DE19901164A1 - Gurtaufroller zum Einbau in eine umlegbare Rückenlehne - Google Patents
Gurtaufroller zum Einbau in eine umlegbare RückenlehneInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Gurtaufroller zum Einbau in eine
umlegbare Rückenlehne, die am Fahrzeugaufbau in aufrechter Gebrauchs
position durch ein Schloß verriegelbar ist, mit einer in einem Rahmen
drehbar gelagerten Gurtspule.
Wenn der Gurtaufroller nicht direkt am Fahrzeugaufbau, sondern an
einer Rückenlehne befestigt ist, werden die Gurtkräfte über die
Rückenlehne und ihre Verankerung in den Fahrzeugaufbau eingeleitet.
Eine umlegbare Rückenlehne muß am Fahrzeugaufbau verrastet sein, damit
sie die Gurtkräfte aufnehmen und in den Fahrzeugaufbau weiterleiten
kann. Die Verrastung einer umlegbaren Rückenlehne am Fahrzeugaufbau
erfolgt mittels eines Schlosses, das bei Erreichen der aufrechten
Endposition der Rückenlehne automatisch einrastet.
Da bei einem nicht oder nicht vollständig eingerasteten Schloß
der Sicherheitsgurt seine Rückhaltefunktion nicht erfüllen kann,
schlägt die Erfindung vor, einen Sperrmechanismus vorzusehen, der die
Gurtspule drehfest am Rahmen blockiert, solange die Rückenlehne nicht
durch Einrasten des Schlosses verriegelt ist. Bei aktiviertem Sperr
mechanismus kann kein Gurtband vom Gurtaufroller abgezogen werden. Der
Sicherheitsgurt kann daher nicht angelegt werden, solange die Rücken
lehne nicht am Fahrzeugaufbau verriegelt ist. Der Fall, daß der
Sicherheitsgurt zwar angelegt ist, tatsächlich jedoch keine Rückhalte
wirkung erzielt werden kann, weil die Rückenlehne nicht verriegelt
ist, kann dann nicht auftreten.
In Weiterbildung der Erfindung weist die Gurtspule eine Sperr
verzahnung und der Sperrmechanismus einen Stößel auf, der mit dem
Schloß durch einen Kabelzug gekoppelt ist und einen Anschlag hat, der
in die Gurtspulen-Sperrverzahnung einsteuerbar ist. Der Stößel ist so
mit dem Schloß gekoppelt, daß bei eingerastetem Schloß der Anschlag
des Stößels nicht in die Gurtspulen-Sperrverzahnung eingesteuert ist,
wohingegen bei nicht verrastetem Schloß der Anschlag des Stößels die
Blockierung der Gurtspule verursacht. Die Bewegung des Stößels kann
dabei durch Zug oder Schub erfolgen. Da der Anschlag des Stößels
direkt in die Sperrverzahnung einsteuerbar ist, ist ein besonders
einfacher Aufbau geschaffen, der mit wenigen Bauteilen realisiert
werden kann und deshalb bezüglich der Bauteiltoleranzen unkritisch
ist. Insbesondere ist der erfindungsgemäße Sperrmechanismus unabhängig
von einem eventuell vorgesehenen fahrzeug- oder gurtbandsensitiven
Blockiermechanismus. Ein Kabelzug zwischen Schloß und Stößel ermög
licht eine variable Positionierung des Gurtaufrollers in der Rücken
lehne. Auch erfordert die Betätigung dieses Sperrmechanismus nur einen
sehr geringen Kraftaufwand.
Als weiterbildende Maßnahme ist eine Feder vorgesehen, durch die
der Stößel in Richtung der Position vorgespannt ist, in der der
Anschlag zwischen die Gurtspulen-Sperrverzahnung und den Rahmen oder
eine rahmenfeste Platte eingesteuert ist. Hierdurch wird der Sperr
mechanismus beispielsweise auch dann aktiviert, wenn der Kabelzug, der
das Schloß mit dem Stößel verbindet, bricht. Bei einem Bruch des
Kabelzugs kann dann kein Gurtband mehr abgezogen werden.
Es ist ebenfalls vorteilhaft, wenn die Feder als Druckfeder
ausgebildet ist und der Kabelzug mit einer Umhüllung versehen ist,
deren zur Befestigung am Rahmen des Gurtaufrollers vorgesehenes
Endstück die Druckfeder und einen mit der Druckfeder zusammenwirkenden
Federanschlag des Stößels aufnimmt. Eine solche Maßnahme ermöglicht
die vollständige Vormontage des Gurtaufrollers und einen nachträg
lichen Anschluß des Kabelzugs an die fertig montierte Baugruppe.
Weiterhin ist es von Vorteil, daß die Feder als Druckfeder
ausgebildet ist und in Verlängerung des Stößels angeordnet ist. Das
dem Stößel zugewandte Ende der Druckfeder ist relativ zum Rahmen
festgelegt, und der Stößel weist einen Fortsatz auf, der sich entlang
der Druckfeder erstreckt und an dem dem Stößel abgewandten Ende der
Druckfeder angreift. Diese Maßnahmen ermöglichen eine Anordnung der
Druckfeder auf dem Rahmen des Gurtaufrollers, ohne eine Vergrößerung
des Raumbedarfs des Gurtaufrollers zu bedingen. Durch die Anordnung
der Druckfeder am Gurtaufroller kann der Kabelzug einfacher und
billiger ausfallen, und die Montage des Kabelzugs kann an dem fertig
montierten und in der Rückenlehne angeordneten Gurtaufroller erfolgen.
Die Druckfeder kann baugleich mit weiteren, eventuell bei dem
Gurtaufroller verwendeten Druckfedern sein, so daß bei der Montage
keine Verwechslungen möglich sind.
Schließlich ist es vorteilhaft, daß der Anschlag in einer Ebene
senkrecht zur Gurtspulenachse einen im wesentlichen trapezförmigen
Querschnitt aufweist, wobei die kürzere Grundlinie des Trapezes in
Richtung der Position angeordnet ist, in der der Anschlag zwischen die
Gurtspulen-Sperrverzahnung und den Rahmen oder die Sensorplatte
eingesteuert ist.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
folgenden Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
und aus der Zeichnung, auf die Bezug genommen wird. In der Zeichnung
zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugssitzes mit
einem erfindungsgemäßen Gurtaufroller,
Fig. 2 eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Gurtaufrollers in teilweise geschnittener Darstel
lung bei eingerasteter Rückenlehne,
Fig. 3 den Gurtaufroller der Fig. 2 bei nicht eingerasteter
Rückenlehne,
Fig. 4 eine perspektivische Seitenansicht einer zweiten Ausfüh
rungsform des erfindungsgemäßen Gurtaufrollers und
Fig. 5 eine Schnittansicht eines Details des Gurtaufrollers der
Fig. 4.
Die schematische Darstellung der Fig. 1 zeigt einen Fahrzeugsitz
10 mit einem erfindungsgemäßen Gurtaufroller 12. Der Gurtaufroller 12
ist in der Rückenlehne 14 des Fahrzeugsitzes 10 angeordnet, die über
ein Drehgelenk 16 mit dem Sitzteil und damit dem Fahrzeugaufbau
verbunden ist. Die Rückenlehne 14 kann um das Drehgelenk 16 geklappt
werden und wird in ihrer in der Fig. 1 dargestellten aufrechten
Gebrauchsposition durch ein Schloß verriegelt. Das Schloß ist schema
tisch durch eine Scheibe 18, die konzentrisch um das Drehgelenk 16
angeordnet ist und fest mit dem Sitzteil verbunden ist, und ein
bewegliches Funktionsteil, eine Schloßfalle 20, angedeutet. Die
Scheibe 18 weist eine Ausnehmung auf, in die die an der Rückenlehne 14
schwenkbar gelagerte Schloßfalle 20 eingreift. Die Rückenlehne 14 kann
entriegelt und nachfolgend umgeklappt werden, indem die Schloßfalle 20
aus der Ausnehmung der Scheibe 18 herausbewegt wird. Dies erfolgt
durch einen Entriegelungshebel 22, der mit der Schloßfalle über einen
Kabelzug 24 in Verbindung steht. Die Schloßfalle 20 ist als einarmiger
Hebel ausgebildet, an dessen Ende der Kabelzug 24 sowie ein Kabelzug
26 angreifen. Der Kabelzug 26 steht mit dem Gurtaufroller 12 in
Verbindung. Wird die Schloßfalle 20 durch eine Aufwärtsbewegung des
Entriegelungshebels 22 aus der Ausnehmung der Scheibe 18 bewegt, wird
gleichzeitig durch den Kabelzug 26 der Sperrmechanismus des Gurtauf
rollers 12 aktiviert. Wenn sich die Schloßfalle 20 nicht in der
Ausnehmung der Scheibe 18 befindet, kann somit kein Gurtband 28 vom
Gurtaufroller 12 abgezogen werden.
Die Seitenansicht der Fig. 2 zeigt den Gurtaufroller 12 detail
lierter. Zum Zweck einer besseren Übersichtlichkeit ist eine seitliche
Abdeckhaube des Gurtaufrollers 12 abgenommen, und der Gurtaufroller 12
ist teilweise geschnitten dargestellt. Der Gurtaufroller 12 weist
einen Rahmen 30 auf, in dem eine Gurtspule mit einer Sperrverzahnung
32 drehbar gelagert ist. Der Gurtaufroller 12 weist einen konven
tionellen fahrzeug- und gurtbandsensitiven Blockiermechanismus auf,
der in der Fig. 2 nur teilweise dargestellt ist. So ist eine Zwischen
klinke 34 auf einem um eine Gurtspulenachse 36 drehbar gelagerten
Steuerhebel 38 schwenkbar angeordnet. Die Zwischenklinke 34 wird durch
einen nicht dargestellten Kugelsensor fahrzeugsensitiv in eine
Kupplungsscheibe 40 eingesteuert, wodurch beim Abziehen von Gurtband
der Steuerhebel 38 in der Fig. 2 im Gegenuhrzeigersinn bewegt wird und
ebenfalls nicht dargestellte Sperrklinken in die Sperrverzahnung 32
der Gurtspule einsteuert.
Zur Blockierung der Gurtspule bei nicht verrasteter Rückenlehne
ist ein Stößel 42 vorgesehen, der an seinem, der Sperrverzahnung 32
zugewandten Ende einen Anschlag 44 aufweist. Der Stößel 42 steht mit
einem Kabelzug 46 in Verbindung, der wiederum mit der in der Fig. 1
gezeigten Schloßfalle verbunden ist. In dem in Fig. 2 gezeigten
Zustand ist das Schloß einer Rückenlehne verrastet, und der Anschlag
44 des Stößels 42 befindet sich außerhalb des Bereichs der Sperrver
zahnung 32. Der Kabelzug 46 weist eine Umhüllung 48 auf deren zur
Befestigung am Rahmen 30 des Gurtaufrollers vorgesehenes Endstück 50
eine Druckfeder 52 und einen mit der Druckfeder zusammenwirkenden
Federanschlag 54 des Stößels 42 aufnimmt.
Den Zustand des Gurtaufrollers 12 bei nicht verrasteter Rücken
lehne zeigt Fig. 3. Hier befindet sich der Stößel 42 in der Position,
in der sein Anschlag 44 zwischen die Sperrverzahnung 32 und einen
Abschnitt 30a des Rahmens 30 eingesteuert ist. Wird versucht, Gurtband
28 in der durch einen Pfeil angedeuteten Richtung abzuziehen, stützt
sich ein Zahn der Sperrverzahnung 32 gegen den Anschlag 44, der sich
seinerseits am Rahmenabschnitt 30a abstützt. Dadurch ist eine Drehung
der Gurtspule blockiert, so daß kein Gurtband 28 von der Gurtspule
abgezogen werden kann. Die Druckfeder 52 spannt den Stößel 42 so vor,
daß auch bei einem Bruch des Kabelzugs 46 der Anschlag 44 des Stößels
zwischen die Sperrverzahnung 32 und den Rahmenabschnitt 30a einge
steuert wird. Auch bei einem Bruch des Kabelzuges 46 kann somit kein
Gurtband 28 mehr abgezogen werden.
Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Gurtaufrollers. Der Stößel 60 weist neben einem Anschlag 62 noch einen
Fortsatz 64 auf. Der Fortsatz 64 erstreckt sich entlang einer Druck
feder 66, die in Verlängerung des Stößels 60 auf dem Rahmen 68
angeordnet ist. Ein dem Stößel zugewandtes Ende 70 der Druckfeder 66
ist auf einer, relativ zum Rahmen 68 unbeweglichen Sensorplatte 72
festgelegt. Ein zweites Ende 74 der Druckfeder 66 greift mit dem
Fortsatz 64 des Stößels 60 ein. Auf diese Weise ist der Stößel 60 in
Richtung der Position vorgespannt, in der der Anschlag 62 zwischen die
Sperrverzahnung und die Sensorplatte 72 eingesteuert ist.
In der Schnittansicht der Fig. 5 ist ein Zahn der Sperrverzahnung
76, der Anschlag 62 und ein Abschnitt der Sensorplatte 72 zu erkennen.
Dargestellt ist der blockierte Zustand des Gurtaufrollers bei entrie
gelter Rückenlehne. Die Bewegungsrichtungen des Anschlags 62 sind
durch einen Doppelpfeil angedeutet. Der Anschlag 62 weist einen
trapezförmigen Querschnitt auf, der zum einen eine sichere Blockierung
der Gurtspule und zum anderer eine Freigabe der Sperrverzahnung 76 und
damit der Gurtspule mit geringem Kraftaufwand ermöglicht.
Claims (6)
1. Gurtaufroller (12) zum Einbau in eine umlegbare Rückenlehne
(14), die am Fahrzeugaufbau in aufrechter Gebrauchsposition durch ein
Schloß (18, 20) verriegelbar ist, mit einer in einem Rahmen (30)
drehbar gelagerten Gurtspule, dadurch gekennzeichnet, daß ein Sperr
mechanismus (42, 44) vorgesehen ist, der die Gurtspule drehfest am
Rahmen (30) blockiert, solange die Rückenlehne (14) nicht durch
Einrasten des Schlosses (18, 20) verriegelt ist.
2. Gurtaufroller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gurtspule eine Sperrverzahnung (32; 76) und der Sperrmechanismus einen
Stößel (42; 60) aufweist, der mit dem Schloß (18, 20) durch einen
Kabelzug (46) gekoppelt ist und einen Anschlag (44; 62) hat, der
zwischen die Gurtspulen-Sperrverzahnung (32; 76) und den Rahmen (30)
oder eine rahmenfeste Platte (72) einsteuerbar ist.
3. Gurtaufroller nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Feder (52; 66) vorgesehen ist, durch die der Stößel (42; 60) in
Richtung einer Position vorgespannt ist, in der der Anschlag (44; 62)
zwischen die Gurtspulen-Sperrverzahnung (32; 76) und den Rahmen (30)
oder die rahmenfeste Platte (72) eingesteuert ist.
4. Gurtaufroller nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Feder als Druckfeder (52) ausgebildet ist und der Kabelzug (46) mit
einer Umhüllung (48) versehen ist, deren zur Befestigung am Rahmen
(30) des Gurtaufrollers (12) vorgesehenes Endstück (50) die Druckfeder
(52) und einen mit der Druckfeder (52) zusammenwirkenden Federanschlag
(54) des Stößels (42) aufnimmt.
5. Gurtaufroller nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Feder als Druckfeder (66) ausgebildet ist und in Verlängerung des
Stößels (60) angeordnet ist, ihr dem Stößel (60) zugewandtes Ende (70)
relativ zum Rahmen (68) festgelegt ist und der Stößel (60) einen
Fortsatz (64) aufweist, der sich entlang der Druckfeder (66) erstreckt
und an einem dem Stößel (60) abgewandten Ende (74) der Druckfeder (66)
angreift.
6. Gurtaufroller nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anschlag (62) in einer Ebene senkrecht zur
Gurtspulenachse einen im wesentlichen trapezförmigen Querschnitt
aufweist, wobei die kürzere Grundlinie des Trapezes in Richtung einer
Position angeordnet ist, in der der Anschlag (62) zwischen die
Gurtspulen-Sperrverzahnung (76) und den Rahmen oder eine rahmenfeste
Platte (72) eingesteuert ist.
Priority Applications (1)
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DE19901164A Withdrawn DE19901164A1 (de) | 1998-01-16 | 1999-01-14 | Gurtaufroller zum Einbau in eine umlegbare Rückenlehne |
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