DE19906921A1 - Neuronal-cell-survival-factor (NCSF) und seine Verwendung - Google Patents
Neuronal-cell-survival-factor (NCSF) und seine VerwendungInfo
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Abstract
Das Peptid mit nachfolgender Aminosäuresequenz: DOLLAR A FVTERRLREAVQLLEDYKHGTLRPG-X (NCSF), DOLLAR A wobei X ein Peptid mit 0-3 Aminosäuren darstellt sowie dessen biologisch aktive Fragmente und/oder Varianten und/oder Derivate, insbesondere amidierte, acetylierte, sulfatierte, phosphorylierte und/oder glykosylierte Derivate.
Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Polypeptid (Eiweißstoff) mit
zellproliferativen und zellprotektiven Eigenschaften: Neuronal-cell-survival-factor
(NCSF) und seine Verwendung.
Die Erfindung umfaßt weiterhin von dem NCSF abgeleitete Fragmente und/oder
Derivate sowie schließlich ein Arzneimittel enthaltend die natürlichen,
rekombinanten und synthetischen Peptide zur Verwendung für medizinische
Indikationen und zur Verwendung als ein Diagnosemittel. Desweiteren eine
Nukleinsäuresonde hybridisierend für NCSF oder eines seiner Fragmente und
Antikörper bzw. Antagonisten gerichtet gegen NCSF oder eines seiner Fragmente
zu diagnostischen oder therapeutischen Zwecken.
Die als NCSF bezeichneten Peptide konnten mit Hilfe eines biologischen Assays
aus Schweinegehirn isoliert werden und besitzen eine Masse von 3.299 bzw.
2.985 Da. Die vollständige Sequenzanalyse erfolgte durch Sequenzanalyse der
dazugehörigen cDNA. Die vorliegende Erfindung beschreibt erstmalig die
Isolierung und Analyse eines Neuron-stimulating-factor aus einem Gewebe, wie
hier dem Gehirn.
Die biochemische Charakterisierung des erfindungsgemäßen Peptides erfolgte durch
Massenspektrometrie und Sequenzierung des N-Terminus. Die Sequenzanalyse des
biologisch aktiven Komplexes ergab die N-terminalen Sequenzen für:
NCSF, Aminosäuren 1-25 Seq.-ID No. 1
NCSF, Aminosäuren 1-28 Seq.-ID No. 2.
NCSF, Aminosäuren 1-25 Seq.-ID No. 1
NCSF, Aminosäuren 1-28 Seq.-ID No. 2.
Im MALDI-TOF (Matrix Assisted Laser Induced Desorption and Ionization Time of
Flight Mass Spectrometry)-Massenspektrum des NCSF waren die Molekularmassen
(MW) detektierbar:
NCSF, Aminosäuren 1-25, MW 2985
NCSF, Aminosäuren 1-28, MW 3299
NCSF, Aminosäuren 1-25, MW 2985
NCSF, Aminosäuren 1-28, MW 3299
Die C-terminale Aminosäure des Peptids wurde durch den Vergleich der
gemessenen MW mit der aus der Sequenz berechneten Masse bestimmt. Die
Übereinstimmung dieser Massen befindet sich innerhalb der Meßgenauigkeit des
MALDI-TOF-Massenspektrometers von 0.1% der Gesamtmasse.
Das erfindungsgemäße Peptid ist durch ein Reinigungsverfahren ausgehend von
Schweinegehirn erhältlich. Dieses Verfahren wurde in Anlehnung an das patentierte
Verfahren (Forssmann, W. G. 1988; Offenlegungsschrift DE 36 33 707 A1), welches
für die Gewinnung von Eiweißstoffen aus Hämofiltrat erfunden wurde, in einer
verfeinerten Form durchgeführt, wie im weiteren ausgeführt.
Die Schweinegehirne werden mit einem Eisessigpuffer extrahiert, homogenisiert
und anschließend filtriert. Das Filtrat wird einer Ultrafiltration unterzogen, mit
beispielsweise einer Membran von 50 kDa Ausschlußgrenze.
Das Permeat wird einer Kationenaustauscher-Chromatographie unterzogen,
beispielsweise einem mit Sulfonsäuregruppen modifizierenden Trägermaterial
(Fraktogel SP-650 (M), Merck, Darmstadt). Diese Chromatographie ist
vorzugsweise eine Stufenelution mit Puffern von ansteigenden pH-Werten.
Die das erfindungsgemäße Peptid enthaltenen Fraktionen werden mittels
präparativer Umkehrphasen-Chromatographie und nachfolgender semipräparativer
Umkehrphasen-Chromatographie beispielsweise an mit C18 modifizierten
Trägermaterialien weitergereinigt.
Die durch die chromatographische Reinigung erhaltene Substanz wurde der
Strukturaufklärung zugeführt. Die Bestimmung der Molekülmassen des Peptids
erfolgte mittels eines MALDI-TOF Massenspektrometers. Die Sequenzanalyse
erfolgte über einen Edman-Abbau der Peptide mit einem ABI 473 A Sequenzer.
Neben der gentechnischen Herstellung der Peptide ist auch die aufbauende
Totalsynthese an üblichen Festphasen im Sinne der Merrifield-Synthese oder einer
Flüssigphasensynthese möglich. Die Synthesestrategie und der Aufbau des Peptids
und von ihm abgeleiteten Derivaten mit den entsprechend geschützten Aminosäuren
sind dem Fachmann bekannt.
Das erfindungsgemäße Peptid, sowie seine cDNA, sein Gen und Analoga,
Fragmente und Derivate zu dem Peptid, der cDNA und dem Gen sowie Antikörper,
welche die Wirkung NCSF aufheben, können als Arzneimittel Verwendung finden.
Seine biologische Aktivität entspricht der zellproliferativen Substanzen, ähnlich der
bekannter Insulin-ähnlicher Wachstumsfaktoren.
Für das NCSF liegt desweiteren eine wachstumsförderndern Wirkung auf
Nervenzellen und eine Verstärkung oder Modulation der Wirkung von
Wachstumshormon (Growth Hormone, GH, Somatotropin) vor, wie dies in der
Literatur für IBP-2 beschrieben wird (Slootweg, M. C. et al., 1995, Endocrinology
Vol. 136, Seiten 4210-4217).
Das erfindungsgemäße Peptid kann dabei in für Peptide üblicher Weise parenteral,
intravenös, intramuskulär, intranasal, lokal-topisch oder bukal verabreicht werden.
Die Menge an zu verabreichendem Peptid beträgt 1 mg bis 1 g pro
Darreichungseinheit pro Tag. Die Wirkung des erfindungsgemäßen Peptids kann
durch Gabe geeigneter Inhibitoren/Antagonisten gehemmt werden.
Das erfindungsgemäße Diagnostikmittel enthält poly- oder monoklonale Antikörper
gegen das erfindungsgemäße Peptid gegebenenfalls in fluoreszenz- oder radioaktiv
markierter Form, um in einem an sich bekannten ELISA oder RIA eingesetzt zu
werden. Das erfindungsgemäße Diagnostikmittel enthält DNA, RNA und/oder PNA
gegebenenfalls in modifizierter und/oder markierter Form zum Einsatz in dem
Fachmann bekannten Testsystemen wie PCR oder Fingerprinting.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher beschrieben.
10 kg Gehirn von insgesamt 100 Schweinen wird in eiskalter wässriger Lösung
(0,5 M Eisessig, 8 mM Ascorbat, 0,8 mM EDTA) extrahiert. Der Extrakt wird mit
Waring-Blendor (höchste Stufe) für 15-30 Sekunden homogenisiert. Das
Homogenisat mit einem Endvolumen von 30 Litern wird über Nacht bei 4°C
extrahiert. Nach Zentrifugation (Sigma 6K10, Rotor 12.500 mit 15600 g,
35-40 min) wird der Überstand filtriert (4-7 µm, S & S Filter). 18 Liter Filtrat wird durch
eine 50 kDa-Membran ultrafiltriert.
Membran: 50 kDa, PS-Membran
Transmembraner Druck: pE
Transmembraner Druck: pE
= 1 bar, T = 5°C
Flußrate: 5-6 L/h
Puffer: 0,5 M Eisessig, 8 mM Ascorbat, 0,8 mM EDTA
Anlage: Sartocon-Mini (0,1 m2
Flußrate: 5-6 L/h
Puffer: 0,5 M Eisessig, 8 mM Ascorbat, 0,8 mM EDTA
Anlage: Sartocon-Mini (0,1 m2
), Sartorius, Göttingen
Das Permeat der Ultrafiltration wird auf einen pH-Wert von 2,5 eingestellt und
unter Zumischung von VE-Wasser mit einer Leitfähigkeit von 3,1 mS/cm auf den
präparativen Kationenaustauscher aufgetragen.
Säule: Vantage 250 VA (Amicon)
Säulenmaterial: Fractogel TSK SP 650 (M), 1,9 Liter
Fluß: 0,5 L/min
Detektion: 280 nm, pH, Leitfähigkeit
Probe: Schweinehirn-Filtrat, pH: 2,44, Leitfähigkeit: 3,1 mS/cm
Anlage: Autopilot Chromatographiesystem, (PerSeptive Biosystems, Wiesbaden)
Säulenmaterial: Fractogel TSK SP 650 (M), 1,9 Liter
Fluß: 0,5 L/min
Detektion: 280 nm, pH, Leitfähigkeit
Probe: Schweinehirn-Filtrat, pH: 2,44, Leitfähigkeit: 3,1 mS/cm
Anlage: Autopilot Chromatographiesystem, (PerSeptive Biosystems, Wiesbaden)
Nach Auftrag des Extraktes über 150 min wird die Säule mit 0,01 M HCl gespült,
bis die Leitfähigkeit unter 1 mS/cm ist. Die Elution erfolgt dabei in mehreren Stufen
mit den im folgenden angegebenen Puffern
Die Eluate 1-6 werden als pH-Pool I-VI bezeichnet und der Waschpuffer als pH-
Pool 0. Sie werden separat gesammelt und abschließend mit VE-Wasser gespült.
Die Elution erfolgt bis zum Erreichen einer neuen Basislinie, wobei für die
einzelnen pH-Pools 0 bis VI Elutionsvolumina von 6 bis 78 L erreicht werden.
Die einzelnen pH-Pools werden zur Fraktionierung und gleichzeitigen Entsalzung
über eine Reversed Phase Chromatographie getrennt
Säule: YMC-Kartusche, 15-30 µm, 47 × 300 mm
Fluß: 40 mL/min
Detektion: 214/280 nm, Leitfähigkeit, pH
Puffer A: 10 mM HCl
Puffer B: 80% Acetonitril in 10 mM HCl
Gradient: 7-57% Puffer B in 2100 ml
Fluß: 40 mL/min
Detektion: 214/280 nm, Leitfähigkeit, pH
Puffer A: 10 mM HCl
Puffer B: 80% Acetonitril in 10 mM HCl
Gradient: 7-57% Puffer B in 2100 ml
Nach Auftrag der pH-Pools wird die Säule mit Puffer A gespült. Während der
Elution werden Fraktionen zu 50 ml gesammelt. Aliquots der Fraktionen werden im
Bioassay getestet. Die Fraktionen werden gefriergetrocknet und bei -20°C gelagert.
Die im Assay bioaktive Fraktion 23 aus pH-Pool IV wurde über eine
semipräparative Reverse-Phase Säule aufgetrennt. Die Fraktionen 25/26 enthielten
die erfindungsgemäße Substanz.
Säule: 10 × 250 mm Stahlsäule
Füllmaterial: Vydac RP-C18, 15-20 µm, 300 Å
Puffer A: 0,1% TFA
Puffer B: 0,1% TFA, 80% Acetonitril
Gradient: 10-25% B in 2 min, 25-50% B in 50 min, 50-100% B in 2 min
Fluß: 1,8 ml/min
Detektion: 214 nm und 280 nm
Anlage: Kontron 322
Fraktionen: á 1.8 min ab Start des Gradienten
Füllmaterial: Vydac RP-C18, 15-20 µm, 300 Å
Puffer A: 0,1% TFA
Puffer B: 0,1% TFA, 80% Acetonitril
Gradient: 10-25% B in 2 min, 25-50% B in 50 min, 50-100% B in 2 min
Fluß: 1,8 ml/min
Detektion: 214 nm und 280 nm
Anlage: Kontron 322
Fraktionen: á 1.8 min ab Start des Gradienten
Die bioaktiven Fraktionen 25/26 aus der vorhergehenden Chromatographie wurden
über eine Kationenaustauscher-Säule aufgetrennt. Die Fraktionen 50-53 und 57/58
enthielten die erfindungsgemäße Substanz.
Säule: 4 × 50 mm Stahlsäule
Füllmaterial: Pacomer Pepkat, Biotek 5 µm, 300 Å
Puffer A: 50 mM Kaliumphosphat, pH 3,0
Puffer B: 50 mM Kaliumphosphat, pH 3,0, 1,5 M KaCl
Gradient: 0-100% B in 50 min
Fluß: 0,5 ml/min
Detektion: 214 nm
Anlage: Kontron 322
Fraktionen: á 0,5 min ab Start des Gradienten
Füllmaterial: Pacomer Pepkat, Biotek 5 µm, 300 Å
Puffer A: 50 mM Kaliumphosphat, pH 3,0
Puffer B: 50 mM Kaliumphosphat, pH 3,0, 1,5 M KaCl
Gradient: 0-100% B in 50 min
Fluß: 0,5 ml/min
Detektion: 214 nm
Anlage: Kontron 322
Fraktionen: á 0,5 min ab Start des Gradienten
Die bioaktiven Fraktionen 50-53 und 57/58 aus der vorhergehenden
Chromatographie wurden sukzessive in mehreren identischen Läufen über eine
Reverse Phase-Säule aufgetrennt. Die Fraktionen 26 und 38 enthielt die
erfindungsgemäße Substanz.
Säule: 0,46 cm × 25 cm Stahlsäule
Füllmaterial: YMC RP-C18, 5 µm, 300 Å
Puffer A: 0,1% TFA
Puffer B: 0,0851% TFA, 100% Acetonitril
Gradient: 10-70% B in 120 min
Fluß: 5 µl/min
Detektion: 220 nm
Anlage: ABI 140 D Solvant Delivery System (Perkin-Elmer)
Füllmaterial: YMC RP-C18, 5 µm, 300 Å
Puffer A: 0,1% TFA
Puffer B: 0,0851% TFA, 100% Acetonitril
Gradient: 10-70% B in 120 min
Fluß: 5 µl/min
Detektion: 220 nm
Anlage: ABI 140 D Solvant Delivery System (Perkin-Elmer)
In dieser Rechromatographie wird die Reinheit des isolierten Peptides, wie es zur
weiteren Analytik verwandt wird, deutlich.
Alle Massenbestimmungen der unmodifizierten und modifizierten Peptide wurden
auf einem MALDI-TOF Massenspektrometer durchgeführt. Die Molekülmassen der
Peptide wurden entsprechend der oben gezeigten Massenzahlen (MW) bestimmt.
Die aufgereinigten Peptide werden mittels Edman-Abbau auf einem ABI 473 A
Sequenzer unter Verwendung des Standard-Programms analysiert. Die Proben
werden auf eine Polybrene-Membran in Mengen zwischen 100 und 400 pmol
aufgetragen. In Übereinstimmung mit den Ergebnissen der Massenbestimmungen
ergaben sich folgende N-terminale Sequenzen:
NCSF, MW 2985
25 Aminosäuren
FVTERRLREAVQLLEDYKHGTLRPG
NCSF, MW 3299
28 Aminosäuren
FVTERRLREAVQLLEDYKHGTLRPGVTN
NCSF, MW 2985
25 Aminosäuren
FVTERRLREAVQLLEDYKHGTLRPG
NCSF, MW 3299
28 Aminosäuren
FVTERRLREAVQLLEDYKHGTLRPGVTN
Ein Datenbankvergleich wurde mit Hilfe des HUSAR-Programmpakets an den
SwissProt und EMBL-Nukleinsäure Datenbanken durchgeführt. Die
Peptidsequenzen besitzen eine hundertprozentige Identität zu den aus der cDNA
abgeleiteten Aminosäuren des murinen mammary gland NbMMG Mus musculus
cDNA Clons.
Die Isolierung des NCSF erfolgte anhand seiner biologischen Aktivität in einem
Überlebensassay der PC-12 (Pheochromocytom-Zellen)-Zellinie. Dazu wurden
jeweils Aliquots der unter Beispiel 1 beschriebenen einzelnen Chromatographie
stufen gefriergetrocknet und anschließend dem biologischen Assay zugeführt. Die
Fraktionen, die jeweils ein positives Signal ergaben, wurden der weiteren
Aufreinigung unterzogen.
Der Assay mißt das Überleben der Zellen, nachdem sie serumfrei gehalten wurden,
indem 24 Stunden nach Serumentzug die Aktivität mitochondrialer Enzyme
bestimmt wird. Als Positiv-Kontrolle wird in diesem Assay Nervenwachstumsfaktor
(NGF), Insulin-like growth factor (IGF-1) und fetales Kälberserum (FCS) eingesetzt.
In 96 Loch-Platten werden 7.000 PC-12 Zellen pro Loch in serumfreien Medium
ausgesät. Es erfolgt die Zugabe von Aliquots in die wells. 48 Stunden später wird
die Überlebensrate der Zellen mittels eines Wst-1 Substrats gemessen. Dieses
Substrat wird von mitochondrialen Enzymen umgesetzt. Die entstehende
Farbstoffintensität wird bei 405 nm im ELISA-Reader gemessen, die
Referenzwellenlänge liegt dabei bei über 600 nm.
Der Nerve-cell-stimulating-factor besitzt in dosisabhängigerweise eine
überlebensfördernde Wirkung auf PC-12 Zellen. Diese Zellen entsprechen
neuronalen Vorläuferzellen, so daß man davon ausgehen kann, das NCSF ein
neuroprotektiver Faktor ist.
Claims (17)
1. Das Peptid mit nachfolgender Aminosäuresequenz:
FVTERRLREAVQLLEDYKHGTLRPG-X (NCSF),
wobei X ein Peptid mit 0-3 Aminosäuren darstellt sowie dessen biologisch aktive Fragmente und/oder Varianten und/oder Derivate, insbesondere amidierte, acetylierte, sulfatierte, phosphorylierte und/oder glykosylierte Derivate.
FVTERRLREAVQLLEDYKHGTLRPG-X (NCSF),
wobei X ein Peptid mit 0-3 Aminosäuren darstellt sowie dessen biologisch aktive Fragmente und/oder Varianten und/oder Derivate, insbesondere amidierte, acetylierte, sulfatierte, phosphorylierte und/oder glykosylierte Derivate.
2. Peptid nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß X = VTN ist.
3. Polynukleotide kodierend für Peptide NCSF nach Anspruch 1 und/oder
dessen Fragmente, Varianten, Derivate und Analoga.
4. Polynukleotide nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, daß die
Polynukleotide aus DNA, RNA, genomischer DNA oder PNA aufgebaut
sind.
5. Ein Vektor enthaltend die Polynukleotide aus Anspruch 3.
6. Eine gentechnisch manipulierte Wirtszelle enthaltend den Vektor nach
Anspruch 5.
7. Polynukleotide hybridisierend mit einem Polynukleotid aus Anspruch 3.
8. Antikörper gerichtet gegen die Polypeptide aus Anspruch 1 und/oder 2.
9. Antagonist/Inhibitor gerichtet gegen die Polypeptide aus Anspruch 1
und/oder 2.
10. Verfahren zur Herstellung von Peptiden gemäß Anspruch 1 und 2 durch
Extraktion von Hämofiltrat durch Kationenaustauscher-Extraktion mit
nachfolgender Elution der adsorbierten Substanzen, eine erneute
Kationenaustauscher-Chromatographie des die Peptide enthaltenden
Extraktes sowie mehrstufige Umkehrphasen-Chromatographie.
11. Verfahren zur Herstellung von Peptiden gemäß Anspruch 1 und 2 durch
Festphasensynthese im Sinne der Merrifield-Synthese sowie
Flüssigphasensynthese nach dem Fachmann bekannten Methoden mit
geschützten Aminosäuren und dessen Aufreinigung.
12. Verfahren zur Herstellung von Peptiden gemäß Anspruch 1 und 2 durch dem
Fachmann bekannte Verfahren der heterologen Expression mittels gängiger
biotechnologischer Vektoren.
13. Diagnostikmittel enthaltend poly- oder monoklonale Antikörper nach
Anspruch 8 oder enthaltend Polynukleotide nach Anspruch 3 oder Anspruch
7.
14. Diagnostikmittel enthaltend die Peptide nach Anspruch 1 und 2 oder
Polynukleotide nach Anspruch 3 für Testsysteme zur Kontrolle von Gewebe-,
Plasma-, Urin- und Liquor cerebrospinalis-Spiegeln dieser Substanz.
15. Diagnostikmittel enthaltend die Peptide nach Anspruch 1 und 2 als Marker
für neuronale Erkrankungen, inflammatorische und neoplastische neuronale
Prozesse sowie als Marker bei Krebs.
16. Arzneimittel enthaltend die Peptide nach Anspruch 1 oder 2, Polynukleotide
nach Anspruch 3, 4 oder 7, Antikörper nach Anspruch 8 und/oder
Antagonisten/Inhibitoren nach Anspruch 9.
17. Verwendung des Arzneimittels nach Anspruch 16 zur Behandlung von
neuronalen Erkrankungen, insbesondere Morbus Alzheimer, Morbus
Parkinson, Neuropathien, Multiple Sklerose sowie zur Nervenregeneration
nach Nervenläsionen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999106921 DE19906921A1 (de) | 1999-02-19 | 1999-02-19 | Neuronal-cell-survival-factor (NCSF) und seine Verwendung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999106921 DE19906921A1 (de) | 1999-02-19 | 1999-02-19 | Neuronal-cell-survival-factor (NCSF) und seine Verwendung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19906921A1 true DE19906921A1 (de) | 2001-01-18 |
Family
ID=7897980
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999106921 Ceased DE19906921A1 (de) | 1999-02-19 | 1999-02-19 | Neuronal-cell-survival-factor (NCSF) und seine Verwendung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19906921A1 (de) |
-
1999
- 1999-02-19 DE DE1999106921 patent/DE19906921A1/de not_active Ceased
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
FIRMENKATALOG BACHEM 1998, S.846 * |
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Date | Code | Title | Description |
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