DE19907339B4 - Selbsttätige Nachstellvorrichtung für eine Trommelbremse - Google Patents
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Abstract
Gegenstand der Erfindung ist eine selbsttätigende Nachstellvorrichtung für eine Duo-Servo-Trommelbremse, insbesondere für eine Duo-Servo-Trommelfeststellbremse für Kraftfahrzeuge. Diese weist zumindest eine Primärbremsbacke (1) und eine Sekundärbremsbacke (2) auf, welche im Bereich ihrer einander zugewandten Stirnenden einerseits einen einstellbaren Bremsbackenabstand (A) andererseits eine Spreizeinrichtung (3) für die beiden Bremsbacken (1, 2) aufweisen. Darüber hinaus findet sich ein als Übertragungssegment (7) ausgebildeter Übertragungshebel (7), welcher sich unter selbsttätiger Variation des Bremsbackenabstandes (A) an der Primärbremsbacke (1) abstützt. Das Übertragungssegment (7) wirkt mit einem zwischen Primärbremsbacke (1) und Sekundärbremsbacke (2) zwischengeschaltetem längenveränderlichen Distanzstück (9) zur Einstellung, insbesondere Vergrößerung, des Bremsbackenabstandes (A) zusammen.
Description
- Die Erfindung betrifft eine selbsttätige Nachstellvorrichtung für eine Trommelbremse mit den Merkmalen vom Oberbegriff vom Patentanspruch 1. Eine derartige Trommelbremse ist aus der
DE 37 34 096 A1 bekannt. - Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine gattungsgemäße selbsttätigende Nachstellvorrichtung für eine Duo-Servo-Trommelbremse so weiterzubilden, daß der konstruktive Aufwand bei nach wie vor einwandfreier Funktion verringert ist.
- Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale vom Patentanspruch 1 gelöst. Die Merkmale von Unteransprüchen betreffen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
- Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
-
1 eine Trommelbremse mit einer erfindungsgemäßen selbsttätigen Nachstellvorrichtung in perspektivischer Ansicht und -
2 den Gegenstand nach1 in Frontansicht. - In den Figuren ist eine Duo-Servo-Trommelbremse, nach dem Ausführungsbeispiel eine Duo-Servo-Trommelfeststellbremse für Kraftfahrzeuge, gezeigt. Diese weist in ihrem grundsätzlichen Aufbau eine in den Zeichnungen linke Primärbremsbacke
1 und eine rechte Sekundärbremsbacke2 auf. Die beiden vorgenannten Bremsbacken1 ,2 besitzen im Bereich ihrer einander zugewandten Stirnenden einerseits einen einstellbaren Bremsbackenabstand A andererseits eine Spreizeinrichtung3 . Diese Spreizeinrichtung3 kann mechanisch und/oder hydraulisch betätigbar sein. Zusätzlich ist der Spreizeinrichtung3 ein oberhalb dieser Einrichtung befindlicher Abstützbock4 zugeordnet, an welchem sich die beiden Bremsbacken1 ,2 in ihrer Ruhelage (d. h. bei Nichtbeaufschlagung durch die Spreizeinrichtung3 ) abstützen. Außerdem erkennt man ein Abdeckblech5 , an welchem die beiden Bremsbacken1 ,2 befestigt sind. Schließlich gehört zum Basisaufbau eine Zugfeder6 welche zur Rückholung der beiden Bremsbacken1 ,2 in die Ruhelage dient. - Ein Übertragungshebel
7 stützt sich unter selbsttätiger Variation des Bremsbackenabstandes A an der Primärbremsbacke1 ab. Bei diesem Übertragungshebel7 handelt es sich um ein Übertragungssegment7 , welches bogenförmig ausgeführt ist und im wesentlichen den gleichen Radius wie die zugehörige – ebenfalls (kreis-)bogenförmig ausgebildete – Primärbremsbacke1 und die Sekundärbremsbacke2 besitzt. Bei übermäßigem Verschleiß von an den Bremsbacken1 ,2 angebrachten Bremsbelägen8 ist das Übertragungssegment7 umfangverschiebbar gegenüber der Primärbremsbacke1 ausgebildet. Ferner findet sich ein zwischen Primärbremsbacke1 und Sekundärbremsbacke2 zwischengeschaltetes längenveränderliches Distanzstück9 . Dieses dient zur Einstellung, insbesondere zur Vergrößerung, des Bremsbackenabstandes A und wirkt mit dem Übertragungssegment7 zusammen, wie im einzelnen weiter unten erläutert wird. - Das kreisbogenförmig gestaltete Übertragungssegment
7 liegt mit seinem einen Bogenende an einer Rampennase10 der Primärbremsbacke1 an. Zu diesem Zweck ist das Übertragungssegment7 an diesem Bogenende mit einer Rampenschräge11 ausgerüstet. Rampennase10 und Rampenschräge11 können gegeneinander gleiten und weisen nach dem Ausführungsbeispiel übereinstimmende Rampenwinkel auf. Am anderen Bogenende des Übertragungssegmentes7 sind Sägezähne12 vorgesehen, welche in eine Sägezahnleiste13 am Distanzstück9 eingreifen. Bei übermäßigem Verschleiß der Bremsbeläge8 bzw. zu großem Belagverschleiß gleitet die Rampennase10 der Primärbremsbacke1 bei Betätigung mittels der Spreizeinrichtung3 über die Rampenschräge11 . Hierdurch wird erreicht, daß die Primärbremsbacke1 und das Übertragungssegment7 gegeneinander verschiebbar sind, und zwar in Umfangsrichtung14 . - Die Sägezähne
12 am Übertragungssegment7 und die Sägezahnleiste13 am Distanzstück9 sind so gestaltet, daß lediglich ein Gleiten in Richtung einer Vergrößerung des Abstandes B zwischen Übertragungssegment7 und Distanzstück9 ermöglicht wird. Diese Richtung der Abstandsvergrößerung ist durch einen Pfeil R in2 angedeutet. In entgegengesetzter Richtung (das heißt entgegen der Richtung R) wird ein Gleiten der Sägezähne12 entlang der Sägezahnleiste13 verhindert. Dies wird dergestalt erreicht, daß sowohl die Sägezähne12 als auch die Sägezahnleiste13 eine entsprechend gestaltete Zahnneigung aufweisen, welche das vorgenannte Gleiten in lediglich einer Richtung zuläßt. - Das Übertragungssegment
7 ist mittels einer Feder15 gegenüber der Primärbremsbacke1 abgestützt. Die Wirkrichtung dieser Feder15 wirkt dabei so, daß das Übertragungssegment7 gegen den Abstützbock4 gedrückt wird. Anhand der2 erkennt man, daß Wirkrichtung der Feder15 und Längserstreckung der Sägezahnleiste13 parallel zueinander verlaufen. Die Feder15 ist mit einem Ende an das Übertragungssegment7 und mit dem anderen Ende an die Primärbremsbacke1 angeschlossen. Sie ist im Bereich der Sägezahnleiste13 am anderen Bogenende des Übertragungssegmentes7 angeordnet, und zwar in der zuvor dargestellten Art und Weise. - Das Distanzstück
9 weist endseitige Zungeneinformungen16 zur Aufnahme einerseits der Primärbremsbacke1 andererseits der Sekundärbremsbacke2 auf. Mit Hilfe dieser Zungeneinformungen16 wird das Distanzstück9 einwandfrei und unverlierbar zwischen den beiden Bremsbacken1 ,2 gehalten. Darüberhinaus besitzt das Distanzstück9 ein Langloch17 sowie einen hierin eintauchenden Keil18 . Gegen diesen Keil18 liegt die Primärbremsbacke1 an. Je nach dem mittels der in die Sägezahnleiste13 eingreifenden Sägezähne12 eingestellten Abstand B zwischen Übertragungssegment7 und Distanzstück9 verändert sich die Größe des vorgenannten Langloches17 . Mit Variation der Langlochgröße verändert sich in gleicher Weise die Eindringtiefe des Keiles18 . Je größer der Abstand B und damit das Langloch17 , desto tiefer dringt der Keil18 in dieses Langloch17 ein. In gleicher Weise vergrößert sich der Abstand zwischen Primärbremsbacke1 und Sekundärbremsbacke2 , also der Bremsbackenabstand A. Denn die Primärbremsbacke1 überträgt Bremskräfte von der Spreizeinrichtung3 über den Keil18 , das Distanzstück9 schließlich auf die Sekundärbremsbacke2 . - Zur Beaufschlagung des Keiles
18 ist eine Blattfeder19 vorgesehen. Diese Blattfeder19 ist einerseits basisseitig an dem Keil18 andererseits an der Oberseite des Distanzstückes9 befestigt. Sie spannt den Keil18 gegenüber dem Distanzstück9 vor. Je größer das Langloch17 ausgebildet ist, desto tiefer drückt die Blattfeder19 den Keil18 in dieses Langloch17 . Die Funktionsweise ist wie folgt. - Bei einer normalen Bremsung werden die beiden Bremsbacken
1 ,2 mittels der als Spreizschloß ausgebildeten Spreizeinrichtung3 gegen eine nicht dargestellte Bremstrommel gedrückt. Entsprechende Spreiz- bzw. Bremskräfte übertragen sich von der Primärbremsbacke1 über den Keil18 , das Distanzstück9 schließlich auf die Sekundärbremsbacke2 , wie dies bereits dargestellt wurde. Wenn man von der Sekundärbremsbacke2 ausgeht, erfolgt die Krafteinleitung in umgekehrter Richtung, also über das Distanzstück9 , den Keil8 schließlich auf die Primärbremsbacke1 . Nach Beendigung der Bremsung kehren die beiden Bremsbacken1 ,2 – beaufschlagt durch die Zugfeder6 – in ihre Ruhelage am Abstützbock4 zurück. - Sobald jedoch bei abgenutzten Bremsbelägen
8 die Spreizeinrichtung3 gespreizt wird, verschiebt sich die Primärbremsbacke1 in Umfangsrichtung14 . Das Übertragungssegment7 bleibt dagegen am Abstützbock4 anliegen, und zwar aufgrund der Kraft der Feder15 . Folglich findet eine Relativbewegung zwischen Übertragungssegment7 und Primärbremsbacke1 statt. Das mit der Primärbremsbacke1 gekoppelte Distanzstück9 wird in gleicher Weise gegenüber dem (am Ort verbleibenden) Übertragungssegment7 verschoben (und zwar in Richtung R), so daß die Sägezähne12 an der Sägezahnleiste13 entlanggleiten können. Folglich bewegt sich das Übertragungssegment7 beispielsweise um eine Rastung (entgegen der Umfangsrichtung14 ) weiter. - Nach dem Lösen der Spreizeinrichtung
3 bewegt sich die Primärbremsbacke1 entgegen der Umfangsrichtung14 zurück, bis sie am Abstützbock4 anliegt. Das Distanzstück9 bleibt gleichsam ortsfest durch die weitergewanderte Rastung stehen, das heißt es bewegt sich relativ zur Primärbremsbacke1 . Die zuvor erfolgte Vergrößerung des Abstandes B zwischen Übertragungssegment7 und Distanzstück9 führt dazu, daß das Langloch17 vergrößert wird. Dementsprechend kann der Keil18 – beaufschlagt durch die Blattfeder19 – tiefer in das Langloch17 eindringen. Diese Eindringbewegung des Keiles18 in das Langloch17 hat zur Folge, daß sich der Abstand (Bremsbackenabstand A) zwischen den beiden Bremsbacken1 ,2 vergrößert und folglich die dargestellte Trommelbremse automatisch nachgestellt wird. Folglich bleibt das Lüftspiel der beiden Bremsbacken1 ,2 zur nicht dargestellten Bremstrommel immer relativ gleich. Dies hat zur Folge, daß auch der Betätigungsweg eines nicht dargestellten Handhebels für eine Bedienperson unverändert ist.
Claims (9)
- Selbsttätige Nachstellvorrichtung für eine Trommelbremse für Kraftfahrzeuge, mit zumindest einer Primärbremsbacke (
1 ) und einer Sekundärbremsbacke (2 ), welche im Bereich ihrer einander zugewandten Stirnenden einerseits einen einstellbaren Bremsbackenabstand (A), andererseits eine Spreizeinrichtung (3 ) für die beiden Bremsbacken (1 ,2 ) aufweisen, und mit einem Übertragungshebel (7 ) an der Primärbremsbacke (1 ) zur selbsttätigen Variation des Bremsbackenabstandes (A), wobei der Übertragungshebel (7 ) als gegenüber der Primärbremsbacke (1 ) bei übermäßigem Belagverschleiß umfangverschiebbares Übertragungssegment (7 ) ausgebildet ist, und mit einem zwischen Primärbremsbacke (1 ) und Sekundärbremsbacke (2 ) zwischengeschalteten, längenveränderlichen Distanzstück (9 ) zur Einstellung des Bremsbackenabstandes (A) zusammenwirkt dadurch gekennzeichnet, daß das Distanzstück (9 ) ein Langloch (17 ) mit hierin eintauchendem Keil (18 ) aufweist, gegen welchen die Primärbremsbacke (1 ) anliegt. - Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Übertragungssegment (
7 ) kreisbogenförmig gestaltet ist und mit einem Bogenende an einer Rampennase (10 ) der Primärbremsbacke (1 ) anliegt sowie am anderen Bogenende in eine Sägezahnleiste (13 ) am Distanzstück (9 ) eingreifende Sägezähne (12 ) aufweist. - Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Bogenende des Übertragungssegmentes (
7 ) eine mit der Rampennase (10 ) wechselwirkende Rampenschräge (11 ) aufweist, wobei die Rampennase (10 ) bei übermäßigem Belagverschleiß über die Rampenschräge (11 ) gleitet, so daß Primärbremsbacke (1 ) und Übertragungssegment (7 ) hierdurch gegeneinander umfangverschiebbar sind. - Nachstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da durch gekennzeichnet, daß die Sägezähne (
12 ) am Übertragungssegment (7 ) und die Sägezahnleiste (13 ) am Distanzstück (9 ) so gestaltet sind, insbesondere eine solche Zahnneigung aufweisen, daß lediglich ein Gleiten in Richtung einer Abstandsvergrößerung (R) zwischen Übertragungssegment (7 ) und Distanzstück (9 ) ermöglicht, in entgegengesetzter Richtung hingegen verhindert wird. - Nachstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Übertragungssegment (
7 ) mittels einer Feder (15 ) gegenüber der Primärbremsbacke (1 ) abstützt und gegen einen Abstützbock (4 ) gedrückt wird. - Nachstellvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (
15 ) im Bereich der Sägezahnleiste (13 ) am anderen Bogenende des Übertragungssegmentes (7 ) angeordnet ist, wobei die Längserstreckung der Sägezahnleiste (13 ) und die Wirkrichtung der Feder (15 ) jeweils parallel zueinander ausgerichtet sind. - Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß je nach Abstand (B) zwischen Übertragungssegment (
7 ) und Distanzstück (9 ) die Größe des Langloches (17 ) und damit die Eindringtiefe des Keiles (18 ) variiert. - Nachstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß basisseitig des Keiles (
18 ) eine Blattfeder (19 ) vorgesehen ist, welche den Keil (18 ) gegenüber dem Distanzstück (9 ) vorspannt und an der Oberseite des Distanzstückes (9 ) befestigt ist. - Nachstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Distanzstück (
9 ) endseitige Zungeneinformungen (16 ) zur Aufnahme einerseits der Primärbremsbacke (1 ) andererseits der Sekundärbremsbacke (2 ) aufweist.
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