DE19902222C2 - Schallisolierender Bodenbelag - Google Patents
Schallisolierender BodenbelagInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen schallisolierenden Bodenbelag für
den Innenraum eines Fahrzeuges mit den Merkmalen des Oberbe
griffs des Anspruchs 1.
Bei Fahrzeugen, insbesondere bei Personenkraftfahrzeugen, be
steht der Wunsch, den Fahrzeuginnenraum schallisolierend auszu
gestalten, um eine Lärmbelästigung der Fahrzeuginsassen zu ver
meiden, wodurch der Fahrkomfort erheblich gesteigert wird. Ein
beträchtlicher Anteil des von außen in den Fahrzeuginnenraum
eindringenden Schalls wird durch den Fahrzeugboden in das Fahr
zeuginnere übertragen. Um diese Schallübertragung zu dämmen
wird der Fahrzeugboden mit einem schallisolierenden Bodenbelag
versehen. Ein derartiger Bodenbelag besteht regelmäßig aus ei
nem Teppich und aus einer Unterlage, wobei die Unterlage auf
dem Fahrzeugboden und der Teppich auf der Unterlage aufliegt.
Die in der Akustik üblicherweise angewandten physikalischen
Massengesetze besagen, daß eine große Masse eine entsprechend
große Trägheit aufweist, so daß ein Körper mit einer großen
Masse nur relativ schwer zu Schwingungen angeregt werden kann.
Dies hat zur Folge, daß ein schwerer Körper relativ gute Däm
mungseigenschaften aufweist. Konsequenterweise wird ein her
kömmlicher Bodenbelag möglichst schwer ausgebildet, um die Ge
samtmasse des Fahrzeugbodens zu erhöhen, mit der Folge, daß da
durch die Schwingungserregung des gesamten Fahrzeugbodens redu
ziert und die Übertragung von Schall in den Fahrzeuginnenraum
gering gehalten werden kann. Bekannte Bodenbeläge weisen daher
regelmäßig einen Teppich auf, der an seiner Rückseite mit einer
Schwerschicht versehen ist, wodurch der Teppich und somit der
Bodenbelag eine große Flächenmassendichte erhält. Eine derarti
ge Schwerschicht ist jedoch teuer in ihrer Herstellung und auf
grund der darin enthaltenen Bestandteile, insbesondere Schwer
metalle, nur sehr aufwendig zu entsorgen.
Die Unterlage zwischen Fahrzeugboden und Teppich kann aus einem
schweren Hartschaum mit Dämmeigenschaften gebildet werden, um
eine zusätzliche Dämmung des den Fahrzeugboden durchdringenden
Lärms oder Schalls zu erhalten.
Damit bei Fahrzeugen mit relativ lauten Motoren eine gute
Schallisolierung erzielt werden kann, müssen diese Fahrzeuge
daher mit einem besonders schweren Bodenbelag ausgestattet wer
den. Bei Fahrzeugen mit leiseren Motoren kann dementsprechend
ein leichterer Bodenbelag verwendet werden, wodurch die Her
stellungskosten für das einzelne Fahrzeug reduziert werden sol
len. Jedoch treten bei der Fließbandherstellung dieser Fahrzeu
ge bei in dieser Weise individuell ausgestatteten Modell-Typen
logistische Probleme auf, da wenigstens zwei Arten von Bodenbe
lägen (schwere und leichte) zugeliefert und bevorratet werden
müssen.
Auch im Hinblick auf ein Kraftfahrzeug mit möglichst niedrigem
Kraftstoffverbrauch ergibt sich beim Wunsch, den Fahrkomfort
des Fahrzeuges nicht zu beeinträchtigen, ein Konflikt. Denn ei
ne wichtige Maßnahme zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauches
ist die Verringerung des Gesamtgewichtes des Fahrzeuges. Wenn
im Rahmen der Gewichtsreduzierung beispielsweise der Fahrzeug
boden statt aus Stahlblech aus einem Leichtmetall, insbesondere
aus einer Aluminiumlegierung, hergestellt werden soll, hat dies
unter Berücksichtigung der vorgenannten Massengesetze zur Fol
ge, daß der leichtere Boden mehr Schall in den Fahrzeuginnen
raum überträgt. Um bei einem derartigen Leichtbauboden diesen
Verlust an Schalldämmung auszugleichen, muß das Fahrzeug mit
einem schwereren Bodenbelag ausgestattet werden. Durch diese
Maßnahme wird die durch Verwendung eines Leichtbaubodens theo
retisch mögliche Gewichtseinsparung in der Praxis durch Kom
fortanforderungen beträchtlich reduziert. Außerdem wird die
Verwendung eines ohnehin teurerer Leichtbauboden durch den not
wendigen Einsatz eines schwereren und somit gleichfalls teure
ren Bodenbelages zusätzlich verteuert. Auf diese Weise ergibt
sich eine wirtschaftlich ungünstige Relation zwischen dem redu
zierten Kraftstoffverbrauch gegenüber den zusätzlich aufzubrin
genden Herstellungskosten für das Fahrzeug.
Aus der DE 43 43 970 A1 ist ein Bodenbelag der eingangs genann
ten Art bekannt, der eine auf dem Fahrzeugboden aufliegende Un
terlage sowie einen Teppich aufweist, der auf dieser Unterlage
aufliegt. Dabei ist der E-Modul der Unterlage derart gewählt,
daß der Fahrzeugboden und der Teppich ein akustisches Doppel
wandsystem ausbilden. Durch diese Maßnahme ist es möglich, ei
nen speziellen akustischen Effekt, nämlich die sogenannte Dop
pelwandresonanz, vorteilhaft für die Schalldämmung des Bodenbe
lags auszunutzen. Die vorgenannte Doppelwandresonanz hat zur
Folge, daß Frequenzen oberhalb einer bestimmten Doppelwandreso
nanzfrequenz durch das Doppelwandsystem wirkungsvoll gedämmt
werden.
Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, ei
nen Bodenbelag der eingangs genannten Art anzugeben, der eine
verbesserte Schalldämmungswirkung aufweist, ohne dass dazu seine
Masse vergrößert werden muß.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch einen Bodenbelag mit
den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, den physika
lischen Effekt der Doppelwandresonanz gezielt auszunutzen, um
durch die Auswahl des Abstands zwischen Teppich und Fahrzeugbo
den die Doppelwandresonanzfrequenz so einzustellen, daß sich
eine verbesserte Schalldämmungswirkung ergibt, ohne daß dazu
die Masse des Bodenbelags vergrößert werden muß. Unter Ausnut
zung dieser Erkenntnis kann somit die Dämmungswirkung eines mit
einem Bodenbelag versehenen Fahrzeugbodens erheblich verbessert
werden, wenn durch einen geeignet gewählten Abstand zwischen
Teppich und Fahrzeugboden die Doppelwandresonanzfrequenz mög
lichst zu niedrigen Werten hin verschoben wird. Der Abstand
zwischen Teppich und Fahrzeugboden wird dabei durch die Gestal
tung der Unterlage festgelegt.
Die erfindungsgemäß erzielte Verbesserung der Dämmungswirkung
des Bodenbelages durch eine gezielte Wahl des Abstandes zwi
schen Teppich und Fahrzeugboden kann dabei überraschenderweise
ohne eine Vergrößerung der Masse des Bodenbelages erfolgen. Es
ist sogar möglich, die Dämmungseigenschaft des Bodenbelages im
Vergleich zu einem Ausgangsbodenbelag zu verbessern, auch wenn
gleichzeitig die Masse des Bodenbelages im Vergleich zum Aus
gangsbodenbelag verringert wird.
Das zur Ausbildung des Doppelwandsystems für die Unterlage ver
wendete Material, beispielsweise ein Schaumstoff, ist preiswert
herstellbar und kann ohne weiteres entsorgt oder sogar wiederverwendet werden. Es gibt
die Möglichkeit, für sämtliche Fahrzeugtypen mit gleichem
Fahrzeugboden, denselben, preiswert herstellbaren Bodenbelag zu
verwenden, so daß zur Erleichterung der Logistik nur ein einzi
ger Bodenbelag bevorratet und zugeliefert werden muß.
Besonders gute Dämmungseigenschaften können für den erfindungs
gemäßen Bodenbelag erzielt werden, wenn der E-Modul der Unter
lage sehr niedrig gewählt wird, insbesondere, wenn der E-Modul
im Bereich des E-Moduls von Luft liegt. Derartige Unterlagen
können beispielsweise aus einem leichten, weichen Schaumstoff
hergestellt sein.
Wenn für die Doppelwandresonanzfrequenz ein bestimmter Wert
vorgegeben ist, kann entsprechend einer vorteilhaften Ausfüh
rungsform des erfindungsgemäßen Bodenbelages der Abstand zwi
schen Teppich und Fahrzeugboden in Abhängigkeit der Flächenma
ssendichte des Fahrzeugbodens und des Teppichs bestimmt werden,
wobei dann der Abstand zunimmt, wenn die Flächenmassendichte
des Fahrzeugbodens und/oder des Teppichs abnimmt. Durch diese
Maßnahme wird erreicht, daß der Fahrzeugboden mit darauf auf
liegendem Bodenbelag eine insgesamt etwa gleichbleibende Däm
mungswirkung aufweist, wenn die Flächenmassendichte des Fahr
zeugbodens und/oder des Teppichs variiert wird und gleichzeitig
der Abstand zwischen Teppich und Fahrzeugboden in entsprechen
der Weise angepaßt wird. Wenn beispielsweise anstelle eines
Stahlbodens ein Aluminiumboden für das Fahrzeug verwendet wird,
muß der Abstand zwischen Teppich und Fahrzeugboden vergrößert
werden, um von außen durch den Fahrzeugboden in den Fahrzeugin
nenraum eintretenden Schallwellen die gleiche Dämmungswirkung
entgegenbringen zu können.
Überraschenderweise kann die Dämmungswirkung des mit dem erfin
dungsgemäßen Bodenbelag versehenen Fahrzeugbodens verbessert
werden, wenn entsprechend einer anderen Ausführungsform die
Flächenmassendichte des Teppichs etwa gleich groß ist, wie die
Flächenmassendichte des Fahrzeugbodens.
Um die Ausbildung eines aus Teppich, Unterlage und Fahrzeugbo
den bestehenden Doppelwandsystems zu verbessern kann entspre
chend einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Bodenbelages zwischen Teppich und Unterlage eine
Versteifungsschicht angeordnet sein. Eine derartige Verstei
fungsschicht kann beispielsweise aus einem hochsteifen Leicht
bauwerkstoff bestehen, der insbesondere keine Dämmungseigen
schaften aufzuweisen braucht. Neben einer verstärkten Ausprä
gung des Doppelwandsystems bewirkt die Versteifungsschicht au
ßerdem eine Erhöhung der Trittfestigkeit des Bodenbelages. Wenn
eine derartige Versteifungsschicht verwendet wird, kann es not
wendig sein den Abstandswert zwischen Teppich und Fahrzeugboden
in geeigneter Weise zu korrigieren.
Weitere wichtige Merkmale und Vorteile des erfindungsgemäßen
Bodenbelages ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den
Zeichnungen und aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen. Es zeigen, jeweils
schematisch,
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Bodenbe
lag und
Fig. 2 einen Querschnitt durch eine andere Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Bodenbelages.
Entsprechend den Fig. 1 und 2 ist ein Fahrzeugboden 1 eines im
übrigen nicht dargestellten Kraftfahrzeuges mit einem Bodenbe
lag 2 versehen. Der Bodenbelag 2 besteht dabei aus einem Tep
pich 3 und aus einer zwischen Teppich 3 und Fahrzeugboden 1 an
geordneten Unterlage 4. Der Teppich 3 weist auf einer einem
Fahrzeuginnenraum 5 zugewandten Oberseite 6 eine entsprechend
ästhetischen Gesichtspunkten gestaltete, gegenüber mechanischen
Belastungen widerstandsfähige Struktur auf. Auf einer Untersei
te 7 ist der Teppich 3 üblicherweise mit der Unterlage 4, bei
spielsweise durch eine Verklebung oder ein An- oder Aufschmel
zen fest verbunden.
Die Unterlage 4 weist auf ihrer dem Fahrzeugboden 1 zugewandten
Oberfläche üblicherweise eine dreidimensionale Negativform der
dreidimensionalen Oberflächenstruktur des Fahrzeugbodens 1 auf.
Durch diese Maßnahme ergibt sich für den Bodenbelag 2 zumindest
in Schubrichtung ein effektiver Formschluß. Außerdem kann da
durch über den gesamten Bodenbelag 2 eine etwa gleichbleibende
Trittfestigkeit gewährleistet werden.
Ein Abstand Δ zwischen dem Teppich 3 und dem Fahrzeugboden 1
wird dabei durch die Dimensionierung der Unterlage 4 festge
legt. Bei einem dreidimensional strukturierten Fahrzeugboden 1
wird der Abstand Δ über die gesamte Eahrzeugbodenfläche gemit
telt, so daß der Abstand Δ einem Abstandsmittelwert ent
spricht.
Um aus dem Fahrzeugboden 1 und dem Teppich 3 ein durch die Un
terläge 4 gekoppeltes Doppelwandsystem zu erzeugen, müssen die
Steifigkeiten bzw. die E-Moduli von Fahrzeugboden 1, Teppich 3
und Unterlage 4 in entsprechender Weise aufeinander abgestimmt
werden.
Naturgemäß weist der Fahrzeugboden 1 einen relativ großen E-
Modul und somit eine große Steifigkeit auf. Auch ist die Stei
figkeit bzw. der E-Modul des Teppichs 3 aufgrund der zu erzie
lenden Trittfestigkeit relativ hoch. Der E-Modul des Teppichs 3
kann zusätzlich durch eine relativ dünne, zwischen Unterlage 4
und Teppich 3 angeordnete, im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2
dargestellte Versteifungsschicht 8 erheblich verbessert werden.
Zweckmäßigerweise weist eine derartige Versteifungsschicht 8
dann eine hohe Steifigkeit bzw. einen relativ großen E-Modul
auf. Im Unterschied zu den vorgenannten Materialien weist je
doch die Unterlage 4 einen erheblich niedrigeren E-Modul bzw.
eine wesentlich kleinere Steifigkeit als der Fahrzeugboden 1
und der ggf. durch die Versteifungsschicht 8 verstärkte Teppich
2 auf. Vorzugsweise bewegt sich der E-Modul der Unterlage 4 im
Bereich des E-Moduls von Luft, so daß von einer "luftweichen"
Unterlage 4 gesprochen werden kann.
Wenn auf diese Weise ein Doppelwandsystem ausgebildet ist, kann
der Abstand Δ in Analogie zu folgender Näherungsgleichung be
stimmt werden:
wobei
mit:
fR = Doppelwandresonanzfrequenz,
NU = Proportionalitätsfaktor (abhängig vom Unterlagenmaterial),
Δ = Abstand zwischen Teppich (3) und Fahrzeugboden (1),
M = Gesamtflächenmassendichte des Doppelwandsystems,
mB = Flächenmassendichte des Fahrzeugbodens (1),
mT = Flächenmassendichte des Teppichs (3).
fR = Doppelwandresonanzfrequenz,
NU = Proportionalitätsfaktor (abhängig vom Unterlagenmaterial),
Δ = Abstand zwischen Teppich (3) und Fahrzeugboden (1),
M = Gesamtflächenmassendichte des Doppelwandsystems,
mB = Flächenmassendichte des Fahrzeugbodens (1),
mT = Flächenmassendichte des Teppichs (3).
Dabei ist die Doppelwandresonanzfrequenz fR diejenige Frequenz,
oberhalb der Schallwellen, die von außen auf das durch Fahr
zeugboden 1 und Unterlage 2 gebildete Doppelwandsystem einwir
ken, eine erhebliche Dämmung erfahren. Unterhalb der Doppel
wandresonanzfrequenz fR ist die Dämmungswirkung des Doppelwand
systems erheblich niedriger, so daß das Doppelwandsystem im
Prinzip wie ein Tiefpaßfilter wirkt und oberhalb der Doppel
wandresonanzfrequenz fR eine Breitbandwirkung hinsichtlich der
Schallisolierung entfaltet.
Für den in der obigen Näherungsgleichung verwendeten Proportio
nalitätsfaktor NU ergibt sich ein Wert von etwa 600, wenn der
E-Modul der Unterlage 4 etwa mit dem E-Modul von Luft überein
stimmt und wenn zusätzlich der Abstand Δ zwischen Teppich 3
und Fahrzeugboden 1 mit der Einheit Zentimeter in die Nähe
rungsgleichung eingesetzt wird.
Unter Berücksichtigung der obigen Näherungsgleichung ergeben
sich für die Gestaltung des Schallschutzes bzw. der Schalldämmung
im Bereich des Fahrzeugbodens eine Vielzahl von Variati
onsmöglichkeiten.
Um die Doppelwandresonanzfrequenz fR in Richtung kleinerer Fre
quenzen zu verschieben, kann beispielsweise die Gesamtflächen
massendichte des Doppelwandsystems vergrößert werden, was aber
aufgrund der auch bei herkömmlichen Auslegungsverfahren verwen
deten Massengesetze zu erwarten war. Überraschenderweise hat
die Veränderung des Abstandes Δ jedoch einen gleichrangigen
Einfluß auf die Doppelwandresonanzfrequenz fR.
Darüber hinaus macht sich der Einfluß des Abstandes Δ deutlich
stärker bemerkbar als eine separate Massenveränderung der Masse
des Teppichs 3 oder der Masse des Fahrzeugbodens 1, da die
Teilmassen von Teppich 3 und Fahrzeugboden 1 nur über die Summe
ihrer Kehrwerte reziprok in die Gesamtmasse des Doppelwandsy
stems eingehen. Dies hat zur Folge, daß beispielsweise ein dop
pelter Abstand Δ einen erheblich stärkeren Einfluß auf die
Doppelwandresonanzfrequenz fR ausübt, als eine Verdoppelung der
Masse des Teppichs 2 bzw. dessen Flächenmassendichte mT.
Bemerkenswert ist auch der obengenannte Zusammenhang zwischen
der Gesamtflächenmassendichte M des Doppelwandsystems und den
Flächenmassendichten mT und mB des Teppichs 3 und des Fahrzeug
bodens 1. Demnach ergibt sich eine besonders gute Dämmungswir
kung, das heißt eine relativ niedrige Doppelwandresonanzfre
quenz fR, wenn die Flächenmassendichten mT und mB von Teppich 3
und Fahrzeugboden 1 etwa gleich groß gewählt werden. Dies kann
bei einem relativ zu einem schweren Ausgangsfahrzeugboden ex
trem leichten Fahrzeugboden 1 auch dazu führen, daß sich die
Dämmungswirkung des Doppelwandsystems 1, 2 verbessern läßt,
wenn der Teppich 3 relativ zum Teppich des Ausgangsfahrzeugbo
dens leichter ausgebildet wird. Diese Erkenntnis widerspricht
somit den eingangs geschilderten akustischen Auslegungsmetho
den, die sich streng an den Massengesetzen orientieren.
Claims (9)
1. Schallisolierender Bodenbelag für den Innenraum eines Fahr
zeuges, mit einer Unterlage (4), die auf dem Fahrzeugboden (1)
aufliegt, und mit einem Teppich (3), der auf der Unterlage (4)
aufliegt, wobei der E-Modul der Unterlage (4) derart gewählt
ist, daß der Fahrzeugboden (1) und der Teppich (3) ein akusti
sches Doppelwandsystem ausbilden,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand (Δ) zwischen Fahrzeugboden (1) und Teppich (3)
in Abhängigkeit von einem vorgegebenen Wert für die Doppel
wandresonanzfrequenz (fR) des Doppelwandsystems bestimmt ist.
2. Bodenbelag nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der E-Modul der Unterlage (4) einen Wert aufweist, der im
Bereich des E-Moduls von Luft liegt.
3. Bodenbelag nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem vorgegebenen Wert für die Doppelwandresonanzfre
quenz (fR) der Abstand (Δ) zwischen Teppich (3) und Fahrzeugbo
den (1) in Abhängigkeit der Flächenmassendichte (mB) des Fahr
zeugbodens (1) und der Flächenmassendichte (mT) des Teppichs
(3) bestimmt wird, wobei der Abstand (Δ) zunimmt, wenn die
Flächenmassendichte (mB) des Fahrzeugbodens (1) und/oder die
Flächenmassendichte (mT) des Teppichs (3) abnimmt.
4. Bodenbelag nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flächenmassendichte (mT) des Teppichs (3) etwa gleich
groß ist wie die Flächenmassendichte (mB) des Fahrzeugbodens
(1).
5. Bodenbelag nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterlage (4) im wesentlichen in Form eines Negativab
druckes an die dreidimensionale Oberflächenstruktur des Fahr
zeugbodens (1) angepaßt ist, wobei als Abstand (4) zwischen
Fahrzeugboden (1) und Teppich (3) ein über die Fahrzeugbo
denoberfläche ermittelter Abstandsmittelwert dient.
6. Bodenbelag nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Teppich (3) und Unterlage (4) eine Versteifungs
schicht (8) angeordnet ist.
7. Bodenbelag nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand (Δ) zwischen Fahrzeugboden (1) und Teppich (3)
einem in Analogie zu der Näherung:
berechneten Wert entspricht, wobei:
mit:
fR = Doppelwandresonanzfrequenz,
NU = Proportionalitätsfaktor (abhängig vom Unterlagenmaterial),
Δ = Abstand zwischen Teppich (3) und Fahrzeugboden (1),
M = Gesamtflächenmassendichte des Doppelwandsystems,
mB = Flächenmassendichte des Fahrzeugbodens (1),
mT = Flächenmassendichte des Teppichs (3).
berechneten Wert entspricht, wobei:
mit:
fR = Doppelwandresonanzfrequenz,
NU = Proportionalitätsfaktor (abhängig vom Unterlagenmaterial),
Δ = Abstand zwischen Teppich (3) und Fahrzeugboden (1),
M = Gesamtflächenmassendichte des Doppelwandsystems,
mB = Flächenmassendichte des Fahrzeugbodens (1),
mT = Flächenmassendichte des Teppichs (3).
8. Bodenbelag nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der vom Unterlagenmaterial abhängige Proportionalitätsfak
tor (NU) einen Wert von etwa 600 annimmt, wenn der E-Modul der
Unterlage (4) etwa mit dem E-Modul von Luft übereinstimmt und
wenn der Abstand (Δ) zwischen Teppich (3) und Fahrzeugboden
(1) in der Einheit Zentimeter in die Näherung eingeht.
9. Bodenbelag nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Unterlage (4) und Teppich (3) bzw. Unterlage (4), Verstei
fungsschicht (8) und Teppich (3) als ein separat montierbares
Bauteil ausgebildet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999102222 DE19902222C2 (de) | 1999-01-21 | 1999-01-21 | Schallisolierender Bodenbelag |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999102222 DE19902222C2 (de) | 1999-01-21 | 1999-01-21 | Schallisolierender Bodenbelag |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19902222A1 DE19902222A1 (de) | 2000-08-03 |
DE19902222C2 true DE19902222C2 (de) | 2002-06-20 |
Family
ID=7894909
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999102222 Expired - Fee Related DE19902222C2 (de) | 1999-01-21 | 1999-01-21 | Schallisolierender Bodenbelag |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19902222C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10222074B4 (de) * | 2002-05-17 | 2006-07-27 | Daimlerchrysler Ag | Schalldämmender Bodenbelag und Verfahren zu dessen Herstellung |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4343970A1 (de) * | 1993-12-22 | 1995-06-29 | Stankiewicz Gmbh | Modularer schalldämmender Belag |
-
1999
- 1999-01-21 DE DE1999102222 patent/DE19902222C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4343970A1 (de) * | 1993-12-22 | 1995-06-29 | Stankiewicz Gmbh | Modularer schalldämmender Belag |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19902222A1 (de) | 2000-08-03 |
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