DE19902222A1 - Schallisolierender Bodenbelag - Google Patents
Schallisolierender BodenbelagInfo
- Publication number
- DE19902222A1 DE19902222A1 DE1999102222 DE19902222A DE19902222A1 DE 19902222 A1 DE19902222 A1 DE 19902222A1 DE 1999102222 DE1999102222 DE 1999102222 DE 19902222 A DE19902222 A DE 19902222A DE 19902222 A1 DE19902222 A1 DE 19902222A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- carpet
- floor
- vehicle floor
- distance
- underlay
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
- 230000000694 effects Effects 0.000 claims description 10
- 239000000463 material Substances 0.000 claims description 5
- 230000007423 decrease Effects 0.000 claims description 2
- 230000001419 dependent effect Effects 0.000 claims description 2
- 230000000284 resting effect Effects 0.000 claims 1
- 238000013016 damping Methods 0.000 abstract 1
- 238000009413 insulation Methods 0.000 description 21
- 238000009408 flooring Methods 0.000 description 14
- 238000004519 manufacturing process Methods 0.000 description 6
- 239000006260 foam Substances 0.000 description 3
- 239000000446 fuel Substances 0.000 description 3
- 229910000831 Steel Inorganic materials 0.000 description 2
- 230000005540 biological transmission Effects 0.000 description 2
- 238000002844 melting Methods 0.000 description 2
- 230000008018 melting Effects 0.000 description 2
- 238000000034 method Methods 0.000 description 2
- 239000010959 steel Substances 0.000 description 2
- 229910000838 Al alloy Inorganic materials 0.000 description 1
- 238000004026 adhesive bonding Methods 0.000 description 1
- 229910052782 aluminium Inorganic materials 0.000 description 1
- XAGFODPZIPBFFR-UHFFFAOYSA-N aluminium Chemical compound [Al] XAGFODPZIPBFFR-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 1
- 230000015572 biosynthetic process Effects 0.000 description 1
- 239000000470 constituent Substances 0.000 description 1
- 230000005284 excitation Effects 0.000 description 1
- 229910001385 heavy metal Inorganic materials 0.000 description 1
- 239000003562 lightweight material Substances 0.000 description 1
- 229910052751 metal Inorganic materials 0.000 description 1
- 239000002184 metal Substances 0.000 description 1
- 230000000149 penetrating effect Effects 0.000 description 1
- 230000002787 reinforcement Effects 0.000 description 1
- 239000007779 soft material Substances 0.000 description 1
- 239000002689 soil Substances 0.000 description 1
- 239000000758 substrate Substances 0.000 description 1
- 230000004580 weight loss Effects 0.000 description 1
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B60—VEHICLES IN GENERAL
- B60R—VEHICLES, VEHICLE FITTINGS, OR VEHICLE PARTS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B60R13/00—Elements for body-finishing, identifying, or decorating; Arrangements or adaptations for advertising purposes
- B60R13/08—Insulating elements, e.g. for sound insulation
Landscapes
- Physics & Mathematics (AREA)
- Acoustics & Sound (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Passenger Equipment (AREA)
- Vehicle Interior And Exterior Ornaments, Soundproofing, And Insulation (AREA)
Abstract
Die schallisolierende Wirkung eines Bodenbelages, der auf einem Boden in einem Innenraum eines Fahrzeuges aufliegt, kann verbessert werden, indem der Bodenbelag eine Unterlage, die auf dem Fahrzeugboden aufliegt, und einen Teppich aufweist, der auf der Unterlage aufliegt, wobei der E-Modul der Unterlage derart gewählt ist, daß der Fahrzeugboden und der Teppich ein akustisches Doppelwandsystem ausbilden, das eine Doppelwandfreaquenz aufweist, oberhalb derer das Doppelwandsystem eine ausreichende schallisolierende Wirkung aufweist, wobei die Unterlage derart ausgebildet ist, daß sich zwischen Fahrzeugboden und Teppich ein vorbestimmter Abstand einstellt, der in Abhängigkeit eines vorgebbaren Wertes für die Doppelwandresonanzfrequenz bestimmt wird, und wobei mit abnehmender Doppelwandresonanzfrequenz der Abstand zunimmt.
Description
Die Erfindung betrifft einen schallisolierenden Bodenbelag
zur Auflage auf einen Boden in einem Innenraum eines Fahrzeu
ges.
Bei Fahrzeugen, insbesondere bei Personenkraftfahrzeugen be
steht der Wunsch, den Fahrzeuginnenraum schallisolierend aus
zugestalten, um eine Lärmbelästigung der Fahrzeuginsassen zu
vermeiden, wodurch der Fahrkomfort erheblich gesteigert wird.
Ein beträchtlicher Anteil des von außen in den Fahrzeuginnen
raum eindringenden Schalls wird durch den Fahrzeugboden in
das Fahrzeuginnere übertragen. Um diese Schallübertragung zu
dämmen wird der Fahrzeugboden mit einem schallisolierenden
Bodenbelag versehen. Ein derartiger Bodenbelag besteht regel
mäßig aus einem Teppich und aus einer Unterlage, wobei die
Unterlage auf dem Fahrzeugboden und der Teppich auf der Un
terlage aufliegt.
Die in der Akustik üblicherweise angewandten physikalischen
Massengesetze besagen, daß eine große Masse eine entsprechend
große Trägheit aufweist, so daß ein Körper mit einer großen
Masse nur relativ schwer zu Schwingungen angeregt werden
kann. Dies hat zur Folge, daß ein schwerer Körper relativ gu
te Dämmungseigenschaften aufweist. Konsequenterweise wird ein
herkömmlicher Bodenbelag möglichst schwer ausgebildet, um die
Gesamtmasse des Fahrzeugbodens zu erhöhen, mit der Folge, daß
dadurch die Schwingungserregung des gesamten Fahrzeugbodens
reduziert und die Übertragung von Schall in den Fahrzeugin
nenraum gering gehalten werden kann. Bekannte Bodenbeläge
weisen daher regelmäßig einen Teppich auf, der an seiner
Rückseite mit einer Schwerschicht versehen ist, wodurch der
Teppich und somit der Bodenbelag eine große Flächenmassen
dichte erhält. Eine derartige Schwerschicht ist jedoch teuer
in ihrer Herstellung und aufgrund der darin enthaltenen Be
standteile, insbesondere Schwermetalle, nur sehr aufwendig zu
entsorgen.
Die Unterlage zwischen Fahrzeugboden und Teppich kann aus ei
nem schweren Hartschaum mit Dämmeigenschaften gebildet wer
den, um eine zusätzliche Dämmung des den Fahrzeugboden durch
dringenden Lärms oder Schalls zu erhalten.
Damit bei Fahrzeugen mit relativ lauten Motoren eine gute
Schallisolierung erzielt werden kann, müssen diese Fahrzeuge
daher mit einem besonders schweren Bodenbelag ausgestattet
werden. Bei Fahrzeugen mit leiseren Motoren kann dementspre
chend ein leichterer Bodenbelag verwendet werden, wodurch die
Herstellungskosten für das einzelne Fahrzeug reduziert werden
sollen. Jedoch treten bei der Fließbandherstellung dieser
Fahrzeuge bei in dieser Weise individuell ausgestatteten Mo
dell-Typen logistische Probleme auf, da wenigstens zwei Arten
von Bodenbelägen (schwere und leichte) zugeliefert und bevor
ratet werden müssen.
Auch im Hinblick auf ein Kraftfahrzeug mit möglichst niedri
gem Kraftstoffverbrauch ergibt sich beim Wunsch, den Fahrkom
fort des Fahrzeuges nicht zu beeinträchtigen, ein Konflikt.
Denn eine wichtige Maßnahme zur Reduzierung des Kraftstoff
verbrauches ist die Verringerung des Gesamtgewichtes des
Fahrzeuges. Wenn im Rahmen der Gewichtsreduzierung beispiels
weise der Fahrzeugböden statt aus Stahlblech aus einem
Leichtmetall, insbesondere aus einer Aluminiumlegierung, her
gestellt werden soll, hat dies unter Berücksichtigung der
vorgenannten Massengesetze zur Folge, daß der leichtere Boden
mehr Schall in den Fahrzeuginnenraum überträgt. Um bei einem
derartigen Leichtbauboden diesen Verlust an Schalldämmung
auszugleichen, muß das Fahrzeug mit einem schwereren Bodenbe
lag ausgestattet werden. Durch diese Maßnahme wird die durch
Verwendung eines Leichtbaubodens theoretisch mögliche Ge
wichtseinsparung in der Praxis durch Komfortanforderungen be
trächtlich reduziert. Außerdem wird die Verwendung eines oh
nehin teurerer Leichtbauboden durch den notwendigen Einsatz
eines schwereren und somit gleichfalls teureren Bodenbelages
zusätzlich verteuert. Auf diese Weise ergibt sich eine wirt
schaftlich ungünstige Relation zwischen dem reduzierten
Kraftstoffverbrauch gegenüber den zusätzlich aufzubringenden
Herstellungskosten für das Fahrzeug.
Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem,
einen Bodenbelag der eingangs genannten Art anzugeben, der
eine verbesserte Schalldämmungswirkung aufweist, ohne das da
zu seine Masse vergrößert werden muß.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch einen Bodenbelag
mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, einen aus
Teppich und Unterlage gebildeten Bodenbelag dahingehend aus
zugestalten, daß sich aufgrund der gewählten E-Moduli bzw.
Steifigkeiten der für Teppich und Unterlage gewählten Werk
stoffe ein akustisches Doppelwandsystem ausbildet. Durch die
se Maßnahme ist es möglich einen speziellen akustischen Ef
fekt, nämlich die sogenannte Doppelwandresonanz, vorteilhaft
für die Schalldämmung des Bodenbelags auszunutzen. Die vorge
nannte Doppelwandresonanz hat zur Folge, daß Frequenzen ober
halb einer bestimmten Doppelwandresonanzfrequenz durch das
Doppelwandsystem wirkungsvoll gedämmt werden. Unter Ausnut
zung dieser Erkenntnis kann somit die Dämmungswirkung eines
mit einem Bodenbelag versehenen Fahrzeugbodens erheblich ver
bessert werden, wenn durch einen geeignet gewählten Abstand
zwischen Teppich und Fahrzeugboden die Doppelwandresonanzfre
quenz möglichst zu niedrigen Werten hin verschoben wird. Der
Abstand zwischen Teppich und Fahrzeugboden wird dabei durch
die Gestaltung der Unterlage festgelegt.
Die erfindungsgemäß erzielte Verbesserung der Dämmungswirkung
des Bodenbelages durch eine gezielte Wahl des Abstandes zwi
schen Teppich und Fahrzeugboden kann dabei überraschenderwei
se ohne eine Vergrößerung der Masse des Bodenbelages erfol
gen. Es ist sogar möglich, die Dämmungseigenschaft des Boden
belages im Vergleich zu einem Ausgangsbodenbelag zu verbes
sern, auch wenn gleichzeitig die Masse des Bodenbelages im
Vergleich zum Ausgangsbodenbelag verringert wird.
Das zur Ausbildung des Doppelwandsystem für die Unterlage
verwendete Material, beispielsweise ein Schaumstoff, ist
preiswert herstellbar und kann ohne weiteres entsorgt oder
sogar wiederverwertet werden. Für die Serienherstellung der
Fahrzeuge ergibt sich durch die Verwendung des erfindungsge
mäßen Bodenbelages die Möglichkeit, für sämtliche Fahrzeugty
pen mit gleichem Fahrzeugboden, denselben, preiswert her
stellbaren Bödenbelag zu verwenden, so daß zur Erleichterung
der Logistik nur ein einziger Bodenbelag bevorratet und zuge
liefert werden muß.
Besonders gute Dämmungseigenschaften können für den erfin
dungsgemäßen Bodenbelag erzielt werden, wenn der E-Modul der
Unterlage sehr niedrig gewählt wird, insbesondere, wenn der
E-Modul im Bereich des E-Moduls von Luft liegt. Derartige Un
terlagen können beispielsweise aus einem leichten, weichen
Schaumstoff hergestellt sein.
Wenn für die Doppelwandresonanzfrequenz ein bestimmter Wert
vorgegeben ist, kann entsprechend einer vorteilhaften Ausfüh
rungsform des erfindungsgemäßen Bodenbelages der Abstand zwi
schen Teppich und Fahrzeugboden in Abhängigkeit der Flächen
massendichte des Fahrzeugbodens und des Teppichs bestimmt
werden, wobei dann der Abstand zunimmt, wenn die Flächenmas
sendichte des Fahrzeugbodens und/oder des Teppichs abnimmt.
Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß der Fahrzeugboden mit
darauf aufliegendem Bodenbelag eine insgesamt etwa gleich
bleibende Dämmungswirkung aufweist, wenn die Flächenmassen
dichte des Fahrzeugbodens und/oder des Teppichs variiert wird
und gleichzeitig der Abstand zwischen Teppich und Fahrzeugbo
den in entsprechender Weise angepaßt wird. Wenn beispielswei
se anstelle eines Stahlbodens ein Aluminiumboden für das
Fahrzeug verwendet wird, muß der Abstand zwischen Teppich und
Fahrzeugboden vergrößert werden, um von außen durch den Fahr
zeugboden in den Fahrzeuginnenraum eintretenden Schallwellen
die gleiche Dämmungswirkung entgegenbringen zu können.
Überraschenderweise kann die Dämmungswirkung des mit dem er
findungsgemäßen Bodenbelag versehenen Fahrzeugbodens verbes
sert werden, wenn entsprechend einer anderen Ausführungsform
die Flächenmassendichte des Teppichs etwa gleich groß ist,
wie die Flächenmassendichte des Fahrzeugbodens.
Um die Ausbildung eines aus Teppich, Unterlage und Fahrzeug
boden bestehenden Doppelwandsystems zu verbessern kann ent
sprechend einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Bodenbelages zwischen Teppich und Unterlage
eine Versteifungsschicht angeordnet sein. Eine derartige Ver
steifungsschicht kann beispielsweise aus einem hochsteifen
Leichtbauwerkstoff bestehen, der insbesondere keine Däm
mungseigenschaften aufzuweisen braucht. Neben einer verstärk
ten Ausprägung des Doppelwandsystems bewirkt die Verstei
fungsschicht außerdem eine Erhöhung der Trittfestigkeit des
Bodenbelages. Wenn eine derartige Versteifungsschicht verwen
det wird, kann es notwendig sein den Abstandswert zwischen
Teppich und Fahrzeugboden in geeigneter Weise zu korrigieren.
Weitere wichtige Merkmale und Vorteile des erfindungsgemäßen
Bodenbelages ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den
Zeichnungen und aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzug
ter Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen. Es zeigen,
jeweils schematisch,
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Boden
belag und
Fig. 2 einen Querschnitt durch eine andere Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Bodenbelages.
Entsprechend den Fig. 1 und 2 ist ein Fahrzeugboden 1 eines
im übrigen nicht dargestellten Kraftfahrzeuges mit einem Bo
denbelag 2 versehen. Der Bodenbelag 2 besteht dabei aus einem
Teppich 3 und aus einer zwischen Teppich 3 und Fahrzeugboden
1 angeordneten Unterlage 4. Der Teppich 3 weist auf einer ei
nem Fahrzeuginnenraum 5 zugewandten Oberseite 6 eine entspre
chend ästhetischen Gesichtspunkten gestaltete, gegenüber me
chanischen Belastungen widerstandsfähige Struktur auf. Auf
einer Unterseite 7 ist der Teppich 3 üblicherweise mit der
Unterlage 4, beispielsweise durch eine Verklebung oder ein
An- oder Aufschmelzen fest verbunden.
Die Unterlage 4 weist auf ihrer dem Fahrzeugboden 1 zugewand
ten Oberfläche üblicherweise eine dreidimensionale Negativ
form der dreidimensionalen Oberflächenstruktur des Fahrzeug
bodens 1 auf. Durch diese Maßnahme ergibt sich für den Boden
belag 2 zumindest in Schubrichtung ein effektiver Formschluß.
Außerdem kann dadurch über den gesamten Bodenbelag 2 eine et
wa gleichbleibende Trittfestigkeit gewährleistet werden.
Ein Abstand Δ zwischen dem Teppich 3 und dem Fahrzeugboden 1
wird dabei durch die Dimensionierung der Unterlage 4 festge
legt. Bei einem dreidimensional strukturierten Fahrzeugboden
1 wird der Abstand ∆ über die gesamte Fahrzeugbodenfläche ge
mittelt, so daß der Abstand ∆ einem Abstandsmittelwert ent
spricht.
Um aus dem Fahrzeugboden 1 und dem Teppich 3 ein durch die
Unterlage 4 gekoppeltes Doppelwandsystem zu erzeugen, müssen
die Steifigkeiten bzw. die E-Moduli von Fahrzeugboden 1, Tep
pich 3 und Unterlage 4 in entsprechender Weise aufeinander
abgestimmt werden.
Naturgemäß weist der Fahrzeugboden 1 einen relativ großen E-
Modul und somit eine große Steifigkeit auf. Auch ist die
Steifigkeit bzw. der E-Modul des Teppichs 3 aufgrund der zu
erzielenden Trittfestigkeit relativ hoch. Der E-Modul des
Teppichs 3 kann zusätzlich durch eine relativ dünne, zwischen
Unterlage 4 und Teppich 3 angeordnete, im Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 2 dargestellte Versteifungsschicht 8 erheblich
verbessert werden. Zweckmäßigerweise weist eine derartige
Versteifungsschicht 8 dann eine hohe Steifigkeit bzw. einen
relativ großen E-Modul auf. Im Unterschied zu den vorgenann
ten Materialien weist jedoch die Unterlage 4 einen erheblich
niedrigeren E-Modul bzw. eine wesentlich kleinere Steifigkeit
als der Fahrzeugboden 1 und der ggf. durch die Versteifungs
schicht 8 verstärkte Teppich 2 auf. Vorzugsweise bewegt sich
der E-Modul der Unterlage 4 im Bereich des E-Moduls von Luft,
so daß von einer "luftweichen" Unterlage 4 gesprochen werden
kann.
Wenn auf diese Weise ein Döppelwandsystem ausgebildet ist,
kann der Abstand ∆ in Analogie zu folgender Näherungsglei
chung bestimmt werden:
wobei:
mit:
fR = Doppelwandresonanzfrequenz,
NU = Proportionalitätsfaktor (abhängig vom Unterlagenmateri al),
∆ = Abstand zwischen Teppich (3) und Fahrzeugboden (1),
M = Gesamtflächenmassendichte des Doppelwandsystems,
mB = Flächenmassendichte des Fahrzeugbodens (1),
mT = Flächenmassendichte des Teppichs (3).
fR = Doppelwandresonanzfrequenz,
NU = Proportionalitätsfaktor (abhängig vom Unterlagenmateri al),
∆ = Abstand zwischen Teppich (3) und Fahrzeugboden (1),
M = Gesamtflächenmassendichte des Doppelwandsystems,
mB = Flächenmassendichte des Fahrzeugbodens (1),
mT = Flächenmassendichte des Teppichs (3).
Dabei ist die Doppelwandresonanzfrequenz fR diejenige Fre
quenz, oberhalb der Schallwellen, die von außen auf das durch
Fahrzeugboden 1 und Unterlage 2 gebildete Doppelwandsystem
einwirken, eine erhebliche Dämmung erfahren. Unterhalb der
Doppelwandresonanzfrequenz fR ist die Dämmungswirkung des Dop
pelwandsystems erheblich niedriger, so daß das Doppelwandsy
stem im Prinzip wie ein Tiefpaßfilter wirkt und oberhalb der
Doppelwandresonanzfrequenz fR eine Breitbandwirkung hinsicht
lich der Schallisolierung entfaltet.
Für den in der obigen Näherungsgleichung verwendeten Propor
tionalitätsfaktor NU ergibt sich ein Wert von etwa 600, wenn
der E-Modul der Unterlage 4 etwa mit dem E-Modul von Luft
übereinstimmt und wenn zusätzlich der Abstand ∆ zwischen Tep
pich 3 und Fahrzeugboden 1 mit der Einheit Zentimeter in die
Näherungsgleichung eingesetzt wird.
Unter Berücksichtigung der obigen Näherungsgleichung ergeben
sich für die Gestaltung des Schallschutzes bzw. der Schall
dämmung im Bereich des Fahrzeugbodens eine Vielzahl von Va
riationsmöglichkeiten.
Um die Doppelwandresonanzfrequenz fR in Richtung kleinerer
Frequenzen zu verschieben, kann beispielsweise die Gesamtflä
chenmässendichte des Doppelwandsystems vergrößert werden, was
aber aufgrund der auch bei herkömmlichen Auslegungsverfahren
verwendeten Massengesetze zu erwarten war. Überraschenderwei
se hat die Veränderung des Abstandes ∆ jedoch einen gleich
rangigen Einfluß auf die Doppelwandresonanzfrequenz fR.
Darüber hinaus macht sich der Einfluß des Abstandes Δ deut
lich stärker bemerkbar als eine separate Massenveränderung
der Masse des Teppichs 3 oder der Masse des Fahrzeugbodens 1,
da die Teilmassen von Teppich 3 und Fahrzeugboden 1 nur über
die Summe ihrer Kehrwerte reziprok in die Gesamtmasse des
Doppelwandsystems eingehen. Dies hat zur Föige, daß bei
spielsweise ein doppelter Abstand Δ einen erheblich stärkeren
Einfluß auf die Doppelwandresonanzfrequenz fR ausübt, als eine
Verdoppelung der Masse des Teppichs 2 bzw. dessen Flächenmas
sendichte mT.
Bemerkenswert ist auch der obengenannte Zusammenhang zwischen
der Gesamtflächenmassendichte M des Doppelwandsystems und den
Flächenmassendichten mT und mB des Teppichs 3 und des Fahr
zeugbodens 1. Demnach ergibt sich eine besonders gute Däm
mungswirkung, das heißt eine relativ niedrige Doppelwandreso
nanzfrequenz fR, wenn die Flächenmassendichten mT und mB von
Teppich 3 und Fahrzeugboden 1 etwa gleich groß gewählt wer
den. Dies kann bei einem relativ zu einem schweren Ausgangs
fahrzeugboden extrem leichten Fahrzeugboden 1 auch dazu füh
ren, daß sich die Dämmungswirkung des Doppelwandsystems 1, 2
verbessern läßt, wenn der Teppich 3 relativ zum Teppich des
Ausgangsfahrzeugbodens leichter ausgebildet wird. Diese Er
kenntnis widerspricht somit den eingangs geschilderten akus
tischen Äuslegungsmethoden, die sich streng an den Massenge
setzen orientieren.
Claims (9)
1. Schallisolierender Bodenbelag zur Auflage auf einen Bo
den in einem Innenraum eines Fahrzeuges,
mit folgenden Merkmalen:
- A) der Bodenbelag (2) weist eine Unterlage (4) auf, die auf dem Fahrzeugboden (1) aufliegt,
- B) der Bodenbelag (2) weist einen Teppich (3) auf, der auf der Unterlage (4) aufliegt,
- C) der E-Modul der Unterlage (4) ist derart gewählt, daß der Fahrzeugboden (1) und der Teppich (3) ein akustisches Doppelwandsystem ausbilden,
- D) das Doppelwandsystem weist eine Doppelwandresonanzfre quenz (fR) auf, oberhalb derer das Doppelwandsystem eine ausreichende schallisolierende Wirkung aufweist,
- E) die Unterlage (4) ist derart ausgebildet, daß sich zwi schen Fahrzeugboden (1) und Teppich (3) ein vorbestimmter Abstand (∆) einstellt,
- F) der Abstand (∆) zwischen Fahrzeugboden (1) und Teppich (3) wird in Abhängigkeit eines vorgebbaren Wertes für die Doppelwandresonanzfrequenz (fR) bestimmt, wobei mit abneh mender Doppelwandresonanzfrequenz (fR) der Abstand (∆) zu nimmt.
2. Bodenbelag nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der E-Modul der Unterlage (4) einen Wert aufweist, der im
Bereich des E-Moduls von Luft liegt.
3. Bodenbelag nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem vorgegebenen Wert für die Doppelwandresonanz
frequenz (fR) der Abstand (∆) zwischen Teppich (3) und Fahr
zeugboden (1) in Abhängigkeit der Flächenmassendichte (mB) des
Fahrzeugbodens (1) und der Flächenmassendichte (mT) des Tep
pichs (3) bestimmt wird, wobei der Abstand (∆) zunimmt, wenn
die Flächenmassendichte (mB) des Fahrzeugbodens (1) und/oder
die Flächenmassendichte (mT) des Teppichs (3) abnimmt.
4. Bodenbelag nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flächenmassendichte (mT) des Teppichs (3) etwa gleich
groß ist wie die Flächenmassendichte (mB) des Fahrzeugbodens
(1).
5. Bodenbelag nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterlage (4) im wesentlichen in Form eines Negativ
abdruckes an die dreidimensionale Oberflächenstruktur des
Fahrzeugbodens (1) angepaßt ist, wobei als Abstand (∆) zwi
schen Fahrzeugboden (1) und Teppich (3) ein über die Fahr
zeugbodenoberfläche gemittelter Abstandsmittelwert dient.
6. Bodenbelag nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Teppich (3) und Unterlage (4) eine Versteifungs
schicht (8) angeordnet ist.
7. Bodenbelag nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand (∆) zwischen Fahrzeugboden (1) und Teppich
(3) einem in Analogie zu der Näherung:
berechneten Wert entspricht, wobei:
mit: fR = Doppelwandresonanzfrequenz,
NU = Proportionalitätsfaktor (abhängig vom Unterlagenmateri al)
∆ = Abstand zwischen Teppich (3) und Fahrzeugboden (1),
M = Gesamtflächenmassendichte des Doppelwandsystems,
mB = Flächenmassendichte des Fahrzeugbodens (1),
mT = Flächenmassendichte des Teppichs (3).
berechneten Wert entspricht, wobei:
mit: fR = Doppelwandresonanzfrequenz,
NU = Proportionalitätsfaktor (abhängig vom Unterlagenmateri al)
∆ = Abstand zwischen Teppich (3) und Fahrzeugboden (1),
M = Gesamtflächenmassendichte des Doppelwandsystems,
mB = Flächenmassendichte des Fahrzeugbodens (1),
mT = Flächenmassendichte des Teppichs (3).
8. Bodenbelag nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der vom Unterlagenmaterial abhängige Proportionalitäts
faktor (NU) einen Wert von etwa 600 annimmt, wenn der E-Modul
der Unterlage (4) etwa mit dem E-Modul von Luft übereinstimmt
und wenn der Abstand (∆) zwischen Teppich (3) und Fahrzeugbo
den (1) in der Einheit Zentimeter in die Näherung eingeht.
9. Bodenbelag nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Unterlage (4) und Teppich (3) bzw. Unterlage (4), Ver
steifungsschicht (8) und Teppich (3) als ein separat montier
bares Bauteil ausgebildet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999102222 DE19902222C2 (de) | 1999-01-21 | 1999-01-21 | Schallisolierender Bodenbelag |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999102222 DE19902222C2 (de) | 1999-01-21 | 1999-01-21 | Schallisolierender Bodenbelag |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19902222A1 true DE19902222A1 (de) | 2000-08-03 |
DE19902222C2 DE19902222C2 (de) | 2002-06-20 |
Family
ID=7894909
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999102222 Expired - Fee Related DE19902222C2 (de) | 1999-01-21 | 1999-01-21 | Schallisolierender Bodenbelag |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19902222C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10222074B4 (de) * | 2002-05-17 | 2006-07-27 | Daimlerchrysler Ag | Schalldämmender Bodenbelag und Verfahren zu dessen Herstellung |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4343970A1 (de) * | 1993-12-22 | 1995-06-29 | Stankiewicz Gmbh | Modularer schalldämmender Belag |
-
1999
- 1999-01-21 DE DE1999102222 patent/DE19902222C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4343970A1 (de) * | 1993-12-22 | 1995-06-29 | Stankiewicz Gmbh | Modularer schalldämmender Belag |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10222074B4 (de) * | 2002-05-17 | 2006-07-27 | Daimlerchrysler Ag | Schalldämmender Bodenbelag und Verfahren zu dessen Herstellung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19902222C2 (de) | 2002-06-20 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP1809460B1 (de) | Leichte schallisolierende verkleidung für ein karosserieteil eines kraftfahrzeuges und verfahren zu ihrer herstellung | |
EP1587674B1 (de) | Mehrschichtiges, schallabsorbierendes leichtbauteil, insbesondere fuer kraftfahrzeuge | |
EP1077835B1 (de) | Akustisch wirksames fahrzeugbauteil | |
EP0474593A1 (de) | Schallisolierendes und schalldämpfendes Verbundwerk | |
WO1998018657A1 (de) | Ultraleichter multifunktionaler, schallisolierender bausatz | |
DE102008062703A1 (de) | Flugzeugkabinenpaneel zur Schallabsorption | |
EP1128988B1 (de) | Fahrzeugdach-auskleidung und verfahren zur herstellung derselben | |
EP0964387A2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Beeinflussung von, von Fensterscheiben stammenden Geräuschen | |
DE3430775A1 (de) | Teppichteil, verfahren zu seiner herstellung und seine verwendung | |
EP0121947B1 (de) | Schichtkörper mit flexiblen Teilbereichen zur Reduzierung von Körper- und/oder Luftschall bei akustisch angeregten Flächen | |
EP1777114B1 (de) | Innenausbauteil für ein Kraftfahrzeug | |
DE602004002864T2 (de) | Bauteil zur geräuschmindenderung, insbesondere bodenplatte eines fahrzeuges | |
DE19826175B4 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Beeinflussung möglicher Körperschalleitungen und ggf. Geräuschabstrahlungen von Gegenständen | |
DE19902222A1 (de) | Schallisolierender Bodenbelag | |
EP0605784A1 (de) | Akustikplatte | |
DE102018006639B4 (de) | Vorrichtung zur Geräuschunterdrückung in einem Innenraum eines Fahrzeuges | |
DE102004009080B4 (de) | Akustischer Absorber | |
DE19826177B4 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur aktiven Beeinflussung und Dämmung von Schwingungen, die von einem zumindest mittelbar motorisch angetriebenen Fahrzeug ausgehen | |
DE3720946C2 (de) | ||
DE3709080C2 (de) | ||
DE19936882B4 (de) | Fahrgastzelle eines Kraftfahrzeuges | |
DE102004025570A1 (de) | Hochwertiges Kunststoffformteil und Verfahren zur seiner Herstellung unter Verwendung eingelegter Schaumteile | |
DE102017222395B4 (de) | Dämmsystem zur akustischen Dämmung von Geräuschen an einer Karosseriefläche und Kraftfahrzeug mit solchem Dämmsystem | |
DE102017126571A1 (de) | Akustisch isolierendes Gehäuse | |
WO2007096100A1 (de) | Verfahren zum herstellen eines schallisolationsteil |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8320 | Willingness to grant licenses declared (paragraph 23) | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |