DE19911412A1 - Werkzeugmaschine - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Werkzeugmaschine, die trotz einfacher und kostengünstiger Herstellmöglichkeit eine sehr variable Ausgestaltung und Bestückung der Werkzeugmaschine mit Maschinenmodulen gestattet und darüber hinaus trotz guter Späneabfuhr eine einfache und wenig störungsanfällige Energieversorgung insbesondere der unteren Maschinenmodule gestattet. Eine erfindungsgemäße Werkzeugmaschine mit einem Bett, auf welchem Führungen zum Tragen von Maschinenmodulen angeordnet sind, kennzeichnet sich dadurch, daß das Bett ein auf wenigstens einem Bettfuß aufgeständertes Portalbett ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Werkzeugmaschine, beispielsweise eine Drehma
schine.
Derartige Werkzeugmaschinen weisen üblicherweise ein Bett auf, auf dem die
einzelnen Maschinenmodule, beispielsweise ein oder mehrere Werkzeugträger
systeme, ein oder mehrere Werkstückträgersysteme, Meßeinheiten, Be- und Ent
ladevorrichtungen etc. angeordnet sind.
Aus diesem Grund muß das Bett möglichst eigenstabil ausgebildet sein, da nur
hierdurch hohe Bearbeitungsgenauigkeiten der auf der Werkzeugmaschine
hergestellten Werkstücke möglich sind.
Um die Maschinenmodule in der Längsrichtung des Bettes, der Z-Richtung,
verschieben zu können, sind auf dem Bett Führungsbahnen angeordnet, auf
welchen diese Maschinenmodule laufen.
Dabei sind unterschiedliche Bettformen bekannt, beispielsweise bei Dreh
maschinen Wannenbetten, Schrägbetten, vertikale und überhängende Betten etc.
Die Betten stehen jedoch in der Regel flächig auf dem Untergrund oder einer
Grundplatte auf.
Die unterschiedlichen Bettformen dienen dabei einerseits der Erzielung eines
guten Abflusses der bei der Bearbeitung anfallenden Späne, andererseits der
Erzielung einer möglichst hohen Stabilität, vor allem unter dynamischen Gesichts
punkten, des Bettes.
Ein Problem ist dabei auch die Energieversorgung der im vorderen Bereich der
artiger Betten geführter Maschinenmodule, die wiederum Motoren aufweisen, bei
spielsweise für angetriebene Werkzeuge, Bewegung der Werkzeugträgereinheit,
z. B. eines Werkzeugrevolvers etc. Hierbei ist vor allem die Energieversorgung der
tiefliegenden, unterhalb der Bearbeitungsposition angeordneten Maschinen
module kritisch, da deren wegen der Längsverschiebbarkeit flexibel auszuge
staltende Energiezuführungen im Bereich des Spänefalls liegen.
Es ist daher eine Aufgabe gemäß der Erfindung, eine Werkzeugmaschine zu
schaffen, die trotz einfacher und kostengünstiger Herstellmöglichkeit eine sehr
variable Ausgestaltung und Bestückung der Werkzeugmaschine mit Maschinen
modulen gestattet und darüber hinaus trotz guter Späneabfuhr eine einfache und
wenig störungsanfällige Energieversorgung insbesondere der unteren Maschinen
module gestattet.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1
gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Durch die Aufständerung des Bettes zu einem Portalbett, insbesondere an nur
zwei Füßen an den Enden des Bettes, können jede Art von Energiezuführungen
und in quasi beliebiger Menge quer unter dem Bett hindurchgeführt und in
Längsrichtung zusammen mit den Maschinenmodulen, die sie versorgen, ver
schoben werden. Dadurch werden Beschränkungen, ob und welche Maschinen
module an dem unteren Teil des Bettes, also insbesondere unterhalb der
Bearbeitungsposition verwendet werden, vermieden.
Einer solchen Aufständerung stand bisher das Vorurteil entgegen, daß eine
Werkzeugmaschine um so bessere Bearbeitungsergebnisse erzielt, je stabiler,
insbesondere gegenüber Schwingungen, das Bett sowie der das Bett tragende
Unterbau ausgebildet sind. Aus diesem Grunde wurden Betten bisher in der Regel
vollflächig bzw. auf vielen Kontaktpunkten gegenüber dem Untergrund aufgesetzt.
Dadurch, daß das Bett so hoch aufgeständert ist, daß die untere Vorderkante des
Portalbettes etwa in Brusthöhe des davorstehenden Bedieners liegt, kann etwa
auf dieser Höhe auch ein Spindelstock entlang des Portalbettes, entweder an
dessen Frontseite oder an dessen Unterseite, geführt werden, wodurch die auf
der Unterseite geführte Werkzeugeinheit sehr gut und verschmutzungsarm für
Energieversorgung zugänglich ist und ohne daß auf der anderen Seite die
Bearbeitungsposition, z. B. die Drehmitte einer Drehmaschine, zu hoch zu liegen
kommt für den vor der Maschine stehenden Bediener, auch wenn die
Bearbeitungsposition im unteren Höhenbereich des Bettes, insbesondere in der
unteren Hälfte, liegt, weil im unteren Bereich, insbesondere geführt an der
Unterseite, ein unterer Werkzeugsupport oder der Spindelstock vorgesehen ist.
Dadurch, daß das Portalbett einen etwa rechteckigen Querschnitt, jedenfalls im
rechten Winkel zueinander liegende, die einzelnen Führungsbahnen tragende,
Außenseiten, insbesondere Unterseite und Frontseite, besitzt, ist die Bearbeitung
des Bettes leicht und kostengünstig durchzuführen. Durch ausschließlich in Z-
Richtung darauf verlaufende Führungsbahnen, und Verwendung identischer
Führungsbahnen kann einerseits weitere Kostenreduzierung erzielt werden und
andererseits können die einzelnen Maschinenmodule auf unterschiedlichen Füh
rungsbahnen aufgesetzt werden. Aus diesem Grund sind alle Führungsbahnen in
beiden Querrichtungen (X- und Y-Richtung) zur Verschieberichtung (Z-Richtung)
formschlüssig, insbesondere hintergreifend, ausgebildet.
Zusätzlich weist das Portalbett in Längsrichtung durchgehende und beidseits offe
ne Durchgangsöffnungen auf, die ebenfalls dem Hindurchführen von Leitungen,
insbesondere Energieversorgungsleitungen, von einem Ende zum anderen der
Maschine dienen können. Bei Herstellung aus Kunststoff bzw. einem Beton-
Kunststoffgemisch bestehen die Durchgangsöffnungen in der Regel aus mehreren
insbesondere kreisförmig angeordneten, kreisförmigen Durchgangsöffnungen, bei
Herstellung des Portalbettes aus Stahlguß verbleiben die Durchgangsöffnungen
zwischen der umgebenden, umlaufenden Außenschale und den einstückig damit
ausgebildeten Verrippungen, in der Regel also zwei oder vier große Hohl
kammern. Die Höhe des Portalbettes ist 1,0 bis 9,5 mal so hoch wie die Tiefe des
Portalbettes, insbesondere quadratisch, und Führungen sind vorzugsweise nur
auf der Unterseite und Frontseite angeordnet, und zwar auf der Unterseite ein
Paar von Führungen und an der Frontseite mindestens ein Paar von Führungen.
An der Oberseite sind vorzugsweise keine Führungsbahnen angeordnet, um dort
Energiezuführungen unterbringen zu können.
Bestenfalls könnte an der Vorderkante der Oberseite noch eine Führungsbahn
angeordnet sein, wodurch die obere vordere Kante des Bettes jedoch nur
geringfügig von einem Maschinenmodul umgriffen würde.
Um die Führungsbahnen vor Verschmutzung zu schützen, sind in Längsrichtung
vorzugsweise teleskopierbare Abdeckungen angeordnet, die vorzugsweise immer
ein Paar von Führungsbahnen gemeinsam abdecken, also beispielsweise das auf
der Unterseite angeordnete Paar von Führungsbahnen.
Die Bettfüße sind vorzugsweise nicht Bestandteil des Bettes, sondern separate
Einzelteile. Das Portalbett steht vorzugsweise auf einer Grundplatte, die als
Schweißkonstruktion ausgeführt ist, und auch die Bettfüße sind vorzugsweise
Schweißkonstruktionen, die auf der Grundplatte aufgeschraubt oder einstückig
zusammen mit dieser ausgebildet sind. Dabei muß eine Relativverschiebung des
Bettes zu der tragenden Baugruppe, also beispielsweise der Grundplatte, auf
grund von Wärmedehnungen des Bettes im Bearbeitungseinsatz möglich sein,
beispielsweise durch entsprechendes Spiel der Verschraubungen.
Auf einer solchen Grundplatte stehen hinter dem Bett der Werkzeugmaschine
vorzugsweise auch die benötigten Schaltschränke und Energieversorgungsein
richtungen wie Hydraulik- und Pneumatikpumpen und ähnliches, und auch ein Be-
und Entladesystem für die Maschine ist entweder auf dieser Grundplatte oder
direkt stirnseitig am Maschinenbett befestigt. Die Schaltschränke und Energie
versorgungseinrichtungen können dabei möglichst nahe an der Rückseite des
Bettes plaziert sein oder in einem so großen Abstand hierzu, daß dazwischen ein
Servicegang entsteht, von dem aus Servicepersonal an der Rückseite der Ma
schine Wartungs- und Reparaturarbeiten durchführen bzw. die Maschine im
Betrieb beobachten kann.
Dabei können die Zusatzeinrichtungen, also Schaltschränke und Energieversor
gungseinrichtungen vorzugsweise mit Hilfe einer Hilfskonstruktion, eines soge
nannten Schaltschrankrahmens, am Bett oder der Grundplatte montiert sein, und
zwar wahlweise in der möglichst weit angenäherten oder zwecks Erzielung des
Serviceganges beabstandeten Position, je nach zur Verfügung stehenden Auf
stellfläche beim Anwender.
In allen Fällen wird dabei die Maschine im fertig montierten Zustand, also als
sogenannte Hakenmaschine, vorzugsweise jedoch mit der angenäherten Position
der Zusatzaggregate am Bett, transportiert, indem das Bett mit allen daran
befindlichen Nebenaggregaten und Maschinenmodulen z. B. am Kranhaken
angehoben wird, und erst nach der Aufstellung die Zusatzaggregate in die vom
Bett beabstandete Position gebracht.
Darüber hinaus muß auch in der angenäherten Position zwischen den Schalt
schränken, die ja in der Regel über die gesamte Längserstreckung der Maschine
angeordnet sind, und der Rückseite des Bettes noch ausreichend Platz für dortige
Energieversorgungsleitungen, beispielsweise Kabelschleppeinrichtungen, beste
hen bleiben. Insbesondere auf der Höhe der Oberkante des Portalbettes sind
Kabelschleppvorrichtungen angeordnet, die die Werkzeugmodule mit Energie
versorgen.
Die Späneabfuhr geschieht mittels eines Späneförderers, der unmittelbar vor der
Frontseite des Maschinenbettes entsprechend tief angeordnet ist. Zu diesem
Zweck ist zwischen den Ständern des Betts über der Grundkante eine geeignete
Verblechung angebracht.
Ein von der Stabilität des Bettes aufgrund seiner Rechteckform sehr gleichmä
ßiges Portalbett mit identischen, parallellaufenden Z-Führungen kann für unter
schiedliche Maschinenaufbauten verwendet werden:
Eine bevorzugte Ausführungsform ist die Ausführung als Drehmaschine, bei der insbesondere der Spindelstock und eventuell der zusätzliche Reitstock an der Unterseite des Portalbettes geführt ist, während Maschinenmodule, in der Regel Werkzeugschlittensysteme, an der Vorderseite und ebenfalls an der Unterseite geführt sind.
Eine bevorzugte Ausführungsform ist die Ausführung als Drehmaschine, bei der insbesondere der Spindelstock und eventuell der zusätzliche Reitstock an der Unterseite des Portalbettes geführt ist, während Maschinenmodule, in der Regel Werkzeugschlittensysteme, an der Vorderseite und ebenfalls an der Unterseite geführt sind.
Während bei der herkömmlichen Bauform dabei die Spindelachse in Z-Richtung
gerichtet ist, kann auch eine Queranordnung, also beispielsweise in Vertikal
richtung (X-Richtung) gewählt werden, insbesondere, wenn der Spindelstock
dabei entlang der Führungsbahnen der Oberseite des Portalbettes geführt ist.
Auch eine Ausformung als Fräsmaschine mit einer Werkzeugaufnahme im oberen
Bereich der Frontseite des Portalbettes ist möglich, mit Fräseinheiten, die entlang
der Führungsbahnen der Oberseite geführt sind. Wenn zusätzlich die das
Werkstück tragende Einheit im unteren Bereich des Portalbettes längsgeführt ist,
stehen die Längsführungen des oberen Bereiches der Vorderseite zusätzlich für
Werkzeugmodule, Meßmodule oder ähnliches zur Verfügung. Damit ist auch eine
Ausformung der Maschine als gemischte Fräs/Drehmaschine möglich, also
sowohl mit Werkzeugmodulen, die reine Fräsmodule sind, also auch mit Werk
zeugmodulen, die denen einer Drehmaschine entsprechen, also einen Werkzeug
revolver mit Drehmeißeln und gegebenenfalls zusätzlichen angetriebenen Werk
zeugen, tragen.
Eine Ausführungsform gemäß der Erfindung ist im folgenden anhand der Figuren
beispielhaft näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine Drehmaschine gemäß der Erfindung in der Seitenansicht, mit nahe
an dem Bett der Maschine angeordneten Schaltschränken, und
Fig. 2 eine andere Drehmaschine in der Seitenansicht.
Wie Fig. 2 zeigt, ist das Portalbett 1" gegenüber dem Untergrund, nämlich hier der
Grundplatte 2, mittels zweier Bettfüße 3 aufgeständert, die in Z-Richtung
betrachtet unter den beiden längsseitigen Enden des Portalbettes 1" stehen, und
in der Tiefenrichtung (Y-Richtung) des Bettes sich vorzugsweise über die gesamte
Tiefe erstrecken.
Das Portalbett 1" ist ein in sich stabiler Balken mit Hohlräumen, insbesondere
Durchgangsöffnungen 6' in Längsrichtung, und besteht bei der Lösung gemäß
den Fig. 1 und 2 aus Beton bzw. einer Kunststoff-Beton-Mischung.
An der Unterseite 9 und der Frontseite 8 des hochkant stehenden, quadratischen
Querschnittes des Portalbettes 1", 1''' sind Führungsbahnen 5a bis 5d angeord
net, und zwar ein erstes Paar (5a, 5b) an der Unterseite, nahe an der Vorder- und
an der Hinterkante der Unterseite 9, und zwei Führungsbahnen 5c, 5d an der
Frontseite 8, wobei die oberste nahe der Oberkante und die unterste nahe der
Unterkante angeordnet sind. Der Abstand zwischen den Führungsbahnen eines
Paares ist vorzugsweise gleich.
Die Durchgangsöffnungen 6' sind von etwa quadratischem Querschnitt, und es
sind vier Durchgangsöffnungen quadratisch zur Mitte des Bettes angeordnet, so
daß die verbleibenden Materialdicken zur Oberseite, zur Unterseite sowie
zwischen den Durchgangsöffnungen etwa gleich groß sind, und ebenso zur
Frontseite 8 und Hinterseite 13. Die einzelnen Führungsbahnen 5 sind jeweils
identisch ausgebildet, und ebenso die auf den Führungsbahnen laufenden
Führungsschuhe 16. Während sich die Führungsbahnen über im wesentlichen die
gesamte Länge (Z-Richtung) des Portalbettes 1", 1''', nämlich über den gesamten
vorgesehenen Bewegungsbereich der darauf laufenden Maschinenmodule,
erstrecken, weist jedes Maschinenmodul in der Regel in Längsrichtung nur am
Anfang und am Ende einen Führungsschuh 16 auf, welcher auf der entspre
chenden Führungsbahn 5 läuft. Dabei sind die Führungsbahnen 5 sowie die
darauf laufenden Führungsschuhe 16, die in der Regel als Rollführungsschuhe
ausgebildet sind, in die beiden anderen Raumrichtungen (X- und Y-Richtung)
jeweils formschlüssig hintergreifend ausgebildet, was den Vorteil bietet, daß alle
Längsführungen identisch ausgebildet sind, unabhängig davon, in welcher
Richtung die Schwerkraft bezüglich der Führungsbahn 5 einwirkt.
Zwischen den paarweise genutzten Führungsbahnen sind rinnenförmige in
Längsrichtung verlaufende Vertiefungen 10 in den entsprechenden Außenseiten
des Portalbettes 1", 1''' angeordnet, um dort Raum für die Gewindespindeln 33 zu
bieten, mit deren Hilfe die auf den Führungen laufenden Maschinenmodule in Z-
Richtung angetrieben werden.
An der Hinterseite 13 und der Oberseite 7 des Portalbettes 1", 1''' sind an sich
bekannte Kabelschleppvorrichtungen 17a, 17b angeordnet, um die Energie
leitungen den in Längsrichtung beweglichen Maschinenmodulen nachzuführen.
Von den aus einzelnen Gliedern bestehenden, U-förmig gekrümmten Kabel
schleppvorrichtungen ist dabei - z. B. bei der oberen Vorrichtung 17b - das eine
freie Ende dem Portalbett 1", 1''' nahe dessen Hinterkante zugeordnet, das
andere Ende dagegen dem oberen Werkzeugsupport. Jeder einzelnen Werk
zeugeinheit ist eine separate Kabelschleppvorrichtung zugeordnet.
Bei der hinteren Kabelschleppvorrichtung 17a erfolgt die Zuordnung des oberen
Endes zur unteren Werkzeugeinheit auf einer Höhe, die nahe der Unterseite des
Portalbettes 1", 1''' liegt, so daß die von diesem unteren Ende der Kabel
schleppvorrichtung 17a weiterzuführenden Energieleitungen dann zwischen der
Unterseite des Portalbettes 1", 1''' und dem Untergrund, also in diesem Fall der
Grundplatte 2, also im Höhenbereich der Bettfüße, zur Unterseite 9 und der dort
laufenden, unteren längsbeweglichen Maschineneinheit geführt werden können.
Als Maschinenmodule weist die Maschine der Fig. 1 und 2 folgende Be
stückung auf: Auf den beiden Führungsbahnen 5c und 5d der Frontseite 8 läuft
ein oberer Werkzeugsupport, bestehend aus einem oberen Längsschlitten 28a
und einem darauf in X-Richtung verfahrbaren oberen Querschlitten 29a, welcher
wiederum einen Werkzeugrevolver 31 trägt.
Der Spindelstock 24, in dem mit Hilfe eines Spannfutters 27 das (nicht darge
stellte) Werkstück drehend auf der Drehmitte 20 gehalten und angetrieben werden
kann, kann an dem Portalbett 1", 1''' entweder fest angeordnet oder auch entlang
der Führungsbahnen 5a, 5b verschiebbar an der Unterseite geführt sein.
Ebenfalls auf den beiden unteren Führungsbahnen 5a, 5b der Unterseite 9 des
Portalbettes 1", 1''' ist ein unterer Werkzeugsupport, nämlich ein Längsschlitten
28b, geführt, auf dessen Querführungen ein Querschlitten 29b in Y-Richtung
verfahrbar ist, welcher einen Werkzeugrevolver 31 trägt, dessen Werkzeuge am
Werkstück arbeiten können.
Im vorliegenden Fall der Fig. 1 und 2 sind die Rotationsachsen der
Werkzeugrevolver 31 bei allen Werkzeugeinheiten parallel zur Z-Richtung.
Wie Fig. 1 zeigt, sind an der Werkzeugmaschine unterschiedliche Abdeckungen
vorhanden: Zum einen eine den gesamten Arbeitsraum an der Frontseite
abdeckende Arbeitsraumabdeckung 22, die (nicht dargestellt) in Längsrichtung
geöffnet werden kann, wahlweise nur an der Frontseite, nur an der Oberseite oder
an beiden.
Der Arbeitsraum wird an der Rückseite begrenzt durch dort geführte Führungs
abdeckungen 11a, 11b, die vor den Paaren von Führungsbahnen 5 und damit
dem Portalbett 1'', 1''' angeordnet sind, um die im Arbeitsraum auftretenden Ver
schmutzungen von den Führungsbahnen 5 abzuhalten.
Das Portalbett 1", 1''' ist mittels der Bettfüße 3 auf einer Grundplatte 2 angeordnet,
die ihrerseits mittels Grundplattenfüßen 4 auf dem Untergrund exakt waagerecht
eingestellt werden kann. Über der vorderen Oberkante der Grundplatte 2 ist dabei
eine nach vorne abfallende Abschrägung, etwa ein Leitblech, angeordnet, und
das Portalbett 1'', 1''' steht so weit vorne auf der Grundplatte 2, daß ihre Frontseite
8 bereits über dieser Abschrägung 14 angeordnet ist. Dadurch wird der Spänefall
nach unten direkt in den Späneförderer 15 erleichtert, welcher unmittelbar vor der
Grundplatte angeordnet ist.
Während in Fig. 2 das im wesentlichen quadratische Portalbett 1" mit seinen
Außenflächen lotrecht bzw. horizontal ausgerichtet ist, ist das ebenfalls annähernd
quadratische Portalbett 1''' der Fig. 1 demgegenüber gekippt. Der vorderste, zum
Bediener hin gerichtete, Punkt des Querschnittes des Portalbettes 1''' ist dessen
vordere Unterkante. Die Frontseite 8 steigt nach hinten oben leicht an, während
die Unterseite 9 nach hinten unten leicht abfällt, mit einer Kippung von 5°-15°
abweichend von der Vertikalen bzw. Horizontalen.
Außerdem steht in Fig. 1 die X-Achse des unteren Supports der X-Achse des
oberen Supports nicht in einem Winkel von 180° gegenüber, sondern ist um
beispielsweise ca. 30° nach unten geneigt. Die X-Achse des unteren Supports
verläuft hierzu annähernd vertikal.
Dies bewirkt eine geringere Auskragung des unteren Werkzeugsupportes in Y-
und auch eine etwas geringere Auskragung des Spindelstockes 24, bei verbes
sertem Spänefall nach unten.
In beiden Figuren verfügen die Werkzeugmaschinen über ein Be- und Entlade
system 37, dessen Greifer schematisch oberhalb des oberen Werkzeugrevolvers
31 dargestellt ist und dort in Z- und X-Richtung so verfahren werden kann, daß es
zumindest die Drehmitte 20 anfahren kann, um ein dort befindliches Werkstück
auszutauschen.
Darüber hinaus bietet diese Schienengestaltung jedoch auch den Vorteil - neben
den allgemein bekannten Belademöglichkeiten von vorne, von der Seite und von
oben - auch eine Beladung von unten vorzunehmen, indem unter dem aufge
ständerten Bett hindurch, und damit quer zur Z-Richtung, in der Regel horizontal,
ein Greifer oder eine Transportvorrichtung für zu- und abzuliefernde Werkstücke
und/oder Werkzeuge vorgesehen werden kann (nicht dargestellt). Dies ist
einerseits eine sehr wirtschaftliche, andererseits eine bedienerfreundliche und
schnelle Be- und Entlademöglichkeit.
1
'',
1
''' Portalbett
2
Grundplatte
3
Bettfüße
4
Grundplattenfüße
5
Führungsrahmen
6
,
6
' Durchgangsöffnung
7
Oberseite
8
Frontseite
9
Unterseite
10
Vertiefungen
11
a,
11
b,
11
c Führungsabdeckung
12
a,
12
b Zwischenabdeckungen
13
Hinterseite
14
Abschrägung
15
Späneförderer
16
Führungsschuh
17
Kabelschleppvorrich
tungen
18
Schaltschränke
19
Energieversorgungsein
richtungen
20
Drehmitte
21
Schaltschrankrahmen
22
Arbeitsraumabdeckung
23
Laufsteg
24
Spindelstock
25
Reitstock
26
Pinole
27
Spannfutter
28
a,
28
b obere Längsschiene
28
c untere Längsschiene
29
a,
29
b obere Querschiene
29
c untere Querschiene
30
Querführungen
31
Werkzeugrevolver
32
Energie-Leitung
33
Gewindespindel
34
Servicegang
35
Fräserkopf
36
Meßkopf
37
Be- und Entladesystem
Claims (35)
1. Werkzeugmaschine mit einem Bett, auf welchem Führungen zum Tragen
von Maschinenmodulen angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Bett ein auf wenigstens einem Bettfuß (3) aufgeständertes Portalbett (1'', 1''')
ist.
2. Werkzeugmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Portalbett (1'', 1''') auf wenigstens zwei in seiner Längsrichtung (Z-Richtung)
beabstanden Bettfüßen (3), die insbesondere an den Enden des Portalbettes (1'',
1''') in Z-Richtung angeordnet sind, aufgeständert ist.
3. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Raum unter dem Portalbett (1'', 1''') zwischen den Bettfüßen (3) quer zur Z-
Richtung frei zugänglich ist und insbesondere für die Energiezuführung von der
Rückseite des Portalbettes (1'', 1''') zu dem an der Unterseite (7) geführten
Maschinenmodul dient.
4. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Maschinenmodule insbesondere Werkzeugschlittensysteme, Spindelstock,
Reitstock sein können, und auf den Führungsbahnen (5) fest oder in Z-Richtung
verschiebbar angeordnet sind.
5. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Portalbett (1'', 1''') ausschließlich in Z-Richtung verlaufende Führungsbahnen
(5) aufweist.
6. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Portalbett (1'', 1''') quer zur Z-Richtung einen rechteckigen, insbesondere
Hochkant stehenden, Querschnitt besitzt.
7. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bettfüße (3) so hoch ausgebildet sind, daß die Unterseite (9) des Portalbettes
(1'', 1''') mindestens in Brusthöhe des Bedieners über dem Untergrund liegt und
das Portalbett wenigstens auf seiner Frontseite (8) und seiner Unterseite (9) in
Längsrichtung verlaufende Führungsbahnen (5) aufweist.
8. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Portalbett (1'', 1''') einen quadratischen Querschnitt besitzt.
9. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der rechteckige Querschnitt des Portalbettes (1", 1''') gegenüber einer Lage, in der
die Frontseite (8) vertikal und die Unterseite (9) horizontal steht, um 5-20°,
vorzugsweise um 8-13° nach hinten gekippt ist, so daß eine nach vorne unten
schräg abfallende Frontseite (8) gegeben ist.
10. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
auf der Unterseite (9) zwei in Längsrichtung verlaufende Führungsbahnen (5a, 5b)
angeordnet sind, die insbesondere nahe am vorderen und hinteren Ende der
Unterseite (9) positioniert sind.
11. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Portalbett (1'', 1''') mit seiner Oberseite (7) und/oder seiner Unterseite (9)
parallel zur Grundplatte und insbesondere senkrecht stehend angeordnet ist.
12. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Portalbett (1'', 1''') in sich stabil und auch bei Bestückung mit Maschinen
modulen selbsttragend dimensioniert ist.
13. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Portalbett (1'', 1''') aus Kunststoff und/oder Beton und/oder einem Gemisch
aus beiden Materialien oder aus Stahlguß besteht.
14. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Portalbett in Z-Richtung durchgehend wenigstens zwei Durchgangsöffnungen
(6, 6') aufweist.
15. Werkzeugmaschine nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
diese Durchgangsöffnungen (6, 6') dem Hindurchführen von Energieversor
gungsleitungen in Längsrichtung dienen.
16. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
alle am Portalbett (1'', 1''') angeordneten, in Z-Richtung verlaufenden Führungs
bahnen (5) identische Führungsbahnen sind und sich insbesondere über die
gesamte Länge des Portalbettes (1'', 1''') erstrecken.
17. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Portalbett wenigstens auf seiner Unterseite (8) und auf seiner Frontseite (8) in
Längsrichtung verlaufende Führungsbahnen (5) aufweist.
18. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
auf der Frontseite (8) wenigstens zwei, in Längsrichtung verlaufende Führungs
bahnen (5c-5d) angeordnet sind, wovon insbesondere die oberste und die
unterste der Führungsbahnen der Frontseite (8) nahe der Oberkante bzw. Unter
kante des Portalbettes (1'', 1''') angeordnet sind.
19. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberseite (7) keine Führungsbahnen aufweist.
20. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Portalbett (1'', 1''') einstückig ausgebildet ist und die Führungsbahnen (5)
insbesondere auf dem Portalbett (1'', 1''') aufgeschraubt sind.
21. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
es sich bei den Führungsbahnen (5) um in beide Querrichtungen zur Z-Richtung
mit formschlüssigem Hintergriff ausgestattete Führungsquerschnitte, insbeson
dere mit einem pilzförmigen Querschnitt, handelt.
22. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Portalbett (1'', 1''') mittels der Bettfüße (2) auf einer Grundplatte (2) steht,
welche zusätzlich insbesondere Schaltschränke, Energieversorgungseinrichtun
gen wie Hydraulik- und Pneumatikpumpen und insbesondere ein automatisches
Be- und Entladesystem (37) für Werkstücke und/oder Werkzeuge trägt.
23. Werkzeugmaschine nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet, daß
das automatische Be- und Entladesystem (37) direkt am Portalbett (12) befestigt
ist.
24. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bettfüße (3) einstückig zusammen mit der Grundplatte (2) ausgebildet sind.
25. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bettfüße (3) separate Bauteile sind.
26. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Befestigung des Portalbettes (1'', 1''') gegenüber den Bettfüßen (3) und/oder
der Grundplatte (2) Relativverschiebungen zuläßt, insbesondere in Z-Richtung
und der hierzu horizontalen Querrichtung (Y-Richtung).
27. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
unmittelbar vor der Grundplatte (2) ein Späneförderer (15) angeordnet ist.
28. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Maschinenmodule entlang der in Z-Richtung verlaufenden Führungen (5) mit
Hilfe von Führungsschuhen (16), insbesondere Kugelführungsschuhen, geführt
sind, die die Führungsbahnen (5) formschlüssig umgreifen und eine geringere
Länge als die Längserstreckung des Maschinenmodules aufweisen.
29. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
entlang der Hinterseite (13) des Portalbettes (1'', 1''') wenigstens eine Kabel
schleppvorrichtung (17a) zur Nachführung von Kabeln in Z-Richtung angeordnet
ist, welche zwei in Z-Richtung weisende freie Enden aufweist, von denen das eine
bezüglich des Portalbettes fest angeordnet ist und das andere bezüglich des zu
versorgenden Maschinenmodules fest angeordnet ist, und über die in dieser
Kabelschleppvorrichtung (17a) geführten Kabel ein auf den beiden
Führungsbahnen (5a, 5b) der Unterseite (9) geführtes Maschinenmodul,
insbesondere ein unterer Werkzeugsupport, mit Energie versorgt wird.
30. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
im oberen Bereich insbesondere auf der Oberseite (17b) des Portalbettes (1", 1''')
eine Kabelschleppvorrichtung (17b) angeordnet ist.
31. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schaltschränke (18) und/oder Energieversorgungseinrichtungen (19) sowie
weitere Hilfsaggregate auf der Grundplatte (2) so weit beabstandet zur Hinterseite
(13) des Portalbettes angeordnet sind, daß ein Dazwischentreten während des
Betriebes der Werkzeugmaschine möglich ist.
32. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Werkzeugmaschine eine Drehmaschine ist.
33. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Werkzeugmaschine eine Drehmaschine ist und einen Reitstock (25) aufweist,
der mittels eines mechanischen Elementes in Z-Richtung entlang der ihn
tragenden Längsführungen (5c, 5d) angetrieben wird und dessen Pinole zum
Reitstockgehäuse vorgespannt, insbesondere mittels einer Feder vorgespannt ist
und wobei der Reitstock darüber hinaus keine weitere Energieversorgung
aufweist.
34. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Werkzeugmaschine eine Beladevorrichtung aufweist, deren Transportrichtung,
insbesondere deren Transportvorrichtung, sich unter dem Portalbett (1", 1''')
hindurch erstreckt, insbesondere quer zur Z-Richtung, insbesondere in der
Horizontalen.
35. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Transportvorrichtung der Be- und Entladevorrichtung mit der Grundplatte (2)
verbunden ist.
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