DE19900468A1 - Röntgenröhre mit optimiertem Elektronenauftreffwinkel - Google Patents
Röntgenröhre mit optimiertem ElektronenauftreffwinkelInfo
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Abstract
Röntgenröhre, insbesondere Drehkolbenröhre mit einem das Vakuumgehäuse mit der in der Drehachse liegenden Kathode und der Anode umgebenden Magnetsystem zum Ablenken und Fokussieren eines Elektronenstrahls auf den abgeschrägten Anodenrand, wobei der Anodenrand radial nach außen ansteigend abgewinkelt ist und das Röntgenstrahlenaustrittsfenster zur Drehachse gewinkelt und in Richtung zur Kathode versetzt angeordnet ist.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Röntgenröhre, insbeson
dere Drehkolbenröhre, mit einem das Vakuumgehäuse mit der in
der Drehachse liegenden Kathode und der Anode umgebenden
Magnetsystem zum Ablenken und Fokussieren eines Elektronen
strahls auf den abgeschrägten Anodenrand.
Bei Röntgenröhren der vorstehend beschriebenen Art - insbe
sondere gilt dies für Drehkolbenröhren, jedoch auch für Dreh
anodenröhren mit drehachszentral angeordneter Kathode -
trifft der Elektronenstrahl bedingt durch die Geometrie der
Anordnung bei Verwendung einer konventionellen Anode mit ent
sprechendem Tellerwinkel unter einem relativ flachem Winkel ϕ
auf die Anodenoberfläche, d. h. der Winkel zwischen der Flä
chennormalen und dem Elektronenstrahl δ = π/2 - ϕ ist groß.
Dies führt zu einer erhöhten Rückstreuung von Elektronen ge
mäß der Formel
η(δ) = [1+cos (δ))-9√Z
wobei Z die Kernladungszahl der Brennbahn ist. Die insbeson
dere in Richtung des Röntgenstrahlenaustrittsfensters austre
tenden Rückstreuelektronen führen zu einer erhöhten thermi
schen Belastung des Röntgenstrahlaustrittsfensters sowie zu
einer verringerten Röntgenausbeute bezogen auf die elektrisch
benötigte Gesamtleistung P = U.I.
Vermeiden läßt sich diese erhöhte thermische Belastung des
Röntgenstrahlaustrittsfensters und die Verringerung der Rönt
genausbeute bisher nur durch die Verwendung von konventionel
len Drehanodenröhren, bei denen die Elektronenstrahlenquelle
aus der Drehachse der Drehanode seitlich in Richtung des
Anodentellerrandes versetzt ist, so daß der Elektronenstrahl
etwa parallel zur Anodenflächennormalen auftreffen kann,
allenfalls vermindert um den relativ geringen Tellerwinkel
von beispielsweise 8° bei Computertomographie. In allen ande
ren Fällen, insbesondere bei Drehkolbenröhren müssen jedoch
die geschilderten Nachteile in Kauf genommen bzw. durch einen
erhöhten Elektronenstrom ausgeglichen werden. Dies wiederum
hat jedoch Nachteile für die Emitterlebensdauer.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Röntgen
röhre der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß der
Austritt von Streuelektronen beim Auftreffen des Elektronen
strahls auf die Brennbahn vermindert und damit die Röntgen
strahlausbeute erhöht und die thermische Belastung des Rönt
genstrahlaustrittsfensters verringert wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß
der Anodenrand radial nach außen ansteigend abgewinkelt ist
und daß das Röntgenstrahlaustrittsfenster zur Drehachse ge
winkelt und in Richtung zur Kathode versetzt angeordnet ist.
Durch die erfindungsgemäße Neigung des Anodenrandes, die der
flachen Tellerneigung der Anoden von Drehanodenröhren für die
Computertomographie genau entgegengesetzt gerichtet ist, läßt
sich trotz der geneigten Bahnform des Elektronenstrahls, der
von einem achszentral angeordneten Emitter ausgesandt wird,
ein steiler, insbesondere vertikaler Auftreffwinkel des Elek
tronenstrahls auf die Brennbahn erreichen, wodurch die Zahl
der austretenden Streuelektronen ganz erheblich reduziert
wird. Dadurch wird die thermische Belastung des Röntgen
strahlaustrittsfensters vermindert und gleichzeitig die Aus
beute an Röntgenstrahlung bezogen auf die Gesamtleistung der
Röhre erhöht.
Das Röntgenstrahlaustrittsfenster kann dabei bevorzugt in ei
nem konisch zur Einschnürung des Vakuumgehäuses zur Anordnung
des Magnetsystems hin geneigten, im wesentlichen senkrecht
zur Mittelachse des austretenden Röntgenstrahls verlaufenden
Abschnitt des Vakuumgehäuses angeordnet sein.
Daß bei einer derartigen Anordnung die Längsmittelachse der
Röntgenröhre zur Strahlaustrittsrichtung geneigt angeordnet
ist, spielt letztendlich für die Brauchbarkeit überhaupt
keine Rolle, ist allenfalls für die Anwender etwas ungewöhn
lich, da bisher die Achse der Röntgenröhren im allgemeinen
vertikal zur Strahlenaustrittsöffnung angeordnet waren.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung er
geben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausfüh
rungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Anode einer Dreh
kolbenröhre und des flach auftreffenden Verlaufs
des Elektronenstrahls,
Fig. 2 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen
Ausbildung der Anode für eine Drehkolbenröhre oder
eine Drehanodenröhre mit achszentralem Emitter
system, und
Fig. 3 einen schematischen Schnitt durch eine Drehkolben
röhre mit einer Anode gemäß Fig. 2.
Die in Fig. 1 gezeigte Anode 1 mit einer ebenen, allenfalls
im Bereich des Tellerrandes flach nach außen um ca. 8° ge
neigten Elektronenstrahl-Auftrefffläche 2 wird im Falle einer
achszentralen Anordnung der Kathode, was bei Drehkolbenröhren
grundsätzlich der Fall ist, vom Elektronenstrahl ES unter ei
nem flachen Winkel ϕ bestrahlt. Dadurch entstehen in erhöhtem
Ausmaß Rückstrahlelektronen, die auf Bahnen 3 hauptsächlich
in die Austrittsrichtung 4 der Röntgenstrahlung emittiert
werden, so daß sie zu einer erhöhten thermischen Belastung
des Röntgenstrahlaustrittsfensters führen. Gleichzeitig er
gibt sich durch diese erhöhte Zahl von Rückstreuelektronen
eine verschlechterte Röntgenstrahlenausbeute.
Um diese Schwierigkeiten zu vermeiden, ist erfindungsgemäß
die Anode 1' gemäß Fig. 2 mit einem radial nach außen anstei
gend abgewinkelten Anodenrand 5 versehen, so daß die Anode 1'
schüssel- oder tellerförmig ausgebildet ist. Dies führt dazu,
daß der Elektronenstrahl ES unter einem wesentlich steileren
Winkel, bei geeigneter Neigung des Anodenrandes 5 senkrecht
auf die Auftrefffläche des Anodenrandes auftrifft. Dadurch
entstehen wesentlich weniger Rückstreuelektronen und vor al
len Dingen sehr viel weniger Rückstreuelektronen, die in die
Austrittsrichtung 4 der Röntgenstrahlung emittiert werden.
Das - in diesem Fall natürlich dann zur Mittelachse 6 der
Röntgenröhre abgewinkelte - Elektronenstrahlaustrittsfenster
7 wird somit thermisch kaum durch derartige Rückstreuelektro
nen belastet und gleichzeitig steigt die Ausbeute an Röntgen
strahlung bezogen auf die eingesetzte Gesamtleistung an.
In Fig. 3 ist eine Drehkolbenröhre mit einer erfindungsge
mäßen Kathode 1' schematisch dargestellt. Bei zur Ablenkung
und Fokussierung des Elektronenstrahls Es. Das Elektronen
strahlaustrittsfenster 7 ist dem zur Einschnürung 10 für das
Magnetsystem hin konisch geneigten Abschnitt 11 des Vakuumge
häuses 12 angeordnet und steht dabei im wesentlichen senk
recht zur Austrittsrichtung 4 der Röntgenstrahlung.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbei
spiel beschränkt. So wäre es insbesondere auch möglich, die
erfindungsgemäße Formgebung einer Anode 1' mit radial nach
außen ansteigenden Anodenrand 5 bei Drehanodenröhren einzu
setzen, die mit einer in der Drehachse angeordneten Kathode
versehen sind.
Claims (3)
1. Röntgenröhre, insbesondere Drehkolbenröhre mit einem das
Vakuumgehäuse mit der in der Drehachse liegenden Kathode und
der Anode umgebenden Magnetsystem zum Ablenken und Fokussie
ren eines Elektronenstrahls auf den abgeschrägten Anodenrand,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Anodenrand (5) radial nach außen ansteigend abgewinkelt ist
und daß das Röntgenstrahlenaustrittsfenster (7) zur Drehachse
(6) gewinkelt und in Richtung zur Kathode (8) versetzt ange
ordnet ist.
2. Röntgenröhre nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Anstiegswinkel des ver
dickten Anodenrandes (5) so gewählt ist, daß der abgelenkte
Elektronenstrahl (Es) im wesentlichen senkrecht auf die Auf
trefffläche des Anodenrandes (5) auftrifft.
3. Röntgenröhre nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Röntgenstrahlenaus
trittsfenster (7) im konisch zur Einschnürung (10) des Vaku
umgehäuses (12) zur Anordnung des Magnetsystems (9) hin ge
neigten, im wesentlichen senkrecht zur Mittelachse (14) des
austretenden Röntgenstrahls verlaufenden Abschnitt (11) des
Vakuumgehäuses (12) angeordnet ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29923261U DE29923261U1 (de) | 1999-01-08 | 1999-01-08 | Röntgenröhre mit optimiertem Elektronenauftreffwinkel |
DE19900468A DE19900468A1 (de) | 1999-01-08 | 1999-01-08 | Röntgenröhre mit optimiertem Elektronenauftreffwinkel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19900468A DE19900468A1 (de) | 1999-01-08 | 1999-01-08 | Röntgenröhre mit optimiertem Elektronenauftreffwinkel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19900468A1 true DE19900468A1 (de) | 2000-07-20 |
Family
ID=7893789
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19900468A Ceased DE19900468A1 (de) | 1999-01-08 | 1999-01-08 | Röntgenröhre mit optimiertem Elektronenauftreffwinkel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19900468A1 (de) |
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