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"Drehmaschine"
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Die Erfindung betrifft eine Drehmaschine mit einer ein Werkstückspannfutter
aufnehmenden Werkstückspindel eines Spindelstocks und einem Reitstock.
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Da das jeweils zu bearbeitende Werkstück fest zwischen Werkstückfutter
und Reitstock-Pinole einzuspannen ist, müssen Werkstückspindel und Reitstock in
einem entsprechend stabilen Aufbau der jeweiligen Maschine einander zugeordnet sein.
In der Regel werden Spindelstock und Reitstock auf einem gemeinsamen Bett so steif
befestigt, daß bei Einspannen des jeweiligen Werkstücks störende Relativbewegungen
oder Biegungen nicht auftreten. Seit langem werden auf diese und ähnliche Weise
präzis arbeitende Maschinen hergestellt.
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Der Aufwand zum Sicherstellen der erforderlichen Stabilität ist bei
den bekannten Maschinen jedoch beträchtlich, weil die zwischen Werkstiickspannfutter
und Reitstock-Pinole vom Werkstück her wirkenden Kräfte über ein System von Trägern
mit mehrfacher Kraftumlenkung aufzufangen sind. Wegen der komplizierten Kraftwege
muß in den bekannten Systemen insbesondere auch darauf geachtet werden, daß trotz
möglicher Torsionseinflüsse die Reitstock-Pinole stets in der Flucht der Werkstückspindel-Achse
verbleibt. Ferner ist zu berücksichtigen, daß bei normalen Maschinen, bei denen
die Stabilisierung über ein Maschinenbett erfolgt, welches sowohl den Spindelstock
als auch den Reitstock aufnimmt, die Werkzeuge bzw. Werkzeughalter
beim
Bearbeiten des jeweiligen Werkstücks ebenfalls direkt oder indirekt auf dem Maschinenbett
befestigt sind und daher den Kraftfluß zwischen Werkstückfutter und Werkstoff-Pinole
beeinflussen und natürlich auch von dem Kraftfluß beeinflußt werden. Alle diese
Kräfte konnten bisher - mit Erfolg - nur durch erhebliche Dimensionen der tragenden
und verbindenden Bauteile beherrscht werden Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde
ein System zu schaffen, mit dessen Hilfe die zwischen Werkstückfuttar und I?eitstock-Spindel
bei Betrieb der Maschine auftretenden Kräfte bei erheblicher Verminderung des Material-
und Raumbedarfs unmittelbar abzufangen sind, Die erfindungsgefäße Lösung besteht
darin, daß Spindel und Reitstock durch einen nur an den Längsenden in Haltemitteln
bzw, Haltern unterstützten bzw. gelagerten, biegesteifen Tragekörper unmittelbar
miteinander verbunden und stabilisiert sind. Vorzugsweise kann das bedeuten, daß
die Spindel und der Reitstock in einem einzigen, rohrförmigen Tragekörper mit zum
Einsetzen und Bearbeiten des jeweiligen Werkstücks gerade ausreichendem lichten
Querschnitt gelagert werden können.
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Während die zwischen Werkstückspannfutter und Reitstock-Pinole bei
Betrieb auftretenden Hebeikräfte bisher von Systemen mit gewissermaßen gegenüber
den Lastarmen relativ kurzen Kraftarmen aufzufangen waren, kommt die Erfindung zum
Erzielen desselben Ergebnisses R einem -.
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biegesteifen Tragekörper aus, der im Prinzip rohrförmig aufgebaut
sein kann und - da er Futter und Pinole praktisch unmittelbar umgibt - durch die
zu beherrschenden Kräfte im wesentlichen nur auf Längszug bzw. -druck beansprucht
wird. Das gilt in besonderem Maße dann, wenn gemäß weiterer Erfindung der Tragekörper
symmetrisch in
bezug auf die Werkatückapindel-Achse, insbesondere
unter Berücksichtigung der aufzunehmenden Kräfte, d. h. kraftsymmetrisch, ausgebildet
und angeordnet ist.
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Während bei bekannten Maschinen eingangs genannter Art die Werkstückspindel
und Reitstock an den Längsenden unterstützenden bzw. lagernden Haltemitteln oder
Träger auch - und vor allem - dazu dienten, die Maschine zu stabilisieren und damit
überhaupt arbeitsfähig zu machen, könnte die erfindungsgemäße Maschine im Prinzip
auch ohne solche Ständer oder Haltemittel auskommen, wenn die erforderlichen Werkzeuge
ebenfalls dem Tragekörper zugeordnet werden. Die Ständer dienen dann lediglich dazu,
unter anderem die Maschine in bequemer Arbeitshöhe anzuordnen und Platz zum Abführen
der Späne unterhalb der Maschine zu haben. Wenn auch - wie im folgenden gezeigt
wird -durch eine besondere Ausbildung der Ständer eine weitere Ausgestaltung und
Verbesserung erzielt werden kann, ist die erfindungsgemäße Maschine aber grundsätzlich
auch bei "Aufbocken" in irgendeiner Weise funktionsfähig.
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Es sei ferner darauf hingewiesen, daß der erfindungsgemäß den Spindelstock
bzw. die Werkstückspindel oder das Spannfutter mit dem Reitstock verbindende Tragekörper
nicht unbedingt als körperliches Rohr ausgebildet sein muß, es genügt vielmehr,
wenn es sich um einen Körper handelt, der die Längszug bzw. Druckfestigkeit und
im wesentlichen Rohrs :a;U£wei#si#&##ole# Tragekörper kann beispielsweise auch
aus Einzelrohren oder -stangen oder aus einem Gittersystem bestehen, das in der
Lage ist, zwischen Futter und Pinole auftretende Kräfte symmetrisch in bezug auf
die Spindelachse auf zunehmen.
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Grundsätzlich können dabei Torsionen des Tragekörpers um seine mit'der
Spindelachse zusammenfallende Achse (in
Grenzen) zugelassen werden,
wenn und solange die Drehkräfte einen negativen Einfluß auf die erfindungsgemäß
vorgesehene Wirkung des Tragekörpers nicht ausüben.
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Natürlich müssen diese Bedingungen auch gelten, wenn die Pinole bzw.
der Reitstock, wie bei solchen Maschinen üblich, in Längsrichtung der Spindelachse
verschoben wirde Zum erhalt der gewunschten Kraftsymmetrie ist es in diesem Zusammenhang
besonders günstig, wenn der Tragekörper den als Schlitten ausgebildeten Reitstock
als Führung um faßt, so daß der Reitstock in Richtung auf das Futter längsverschiebbar
ist.
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Gemäß weiterer Erfindung ist es weiterhin zweckmäßig, den Tragekörper
auf seiner Außen- oder Innenseite als tßhrung eines Werkzeugschlittens auszubilden
bzw. den Tragekörper mit entsprechenden Führungamitteln zu verb sehen. Zusätzlich
zu deg zum Einsetzen eines Werkstücks, zum Abführen von Späne sowie zum Einrichten
und zum Beobachten der Bearbeitung muß der Tragekörper dann matürlich Öffnungen
zum Einführen eines Werkzeugs bzw. Werkzeugkopfes aufweisen. Vorzugsweise sollen
die Werkzeuge, Werkzeughalter oder -köpfe so auf dem Trage, körper angeordnet werden,-daß
die bereits erwähnte Kraftsymmetrie unverändert bleibt-und auch für die Werkzeuge
insbesondere deren Schneide gilt, d. h. die gegenseitige Anordnung soll so getroffen
sein, daß durch Zug- oder I)ruckkräfte sowie gegebenenfalls Biegekräfte ein nachteiliger
Einfluß auf das Drehtild des zu bearbeitenden Werkstücks nicht zu erwarten ist.
Bei der vorgennanten symmetrischen Anordnung der Werkzeuge in bezug auf die Werkstückspindel-Achse
sind zwischen Werkzeug und Werkstück auftretende Torsjonskräfte (deren Achse gleich
der Spindelachse ist) im wesentlichen -unbeachtlich. Auch bei Verwendung des Tragekörpers
als Mittel zum Aufnehmen ~er Werkzeughalter,
braucht daher Tragekörper
eine besondere Torsionsfestigkeit also nicht aufzuweisen. Die zum Einrichten, Beobachten
und vor allem zum Betrieb sowie zum Warten erforderlichen Öffnungen im Tragekörper,
die in der Regel vor allem die Torsionsfestigkeit herabsetzen, brauchen also nur
so angeordnet zu werden, daß Zug- bzw. Druckfestigkeit und erste Biege steifheit
in. ausreichendem Maße gewährleistet bleiben.
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Im besonderen die Biegesteifheit des Tragekörpers setzt im allgemeinen
große Wandstärken, Querschnitte bzw.
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Durchmesser voraus; der hiermit verbundene erhebliche Aufwand kann
gemäß weiterer Erfindung erheblich vermindert werden, wenn die Ständer oder Haltemittel
mit nennenswertem Abstand von den Längsenden des Tragekörpers und mit Abstand voneinander
nur im Bereich unterhalb des Tragekörpers unterstützt sind. Beispielsweise kann
das bedeuten, daß als Ständer im Prinzip winkelförmige, möglichst weitgehend biege
steife Träger vorgesehen sind, die jeweils aus einem das betreffende Längsende des
Tragekörpers aufnehmenden, im wesentlichen vertikalen Arm und einem unterhalb una
parallel zum Tragekörper verlaufenden im wesentlichen horizontalen Arm bestehen,
wobei die horizontalen Arme beiderseits mit Abstand von den durch die Längsenden
des Tragekörpers gelegten vertikalen Projektionen unterhalb des Tragekörpers - gegen
Translation gesichert -zu lagern wind. Es9.Traucht unter dieser Bedingung also noch
nicht einmal eine starre Befestigung der vorgenannten rückkragenden oder horizontalen
Tragarme der Ständer am Boden vorgesehen zu sein, vielmehr genügt es, wenn der jeweilige
Tragarm des Ständers nur auf einer etwa senkrecht zur Längsrichtung des Tragekörpers
verlaufenden Lagerlinie rutschfest ~unter,stützt wird.
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Durch die letztgenannte weitere Ausgestaltung wird im Prinzip erreicht,
daß bei Belastung des Tragekörpere auf diesen nicht nur ein der Belastung entsprechendes
Biege moment sondern auch ein auf einem großen Teil im mittleren Bereich der Hänge
des Tragekörpers dem Biegemoment entgegenwirkendes Drehmoment ausgeübt wird. Durch
geeignetes Austarieren von Eigensteifheit des Tragekörpers, der Ständer und der
Länge der rückkragenden Tragarme kann so erreicht werden, daß der Tragekörper in
einem ganz er heblichen Mittelteil seiner Länge eine fast plateauförmig ebene Biegelinie
und eine so erhebliche Steifheit besitzt, wie sie bei auf senkrechten völlig starren
StoD-dern an den Enden eingespannten Stäben sonst nur zu erreichen sind, wenn der
jeweilige Stab eine etwa zwei bis vierfache Eigen steifheit wie der Vergleichs-Tragekör
per besitzt.
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Es läßt sich jedoch schon rein anschaulich verstehen, daß in gewissen
Randbereichen des. zwischen den rückkragend gelagerten Ständern aufgespannten Tragekörpers
- nämlich im wesentlichen zwischen dem Jeweiligen Tragekörper-Längs ende und der
senkrecht auf ihn projizierten Bodenauflagelinie des zugehörigen Tragarms - das
Biegemoment und das Drehmoment gleichgerichtet sind, so daß diese Teile der erfindungsgemäß
gelagerten Maschine eine besonders geringe Steifheit aufweisen könnten Bei dem erfindungagemäßan
Aufbau ergibt sich jedoch hieraus kein Nachteil, wenn der Tragekörper direkt oder
indirekt über den Reitsock ~und wenigstens einen Teil des Spindelstocks so verlängert
ist, daß die vorgenannten, relativ wenig biegesteifen Rand; teile in den Bereich
der Spindel bzw. des Reitstocks fallen und damit für die Steifheit des zwischen
Futter und Pinole wesentlichen Teils des Tragekörpersohne Einfluß bleiben.
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Die vorgenannte Verbesserung der Erfindung läßt sich auch so beschreiben,
daß man definiert, die Lagerlinien der Tragarme seien mit Abstand von der jeweiligen
senkrechten Projektion der Längsenden der Führung und mit Abstand voneinander angeordnet.
Der erstere Abstand gibt dabei die weniger steifen Randbereiche an, wahrend der
gegenseitige Abstand der Lagerlinien den besonders biegesteifen Mittelbereich des
Tragekörpers in etwa begrenzt.
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Dieser Mittelbereich kann dabei gemäß noch weiterer Erfindung so ausgewählt
werden daß er die im.vorliegenden Falle wesentliche bzw. effektive Länge des Uragekörpers,
auf die also alle wesentlichen Kräfte unmittelbar einwirken und auf der gegebenenfalls
alle wesentlichen Bewegungen eines Werkzeugschlittens stattfinden, umfaßt.
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Je nach Material und Eigenstabilität pro Längeneinheit des Tragekörpers
läßt sich die vorgenannte Bedingung ohne weiteres einstellen, wenn der gegenseitige
Abstand der Lagerlinien der Tragarme, d. h. die Breite des Nittelbereichs, etwa
1/3-bis 2/3 der zwischen den Ständern aufgespannten direkten oder indirekten Länge
des Tragekörpers beträgt. Günstige Ergebnisse sind zu erzielen, wenn die effektiv
rückkragende Länge der Tragarme bzw. die Länge der vorgenannten Randbereiche zwischen
etwa 1/4 und 1/6 des maximalen Abstandes der Ständer liegt. Auf diese Weise können
der gegen.veitige Abstand der Lagerlinien und der maximale Abstand der Ständer bzw.
von Werkstückspindel und Reitstock-Pinole so aufeinander und auf die zwischen den
Ständern auge spe#nte--# samtl'än g# -# des Xragekörpers gegebenenfalls einschließlich
Werkstückspindel bzw. des Spindelstocks abgestimmt werden, daß Futter und Pinole
einschließlich des für das Werkstück vorgesehenen Abstandes dieser Bauteile in einem
Bereich praktisch überall gleicher Nachgiebigkeit des Tragekörpers liegen.
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Anhand der schematischen Darstellung von Ausführungabeispielen werden
weitere Einzelheiten der Erfindung erläutert. Es zeigen: Fig. 1 den Längsschnitt
durch eine Drehmaschine, und Fig. 2 die Biegelinie des Tragekörpers der Maschine
nach Fig. -1.
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Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Maschine mit im Prinzip rohrförmigem
Tragekörper 1 und darin integriertem Spindelstock 2 mit Werkstückspannfutter 3 sowie
Reitstock 4 mit Pinole 5. Der Tragekörper 1 kann aus einem mit den erforderlichen
Öffnungen zum Einsetzen eines Werkstücks und/oder Werkzeugs, zum Abführen von Späne
sowie zum Ein richten und zum Beobachten der Bearbeitung versehenen Rohr, einer
Mehrzahl von Einzelrohren oder Stangen, einem rohrförmigen Gitter oder ähnlichem
bestehen. Wesentlich ist vor allem die eingangs genannte Symmetrie, insbesondere
Kraftsymmetrie, in bezug auf die Spindelachse 6 sowie Biegesteifheit. Wie üblich
bei einer Spitzen- oder Langdrehmaschine kann. der Reitstock 4 gegenüber dem Futter
3 in Richtung der Spindelachse 6 verschiebbar gelagert sein. Im vorliegenden Fall
kann der Reitstock 4 als Schlitten in dem~zumindest im entsprechenden Längenbereich
als Reitstockführung ausgebildeten Tragekörper 1 in Pfeilrichtung 7 längsbeweglich
angeordnet sein. Selbstverständlich kann auch die Pinole 5 relativ zum Hauptteil
des Reitstoks 4 verstellbar sein. Der Reitstock 4 oder die Pinole 5 sollen ebenso
wie das Futter 3 in Pfeilrichtung 8 um die Spindelachse 6 drehbar gelagert sein.
Wenn die beschriebene Anordnung aus im wesentlichen Tragekörper 1, Spindelstock
2 und Reitstock 4 mit den erforderlichen Antrieben und Steuerungen versehen bzw.
zu koppeln ist, kann sie als selbständige Einheit ohne weiteres auf lediglich für
Standfestigkeit sorgende und die Längsenden unterstützende
Ständer
gesetzt werden. Im Prinzip könnte die Einheit auch an Seilen aufgehängt werden,
da die gegenseitige Zuordnung und Stabilisierung von Futter 3 und Pinole 5 durch
das diese Bauteile umgebende System des Tragekörpers 1 stabilisiert wird.
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Die vorstehend erläuterte selbsttragende Stabilisierung des durch
Futter 3 und Pinole 5 begrenzten Arbeitsraums wird noch weitergetrieben bzw. vervollständigt,
wenn der Uragekörper 1 auch als Führung eines Werkzeugträgers dient bzw. die Werkzeugträgerführung
aufnimmt. Fig. 1 zeigt symbolisch einen Werkzeug-Längsschlitten 9, der in Pfeilrichtung
10 parallel zur Spindelachse 6 verschiebbar direkt oder indirekt auf dem Tragekörper
1 gelagert ist.
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Beispielsweise kann der Schlitten 9 einen als Rohr ausgebildeten Tragekörper
teilweise oder ganz umfassen, es wird aber auch genügen, wenn der Schlitten 9 auf
speziell dazu vorgesehenen prismatischen Führungen des Tragekör pers 1 verschiebbar
gelagert ist.
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Durch das Befestigen eines relativ schwergewichtigen Werkzeugschlittens
9 auf den Tragekörper 1 wird dieser zwar zusätzlich auf Biegung beansprucht, der
Schlitten 9 umfaßt die zugehörige Führung des Tr'agekörpers 1 aber auf einer relativ
erheblichen bande und trägt daher rückwirkend wieder zur Stabilisierung gegenüber
Biegungen und Verdrehungen bei. Bei einem Ausfiihrungsbeispiel kann auf den Längsschlitten
9 ein Werkzeugkopf 11 gesetzt sein, der in Führungen 12 mit Hilfe eines Antriebs
13 in Pfeilrichtung 14 auf einem Planschlitten 15 verschiebbar gelagert ist. Der
Werkzeugkopf 11 wird dabei zweckmäßig insbesondere dann schräg in bezug auf Spindelachse
6 angeordnet, wenn mehrere Werkzeuge einer Mehrstahlautomatik nacheinander in Pfeilrichtung
16 mit dem (nicht gezeichne ten) Werkstück in Eingriff zu bringen sind.
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In dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig0 1 ist ein relativ zum Tragekörper
1 verschiebbarer Reitstock 4 angedeutet.
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Selbstverständlich können die Spindel oder das Futter 3 ebenfalls
im Tragekörper 1 verschiebbar gelagert werden.
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Wenn in einem solchen Fall eine immer gleiche Zuordnung eines Werkzeugs
11 zu einer im Tragekörper 1 vorgesehenen (nicht gezeichneten) Öffnung zum Abführen
von Späne 17 gewünscht wird, kann die Werkzeughalterung, d h der Längsschlitten
9, auch fest mit dem Tragekörper 1 vers bunden bzw. Bestandteil desselben werden.
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Beim Bearbeiten eines zwischen Futter 3 und Pinole 5 eingespannten
Werkstücks werden auf das jeweilige Werkzum 11 Kräfte ausgeübt, die eine Torsion
auf den Tragekörper 1 um die Spindelachse 6 ausüben0 Wegen des erfindungsgemäß kraft
symmetrischen Aufbaus von Tragekörper und dementsprechend auch der Werkzeughalterung
wird durch die genannte Relativverdrehung ein Fehler des jeweils gewünschten irehbilds
aber nicht bewirkt, da das Werkzeug 11 lediglich um den der Torsion entsprechenden
Winkel um die Spindelachse 6 ausgelenkt wird.
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Wie gesagt, kann die erfindungsgemäße Anordnung aus Trage körper
1, Spindelstock 2 und Reitstock 4 sowie Werkzeug 11 ohne weiteres auf zwei geraden
Ständern an den Längsenden unterstützt bzw. aufgestellt werden Besonders vorteilhaft
und biege steif wird die Anordnung jedoch, wenn die Ständer 18 mit nennenswertem
Abstand von den unmittel-@ar zu unterstutzenden Längsenden 19 nur im Bereich unterhalb
des Tragekörpers 1 unterstützt werden. Als Ständer 18 könnendann im Prinzip winkelförmi'ge,
möglichst weitgehend biegesteife Träger vorgesehen sein, die jeweils aus einem das
Längsende 19 des Tragekörpers bzw. Spindelstocks aufnehmenden, im wesentlichen vertikalen
Arm 21 und einem
unterhalb und parallel zum Tragekörper 1 verlaufenden,
im wesentlichen horizontalen Arm 22 aufweisen.'Vorzugs weise werden die horizontalen
Arme 22. dann nur mit Abstand von der durch die Längsenden 19 gelegten Vertikalen
in einem Bereich unterhalb des Tragekörpers 1 mit Abstand voneinander - gegen Translation
gesichert - gelagert.
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Jeder der Gesamtständer 18 bzw. der horizontalen Tragarme 22 kann
dabei nur auf einer etwa senkrecht zur Spindelachse 6 verlaufenden Lagerlinie 23
rutschfest unterstützt sein. Der gegenseitige Abstand 24 der Lagerlinien 23 der
horzontalen Tragarme 22 wird vorzugsweise im Hinblick auf sowohl möglichst geringe
als auch möglichst gleiche Nachgiebigkeit des Tragekörpers 1 in einem etwa durch
die senkrechte Projektion der Lagerlinien 23 auf die Drehachse 6 definierten Mittelbereich
(24) zwischen Futter 3 und Pinole 5 vorgegeben. Beispielsweise kann dieser Abstand
24 der Lagerlinien 23 zwischen etwa 1/3 bis 2/3 des Abstandes der Längsenden 19
im Bereich von Spindelstock 2 und Tragekörper 1 liegen. Wenn unter Berücksichtigung
der sonstigen Gegebenheiten der Abstand 24 der Lagerlinien 23 in gewissem Bereiche
schwanken kann, läßt sich diese Tatsache dazu ausnutzen, für Maschinen mit verschiedener
Baulänge immer dasselbe Fundament, d. h.
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mit konstantem Abstand der Lagerlinien 23 zu verwenden.
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Fig. 2 zeigt die Biegelinie einer Anordnung gemäß Fig. 1 mit aus zwei
Armen 21 und 22 bestehenden Ständern, die rückkragend d. h. nach innen hin unterhalb
des Tragekörpers 1 rutsch'fest aufliegen. Die Biegelinie 30 gemäß Fig. 2 bezieht
sich auf den Fall, daß die Lagerlinien 23 einen Abstand von etwa 0,21 von den in
die Ebene der Lagerlinien 23 senkrecht. projizierten Längsenden 19 aufweist, wenn
die Gesamtlänge der Anordnung bzw. der Gesamtabstand der vertikalen Arme 21 der
Ständer 18 etwa
1 beträgt.. In der Kurve 30 gemäß Fig. 2 ist dargestellt,
welche Auslenkung y = f (x) ein Punkt x längs der Spindelachse 6 gemäß Fig. 1 erfährt,
wenn auf ihn die Kraft P ausgeübt wird. Fig. 2 zeigt, daß im Bereich 24 zwischen
den Lagerlinien 23 eine plateauartig gleiche Durchbiegung auftritt. Die Durchbiegung
ist im Bereich 24 auch relativ gering. Die Rechnung hat insbesondere ergeben, daß
sie in der Mitte geringer ist als diejenige einer an den Längsenden 19 fest eingespannten
Stange, deren Biegelinie in Fig. 2 mit 31 angedeutet wird. Ein besonderer Vorteil
der erfindungsgemäßen Kombination besteht in dieser Beziehung darin, daß gerade
der für die Bewegung des Werkzeugs und die Bearbeitung des Werkstücks wesentliche
mittlere Bereich 24- des Tragekörpers 1 eine praktisch überall gleiche Stabilität
aufweist und daß die betreffend die Biegung ungünstigen Bereiche für des Anbringen
von durch die Biegung unbeeinflußten bauteilen wie Spindelstock 2 und Reitstock
4 Verwendung finden.
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Die erfindungsgemäße Maschine kann wie in Fig. 1 angedeutet einen
bereits mit integriertem Antrieb versehenen Spindelstock 2 enthalten. Ein eventuell
erforderlicher Hydraulik-Flüssigkeitsbehälter 26 mit zugehörigem Antrieb 27 können
ebenfalls auf dem Ständer 18 angeordnet sein.
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Der Hydraulikantrieb mit Vorratsbehälter ist aber auch an anderer
Stelle der Maschine oder neben- dieser zu befestigen, insbesondere dann, wenn dem
Spindelstock 2 ein gesonderter, Motor zuzuordnen ist, der über einen Riemenantrieb
mit der Spindel gekoppelt werden soll.
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Ein besonderes, in die Augen springendes Merkmal der erfindungsgemäßen
Maschine besteht darin, daß der Arbeitsraum, d. h. der Raum, in dem sich das Werkstück
bei Bearbeitung befindet, auf ein Minimum beschränkt wird und
von
einem Tragekörper i im wesentlichen unmittelbar umgeben ist, der nicht nur als Lager
und Stabilisierung von Werkstück- und Werkzeughalterung dient, sondern auch die
Umgebung von dem Arbeitsraum abschirmt. Besondere zusätzliche (Schutz-)Gehäuse sind
bei der erfindungsgemäßen Maschine daher in der Regel nicht erforderlich.
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Die wesentliche Öffnung des Arbejtsraums ist nach unten auf den Spänebehälter
28 hin gerichtet.