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Die Erfindung betrifft optische Sender
zum Erzeugen einer digitalen optischen Signalfolge und entsprechende
Verfahren. Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet der Erfindung liegt
in der optischen Datenkommunikation für höchste Übertragungsraten oberhalb von
10 Gbit/s.
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Es ist bekannt, in der optischen
Datenkommunikation optische Sender mit Halbleiterlasern zu verwenden,
die eine elektrische Signalfolge in eine optische Signalfolge umwandeln.
Insbesondere ist es bekannt, hierzu kantenemittierende Laser (EEL
= edge emitting laser) und oberflächenemittierende Laser (VCSEL
= vertical cavity surface emitting laser) zu verwenden. Die Laser
werden entweder durch direkte Modulation mit einem elektrischen
Ansteuerstrom betrieben oder es wird eine Kombination von Halbleiterlasern
und Modulatoren eingesetzt, wobei in letzterem Fall ein kontinuierliches
Laserlicht durch einen optisch nachfolgenden Modulator moduliert wird.
Modulatoren benötigen
allerdings im allgemeinen eine sehr aufwendige Montage- und Modultechnik
sowie eine elektrische Ansteuerung mit recht hohen Spannungen, so
daß eine
direkte Modulation bei vielen Anwendungen zu bevorzugen ist.
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Bei der direkten Modulation eines
Halbleiterlasers führen
insbesondere die beiden folgenden Effekte zu einer unerwünschten
Begrenzung der Bandbreite, d.h. der maximal übertragbaren Datenrate. Zum
einen ist das Anschwingverhalten eines Halbleiterlasers aufgrund
interner Reaktionszeiten abhängig von
der „Vorgeschichte",
also der jeweils vorangegangenen Signalzusammensetzung. Beispielsweise sind
Schnelligkeit und Form der ansteigenden Flanke des letzten Bits
der logischen Signalfolge „1
0 0 0 1" anders als bei der logischen Signalfolge „1 0 1".
Insbesondere ist Anschwingverhalten zu einem „1"-Bit verlangsamt, wenn
dem betrachteten „1"-Bit
mehrere „0"-Bits
vorangehen. Der genannte Effekt führt zu einem unerwünschten
Jitter, d.h. einer zeitlichen Schwankung der Anstiegsflanken, die
sich als beschränkend
für die
Bandbreite auswirkt (sogenanntes „data dependent jitter").
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Zum anderen liegt bei der abfallenden
Flanke eines „1"-Bits
bei Übergang
auf den „0"-Level
ein unerwünschtes
Nachschwingen vor, das ein darauf folgendes logisches Signal stört und insbesondere die
Anstiegsflanke eines späteren „1"-Bits beeinflußt, was
wiederum zu einem unerwünschten
Jitter führt.
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Aus der
US 4 467 468 A ist ist ein
optisches Kommunikationssystem bekannt, bei dem die Daten einer
Vielzahl von Datenkanälen
unter Verwendung einer Kombination eines Zeitmultiplex und eines
Frequenzmultiplex auf eine gemeinsame Übertragungsleitung gegeben
werden. Dabei ist vorgesehen, dass Signale eines Zeitgebers zeitlich
versetzt einer Vielzahl von Modulatoren zugeführt werden. Jeder Modulator
wird mit einem separaten Modulationssignal beaufschlagt. Die entsprechend
modulierten Signale werden jeweils einem zugeordneten Lichtsender
zugeführt,
von diesem in optische Signale umgewandelt und auf den optischen
Wellenleiter gegeben.
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Die
US 5 353 145 A beschreibt eine Verteilervorrichtung
für optische
Signale, bei der ein gemultiplextes optisches Signal bestehend aus
vier Einzelsignalen zunächst
durch einen Demultiplexer in zeitversetzte Signalanteile aufgeteilt
und anschließend in
einer Zeitorganisationseinheit die zeitliche Reihenfolge der einzelnen
Signalanteile verändert
wird, um die Signale an einen gewünschten Ausgang senden zu können.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt
der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, optische Sender
und Verfahren zum Erzeugen einer digitalen optischen Signalfolge
zur Verfügung
zu stellen, die bei direkt modulierten Halbleiterlasern eine verbesserte
Bandbreite der Datenübertragung
bereitstellen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen
optischen Sender mit den Merkmalen des Anspruchs 1, einen optischen
Sender mit den Merkmalen des Anspruchs 13, ein Verfahren mit den
Merkmalen des Anspruchs 14 und ein Verfahren mit den Merkmalen des
Anspruchs 20 gelöst.
Bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen
angegeben.
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Danach zeichnet sich die erfindungsgemäße Lösung in
einer ersten Erfindungsvariante dadurch aus, daß die Lichtsender zu den erhaltenen
Bits jeweils ein optisches Signal erzeugen und die von den Lichtsendern
erzeugten optischen Signale in der ursprünglichen zeitlichen Reihenfolge
in einem optischen Signalpfad zusammengeführt und überlagert werden. Das überlagerte
optische Signal stellt dann das Signal für die Datenübertragung dar.
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Die erfindungsgemäße Lösung basiert auf dem Gedanken,
eine logische „1"
(„1"-Bit)
stets nach einer möglichst
langen Anzahl von logischen „0"-Signalen
(„0"-Bits)
zu beginnen, damit die ansteigende Flanke genau definiert ist und
auch nicht durch Nachschwingsignale vorhergehender „1"-Bits
gestört
wird. Eine Ansteuerung eines Lichtsenders zur Erzeugung eines „1"-Bits
soll erfindungsgemäß somit
stets von dem logischen Wert „0"
beginnen, wobei eine Mehrzahl von „0"-Bits vorliegen sollte, bevor wieder
ein „1"-Bit
erzeugt wird. Hierzu sieht die erfindungsgemäße Lösung die Verwendung mehrerer
Lichtsender vor, auf die die zu erzeugenden Lichtsignale bzw. Bits eines
elektrischen Eingangssignals verteilt werden. Wenn „N" gleich
der Anzahl der Lichtsender ist, so braucht jeder Lichtsender nur
bei jedem N-ten Bit zu senden und hat dazwischen ausreichend Zeit,
vollständig
auf den Wert „0"
zurückzukehren.
Jeder Lichtsender wird dabei unabhängig angesteuert.
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Die erfindungsgemäße Lösung reduziert insbesondere
ein Jitter der einzelnen logischen Signale einer digitalen Signalfolge
und ermöglicht
daher eine Vergrößerung der
Bandbreite der Datenübertragung.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung erzeugen die Lichtsender zu den erhaltenen Bits jeweils
zeitlich versetzt ein optisches Signal. Die einzelnen Lichtsender
werden dabei durch die Steuereinrichtung in bevorzugt fester Reihenfolge
abwechselnd mit Bits der elektrischen Signalfolge beaufschlagt.
Die zeitlich versetzten Signale werden dann zu dem zu Gesamtsignal überlagert.
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Alternativ kann auch vorgesehen sein,
daß die
Steuermittel jeweils eine Anzahl von Bits der digitalen elektrischen
Signalfolge, die der Anzahl der Lichtsender entspricht, auf die
Lichtsender verteilt und die Lichtsender zu den erhaltenen Bits
gleichzeitig, also nicht hintereinander, ein optisches Signal erzeugen.
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Um die ursprüngliche zeitliche Reihenfolge wieder
herzustellen, ist dabei vorgesehen, die erzeugten optischen Signale
zeitlich versetzt in dem optischen Signalpfad zusammenzuführen. Dies
wird mittels unterschiedlich langer Signalwege der einzelnen Signale
vor ihrer Vereinigung realisiert, wobei der Längenunterschied zwischen den
Signalwegen jeweils der Länge
eines Bits bzw. einem Vielfachen dieses Wertes entspricht. Zur Erzeugung
unterschiedlich langer Signalwege werden die optischen Signale der
einzelnen Lichtsender beispielsweise jeweils in einen Lichtwellenleiter
unterschiedlicher Länge
eingekoppelt.
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Die einzelnen Lichtsender erzeugen
zu einem von der Steuervorrichtung zugeordneten Bit der digitalen
Signalfolge bevorzugt jeweils einen Lichtpuls, der mit den Lichtimpulsen
der weiteren Lichtsender zusammengeführt wird.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung sind die Mehrzahl der Lichtsender in engem Abstand
zueinander auf einem Halbleiterchip angeordnet. Zur Einkopplung
der erzeugten optischen Signale in den optischen Signalpfad sind
die Lichtsender in einer Ausführungsvariante
direkt vor einem Lichtwellenleiter angeordnet, in den das von den Lichtsendern
ausgesandte Licht eingekoppelt wird. Diese Variante ist insbesondere
bei VCSEL-Lasern von Vorteil, wobei das Licht mehrerer VCSEL-Laser direkt
oder auch über
eine Koppeloptik in einen Lichtwellenleiter eingekoppelt wird.
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In einer zweiten Ausführungsvariante
ist jedem Lichtsender ein Lichtwellenleiter zugeordnet, in den das
Licht des zugeordneten Lichtsenders eingekoppelt wird, und werden
die einzelnen Wellenleiter zu einem einzigen Wellenleiter zusammengeführt. Diese
Variante eignet sich insbesondere für kantenemittierende (EEL-)
Laser, bei denen es schwierig ist, Licht mehrerer Laser in nur eine
Lichtfaser-Stirnfläche
einzukoppeln.
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Bevorzugt sind eine gerade Anzahl
von Lichtsendern, insbesondere vier Lichtsender vorgesehen sind.
Je mehr Lichtsender vorgesehen sind, desto geringer ist ein verbleibendes
Jitter und desto höhere
Datenraten können
erzielt werden.
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In einer zweiten Erfindungsvariante
ist vorgesehen, dass die Lichtsender zu den erhaltenen Bits jeweils
ein optisches Signal erzeugen und die von den Lichtsendern erzeugten
optischen Signale in einem optischen Signalpfad zusammengeführt und überlagert
werden. Dabei verteilt die Steuereinrichtung jeweils eine Anzahl
von Bits der digitalen elektrischen Signalfolge, die der Anzahl
der Lichtsender entspricht, auf die Lichtsender und erzeugen die Lichtsender
zwecks einer Multilevel-Kodierung zu den erhaltenen Bits gleichzeitig
ein optisches Signal. Die erzeugten optischen Signale werden ohne
zeitlich Versetzung in dem optischen Signalpfad zusammengeführt und überlagert.
Die ursprüngliche
zeitliche Reihenfolge wird somit nicht wieder hergestellt. Vielmehr
werden die gleichzeitig ausgesandten optischen Signale ohne zeitliche
Versetzung in dem optischen Signalpfad zusammengeführt. Die
dabei entstehende Kodierung ist als „Multilevel-Kodierung" bekannt.
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Die Erfindung wird nachfolgend unter
Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 schematisch
eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen optischen Senders mit vier Lichtsendern;
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2 eine
Seitenansicht des optischen Senders der 1, der direkt vor einem Lichtwellenleiter angeordnet
ist;
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3 in
Seitenansicht eine zweite Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen optischen
Senders;
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4 in
Seitenansicht eine dritte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen optischen
Senders;
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5 die
elektrische Ansteuerung des optischen Senders der 1 bis 3 und
erzeugten Lichtsignale für
ein erstes Beispiel einer Signalfolge;
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6 die
elektrische Ansteuerung des optischen Senders der 1 bis 3 und
erzeugten Lichtsignale für
ein zweites Beispiel einer Signalfolge;
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7 ein
erstes Beispiel einer Koppeloptik zwischen einem Array von Lichtsendern
und einem Lichtwellenleiter; und
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8 ein
zweites Beispiel einer Koppeloptik zwischen einem Array von Lichtsendern
und einem Lichtwellenleiter.
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1 zeigt
ein Array 1 von 2×2
auf einem Halbleiterchip 2 angeordneten oberflächenemittierenden
VCSEL Lasern 10a, 10b, 10c, 10d.
Der Abstand der VCSEL Laser 10a, 10b, 10c, 10d ist
sehr gering und beträgt
beispielsweise einige μm
bis einige 10 μm.
Jede der Laserdioden ist in an sich bekannter Weise über Anschlüsse 11a, 11b, 11c, 11d individuell
ansteuerbar. Hierzu werden an sich bekannte Treiberschaltungen verwendet,
die den Laserdioden einen Vorstrom und einen Modulationsstrom zuführen, der
in Abhängigkeit
von dem zu übertragenden
Datensignal moduliert wird.
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Ebenfalls möglich ist eine elektrische
Ansteuerung der Laserdioden jeweils mit einem Delta-Puls, d.h. ein
HIGH-Level des zu übertragenden Datensignals
führt bei
der entsprechenden Laserdiode zu einem extrem kurzen Puls bzw. Lichtblitz.
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Weiter wird darauf hingewiesen, daß als Laser
modifizierte Laser verwendet werden können, bei denen z.B. ein nicht
linearer sättigbarer
Absorber in den Laserresonator integriert ist (sogenannter Q-Switch).
Der sättigbare
Absorber ermöglicht
sehr kurze und intensive Pulse.
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Wie aus der Seitenansicht der 2 dargestellt, ist das Laserarray 1 unmittelbar
gegenüber
der Stirnfläche 31 eines
Lichtwellenleiters 3, insbesondere einer Lichtfaser angeordnet.
Der Durchmesser des Lichtwellenleiters 3 und insbesondere
der Durchmesser des Kernbereichs 32 des Lichtwellenleiters 3 ist dabei
derart bemessen, daß das
von sämtlichen
VCSEL Lasern 10a, 10b, 10c, 10d ausgestrahlte
Licht unmittelbar, d.h. ohne eine zusätzliche Optik in den Wellenleiter 3 eingekoppelt
werden kann. Dies ist beispielsweise bei üblichen Vielmoden-Wellenleitern der
Fall, die Kerndurchmesser von 50 μm
bzw. 62,5 μm
besitzen.
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Die von den einzelnen VCSEL-Lasern 10a, 10b, 10c, 10d ausgesandten
Lichtsignale, die anhand der 5 und 6 noch näher erläutert werden, überlagern
sich aufgrund der Einstrahlung in den Lichtwellenleiter 3 automatisch
und werden in diesem zusammengeführt.
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Alternativ ist zwischen dem Laserarray 1 und dem
Lichtwellenleiter eine Koppeloptik eingesetzt, mit der über die
Wahl der Vergrößerung oder
Verkleinerung eine optimale Einkopplung von Strahlung der VSCEL
Laser 10a, 10b, 10c, 10d in
den Lichtwellenleiter 3 bereitgestellt wird. Ein erster
Beispiel für
eine solche Koppeloptik ist in 7 dargestellt,
in der eine Linse 7 das Licht der VSCEL Laser 10a, 10b, 10c, 10d auf
die Stirnfläche 31 eines
Lichtwellenleiters 3 abbildet, wobei eine verkleinerte Abbildung
erfolgt.
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Ein zweites Beispiel für eine Koppeloptik
zwischen einem Array 1 von VSCEL Lasern 10a, 10b, 10c, 10d und
einem Lichtwellenleiter 3 zeigt 8. Danach ist als Linse eine Fresnel-Linse 8 vorgesehen,
die für
jede Lichtquelle 10a, 10b, 10c, 10d eine individuelle
Abbildung und Umlenkung des Laserstrahls derart bereitstellt, daß sämtliche
Laserstrahlen in einem Punkt (bzw. kleinen Bereich) auf der Stirnfläche 31 des
Lichtwellenleiters 3 räumlich
zur Deckung gebracht werden.
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In der 3 ist
eine alternative Anordnung von Laserdioden in einem erfindungsgemäßen Sender
dargestellt, bei der auf einem Substrat 2' in einem länglichen
Array eine Mehrzahl von kantenemittierenden (EEL-) Laserdioden 10a', 10b', 10c', 10d' angeordnet
sind. Die EEL-Laserdioden 10a', 10b', 10c', 10d' werden
wiederum unabhängig
voneinander gesteuert und jeweils über eine Treiberschaltung (nicht dargestellt)
mit elektrischen Signalen beaufschlagt.
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Jeder Laserdiode 10a', 10b', 10c', 10d' ist
in dem Ausführungsbeispiel
der 3 ein gesonderter Lichtwellenleiter 3a, 3b, 3c, 3d zugeordnet,
in den das Licht der jeweiligen Laserdiode unmittelbar oder über eine
Koppeloptik eingekoppelt wird. Die Lichtwellenleiter 3a, 3b, 3c, 3d sind
beispielsweise auf einem integriert optischen Chip als Glas-Wellenleiter
in einem Silizium-Substrat 4 ausgebildet. Die einzelnen Wellenleiter 3a, 3b, 3c, 3d werden
auf dem Substrat 4 zu einem einzigen Wellenleiter 3e zusammengeführt, wodurch
die in die jeweiligen Wellenleiter eingekoppelten Signale der einzelnen
Laserdioden 10a', 10b', 10c', 10d' ebenfalls
zusammengeführt
werden und sich überlagern.
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Die einzelnen Wellenleiter 3a, 3b, 3c, 3d weisen
dabei die gleiche optische Länge
auf, so daß die
zeitliche Abfolge der Lichtsignale der einzelnen Laserdioden 10a', 10b', 10c', 10d' sich
unverfälscht im
zusammengeführten
Wellenleiter 3e wiederfindet.
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Ein Ausgangswellenleiter (nicht dargestellt), der
den gesamten optischen Datenstrom überträgt, kann beispielsweise an
der Substratkante 41 am Ende des Wellenleiters 3e angebracht
werden.
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Die 4 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen optischen
Senders mit Laserdioden 10a'', 10b'', 10c'', 10d'',
das sich von dem Ausführungsbeispiel
der 3 in der Länge der
Wellenleiter 3a', 3b', 3c', 3d' sowie
der Art der elektrischen Ansteuerung der Laserdioden unterscheidet,
wobei letzterer Punkt weiter unten erläutert werden wird. Anders als
bei der 3 weisen die
einzelnen Wellenleiter 3a', 3b', 3c', 3d' jeweils
eine unterschiedliche optische Länge
auf, bevor die Wellenleiter sich wieder zu einem gemeinsamen Wellenleiter 3e' vereinen.
Die Längendifferenz ΔL zwischen zwei
Wellenleitern 3a', 3b', 3c', 3d' entspricht
dabei genau der Länge
eines von den Laserdioden 10a', 10b', 10c', 10d' ausgesandten
Lichtimpulses bzw. der Länge
eines Bits des zu übertragenden
Datensignals oder einem Vielfachen dieser Länge.
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Die erfindungsgemäße elektrische Ansteuerung
der Laserdioden der 1 bis 3 wird im folgenden anhand
der Signalbeispiele der 5 und 6 erläutert. In 5 ist die zu übertragende Signalfolge X,
die zunächst
elektrisch vorliegt, ein konstanter HIGH-Level mit 12 HIGH-Zuständen, also
eine Abfolge von „1"-Bits.
Dieses in ein optisches Ausgangssignal umzuwandelndes Eingangssignal
wird einer Steuereinrichtung 5 zugeführt. Die Steuereinrichtung 5 verteilt
die ankommenden Bits des Eingangssignals X der Reihe nach und zyklisch
auf verschiedene Steuerkanäle 51, 52, 53, 54 ,
die den einzelnen Laserdioden 10a, 10b, 10c, 10d, 10a bzw.
deren Treiberschaltungen 61, 62, 63, 64 zugeführt werden.
Dabei wird jedes vierte Bit jeweils auf einen Steuerkanal gelegt,
d.h. das erste, fünfte,
neunte, etc. Bit wird auf den Steuerkanal 51 gelegt, das
zweite, sechste, zehnte etc. Bit auf den Steuerkanal 52,
usw.
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Es wird darauf hingewiesen, daß die Darstellung
der Steuereinrichtung 5 und der Treiberschaltungen 61, 62, 63, 64 in 5 nur schematisch ist. Insbesondere
sind die Treiberschaltungen bevorzugt zusammen mit der Steuereinrichtung
in einen Chip integriert.
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Die elektrische Ansteuerung der Laserdioden 10a, 10b, 10c, 10d, 10a', 10b', 10c' 10d' ist
nun derart, daß jede
Laserdiode nur bei Vorliegen eines „HIGH"-Pegels bzw. „1"-Bits a, b, c, d einen
kurzen Puls abgibt. Dabei wird durch die Ansteuerung erreicht, daß die Pulse
a, b, c, d der einzelnen Laserdioden immer zeitlich nacheinander
abwechselnd abgestrahlt werden. Es können nie zwei Laserdioden gleichzeitig
senden. Die daraus resultierenden optischen Signale der Laserdioden
sind in den Pulsdarstellungen A, B, C, D dargestellt.
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Durch die optische Überlagerung
der Einzellichtquellen, die jeweils um ein Bit versetzte Signale a,
b, c, d aussenden, entsteht, wie in Bezug auf die 1 bis 3 erläuert, wieder
das vollständige,
zu übertragenden
optische Datensignal X.
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Wie sich unmittelbar aus der 5 ergibt, ist jede Laserdiode
vor einem HIGH-Zustand („1"-Bit)
jeweils für
drei Bitperioden in einem LOW-Zustand („0"-Bit). Bei einem neuen
HIGH-Zustand erfolgt deswegen ein definierter Anschwingvorgang,
ohne daß störende Einflüsse früherer HIGH-Zustände vorliegen
würden.
Hierdurch wird sichergestellt, daß eine möglichst gleichmäßige Pulsform
erzeugt wird, wodurch die Frequenz der Datenübertragung erheblich erhöht werden
kann.
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In dem Ausführungsbeispiel der 6 ist als weiteres Beispiel
eine Signalfolge X' dargestellt, die eine alternierende „0101..."
Folge ist. Bei gleicher Verteilung der Signalzustände auf
die Steuerkanäle 51, 52, 53, 54 durch
die Steuereinrichtung 5 wie bei 5 senden zwei Laserdioden entsprechend
den Pulsfolgen A', C' keine Pulse aus, während die beiden anderen Laserdioden
entsprechend den Pulsfolgen B', D' Lichtpulse aussenden.
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Es können beliebige Pulsfolgen durch
die Steuereinrichtung 5 auf die einzelnen Laserdioden verteilt
werden.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der 4 werden die Bitzustände des
Eingangssignals X in der Steuereinrichtung 5 ebenfalls
auf einzelne Steuerkanäle
aufgeteilt. Die eingehenden Datenbits werden hier jedoch zunächst in
der Steuereinrichtung gesammelt und dann gleichzeitig an die jeweiligen
Laserdioden bzw. Treibereinrichtungen übertragen. Es erfolgt somit
eine Steuerung der einzelnen Treibereinrichtungen derart, daß sämtliche
Laserdioden gleichzeitig einen Lichtimpuls abgeben. Dabei werden
jeweils soviele Bits gleichzeitig ausgesendet, wie Laserdioden vorhanden
sind. Dementsprechend sendet die Steuereinrichtung 5 jeweils
dann Steuersignale an die einzelnen Laserdioden bzw. Treiberschaltungen,
wenn eine Anzahl von Bits vorliegt, die gleich der Anzahl der Laserdioden
ist.
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Eine Rekonstruktion der Bitfolge
des ursprünglichen
Signals erfolgt bei dieser Ausgestaltung über die unterschiedlich langen
optischen Wege der einzelnen Lichtwellenleiter 3a', 3b', 3c', 3d',
wie in Bezug auf 4 beschrieben.
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In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung werden wie bei dem Ausführungsbeispiel der 4 die Laserdioden derart
angesteuert, daß die Laserdioden
gleichzeitig einen Lichtpuls abgeben (bei Vorliegen eines HIGH-Levels).
Die erzeugten optischen Signale werden jedoch nicht wieder getrennt und
durch unterschiedliche optische Wege in ihre richtige Reihenfolge
gebracht, sondern gleichzeitig in einem Ausgangswellenleiter übertragen.
Die dabei entstehende Kodierung ist als „Multilevel-Kodierung" bekannt.
Es liegt zwar ein gewisser Informationsverlust vor, jedoch können durch
die Überlagerung
der einzelnen Signale für
N Bits noch N + 1 Werte kodiert werden. Bei vier Lichtquellen und
von diesen gleichzeitig ausgestrahlen Bits können beispielsweise fünf Werte
(0,1,2,3,4) kodiert werden.
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Die Erfindung beschränkt sich
in ihrer Ausführung
nicht auf die vorstehend erläuterten
Ausführungsbeispiele.
Beispielsweise ist die Anzahl von vier Laserdioden nur beispielshaft
zu verstehen. Ebenso können
eine andere Anzahl von Laserdioden, etwa 8, 16 oder auch 6 Laserdioden
zum Einsatz kommen. Des weiteren könnte über die Steuereinrichtung 5 auch
eine ungleichmäßige Verteilung
der Datenbits des Eingangssignals auf die einzelnen Laserdioden vorgenommen
werden, etwa um bestimmte Laserdioden aus bestimmten Gründen geringer
auszulasten.
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Wesentlich für die Erfindung ist allein,
daß eine
Mehrzahl unabhängig
ansteuerbarer Lichtsender und eine Steuereinrichtung vorhanden sind,
die die Bits einer in eine digitale optische Signalfolge umzuwandelnden
digitalen elektrischen Signalfolge auf die Lichtsender verteilt,
wobei die Lichtsender zu den erhaltenen Bits jeweils ein optisches
Signal erzeugen und die von der Mehrzahl der Lichtsender erzeugten optischen
Signale in einen optischen Signalpfad zusammengeführt und überlagert
werden.