DE19901568A1 - Verfahren zur Auswertung von Schienenkontaktsignalen - Google Patents
Verfahren zur Auswertung von SchienenkontaktsignalenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verarbeitung von Schienenkontaktsignalen in einem Zählpunkt, der Bestandteil einer Achszähleinrichtung für den schienengebundenen Verkehr ist. Aufgabe der Erfindung ist es, ein solches Verfahren anzugeben, welches eine schnelle und zuverlässige Übertragung an eine Auswerteeinrichtung (Innenanlage im Stellwerk) ermöglicht. Hierzu ist vorgesehen, aus von wenigstens einem Schienenkontakt (SK1, SK2) gewonnenen Schienenkontaktsignalen Zählsignale zu ermitteln (21) und die Zählsignale in Echtzeit an eine Auswerteeinrichtung (AWE) zu senden (23), die daraus Zählerstände ermittelt. Erfindungsgemäß werden im Zählpunkt (ZP) außerdem aus den Zählsignalen Zählerstände ermittelt (24) und ebenfalls an die Auswerteeinrichtung (25) gesendet.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Auswertung von Schienenkontaktsignalen in
einem Zählpunkt, einen Zählpunkt zur Ausführung des Verfahrens, eine Auswerte
einrichtung sowie eine Achszähleinrichtung.
Achszähleinrichtungen werden im schienengebundenen Verkehr insbesondere im
Zusammenhang mit Gleisfreimeldeeinrichtungen oder bei der Bahnübergangssiche
rung eingesetzt. Eine Achszähleinrichtung hat die Aufgabe, Achsdurchgänge an
Schienenkontakten zu registrieren und zu zählen. Üblicherweise besteht eine Achs
zähleinrichtung aus einem Zählpunkt, einer in einem Stellwerk untergebrachten
Auswerteeinrichtung und einer Übertragungsstrecke, die Zählpunkt und Auswerte
einrichtung miteinander verbindet. Der Zählpunkt umfaßt seinerseits meist zwei
Schienenkontakte und einen elektronischen Anschlußkasten. Die von den Schienen
kontakten stammenden amplitudenmodulierten Wechselstromsignale (Frequenz ca.
30 kHz) werden im elektronischen Anschlußkasten in genormte Rechtecksignale
umgewandelt. Diese Rechtecksignale werden anschließend in Echtzeit über die
Übertragungsstrecke an die Auswerteeinrichtung übertragen. Erst dort wird aus der
Abfolge der Rechtecksignale ein Zählerstand ermittelt.
Da die Zählpunkte häufig weit von der Auswerteeinrichtung entfernt sind, kann es
bei äußeren elektromagnetischen Störungen zu Übertragungsfehlern kommen. Da
durch werden an sich registrierte Achsdurchgänge möglicherweise nicht von der
Auswerteeinrichtung erkannt und gezählt. Die Folge davon sind Betriebsbeeinträch
tigungen, da beispielsweise Streckenabschnitte fälschlich als besetzt gelten.
Aus einem Aufsatz von G. Poppe mit dem Titel "Einsatzbereich des neuen Mikro
rechner-Zählpunktes Zp30C" in der Eisenbahntechnischen Rundschau (ETR), 41
(1992), H. 7-8, Seiten 519-522, ist eine Achszähleinrichtung bekannt, bei der diese
Probleme überwunden werden, indem im Zählpunkt eine aufwendigere Signalaufbe
reitung erfolgt. Der Zählpunkt weist hierzu einen gegebenenfalls redundant ausge
führten Mikrorechner auf, der bereits vor Ort Zählerstände ermittelt. Die Übertragung
des aktuellen Zählerstands erfolgt nur auf Aufforderung durch die Innenanlage des
Stellwerks, und zwar in Form von codegesicherten digitalen Telegrammen. Eine
Übermittlung von analogen Rechtecksignalen findet nicht statt. Durch die digitale
Telegrammübertragung kommt es wesentlich seltener zu Übertragungsfehlern, wo
durch sich die Zahl der Betriebsbeeinträchtigungen verringert. Sollte tatsächlich ein
Telegramm auf der Übertragungsstrecke verloren gehen oder nicht wiederherstellbar
sein, so fordert die Innenanlage erneut ein Telegramm beim Zählpunkt an.
Da die Zählerstandsermittlung unmittelbare Sicherheitsrelevanz hat, werden hohe
Anforderungen an die im Zählpunkt verwendete Hard- und Software gestellt. Die
Zählpunkte sind dadurch relativ aufwendig und teuer. Als weiterer Nachteil ergibt
sich, daß Zählsignale nicht in Echtzeit beim Stellwerk eintreffen. Dadurch wird ins
besondere bei Hochgeschwindigkeitsstrecken, auf denen Züge oft mehr als 70 Meter
pro Sekunde zurücklegen, die Ortsbestimmung der Züge unscharf, was sich nachtei
lig auf die Streckenkapazität auswirkt.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Verarbeitung von Schienen
kontaktsignalen in einem Zählpunkt anzugeben, welches eine schnelle und zuverläs
sige Übertragung an eine Auswerteeinrichtung ermöglicht. Es ist ferner Aufgabe der
Erfindung, einen Zählpunkt zur Ausführung des Verfahrens und eine mit dem Zähl
punkt zusammenwirkende Auswerteeinrichtung anzugeben.
Ein Verfahren, welches diese Aufgabe löst, ist Gegenstand des Anspruchs 1. Erfin
dungsgemäß werden nicht nur Zählsignale in Echtzeit gesendet, sondern zusätzlich
auch Zählerstände, die vom Zählpunkt aus den Zählsignalen selbständig ermittelt
worden sind. Wird aufgrund einer Störung ein Zählsignal nicht von der Auswerte
einrichtung empfangen, so kann die Auswerteeinrichtung oder auch ein Fahrdienstlei
ter mit Hilfe des zusätzlich gesendeten Zählerstands diese Störung erkennen und ge
gebenenfalls korrigieren. Diese zusätzliche Redundanz führt zu einer deutlichen
Stabilisierung des Betriebs und ist dennoch mit nur geringem baulichen Zusatzauf
wand erreichbar.
Bei einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Anspruch 2 werden
die vom Zählpunkt ermittelten Zählerstände dann an die Auswerteeinrichtung gesen
det, wenn keine Zählsignale gesendet werden. Dadurch hat das Senden von Zählsigna
len Vorrang vor dem Senden von Zählerständen. Dies gewährleistet, daß die Zähler
stände stets in Echtzeit an die Auswerteeinrichtung übertragen werden. Im Vergleich
zu Verfahren, bei denen ausschließlich Zählerstände vom Zählpunkt gesendet wer
den, lassen sich bei der Erfindung daher wesentlich kürzere Systemreaktionszeiten
erzielen. Dies erlaubt es wiederum, die Länge der Streckenabschnitte zu reduzieren
und/oder die Fahrgeschwindigkeit auf der Strecke zu erhöhen. Bei Bahnübergängen,
bei denen Zählpunkte die Sicherung des Übergangs auslösen, kann die Entfernung
zwischen Zählpunkt und Übergang verkürzt werden. Vor allem bei sich langsam nä
hernden Schienenfahrzeugen verringern sich dadurch die Wartezeiten für Fahrzeuge
oder Personen, die den Übergang überqueren wollen.
Bei einer weiteren Variante des Verfahren nach Anspruch 3 sendet der Zählpunkt die
von ihm ermittelten Zählerstände an die Auswerteeinrichtung in Form von Fre
quenzmustern, die wenigstens zwei Frequenzen umfassenden. Dadurch wird eine
einfache, zuverlässige und mit marktüblichen Standardbauteilen realisierbare serielle
Datenübertragung möglich.
Ein Zählpunkt zur Ausführung des Verfahrens ist Gegenstand der Ansprüche 4 und
5. eine Auswerteeinrichtung Gegenstand des Anspruch 6 und eine Achszähleinrich
tung Gegenstand des Anspruch 7.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Ausführungsbeispiele und der Zeich
nungen eingehend erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Schematische Darstellung einer Achszähleinrichtung;
Fig. 2 Ablaufdiagramm für das erfindungsgemäße Verfahren nach Anspruch 1;
Fig. 3 Schematische Darstellung für ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Zählpunkts ZP;
Fig. 4 Ablaufdiagramm für eine Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 5 Schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Auswerteeinrichtung.
Fig. 1 zeigt ein Eisenbahngleis G, an dessen einer Schiene zwei Schienenkontakte
SK1 und SK2 angebracht sind, deren Ausführung (elektromagnetisch, optisch etc.)
im Zusammenhang mit der Erfindung jedoch nicht wesentlich ist. Die Schienenkon
takte sind über Zuleitungen mit einem elektronischen Anschlußkasten EAK verbun
den, der sich vorzugsweise in unmittelbarer Nähe zu den Schienenkontakten befin
det. Der elektronische Anschlußkasten EAK verarbeitet die Schienenkontaktsignale,
die von den Schienenkontakten SK1 und SK2 gewonnen und zugeführt worden sind.
Die Schienenkontakte SK1 und SK2 bilden zusammen mit dem elektronischen An
schlußkasten EAK den Zählpunkt ZP. Über eine Übertragungsstrecke LINE steht der
elektronische Anschlußkasten EAK und damit der Zählpunkt ZP mit einer Auswer
teeinrichtung AWE in Verbindung. Die Auswerteeinrichtung AWE befindet sich
beispielsweise in einem Stellwerk oder ist einem Bahnübergang zugeordnet.
Nachfolgend wird eine erste Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens anhand des
in Fig. 2 dargestellten Ablaufdiagramms näher erläutert. Zunächst ermittelt der elek
tronische Anschlußkasten EAK in einem Schritt 21 aus den zugeführten Schienen
kontaktsignalen Zählsignale. Ein Zählsignal ist in diesem Zusammenhang definiert
als ein Signal, aus dem ein Empfänger ermitteln kann, daß ein Achsdurchgang statt
gefunden hat. Das Zählsignal kann beispielsweise ein kurzer Impuls sein, durch den
einem Empfänger - hier also der Auswerteeinrichtung AWE - angezeigt wird, daß ein
Achsdurchgang stattgefunden hat. Dieses Zählsignal kann auch eine Frequenzfolge
sein, die, wie in einem später zu beschreibenden Ausführungsbeispiel näher erläutert
wird, eine Kombination von Absenkzuständen repräsentiert und von der Auswerte
einrichtung noch weiter ausgewertet werden muß. Während die Schienenkontaktsi
gnale laufend an den elektronischen Anschlußkasten EAK übertragen werden, wer
den in obigem Sinne definierte Zählsignale nur dann ermittelt, wenn tatsächlich ein
Achsdurchgang stattfindet, die Schienenkontaktsignale also eine signifikante Verän
derung erfahren.
In Schritt 22 wird geprüft, ob ein Zählsignal vorliegt. Falls dies zutrifft, so wird das
Zählsignal in einem Schritt 23 an die Auswerteeinrichtung gesendet. Parallel dazu
oder anschließend wird in einem Schritt 24 im Zählpunkt ZP ein aktualisierter Zäh
lerstand ermittelt. Das Vorgehen hierbei ist grundsätzlich bekannt und auch dem ein
gangs zitiertem Aufsatz von G. Poppe entnehmbar. Bei dieser Variante ist nun vorge
sehen, diesen Zählerstand nicht sofort, sondern erst dann in einem Schritt 25 an die
Auswerteeinrichtung zu senden, wenn kein Zählsignal gesendet wird. Das Senden
von Zählsignalen hat somit grundsätzlich Vorrang, so daß die Auswerteeinrichtung
stets auf schnellstmöglichem Wege über jede signifikante Änderung eines Schienen
kontaktsignals informiert wird.
Nach welchen Übertragungsverfahren (analog, digital, elektrisch, optisch etc.) im
einzelnen die Zählsignale und die Zählerstände an die Auswerteeinrichtung AWE
übermittelt werden, ist für die Erfindung nicht wesentlich, solange gewährleistet ist,
daß sowohl Zählerstände als auch Zählsignale übertragen werden, wobei das Senden
von Zählsignalen stets Vorrang vor dem Senden von Zählerständen hat.
Anhand der Fig. 3 und 4 wird ein zweites Ausführungsbeispiel erläutert, das auf dem
soeben beschriebenen aufbaut. Bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel werden so
wohl die Zählsignale als auch die Zählergebnisse als tonfrequente Signale über die
Übertragungsstrecke übertragen. Über eine in Fig. 3 nicht näher dargestellte Schnitt
stelle erhält eine im elektronischen Anschlußkasten EAK untergebrachte Signalaus
werteeinrichtung SIGA von den Schienenkontakten SK1 und SK2 Schienenkontakt
signale zugeführt. Im dargestellten Beispiel wird angenommen, daß die Schienenkon
taktsignale amplitudenmodulierte Wechselstromsignale sind, wie sie auch in dem
eingangs zitierten Aufsatz von G. Poppe beschrieben werden. Die Signalauswerte
einrichtung SIGA ermittelt aus diesen Signalen in an sich herkömmlicher Weise
Rechtecksignale, deren Absenkungen Achsdurchgänge repräsentieren.
In Fig. 3 ist oben rechts der zeitliche Verlauf dieser Rechtecksignale für den Fall ei
nes Achsdurchgangs über zwei benachbarte Schienenkontakte dargestellt. Es wird
angenommen, daß der Schienenkontakt SK1 zuerst befahren wird. Folglich ist das
aus dem Schienenkontaktsignal SK1 ermittelte Rechtecksignal zuerst abgesenkt. Der
gleiche Signalverlauf wiederholt sich wenig später für den anderen Schienenkontakt
SK2. Aus der zeitlichen Abfolge der Absenkungen läßt sich die Richtung bestimmen,
von der die Fahrzeugachse die beiden Schienenkontakte SK1 und SK2 überfahren
hat. Außerdem ist in Fig. 3 erkennbar, daß es genau vier unterschiedliche Absenkzu
stände gibt, die bei einer Kombination zweier Schienenkontakte auftreten können.
Der mit dem eingerahmten Symbol 0 gekennzeichnete "Absenkzustand" ist dadurch
ausgezeichnet, daß weder der Schienenkontakt SK1 noch der Schienenkontakt SK2
befahren ist. Dieser Zustand wird daher im folgenden als Nullzustand bezeichnet.
Beim Absenkzustand 1 registrieren beide Schienenkontakte gleichzeitig einen Achs
durchgang. Bei den Absenkzuständen A und B registriert nur einer der beiden Schie
nenkontakte SK1 bzw. SK2 einen Achsdurchgang.
Durch Auswertung der zeitlichen Abfolge der Absenkzustände ist eine Auswerteein
richtung AWE in der Lage, die Achszahl und auch die Richtung eines über die
Schienenkontakte hinwegfahrenden Schienenfahrzeugs zu ermitteln. Daher wird in
einer Frequenzauswahleinrichtung FQAE jedem Absenkzustand eine definierte Fre
quenz f1. . .f4 zugeordnet und diese über die Übertragungsstrecke an die Auswerteein
richtung AWE gesendet. Die Frequenzen werden von einem Frequenzgenerator FQG
zur Verfügung gestellt. Die oben erwähnten Zählsignale sind folglich in diesem Aus
führungsbeispiel nichts anderes als eine Gruppe von vier elektrischen Signalen unter
schiedlicher Frequenz, die Absenkzustände repräsentieren und durch deren Auswer
tung auf das Vorliegen eines Achsdurchgangs geschlossen werden kann.
Erfindungsgemäß ist außerdem eine Zählstandsermittlungseinheit ZSE vorgesehen,
die aus den zugeführten Absenkzuständen 0, 1, A und B selbständig den Zählerstand
durch auf oder herunterzählen ermittelt. Diese Ermittlung entspricht grundsätzlich
derjenigen, die auch in bekannten, auf der Echtzeitübertragung basierenden Auswer
teeinrichtungen durchgeführt wird, und wird deswegen nicht näher erläutert. Der von
der Zählstandsermittlungseinheit ZSE ermittelte Zählerstand wird einem Entscheider
ENT zugeführt, der zusätzlich mit der Signalauswerteeinrichtung SIGA verbunden
ist. Ist der ermittelte Absenkzustand gleich dem Nullzustand 0, so setzt der Entschei
der ENT den zugeführten Zählerstand in logische Pegel um. Vorzugsweise werden
die Zählerstände in Binärzahlen umgewandelt, so daß nur zwei logische Pegel erfor
derlich sind. So würde beispielsweise der Zählerstand 86 in die Binärzahl 1010110
umgerechnet und den Nullen dieser Binärzahl der Pegel L und den Einsen der Pegel
H zugeordnet. Diese Abfolge von Pegeln gibt der Entscheider ENT an die Fre
quenzauswahleinrichtung FQAE weiter. Dort wird den Pegeln L und H jeweils eine
Frequenz f5 bzw. f6 zugeordnet. Die gesamte Übertragung benötigt somit lediglich
sechs verschiedene Frequenzen f1. . .f6, nämlich vier Frequenzen für die Übertragung
der Absenkzustände (0, A, B, 1) und zwei Frequenzen für die Übertragung der Zäh
lerstände. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird das Senden des Nullzu
stands 0 nicht von der Signalauswerteeinrichtung SIGA, sondern vom Entscheider
ENT veranlaßt. Gegebenenfalls kann auf das Senden des Nullzustands auch ganz
verzichtet werden; es sind dann nur 5 verschiedene Frequenzen erforderlich.
Es versteht sich, daß der dargestellte Ablauf sich in vieler Hinsicht alternativ gestal
ten läßt. So kann beispielsweise die Zählerstandsermittlung erst dann durchgeführt
werden, wenn der Entscheider ENT feststellt, daß Nullzustände (d. h. kein Schienen
kontakt befahren) vorliegen. Der Wechsel zwischen den beiden unterschiedlichen
Sendemodi - Senden von Zählsignalen oder von Zählerständen - kann programmge
steuert sein, wobei lediglich sichergestellt sein muß, daß Zählsignale bevorzugt ge
sendet werden.
Ebenso ist es möglich vorzusehen, daß der Entscheider ENT erst dann das Senden
von Zählerständen freigibt, wenn über eine vorab festgelegte Zeitspanne hinweg
Nullzustände vorliegen. Werden die Absenkzustände zyklisch ermittelt, so kann an
stelle der Zeit auch die Zahl der hintereinander ermittelten Absenkzustände als Maß
stab genommen werden. Dies ist in dem in Fig. 4 gezeigten Ablaufdiagramm ver
deutlicht. Nach dem Ermitteln der Absenkzustände in Schritt 41 wird in Schritt 42
überprüft, ob der Absenkzustand gleich dem Nullzustand ist. Falls der Absenkzu
stand vom Nullzustand verschieden ist, wird der Absenkzustand in Schritt 43 gesen
det. Falls ein Nullzustand vorliegt, so wird in einem Schritt 44 überprüft, ob bereits
eine Folge von Nullzuständen vorgegebenen Länge ermittelt worden ist. Falls dies
zutrifft, wird in einem Schritt 45 der Zählerstand ermittelt und in einem Schritt 46 an
die Auswerteeinrichtung AWE gesendet. Bei dieser Variante wird vermieden, daß
Sendeversuche zwischen Achsdurchgängen zu häufig abgebrochen werden, weil neue
Zählsignale zu senden sind.
Bei einem dritten Ausführungsbeispiel werden Zählsignale und Zählerstände nicht
nacheinander, sondern gleichzeitig vom Zählpunkt an die Auswerteeinrichtung ge
sendet. Dazu ist lediglich sicherzustellen, daß nicht nur eine, sondern mehrere der
oben beschriebenen Frequenzen f1. . .f6 gleichzeitig gesendet werden können. So läßt
sich etwa festlegen, daß fortwährend der aktuelle Zählerstand mit Hilfe der aus den
Frequenzen f5 und f6 gebildeten Frequenzmustern gesendet wird. Sobald Zählsignale
vorliegen, werden diese zusätzlich unter Verwendung der Frequenzen f1. . .f4 gesendet.
Ein Entscheider ist bei diesem Ausführungsbeispiel nicht erforderlich.
Vorzugsweise liegen die verwendeten Frequenzen in einem Bereich, der die Verwen
dung marktüblicher Standardbauteile für die Sende- und Empfangseinrichtungen er
laubt. So lassen sich Frequenzen zwischen 300 Hz und 3400 Hz problemlos über
herkömmliche Telefonleitungen übertragen. Es sei aber darauf hingewiesen, daß na
türlich auch jede andere Übertragungsart in Frage kommt; so können beispielsweise
die in Echtzeit zu übertragenden Zählsignale wie beschrieben tonfrequent übertragen
werden, während für die Zählerstände eine digitale Telegrammübertragung gewählt
wird.
Eine erfindungsgemäße Auswerteeinrichtung AWE ist in Fig. 5 dargestellt. Sie hat
neben einer Schnittstelle, über die eine Kommunikationsverbindung zu einem Zähl
punkt ZP herstellbar ist, eine Empfangseinheit EE zum Empfangen von in Echtzeit
übermittelten Zählsignalen sowie zum Empfangen von Zählerständen. Außerdem ist
eine an sich bekannte Auswerteeinheit ZSA1 vorgesehen, die aus den empfangenen
Zählsignalen Zählerstände ermittelt. Je nach eingesetztem Übertragungsverfahren ist
gegebenenfalls eine weitere Auswerteeinheit ZSA2 notwendig, die die empfangenen
Zählerstände weiterverarbeitet. In dieser weiteren Auswerteeinheit ZSA2 könnte bei
spielsweise eine Telegrammauswertung stattfinden. Wenn, wie in Fig. 5 angedeutet,
die Empfangseinheit EE logische Pegel L und H ausgibt, so können diese ggf. unmit
telbar vom nachfolgenden Vergleicher VGL weiterverarbeitet werden, so daß die
Auswerteeinheit ZSA2 entfallen kann. Der Vergleicher VGL, der die unmittelbar
empfangenen mit den ermittelten Zählerständen vergleicht, greift entweder unmittel
bar in die übergeordnete Anlage (z. B. Gleisfreimeldeeinrichtung oder Bahnüber
gang) ein oder gibt das Ergebnis des Vergleichs an eine Ausgabeeinheit AE weiter.
Die Ausgabeeinheit AE stellt die Schnittstelle zu einer Bedienperson dar und zeigt
beispielsweise den Zählerstand oder Fehlermeldungen an.
Claims (7)
1. Verfahren zur Verarbeitung von Schienenkontaktsignalen in einem Zählpunkt
(ZP) mit folgenden Schritten:
- a) aus von wenigstens einem Schienenkontakt (SK1, SK2) gewonnenen Schie nenkontaktsignalen werden Zählsignale ermittelt (21; 41),
- b) die Zählsignale werden in Echtzeit an eine Auswerteeinrichtung (AWE) ge sendet (23; 43), für die daraus Zählerstände ermittelbar sind,
- a) im Zählpunkt werden aus den Zählsignalen Zählerstände ermittelt (24; 45) und zusätzlich zu den Zählsignalen an die Auswerteeinrichtung (25; 46) ge sendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die vom Zählpunkt ermittelten Zählerstände
dann an die Auswerteeinrichtung gesendet werden, wenn keine Zählsignale ge
sendet werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei dem der Zählpunkt die Zäh
lerstände an die Auswerteeinrichtung in Form von Frequenzmustern sendet, die
wenigstens zwei Frequenzen (f5, f6) umfassen.
4. Zählpunkt (ZP) für eine Achszähleinrichtung mit
- a) einer Signalauswerteeinrichtung (SIGA) zum Ermitteln von Zählsignalen aus von wenigstens einem Schienenkontakt (SK1, SK2) gewonnenen Schie nenkontaktsignalen, dadurch gekennzeichnet, daß
- b) der Zählpunkt eine Zählstandsermittlungseinheit (ZSE) umfaßt, die aus den Zählsignalen Zählerstände ermittelt, und daß
- c) eine Sendeeinheit (FQAE, FQG) vorgesehen ist zum Senden der Zählsignale in Echtzeit an eine Auswerteeinrichtung (AWE) und zum Senden der ermit telten Zählerstände.
5. Zählpunkt nach Anspruch 4, bei dem ein Entscheider (ENT) vorgesehen ist, der
sicherstellt, daß die vom Zählpunkt ermittelten Zählerstände dann an die Auswer
teeinrichtung gesendet werden, wenn keine Zählsignale gesendet werden.
6. Auswerteeinrichtung (AWE) für eine Achszähleinrichtung mit einer Schnittstel
le, über die eine Kommunikationsverbindung zu einem Zählpunkt (ZP) herstell
bar ist, gekennzeichnet durch:
- a) eine Empfangseinheit (EE) zum Empfangen von in Echtzeit übermittelten Zählsignalen und von Zählerständen,
- b) eine Auswerteeinheit (ZSA1) zum Ermitteln von Zählerständen aus den empfangenen Zählsignalen, und
- c) einen Vergleicher (VGL), der die empfangenen und die ermittelten Zähler stände miteinander vergleicht.
7. Achszähleinrichtung, umfassend einen Zählpunkt nach Anspruch 4 und eine
Auswerteeinrichtung nach Anspruch 5.
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- 2000-01-14 DE DE50010367T patent/DE50010367D1/de not_active Expired - Lifetime
- 2000-01-14 ES ES00440010T patent/ES2240037T3/es not_active Expired - Lifetime
Non-Patent Citations (3)
Title |
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FRECH, G., SCHMIDT, K.: Der elektronische Achszähler der Standard Elektrik Lorenz AG. In: Signal u. Draht, 1967, H.11, S. 165-174 * |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
ATE296222T1 (de) | 2005-06-15 |
DE50010367D1 (de) | 2005-06-30 |
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