Auslösemechanismus, durch dessen Betätigen das Löschmittel unter der Wirkung eines Treibmittels über das Steigrohr und die mit diesem verbundene Einrichtung aus dem Behälter austreibbar ist, DOLLAR A wird die Aufgabe, einen Brandherd nachhaltig abzukühlen, keine Strahlungswärme durchzulassen und ein Rückzünden eines gelöschten Brandes sicher zu verhindern, dadurch gelöst, dass der Trägerstoff aus Wasser und die weitere Komponente aus einer flüssigen, durch Vermischen mit Wasser in den Gel-Zustand übergehenden Dispersion besteht.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Löschen von
Feuer und zum Verhindern der Entstehung und/oder der
Ausbreitung von Feuer, bestehend aus
- - einem druckfesten Behälter zur Aufnahme eines aus einem Trägerstoff und einer weiteren Komponente bestehenden Löschmittels,
- - einem in den Behälter reichenden Steigrohr, an das sich eine Leitung anschließt, an deren außerhalb des Behälters liegenden Ende eine Einrichtung angeordnet ist, aus der das Löschmittel austritt, und
- - einem Auslösemechanismus, durch dessen Betätigen das Löschmittel unter der Wirkung eines Treibmittels über das Steigrohr und die mit diesem verbundene Einrichtung aus dem Behälter austreibbar ist.
Derartige Vorrichtungen zum Löschen von Feuer sind
beispielsweise als Wasserlöscher, Pulverlöscher oder
Schaumlöscher bekannt, wobei die Wasserlöscher als
Löschmittel nur Wasser enthalten, das aber wegen der
schnellen Verdunstung die schlechteste Löschwirkung
entfaltet und oft einen sehr großen Wasserschaden
hinterläßt. Die Pulverlöscher sind zwar wirkungsvoller
als Wasserlöscher, hinterlassen aber auch große Schäden,
insbesondere an empfindlichen elektrischen und
elektronischen Geräten, auch in entfernt von dem
bekämpften Brandherd gelegenen Bereichen, weil das
staubfeine Pulver sich über große Strecken schnell
ausbreitet. Ein besonderer Nachteil der Pulverlöscher
besteht darin, dass das Pulver wegen der Gefahr von
Umweltverschmutzung teuer entsorgt und der
Sondermüllverbrennung zugeführt werden muß. Außerdem
besteht die Gefahr, dass das Pulver bei Regen in die
Kanalisation gelangt und Flüsse und Seen verschmutzen
kann.
Aus der DE-OS 28 22 380 ist eine Löschvorrichtung
bekannt, die als Schaumlöscher ausgebildet ist, der mit
einer vorgemischten Lösung arbeitet, das heißt, dass das
Schaummittel bereits bei der Befüllung mit dem
Wasserinhalt vermischt wird. Dieser bekannte Schaumlöscher
hat den Nachteil, dass die gewünschte Frostfestigkeit
nicht erreichbar ist, da sich die für Wasser benötigten
Frostschutzmittel nicht auf längere Zeit mit dem
Schaummittel vertragen. Ferner muß bei dieser bekannten
Vorrichtung der Behälter entweder aus Edelstahl gefertigt
oder mittels Beschichtung gegen die Korrosivität der
Schaummittel geschützt sein. Ein weiterer Nachteil
besteht darin, dass die Mischung aus Wasser und dem
Schaummittel nur begrenzt haltbar ist. Auch wegen der
unvermeidbaren Umweltverschmutzung ist der Schaumlöscher
nicht zu empfehlen, da das Löschwasser den Schaum in die
Kanalisation spült, wodurch Gewässer und Seen verschmutzt
werden können.
Insgesamt haben die bisher bekannten Wasser-, Pulver- oder
Schaumlöscher den Nachteil, daß das Löschmittel
schnell verdampft und die von einem Brandherd ausgehende
Strahlungswärme nicht zurückhalten und ein Rückzünden
eines scheinbar gelöschten Brandes nicht verhindern kann.
Insbesondere bei im wesentlichen senkrecht stehenden
brennenden Wänden fließt bzw. rutscht das Löschmittel
sofort nach dem Auftreffen nach unten ab und erzielt
somit praktisch keine nennenswerte Löschwirkung. Daher
ist es auch für den vorbeugenden Brandschutz weniger
geeignet, da beispielsweise zu schützende Häuser im
wesentlichen nur senkrecht stehende Wände haben, an denen
das Löschmittel, zumindest in der erforderlichen Dicke,
nicht haften bleibt, abgesehen davon, dass das Pulver und
auch der Schaum durch die von einem benachbarten
Brandherd ausgehende Strahlungswärme in kurzer Zeit
verdampft sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung der eingangs erwähnten Art zu schaffen, deren
Löschmittel die erwähnten Nachteile nicht hat, sondern
trotz problemloser Entsorgung und ohne
Umweltverschmutzung einen Brandherd lang anhaltend
abdeckt und nachhaltig abkühlt, keine Strahlungswärme
durchlässt, auch an senkrechten Wänden in nahezu
beliebiger Dicke haften bleibt und ein Rückzünden eines
gelöschten Brandes sicher verhindert.
Diese Aufgabe wird gemäß Anspruch 1 dadurch gelöst, dass
der Trägerstoff aus Wasser, gegebenenfalls mit Zusätzen,
vorzugsweise mit einem Frostschutzmittel, und die weitere
Komponente aus einer flüssigen, durch Vermischen mit
Wasser in den Gel-Zustand übergehenden Dispersion
besteht.
Um den sicheren Übergang der flüssigen Dispersion in den
Gel-Zustand zu erreichen, ist nach einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung gemäß Anspruch 2 vorgesehen,
dass dieser Übergang nach Betätigen des
Auslösemechanismus durch Vermischen mit dem durch das
Treibmittel ausgetriebenen Wasser im wesentlichen
innerhalb des Steigrohrs stattfindet.
Um die Vorrichtung als Handfeuerlöscher verwenden zu
können, ist nach einer Weiterbildung der Erfindung gemäß
Anspruch 3 vorgesehen, dass die Einrichtung aus einer
Löschpistole besteht, die als eine das Gel über eine
möglichst große Fläche gleichmäßig verteilende
Sprühpistole ausgebildet ist.
Um die Vorrichtung für die großflächige Brandbekämpfung
und Brandverhinderung in größeren Räumen, insbesondere
Büroräumen und öffentlichen Veranstaltungsorten,
einsetzen zu können, besteht nach einer anderen
Ausgestaltung der Erfindung entsprechend Anspruch 4 die
Einrichtung aus einem Rohrsystem, das zahlreiche
Austrittsöffnungen aufweist, die als das Gel über eine
möglichst große Fläche gleichmäßig verteilende Sprühdüsen
ausgebildet sind, wobei gemäß Anspruch 5 das Rohrsystem
an oder in der Decke eines Raumes angebracht ist.
Für den Einsatz zur Bekämpfung von Waldbränden ist nach
Anspruch 6 das Rohrsystem an einem Flugzeug oder einem
Luftschiff angebracht.
Zum Auslösen der Löschvorrichtung ist ferner vorgesehen,
dass gemäß Anspruch 7 der Auslösemechanismus von Hand
betätigbar oder von einer automatisch arbeitenden
Meldeanlage steuerbar ist, die auf Rauch und/oder auf
überhöhte Temperaturen anspricht.
Um eine herkömmliche, nur mit Wasser als Löschmittel
arbeitende Löschvorrichtung nachträglich für die
Erfindung verwendbar machen zu können, ist nach deren
weiteren Ausgestaltung gemäß Anspruch 8 vorgesehen, dass
die flüssige Dispersion beim oder nach dem Befüllen des
Behälters mit Wasser diesem hinzugefügt und danach der
Behälter betriebsfertig verschlossen wird, wobei nach
Anspruch 9 die flüssige Dispersion in einem in Wasser
löslichen Folienbeutel enthalten ist, der beim oder nach
dem Befüllen des Behälters mit Wasser diesem beigegeben
wird.
Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass entsprechend
Anspruch 10 die flüssige Dispersion in einem innerhalb
oder außerhalb des Behälters angeordneten Gefäß enthalten
ist und erst nach Betätigen des Auslösemechanismus sich
in das Wasser ergießt, wobei gemäß Anspruch 11 das Gefäß
mit dem Steigrohr verbunden ist und die Dispersion nach
Betätigen des Auslösemechanismus sich innerhalb des
Steigrohrs in das durchfließende Wasser ergießt.
Um ein geeignetes Gel zu erhalten, ist nach Anspruch 12
vorgesehen, dass die flüssige Dispersion aus
Natriumpolyacrylat als Basismaterial besteht, dem weitere
Bestandteile, wie Terpolymerisat, Wasser, Paraffine,
Emulgatoren und Aktivatoren, hinzugefügt sind.
Bezüglich des verwendeten Treibmittels ist nach den
Ansprüchen 13 bis 15 vorgesehen, dass ein
Pressluftpolster über dem Wasser angeordnet ist oder dass
als Treibmittel der Inhalt einer innerhalb oder außerhalb
des Behälters angeordneten Treibmittel-Hochdruckflasche
dient, deren Treibmittel aus Kohlendioxid, aus Stickstoff
oder aus Pressluft besteht.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen
insbesondere darin, dass das Löschmittel einen Brandherd
lang anhaltend abdeckt und nachhaltig abkühlt, keine
Strahlungswärme durchlässt, auch an senkrechten Wänden in
nahezu beliebiger Dicke haften bleibt und ein Rückzünden
eines gelöschten Brandes sicher verhindert. Ein weiterer
Vorteil besteht darin, dass das Löschmittel vollständig
in Wasser löslich ist und somit problemlos und
umweltfreundlich beseitigt werden kann. Eine teure
Entsorgung ist nicht erforderlich, da seine Substanzen
nicht als Sondermüll behandelt werden müssen.
Diese positive Eigenschaft, die kein bisher bekanntes
Löschmittel aufweist, wird dadurch erreicht, dass die
Dispersion beim Übergang in den Gel-Zustand beim
Vermischen mit Wasser das Mehrfache seines eigenen
Gewichts an Wasser absorbiert und dadurch dessen
Verdampfung verzögert, speziell an senkrecht verlaufenden
Strukturen. Wenn das Gel auf eine offene Oberfläche
gesprüht wird, werden Millionen von kleinsten mit Wasser
gefüllten Gel-Bläschen übereinander angehäuft. Dieses
Anhäufen selbst entspricht dem Vorgang beim Besprühen mit
Schaum aus einem Schaumlöscher. Der entscheidende
Unterschied besteht jedoch darin, dass die Schaumbläschen
mit Luft gefüllt sind, die Gel-Bläschen dagegen mit
Wasser. Diese Wasserfüllung bewirkt die hervorragende
Wärmeschutzeigenschaft.
Das Gel hat auch gute Adhäsionseigenschaften, so dass es
sowohl auf senkrechte als auch auf waagerechte
Oberflächen, wie Wände, Mauern, Dächer, Decken und
Fenster, gesprüht werden kann und darauf sehr gut haftet.
Durch die hohe Kühlwirkung der mit Wasser gefüllten
Gel-Bläschen und deren sofortige Haftung auf dem Brandgut
wird der Brandherd schnell und effektiv erstickt und
gekühlt. Der Wasserverbrauch wird drastisch gesenkt.
Dadurch entsteht wesentlich weniger Wasserschaden,
gleichzeitig auch weniger kontaminiertes Wasser. Die
Kosten von Folgeschäden durch die Brandbekämpfung sind
daher bei der Verwendung des Gels wesentlich geringer als
bei der Verwendung von Wasser.
Ein weiteres Anwendungsgebiet ist der vorbeugende Schutz
vor der Entstehung bzw. Ausbreitung eines Brandes. Durch
die besonderen Kühleigenschaften des Gels besteht die
Möglichkeit, beispielsweise Industrieanlagen, Tanks und
Gebäude bei geringem Wasserverbrauch mit einem
Gel-Schutzfilm zu überziehen. Hierbei ist von Vorteil, dass
dieser Schutzfilm nach einer gewissen Zeit trocknet und
problemlos in großen Stücken abgezogen werden kann, ohne
die geschützten Flächen zu beschädigen.
Der Einsatz des Gels ist besonders auch bei der
Bekämpfung von Wald- und Steppenbränden von Vorteil, da
mit dem Gel wirksame Brandschneisen angelegt werden
können, die ein Übergreifen des Feuers über das
großflächig verteilte Gel hinweg sicher verhindern.
Claims (15)
1. Vorrichtung zum Löschen von Feuer und zum Verhindern
der Entstehung und/oder der Ausbreitung von Feuer,
bestehend aus
- - einem druckfesten Behälter zur Aufnahme eines aus einem Trägerstoff und einer weiteren Komponente bestehenden Löschmittels,
- - einem in den Behälter reichenden Steigrohr, an das sich eine Leitung anschließt, an derem außerhalb des Behälters liegenden Ende eine Einrichtung angeordnet ist, aus der das Löschmittel austritt, und
- - einem Auslösemechanismus, durch dessen Betätigen
das Löschmittel unter der Wirkung eines
Treibmittels über das Steigrohr und die mit diesem
verbundene Einrichtung aus dem Behälter
austreibbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerstoff aus Wasser, gegebenenfalls mit Zusätzen, vorzugsweise mit einem Frostschutzmittel, und die weitere Komponente aus einer flüssigen, durch Vermischen mit Wasser in den Gel-Zustand übergehenden Dispersion besteht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Übergang der flüssigen Dispersion in den
Gel-Zustand nach Betätigen des Auslösemechanismus
durch Vermischen mit dem durch das Treibmittel
ausgetriebenen Wasser im wesentlichen innerhalb des
Steigrohrs stattfindet.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung aus
einer Löschpistole besteht, die als eine das Gel
über eine möglichst große Fläche gleichmäßig
verteilende Sprühpistole ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung aus
einem Rohrsystem besteht, das zahlreiche
Austrittsöffnungen aufweist, die als das Gel über
eine möglichst große Fläche gleichmäßig verteilende
Sprühdüsen ausgebildet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass das Rohrsystem an oder in der Decke eines
Raumes angebracht ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass das Rohrsystem an einem Flugzeug oder einem
Luftschiff angebracht ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Auslösemechanismus
von Hand betätigbar oder von einer automatisch
arbeitenden Meldeanlage steuerbar ist, die auf Rauch
und/oder auf überhöhte Temperaturen anspricht.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die flüssige Dispersion
beim oder nach dem Befüllen des Behälters mit Wasser
diesem hinzugefügt und danach der Behälter
betriebsfertig verschlossen wird.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die flüssige Dispersion
in einem in Wasser löslichen Folienbeutel enthalten
ist, der beim oder nach dem Befüllen des Behälters
mit Wasser diesem beigegeben und danach der Behälter
betriebsfertig verschlossen wird.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die flüssige Dispersion
in einem innerhalb oder außerhalb des Behälters
angeordneten Gefäß enthalten ist und erst nach
Betätigen des Auslösemechanismus sich in das Wasser
ergießt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, dass das Gefäß mit dem Steigrohr
verbunden ist und die flüssige Dispersion nach
Betätigen des Auslösemechanismus sich innerhalb des
Steigrohrs in das durchfließende Wasser ergießt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die flüssige Dispersion
aus Natriumpolyacrylat als Basismaterial besteht,
dem weitere Bestandteile, wie Terpolymerisat,
Wasser, Paraffine, Emulgatoren und Aktivatoren,
hinzugefügt sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass als Treibmittel ein
Pressluftpolster über dem Wasser angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass als Treibmittel der
Inhalt einer innerhalb oder außerhalb des Behälters
angeordneten Treibmittel-Hochdruckflasche dient.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, dass das Treibmittel aus
Kohlendioxid, aus Stickstoff oder aus Pressluft
besteht.
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