DE19911433A1 - Sendeanordnung - Google Patents
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Abstract
Ein Sender (1) umfaßt mehrere individuelle Laser (12a...12d), die in einem zweidimensionalen Laserarray (14) enthalten sind und bei Anregung phasengekoppelt Strahlungsanteile (19a...19d) emittieren. Die Strahlungsanteile treten gemeinsam in den lichtleitenden Kern (7) eines Mehrmoden-Lichtwellenleiters (3) ein.
Description
Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der optischen Datenüber
tragung mit hohen Übertragungsraten mittels Mehrmoden-Licht
wellenleitern. Für eine derartige Datenübertragung werden op
tische Module verwendet, die einen elektrooptischen Sender
und/oder Empfänger enthalten. Der Sender bzw. Empfänger um
faßt als aktive Komponente einen auch als elektrooptischen
Wandler bezeichneten Baustein, der im Bereich einer optisch
aktiven Zone bei elektrischer Ansteuerung Lichtsignale gene
riert und abstrahlt (Sender) bzw. bei Beaufschlagung der op
tisch aktiven Zone mit Lichtsignalen korrespondierende elek
trische Signale abgibt (Empfänger). Verbreitet werden in Sen
demodulen Lasersender eingesetzt, die den zunehmend hohen An
forderungen an leistungsfähige Sender zur Generierung kurzer,
qualitativ hochwertiger optischer Signale oder Impulse auch
unter wirtschaftlichen Aspekten gerecht werden.
Die Erfindung betrifft eine Sendeanordnung mit einem Sender
und mit einem Mehrmoden-Lichtwellenleiter zur Weiterleitung
der von dem Sender abgegebenen Strahlung.
Eine derartige Sendeanordnung geht aus der DE 196 45 295 A1
hervor. Bei dieser bekannten Anordnung zum Einkoppeln von
Licht in ein Ende eines Mehrmoden-Lichtwellenleiters findet
ein zwischengeschalteter, zusätzlicher Stiftstummel aus einem
Einmoden-Lichtwellenleiter Verwendung, dessen eine Stirnseite
an dem Ende des Mehrmoden-Lichtwellenleiters anliegt. Auf die
andere freie Stirnseite des Stiftstummels wird das
einzukoppelnde (beispielsweise von einer Laserdiode aus
gesendete) Licht fokussiert.
Im Hinblick auf zunehmend geforderte sehr hohe Datenübertra
gungsraten besteht bei der Verwendung eines Mehrmoden-Licht
wellenleiters (beispielsweise zur Übertragung der ausgesende
ten Lichtsignale zu einem am anderen Ende des Lichtwellenlei
ters angeordneten Empfänger) die Notwendigkeit, den lichtfüh
renden Kern des Mehrmoden-Lichtwellenleiters optimal auszu
leuchten. Andererseits muß auch das Signalverhalten des La
sersenders derart sein, daß über einen weiten Arbeitsbereich
eine vorschriftsmäßige Signalform erhalten bleibt. So muß z.
B. bei Verwendung von Rechteckimpulsen zur Datenkodierung das
abgegebene Lichtsignal eine möglichst ideale Rechteckform ha
ben, um eine bitfehlerfreie bzw. zumindest bitfehlerarme Da
tenübertragung sicherzustellen.
Bei der eingangs beschriebenen bekannten Anordnung bewirkt
der Stiftstummel aus dem Einmoden-Lichtwellenleiter, daß die
Zahl der angeregten Moden im nachgeordneten Mehrmoden-Licht
wellenleiter verringert wird. Um zur Erzielung einer hohen
Bandbreite auch Anregungseffekte durch im Mantel des
Stiftstummels vagabundierendes Licht auszuschließen, weist
der Stiftstummel einen Lichtabführbereich auf, in dem sein
Mantel von einer äußeren Beschichtung aus einem Werkstoff mit
einem höheren Brechungsindex als der Brechungsindex des Man
telwerkstoffs umgeben ist.
Die bekannte Anordnung ist durch die Zwischenschaltung des
Stiftstummels aufbautechnisch relativ aufwendig und erlaubt
keine gezielte Anregung von Moden an der Stirnfläche des
lichtleitenden Kerns des Mehrmoden-Lichtwellenleiters bzw.
bestimmten bevorzugten Bereichen des Kernquerschnittes. Da
jedoch herstellungsbedingt der lichtleitende Kern im Zentrum
schlechtere Lichtleitfähigkeiten aufweisen und nur geringere
Lichtmengen transportieren kann als im Bereich größerer Ra
dien, ist eine gezielte Anregung des Kerns in peripheren Be
reichen wünschenswert.
Die Erfindung sieht daher bei einer Anordnung der eingangs
genannten Art vor, daß der Sender mehrere individuelle Laser
umfaßt, die in einem zweidimensionalen Laserarray enthalten
sind und die bei Anregung phasengekoppelt Strahlungsanteile
emittieren, und daß die Strahlungsanteile gemeinsam in den
Mehrmoden-Lichtwellenleiter eintreten.
Dazu geeignete, mehrere individuelle Laser umfassende Laser
sender sind an sich im Zusammenhang mit der Untersuchung
grundlegender physikalischer Eigenschaften von Lasern bei
spielsweise aus dem AUFSATZ "COHERENT BEAMS FROM HIGH EFFICIENCY TWO-
DIMENSIONAL SURFACE-EMITTING SEMICONDUCTOR LASER ARRAYS" von P. L. Gourley
et al., Appl. Phys. Lett. 58 (9), 4. März 1991, S. 890-892
bekannt. In diesem Aufsatz werden zweidimensionale Anordnun
gen nicht aktiv betriebener, sondern durch sogenanntes "Pho
topumpen" zur Strahlungsabgabe angeregter Laser im Hinblick
auf die entstehenden Nahfelder und Fernfelder beschrieben.
Weitere Hinweise zum aktiven Betrieb eines solchen Laser
arrays - insbesondere zur Datenübertragung mit hohen Übertra
gungsraten - sind dem Aufsatz nicht entnehmbar.
Ein wesentlicher Aspekt der vorliegenden Erfindung besteht
dagegen in dem gleichzeitigen aktiven Betrieb mehrerer paral
lel z. B. mit demselben elektrischen Steuersignal angesteuer
ter Einzellaser, die in engem Abstand von beispielsweise 1
bis 2 µm zueinander angeordnet sind. Die Ausbildung der Ein
zellaser in einer gemeinsamen Anordnung ("Array") kann bei
spielsweise durch Strukturierung des oberen und/oder unteren
Laserspiegels bei einem vertikal emittierenden Laser (VCSEL)
realisiert werden. In der Praxis hat sich dabei gezeigt, daß
schon ein geringer Unterschied in den Reflektionsgraden -
beispielsweise 99,5% im Bereich der individuellen Laser
(Einzellaser) zu 98% in den übrigen, dazwischenliegenden Be
reichen - ausreichend ist, um individuelle Laser zu defi
nieren. Eine alternative oder additive Möglichkeit der Struk
turierung besteht darin, Elektroden zur Ansteuerung der indi
viduellen Laser als Masken auszubilden oder den aktiven Be
reich entsprechend zu strukturieren. Ein weiterer wesentli
cher Aspekt der erfindungsgemäßen Anordnung besteht darin,
daß die individuellen Laser aufgrund identischer Geometrien
und Herstellungsprozesse auch ein gleiches dynamisches Ver
halten aufweisen.
Durch die enge Benachbarung der individuellen Laser entsteht
eine Kopplung der Laser untereinander derart, daß ein überge
ordneter zweidimensionaler phasengekoppelter Schwingungszu
stand erzeugt wird. In diesem Schwingungszustand ist die Ab
strahlung einer longitudinal und transversal einmodigen Mode
möglich. Die Erfindung macht sich die Erkenntnis zunutze, daß
diese Einmodigkeit zu einem Modulationsverhalten führt, das
eine günstige Impulsform für die digitale Datenübertragung
bereitstellt und damit eine deutliche Verbesserung der Über
tragungsraten bzw. der Übertragungskapazität darstellt.
Mit einer derartigen Anordnung individueller Laser kann ein
Fernfeld erzeugt werden, mit dem die Bandbreite eines Mehrmo
den-Lichtwellenleiters besonders gut ausgenutzt werden kann.
Eine besonders gute Ausnutzung der Übertragungseigenschaften
eines Mehrmoden-Lichtwellenleiters läßt sich vorteilhafter
weise erreichen, indem die Strahlungsanteile symmetrisch zu
der optischen Achse des Mehrmoden-Lichtwellenleiters eintre
ten.
Die geometrische Anordnung der individuellen Laser, insbeson
dere in einer 2*2-Matrix, ermöglicht eine Strahlformung durch
ein zwischen Sender und dem einen Ende des Mehrmoden-Licht
wellenleiters angeordnetes strahlformendes Element.
Die Strahlformung erfolgt dabei bevorzugt derart, daß die
abgegebene Strahlung überwiegend außerhalb des Kernzentrums
eintritt, und zwar besonders bevorzugt im Bereich von 10%
bis 50% des Kernradius. In diesem Bereich wird üblicherweise
aufgrund der Herstellungs- und Selektionsprozesse von Mehr
moden-Lichtwellenleitern eine besonders hohe Übertragungsrate
erreicht.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
einer Zeichnung weiter erläutert; es zeigen:
Fig. 1 schematisch eine erfindungsgemäße Sendeanordnung,
Fig. 2 die Abstrahlungsverhältnisse bei einem Laserarray in
einer 2*2-Matrix und
Fig. 3 eine durch ein optisches Element vergrößerte
Abbildung der Matrix gemäß Fig. 2 auf den lichtleitenden
Kern eines Mehrmoden-Lichtwellenleiters.
Gemäß Fig. 1 umfaßt die Sendeanordnung einen Lasersender 1,
der bei an sich bekannter elektrischer Ansteuerung eine
Strahlung 2 abgibt. Die Strahlung 2 durchdringt auf ihrem Weg
zu einem Mehrmoden-Lichtwellenleiter 3 ein strahlformendes
Element in Form einer Linse 5. Dadurch wird die Strahlung 2
aufgeweitet und trifft auf die Stirnfläche 6 des lichtleiten
den Kerns 7 des Mehrmoden-Lichtwellenleiters 3. Wie nachfol
gend noch weiter erläutert, besteht die Strahlung 2 tatsäch
lich aus mehreren Strahlungsanteilen individueller Laser, die
in einem phasengekoppelten Schwingungszustand sind. Der
Lichtwellenleiter 3 hat eine zentrale optische Achse 8. Die
strahlungsabgebende Stirnseite 9 des Senders 1 ist in Fig. 2
in erheblicher Vergrößerung dargestellt.
Fig. 2 zeigt in einer 2*2-Matrix angeordnete individuelle
Laser 12a bis 12d, deren Durchmesser jeweils ca. 3 bis 5 µm
beträgt. Die in einem gemeinsamen Laserarray 14 angeordneten
individuellen Laser 12a bis 12d geben bei elektrischer An
steuerung entsprechende Lichtsignale (Laserimpulse) ab. Zwi
schen den Lasern (beispielsweise 12a und 12b) befinden sich
inaktive Bereiche 15, 16, durch die die individuellen Laser
voneinander funktional getrennt sind. Diese Trennung kann
beispielsweise dadurch erfolgen, daß die zur Konstituierung
der individuellen Laser aufgebrachten Spiegelschichten im Be
reich der Laser höher verspiegelt sind (mit beispielsweise
99,5%) und die dazwischenliegenden Bereiche 15, 16 geringfü
gig geringer verspiegelt sind (beispielsweise mit 98%). Die
Strukturierung und Separierung der individuellen Laser kann
aber auch dadurch erfolgen, daß entsprechende Elektroden zur
Ansteuerung auch als Masken dienen und die Zwischenbereiche
15, 16 bedecken.
Die idividuellen Laser können auf einem gemeinsamen Substrat
oder Ausgangsmaterial 18 erzeugt sein. Die Herstellung geeig
neter Laserarrays ist beispielsweise in dem eingangs genann
ten Artikel in Appl. Phys. Lett. 58 (9), 1991, Seiten 890 bis
892 beschrieben. Wenn die individuellen Laser 12a bis 12d
parallel mit einem gleichen Steuersignal betrieben werden,
entsteht aufgrund der engen Nachbarschaft der Laser zueinan
der eine Kopplung der Laser untereinander und damit eine
Kopplung der laserindividuellen Strahlungsanteile 19a bis
19d, die in Fig. 2 nur schematisch angedeutet sind. Durch
diese Kopplung wird ein übergeordneter zweidimensionaler und
phasengekoppelter Schwingungszustand erzeugt, der die Ab
strahlung einer longitudinal und transversal einmodigen Mode
ermöglicht. Diese Einmodigkeit führt zu einem Modulationsver
halten, das eine günstige Impulsform für die digitale Daten
übertragung bereitstellt.
Wie Fig. 3 verdeutlicht, wird durch das strahlformende Ele
ment 5 (Fig. 1) eine Abbildung des in Fig. 2 dargestellten
Laserarrays auf die Stirnfläche 6 des Kerns 7 des Mehrmoden-
Lichtwellenleiters 3 bewirkt. Der in Fig. 3 dargestellte Um
fang 20 deutet die Begrenzung des lichtleitenden Kernes 7 an,
der bei üblichen Mehrmoden-Lichtwellenleitern einen Durchmes
ser von ca. 62,5 µm aufweist. Durch die vorbeschriebene An
ordnung werden die einzelnen Strahlungsanteile 19a bis 19d
(Fig. 2) symmetrisch zum Kernzentrum Z bzw. zur zentralen
Längsachse 8 (optische Achse) als Strahlungsflecken 19A bis
19D abgebildet in einem Bereich von ca. 10 bis 50% des vom
Kernzentrum Z ausgehenden Kernradius R. Mit dieser Einkopp
lung kann die Bandbreite des Mehrmoden-Lichtwellenleiters
besonders gut ausgenutzt werden.
Durch die bei der erfindungsgemäßen Anordnung vorgesehene
Verwendung von phasengekoppelten, einmodigen individuellen
Lasern für die Übertragung von Daten in Mehrmoden-Lichtwel
lenleitern werden die Vorteile der Einmodigkeit in bezug auf
das Modulationsverhalten einerseits mit der gezielten Anre
gung von höheren Moden in der Peripherie des Kernes eines
Mehrmoden-Lichtwellenleiters andererseits mit einfachsten
Mitteln kombiniert.
Claims (5)
1. Sendeanordnung mit
- - einem Sender (1) und
- - mit einem Mehrmoden-Lichtwellenleiter (3) zur Weiterlei tung von dem Sender abgegebener Strahlung (2),
- - daß der Sender (1) mehrere individuelle Laser (12a. . .12d) umfaßt,
- - die in einem zweidimensionalen Laserarray (14) enthalten sind und
- - die bei Anregung phasengekoppelt Strahlungsanteile (19a. . .19d) emittieren,
- - und daß die Strahlungsanteile (19a. . .19d) gemeinsam in den Mehrmoden-Lichtwellenleiter (3) eintreten.
2. Sendeanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Strahlungsanteile (19a. . .19d) symmetrisch zu der opti schen Achse (8) des Mehrmoden-Lichtwellenleiters (3) ein treten.
3. Sendeanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Strahlungsanteile (19a. . .19d) vor dem Eintritt in den Mehrmoden-Lichtwellenleiter (3) ein strahlformendes Ele ment (5) durchdringen.
4. Sendeanordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - das strahlformende Element (5) eine Vergrößerung der opti schen Abbildung der individuellen Laser (12a. . .12b) auf den Kern (8) des Mehrmoden-Lichtwellenleiters (3) derart bewirkt, daß die abgegebene Strahlung (2) überwiegend außerhalb des Kernzentrums (Z) eintritt.
5. Sendeanordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die abgegebene Strahlung (2) überwiegend in einem Bereich von 10% bis 50% des Kernradius (R) eintritt.
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