DE19907580A1 - Staubsaugermundstück, wie Bodendüse o. dgl. mit einem Nebenluftventil - Google Patents

Abstract

Bei einem Staubsaugermundstück, wie Bodendüse oder dergl., mit einem Saugkanal im Mundstückgehäuse und mit einer sich automatisch auf den herrschenden Unterdruck an der Düse einstellenden elastischen Nebenluftöffnung als Nebenluftventil im Wandteil des Saugkanals besteht der Saugkanal vollständig oder zumindest teilweise aus einem biegesteifen Material. Im steifen Kanalwerkstoff sind dicht benachbarte Materialeinschnitte vorgesehen, welche in oder mehrere vom Unterdruck ausbiegbare Ventilelemente bilden. Durch diese erfinderische Maßnahme ist vorteilhaft eine Ventilfunktion für die automatische Einschleusung von Nebenluft mit wenig Aufwand und ohne zusätzliche Bauteile realisierbar.

Description

Der Gegenstand der Erfindung betrifft ein Staubsaugermundstück, wie Bodendüse oder dergl., mit einem Saugkanal im Mundstückgehäuse und mit einer sich automatisch auf den herrschen­ den Unterdruck an der Düse einstellenden Nebenluftöffnung als Nebenluftventil im Wandteil des Saugkanals.

Ein derartiges Staubsaugermundstück ist beispielsweise aus der DE 196 26 632 A1 bekannt. Bei diesem in Form einer Bodendüse für Staubsauger ausgebildeten Technikstand ist der innerhalb des Düsengehäuses verlaufende Teil des Saugkanals elastisch als Wellschlauch ausgebildet. Bei den einzelnen Wellen des Wellschlauches sind an dem in den Innenraum des Schlauches weisenden Rundungsbogen Schlitze vorgesehen, die als Nebenluftöffnungen wirken. Infolge der Elastizität des Kanalteils tritt unter dem Einfluß des Unterdruckes eine Ver­ formung an der Kanalwand auf. Diese Verformung führt zu einer Veränderung des Strömungs­ querschnitts der Nebenluftöffnungen. Dabei öffnen sich die elastischen Schlitze in den Bögen mehr oder weniger stark. Bei Hartböden z. B. stellt sich an der Düse ein geringer Unterdruck ein, so daß über die Schlitze nur wenig Nebenluft von außen in den Saugkanal eingeschleust wird. Bei dichten Teppichen hingegen ist der Unterdruck erhöht und die Schlitze öffnen sich entsprechend mehr. Dadurch gelangt ein größerer Anteil Nebenluft in den Saugluftstrom der Bodendüse. Das Saugmundstück paßt sich somit automatisch den jeweiligen Bodenverhält­ nissen an.

Obgleich ein derart gestaltetes Nebenluftventil sich konstruktiv vorteilhaft auszeichnet, da für die selbsttätige Einstellung der Strömungsquerschnitte des Ventils keine gesonderten Bauteile sondern der Düsenwerkstoff selbst genutzt werden kann, besteht doch ein wesentlicher Nach­ teil darin, daß das Kanalteil aus elastischem Material auszubilden ist, um die automatische Ventilfunktion zu erreichen. Für eine Vielzahl von Bodendüsen mit/ohne eingebauten rotie­ renden Bürstenwalzen sind jedoch Saugkanäle mit biegesteifen Kanalwänden eingesetzt, bei denen sich Strömungsquerschnittsveränderungen bei wechselndem Unterdruck nicht durch die bloße Anordnung von Schlitzen in den Kanalwandteilen erreichen lassen.

Der Erfindung stellt sich somit das Problem, bei Staubsaugermundstücken mit biegesteifen oder zähelastischen Saugkanalwandungen eine Ventilfunktion für die automatische Ein­ schleusung von Nebenluft mit wenig Aufwand zu realisieren, wobei ebenfalls keine gesonderten Ventilelemente erforderlich sind.

Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.

Das erfindungsgemäße Nebenluftventil ist vorteilhaft bei Staubsaugermundstücken, wie Bodendüsen mit/ohne rotierenden Bürsten oder auch bei Polster- und Fugendüsen einsetzbar und bei diesem Saugzubehör auch mit geringem Fertigungsaufwand einfach realisierbar.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 ein Staubsaugermundstück in Form einer Bodendüse in der Seitenansicht, mit einem Nebenluftventil in einem Saugkanal der Düse,

Fig. 2 das Nebenluftventil im Saugkanal in der Draufsicht,

Fig. 3 das geöffnete Nebenluftventil im Querschnitt nach der Linie III-III gemäß Fig. 2,

Fig. 4 das Nebenluftventil im Längsschnitt nach der Linie IV-IV gemäß Fig. 2,

Fig. 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Nebenluftventils im Saugkanal der Düse.

Die Fig. 1 zeigt den prinzipiellen Aufbau eines Staubsaugermundstücks (1), z. B. einer Boden­ düse für einen Staubsauger, bestehend aus einem Düsengehäuse (2) mit Saugkanal (3) und einem schwenkbeweglichen Anschlußstutzen (4), der auf den Saugschlauch oder das Tele­ skoprohr eines Staubsaugers aufzustecken ist. An der Mundstückunterseite ist eine Gleit­ sohle (5) in an sich bekannter Weise ausgebildet, von welcher der Saugkanal (3) eine Strö­ mungsverbindung zum Anschlußstutzen (4) herstellt.

Der Saugkanal (3) ist vollständig oder zumindest teilweise aus einem biegesteifen Kunst­ stoffmaterial gefertigt und lenkt beim Staubsaugen den am Düsenmund aufgenommenen Staub mit der Saugluft zum angeschlossenen Staubsauger in dessen Staubfilterbeutel. Im Bereich der Radlagerachse (6) der Düse kann der in den schwenkbaren Anschlußstutzens (4) mündende Saugkanal (3) auch aus elastischem Material gefertigt sein. Um die Schiebekraft des Staub­ saugermundstücks (1) insbesondere beim Saugen von Teppichen zu mindern, bzw. um beim Staubsaugen eine automatische Unterdruckanpassung bei wechselnden Bodenverhältnissen zu schaffen, ist das Staubsaugermundstück (1) nach der Erfindung mit einem Nebenluft­ ventil (7) ausgebildet.

Gemäß Fig. 2 sind erfindungsgemäß im steifen Kanalwerkstoff des Saugkanals (3) an der Kanalunterseite dicht benachbarte Materialeinschnitte (8) vorgesehen. Die Materialeinschnitte (8) durchdringen den Kanalwerkstoff vollständig und begrenzen bzw. bilden parallel ver­ laufende Materialzonen in der Kanalwand (9). Diese Materialzonen bilden gemäß Fig. 3 und 4 vom Unterdruck in den Saugkanal (3) ausbiegbare Ventilelemente (10) in Form zumindest zweiseitig freigeschnittener Klappen oder Zungen. Der besseren Übersicht halber ist in den Fig. 3 und 4 nur jeweils ein Ventilelement (10) in Offenstellung gezeigt. In der Praxis sind entweder beide Ventilelemente (10) mehr oder weniger weit geöffnet oder geschlossen.

Die Ventilelemente (10) sind endseitig jeweils mit dem Saugkanalmaterial verbunden. Abhängig vom herrschenden Unterdruck am Düsenmund des Staubsaugermundstücks (1) werden die Ventilelemente (10) gemäß Fig. 3 u. 4 mehr oder weniger weit ausgelenkt, wobei die Nebenluft durch den sich dabei öffnenden Materialspalt (11) am Materialeinschnitt (8) in den Düsenkanal eintreten kann.

Zur Erhöhung der Elastizität bzw. zur besseren Auslenkung oder Durchbiegung der Ventil­ elemente (10) ist es vorteilhaft, die Materialstärke der Ventilelemente (10) im Verhältnis zur übrigen Kanalwand (9) zu dünnen und hierdurch elastischer zu gestalten. Auch könnten die Anlenk- oder Verbindungsbereiche (12) der Ventilelemente (10) am Saugkanal (3) film­ scharnierartig ausgebildet sein. Vorteilhaft für die in den Saugkanal (3) einzuschleusende Nebenluft stellt sich eine annähernd schneidenförmige Anströmkante (13) am Materialeinschnitt (8) der dem Ventilelement (10) benachbarten Saugkanalwand (3) dar.

Beim normalen Saugbetrieb z. B. auf Hartböden stellt sich am Staubsaugermundstück (1) ein geringer Unterdruck ein, der noch nicht ausreicht, um die Ventilelemente (10) auszulenken. Es wird dann nur wenig oder keine Nebenluft von außen in den Saugkanal (3) eingeschleust. Bei dichten Teppichen hingegen ist der Unterdruck erhöht und die Ventilelemente (10) öffnen die Materialeinschnitte (8) entsprechend mehr. Das vom herrschenden Unterdruck gesteuerte Nebenluftventil (7) paßt sich automatisch den jeweiligen Bodenverhältnissen an.

Die Fig. 5 zeigt als weiteres Ausführungsbeispiel ein Nebenluftventil (7), welches nur einend­ seitig eingespannte Ventilelemente (10') aus parallelen Materialeinschnitten (8) aufweist. Diese dreiseitig freigeschnittenen Ventilelemente (10') bilden auslenkbare Zungen nach Art von Biegeelemente. Die Materialeinschnitte (8) können aber auch jede beliebige Form zur Her­ stellung der Ventilelemente (10, 10') annehmen.

Es versteht sich, daß das erfindungsgemäße Nebenluftventil (10) auch bei einfachem Saug­ zubehör, wie Fugendüsen, Polsterdüsen oder dergl. sinnvoll einsetzbar ist. Solches Saugzu­ behör ist ebenfalls aus einem biegesteifen Kunststoffmaterial gefertigt, welcher entsprechend einfach mit den Nebenluftelementen herstellen läßt. Insbesondere bei Düsen mit geringen Saugquerschnitten (z. B. Fugendüsen) läßt sich dadurch ein Festsaugen der Mundstücke vermeiden.

Claims (6)

1. Staubsaugermundstück, wie Bodendüse oder dergl., mit einem Saugkanal im Mundstück­ gehäuse und mit einer sich automatisch auf den herrschenden Unterdruck an der Düse einstellenden elastischen Nebenluftöffnung als Nebenluftventil im Wandteil des Saugkanals, dadurch gekennzeichnet, daß der Saugkanal (3) vollständig oder zumindest teilweise aus einem biegesteifen Material besteht, und daß im steifen Kanalwerkstoff dicht benachbarte Materialeinschnitte (8) vorge­ sehen sind, welche ein oder mehrere vom Unterdruck ausbiegbare Ventilelemente (10; 10') bilden.

2. Staubsaugermundstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilelemente (10; 10') von den Materialeinschnitten (8) zumindest zweiseitig freigeschnittene Klappen oder Zungen sind.

3. Staubsaugermundstück nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialeinschnitte (8) in der Kanalwand (9) des Saugkanals (3) vorzugsweise parallel zueinander liegen und die von den Einschnitten begrenzten Ventilelemente (10; 10') streifenförmig ausgebildet sind.

4. Staubsaugermundstück nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Einschnitte gebildeten Ventilelemente (10; 10') dünnwandig ausgebildet sind.

5. Staubsaugermundstück nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilelemente an der Unterseite des Saugkanals (3) der Düse angeordnet sind.

6. Staubsaugermundstück nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die den Materialeinschnitten (8) benachbarte Kanalwandteile des Saugkanals (3) mit Anströmkanälen (13) versehen sind.