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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zusammen- und Ausrollen
einer Plane, zum Abdecken und Freilegen einer Fläche, insbesondere einer Seitenfläche eines
Nutzraums eines Fahrzeugs.
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Insbesondere
bei Lastkraftwagen, deren Laderaum zumindest an seinen Seiten von
einer Plane abgedeckt ist, stellt das Freilegen des Laderaums, beispielsweise
durch Hochheben der Plane, eine zeitintensive und mühsame Tätigkeit
dar. Die Möglichkeit,
eine solche Plane ähnlich
wie einen Vorhang zu bedienen, indem die Plane beispielsweise auf
eine oben angeordnete Walze aufgerollt wird oder mittels Schnurzügen hochgezogen
wird, ist aus vielerlei Gründen
bei einem Fahrzeug, insbesondere Lastkraftwagen, nur schwer anwendbar.
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Im
Oberbegriff des Anspruchs 1 wird von der
US 5,658,037 ausgegangen. Diese Druckschrift
beschreibt eine Lastwagenplane, die insgesamt doppelwandig ist und
zwischen ihren Wänden
ausgebildete Taschen aufweist, in die im gestreckten Zustand als Flachprofile
ausgebildete Spiralfedern eingeschoben sind oder in die Schläuche eingeschoben
sind oder die selbst dicht ausgebildet sind, so dass sie unmittelbar
als mit Druckluft beaufschlagbare Schläuche benutzbar sind. Am unteren
Ende der Plane ist eine die Spiralfedern überdeckendes, als Hubprofil
ausgebildetes Versteifungselement vorgesehen, das bei geschlossener
Plane gegen ein fahrzeugfestes Dichtelement gedrückt wird.
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In
der
US 4,471,500 , von
der im Oberbegriff des Anspruchs 2 ausgegangen wird, ist eine Schwimmbadabdeckung
in Form einer Rollplane beschrieben, die mit Schläuchen und
den Schläuchen zugeordneten
Spiralfedern versehen ist, sich im drucklosen Zustand der Schläuche zusammenrollt und
im aufgeblasenen Zustand der Schläuche gegen die Elastizität der Spiralfedern
ausrollt. Einem Schlauch können
zwei nebeneinander angeordnete Spiralfedern zugeordnet sein, deren
Relativstellung sich beim Zusammen- und Ausrollen der Plane nicht ändert.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Zusammen-
und Ausrollen einer Plane zum Abdecken und Freilegen einer Fläche, insbesondere
einer Seitenfläche
eines Nutzraums eines Fahrzeuges, zu schaffen, mit der bei einfacher Handhabbarkeit
eine hohe Steifigkeit der ausgerollten Plane erzielt wird.
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Eine
erste Lösung
dieser Aufgabe wird mit einer Vorrichtung gemäß dem Anspruch 1 erzielt.
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Eine
zweite Lösung
der Aufgabe wird mit einer Vorrichtung gemäß dem Anspruch 2 erzielt.
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Dadurch,
dass erfindungsgemäß die Spiralfeder
bzw. die Spiralfedern in Schräglage
in Rollrichtung gesehen eine Erstreckung in beiden Richtungen senkrecht
zur Längserstreckung
haben, weisen sie im gestreckten Zustand eine hohe Biegesteifigkeit auf,
die die Plane versteift und insbesondere bei der Verwendung als
Lastwagenplane einem Flattern der Plane entgegenwirkt und Seitenkräften gegenüber eine
hohe Widerstandsfähigkeit
zeigt.
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Der
Anspruch 3 ist auf eine vorteilhafte Ausführungsform der Vorrichtung
gemäß Anspruch
2 gerichtet.
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Der
Anspruch 4 kennzeichnet eine vorteilhafte Ausbildung der Taschen
zur Aufnahme der Spiralfeder(n) und der Schläuche.
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Mit
den Merkmalen der Ansprüche
5 und 6 wird eine hohe Haltbarkeit der Plane auch im Falle eines
Unfalles erzielt.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
eignet sich für
alle Arten von Planen, Folien usw. zum Abdecken unterschiedlicher
Flächen,
wobei diese Flächen waagerecht,
senkrecht oder schräg
angeordnet sein können.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand schematischer Zeichnungen beispielsweise
und mit weiteren Einzelheiten erläutert.
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Es
stellen dar:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer Seitenfläche eines Nutzraums eines Fahrzeugs,
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2 eine
Schnittansicht gemäss
II-II auf eine Plane gemäss 1 in
teilweise aufge rolltem Zustand,
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3 eine
Schnittansicht gemäß III-III
der 1,
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4 eine
Ansicht ähnlich
der 1 einer abgeänderten
Ausführungsform,
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5 Ansicht ähnlich der 2 einer
abgeänderten
Ausführungsform,
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6 Ansicht ähnlich der 2, 5 einer abgeänderten
Ausführungsform
und
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7 Querschnittsansichten
unterschiedlicher Ausführungsbeispiele
von Spiralfedern und Schläuchen.
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Gemäß 1 weist
ein Fahrzeug, beispielsweise ein LKW, einen Laderaum 2 auf,
dessen Boden von einem Rahmen 4 umgeben ist, zu dem ein
die dargestellte linke Seitenfläche
des Laderaums unten begrenzender Längsträger 6 gehört. Von
den Ecken des Bodens des Laderaums erstrecken sich senkrechte Spriegel 8 nach
oben, deren obere Enden über
weitere, nicht dargestellte Spriegel verbunden sind.
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Zur
Abdeckung des Laderaums 2 dient eine insgesamt mit 10 bezeichnete
Plane, deren das Dach des Laderaums 2 bildendes Oberteil
vorteilhafterweise einteilig mit dem die in 1 sichtbare
linke Seitenfläche
abdeckenden Seitenteil 12 ausgebildet ist. Das Seitenteil 12 ist
an seinem unteren Rand in an sich bekannter Weise mit Ösen versehen,
die über Bügel 14 geschoben
und daran gesichert sind. wobei die Bügel 14 an dem Längsträger 16 befestigt
sind. Die bisher beschriebene Anordnung ist an sich bekannt und
wird daher nicht näher
erläutert.
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Erfindungsgemäß ist das
Seitenteil 12 der Plane 10 in sich über seine
gesamte Höhe
erstreckenden Bereiche 16 doppelwandig ausgebildet, so daß gemäß 3 durch
das Seiten teil 12 und einen mit der Rückseite des Seitenteils 12 längs seines Randes
luftdicht verbundenen Streifen 18 ein Schlauch 20 gebildet
ist, dessen Inneres einen Hohlraum darstellt. In dem Schlauch 20 ist
eine bandartige Spiralfeder 22 aufgenommen, die infolge
ihrer Eigenelastizität
das Bestreben hat, sich zu einer Spirale in Art einer Uhrfeder zusammenzurollen.
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2 zeigt
die beschriebene Anordnung in teilweise zusammengerollten Zustand.
Sichtbar ist ein oberer, fahrzeugfester Längsspriegel 24, dessen Inneres
in der dargestellten Ausführungsform
Bestandteil einer Druckluftleitung ist, die durch den senkrechten
Spriegel 8 (1 nach unten geführt ist) und
in einem mit einem Ventil 26 versehenen Anschluß endet,
der an eine fahrzeugfeste Druckluftquelle 28 angeschlossen
ist.
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Das
Innere des Längsspriegels 24 ist über eine Öffnung 30 mit
dem Inneren des Schlauches 20 verbunden, innerhalb dessen
die Spiralfeder 22 angeordnet ist, deren oberes Ende vorteilhafterweise an
dem Längsspriegel 24 festgelegt
ist.
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Ebenfalls
vorteilhafterweise ist am Unterrand des Seitenteils 12 der
Plane 10 ein Abschlußstab 30 (in 1 gestrichelt
angedeutet) vorgesehen, der mit den Enden der Spiralfedern 22 bzw.
Wickelfedern verbunden ist.
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Die
Funktion der beschriebenen Anordnung ist folgende:
Es sei angenommen,
das Innere der Schläuche 20 ist drucklos
und die Spiralfedern 22 sind aufgerollt. Das Seitenteil 12 der
Plane 10 ist dann vollständig nach oben aufgerollt (etwas über die
in 1 für
das Hinterteil angedeutete Stellung hinaus). Wenn das Ventil 26 nun
in die in 1 dargestellte Stellung gebracht wird,
wird das Innere der Schläuche 20 mit
Druckluft beaufschlagt, so daß sich
die Schläuche
unter Mitnahme der Spiralfeder 22 strecken und die Plane 12 sich
entrollt. Dieses Entrollen wird durch das Gewicht des Abschlußstabes 30 unterstützt. Wenn
das Seitenteil 12 vollständig entrollt ist, werden die
zu gehörigen,
in der Plane ausgebildeten Ösen,
auf die Bügel 14 aufgeschoben
und in an sich bekannter Weise beispielsweise durch Verdrehen der
Bügel oder durch
Einsetzen von Sicherungsteilen gesichert. Auch wenn die Innenräume der
Schläuche
nun durch Betätigen
des Ventils 26 von der Druckluftquelle 28 getrennt
und drucklos werden, bleibt das Seitenteil in seiner fixierten Lage.
Dabei wird das flächige
Seitenteil durch die integrierten, gestreckten Spiralfedern 22 stabilisiert,
wodurch im Falle eines Unfalls zusätzlicher Schutz erzielt wird
und ein Flattern der großflächigen Plane
vermindert wird.
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Soll
das Seitenteil 12 geöffnet
werden, wird die Druckluftquelle 28 wiederum mit den Schläuchen 20 verbunden.
Anschließend
wird die Befestigung des Abschlußstabs 30 an dem Längsträger 6 gelöst. Durch
langsames Verdrehen des Ventils 26 kann nun das Innere
der Schläuche 20 langsam
entlüftet
werden, wodurch sich das Seitenteil 12 der Plane 10 allmählich aufwärts einrollt.
Sobald die für
einen Zugang notwendige Höhe
erreicht wird, kann das Ventil 26 derart eingestellt werden,
daß der
Druck in den Schläuchen 20 konstant
bleibt und das Seitenteil 12 seinen Rollzustand behält.
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2 zeigt
einen solchen Zwischenzustand. Der Raum zwischen dem Seitenteil 12 bzw.
der Plane und dem Streifen 18 ist oberhalb der sich zusammenwickelnden
Feder 22 noch luftgefüllt.
Die sich zusammenstreckende Feder verdrängt im Wickelbereich die Luft
aus den an ihr anliegenden Folien- bzw. Planenbereichen, so daß der Schlauch
hier weitgehend luftleer ist und keine Eigensteifigkeit hat.
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Es
versteht sich, daß die
beschriebene Anordnung in vielfältiger
Weise abgeändert
werden kann. Beispielsweise kann die Doppelwandigkeit der Plane
im Bereich der Schläuche
bzw. können
die Schläuche
vollständig
entfallen und können
lediglich die Spiralfedern 22 an der Seitenwand 12 festgelegt werden,
beispielsweise indem sie durch daran vorgesehenen Laschen durchgeschoben
wird. Das Seitenteil 12 der Plane 10 kann dann
durch Herabziehen seines Endes von Hand nach unten gezogen werden, indem
beispielsweise der Abschlußstab 30 sich
etwas aus dem Seitenteil 12 hinaus erstreckt und an seinen
Enden Schnüre
befestigt sind. Die Bügel 14 können bei
entsprechender Stabilität
des Abschlußstabes 30 entfallen
und durch Schnellverschlüsse
ersetzt werden, mit denen der Abschlußstab festgelegt wird.
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Die
Schläuche
können
vorgefertigt werden und zusammen mit den Spiralfedern an einer fertige Plane
angebracht, beispielsweise aufvulkanisiert werden. Die Anzahl der
Spiralfedern, die für
ein Seitenteil benötigt
werden, und deren Abstand richtet sich nach dem Gewicht der jeweiligen
Plane und den elastischen Eigenschaften der Spiralfeder. Die Schläuche können auch
dadurch ausgebildet werden, daß die
Plane insgesamt zweilagig hergestellt wird und durch Weglassen der
Vulkanisation zwischen den Lagen die Schläuche bzw. Hohlräume gebildet
werden, in die die Spiralfedern eingeschoben werden. Auch die Luftleitungen
zu den Schläuchen können dann
in die Plane integriert sein. Alternativ können sie als eigene Leitungen
ausgebildet sein.
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4 zeigt
eine Ausführungsform
des Laderaums 2, bei der die Schläuche 20 außen auf
die Plane 10 gesetzt sind. Gestrichelt eingezeichnet ist
die Luftversorgung der Schläuche 20.
Wie dargestellt, sind sowohl in die Seitenwände als auch in die Oberseite
der Plane 10 Schläuche 20 integriert.
Dabei muß das
Seitenteil 12 nicht zwangsläufig ein vom Oberteil der Plane 10 getrenntes
Teil sein. Die Konstruktion kann vielmehr so sein, daß bei geeigneter Ausbildung
der Luftzuführungen
zunächst
das gemäß 4 sichtbare
Seitenteil aufgerollt wird, und das aufgerollte Seitenteil dann
bei Aufrollen des Oberteils in das Oberteil eingerollt wird. Das
hintere Teil und das vordere Teil der Plane sind dann getrennte
Bauteile.
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Die 5 und 6 zeigen
Längsschnitte durch
einen Schlauch 20, 5 in voll
ausgerolltem Zustand der Spiralfeder und 6 in teilweise
eingerolltem Zustand.
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Die
Spiralfeder 22 befindet sich an der Außenseite der Plane 10.
Der Schlauch 20, der beispielsweise durch zwei miteinander
verschweißte Gewebestreifen 18 gebildet
ist, befindet sich auf der Außenseite
der Spiralfeder 22. An dem in den Figuren unteren Ende
der Spiralfeder 22 ist der Abschlußstab 30 befestigt.
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In 5 ist
der Schlauch 20 voll mit Druckluft beaufschlagt und dadurch
in seinem gestreckten Zustand, in dem auch die Spiralfeder 22 voll
gestreckt ist. Wird gemäß 6 Druckluft
aus dem Schlauch 20 abgelassen, rollt sich die Spiralfeder 22 infolge
ihrer Eigenelastizität
ein und verdrängt
unter Aufwickeln um den Abschlußstab 30 herum
die Luft aus dem Schlauch 20.
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7 zeigt
Querschnitte durch unterschiedliche Ausführungsformen von Spiralfedern
und Schlauchkonstruktionen.
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Gemäß 7a) kann die Spiralfeder mit bogenförmigem Querschnitt
gemäß 22a ausgebildet werden.
Diese Konstruktion hat den Vorteil, daß sich die Spiralfeder ähnlich wie
ein entsprechendes Bandmaß im
gestreckten Zustand stabilisiert und bezüglich des Abknickens eine gewissen
Eigenstabilität aufweist.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann die eine Spiralfeder durch zwei Spiralfedern 22b ersetzt sein,
auf deren Vorteile im folgenden eingegangen wird.
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7b) zeigt den Aufbau einer Schlauchkonstruktion
mit zwei Spiralfedern 22b. Der Schlauch 20 ist
durch einen äußeren Gewebestreifen 18b und einen
inneren Gewebestreifen 18a gebildet, die mit der Plane 10 dicht
verbunden sind, beispielsweise verklebt oder verschweißt sind.
Zwischen dem inneren Gewebestreifen 18a und der Folie 10 ist
ein schmaler Hohlraum gebildet, in dem die beiden Spiralfedern 22b aufgenommen
sind. Die Dimensionierungen der Gewebestreifen und deren Verbindungen mit
der Folie sind derart, daß sich
im aufgeblasenen Zustand des Schlauches 20 die Konfiguration
gemäß 7b) ergibt, in der die gestreckten Spiralfedern 22b zueinander
im Winkel, vorzugsweise stumpfwinklig, angeordnet sind, so daß der gestreckte Schlauch
eine knickstabile Konstruktion bildet.
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7c) zeigt die Anordnung gemäß 7b) im drucklosen Zustand des Schlauches 20,
in dem sich wegen des fehlenden Drucks im Schlauch 20 die Anordnung
streckt, so daß die
Plane 10 eben ist und die Anordnung sich infolge der Eigenelastizität der Spiralfedern 22b zusammenrollt.
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Die
Anordnung gemäß 7d) unterscheidet sich von der der 7b) dadurch, daß nur eine Spiralfeder 22 vorgesehen
ist und daß der
der Plane 10 zugewandete Gewebestreifen 18a derart
dimensioniert ist, daß auch
im mit Druck beaufschlagten Zustand des Schlauches 20 keine
Kraft auf die Plane 10 ausgeübt wird, die die Plane 10 verkürzen will.
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Bei
dem Aufbau gemäß 7e) ist die Plane 10 im Bereich
des Schlauches 20 unterbrochen und zur Aufnahme der Spiralfeder 22 ein
weiterer Streifen 18c vorgesehen.
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7f) zeigt die Anordnung gemäß 7e) im drucklosen Zustand.
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Es
versteht sich, daß zahlreiche
Abänderungen
von Schlauchkonstruktionen und Spiralfedern und deren Anbindung
an die Plane 10 möglich
sind.