DE19901276A1

DE19901276A1 - Bringeinrichtung für den Sicherheitsgurt in einem Kraftfahrzeug

Info

Publication number: DE19901276A1
Application number: DE1999101276
Authority: DE
Inventors: Horst Schroedl
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 1999-01-15
Filing date: 1999-01-15
Publication date: 2000-07-20
Anticipated expiration: 2019-01-16
Also published as: DE19901276B4

Abstract

Bringeinrichtung für den Sicherheitsgurt in einem Kraftfahrzeug, umfassend eine in einer Schutzhülse axial bewegliche Stange mit einem am freien Ende angeordneten Greifelement zum Erfassen des Gurtes, einen der Stange zugeordneten Motor und eine von Sensoren betätigbare Einrichtung zum Steuern des Motors. Das Greifelement ist ein mit der Stange gelenkig verbundener Greiffinger, der beim Ausfahren der Stange aus der Schutzhülse automatisch in eine Gurtfangstellung verschwenkbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Bringeinrichtung für den Sicherheitsgurt in einem Kraftfahrzeug, umfassend eine axial bewegliche Stange mit einem am freien Ende angeordneten Greifelement zum Erfassen des Gurtes, einen der Stange zugeordne ten Motor und eine von Sensoren betätigbare Einrichtung zum Steuern des Motors.

Eine bekannte Gurtbringeinrichtung dieser Art dient zum Einsatz bei einem Coupé, das keine B-Säule aufweist. Der Gurtautomat und der obere Umlenkbe schlag für den Sicherheitsgurt sind bei einem Coupé in der Seitenverkleidung in dem an die Tür angrenzenden Bereich der Karosserie untergebracht. Der Schlitz in der Seitenverkleidung, aus dem der Gurt austritt, befindet sich im Abstand hinter der Lehne des Sitzes. Für den Insassen ist es deshalb schwierig, die Gurtzunge zu erfassen und zum Anlegen des Gurtes nach vorne zu ziehen. Bei dieser bekannten Gurtbringeinrichtung wird das Greifelement von einem Beschlag gebildet, der mit einer Führungsöffnung für den Gurt versehen ist. Da der Gurt von dem Beschlag all seitig umgeben ist, muß er der gesamten Bewegung des Beschlages folgen. In der Ruhestellung befindet sich dieser Beschlag in der Nähe des Schlitzes in der Seiten verkleidung. Der Umstand, daß der Beschlag in der Ruhestellung sichtbar ist, wirkt nicht nur störend, sondern er verhindert auch den Einsatz dieser bekannten Gurt bringeinrichtung bei Fahrzeugen mit Rücksitzen. Die Fahrgäste auf den Rücksitzen könnten sich nämlich an dem freiliegenden Beschlag verletzen und ein hinterer Seitenairbag könnte durch den Beschlag beschädigt werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Bringeinrich tung dahingehend weiterzubilden, daß sie für Kraftfahrzeuge mit einer den Umlenk beschlag und den Gurtautomaten aufnehmenden B-Säule und Rücksitzen geeignet ist.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Stange in einer Schutzhülse angeordnet ist, daß das Greifelement ein mit der Stange gelenkig ver bundener Greiffinger ist, der beim Ausfahren der Stange aus der Schutzhülse auto matisch in eine Gurtfangstellung verschwenkbar ist.

Diese Ausbildung des Greifelements ermöglicht es, die Schutzhülse und den Antrieb für die Stange beliebig weit hinter der B-Säule eines Kraftfahrzeuges anzu ordnen, weil der Greiffinger beim Einziehen der Stange in die Schutzhülse den Sicherheitsgurt freigibt. Wenn sich der Greiffinger in der Schutzhülse befindet, dann sind Fahrgäste auf dem Rücksitz des Kraftfahrzeugs gegen eine Berührung mit dem Greiffinger geschützt. Dies gilt auch für einen im Bereich des Rücksitzes angeordne ten Seitenairbag.

Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgese hen, daß der Greiffinger in die Gurtfangstellung vorgespannt ist und eine mit einem Bereich der Schutzhülse zusammenwirkende Steuerkurve hat, die beim Einziehen der Stange in die Schutzhülse eine Verschwenkung des Greiffingers in die Ruhe stellung bewirkt. Durch diese Ausbildung wird eine selbsttätige Verschwenkung des Greiffingers in die Gurtfangstellung bzw. in die Ruhestellung bewirkt, sobald er die Schutzhülse verläßt bzw. in diese eingezogen wird.

Diese selbsttätige Verschwenkung des Greiffingers kann dadurch bewirkt werden, daß die vom Gurt abgekehrte Längsseite des Greiffingers als Steuerkurve ausgebildet ist.

Zweckmäßigerweise weist der vordere Bereich der Stange eine Längsnut auf, in der ein Bolzen quer angeordnet ist, auf dem der Greiffinger schwenkbar gelagert ist. Auf dem Bolzen kann eine Torsionsfeder angeordnet sein, die sich an der Stan ge und an dem Greiffinger abstützt.

Vorzugsweise ist der zum axialen Verschieben der Stange dienende Motor ein Elektromotor.

Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Bringeinrichtung für den Sicher heitsgurt in einem Kraftfahrzeug,

Fig. 2 eine perspektivische Darstellung des vorderen Endbereichs einer Stange der Bringeinrichtung, und

Fig. 3 eine Draufsicht auf den in Fig. 2 gezeigten vorderen Endbereich der Stange.

Fig. 1 ist eine schematische Darstellung des Innenraumes eines zweitürigen Kraftfahrzeugs, bei dem die B-Säule 10 in einem Abstand hinter dem Vordersitz 12 angeordnet ist. Ein Sicherheitsgurt 14 erstreckt sich zwischen einem unteren Befe stigungsbeschlag 16, einem oberen Umlenkbeschlag 18 und einem im Inneren der B-Säule 10 angeordneten (nicht gezeigten) Gurtautomaten. Da sich der Sicherheits gurt 14 im Ruhezustand parallel zur B-Säule 10 erstreckt, kann er vom Fahrer oder Beifahrer zum Anlegen nur schwer erfaßt und nach vorne gezogen werden. Es ist deshalb eine Bringeinrichtung vorgesehen, die den Sicherheitsgurt 14 aus seiner Ruhestellung nach vorne auslenkt, so daß er vom Fahrer oder Beifahrer leicht erfaßt werden kann. Die Ausbildung dieser Bringeinrichtung wird im folgenden näher erläu tert.

An oder in der Seitenverkleidung des Kraftfahrzeugs ist eine Schutzhülse 20 horizontal befestigt, in der eine Stange 22 axial verschiebbar geführt ist. Dieser Stange 22 ist ein im hinteren Bereich der Schutzhülse 20 angeordneter Elektromotor 24 zugeordnet. Der hintere Endbereich der Stange 22 könnte beispielsweise als Zahnstange ausgebildet sein, mit der ein auf der Abtriebswelle des Elektromotors 24 befestigtes Ritzel kämmt. Zumindest der vordere Endbereich der Stange 22 ist mit einer Nut 26 versehen. In diese Nut 26 ist ein quer zur Längsachse der Stange 22 angeordneter Bohen 28 eingesetzt. Auf dem Bolzen 28 ist ein Greiffinger 30 schwenkbar gelagert, der mit einer Torsionsfeder 32 in die in den Fig. 2 und 3 ge zeigte abstehende Stellung vorgespannt ist. Diese Stellung des Greiffingers 30 ist durch einen an der Stange 22 angeordneten (nicht gezeigten) Anschlag definiert. Das vordere Ende der Stange 22 ist abgeschrägt, so daß eine Führungskante für den Sicherheitsgurt 14 gebildet wird.

Im Ruhezustand der Bringeinrichtung ist die Stange 22 vollständig in die Schutzhülse 20 eingezogen. Sobald der Fahrer oder der Beifahrer auf einem der Vordersitze Platz nimmt, wird durch einen entsprechenden Sensor der Elektromotor 24 aktiviert, um die Stange 22 auszufahren. Sobald der Greiffinger 30 die Schutz hülse 20 verläßt, wird er unter der Vorspannkraft der Torsionsfeder 32 abgespreizt bzw. nach außen verschwenkt, so daß er zusammen mit dem abgeschrägten Ende der Stange 22 eine maulartige Öffnung zum Erfassen des Sicherheitsgurtes 14 bil det. Wenn die Stange 22 weiter nach vorne bewegt wird, dann gleitet der Sicher heitsgurt 14 auf dem abgeschrägten vorderen Ende der Stange 22 nach hinten, bis er an dem Greiffinger 30 zur Anlage gelangt und von diesem nach vorne in die in Fig. 1 gezeigte Stellung neben oder vor der Lehne des Vordersitzes 12 bewegt wird. In dieser Stellung kann der Sicherheitsgurt 14 vom Fahrgast leicht erfaßt und ange legt werden. Wenn der Fahrgast die Gurtzunge in das Gurtschloß einsetzt, dann wird der Elektromotor 24 über einen Sensor angesteuert, die Stange 22 nach hinten zu bewegen. Bei dieser Einziehbewegung der Stange 22 gelangt der Greiffinger 30 mit seiner vom Sicherheitsgurt 14 abgekehrten hinteren Längsseite an der Vorder kante der Schutzhülse 20 zur Anlage. Da die hintere Längsseite des Greiffingers 30 nach vorne geneigt ist, wirkt sie als Steuerkurve. Bei der Einziehbewegung der Stange 22 wird der an der Vorderkante der Schutzhülse 20 anliegende Greiffinger 30 demzufolge gegen die Kraft der Torsionsfeder 32 in die Nut der Stange 22 hinein verschwenkt. In der Ruhestellung der Stange 22 ist der Greiffinger 30 vollständig in die Schutzhülse 20 eingezogen und verborgen. In dieser Stellung kann der Greif finger 30 weder mit einem Insassen noch mit einem im hinteren Bereich des Kraft fahrzeuges angeordneten Seitenairbag in Berührung kommen.

Bezugszeichenliste

10

B-Säule

12

Vordersitz

14

Sicherheitsgurt

16

Befestigungsbeschlag

18

Umlenkbeschlag

20

Schutzhülse

22

Stange

24

Elektromotor

26

Nut

28

Bolzen

30

Greiffinger

32

Torsionsfeder

Claims

1. Bringeinrichtung für den Sicherheitsgurt in einem Kraftfahrzeug, umfassend eine axial bewegliche Stange mit einem am freien Ende angeordneten Greifelement zum Erfassen des Gurtes, einen der Stange zugeordneten Motor und eine von Sen soren betätigbare Einrichtung zum Steuern des Motors, dadurch gekennzeichnet, daß die Stange (22) in einer Schutzhülse (20) angeordnet ist, daß das Greifelement ein mit der Stange gelenkig verbundener Greiffinger (30) ist, der beim Ausfahren der Stange aus der Schutzhülse automatisch in eine Gurtfangstellung verschwenkbar ist.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Greif finger (30) in die Gurtfangstellung vorgespannt ist und eine mit einem Bereich der Schutzhülse (20) zusammenwirkende Steuerkurve hat, die beim Einziehen der Stange (22) in die Schutzhülse eine Verschwenkung des Greiffingers in die Ruhe stellung bewirkt.

3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die vom Gurt (14) abgekehrte Längsseite des Greiffingers (30) als Steuerkurve ausgebildet ist.

4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der vordere Bereich der Stange (22) eine Längsnut (26) aufweist, in der ein Bol zen (28) quer angeordnet ist, auf dem der Greiffinger (30) schwenkbar gelagert ist.

5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Bol zen (28) eine Torsionsfeder (32) angeordnet ist, die sich an der Stange (22) und an dem Greiffinger (30) abstützt.

6. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß der Motor (24) ein Elektromotor ist.