Die Erfindung betrifft ein Kühlmöbel, insbesondere ein
steckerfertiges Kühlregal, mit einem Kühlraum zur Aufnahme des
Kühlgutes, mit Mittel zum Erzeugen eines ersten Luftstroms zum
Kühlen des Kühlraums, wobei dem ersten Luftstrom mittels eines
Verdampfers Wärme entzogen wird, mit einem Ventilator zum
Erzeugen eines zweiten Luftstroms, der an einem Verflüssiger
und an einem Verdichter vorbeigeleitet wird.
Ein derartiges Kühlmöbel ist beispielsweise aus der DE 24 58
981 C2 bekannt. Bei diesem Kühlmöbel handelt es sich
insbesondere um einen sogenannten No-Frost-Kühlschrank mit
einem in dessen unteren Bereich angeordneten, wenigstens ein
Verdampfer, einen Verflüssiger und einen Verdichter
aufweisenden Kühlmaschinenaggregat, das den Nutzraum des
Kühlmöbels durch einen am Verdampfer abgekühlten, zwangsweise
umgewälzten Luftstrom kühlt. Weiterhin ist eine zum Abtauen
des Verdampfers dienende Einrichtung vorgesehen, mit deren
Hilfe ein über die Wärme abgebenden Teile des Aggregats, wie
den Verflüssiger und/oder den Verdichter geleiteter warmer
Luftstrom an den Verdampfer geführt wird. Der Verdampfer ist
von einem zur Trennung der beiden Luftströme dienenden
kastenartigen Gehäuse umgeben, das in gut wärmeleitendem
Kontakt mit dem Verdampfer steht und außen mit Mitteln zum
Führen des zum Abtauen dienenden Luftstromes versehen ist.
Bei den heute in der Praxis, insbesondere als
Selbstbedienungstheken oder dergleichen zur Anwendung
kommenden Kühlmöbeln, die einen relativ großen Kühlraum
aufweisen, wird eine recht hohe Kühlleistung verlangt. Diese
hohe Kühlleistung kann sich in Strömungsgeschwindigkeiten des
zweiten Luftstroms in der Größenordnung von 5 m/sec äußern.
Bei einer Anordnung der Aggregate nach dem Stand der Technik
sind derartig hohe Strömungsgeschwindigkeiten mit einer
entsprechenden Geräuschentwicklung verbunden. Die aus dem
Stand der Technik bekannten Kühlaggregate weisen
Geräuschemissionen von etwa 65 dB(A) auf. Ein großer Anteil
dieser Geräuschemission ist auf die hohen
Strömungsgeschwindigkeiten zurückzuführen mit Geräuschpegeln
im Bereich von ca. 63 dB(A).
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein
Kühlmöbel mit den eingangs genannten Merkmalen dahingehend
weiterzubilden, daß die Geräuschemission reduziert wird.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung im wesentlichen dadurch
gelöst, daß der Verflüssiger an einer Rückwand des Kühlmöbels
angeordnet ist und sich im wesentlichen über die gesamte
beziehungsweise einen Großteil der seitlichen Ausdehnung des
Kühlmöbels erstreckt. Durch diese Maßnahme kann die
Anströmfläche des Verflüssigers erheblich vergrößert werden,
so daß bei unveränderter Kühlleistung des Kühlmöbels erheblich
geringere Strömungsgeschwindigkeiten des zweiten Luftstroms
benötigt werden. Eine Reduzierung der Strömungsgeschwindigkeit
des zweiten Luftstroms äußerst sich ebenfalls in einer
reduzierten Geräuschemission, so daß der gesamte Geräuschpegel
des in Betrieb befindlichen Kühlmöbels erheblich reduziert
wird.
Nach einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
sind der Verdichter und der Ventilator in einem unteren
Bodenbereich des Kühlmöbels angeordnet, wobei der zweite
Luftstrom mittels einer Luftleitvorrichtung von dem unteren
Bodenbereich entlang der Rückwand zum Verflüssiger geführt
wird. Durch die spezielle Anordnung des Verflüssigers und die
Anbringung einer Luftleitvorrichtung an der Rückwand des
Kühlmöbels werden nicht nur die erforderlichen
Strömungsgeschwindigkeiten des zweiten Luftstroms reduziert,
da die Luftleitvorrichtung selbst zusätzlich für eine Dämpfung
beziehungsweise Dämmung der von dem zweiten Luftstrom
erzeugten Geräuschemission sorgt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die
Luftleitvorrichtung als von der Rückwand beabstandete Platte
ausgebildet, die sich von dem unteren Bodenbereich bis
wenigstens hin zum Verflüssiger über im wesentlichen die
gesamte oder einen Großteil der seitlichen Ausdehnung des
Kühlmöbels erstreckt. Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß der
zweite Luftstrom auf einem großflächigen Querschnitt verteilt
und hin zum Verflüssiger geführt wird, so daß die
Strömungsgeschwindigkeit über den gesamten Weg hin zum
Verflüssiger vergleichmäßigt und erheblich reduziert ist.
Nach einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
ist der Verflüssiger in einem oberen Bereich, insbesondere in
dem oberen Drittel der Rückwand des Kühlmöbels angeordnet.
Durch diese Maßnahme wird der zweite Luftstrom über eine
größere Strecke hin zum Verflüssiger geführt, so daß sich eine
im wesentlichen gleichmäßige Strömung ohne große
Verwirbelungen oder dergleichen ausbilden kann und somit der
durch die zweite Strömung erzeugte Geräuschpegel weiter
reduziert ist.
Als besonders vorteilhaft erweist sich die Maßnahme, daß der
Verflüssiger sich über die gesamte seitliche Ausdehnung des
Kühlmöbels erstreckt, wobei der zweite Luftstrom mittels eines
sich ebenfalls über die gesamte seitliche Ausdehnung des
Kühlmöbels erstreckenden Strömungskanals von dem Ventilator
zum Verflüssiger geführt ist. Durch diese Maßnahme wird für
eine maximale Größe der Anströmfläche des Verflüssigers
gesorgt, wobei der zweite Luftstrom über einen Strömungskanal
ebenfalls maximierten Querschnittes hin zum Verflüssiger
geführt ist.
Eine weitere Reduktion der Geräuschemission des Kühlmöbels
wird dadurch erreicht, daß der Verdichter eine Kapselung
aufweist.
Die Reduzierung der Strömungsgeschwindigkeiten und die
Vergrößerung der Strömungsquerschnitte des zweiten Luftstroms
erlauben es auch, daß der Ventilator als Walzenlüfter
ausgebildet ist, der von Haus aus eine geringere
Geräuschemission als herkömmliche Axiallüfter oder dergleichen
aufweisen.
Von Vorteil zirkuliert der erste Luftstrom in dem Kühlraum und
ist mittels Strömungsleitmittel derart geführt, daß der
Luftstrom sich schleierartig über eine Öffnung des
vorzugsweise als Selbstbedienungsregal ausgebildete Kühlmöbels
erstreckt. Durch die Ausbildung dieses Luftschleiers zwischen
dem Kühlraum und dem Außenraum des Kühlmöbels wird für eine
gewisse thermische Trennung zwischen dem Kalt- und
Warmluftbereich gesorgt.
Von Vorteil kann die Öffnung mittels eines Rollos oder
dergleichen Behanges verschlossen werden, was sich
insbesondere dann anbietet, wenn das Kühlregal für den
Kundenverkehr nicht zugänglich ist, also beispielsweise
während der Schließzeiten der mit einem derartigen Kühlmöbel
ausgestatteten Geschäfte.
Weitere Ziele, Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten
der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispieles. Dabei bilden alle
beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für
sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand
der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer
Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Seitenansicht
eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Kühlmöbels, wobei eine Seitenabschlußwand zum Zwecke
der deutlicheren Darstellung nicht gezeigt ist,
Fig. 2 eine detailliertere Darstellung eines Kühlmöbels,
welches im wesentlichen dem der Fig. 1 entspricht
und
Fig. 3 eine Draufsicht auf den rückwärtigen Bereich des
Kühlmöbels der Fig. 2.
Bei dem in den Figuren dargestellten Kühlmöbel 10 handelt es
sich insbesondere um ein steckerfertiges Kühlregal
beziehungsweise um eine in Kaufhäusern und
Lebensmittelgeschäften oder dergleichen aufzustellenden
Selbstbedienungsregal. Das Kühlmöbel 10 weist einen Kühlraum
12 zur Aufnahme des Kühlgutes auf. Weiterhin sind Mittel zum
Erzeugen eines ersten Luftstroms 14 zum Kühlen des Kühlraums
12 vorgesehen, die vorliegend durch einen im Kühlraum 12
angeordneten Lüfter sowie Strömungsleitmittel 36 gebildet
sind, die den ersten Luftstrom 14 über einen Verdampfer 16
entlang der Innenseite der Rückwand 26 in den oberen Bereich
des Kühlraums 12 leiten. Von dem oberen Bereich des Kühlraums
12 wird der erste Luftstrom 14 derart geführt, daß dieser sich
schleierartig über die Öffnung 38 des Kühlraums 12 legt. Der
Zirkulationskreislauf wird im unteren Bereich des Kühlraums 12
wieder geschlossen, indem die Luft des ersten Luftstroms 14
wieder von den Strömungsleitmittel über den Verdampfer 16
geleitet wird.
Mittels des ersten Luftstroms 14 wird dem Verdampfer 16 Wärme
entzogen, um das in dem Kühlraum 12 befindliche Kühlgut auf
den geforderten, niedrigen Temperaturen halten zu können.
Weiterhin ist ein Ventilator 18 zum Erzeugen eines zweiten
Luftstroms 20 vorgesehen, der an einem Verflüssiger 22 und
einem Verdichter 24 vorbeigeleitet wird. Dieser, die Wärme
abführende zweite Luftstrom 20 ist räumlich getrennt zum
ersten Luftstrom 14 geführt.
Der Verflüssiger 22 ist an einer Rückwand 26 des Kühlmöbels 10
angeordnet und erstreckt sich im wesentlichen über die gesamte
beziehungsweise einen Großteil der seitlichen Ausdehnung des
Kühlmöbels 10. Der Verdichter 24 und der Ventilator 18 sind in
einem unteren Bodenbereich 28 des Kühlmöbels 10 angeordnet,
wobei der zweite Luftstrom 20 mittels einer
Luftleitvorrichtung 30 von dem unteren Bodenbereich 28 entlang
der Rückwand 26 zum Verflüssiger 22 geführt wird. Die
Luftleitvorrichtung 30 ist als von der Rückwand 26
beabstandete Platte ausgebildet, die sich von dem mittleren
Bodenbereich 28 bis wenigstens hin zum Verflüssiger 22 über im
wesentlichen die gesamte oder einen Großteil der seitlichen
Ausdehnung des Kühlmöbels 10 erstreckt. Dabei ist der
Verflüssiger 22, wie insbesondere aus Fig. 3 zu entnehmen
ist, in einem oberen Bereich 32 der Rückwand 26 angeordnet. Im
Ausführungsbeispiel befindet sich der Verflüssiger 22 in einem
oberen Drittel beziehungsweise einem oberen Viertel der
Rückwand 26. Fig. 3 ist ebenfalls zu entnehmen, daß der
Verflüssiger 22 entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform
sich über die gesamte seitliche Ausdehnung des Kühlmöbels 10
erstreckt, so daß die Anströmfläche des Verflüssigers 22
maximiert wird. Dabei bietet es sich an, daß der zweite
Luftstrom 20 mittels eines sich ebenfalls über die gesamte
seitliche Ausdehnung des Kühlmöbels 10 erstreckenden
Strömungskanals 34 von dem Ventilator 18 zum Verflüssiger 22
geführt ist. Der Verdichter 24 weist eine Kapselung zur
weiteren Reduzierung der Geräuschemission auf. Wie in Fig. 2
angedeutet, ist der Ventilator als Walzenlüfter ausgebildet,
der gegenüber den herkömmlich verwendeten Axiallüftern bei
gleicher Förderleistung eine geringere Geräuschemission
aufweist.
Die Öffnung 38 des Kühlraums 12 zur Entnahme des Kühlgutes
kann mittels eines Rollos 40 oder eines ähnlichen Behanges
verschlossen werden, so daß eine hermetische Trennung zwischen
dem Kaltluftbereich in dem Kühlraum 12 und dem Außenbereich
hergestellt ist. Während der Ladenöffnungszeiten eines mit
einem derartigen Kühlmöbel ausgestatteten Geschäftsraumes ist
das Rollo 40 geöffnet, um eine einfache Entnahme des Kühlgutes
aus dem Kühlraum 12 zu ermöglichen. Nach dem Schließen der
Geschäftsräume kann das Rollo 40 dann in die Schließstellung
überführt werden, um einen Wärmeaustausch über die Öffnung 38
weitestgehend zu reduzieren, wodurch die Kühlleistung des
Kühlmöbels 10 und damit auch die Geräuschemission reduziert
werden kann.
Bezugszeichenliste
10
Kühlmöbel
12
Kühlraum
14
erster Luftstrom
16
Verdampfer
18
Ventilator für Verflüssiger
20
zweiter Luftstrom
22
Verflüssiger
24
Verdichter
26
Rückwand
28
Bodenbereich
30
Luftleitvorrichtung
32
oberer Bereich
34
Strömungskanal
36
Strömungsleitmittel
38
Öffnung
40
Rollo